...kann es wirklich so einfach sein??

  • Hallo hope,

    erstmal ein *Herzliches Willkommen* im offenen Bereich.


    Schreibe Dir hier alles von der Seele, Deine Fragen, Deine Ängste, deine Gefühle.

    Du schreibst:

    Zitat

    Mich macht nur kirre, dass diesmal mein sonst üblicher Optimismus weg ist. Damals, nach dem 1. Entzug hat er mir versprochen, dass er nie wieder Schnaps trinkt - und er hat sich dran gehalten. Jetzt verspricht er mir, dass er nie wieder irgendwelchen Alkohol trinkt - und ich schaffe es nicht, ihm zu glauben. Ich schäme mich dafür, denn er hat mir gegenüber bis jetzt noch jedes Versprechen gehalten.

    Dies ist nur allzu verständlich. Auch, wenn Du die Erfahrung gemacht hast, dass Dein Mann seine Versprechen bisher eingehalten hat, ist dieser Schritt in Eurem Leben ein sehr gravierender. Ängste kommen hoch, wie:*Wie wird es weitergehen?*
    Du kannst momentan leider nichts anderes machen als das auszuhalten und zu warten, wie Dein Mann sich nach dem Entzug verhält. Aber eines kannst Du jetzt schon genau sehen: Es ist die Tatsache, dass nicht und niemand die Entscheidung abnehmen kann, ob er irgendwann wieder trinken wird. Diese liegt nur bei IHM.
    Du kannst aber für Dich etwas tun, und das machst Du ja bereits. Du hast Dich hier angemeldet, hast Kontakt mit der Selbsthilfegruppe aufgenommen.

    Lies hier ganz viel, und Du wirst erkennen, dass DU mit Deinen Sorgen und Ängsten nicht alleine bist.


    Freue mich, mehr von Dir zu lesen.


    Liebe Grüsse

    S.Käferchen

  • Liebe Hope,

    Rückfälle, Veränderungen, Ausfälle, das sind genau die Situationen die mich weiter bringen. Deine Situation ist in doppelter Hinsicht nicht einfach, aber gerade deshalb kannst Du aus einem riesigen Brunnen schöpfen. Als es bei meiner Frau Klick machte, ging sie ab wie eine Rakete. Ich konnte nur noch im Schneckentempo hinterher winken. Ich war schon über ein Jahr hier in diesem Forum und dachte viel zu wissen. Als ich schon viel zu langsam war und gar nicht mehr nach kam, da meinte doch meine Frau: ich solle mal was für mich tun. Ja was denkst Du, spinnte die, ich für mich. Ich habe es dann getan, zusätzlich eine reale Selbshilfegruppe gesucht und einen Therapeuten, der mal in mich reinlangen sollte. Es ist nicht alles so wie wir es sehen und eine Beziehung besteht aus Zweien.

    Was einfach ist, kann ich Dir nicht sagen, ich kenne Menschen die können mit dem Finger schnippen und andere brauchen etwas länger, naja, oder noch länger. Gemessen an meiner Lebenserwartung ist die Zeit seid ich hier bin, rein zeitlich gesehen nichts, aber die wertvollste und ich möchte keine Stunde missen.

    Als MS Kranke besuchst Du vielleicht schon Selbsthilfegruppen und weißt wie das ist. Freu Dich auf Deinen Mann und sei einfach da, auch wenn die anfängliche Überagilität wieder auf normal geht. Mach was für Dich.
    Vielleicht hier und schreibst Dir alles von der Seele?


    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Hope!

    Zitat von hope65

    Ich sehe einen neuen Mann vor mir, höre Sätze, die ich mir schon immer von ihm gewünscht habe. Und ich sehe, was alles im positiven Sinne anders ist im Vergleich zum ersten Entzug. Aber ich trau´ dem Frieden nicht. Das klingt alles zu schön, um wahr zu sein. Kann es, wenn es im Kopf klick gemacht hat, wirklich so schnell gehen??

    Die Arbeit an der eigenen Trockenheit ist ein lebenslanger Weg, aber das "klicken" kann durchaus nur ein Augenblick sein. Ist also durchaus möglich. Es klingt für mich auch deswegen im positiven Sinne ernsthaft, da er sich öffentlich outet. Das macht niemand, der nicht davon überzeugt ist, alkoholkrank zu sein und lieber weitersaufen will.

    Zur Selbsthilfegruppe: Ich für meinen Teil unterhalte mich viel lieber mit Gleichgesinnten als mit Ärzten und Therapeuten, die ihr Wissen aus Lehrbüchern haben. Aber vielleicht mag er ja mal hier bei uns reingucken? Wir verstehen uns hier auch als Selbsthilfegruppe. Es ist die einzige, die ich besuche und durch sie waren mir bis jetzt anderthalb trockene Jahre vergönnt.

    Dir alles Gute
    Eric

  • hallo hope,

    jetzt schämst du dich, dass du an deinem mann zweifelst, weil er dich ja sonst auch nicht anlügt? so ein gefühl mag angebracht sein, wenn man zu zweit ist. nur, das seid ihr ja nicht. ihr führt eine flotte dreierbeziehung, du, dein mann und 'freund' suchtdruck. wenn du also zweifelst, dann misstraust du nicht deinem mann, sondern du kannst nicht abschätzen wie sich in zukunft partner alkohol verhält. also weg mit deinem schlechten gewissen.

    nur zu verständlich ist, du möchtest wissen - am besten mit brief und siegel, kenn ich selbst - wie geht es weiter. natürlich kann ein therapeut eine einschätzung abgeben, mehr aber auch nicht. und dass die fachleute völlig daneben liegen können, das ist nun mal so. ich vergleiche das gerne mit dem wetterbericht. das musst du so hinnehmen, ob es dir gefällt oder nicht. also grübel nicht endlos darüber nach, das kostet dich nur energien, die du anderweitig brauchst und hilft dir kein stück weiter.

    was dir wirklich weiterhilft, was du für dich selbst tun kannst, das werden dir die anderen sagen. dazu bin ich noch zu neu hier.

    liebe grüße - emz

  • Hi Hope,
    es ist schwierig, wenn Du mehrere Threads mit dem gleichen Thema aufmachst, den roten Faden zu verfolgen. Warum bist Du nicht im alten Thread geblieben?

    Habe Dich dort schon gesucht, Dir aber auch dort schon geschrieben was ich denke...

    Nun ist er entgiftet und Du vergiftest Dich selbst mit Zweifeln und Misstrauen.

    Kann es sein, dass ausser seinem Alkoholproblem auch sonst vielleicht etwas grundlegendes in Eurer Beziehung nicht stimmt?

    Viele Grüsse
    Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Hallo Hope,

    einfach wird es nie sein.

    Ein Alkoholiker bleibt es ein Leben lang, ob nass oder trocken. Während Du Deine berechtigten Zweifel hast, befindet Dein Mann sich in einer Anfangseuphorie. Ein Alkohliker drückte es mal so aus, als er frisch trocken war, wollte er ganz Deutschland trocken legen. Aus meiner Gruppe weiss ich, dass es mit dem Entzug noch lange nicht geschafft ist, es folgen harte Tage mit Suchtdruck und Konflikte können auftreten, die früher nur alkoholisiert scheinbar gelöst werden konnten. Sicher gibt es Ausnahmen, es wäre zu wünschen, dass Dein Mann dazu gehört. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es ein langer harter Weg ist, und zwar für beide, sowohl für den Betroffenen als auch für die Angehörigen. Er wird sich verändern, auch mal schlechte Laune haben. Der Gruppenbesuch ist auf dem Weg der Genesung ganz wichtig, und zwar für beide Beteiligten. Bei einem möglichen Rückfall kann der Betroffene in der Gruppe eine ganz andere Unterstützung erhalten als von der Partnerin. Ich wünsche Euch viel Glück für Euren Weg.

    LG Laurina :wink:

    Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht, hinter jeder Sehnsucht steht eine Hoffnung.

  • Hallo hope,

    es gibt Elternteile, die ihre Kinder nie loslassen, meist sind das wohl Mütter.
    Die Kinder sollen gar nicht selbstständig werden, denn dann wären sie ja frei. Und tun am Ende noch, was sie selbst wollen und führen ein selbstbestimmtes Leben ?? :shock:
    Deine Mutter weiß genau, welche Knöpfe sie drücken muß, das hope funktioniert, keine Bange.
    Es liegt an Dir, das zu ändern, willst Du frei sein oder immer Muddis Kind ?
    Du allein entscheidest das, ob wohl es schwierig ist, wenn bestimmtes Verhalten durch die lange Zeit schon tief verwurzelt.

    N Helfersyndrom macht immer nen netten Eindruck nach außen, aber die Personen, die es ausleben, werden auch sehr oft einfach ausgenutzt. Und das merkt man natürlich, damit wird es wohl niemanden gut gehen. :(

    Zitat

    Es hat sich ja schon gebessert, seit ich krank bin.

    Weißt Du eigentlich, wie kurios dieser Satz ist. Mich macht er traurig. Muß erst jemand krank werden, bis mal endlich auf ihn Rücksicht genommen wird ?
    Vielleicht wäre mehr Distanzierung von Deiner Mutter vorteilhaft für Dich ?
    Aber Dich wird das schlechte Gewissen drücken, gelle ?
    SO wirst Du aber weiter ein Leben in Abhängigkeit verbringen.
    Und das Du an einen Alkie geraten bist, ist nicht verwunderlich…. Menschen mit Helfersyndrom passiert sowas leicht, insgeheim wird auch oft geradezu nach hilfsbedürftigen Personen Ausschau gehalten.

    Wie fühlst Du Dich denn sonst so ?
    Als einen wertvollen Menschen, der um seiner selbst Willen geliebt wird ?

    Zitat

    Am Samstag geht er mit auf die Grillfeier der MS-Gruppe. Da trinken die meisten auch keinen Alkohol und sein Doc sieht es als guten Test an, wie er mit solchen Situationen umgehen kann. Haben verabredet, dass ich auf ein Stichwort mit ihm spazieren gehe, wenn sein Druck zu groß wird.

    Hope, das wäre das allerdümmste, was Dein Mann tun könnte. Es ist keine Stärke, sich solch belastenden Situationen auszusetzen, sondern eine dumme Wanderung auf dünnem Eis.
    Ein guter Test ? Man testet nicht einen Gegner aus, der übermächtig ist und so nah !
    Dein Mann sollte sich evtl. einen anderen Arzt suchen, der sich besser mit unserer Krankheit Alkoholismus auskennt. Dieser wird es wohl eher weniger sein mit SOLCHEN Ratschlägen, die JEDE SHG wohl ablehnen würde. Und wer ist wohl der bessere Kenner unserer Krankheit als Betroffene selbst, oder ist dieser Arzt trockener Alkie ??
    Für den einen mag sowas mal gut gehen, einen anderen könnte ein derartiger Test den Tod bringen !!
    Dein Mann sollte 1 Jahr lang gar keine derartigen Veranstaltungen besuchen, kennst Du unsere Grundbausteine hier ? Lies da doch bitte mal rein, dann verstehst Du evtl. besser, warum ich Dir das so schreibe. Distanz zum Alk ist für uns hier das A und O, unsere Krankheit ist kein Schnupfen, sondern unheilbar und ungestoppt tödlich.

    Du spichst da von einer Studie. Ich weiß nicht, um was es sich dabei für eine handelt, aber es laufen hierzulande gewisse Studien mit einem Medikament, ich darf es hier leider nicht ausschreiben oder nennen, es nennt sich Ant…bus. Ich weiß jetzt nicht, ob es sich dabei um dieses handelt, ich weiß aber sehr wohl, das es damit Todesfälle gab. Da schieb ich aber lieber mal Saufdruck, als mich so einer gefährlichen Sache auszusetzen, obwohl Saufdruck was SEHR unschönes ist. Aber immer noch besser, als mich in Lebensgefahr zu begeben.

    Ein Medikament zum „trockenwerden“ gibt es meiner Meinung nach nicht, nur ein anderes „Medikament“, das in unserem Kopf sitzt und da „klick“ machen muß. Ansonsten denke ich nicht, das Medikamente groß beim Trockenwerden helfen können, dann wäre es ja sehr einfach, unsere Krankheit zu stoppen.
    Zum Trockenwerden gehören viele Lebens- und Verhaltensänderungen, dazu gehört eben auch, sich vom Alk fern zu halten.
    Sicher werden wir ihm überall mal wieder begegnen, aber ich muß ihm nicht noch entgegengehen !!

    LG an Dich
    Lilly

  • Oh Lilly,
    Du sprichst mir so aus dem Herzen was Medikamente betrifft, die die Sucht lindern sollen. Ein Methadonarzt aus Stuttgart hat mir sehr, sehr viel über die Substitution verraten. Es gibt einige, sehr wenige Fälle, da hat es sich als Hifle ergeben. Hoch gegriffen sind das 5%.

    Bei allen anderen Fällen wurde durch Methadon zwar der Druck genommen, aber weil das Feeling fehlte wurde bei Heroinabhängigen oftmals nun mit Benzos oder Koks zukonsumiert.

    Ich glaube, das Problem ist nicht die rein körperliche Sucht, sondern die damit verbundenen Verhaltensweisen, Orte und Entlastungserinnerungen. Die Gedanken wie schön es einmal mit dem Erleichterungsmittel funktioniert hat. Ein Umstellen über Medikamente dürfte den Druck nehmen, nicht aber die angeeigneten Verhaltensweisen und Muster.

    Ich sehe schon auch die Gefahr durch diese Studie zu einem Versuchskaninchen zu werden. Obwohl ich es toll finde, dass er die Entziehungskur mitmacht und das es den Eindruck macht er arbeitet mit und an sich.

    Gerne würde ich jetzt mal eine Paralelle finden zwischen uns Cos und Alkoholikern - detailliert gesagt, meine persönlichen Erfahrungen. Es gibt in meiner Region keine Selbsthilfegruppen, somit bin ich täglich hier im Forum und habe das Glück mit jemandem befreudet zu sein, die ausgebildete Suchtberaterin ist.

    Im Mai war die Trennung von meinem Partner. Alle Muster, alle Spiele - alle Ups and Downs musste ich in der Zeit erleben. Nur das hier aktive Schreiben, nachfragen von anderen Forumsmitgliedern und der Kontakt zur Nachbarin sorgten dafür dass ich meinen Weg recht straight gehe.

    Ganz erhlich Leute: hätte es niemanden gegeben, der mir auf die Finger geklopft hätte und mich zum Nachdenken zwingen würde, so wäre ich manches mal umgefallen vor lauter Angst um meine unsichere Zukunft. Nicht einmal aus Angst um ihn - nicht einmal aus Angst ihn zu verlieren - aus Angst mein Leben selbstverantwortlich in allen ZÜgen zu regeln! ... und ich bin alles andere als unselbständig....

    Deshalb denke ich persönlich für jeden Suchterkrankten ist der Austausch mit ebenfalls Betroffenen wichtig - vielleicht sogar heilungsnotwendig.

    Viel Glück wünscht Dagmar

  • Sag mir, liebe Hope (oder bin ich begriffsstutzig) warum willst Du mit dem Arzt reden. Wenn Dein Mann meint, er macht bei einer Studie mit, dann ist das o.k. - sind Nebenwirkungen oder andere Dinge, dann muss er sie verantworten.

    Wenn ich das richtig sehe und Dich richtig verstehe, so willst Du ihn gerade schützen. Oder aber der Lüge überführen. Ich habe das hunderte von Malen, aber es bringt mir nichts, denn ein Eingeständnis des notorischen Lügens wär der Weg die Sucht zu erkennen. Mir persönlich brachte mein Wissen um Lügengeschichten nur eines: zu wissen, dass ich keine weiteren mehr hören will und deshalb Unterhaltungen eingestellt habe.

    Ach weißt Du corinna, mein Ex würde auch in keine Selbsthilfegruppe gehen. Warum wohl nicht??? Vielleicht weil dort die Lügen kürzere Beine hätten als bei uns? Vielleicht auch, weil die Gruppe klar sagen würde entweder Du willst oder Du willst nicht?

    Muss Schluß machen, hier gibts "Randale"

    lieben Gruß von Dagmar

  • Liebe Corinna,

    scheinbar hat Dein Mann noch nicht ganz verstanden was seine Krankheit bedeutet. Es gibt auch keine Therapie bei der man kontrolliert trinken kann, da geht es um ganz oder gar nicht. Alkoholismus verlaeuft toedlich, wenn es nicht gestoppt wird, dass hab ich an meinem Stiefvater gesehen, der wurde nur 56. Du bleib mal ganz bei Dir und mach Dir keine Gedanken um ihn, schau einfach was Dir gut tut und wenn er wieder trinkt, dann setz das durch was Du gesagt hast, zieh aus.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • hey Corina,

    denke du bist auf dem richtigen Weg, ob es dein Mann ist bezweifle ich auch - hatte die Diskussion auch schon mit meiner Freundin - war auch im ZI - wg. alkoholfreiem Sekt und denke, daß das nur der erste gedankliche Schritt ist sich wieder etwas zu erlauben !

    Normalerweise gehört zum Programm des ZI auch sich eine SHG zu suchen - verstehe nicht warum das dein Mann nicht gemacht hat - du schreibst jedenfalls nichts davon,

    dir wünsche ich alle Gute, viel Kraft und Ausdauer

    lg Gerd

  • Hallo hope,

    tja, ich ahne da nix gutes für Deinen Partner… :?
    Er ist ja anscheinend voller Verzichtsgedanken, was hat er denn an seinem bisherigen Verhalten verändert ?
    Kennt er unsere Grundbausteine, zu denen so ähnlich auch in realen Gruppen geraten wird ?
    Hält er sich alk-geschwängertem Umfeld fern ?
    Baut er sich einen neuen, trockenen Bekanntenkreis auf oder hat das vor ?
    Eins ist mal sicher, nur nicht mehr trinken reicht nicht.

    Soso, das Trinken von alkoholfreiem Bier ist kein Rückfall ?
    Alk-freies Bier enthält meines Wissens teilweise Restalkohol, gibt aber wohl einige Sorten ganz ohne.
    Darum geht’s aber gar nicht… allein der Geschmack, der Anblick der Flasche, die Flasche selbst in der Hand, das alles ist für mich sehr wohl ein Rückfall in alte Verhaltensmuster.
    Ich denke, es ist dann nur noch eine Frage der Zeit, bis es ne Pulle mit „echtem“ Bier ist.

    Und eine reale Gruppe braucht er auch nicht, Soso…
    Dazu spreche ich mal mit den Worten meines Gruppenleiters meiner realen:
    Wer mit seiner Gruppe schludert, begibt sich aufs Glatteis.
    Und er weiß sicher, wovon er spricht, er hatte einige kommen und gehen sehen… und warum kamen sie nicht mehr ? Dreimal darfste raten…
    Und gerade für "Frischlinge" ist der regelmäßige Besuch einer SHG so wichtig...

    Aber Du hast recht, liebe hope, es ist nicht Dein Ding. Baut er nen Rückfall, ist es auch sein Ding, er scheint noch nicht begriffen zu haben, was ein wirklich trockenes Leben bedeutet, hat nicht mal eine Ahnung davon, wie schön und frei das sein kann.
    Irgendwann ist man nämlich ohne Verzichtsgedanken und nichts schränkt einen mehr ein.
    Ich habe meine Krankheit auch nie als Einschränkung empfunden, nur als unglaubliche Befreiung, als ich endlich nicht mehr trinken mußte.
    Das setze ich ganz sicher nicht aufs Spiel.

    Verzichtsgedanken haben meiner Meinung nach auch nicht viel mit dem Suchtgedächtnis zu tun, das meldet sich ab und zu mal wieder, davor bin auch ich nicht gefeit, aber da kann man gezielt gegensteuern. Denn man kann auch seine Gedanken etwas lenken, bzw. lernt das, naja, bei mir wars jedenfalls so.
    Wir haben unser Suchtgedächtnis lange trainiert, das vergißt nix, aber wenn es sich mal meldet, heißt das noch lange nicht, das man dann auch trinken wird.

    Mache Du Dein Dinge, hope… wenn er noch einen Rückfall braucht, dann ist das eben so, kannste eh nix gegen machen. Manch einer braucht ihn noch, evtl. auch mehrere, um WIRKLICH wach zu werden und zu begreifen, um was es geht:
    Nämlich um eine ungestoppt tödlich verlaufende Krankheit.
    Aber bei manchen „geht halt immer noch was“, dann müssen sie weitere Runden drehen…tja…

    Lieben Gruß an Dich
    Lilly

  • Hallo hope!

    Habe gerade deinen Thread gelesen und muss sagen, dass ich mich in so vielen deiner Ängste und Gefühle wiedergefunden habe!
    Erst diese Euphorie deines Mannes nach dem Entzug...
    mein Mann hat seit meinem Auszug mit den Kindern (vor fast genau 6 Wochen) anscheinend nichts mehr getrunken (sagt er) und blüht auf einmal zu neuem Leben auf, krempelt sein ganzes Leben um (sagt er)... und ich habe genau diese Zweifel und Ängste und irgendwie auch das Gefühl, aus "Liebe" ist "Freundschaft" geworden, von dem du schreibst!

    Deinen Ärger über das "alkoholfreie Bier" kann ich nur zu gut verstehen!
    Da lügt er sich doch selbst was in die Tasche!
    Klar, der Geschmack, der Geruch, die Erinnerung wird da sein (und mit ihr das Verlangen nach mehr... denke ich)!

    Schön, dass du schon Ausweichmöglichkeiten für dich hast!
    Wichtig ist doch, dass du irgendwann mal zur Ruhe kommst und die kannst du nur aus sicherem Abstand erlangen (so ist es jedenfalls bei mir)!

    Liebe Grüße

    fish

  • Hallo hope
    auch ich habe mich gerade durch deinen Thread gelesen und erkenne da viele Ängste wieder.
    Erstens, was das Alkohlfreie Bier angeht ist das einem Rückfall gleichzusetzten. Aus eigener Erfahrung weiss ich, das zu der Zeit als ich in Therapie war, zwei Patienten aus der Klinik entlassen wurden, aus genau diesem Grund weil sie am Abend ein alkohlf. Bier getrunken hatten und das auch nicht weiter tragisch fanden. Ich als trockener Alki hätte alleine vor dem Geschmack schon Angst, würde das erst gar nicht riskieren wollen, denn irgendwo wartet man instinktiv auf die Wirkung die der Alk sonst immer hinterlassen hat. Wir Alkis trinken am Ende doch nicht mehr weils schmeckt. Hallo.
    Ich lese aber aus deinen Zeilen noch etwas anderes heraus. Weiss nicht, ob ich dir da Unrecht tue. Du haderst mit dir und der Frage wann der richtige Zeitpunkt ist ihn zu verlassen und du hast geschrieben das du "wartest" bis zum nächsten Rückfall damit du Gewissheit hast. Vielleicht weil dir der Abschied dann leichter fällt?! ´Mir ging es genauso, ich habe das Loslassen immer rausgezögert, solange er noch Nass war, als er mit der Therapie begonnen hat, hatte ich Angst wie sich alles zwischen uns weiterentwickelt. Wenn ein Alkohliker trocken wird und bleiben will, braucht er meistens auch Veränderungen, neue Perspektiven und die nimmt er oft in seinem engsten Umfeld vor. Ich habe die Angst er könnte feststellen, dass er mich nicht mehr braucht, deshalb habe ich mit Beginn der Therapie losgelassen um ihm und mir Zeit zu geben und die Beziehung mit Abstand zu betrachten. Obwohl er immer gesagt hat, dass er die Therapie auch für uns macht, weil er mich nicht verlieren will. Ich habe den Eindruck das du da so ähnlich empfindest. Mir ist wichtig in Moment etwas für mein Selbstwertgefühl zu tun und das schaffe ich nicht wenn ich ihn jetzt noch weiterhin während der Therapie unterstützte und Verständnis aufbringe. Er hat auch kein Verständnis für meine Situation und meine Gefühle. Er bekommt jetzt jede Hilfe die er braucht.

  • Hallo hope,
    dur eierst nicht rum, ich kann deine Bedenken nachvollziehen, man streift die Jahre die man miteinander verbracht hat nicht einfach so ab, wie ein paar alte Schuhe die ausgedient haben. Was zur Zeit in dir vorgeht sind die ersten Schritte die man gedanklich schon im "Aussen" ist. Du beschäftigst dich damit und das ist gut so, du verschließt also nicht ganz die Augen. Ich glaube immer daran, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt an dem man genau weiss, was man zu tun hat, ob im positiven bzw. negativen Sinne.
    Dir auch eine angenehme Woche mit vielen positven Aspekten.
    LG bluevelvet

  • grüss dich hope..

    ich drück dir ganz doll die daumen !

    aber des wird scho.. !!

    weisst ja:
    wen man etwas will..

    des schaffst du !!! die neue wohnung u auch den entgültigen "absprung" von deinem mann..wenn du s willst.. !

    ..halt dir DEIN ziel u DEINE erwatungen an DEIN leben immer vor augen..immer u immer wieder
    alles wird gut..

  • ..wir haben hier ja alle "noch" bissel das problem des verstehenwolless dass wir gegen "diesen verdammten drang zu trinken" im leben des menschen den wir mögen, nichts ausrichten können !

    dein mann wird für s erste "froh sein" dass du weg bist, da er nu ungestört soviel trinken kann wie er will..
    des is nich böse in bezug auf dich nu gemeint !
    er sieht sein schiff noch nich sinken im moment !
    ..gleiches spiel bei mir.. !! wie soll s auch anders sein !

    ich bin IHM nich böse, ich bin nich enttäuscht, ich bin nich angepisst..ich empfinde zwischenzeitlich einfach nur mitleid mit ihm..
    es zerstört sich eben jeder selbst so gut er kann !
    ..da is was wahres dran..

    ich denke du kannst es deinem mann "nich übel" nehmen, dass er nich so um dich kämpft wie du es dir wünschen tust..
    ..ich wage zu sagen er hat dafür im moment einfach nich die kraft dazu..sein kopf und sein herz schreien nach alk..er ist zusehr mit sich selbst beschäftigt und verdrängt eure "räumliche trennung auf zeit" durch...drei buchstaben hope..
    alk..
    verstehst was ich dir sagen will ?

    ..lass ihm zeit, soviel zeit wie du ihm "gewähren" möchtest..damit er SEIN SINKENDES SCHIFF sieht, einsichtig wird..und endlich handelt !

    ..ich gebe die hoffnung auch nich auf in meiner situation..
    DENNOCH nich heute und nich morgen und nich in nächster zeit wird sich was ändern bei IHM..das weiss ich und ich kann und will es auch akzeptieren..
    ich lasse IHN in therapie ziehen..lass ihn vollständig auf sich konzentrieren..wenn er nach dieser zeit und einige zeit später sein leben von "alleine" halbwegs auf die reihe bekommen hat..können wir vielleicht ma wieder drüberreden den kontakt zu intensivieren..aber wie es im moment läuft..no go..
    da hilft selbst das beste schauspielern und die liebsten redenschwingen und haste nich gesehen.. NICHTS..


    ..ma ganz ehrlich nu hope...
    wir wissen beide dass sich für den moment nichts ändern wird..
    die situation wird solange bleiben bis sie eskaliert und des schiff scho am sinken ist..

    ich denke nicht dass es dir was bringen würde, wenn dein mann nu um dich kämpfen würde.. auch ER is noch nich soweit dass er begreifen tut was nu EIGENTLICH PASSIERT..

    versuch dich mehr auf dich zu konzenztrieren !!
    deinen kater.. ;-).. und auf all das an was du freude hast..

    wir wissen beide, wenn es im leben zweier menschen so sein soll,
    denn werden sich die wege wieder kreuzen.. man nennt es schicksal..
    mit dem wissen dass sich beide bis "tag x" sehr verändert haben..
    ob es denn noch passt..ist eine ganz andere geschichte..
    ..sollte sich jedoch die geschichte so wenden dass in "der zeit x" alk nach wie vor seine macht wieder entfaltet und alles nimmt..denn läuft des spiel ohne hope..und ohne fuego..ab.. ;)
    ..vielleicht haben "unsere" männer bis dorthin auch jemand anderen gefunden, denen sie zutexten können.. ;-);-)
    ..auch ne variante.. oder wir.. wer weiss..
    alles is offen.. !!!!!!!

    lass uns leben JETZT... !!!
    was vielleicht a ma sein wird oder nich, steht in den sternen !

    vielleicht hilft es DIR, dass es manchma sachen, geschichten, situationen im leben gibt, die WIR nich (!) verstehen werden..sondern einfach unverstanden abhaken sollten..da die zeit unser aller schlimmster feind is !!

    ..es is alles zu schaffen, wo ein wille da ein weg .. !
    ich geh ihn..stück für stück..

    fühl an dich gedacht und fühl dich bissel verstanden von mir !!
    aber lass es nich "zu sehr" an dich ran im moment..
    "versprochen" ?? ;)

    attacke.. IMMER NUR NACH VORNE !
    u du weisst dass die tiere dankbarer, ehrlicher, treuer sind als die menschen im leben !

  • Boah, Hope, was Du da gerade am meistern bist! Hut ab! Finde ich klasse!
    Nicht nur Dein Körper bestätigt Dir, dass Du auf Deinem, dem für Dich richtigen Weg bist - nein, ich finde das auch!

    Hoffe, dass es ganz schnell klappt mit Deiner Wohnung und dass die Schmerzen am besten ganz weg bleiben!

    Mach weiter so!
    LG Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • guten tag @ das lesende volk..
    grüss dich hope.. ;)

    nichts zu danken für meine "lieben worte"..
    so lieb waren sie nu auch nich.. ;)
    es ist die wahrheit vor der wir bissel die augen verschließen wollen dennoch es ist so wie es ist !
    ich will keine heisse luft durch die gegend blasen dafür kenn ich mitterweile die geschichten viel zu gut !

    es wird alles gut werden..eines tages..glaube mir !

    du hast doch nen schönen tagesplan vor dir..
    es wird dir gut tun..auch wenn du "noch" nich zu 100 %ig am start dabei bist..

    du weisst ja, wenn dir was auf der seele brennt, schreibe hier einfach..
    ich lese es..lach..und viele andere auch..
    ich weiss die worte der anderen lesen sich so einfach und tun gut für einen kurzen moment..dennoch müssen wir alle ganz alleine wieder vom boden aufstehen.. es ist zu schaffen !!
    ..egal wieviel kraft es benötigt..
    ich nehm ziemlich viel an erfahrung mit aus der letzten zeit !
    und wie gesagt ihr hattet auch schöne momente in eurer zeit.. die kann dir niemand nehmen..die erinnerungen..
    das ist das schöne am leben !

    ich habe mir die tage eine liste gemacht mit vor- und nachteilen wegen IHM..aussen vor seiner alkoholkrankheit..
    ich bin zu meinem entschluss gekommen dass es EIN mann ist wie JEDER andere auch..
    ;)

    wünsch dir was..
    lass es dir gut gehen !

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