Hallo Fränkin,
ich kann verstehen, wie es dir geht. Für mich brach auch eine Welt zusammen, als "sein" Rückfall offen wurde. Mein Bauchgefühl hatte ich, wie sich im nachhinein herausstellt, jahrelang (!) ignoriert. Er hatte sich gut im Griff und trank meist nur, wenn ich nicht in der Nähe war. Erst als wir zusammenwohnten, war es nicht mehr zu verheimlichen.
Du hast nichts falsch gemacht. Wenn dein Partner wieder trinkt, dann wollte ER es so.
Dass du eine reale Gruppe besuchst, ist ein guter Weg, mit der Situation umzugehen. Geh sorgsam mit dir selbst um und mache dich nicht dafür verantwortlich, dass er wieder trinkt. Es kommt jetzt darauf an, wie er selbst mit seinem Rückfall umgeht. Bei manchen Menschen gehören Rückfälle zur Genesung dazu. So auch bei meinem Ex-Partner, der jedoch inzwischen drei Jahre trocken ist und eine eigene SHG leitet. Manche brauchen mehrere LZT´s, um die Kurve zu kriegen. Du solltest dir darüber im Klaren sein, dass es nicht in deiner Macht steht, hier etwas zu bewirken. Es muss von ihm ausgehen, einen trockenen Weg zu gehen.
Da ihr in getrennten Wohnungen wohnt, hast du den Vorteil, dich zurückziehen zu können. Nimm diese Chance wahr und sorge gut für dich. Vielleicht nimmst du eine Auszeit von ihm und guckst, wie es dir alleine geht. Mir hat das sehr gut getan. Inzwischen kann ich damit leben, dass wir nicht mehr zusammen leben und doch befreundet geblieben sind. Mein Ex-Partner brauchte meines Erachtens die Freiheit, sein Leben alleine auf die Reihe zu bekommen. Es hat mich anfangs sehr geschmerzt, doch inzwischen habe ich auch für mich den Vorteil, der darin liegt, erkannt und bin mit meinem Leben zufrieden. Ich mache mir keine Gedanken mehr darum, ob er trinkt oder nicht und kann ihn somit sein Leben alleine regeln lassen. Das hat uns beiden gut getan, ohne dass wir uns letztendlich aus den Augen und aus dem Sinn verloren haben.
LG
Ette