Rosita´s Thread

Danke, liebe Weitsicht,

bin schon den ganzen Morgen mit diesen Gedanken beschäftigt.
Das Recht, dass es mir gutgehen darf, muss ich mir hart erarbeiten. Immer nur war mein Fokus auf andere Menschen meiner Umgebung gerichtet. Über 15 Jahre habe ich eine Angehörige gepflegt, die im Frühjahr - endlich - ins Pflegeheim gekommen ist, da ich zusammengeklappt bin- (war trocken seit 16 Jahren).
Ich habe Nägel mit Köpfen gemacht und mithilfe einer Fachkraft vom Pflegedienst den Heimplatz organisiert.
Ich fange jetzt erst an, mein Leben wieder in die Hände zu nehmen. Da ich sehr viele "Baustellen" habe, schwirren mir die Gedanken nur so im Kopf rum.
Das Wichtigste zuerst!
Dank des Forums darf ich mit euch zusammen lernen, mein Leben positiver zu gestalten - auch wenn es mal wehtut.
Ich bleibe dran.
Rosita

Hallo,

eine *Baustelle* ist, dass ich mich durch bissige Bemerkungen runterziehen lasse.
Heute habe ich draußen gearbeitet und war wirklich k.o. Er sah mich im Liegestuhl sitzen und fragte, was denn los sei. Ich sagte, dass ich mich ausruhe weil ich naß geschwitzt sei. Er meinte, er würde den ganzen Tag arbeiten, was ER denn sagen soll!

Ich bin froh, dass ich es überhaupt geschafft habe und lasse mir dadurch wieder ein schlechtes Gefühl und Gewissen machen. Dafür könnte ich mich selbst...............
Wie kann ich dagegen ankommen? Ich kann einfach nicht sagen:"Rutsch mir den Buckel runter!" Ich schaffe es nicht, auch dann nicht dazu zu stehen. Es zieht jedesmal rein bei mir.
W A R U M ?

Rosita

Die Gedanken des Anderen stehen zu lassen, ist bei mir so ein Knackpunkt.
Es trifft mich immer wie der Blitz, macht mir Schuldgefühle und blockiert mich in meinem Denken. Er weiß wo dieser blöde Knopf ist!

Ich will das nicht mehr. Ich habe heute so viel geschafft - auch nach dem Ausruhen und bekomme noch gesagt, dass ich das Garagentor hätte abwaschen sollen !!! Das finde ich bekloppt!
Warum ich ??? Ich will das nicht !!!
Rosita

Hallo Gotti,

hatte dich schon vermisst!

Ich habe das Tor NICHT abgewaschen, bin gegangen - gestern - und habe ihn stehen lassen.
Ich habe hier im Haus genug zu tun.
Erst will ich das tun, was ich mir vorgenommen habe.............und basta.
Er hilft mir auch nicht beim Abwasch, der Wäsche, Putzen usw.
Ich will es wirklich versuchen und Stärke entwickeln.
Manchmal klappt es schon - leider noch nicht oft genug.
Rosita

Heute morgen pendel ich zwischen Hausarbeit und PC hin und her.
Ich brauche derzeit diesen Input, um zu *überleben*. In meinem Inneren ist alles aufgewühlt. Ich probiere neue Verhaltensweisen aus, die mir so fremd erscheinen.
Durch die Erfahrungsberichte hier im Forum muss ich immer wieder feststellen, dass es geht.

Für mich ist es eine Überwindung, nicht das zu tun, was von mir erwartet wird.
Das Handeln entgegen meiner Natur kostet Kraft, die hoffentlich zum Positiven ausschlagen wird.

So.............es geht weiter im Haus..............
Rosita

Ich habe eine Wut im Bauch, dass mir die Tränen in den Augen stehen.

Was kann ich tun?
Er hat mich wieder so dermaßen beleidigt, wegen meiner Arbeit gestern, dass es nur von hier nach da geschoben wäre usw.
ES STIMMT NICHT. Ich war K.O. habe gearbeitet und umgegraben wie eine Irre; er zieht es ins Lächerliche!!! Ich könnte heulen. Ich hatte mich so angestrengt!!!
Er führt sich auf wie ein kleiner *Gott*.
Ich komme einfach nicht dagegen an.
Meine Gefühle werde niedergetrampelt.
Wisst ihr, wie man sich da zu Wehr setzen kann? Hat jemand damit Erfahrung?
Ich weiß nicht mehr weiter.
Rosita

Danke euch!
Ich könnte heulen und lachen in einem.
Ja - es sind Sinnloskämpfe! Ich bin bis in die Zehenspitzen verletzt. Ich bin mit meiner Arbeit zufriden, denn ich war froh, das überhaupt mit soviel Energie angepackt zu haben.
Vielleicht habe ich ein Lob erwartet, aber genau das Gegenteil kam.
Ich bin in mein Zimmer gegangen - wieder an den PC und eure Antworten gelesen.
...........heule könnte ich, weil er mir immer wieder die gesetzten Pflanzen rausgerissen hat, seine Sachen drübergestellt usw. Im Herbst werde ich mir die beiden restlichen Stauden rausgraben und sie in Kübel pflanzen und sie aus der *Gefahrenzone* bringen.
Das empfinde ich als reine Zerstörungswut. Dann kaufen ich mir die Blumen im Geschäft, wenn ich schon keine mehr zum Abschneiden habe.
Es ist so traurig und krank zugleich.
Rosita

Zitat

Er meint nicht Dich.
Er meint letztendlich nur SICH.
Du bist seine Projektionsfläche.
Seine Unzulänglichkeiten münzt er auf Dich um, so kann er wunderbar von seinem Elend ablenken.
Und mit diesem Wissen gewinnst Du Kraft.

Das gibt mir schon zu denken! Danke Thelma, für diesen Denkanstoß.
Trotzdem habe ich ein Problem damit, seine haltlosen Beschuldigungen nicht an mich rankommen zu lassen. Es versetzt mir immer wieder einen Stich - ob ich das will oder nicht.
Ich bin in diesen Momenten so blockiert, dass ich nicht mal eine Antwort geben kann.

Das *Umtopfen* von MIR ist auch eine gute Idee (Linde66), mußte mal schmunzeln.
Ich will nicht weg von hier, denn es ist meine Heimat, mit der ich verwurzelt bin. Diese starken Verästelungen zu kappen, würde mir auch Schmerzen bereiten.

Ich hatte mich heute Nachmittag aus der Affaire gezogen, bin was weggefahren und habe eingekauft.
Mein Kopf ist immer noch nicht frei...............
Rosita

Zitat

Ich irgnorierte seine Bemerkungen, überhörte sie, reagierte mit *NICHTBEACHTUNG*,

Meinst du damit ihn oder die Bemerkung nicht zu beachten???

Ich bin mir so unsicher, da ich es erst mal ausprobieren muss, ob es auch Wirkung zeigt.
Rosita

Eben habe ich schon wieder reagiert als ich noch im Vorgarten was aufräumen wollte.
Das könne er jetzt auch noch alleine machen. Wütend habe ich den Eimer genommen und bin rein.
Eigentlich finde ich das im Nachhinein dumm, denn ich hätte einfach weitermachen sollen, weil ICH das ja wollte.
Bald habe ich keine Lust überhaupt noch was zu machen.
Ich lasse mir alles *verleiden* - es ärgert mich.
Er sitzt mit dem Nachbarn draußen und trinkt wieder ein Bier nach dem anderen. Ich habe Angst, wenn er nachher reinkommt und kein Essen auf dem Tisch hat, dass es dann wieder Streit gibt.
Seine Ausraster sind nicht ohne.
Unser Teenager ist auch ganz verunsichert, meckert mich an, genau wie sein Vater. Ich weiß nicht, wohin mit mir.
Rosita

Ich habe mich auch zurückgezogen, nachdem er mich zutexten wollte.
Er wird wütend, wenn ich ihm nicht zuhören will, denn es ist dann wie eine Leier immer und immer wieder das selbe.
Ich kann es nicht abstellen!
Hoffentlich lässt er mich in Ruhe.
Wie kann ich vor einem solchen Menschen noch Respekt haben?
Es tut weh, wenn ich sehe, was der Alkohol aus ihm macht - (und der ganzen Familie), er wird dann zum Monster.
Ich werde noch was lesen und danach versuchen zu schlafen.
Rosita

Danke, liebe Mö,
so sehe ich auch, dass ich nicht alleine bin und nicht alleine diese Probleme habe.
Er hatte mich in Ruhe gelassen gestern Abend.
Im Schlaf allerdings hat er gebrüllt, geschimpft, dass ich wach geworden bin. Es ist so traurig, mit ansehen und hören zu müssen, was dieses Gift Alkohol aus ihm gemacht hat. Beruflich habe ich meine größten Bedenken bei ihm - auch mit dem Führerschein!

Ich versuche mir selbst ein Standbein zu schaffen und mein eigenens Geld zu verdienen. In meinem Alter ist das alles andere als einfach. Ich muss kämpfen, dass da was geht.
Wenn ich Glück habe, bekomme ich einen Job in der Gleitzone, dass ich wenigstens selbst versichert bin. Damit dürfte es dann klappen. Es stellt sich Ende Juli raus. Bis dahin werde ich mich noch *bedeckt* halten.

NICHT zu reagieren werde ich ausprobieren, wobei es mir gestern ja nicht gelungen ist. Ich hätte MEIN Ding machen sollen und nicht sauer weggehen dürfen. Ein neues Verhalten muss ich mir erst mal antrainieren.

Wünsche einen schönen sonnigen Sonntag
Rosita