• Liebe Rosita,

    ich kenne nicht dein ganzen Thread, aber mir ist bei Dir folgende "ja, aber..." aufgefallen

    Meine Erfahrungen in der Kindheit stecken mir immer noch in den Knochen ...trotzdem kannst Du was tun, im hier und heute.

    Mir wurde gesagt, dass das auch anlagebedingt sei...das heisst aber nicht, sie unverändert akzeptieren zu müssen.

    Dennoch bin ich fest entschlossen, ETWAS daran zu tun. Also doch - ein leichter Aufwärtstrend. ...gibst Du Dir damit nicht unabsichtlich Zeit, die Du nicht hast ?!!

    Vielleicht glaube ich immer noch, er würde zur Einsicht kommen.
    Es ärgert mich, dass sich nichts bewegt und halte mich für unfähig selbst was zu bewegen.
    ...der wär doch blöd sich zu bewegen, hats so doch einfacher.

    Es ist ein langer Weg dahin - meint zumindest mein Therapeut...das ist aber kein Freischein zum Aufschieben. So nach dem Motto, wen der das schon sagt.

    Ich wäre auch immer vorsichtig zu einer schnellen Trennung zu raten. Eine handfeste Entscheidung kann ich nur treffen, wenn ich dahinterstehe. ...auch wieder etwas Balsam für dein Zeitkonto, das Dich so sehr lähmt.

    Das wird so meine nächste Übung sein - mehr Abstand zu gewinnen und "Jedem sein Los lassen" ...aber Du brauchst Dich nicht mit dem bisherigen Los zufrieden geben. "Nieten" liebe Rosita brauchst Du nicht.

    Was soll ich tun, wenn ich ständig beleidigt werde? ,...aus der Situation gehn.

    Auch will ich nichts übers Knie abbrechen - mein Therapeut meinte, dass es schon 2 Jahre dauern könnte bis ich handeln kann und auch DAHINTER stehe... :idea::?: und was machst Du nach diesen 2 Jahrn ???

    Ich bin dabei, meinen Weg zu finden - wenn es eine Trennung sein wird - dann wird es so. Es ist mir wichtig dahinter zu stehen; derzeit stehe ich NICHT hinter einer Trennung. ..es geht ja auch nicht um Trennung, sondern um die innere Distanz.

    Nicht böse sein, aber Du hast für mich, Dir selber immer wieder diese Oasen des Nichthandelns eingebaut, indem Du auf Zeit schiebst.
    Aber brauchst Du wirklich diese Zeit noch um zu erkennen, was Du geändert haben willst ? Ich denke nein. Sei doch mal deine beste Freundin und versuch Dir Gutes zu tun.
    Nicht erst später, nicht erst wenn Du hundert Prozentig dahinter stehst, sondern einfach gleich, weils gut tut,
    weil es hilft, weil es wieder leben bedeutet, aufatmen, ruhn.
    Wenn Du auf den perfekten Moment wartest, auf die 100 % ( die werden wohl nie kommen), dann wartest Du dein restliches Leben.
    Und das willst Du doch nicht. Auch Du, liebe Rosita hast das Recht, zufrieden und friedlich leben zu dürfen.
    Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du wächst an deinen ersten kleinen Erfolgen, die Dich dann zu weiterem animieren.

    Liebe Grüße,
    nici :wink:

  • Meine Erfahrungen in der Kindheit stecken mir immer noch in den Knochen ...trotzdem kannst Du was tun, im hier und heute.
    Das tue ich auch: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/endlich in einer Traumatherapie aufarbeiten


    Es ist ein langer Weg dahin - meint zumindest mein Therapeut...das ist aber kein Freischein zum Aufschieben. So nach dem Motto, wen der das schon sagt.
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/Auch ich habe eine eigene Meinung!


    Ich bin dabei, meinen Weg zu finden - wenn es eine Trennung sein wird - dann wird es so. Es ist mir wichtig dahinter zu stehen; derzeit stehe ich NICHT hinter einer Trennung. ..es geht ja auch nicht um Trennung, sondern um die innere Distanz.
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/Dieser Aspekt ist für mich sehr wertvoll, danke dafür!

    Hier liegt mein Problem: Ich kann nicht loslassen! In Gedanken, denn die kreisen immer um SEIN Problem!

    Wie schaffe ich das???

    Gestern habe ich mir Zeit NUR für mich genommen und bin mit einer Freundin weggefahren - OHNE - schlechtes Gewissen. War toll.
    Rosita

  • Zitat von Rosita

    Ich bin dabei, meinen Weg zu finden - wenn es eine Trennung sein wird - dann wird es so. Es ist mir wichtig dahinter zu stehen; derzeit stehe ich NICHT hinter einer Trennung. ..es geht ja auch nicht um Trennung, sondern um die innere Distanz.
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/Dieser Aspekt ist für mich sehr wertvoll, danke dafür!

    Hier liegt mein Problem: Ich kann nicht loslassen! In Gedanken, denn die kreisen immer um SEIN Problem!

    Wie schaffe ich das???

    Gestern habe ich mir Zeit NUR für mich genommen und bin mit einer Freundin weggefahren - OHNE - schlechtes Gewissen. War toll.
    Rosita

    Guten Morgen Rosita,

    wie willst Du loslassen können, wenn Du 24 Std. am Tag ständig das Elend vor Augen hast ?

    Loslassen bedeutet auch, für sich selber zu erkennen, dass ich den Partner nicht ändern kann und das all meine Wünsche dahingehend Wünsche bleiben werden, wenn ER nicht selber aktiv anfängt die richtigen Schrittte in die Wege zu leiten.

    Es gibt ja auch verschiedene Arten von "Trennung". Eine räumliche Trennung muss nicht gleich das AUS einer Beziehung sein. Im Gegenteil, ER könnte erkennen, dass es so nicht weiter geht. Und DU kannst in dieser Zeit erkennen, dass sich nicht mehr alles um ihn dreht, sondern das es auch um Dich geht. Und daran kann man dann viel besser arbeiten.

    Wie Nici schon aufgezeigt hat, Deine Ja-Aber-Sätze lassen Dir Hintertüren offen, welche so groß wie Scheunentore sind.

    Wovor hast Du denn genau Angst ?
    Vor dem Alleinsein ?
    Davor, dass Du damit die endgültige Trennung selber einleitest ?
    Davor, dass Du merken wirst, dass es ihm egal ist ob es Dich gibt oder nicht ?
    Davor, dass er dann endgültig absackt ?

    Sei doch einfach mal richtig ehrlich mit Dir selber !

    Das Leben welches Du gerade führst hat doch für Dich nichts wunderbares und schönes mehr parat. Dein Therapeut kann Dir bestätigen, dass Dein Kopfkino schneller Ruhe gibt, wenn Du die Ursache nicht mehr ständig vor Augen hast.
    Mit diesem unsinnigen Kopfkino bremst man sich ständig selber aus.

    Loslassen bedeutet auch, den Schmerz einer Trennung anzunehmen und sich ganz auf sich selbst zu besinnen.

    Alles andere ist rumeiern, Unsicherheit und lieber im gewohnten Umfeld zu bleiben, nur weil es einem vertraut ist.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Diandra!

    Dass ich meinen Partner nicht ändern kann,ist mir klar. Er muss da selber hinter steigen, weiß ich. Diese Illusion habe ich nicht mehr.

    Bei den "Scheunentoren" musste ich mal schmunzeln. Mir ist gar nicht bewusst, dass ich so viele "ja aber" Sätze verwende. Das gibt mir schon zu denken!!!

    Angst??? Wovor??? Dass es mir wieder so ergeht wie das erste Mal nach der Trennung und ich wieder in die gleiche Misere reinrassel. Angst,mich zu blamieren, da hier im Viertel jeder meinen Partner für DEN guten Mann hält. Ach - und so hilfsbereit ist er - "Du hättest keinen besseren finden können!"
    Beruflich wäre es eine Misere, weil wir in vielen Bereichen gemeinsam in der Öffentlichkeit stehen.
    Finanziell wäre das bei dem Schuldenberg ein Desaster!

    So habe ich mir heute wieder eine kleine Insel gesucht, die mir Spaß gemacht hat. Bin ganz entspannt zu Hause eingetroffen - ich konnte eine regelrechte Zufriedenheit verspüren. :)

    Rosita

  • Zitat von Rosita

    Hallo Diandra!

    Angst??? Wovor??? Dass es mir wieder so ergeht wie das erste Mal nach der Trennung und ich wieder in die gleiche Misere reinrassel. Angst,mich zu blamieren, da hier im Viertel jeder meinen Partner für DEN guten Mann hält. Ach - und so hilfsbereit ist er - "Du hättest keinen besseren finden können!"
    Beruflich wäre es eine Misere, weil wir in vielen Bereichen gemeinsam in der Öffentlichkeit stehen.
    Finanziell wäre das bei dem Schuldenberg ein Desaster!

    So habe ich mir heute wieder eine kleine Insel gesucht, die mir Spaß gemacht hat. Bin ganz entspannt zu Hause eingetroffen - ich konnte eine regelrechte Zufriedenheit verspüren. :)

    Rosita


    Ich wieder :D

    Ein Gutmensch bleibt nur so lange ein Gutmensch, indem man dabei behilflich ist, die dunkle Seite schön zu decken. Es dürfte sehr anstrengend sein und das eigene Seelenleben bleibt dabei auf der Strecke, denn man tut etwas, was einem eigentlich zuwider ist und gegen die eigene Natur gerichtet ist.

    Hm ... glaubst Du, der Schuldenberg wird durch ausharren in den nächsten 2 Jahren bedeutend geringer ?

    Lächerlich macht sich auf Dauer nur einer !! Und das ist der der trinkt.

    Schön, dass Du etwas für Dich tust und Dinge unternimmst, die Dir Freude bereiten und Dich ablenken. Das könnte man ausweiten und immer so haben :wink: Aber dafür müsste man sich selber in den Mittelpunkt stellen und das ganz konsequent und egoistisch. Aber man muss zu seiner Konsequenz auch stehen. Das kann am Anfang sehr anstrengend sein, wird sich auf längere Sicht aber enorm lohnen.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Rosita,

    habe jetzt mal aus Neugier Deine ersten Posts gelesen, die sind jetzt ein Jahr alt. Und dann die neuen, die sind ein paar Tage alt. Mein erster Eindruck: Da hat sich nichts getan. Du hast dieselben Ängste, suchst dieselben Ausflüchte, hast 1.000 mal "ja, aber..." parat und einen Haufen Ausreden, warum eine Trennung nicht geht.

    Wenn es Dir wichtiger ist, was die Leute denken, ob Du ein Schuldendesaster haben wirst (hast Du ja jetzt eh schon), und dass Du lieber weiter so tun willst (vor Dir und anderen), dass Du bei der Wahl dieses Mannes keine Fehler aus der Vergangenheit wiederholt hast - ja, dann werden sich Deine Posts auch in einem Jahr noch so lesen wie heute und vor einem Jahr.

    Und bedenke: Es ist Deine Lebenszeit, die Du vergeudest, es ist Dein Unglück, das Du erträgst, es sind Deine Nerven und Deine Gesundheit, die dabei draufgehen. Du musst weder hier noch Deinem Therapeuten etwas beweisen, es geht allein darum, dass es Dir besser geht - irgendwann. Ich wage mal die Prognose, dass es Dir an der Seite dieses Mannes auf absehbare Zeit immer schlechter gehen wird, und Du immer weniger Kraft haben wirst, etwas zu ändern.

    Das hört sich brutal an, tut mir Leid. Ab so sehe ich Deine Situation. Und auch mir hat erst die erschreckende Erkenntnis, dass ich liebr tot wäre als das Leben an der Seite meines trinkenden Partners weiterzuleben, und dann deftige Tritte in den Allerwertesten geholfen, endlich Konsequenzen zu ziehen.

    Viele Grüße

    lavendel

  • Danke Diandra, danke Lavendel!

    Ja - es hört sich brutal an. Ich weiß nicht, was ich machen soll und wie es weitergeht. Mich in den Mittelpunkt stellen, ist gar nicht so einfach; obwohl es sich nicht so schwer anhört.
    Ich denke schon, dass sich was bewegt hat. Ich sage öfter, was ich denke und mache viel mehr. Ich gehe alleine los oder mit einer Freundin, rede über die Situation und wie ich dabei empfinde - hätte ich früher aus Scham nicht getan.
    Lange Zeit habe ich hier im Forum nicht geschrieben, da ich eben gehört habe, dass ich nicht fähig bin, mich zu trennen ----------------- jedenfalls ist das bei mir so angekommen.
    Viele schaffen das, gehen ihren Weg alleine und, siehe da, die Erkenntnisse wachsen. Nur ich blöde Kuh, jammer immer noch rum, trete auf der Stelle und NICHTS bewegt sich.
    Rosita

  • Hallo Rosita,

    nun mal gaaaaanz langsam! Niemand hier hält dich für unfähig! Das sind deine eigenen Gedanken, die du da denkst...

    Das Wertvolle an einem Austausch unter Menschen in einer Selbsthilfegruppe ist doch, dass da ehrlich die Meinungen geäußert werden und Anstöße gegeben werden können zum Nachdenken. Nichts anderes passiert ja hier. Du selbst darfst aus diesen Anstößen dir herausnehmen, was du gerade gebrauchen kannst. Niemand will dich hier verletzen oder klein machen. Sondern es wird da aus eigenen Erfahrungen berichtet.

    Und soll ich dir mal was sagen. Ich kenne solche Anstöße auch! Die habe ich auch bekommen. Und ich habe festgestellt, immer wenn es besonders weh getan hat, dann war auch genau da ein Knackpunkt von mir. Zum besonderen Hinschauen. Denn eines habe ich gelernt. Nur wenn ich ganz ehrlich bei mir hinsehe, dann kann ich was verändern, muss mir nichts mehr vormachen.

    Das ist schon ein Prozess, da hin zu kommen. Sich zurück zu ziehen hat mir damals nie was gebracht, sondern das dran bleiben und weiter machen, auch wenn es weh tut.

    Weißt du, was mich am meisten stört an deinem letzten Beitrag :roll: ?
    Das hier:

    Zitat

    Nur ich blöde Kuh, jammer immer noch rum, trete auf der Stelle und NICHTS bewegt sich.


    Das ist pures Selbstmitleid und du machst dich selbst damit schrecklich klein und wertlos! Das bist du doch garnicht! Du hast doch schon einen Wert, oder? Ja, viele schaffen es , ihren Weg zu gehen. Ich hab's auch geschafft, bin ja noch dabei auf meinem Weg. Alleine habe ich es aber auch nicht geschafft, sondern mit der Unterstützung des Forums hier und meiner Therapeutin. Später kam noch mein Lebenspartner dazu, der mich da auch weiter unterstützt.

    Warum meinst du, dass du es nicht auch schaffen kannst :roll: ?

    Liebe Grüße an dich
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Aurora!
    Danke für deine ehrliche Meinung!
    Ich musste heute öfter an dein Posting denken. Eine SHG hilft natürlich mit ehrlichen Meinungen.
    Ich will mich nicht selbst klein machen, das will ein anderer!!! Auch möchte ich mich nicht bemitleiden.
    Warum ich mich für unfähig halte? Weil mir der Mut fehlt und ich nicht weiß, ob die Entscheidung dann die richtige ist. Im Grunde genommen will ich mich gar nicht trennen. Ich will mit der Situation umgehen lernen; umgehen können, ohne dass sie mich runterreißt.
    Ich möchte lernen, dass mich gewisse Äußerungen nicht so runterziehen, dass sie an mir abprallen, mich kalt lassen.
    Immer wieder springe ich auf das Karussell auf, entgegne was und schon ist der KRACH da. Das nervt mich natürlich auch. Natürlich will ich das nicht bis zum St. Nimmerleinstag mitmachen!
    Ich weiß auch nicht !!! Bin mir eben noch sehr unsicher.
    Rosita

  • Zitat von Rosita

    Im Grunde genommen will ich mich gar nicht trennen.

    Hallo Rosita,

    genau das ist der Knackpunkt: Du WILLST Dich nicht trennen. Das ist doch mal eine ehrliche Aussage.

    Ich glaube aber nicht, dass man Dir dafür hier Ratschläge geben kann oder will. Keiner von uns Cos wird Dir Wege aufzeigen, wie sich das Leben mit einem nassen Alkoholiker meistern lässt und sich geduldig immer weiter anhören, wie furchtbar Du das findest und wie sehr Du leidest.

    Siehst Du nicht Deinen Spagat? Du willst dieses Leben nicht mehr und du willst Dich nicht trennen. Dein Mann macht keinerlei Anstalten, trocken werden zu wollen. Wie soll das gehen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mensch, der so tickt wie Du (und viele andere Cos) sich eine Elefantenhaut antrainieren kann, durch die nichts mehr durchdringt. Letztlich willst Du Dir mit unserer Hilfe und der Deines Therapeuten eine Gehirnwäsche verpassen und ein anderer Mensch werden, um das Zusammenleben ertragen zu können und nach außen weiterhin ein "heiles" Leben zu demonstrieren, das es nicht gibt.

    Rosita, wach werden! Ehrlich werden!

    Schreib doch mal auf, wie Du Dir eine harmonische Beziehung und ein zufriedenes Leben vorstellst (nicht im Hinblick auf Deinen Mann, sondern im Hinblick auf DEINE Wünsche). Und dann gleich mal ab, wie es jetzt aussieht.

    lavendel

  • Hallo Lavendel!

    Irgendwie stehe ich zwischen aufgeben, resignieren und abhauen.
    Ich denke, dass es hier weniger um Ratschläge als um Erfahrungen geht. Oder liege ich da falsch? Eine Gehirnwäsche ist das letzte was ich brauche.
    Ich hatte mir erhofft, dass es hier Menschen gibt, die ihre Erfahrungen mitteilen, wie sie es schaffen mit einem (noch) nassen Alkoholiker klar zukommen.
    Da ich zweimal den gleichen Fehler gemacht habe und wieder einen Alkoholiker geheiratet habe, will ich das nie mehr! Also muss es doch noch einen anderen Weg geben, damit um zu gehen!?

    Rosita

  • Zitat von Rosita

    Hallo Lavendel!

    Irgendwie stehe ich zwischen aufgeben, resignieren und abhauen.
    Ich denke, dass es hier weniger um Ratschläge als um Erfahrungen geht. Oder liege ich da falsch? Eine Gehirnwäsche ist das letzte was ich brauche.
    Ich hatte mir erhofft, dass es hier Menschen gibt, die ihre Erfahrungen mitteilen, wie sie es schaffen mit einem (noch) nassen Alkoholiker klar zukommen.
    Da ich zweimal den gleichen Fehler gemacht habe und wieder einen Alkoholiker geheiratet habe, will ich das nie mehr! Also muss es doch noch einen anderen Weg geben, damit um zu gehen!?

    Rosita


    Hallo Rosita,

    glaubst Du ich lege Karten und antworte Dir dann ??


    Schon mal darüber nachgedacht, dass es deswegen kaum Erfahrungsberichte von Co's gibt - die mit einem nassen Alkoholiker zusammenleben - weil dies auf Dauer nicht geht ??

    Man kann sich NICHT abgrenzen, loslassen und sich dadurch besser fühlen auf Dauer, in dem man meint, man muss nur den Alki verstehen und seine pitschnasse Seite tolerieren bzw. ignorieren. Damit kommt man auf Dauer NICHT weiter.

    Dieses Verstehen wollen und das Abgrenzen wollen in einer Partnerschaft mit einem nassen Alki ist NUR ein Schritt von vielen Schritten, die man geht um aus dieser Hölle rauszukommen. Niemand bleibt beständig danach stehen und schaut weiterhin zu, wie der andere Part sich um den Verstand säuft. Das geht gar nicht. Meinst Du wirklich, dass Du auf Dauer damit zufrieden sein kannst. Ein Alki bleibt ja auch nicht bei seiner festgelegten Alkoholmenge - die steigert sich auf Dauer - die Sucht braucht im Laufe der Zeit immer mehr von dem jeweiligen Suchtmittel. Willst Du wirklich dann innehalten und zuschauen ?

    Wenn ich hier schreibe, dann doch von meinen Erfahrungen ... Ich habe auch mal ganz verzweifelt um meinen nassen Alki gekämpft. Ist auch hier im offenen Bereich nachzulesen - ein laaaanger Thread der aufzeigt, was einen so erwarten kann und was ICH selber daraus gemacht habe.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Rosita,

    Zitat von Diandra

    Man kann sich NICHT abgrenzen, loslassen und sich dadurch besser fühlen auf Dauer, in dem man meint, man muss nur den Alki verstehen und seine pitschnasse Seite tolerieren bzw. ignorieren. Damit kommt man auf Dauer NICHT weiter.

    genau das meinte ich mit "Gehirnwäsche". Ich habe das Gefühl, dass Du genaus das lernen willst: Dass es Dir einfach nichts mehr ausmacht, wenn Dein Mann trinkt, Dich beschimpft, provoziert.... Um das zu erreichen, brauchst Du aber eine Gehirnwäsche, denn ein normaler Mensch hält das nicht auf Dauer aus, ohne sich selbst völlig zu verbiegen und zu verleugnen. Und wie schlimm es für Dich ist, schreibst Du in jedem Post.

    Ich hab das auch versucht, erst wie alle Cos, den Alkohol wegzunehmen, Szenen zu machen, zu drohen, dann habe ich versucht mich abzugrenzen, meins zu machen, mit Freundinnen auszugehen, alleine wegzufahren. Und dann? Komme ich wieder und hab denselben Mist wieder vor der Nase. Und immer unruhig, immer Angst, immer ein schlechtes Gewissen. Das hat erst lange nach der Trennung aufgehört, und ohne hätte es nie aufgehört. Ich hab darüber hunderte von Posts in meinem Tagebuch geschrieben, und ich weiß für mich, dass ich an seiner Seite nicht hätte weiterleben können.

    Aber jetzt bin ich glücklich! Die Welt ist nicht untergegangen, ich bin nicht zusammengebrochen.

    Und deshalb kann ich niemandem guten Gewissens raten zu versuchen, sich damit zu arrangieren. Man geht daran kaputt. Erst psychisch und irgendwann auch physisch. Letztlich ist es meiner Meinung nach ein Selbstmord auf Raten.

    lavendel

  • Im Moment weiß ich gar nicht, wie ich antworten soll.
    Es schwirrt mir alles im Kopf.
    Meine "Illusion", dass noch alles gut wird, schwindet immer weiter dahin. Die Therapiesitzung hat mir nicht geholfen, denn der Therapeut meinte, dass ich dringend was ändern müsste, sonst könnte ich mir die Stunden bei ihm sparen. Obwohl eine Traumatherapie über 2 Jahre gehen kann, müsste ich doch selbst was tun.
    Ja....................packen wir's an!
    Rosita

  • Hallo Rosita,

    ich finde es gut, dass Du trotzdem hier ein paar Zeilen schreibst.

    Und ich glaube, der Therapeut hilft Dir schon, nur nicht in dem Sinne, wie Du es gerne gehabt hättest. Denn wenn Du mal ganz ehrlich nachspürst und nachdenkst, dann ist Dir klar, dass Deine Traumatherapie am besten wirkt, wenn Du Dich ganz auf Dich selber besinnen kannst.

    Mach Dir doch einmal eine Liste und überprüfe, was es für dich bedeuten könnte, Dein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Was wolltest Du schon immer machen, was könntest Du dann alles machen und was musst Du nicht mehr tagtäglich ertragen. Halte es Dir vor Augen und dann handel dementsprechend.

    Ich kann immer wieder nur betonen, dass Alleinleben nimmt einem eine schwere Last von den Schultern. Man fühlt sich befreit. Und wenn man es zulässt und ehrlich mit sich ist, dann lässt man es auch zu, dass man sich wieder wohlfühlen kann, Spaß am Leben hat und eh man sich versieht strahlt man etwas Positives aus, was dazu führt, dass man andere Menschen kennenlernt, die gerne mit einem umgehen, ausgehen, die unser Lachen mögen und wo sich neue Freundschaften bilden.

    Und mit dem Wohlgefühl kann man eine Thraumatherapie bewältigen und schlussendlich stolz auf sich sein, dass man dies alles im Alleingang bewältigt hat.

    Rosita, die ersten Schritte in diese Richtung sind die schwersten. Aber gepaart mit der Freude, endlich wieder allein zu entscheiden und jeden Tag so zu leben, wie man selber es möchte machen es dann von Tag zu Tag einfacher und leichter.

    Denn eins musst Du Dir auch immer vor Augen halten: Den Menschen, den Du kennen- und lieben gelernt hast, den gibt es nicht mehr. Auch nicht, wenn er trocken werden will und tatsächlich etwas dafür tut. Somit klammerst Du Dich zur Zeit an etwas, was eigentlich gar nicht mehr besteht und nie mehr bestehen wird.

    Ein dickes Kraftpaket und viel Mut an Dich ! Die Sonnenseite des Lebens wartet auf Dich - aber Du musst den Anfang dafür selber starten ...

    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Danke, Diandra,
    für das Kraftpaket - kann ich gebrauchen.
    Es sieht schon so aus als würde sich was ändern in mir. In welche Richtung es gehen wird, weiß ich noch nicht.
    Eines weiß ich, dass ich nicht mehr wie der "letzte Mensch" behandelt werden möchte, denn ich bin mir auch was wert.
    Es fällt schwer zu begreifen, dass sich ein geliebter Mensch tatsächlich so verändern kann - oder - ich habe ihn früher mit anderen Augen gesehen. Ich mag diese proletenhafte Art überhaupt nicht; es widert mich an.
    Ich bin ein eher ruhiger Mensch - eigentlich auch gelassen, doch manchmal geht mir in letzter Zeit der "Gaul" durch, denn ich mag auch den Mund nicht mehr halten.
    Rosita

  • Hallo zusammen,

    war jetzt ein paar Tage nicht hier, denn ich war/bin krank. Es hat mich von den Füßen "gehauen".
    Mein Körper rebelliert und kommt nicht zur Ruhe.
    Durch die Therapie steigen die alten Traumen in mir hoch.

    Manchmal denke ich, dass ich es hätte ruhen lassen sollen. Es tut mir nicht gut, in alten Wunden zu rühren.
    Bin traurig!!

    Rosita

  • hallo Rosita

    Halte durch, es ist gut, glaube mir.
    Auch ich habe eine Therapie hinter mir. Die ersten Wochen habe ich nur geweint, es tat so unendlich weh, so weh. Ich wollte nicht dass es weh tut, ich hätte es am liebsten wieder alles unter den Teppich gekehrt. Ist doch so schön...sieht keiner es ist alles wunderbar, nur.......kann ich frei Leben wo ich weiss, dass da was lauert. Ich habe mien Leben lang soviel Energie werwendet, es verborgen zu halten, verborgen von mir selber.
    Vielleicht war ich zu diesem Zeitpunkt auch schon so verzweifelt, dass ich dachte, jetzt ist sowieso alle schon egal, jetzt kann ich auch unter dem Teppich nachschauen.
    Es war, glaube ich, nur noch reiner Überlebenswille, die mich da noch getrieben hat.
    Bei der Therapie habe ich geheult wie ein Schlosshund, Gott tat es weh. Dieses rumwühlen in den Wunden, auch jetzt habe ich noch Tränen in den Augen.
    Ich habe überstanden, ich habe eine gewisse Distanz gewonnen, zu dem was man mir auch als Kind angetan hat. Jetzt bin ich in der Lage zu sagen, das war Mist, das was die mit mir gemacht haben war Sch....aber....es war so, es gehört zu meinem Leben, und gut ist...

    Es befreit so ungemeint, also, liebe Rosita, halte durch, es ist schwer, aber nur so lohnt es sich.

    Ich wünsche Dir viel Kraft
    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Zitat von Rosita

    Manchmal denke ich, dass ich es hätte ruhen lassen sollen. Es tut mir nicht gut, in alten Wunden zu rühren.
    Bin traurig!!

    Hallo Rosita,

    zuerst einmal wünsche ich Dir ganz viel Kraft, damit Du wieder auf die Beine kommst!

    Ja, man hätte alles ruhen lassen können, das ist richtig. Dennoch denke ich, dass man (Du!) dann den Rest Deines Lebens wie unter Mehltau verbringen würdest, schwer, eingeengt, immer traurig und stumpf. Für den Moment wäre es vielleicht einfach gewesen, alles ruhen zu lassen, aber auf Dauer? Für den Rest Deines Lebens?

    Mir ging es auch so, mittendrin hab ich mich oft gefragt, warum ich mir das alles antue, das Leben vorher sei doch nicht so schwer und schmerzhaft gewesen wie der Zustade, in dem ich alles aufgewühlt und umgeworfen habe. Aber irgendwann war das Wühlen vorbei, der Ballast abgeworfen, und erst da gab es die Chance für ein neues Leben - was sich natürlich auch nicht sofort eingestellt hat. Aber immerhin war Raum dafür da, und der wäre nie entstanden, wenn ich weiter im Mehltau hocken geblieben wäre.

    Ich hatte mal eine Postkarte, da saß der dicke Kater Garfield (kennst Du den?) klatschnass im Regen auf einem Baum und sagte sich "es könnte schlimmer sein". Das hab ich mir damals auch immer gesagt...

    Sonnige Grüße

    lavendel

  • Hallo Grazia & Lavendel!

    Danke für eure Aufmunterung. Ja - es tut weh!!! Ich dachte, dass ich es verkraftet hätte. Es hat mich krank gemacht. Natürlich WILL ich wieder gesund werden. Mein Körper ist so geschädigt, dass ich noch operiert werden muss. Die Angst frisst mich auf.

    In den letzten Tagen ist eins zum anderen gekommen. In meinem Kopf dreht es sich. Ich kann nur hoffen, dass es bald besser wird.

    Rosita

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