Sozialer ungesunder Rückzug oder vernünftiges Verhalten?

  • Hallo,

    ich trinke jetzt seit ca. 4 Wochen nichts mehr und fühle mich sehr unwohl.

    Mein Alkoholkonsum hat sich seit meinem 21 Lebensjahr kontinuierlich gesteigert bis der Übergang vollzogen war und mein Körper sich vollkommen an den Alkohol gewöhnt hat (beginnende und häufiger auftretende Blackouts, keine Katererscheinungen am nächsten Tag, kein Übergeben, lediglich depressive Verstimmungen, die im Endeffekt immer stärker wurden) - im Endeffekt die Anzeichen einer bereits vorhandenen Sucht.
    Ich möchte nun niemanden mit meiner bisherigen Lebensgeschichte zutexten, sondern nur anmerken, dass ich in der Folge (aufgrund privater Problematiken) von Januar 2008 bis September 2008 absolut abstinent war. Daraufhin aber fing ich wieder an, 2-3 Biere am Tag zu trinken, wobei ich erschreckend schnell wieder bei 6 Bieren und auch hartem Alkohol war. Die Begründung des erneuten Trinkens war die oft zitierte "Belohnungsverknüpfung". Zu dem damaligen Zeitpunkt hatte ich einige Prüfungen an der Uni erfolgreich abgeschlossen und die besagte Konsequenz war, wie zu erwarten, fatal.
    Wieder gelang ich vor ungefähr 4 Wochen zu dem Punkt, mir einzugestehen, dass es nicht so weitergehen könne. Ich zog einen kalten Entzug (mir ist schon klar, dass dies nicht der vernünftigste Weg ist) durch und bin bis heute nicht rückfällig geworden.

    Allerdings plagt mich besonders abends permanentes Grübeln, ein Gefühlswechsel von Scham zu Euphorie, Schlaflosigkeit (ich kann vor 2-3Uhr morgens nicht einschlafen), Aufkommen von alten, an sich längst verdrängten Ereignissen aus der Vergangenheit und ein gewisser sozialer Rückzug.

    Problematisch ist, dass ich mich auf der einen Seite gut dabei fühle, auf meine innere Stimme zu hören, mich keinen Situationen auszusetzen, die mich stressen würden und in mich zu gehen. Sprich auf die "innere Achtsamkeit" Rücksicht zu nehmen

    Auf der anderen Seite aber bin ich irgendwie sehr kalt geworden, habe heute meinem Onkel, der mich in meiner Stadt besuchen wollte, abgesagt, da ich momentan keine Energie für einen derartigen Kontakt habe. ICh denke, dass es besser so ist, aber ich denke auch, weil ich ihn sehr mag, dass es vielleicht gut gewesen wäre. Er weiß allerdings nicht alles über mein Alkoholproblem.

    Zudem stehen im August zwei sehr große, sagen wir mal einmalige Familienfeiern an. Ich überlege immer noch, ob ich zu diesen fahren soll, oder darauf verzichten soll. Zwei Moderatoren in diesem Forum haben mir bereits davon abgeraten.
    Ich bin mir darüber bewusst, dass ich definitiv nicht entspannt an den Feiern teilnehmen könnte und dass das Gefühl aufkommen würde, im Rahmen meiner Familie und in Erinnerung an die alten Zeiten zu trinken. Dazu kommt natürlich, dass auf diesen Feiern sicherlich einiges an Alkohol fließen wird.
    Dennoch erwartet meine Familie sozusagen meine Anwesenheit.

    Wäre es nun vernünftig nicht zu fahren, oder wäre es vernünftig zu fahren, mich meinen Ängsten zu stellen und mich zu bewähren, um stark und immer noch trocken aus diesen Veranstaltungn herauszugehen?

    Im Fazit habe ich mich in den letzten beiden Tagen dabei erwischt, darüber nachzudenken, dass ein bis zwei kalte Biere am Abend doch ok sein würden.
    Ich merke wieder den Gedanken aufkommen, meinen momentanen Gemütszustand mit Alkohol zu kompensieren.

    Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

    Beste Grüße

  • hallo hoppegarten!

    mag dir gern aus der sicht eines erwachsenen kindes von alkoholikereltern antworten

    beim lesen deines postes hab ich SOFORT gedacht:

    deine verwanten wollen dich ganz bestimmt dabei haben bei den feierlichkeiten,klar...ist ja auch ne familienfeier

    jedoch kann ich mir nicht vorstellen das SIE KEIN VERSTÄNDNIS FÜR DEINE KRANKHEIT HABEN.es sei denn,sie wollen DIR nicht zuhören.wollen sie dies nicht kannst DU sie "sowieso vergessen

    offen und ehrlich sein,wird DIR antwort auf deine frage geben

    ich wünsche DIR trockene 24 stunden

    liebe grüsse caro :wink:

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Liebe Hoppegarten,

    die Zustände die Du beschreibst, kenne ich selbst sehr gut. Ich habe bei mir gemerkt, dass wenn ich nicht mehr benebelt bin, viele schmerzhafte Emotionen hochkommen, oft bin ich auch unendlich müde und erschöpft.
    Mein Gang führte mich zur Psychiaterin, die mir ein Antidepressivum verschrieb. Ich habe mich jahrelang dagegen gewehrt Medikamente einzunehmen, muss jetzt aber sagen, dass ich fast zu lange gewartet habe...
    Ich kann Dir nur dringend davon abraten, zu Deinen Familienfeiern zu fahren. Die Gefahr, dass es Dich antriggert ist riesig.
    Suche Dir Kontakte, die Dich nähren.
    Wie sieht es denn mit Freunden aus?

    Lieben Gruß

    Randy

  • Hallo Hoppegarten,

    dein Bericht erinnert mich an meine eigenen Trinkpausen, die ich einlegte, als ich schon wußte, daß ich ein großes Problem mit Alkohol habe und die Kontrolle verloren habe. Es aber einfach noch nicht wahrhaben wollte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch nicht die Erkenntnis oder die Einsicht, daß ich aus diesem Teufelskreis nur aussteigen kann, wenn ich vollkommen neu und anders beginne.

    Für mich begann es dann so: Ich ging zu meiner Hausärztin und sprach mit ihr. Ich ging zur Suchtberatung und informierte mich genauestens drüber, wie Alkohol überhaupt arbeitet. Warum es nicht mehr geht, den Konsum "einfach" herunterzuschrauben und sich ernsthaft mal am Riemen zu reißen.

    Mit dem was ich darüber erfuhr, versuche ich nun mein Leben zu gestalten. Es anzunehmen, daß es keine Frage des Willens ist dabeizusein, wenn sich alle anderen genüsslich oder weniger genüsslich, Alkohol zuführen. Sondern das solche Dinge mich hindern, mir ein trockenes Leben aufzubauen.

    Du gibst dir eigentlich die Antwort selbst, ob du da gefahrlos hingehen kannst. Du musst sie nur annehmen und sie nicht wieder in Frage stellen,

    meine Gedanken dazu

    lg Mieken

  • Hallo, ich empfand gerade die allerersten Wochen als einen Eiertanz der Gefuehle und fühlte mich nach den ersten 4 Wochen ziemlich mies, ich glaube ich wurde einfach nüchtern. Und dies ist nicht nur angenehm. Halt bloss unbedingt durch, deine Sicht der Dinge wird nach einer Weile klarer. Man beginnt, sich in seiner Nüchternheit wohl zu fühlen. Und wenn Du jetzt eine Famlienfeier ausläst, weil Du unsicher bist, laß sie einfach sausen, es kommen andere schöne Gelegenheiten. Ich machs derzeit so, daß ich kurz aufkreuze und der erste bin, der verschwindet. Aber die ersten Wochen bin ich nirgends hingegangen. Und mochte das auch niemandem erklären. Das legt sich aber mit einiger Zeit. Hör auf dein Innerstes. Gruss Claro

  • Hallo zusammen,

    mir geht es momentan gut, habe Energie und mache wieder regelmäßig Sport.

    Ich bin nicht zur Hochzeit meines Onkels gegangen und bereue es nicht.

    Heute habe ich es angepackt und war zum ersten Mal bei den anonymen Alkoholikern.
    Schon ein komisches Gefühl. Ich wurde aber sofort sehr nett aufgenommen und im Endeffekt waren wir dann eine 6-köpfige bunt gemischte Truppe.
    Wirklich interessante Leute und teilweise sehr traurige Geschichten.

    Das Treffen ging insgesamt 2 Stunden und auch ich habe mich kurz vorgestellt und meine Situation dargestellt.

    Am Ende wurde mir dann eine Liste mit Zeiten für die anderen Treffen in meiner Stadt gegeben. So besteht jeden Tag der Woche die Option, ein Treffen der AAs aufzusuchen, wenn ich es möchte.
    Auch wurden mir Notfallnummern gegeben, bei denen ich - so wurde mir gesagt - Tag und Nacht anrufen kann, wenn etwas vorfallen sollte.

    Ansonsten bin ich tagsüber schon sehr gereizt, was dann von euphorischen Momenten abgelöst wird, um dann wieder unruhig und angespannt zu werden.

    Wie gesagt, das Joggen am Abend hilft mir.

    Ich schaue Menschen wieder öfter in die Augen und nehme meine Umgebung und das Geschehen bewusster wahr.


    Viele Grüße

  • Hallo,

    das stimmt.

    Hauptproblem sind diese leidigen Verknüpfungen, die sich durch jahrelanges "Training" gebildet und verfestigt haben.

    Ausgehen/Spass haben: nur mit Alkohol.

    Entspannen/Abend: nur mit Alkohol.

    bevorstehende Stress-Situation: Alkohol zum Herunterkommen.

    Zugehen auf Frauen: nur mit Alkohol.

    ...


    Bewusst wird mir aber langsam auch:

    Freunde verlieren: durch den Alkohol.

    Freundin verlieren: durch den Alkohol.

    Depressionen: durch den Alkohol.

    körperliches Gehenlassen: egal, der Alkohol ist ja da.

    Nachdenken über den Tod als gesunder Mitzwanziger: durch den Alkohol.

    Es ist schon krass, wie sich der Nebel über den Emotionen nach einiger Zeit Abstinenz lichtet.

    Beste Grüße!

  • Hallo,

    ja, absolut.

    Nur ist es schwierig und erfordert viel Mut.

    Aber wem sage ich das. Diese Probleme kennen wahrscheinlich viele hier im Forum.

    Dennoch möchte ich lieber Mut beweisen, als weiterhin in einer Scheinwelt leben.

    Beste Grüße

  • hallo hoppegarten,

    super Leistung, ehrlich :D . Bleib dabei.

    Ich bin eine Frau und glaube mir, von einem charmanten, nüchternen Mann
    angesprochen zu werden, ist viel interessanter, als wenn einer benebelt ist.
    :wink:

    Alles Gute auf Deinem weiteren Weg. Du schaffst das ganz sicher.

    Kati

    Hinfallen ist keine Schande, wieder Aufstehen ist Größe!

  • Zitat von hoppegarten

    Dennoch möchte ich lieber Mut beweisen, als weiterhin in einer Scheinwelt leben.

    Hi hoppegarten,
    Mut hast Du doch schon bewiesen, lies Dir doch Dein Post von gestern um 23.33h noch einmal durch. Mir fällt daran auf, das Du sehr genau die Vor-und Nachteile mit und ohne Alkohol abwägen kannst. Das ist doch ehrlich und ich glaube zur Ehrlichkeit gehört eine ganze Menge Mut. Habe mir erlaubt Deine Liste(n) einmal für mich in schriftlicher Form zu kopieren - ist in Arbeit -, da kommen Punkte zu Tage über die ich im Suff nie so genau nachgedacht hätte, Danke.


    trockene Grüße
    suburbia

    [i]Just embrace what you've known from the start (c) M.L.Gore[/url]

  • Hallo Hoppegarten,
    Mut beweisen, musst Du nicht.
    Gerade Deinen Weg gehen, ohne Kompromisse, das ist das Wichtigste.
    Das was war kannst Du nicht mehr ändern, aber Du kannst das Ändern was noch kommt.
    VG die kawi

  • Hallo,

    ich habe zwar länger nichts geschrieben, aber lese dennoch viel.

    Ich möchte nur kurz von meinem heutigen Tag berichten, der mich ein wenig unsicher gemacht hat.
    Und ich schreibe, weil ich mir einige Zeilen aus dem Forum erhoffe.

    Seit Freitag bin ich zu Besuch in meinem Elternhaus. Natürlich kommen immer wenn ich daheim bin, alte sowohl gute als auch nicht so gute Erinnerungen auf. Erinnerungen an die Schulzeit, an alte soziale Kontakte, eben eine andere Welt, eine andere Gefühlsstruktur als jene, die ich ansonsten in meinem Alltag beobachte.

    Heute Vormittag war ich relativ lange wandern und fühlte mich dabei, aber auch danach erstmal sehr gut. Die typische geistige und körperliche Entspannung nach solch einem Marsch.

    Am Nachmittag fing es dann an. Ich fühlte mich plötzlich deprimiert, angespannt und absolut genervt. Damit einher ging ein "Saufdruck", den ich bis dato nicht erlebt hatte.
    Ich setzte mich ins Auto und fuhr los, um mich abzulenken und landete nach einer längeren Fahrt durch meinen Heimatort an einer Tankstelle.

    Es stellten sich mir zwei klar definierte Optionen:

    - Hineingehen, mir ein paar Bier (ich dachte aber eher an Flachmänner) kaufen, ein oder zwei Bier während der Heimfahrt im Auto trinken und entspannt und gut drauf bei meiner Familie ankommen.

    oder

    - Mir Zigaretten kaufen, die vielen Alkoholflaschen in der Tankstelle ignorieren und nach Hause fahren.

    Ich entschied mich für die zweite Option und bin jetzt sehr froh darüber, da ich mich mittlerweile ein wenig beruhigt habe.
    Zudem war ich in der Lage, die Kettenreaktion "Alkohol kaufen - Trinken - mich vielleicht kurzzeitig gut fühlen - mehr Trinken - morgen früh mit einem Kater, Entzugserscheinungen und Schamgefühl aufwachen" zu verhindern und durch ein Abwägen der Konsequenzen das Richtige zu tun.

    Dennoch fühle ich mich momentan sehr unsicher, da ich die Macht des Trinkenwollens so deutlich wie noch nie gespürt habe.
    Ich möchte einfach nicht das Zerstören, was ich mir in der letzten Zeit aufgebaut habe, nämlich eine relativ stabile und trockene Persönlichkeit.

    Ich hoffe, dass die beschriebenen Gefühlschwankungen in dieser Intensität nicht allzu häufig auftreten werden.

    Beste Grüße

  • Zitat von hoppegarten


    Es stellten sich mir zwei klar definierte Optionen:

    - Hineingehen, mir ein paar Bier (ich dachte aber eher an Flachmänner) kaufen, ein oder zwei Bier während der Heimfahrt im Auto trinken und entspannt und gut drauf bei meiner Familie ankommen.

    Hallo Hoppegarten

    Du hast hier einen gewaltigen Denkfehler drin. Du hättest dich keinen Moment entspannt, es wäre dir nicht gut gegangen, noch nicht einmal beim Kauf, oder früher, das Getränk aus dem Regal nehmen. Du wärst Spießrutenlauf bis zum Auto gelaufen. Und entspannt und gut drauf zu Hause ankommen, nein glaube ich auch nicht.

    Bedenke es wäre dir bei einer klaren Entscheidung das du wieder was trinkst, gleich schlecht gegangen, und du wärst jämmerlich zusammen gebrochen, und nicht nach Hause gefahren.

    Zitat

    oder

    - Mir Zigaretten kaufen, die vielen Alkoholflaschen in der Tankstelle ignorieren und nach Hause fahren.

    Ich entschied mich für die zweite Option und bin jetzt sehr froh darüber, da ich mich mittlerweile ein wenig beruhigt habe.
    Zudem war ich in der Lage, die Kettenreaktion "Alkohol kaufen - Trinken - mich vielleicht kurzzeitig gut fühlen - mehr Trinken - morgen früh mit einem Kater, Entzugserscheinungen und Schamgefühl aufwachen" zu verhindern und durch ein Abwägen der Konsequenzen das Richtige zu tun.

    Auch hier wieder! DENKFEHLER!

    Zitat

    Dennoch fühle ich mich momentan sehr unsicher, da ich die Macht des Trinkenwollens so deutlich wie noch nie gespürt habe.

    Du hast wieder einen Denkfehler! Du hast so deutlich wie noch nie gespürt, das du sehr wohl in der Lage bist, unter so großem Druck nicht trinken zu müssen!

    Du hast wohl deine schwerste Prüfung bestanden!

    Zitat

    Ich möchte einfach nicht das Zerstören, was ich mir in der letzten Zeit aufgebaut habe, nämlich eine relativ stabile und trockene Persönlichkeit.

    Ich hoffe, dass die beschriebenen Gefühlschwankungen in dieser Intensität nicht allzu häufig auftreten werden.

    Beste Grüße

    Denoch spüre ich bei dir etwas was mir Sorgen macht. Du legst dir innerlich bereit zu trinken. Als ob du es dir schlecht gehen läßt, oder schlecht aussehen läßt, nur um einen Grund zum Trinken zu haben.

    Wenn du hier nicht weißt was ich meine frag nach!

    Alles liebe Pia

  • Hallo Hoppegarten!

    Das hast Du gut gemacht!
    Fast wärtst Du umgekippt,gell!

    Sei froh,dass Du nüchtern geblieben bist.

    Eigentlich sollte es Dir jetzt wohler sein. :roll: Heute ist heute,nicht gestern und nicht morgen!

    Arbeit an Deiner Trockenheit,an Dir und Deine Gefühle werden satabiler werden!Ich wünsche Dir einen ganz guten Sonntag

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Pia,

    danke dir für deine offenen und direkten Worte.

    Und genau das wollte ich auch hören, weil ich meine Gedanken selbst nicht ordnen und interpretieren konnte.
    Es ist in der Tat ein "Denkfehler".
    Ich habe dem Trinken wieder eine heilende Wirkung zugesprochen, die mir zu einem Wohlsein verhelfen würde.
    Durch die Gegenüberstellung mit den nach dem Trinken defintiv auftretenden fatalen Konsequenzen habe ich diese heilende Wirkung vor der Tankstelle ja unbewusst schon in Frage gestellt, allerdings nicht so gedacht, wie ich es sollte, nämlich den Gedanken "es könnte mir ja besser gehen" vollkommen zu verwerfen.

    Schön, dass du mir dies nochmal vor Augen geführt hast. Denn es würde mir auch nicht kurzzeitig besser gehen, sondern auch schon kurzfristig schlechter gehen, weil ich mein festes Vorhaben, nie wieder zu trinken, zusammenbrechen hätte lassen.


    Zitat von Feengesicht


    Denoch spüre ich bei dir etwas was mir Sorgen macht. Du legst dir innerlich bereit zu trinken. Als ob du es dir schlecht gehen läßt, oder schlecht aussehen läßt, nur um einen Grund zum Trinken zu haben.

    Hier liegst du vollkommen richtig. Ich habe immer noch den Gedanken in mir, dass ich als letzten Notanker auf Alkohol als Medikament zurückgreifen könnte, wenn es mir schlecht geht. Dass muss ich mir eingestehen und noch mehr an mir arbeiten.

    Allerdings kam die heutige Deprimiertheit plötzlich und überwältigend, nicht aber von mir mit dem Wunsch hervorgerufen, eventuell wieder trinken zu dürfen.

    Es ist wirklich strange. Ich fühle mich körperlich gesund wie nie, geistig relativ gefestigt und klar denkend und dann kommt ein derartiger Hammer wie heute, der mich fast zu einem tief greifenden Fehler verleitet und meine gesamte bisherige "Arbeit" zunichte machen würde.

    Beste Grüße

  • Zitat von Spanijoggel


    Arbeit an Deiner Trockenheit,an Dir und Deine Gefühle werden satabiler werden!Ich wünsche Dir einen ganz guten Sonntag

    Hallo Yvonne,

    danke dir und auch dir ein schönes Restwochenende.

    Grüße

  • Hallo Hoppegarten

    Aber hat das nicht jeder mal, ich meine so ein Tief! Nur das es ein Weltuntergang bei dir wird!

    Du musst das Bindeglied finden zwischen Depristimmung :arrow: Weltuntergang :arrow: Alk.

    Also warum kippst du dann so um?

    Und warum es bei dir dann in den Alk geht, ist dein Denkfehler. Du hast dir noch keine neue Strategie einfallen lassen, also statt Alk, loslaufen, Notfallkoffer Freund anrufen, Forum schreiben. Du musst es trainieren, das dein Gedanke nicht an Alk greift.

    Ich halte es auch mal bewusst ruhig bleibend aus. Bei mir ist es dann wie eine innere Angstphase, sie taucht unvermittelt auf! (weiß auch nicht, muss dann mal schauen was vorher war)

    Liebe Grüße Pia

  • Zitat von Feengesicht


    Aber hat das nicht jeder mal, ich meine so ein Tief! Nur das es ein Weltuntergang bei dir wird!

    Also warum kippst du dann so um?

    Wenn ich mir das erklären könnte, wäre ich weiter.

    Ich denke, dass dies nur geht, wenn ich derartige Grenzsituationen wie heute erlebt habe und daraus lerne bzw. schon viel früher die Warnsignale wahrnehme und entsprechend handele.

    Gruß

  • Zitat von hoppegarten

    Wenn ich mir das erklären könnte, wäre ich weiter.

    Ich denke, dass dies nur geht, wenn ich derartige Grenzsituationen wie heute erlebt habe und daraus lerne bzw. schon viel früher die Warnsignale wahrnehme und entsprechend handele.

    Gruß

    Ohje tue das nicht! Diese Grenzsituationen musst du nicht lernen, denn du kannst auch mal einen Tag erwichen, und es dann nicht schaffen. Du spielst mit dem Feuer, ich denke du bewegst dich, in deinem, an deinen Grenzen entlang, statt mal ins innere zu gehen! Du lehnst dich zuweit aus dem Fenster!

    Wem oder was willst du beweisen. Du solltest schauen warum es dir nicht gut geht, was da war, und warum es dann so schlecht ist!

    Liebe Grüße Pia

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