Zielführend aus der Krankheit

  • Du warst Alkoholiker, wie machte sich das bemerkbar, wie merktest du, dass du Alkohol gebraucht hast, hast du selber deine Launen gemerkt??
    Ich muss hier mal einige Alk. fragen,wie sie das erlebten, körperlich, Bauchweh, Herzschmerzen, usw.
    Du hast vorm Zusammenbruch, Leberzirrhose oder so gemerkt, dass du aufhören musst,?
    Es gibt einen Mann, der hat wohl schon Anfälle, wie kommt es da dazu, ich muss mal Arzt fragen bei Vortrag, es gibt ALk, die können jahrelang, lebenslang trinken und noch leben, immer so weiter, wie ist es bei meinem mann, darüber mache ich mir Gedanken..

  • Hallo Trauerkloss

    bevor ich Antworten auf diese Fragen in deinem Thread geben werde möchte ich noch was von dir wissen.

    Dienen diese Fragen und folgende Antworten dir , zielführend aus deiner Krankheit heraus zukommen oder suchst du noch irgendwelche Antworten von jemanden zu finden, die dir noch eine Hoffnung geben ,deinen Alkoholiker trocken zu legen?
    Oder eine Antwort zu finden das von dir ablenkt und ihn vielleicht in einem besseren Bild erscheinen zu lassen?

    Ich habe mal deinem Thread oder Forum, Fragen und Antworten von dir gelesen ,die genau das beschreiben, was ich hier in diesem Thread für mich erfahren möchte.

    Hast du schon die Erkenntnis krank zu sein und möchtest was dagegen tun?

    Bist du schon bereit zu verstehen das nur du was für dich ändern kannst? Was muss denn alles noch passieren das du an dich denkst?


    Blendest du bewusst gegebene Antworten von "Erfahrenen" einfach aus und suchst du eine andere Lösung deines Problems ?

    Wäre nett mir das mal zu beantworten damit ich dich besser verstehen kann warum du es dir so schwer machst.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo, lieber Hartmut,
    mir als Co ging es keinen Deut besser als Dir - oder schlechter ;)

    Ich wollte Hilfe, in erster Linie für mich (aber verbunden mit der Hoffnung auf SEINE Gesundheit). Dieser Zahn wurde mir schnell gezogen - dadurch, dass mir schlichtweg gesagt wurde dass ich handeln muss.

    Vieles tat ich aus der Logik, die mir (schweren Herzens entstand) beim Lesen anderer Betroffener. Speziell das Thema "um mich selber kümmern" war mein Ankerpunkt. Durch genau den habe ich nämlich erstmal mich beleuchtet.

    Co und Abhängiger gehen den selben Weg - sie sind süchtig nach Stoff oder einem Menschen. Sie wollen eine andere Situation - aber nur manche sind willens selber bei sich anzufangen.

    Jeder "gute" Tag für mich ohne Belastung durch den damaligen kranken Partner war ein guter Tag. Somit war bald klar, nur meine Tage ohne Belastung sind gute Tage. Aber das bedeutet auch sich fallen lassen - blindlings - in eine neues Leben. Eigenverantwortung übernehmen (die zuvor ganz toll getürckt wurde mit "ich kann ihn doch nicht verlassen" "so übel ist er eigentlich nicht" alle diese blablas waren bei mir einfach nur Ausreden um nicht zu starten. Zuviel Angst vor dem was kommen könnte.

    Irgendwann war es aber so, dass die Angst was mir alleine passieren könnte kleiner war als die Angst was mit ihm zusammen passieren könnte. Tiefpunkt also...

    Hart gesagt: Der Nutzen des eigenständigen Lebens und der Übergabe der Verantwortung an die jeweilige Person muss entgegen der Nachteile überwiegen. Nicht jede-/r ist aber bereit, dass zu erproben und einfach alleine Schritt für Schritt in eine ungewisse Zukunft zu tun.

    Wie oft erwarten Angehörige dass die Partner trocken werden und einen neuen Weg gehen. Oft aber sind sie leider selber dazu nicht bereit!

    Lieben Gruß von Dagmar

  • ich als Neuling hier im Forum bin auch noch gewaltig am rumeiern...

    Das Forum verfolge ich eigentlich schon seit Jahren immer mal wieder als Zaungast...am anfang natürlich um nach Lösungen für meinen Partner und seine Alkoholsucht zu finden, damit endlich der "startknopf" für das neue Glück gedrückt werden kann.
    Das es diesen Knopf nicht gibt hab ich erst viel später gemerkt...
    So langsam hab ich halt eingesehn, daß net nur er ein Suchtproblem hat sondern ich auch..bei ihm der Alkohol..bei mir??..ja was denn eigentlich??..die Sucht nach Ihm..nach dem sich ständig beweisen durch ein selbstgewältes Martyrium??...oder isses einfach nur imemr den heiligen Samariter spielen zu wollen..
    Ich weiß es bis heut noch nicht, weil cihs nie anders kannte..das war immer ich..ob als Kind, Jugendlicher oder als Erwachsener....die andern waren immer wichtiger als ich..
    Ich hab den ersten schritt getan..ich hab eingesehn daß ich ein Problem habe und daß ich daran arbeiten muß....nur in wie weit ich schon dazu in der Lage bin Hilfe anzunehmen weiß ich nicht..da bin ich ganz ehrlich..ich suche Hilfe und werde auch eine reale SHG bei mir in der Nähe aufsuchen..

    Ich steh noch ganz am Anfang...aber irgendwie hab ich das Gefühl ich stehe zum ersten mal BEI mir und nicht NEBEN mir.

    Wie ich Zielführend da raus komme weiß ich noch nicht,aber ich arbeite dran.

    LG Twisted_Heart

    Im Dunkel findest du nicht das Böse, sondern das Gute,das vom Bösen verletzt und zerstört wurde.

  • Hallo zusammen,

    fast 9 Monate war dieser Thread aus meinem Gesichtsfeld verschwunden. Gut das ich eine Lesebrille habe und mich auf die Schatztruhe , die das Forum bietet, zurückgreifen kann. :)

    Meine gewagte These.
    Zielführend aus der Co-Krankheit geht nur über sich selbst und nicht über den Nassen Alkoholiker. Er ist als Mensch wichtig, jedoch als Kranker weiterhin das Suchtmittel, das den Co-Kranken nicht gesunden lässt. Loslösung vom Suchtmittel und Kapitulation vor der Krankheit ist ausschlaggebend für den Co. Abgrenzung und Trennung sehe ich da als ersten Schritt.

    Somit ist es auch unwichtig was der Alkoholiker als Partner /Freund oder Verwander in seiner Sucht macht oder anstellt. . Es ist ein Suchtverhalten seinerseits , das sich mit der Co Krankheit regelrecht ergänzt, wenn sich davon nicht gelöst wird.

    Was bleibt ist ja noch die Frage, ob ich CO-Krank bin ,oder nur ein Schlupfloch suche ,das es mit meiner Beziehung wieder klappt und den Schuldigen aller Probleme den "Alkohol" ausgemacht habe.

    kann man(N) :) das so stehen lassen? Was meint Ihr dazu?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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  • Hallo Hartmut,

    ich stimme dir vollkommen zu!
    Es heisst ein Alkoholiker muss selber zu der Einsicht und den Willen kommen nichts mehr zu trinken um sich in Behandlung zu begeben und die Schritte einzuleiten die für ihn nötig sind um trocken zu bleiben.
    Und beim Co ist es nicht genauso, aber ähnlich, es hilft ihm nicht wenn er ständig hört, "du musst dich trennen "Wie lange willst du das mitmachen ",ich habe mich getrennt, für dich kommt das auch nur in Frage"...
    Das funktioniert so auch nicht, man bekommt nur ein schlechtes Gewissen und fragt sich-"bin zu schwach, zu feige um ihn zu verlassen,würde wirklich alles gut werden mit mir wenn ich gehe ? "-
    Nein, man muss ähnlich wie der Alkoholiker dazu kommen seine eigene Erkenntniss zu gewinnen, was wann gut für einen ist.
    Dazu kann man hier viel Anregungen und Erfahrungen lesen und zu einer eigenen Erkenntis kommen.Die man dann umsetzen kann.
    Doch mit Worten du musst dich trennen,funktioniert das nicht.Man kann zwar zu einem Alkoholiker sagen "du darfst ab Morgen nichts mehr trinken"Doch wenn er es nicht selber möchte sind diese Worte auch umsonst.Jeder muss seinen Weg gehen und wenn er sich anfängt Gedanken zu machen und anfängt zu hinterfragen ist das prima,auch für mich. Manche Wege gehen eben nicht nur geradeaus,sondern führen im Kreis,oder haben viele Abzweige, viel Gestüpp und sind unbegangen.Doch wir machen uns hier auf den Weg :)

  • Hallo Avalon222

    die Erkenntnis krank zu sein und der Wille was dagegen zu tun ist die Grundvoraussetzung für alles was danach folgt. Ist diese nicht da oder es wurde kein persönlicher Tiefpunkt erreicht, dann ist es schwerlich auch Maßnahmen umzusetzen die zur Gesundung beitragen.

    Das Leid muss tiefer sitzen wie die Liebe zu dem Suchtmittel oder zum Partner. Da aber auch bei der CO-Krankheit die Opfer rolle dazu gehört macht es nicht einfacher.

    Es werden hier Erfahrungen weitergegeben , wie sich der einzelne aus der Sucht löste. Alle Erfahrungen sind auch nicht eins zu eins übertragbar.Es sollte auch keiner zur Trennung raten aber auch nicht darüber schweigen, wenn es ihm geholfen hat. Leider gibt es nicht den Königsweg.Aber es gibt eine Tendenz, die zur Zufriedenheit führt und das ist meistens nicht der Weg, der dem einzelnen oder in seinem Denkschema passt.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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  • Hallo Hartmut,

    ich stimme dir zu,hier werden Erfahrungen weitergegeben und das ist auch mit der Sinn hier zu sein.
    Und auch mit der Opferrolle stimme ich dir zu.
    "mir geht es ja so schlecht,weil er trinkt "...
    Oder Schuldgefühle,lasse ich ihn fallen bin ich Schuld wenn ihm etwas zustösst...
    Man kann es noch weiterführen !
    Sicher ist ein Weg wohl auch der beste ,weg vom Suchtpartner.Doch wichtig ist doch ersteinmal zu erkennen warum ich bin wie ich bin. Wieviele kenne ich, die einen Alkoholiker verlassen haben um sich in die nächste Beziehung mit gleichem Muster zu begeben, oder Von einem Alkoholiker sofort mit einen Kiffer zu liieren.Es ist doch nicht der Partner der uns süchtig macht ,zu einem Coabhängigen, es liegt doch in uns selber.Es ist wohl richtig, das ich mich aus dem Suchtverhältnis entfernen sollte, doch wenn ich nicht begreife das ich selber die Coabhängigkeit in mir trage,dann tappe ich eventuell wieder in die nächste Suchtbeziehung rein.
    Eine Psychotherapeutin auf Arbeit sagte mir einmal, das viele Therapeuten zur Coabhängigkeit neigen und selbst auf der Hut sein müssen.
    Es ist schon sehr komplex das Thema und nicht einfach mit "trenne dich"gelöst.
    wäre es so einfach,dann bliebe jeder Alkoholiker trocken und es gäbe keine Cos auf diesem Erdball.Gut sind hier die Erfahrungen das es möglich ist. Machen wir uns auf :)

  • Hallo Hartmut, Hallo Avalon und alle anderen,

    letztendlich geht es für mich als "Co" darum, dass ich beginne, erst mal für mich zu sorgen. Zu schauen, was ist mir wichtig, was sind meine Bedürfnisse.

    Für mich ist das ausschlaggebende Symptom von CoAbhängigkeit: ich bin nicht bei mir und weiß nicht genau, was gut für mich ist und mein Augenmerk ist eher auf den anderen gerichtet. CoAbhängikeit gibt es in fast allen destruktiven Beziehungen, ob mit oder ohne Alkohol, dass finde ich einen sehr wichtigen Aspekt.

    Ob nun mit Partner oder ohne sich selber zu finden und zu lernen, was ich brauche und was gut für mich ist, finde ich auch indivíduell zu betrachten, dass muss jeder für sich entscheiden. Es zu pauschalisieren mag ich nicht. Auch ich finde es manchmal etwas hart hier im Forum als erstes oft zu lesen, man muss sich trennen.

    Trennen würde ich dann auf jeden Fall als ersten Schritt vorschlagen, wenn der nasse Alkoholiker den Tagesablauf zu 100% stört, weil er z.B. den ganzen Tag wirklich betrunken, aggressiv und destruktiv ist. Doch gibt es hier ja auch Zwischendinger.

    Das sind meine Gedanken dazu und ich spreche hier nur über meine Sichtweise :)

    Grüße Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo, Hartmut,

    habe bei Dir gelesen und gedacht, "Gott sei Dank spricht es mal jemand aus"

    Zitat

    Wenn jedoch mehrmals darauf hingewiesen wird was für sich zu tun , wird es ausgeblendet und es geht in alter Manier weiter.

    Ohne Frage, die Beziehungen, die hier beschrieben werden sind schwierig,Trennungen,Veränderungen sind schmerzvoll.

    Hier im Forum kann man wirklich aus den Erfahrungen vieler Teilnehmer lernen, aber Deinen Worten (Zitat) stimme ich vollstens zu. Aber man muss die Erfahrungen auch annehmen wollen.Zumal ja von dem alkoholkranken Partner erwartet wird, was einige selbst ebenso nicht leisten : Konsequenz,Durchhaltevermögen,Entscheidungen zu treffen.

    Elke

  • Hallo Ihr Lieben,

    Zitat

    Zielführend aus der Co-Krankheit geht nur über sich selbst und nicht über den Nassen Alkoholiker.

    Hartmut, für mich ist das keine gewagte These sondern eine Erkenntnis,
    meine Erkenntnis.
    Wenn ich gesund und selbstbestimmt leben will, dann ändere ich mich.

    Meine Haltung meiner Art, verändert sich, ich treffe für mich die Entscheidung, ich will so nicht leben.
    Somit verlasse ich mein bisheriges Umfeld.
    Ich habe meinen alkoholkranken Partner verlassen, weil ich
    so nicht mehr leben wollte, das ist meine Entscheidung
    um mich aus meiner Sucht zu befreien.

    Ich wollte nicht weiterhin, der Beobachter, der Bewerter meines
    Partners sein.
    Ich konnte seine Handlungen, seine Beweggründe nicht mehr
    nachvollziehen.
    Vielleicht klingt das jetzt komisch aber ich habe in dem Moment,
    als ich anfing sein Verhalten zu sezieren, den Respekt vor ihm verloren.
    Das war mein Grund, meine Ehe zu beenden.

    Herzliche Grüße

    Gesche

  • Zielführend aus der Krankheit Co-Abhängigkeit bedeutet für mich eine ganze Portion Schritte.

    Der erste - und für mich wichtigste - war sehr wohl die Trennung vom Partner. Er war nämlich mein Gift, welches ich mir immer und immer wieder gegeben habe um nicht auf "Entzung" zu kommen.

    Nein, damit war die Co-Abhängigkeit keinesfalls eliminiert, denn nun gingen die Schritte weiter:

    Mein Leben selbstverantwortlich leben

    Co-Mechanismen erkennen, die sich auch innerhalb anderer Kontakte breit machen.

    Die Erkenntniss, dass alles bei mir beginnt und bei mir endet und ich niemanden, außer mir selber und meiner Einstellung ändern kann.

    Mein Ziel ist es nie wieder eine abhängige Beziehung zu führen, in welcher ein Partner, der nicht von einem Gift lassen kann, sich mit einem anderen zusammentut, damit diese beiden gemeinsam "untergehen".

    Ja Gesche, je mehr ich den Respekt für mich widerfand, desto mehr verlor ich den Respekt für Menschen, die nicht bereit sind ihr Leben selber und selbstverantworlich zu leben. Sie haben meinen Respekt als Lebewesen als solches, nicht aber meine Wertschätzung im Sinne von "Selbstverantwortlichem Handeln".

    Auch ich konnte nicht nachvollziehen - dachte es aber zu müssen, als ich mir noch ständig das Gift der Sucht verarbreichte (im Rahmen einer kranken Partnerschaft). Nunmehr will ich mich verstehen, begründen oder mir selber erklären, wo meine Ecken und Kanten sind, diese lieben, akzeptieren oder verändern, wie es meinem Leben entgegen kommt.

    Nein, ich benötige keine Partnerschaft um meine Probleme zu meistern! Ja, ich habe Freunde und geschätzte Menschen um mich herum - aber ich hoffe, nie wieder in meinem Leben eine Symbios, in der sich wieder und immer alles nur "um den Partner dreht".

    In vielen Beiträgen wirkt es so, als wäre die Trennung der letzte Schritt und einfach eine unverschämte Forderung an uns arme Co's... ich persönlich sehe es so, dass es eine berechtigte Forderung ist um nämlich dem evtl. auch abhängigen Alkoholiker sein Recht auf Selbstbestimmung wieder zu geben, welches ich durch krankhafte Symbiosen, Helfersyndrom oder die "ach-er-ist-ja-so-lieb-wenn-er-nicht-trinkt" Meinung vertrete.

    Ich beschneide als Co die Rechte des anderen - egal, wie suchtkrank er/sie ist weil ich ihn/sie ändern möchte - ich will ihn anders, trocken, und nehme ihn/sie nicht so wie er/sie ist - also bin ich anmassend und fordernd gegenüber einem anderen Menschen. Vielleicht sogar ist er mein Sündenbock, wegen dem ich nun unglücklich bin - viel leichter wohl, als selber für mein Glück verantwortlich zu sein. Viel leichter zu sagen, ich bin fertig weil er/sie dies oder das tut, als selber das Leben in eigene Hände zu nehmen.

    Ich persönlich muss für mich ganz klar sagen, ich kann nur für mich selber sorgen wenn ich alleine bin und alleine entscheiden muss. Lebe ich nämlich innerhalb einer Partnerschaft so ist Rücksicht unabdingbar - in Verbindung mit Alkoholismus dürften wir alle wissen, was dann Rücksicht sein wird....

    Ohhh, auch ich war fertig, auch ich hatte keine Kraft mehr ... aber wohl noch ein paar Funken Selbstverantwortung für mich selber um mich von da ab um mich zu kümmern und die Menschen, die sich mit mir ergänzen und die sich nicht mit und durch mich krankhaft ergänzen.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Ich habe meinen Partner unwissend benutzt weil mir nicht klar war das ich große Probleme hatte selbstständig zu werden,anderen nicht die Schuld zu geben weil ich mit meinem eignen Leben nicht weiterkomme.Ich habe mein Muster aus der Kindheit durch ihn weitergelebt.Das Gefühl sich Liebe erkämpfen zu müssen die man nicht bekommt egel wie man sich dafür abstrampelt.Nur ein Beispiel.Ich war es gewohnt belogen zu werden ,benutzt zu werden usw. und dasselbe Muster hab ich mit meinem nassen Partner wieder durchlebt.Ich konnte nicht loslassen von meiner Vergangenheit,alten Kränkungen...Ich war nicht OK für mein Umfeld also war es mein Partner und ich selbst auch nicht...usw.Ich war Chaos durch meine schlechte Kindheit gewöhnt.Chaos in mir drinnen und der Alkoholiker verkörpert das ja auch irgendwo.Da haben sich also 2 Menschen gefunden die sich also sehr ähnlich sind.Er hat ein lebenslanges Problem ich aber auch.Bei mir heißt er halt Essen,Schmerz oder so.
    Der einzige Weg der aus der Coabhängigkeit rausführen kann ist der das man sich selbst von seinem schlechten Kram trennt.Von seinem Schmerz,seiner eigenen Minderwertigkeit usw... Also sich damit auseinandersetzt.Wir sind ja auch irgendwo krank.Unsere Seele ist es.Zumindest ist es bei mir so teilweise.Durch das was ich aushalten und durchmachen musste.Der Partner ist ja nur der Spiegel von einem selbst irgendwo.Ich will mich vielleicht nicht unbedingt vom Partner trennen.Der kann ja auch gute Seiten haben.Ich will mich ja nur von den schlechten Seiten lösen??Wenn die natürlich überhand nehmen dann ist eine Trennung ratsam.Die Gefahr bei uns besteht das wir wieder an einen Mann kommen können mit dem wir nichts gutes erleben.Es muß kein trinkender Mann sein.Solang wir diese Muster nicht aufbrechen und dahinter schauen "Warum ist das so" dann geht die Coabhängig ewig weiter.Oder???

  • Hallo,

    Zitat

    Vielleicht sogar ist er mein Sündenbock, wegen dem ich nun unglücklich bin - viel leichter wohl, als selber für mein Glück verantwortlich zu sein. Viel leichter zu sagen, ich bin fertig weil er/sie dies oder das tut, als selber das Leben in eigene Hände zu nehmen.

    Ja, Dagmar, genau.
    Das war für mich dann der Punkt den ich mit dem Respektverlust meine.
    Ich bleibe da, gehe nicht aus dieser mich krankmachenden Situation.
    Schaue zu, wie sich der abhängige Mensch quält.
    Sich jeden Tag, zweimal die Woche oder, oder, wieder und wieder in den
    Strudel seiner Abhängigkeit begibt und darunter leidet.
    Weil er es nicht schafft, seine Sucht zu besiegen, die Sucht ist einfach
    stärker.
    Ich bleibe da, trenne mich vielleicht räumlich und sehe zu.
    Lebe mein Leben, führe ihm vor, schau hin, ich brauche dein Suchtmittel
    nicht, ich bin stark.
    Rache?
    Aber ich leide, weil ich sehe, wie er sich damit immer weiter zugrunde richtet.
    Damit wiederum mache ich mich krank an Körper und Seele.

    Ich gebe dem abhängigen Menschen nicht die Chance, an seinen
    Tiefpunkt zu kommen, an dem er/sie sagen will!!! es ist genug, ich
    brauche Hilfe.
    Mir selber nehme ich diese Chance auch.
    Denn ich bin ja stark, ich brauche das Zeug nicht.

    Gruß Gesche

  • Hallo ihr!

    Was war/ ist für mich zielführend aus der Krankheit?

    Ihr Vorschreiber habt einen großen Teil meiner "Arbeit" an mir beschrieben.
    Nachdem mein Mann durch meine Entscheidungsforderung zum Trockenwerden kam, ich erst mal Kontakt mit Gleichgesinnten aufnahm, "checkte" ich erst mal, was da alles bei mir kaputt war.
    Mein Ziel lag in weiter Ferne.
    Nach über einem Jahr Therapie, SHG, Forum kam ich dann noch in der Kur zu MIR. Und selbst dann war es immer noch nicht vorbei. Aber ich sehe jetzt mein Ziel schon besser vor mir.
    Es ist immer wieder NUR MEINE Sache, wie ich MEIN Leben gestalte, was ich mit MIR machen lasse.
    Nur durch mein Verändern meines Verhaltens kann ich andere aufmerksam machen, dass ICH ICH bin, dass mir das alte Leben nicht gefällt.

    Es ist sehr schwer, dabei einen Anfang zu finden, zu machen.
    Dabei bin ich meiner Therapeutin sehr, sehr dankbar. Sie hat mir Wege gezeigt. Sie hat mich auf den Weg zu meinem Ziel gebracht.
    Weitergehen muss ich allein.

    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Gesche,

    eigentlich sollte ich bereits schlafen, muß morgen zu einen wichtigen Termin. Doch deine Worte machen mich irgendwie sehr traurig, daher schreibe ich dir.

    Zitat

    Schaue zu, wie sich der abhängige Mensch quält.
    Sich jeden Tag, zweimal die Woche oder, oder, wieder und wieder in den
    Strudel seiner Abhängigkeit begibt und darunter leidet.
    Ich bleibe da, trenne mich vielleicht räumlich und sehe zu.
    Lebe mein Leben, führe ihm vor, schau hin, ich brauche dein Suchtmittel
    nicht, ich bin stark.

    Ich kann nur aus meinen Erleben sprechen, doch ich z.B. bin ein
    Charakter, der nicht zuschaut, wie sich der abhängige Mensch quält.
    Mein Partner trinkt seit über 30 Jahren Alkohol, zwar normalerweise nicht exzessiv aber stetig. Und selbst wenn er zuviel trinkt, so ist er trotzdem noch ein geistreicher und liebevoller Mann.
    Nur wenn wir uns zoffen, dann kann er furchtbar wütend werden. Alkoholiker sein, heißt ja nicht gleich aggressiv, faul, gemein und egoistisch.

    Es ist eine Krankheit. Würde man jeden Süchtigen aufgeben, so müßte das doch dann für Alle gelten. Also bloß keine Beziehung mit Rauchern, bei Essstörungen, Spielsucht, etc.

    Zitat

    Ich gebe dem abhängigen Menschen nicht die Chance, an seinen
    Tiefpunkt zu kommen, an dem er/sie sagen will!!! es ist genug, ich
    brauche Hilfe.

    Es ist zu einfach, zu glauben, daß man einen Alkoholkranken mit einer
    Trennung in den Tiefpunkt schicken kann. Der Tiefpunkt könnte auch das Endstadium dieser Krankheit sein. Man sollte vlt. auch den Menschen und seine Biografie kennen und verstehen.
    Und wie ist das dann bei den obdachlosen Alkoholikern, wann erreichen
    die den Tiefpunkt???

    Mein Freund kann sich ein Leben ohne Alkohol nicht vorstellen.
    Klar, mir wäre es auch viel lieber, er würde mit dem Zeugs aufhören.
    Ich kann ihn nicht ändern, aber mich kann ich ändern und dadurch wird sich auch die Partnerschaft ändern, das ist meine Meinung.

    Grüsse von Emma

  • Hallo Emma 123 ,

    und wo bleibst du dabei?

    Ich lese nur was von deinem Freund und die Beschönigung seines Trinkverhaltens. Du unterstellst , das er sein Leben , bei einer Trennung oder andere Maßnahmen nicht im Griff hat ,obwohl er geistreich ist. Du übernimmst seine Verantwortung.

    Emma123 , ist es das was du möchtest oder möchtest du aus der Co-Abhängigkeit? Was ist den dein Wunsch.?

    Ich konnte in meiner nassesten Zeit immer noch selbständig denken. Hätte ich eine CO-Abhängige an meiner Seite gehabt , hätte sich meine nasse Zeit verlängert.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Liebe Emma,

    vielen Dank für deine Meinung zu meinem Beitrag.

    Zitat

    Alkoholiker sein, heißt ja nicht gleich aggressiv, faul, gemein und egoistisch


    Wo, liebe Emma habe ich das geschrieben?

    Zitat

    Mein Partner trinkt seit über 30 Jahren Alkohol, zwar normalerweise nicht exzessiv aber stetig. Und selbst wenn er zuviel trinkt, so ist er trotzdem noch ein geistreicher und liebevoller Mann.

    Als ich meinen Partner kennenlernte war er auch ein liebevoller, geistreicher Mensch.
    Mein Partner hat sich verändert, bedingt durch seine Sucht, oder
    einfach so.
    Ich mag diese Veränderung nicht.
    Auch ich hatte mich verändert und auch diese Veränderung
    mochte ich nicht.
    Ich wollte nicht mehr länger der Handlanger für seine Sucht sein.

    Das liebe Emma, sind meine Empfindungen im Bezug auf
    meinen alkoholkranken Partner.

    Zitat

    Es ist zu einfach, zu glauben, daß man einen Alkoholkranken mit einer Trennung in den Tiefpunkt schicken kann.


    Das habe ich geglaubt, gehofft, und dann wäre ich
    den Weg des Entzuges, Therapie vielleicht mitgegangen,
    sofern er es dann gewollt hätte.
    Ob ich diese Partnerschaft dann noch gewollt hätte,
    das weiß ich auch nicht.

    Zitat

    Der Tiefpunkt könnte auch das Endstadium dieser Krankheit sein.


    Das wünsche ich niemandem.

    Zitat

    Man sollte vlt. auch den Menschen und seine Biografie kennen und verstehen.


    Ich kenne meine Biographie, die meines Partners insoweit ich sie entweder miterlebt habe oder er sie mir dann anvertraut hat.
    Ich habe Verständnis für die Biographie eines jeden Menschen,
    ich kann aber die Folgen dieser Biographie nicht ändern.
    Das kann ich nur für mich ganz allein.

    Zitat

    Mein Freund kann sich ein Leben ohne Alkohol nicht vorstellen.


    Mein Mann auch nicht.
    Ich konnte und wollte nicht mehr mit den
    Auswirkungen auf sein Leben, seine Gesundheit leben.
    Ich will nicht mehr zusehen, wie er sich Stück für Stück zugrunde richtet.
    Ich wollte auch mich nicht mehr immer weiter in diesem Strudel aus
    Lügen und Beschönigungen versinken sehen.

    Zitat

    Ich kann ihn nicht ändern, aber mich kann ich ändern und dadurch wird sich auch die Partnerschaft ändern, das ist meine Meinung.

    Ich habe mich geändert und bin meinen Weg gegangen.

    Liebe Grüße
    Gesche

  • Halo zusammen,

    Zu der Frage hier, die ich seitdem ich hier im Forum bin schon oft gelesen habe bin ich heute folgender Meinung:

    Hier schreibe ich um mich und meine Lebenssituation zu beschreiben. Das mache ich für mich und zum Lesen für die anderen, damit ich ein Beispiel geben kann, und der ein oder andere ein Sahneschnittchen für sich rauspicken kann. Ob mich nun einer Lobt oder Drückt ist mir in dieser Phase der Aufarbeitung etwas angenehmes. Hat für mich in meiner inneren Entwicklung zwar was positives doch ist nicht massgeblich für meine Schritte verantwortlich. Genau so wie es Schreiben voller Kritiken sind, Anregungen oder oder, denn für meine Genesung suche ich hier das was mich vorwärts bringt in mir selbst.So lese ich bei anderen, fühle mich dort verbunden weil meine Geschichte ähnlich ist wie die der anderen. Dennoch kann ich sehr gut unterscheiden, ob es meins ist oder deins.Meins ist etwas ganz eigenes und das kann ich sowohl mit Lob, Drückern, Aufmunterung in mir Lösen als auch mit Kritik, Anregungen und etwas gut gemeinten Rarschlägen. Ich denke aus der Mischung kann ich gut leben und mir was daraus bauen.Ich für mich mit den anderen zusammen.Das ist für mich Leben und macht es aus.

    Liebe Grüße Melanie

  • Hallo Gesche, hallo Hartmut ,

    danke für Eure Rückmeldung, so gebt ihr mir die Gelegenheit, mein Denken und Handeln genauer zu betrachten.

    Gesche hat geschrieben:

    Zitat

    Ich habe mich geändert und bin meinen Weg gegangen.

    Genau das sehe ich auch so. Ich finde es großartig , weil du das geschafft hast.
    Denn auch ich habe schon sehr viel hinter mir und kenne diesen harten Weg, der alles von uns fordert und riskant ist.
    Oft ist das unsere einzige Chance noch, wenn uns unser eigenes Wohlbefinden etwas wert ist.

    Und trotzdem, ich bleibe dabei. Das muß jeder für sich herausfinden und das in seinem eigenen Tempo.

    Ja, mein Partner ist süchtig. Er hatte in mir eine Co-Abhängige gefunden, die für ihn die Kleinarbeit erledigt hat. Welch eine schreckliche Beziehung.
    Dazu bin ich aber nicht mehr bereit.
    Ich glaube, daß ich inzwischen dazugelernt habe und von der Abhängigkeit wegkommen konnte.
    Deshalb probiere ich die Beziehung mit meinen Freund nochmal.
    Ich weiß aber noch nicht wie sich das weiter entwickelt.

    Momentan läuft es gut zwischen uns.

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