Sozialer Absturz beim Co-Abhängigen-Geht das?

  • Hallo bopunty,Hallo ihr lieben,

    ja, Staub hat sich angesammelt, ich war so lang nicht hier. Ich habe die Ferien und die Zeit mit den Kindern genutzt. Wir machten Ausflüge und waren zusammen. Das wichtigste im Moment für mich sind die Kinder. Das es mir soweit gut geht um den Kindern ein guten Start ins eigene leben zu verpassen. Danke dir fürs ausgraben bopunty......lach....

    Bei der Arbeit bin ich nicht zufrieden. Hier hängt was schief und ich werde irgendwas dagegen unternehmen .So gehts nicht weiter.

    Rauchfrei bin ich immer noch. Das macht mich stolz wie Oskar!!!!!

    Ich hab mal so eine Frage. Kann ich als Co abhängige den gleichen sozialen Absturz hinlegen wie ein alkoholkranker Mensch? Die frage habe ich mir gerade beim lesen gestellt. Welche Gefahren habe ich als Co- abhängige?Sind diese genau so groß wie die beim Alkoholiker?


    Gruß Melanie

  • Hi Melanie,

    schön Dich zu lesen.

    Zitat

    Sind diese genau so groß wie die beim Alkoholiker?

    Unter Umständen nur gesünder, Du hast länger mehr davon.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • hallo karlchen.....

    auch schön dich zu lesen!!!

    Zitat

    Unter Umständen nur gesünder, Du hast länger mehr davon.

    demzufolge hat der soziale Absturz den gleichen Ursprung. Ich erlebe ihn dann nur bewusster und wie du so schön schreibst gesünder....aber erlebe ihn? Ist das das Ende vom Lied und wie zieht man dann die Notbremse?Ich will nicht so enden wie meine so ach so lieben Vorbilder.....das ist Elend und macht keinen Spaß.

    ich versuche es und knalle dauernd auf die Nase......man ist so vorprogrammiert das es einem extrem schwer fällt etwas zu ändern....ich ändre was und kann nur schwer damit umgehen, das macht mir angst, neues macht angst......wie kommt man aus der Nummer bloß raus. ungeduldige Menschen wie ich haben es damit doppelt so schwer denk ich mir. Gelassenheit und Ruhe sind nicht meine Stärke und doch versuche ich diese einzusetzen........schwer ist es allemal......ich hab schon viel gelernt, umgesetzt hab ich noch nicht alles. im Grunde sollte ich einen Müll Container aufstellen und alles was ich besitze rein schmeißen, neu anfangen, nachdem ich leer bin.nur davor hab ich angst, da alles was ich in die Hand nehme mit Erinnerung gespickt ist und mich an andere Zeiten, teilweise Zeiten die mir weh tun. erinnert.......an das was mal war.

    gruß melanie und sorry fürs wirre zeugs.....

  • Hi Melanie,

    ist nicht wirr. Ich kann mich doch an vielen Dingen im Aussen festklammern, an Geltungssucht, indem ich auf alle Zeitungstitel muss, an Liebessucht, indem ich jedem Rock hinterher laufe, an Beziehungssucht, indem ich meine heile Welt nur im Partner oder in Kindern finde, in Machtsucht, mit der ich meine Scham und Schwächen übertünsche, in Krankheiten, die mich vor der Aussenwelt abschirmen oder oder oder wie fressen, saufen, Tabletten reinknallen und was sonst noch so alles rum liegt, um mein Hirn satt zu bekommen.

    Es tut sehr weh, sich die eigene Kacke anzusehen, aber dann immer weniger. Pack die Angst mal nicht mit in den Mülleimer, denn sie kann zum lieben und lebenswichtigen Freund werden.

    Notbremse? Durch Mut zum Notbremsen und Veränderung.

    Super, dass Du nicht rauchst.

    LG Karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Melanie

    schön, mal wieder von dir zu lesen!

    Was meinst du mit sozialen Absturz? Versteh ich nicht so ganz, was du meinst.

    Glückwunsch zum Nichtrauchen! Hoffentlich tust du das Geld, das du dabei sparst, eine Zeitlnag ins Sparschwein und gönnst dir dann was Schönes.

    Schöne Grüße

    julchen

  • Hallo Melanie,

    ich habe nun nach unserer Absprache dieses Thema mal abgetrennt und ein Neues daraus gemacht.

    Sozialer Absturz beim Co? Aus eigener Erfahrung kann ich dies nur bestätigen, denn ich habe innerhalb von 10Jahren so gut für alles verloren:
    Meine Würde, mein Zuhause und Heimat, meinen Job wegen ständiger Krankheit, Freunde und zuletzt meine Gesundheit. Von einer Hausbesitzerin, gutem Ansehen bis hin zur Hartz IV-Empfängerin, der nichts, außer ein paar Cent und das, was von all dem *Besitztum* übrigblieb.

    Als Co-Abhängige kann ich genauso abstürzen wie ein Alkoholiker. Manchmal dauert es länger, weil es ja bei uns darin liegt, daß die Leidensfähigkeit unterschiedlich stark ausgeprägt ist.

    Lieben Gruß
    Susanne

  • Hallo Susanne,

    gut das du das hier abgetrennt hast. Ich hoffe es können einige folgen und ihre Erfahrungen mitteilen. Das Co Alkoholiker die gleiche Krankheit haben wie Alkoholiker ist ja schon seit längerem hin und her bei mir angekommen. Das dadurch aber auch der gleiche *Werdegang*dahinter steht, das ist etwas, was bewusst werden sollte.Da wir nicht die Flasche zum Mund führen ist es bei uns nicht so offensichtlich.......

    Gruß Melanie
    PS habe so schön was dazu aufgeschrieben, das ist jetzt irgendwo im www unterwegs und leider nicht hier bei mir geblieben. Vielleicht küsst mich morgen die Musse und ich schreibe das nochmal auf. Heute hab ich keine Lust dazu. :wink:

  • Nun habe ich ihn doch noch gefunden:

    Guten morgen zusammen,

    Sozialer Absturz bedeutet für mich , das die Menschen um dich herum immer weniger werden, du dir unbewusst die *falschen* Freunde suchst, die dein Leben im negativen beeinflussen. Das du durch die Umstände und Schwierigkeiten die dadurch entstehen immer weniger Kraft hast, dir dein eigenes Leben aufzubauen und dadurch immer weiter ins Umfeld *schlechter* Menschen gerätst.Oder wie bei mir in isolation. Den Job verlierst, dadurch das Geld weniger wird usw man kennt das dann ja, was kommt.

    Diese Spirale meine ich, die dadurch zustande kommt, wenn man sich nicht auf sich selbst verlassen kann, es nie gelernt hat, da das Vorbild fehlt. Vielleicht ist es sogar so, das du dich erfolgreich im Leben über Wasser gehalten hast und dann doch irgendwann der Punkt kommt, wo all das zusammen bricht, was bisher war. Dadurch die Orientierung verlierst und nicht mehr weist wohin.Dadurch verlierst du auch das Vertrauen zu den Menschen um dich herum, die dir eigentlich helfen könnten.

    Doch das erlebte sitzt tief und die Erfahrung war einfach bisher eine schlechte.So mein erleben. Im Moment baue ich so viel Mist, weil ich so durch den Wind bin, so habe ich sogar angst jetzt den Job zu verlieren.Das schlimme daran ist, das ich das ja so nicht will nur das mir die Erfahrung fehlt es richtig zu machen.

    Zudem kommt, das ich ein elender Perfektionist bin und mich für jeden Fehler den ich mache schon fast Folter.Die Fähigkeit sich selbst zu reflektieren macht mich manchmal so verrückt, das ich mich dann auch selbst *bestrafe* das heißt ich sitzt da und mach mich schlechter als ich bin.

    das mal zu dem.

    Gruß melanie

  • Hallo Melanie

    danke für deine Erklärung, jetzt hab ichs kapiert.

    Ich würde es sozialen Abstieg nennen, nicht Absturz. Das klingt so endgültig.
    Wenn ich mir vorstell, ich steh auf einer Leiter, da bin ich einige Schritte nach unten geklettert. Diese Schritte haben mir oft sehr wehgetan, tun sie immer noch. Ich hab aber meine Krankheit erkannt und tu was dagegen, damit ich mein Leben in die Hand nehmen kann und hoffentlich auch wieder einige Stufen nach oben komm. Es wird nicht einfach, es werden auch Rückschlage kommen, nicht alles so klappen, wie ich es wollte. Ich werd bestimmt auch Fehler machen, falsche Entscheidungen treffen. Ich hoffe, dass ich immer die Kraft und Hilfe finde, um trotzdem nach vorne zu schauen, eine Perspektive zu haben.
    Einen Unterschied zum Alkoholiker seh ich eigentlich nicht, es kann ein trockener Alkoholiker sein Leben genau so in die Hand nehmen wie ein Co-Angehöriger. Andersrum wird ein nasser Alkoholiker genau so den sozialen Absturz ansteuern wie jemand, der in der Co-Schiene bleibt.
    Das waren meine Gedanken dazu.

    Schöne Grüße

    julchen

  • Liebe Melanie,

    schön dich wieder lesen zu dürfen.

    Ich würde es nicht falsche Freunde und falsche Entscheidungen treffen nennen. Sondern Entscheidungen die aus dir heraus getroffen werden welche dich spiegeln, deinen Zustand spiegeln. Dich dorthin bringen damit du einen klaren Blick auf dich selbst finden kannst. Es ist schmerzhaft, bei jedem dauert es seine eigenen Zeit....der Tiefpunkt lässt uns wieder sehen und handeln mit dem Blick dahinter.
    Oft muss alles verloren werden damit der Blick durchlässiger werden kann. Manches mal hilft auch das nicht und es geht bis unter die Erde.
    Die Angst vor den Schmerzen die wir empfinden wenn wir hinschauen, Altes dann ändern und Neues leben welches immer wieder schmerzhaft ist und Geduld und Ausdauer von uns verlangt.

    Mir scheint du bist auf der Überholspur gibst nichts die Chance sich zu festigen.

    Du weißt was du nicht willst....hast aber nicht die Erfahrung wie es richtig geht....tja....einfach anders machen und dieses immer wieder tun wenn es dir gut geht....festigen...so erlangst du Erfahrungen welche du suchst.

    Schau hin warum willst du dich strafen, was ist schlimm den Perfektionismus abzulegen wenn er mich behindert statt weiter bringt.

    Schau hin liebe Melanie.

    Lieben Gruß
    Nicole

  • Hallo

    Ich bin neu hier und kann nur sagen das ich abgestürzt bin... Isolation... ich habe keine freunde, familie... nie habe ich mich in all den 7Jahren jemanden anvertraut.... nie wollte ich hören... "sag mir, wo hat euch eure beziehung hingebracht?"... Ich habe nichts mehr, weil ich immer alles zugelassen habe, nie habe ich auf mein bauch gefühl gehört.... "tu es nicht" und ich habe es doch getan... Ich habe ein berg voller Schulden, Meine Erinnerungen an mich verloren all diese wertvollen und kostbaren Erinnerungen.. kein dach übern kopf ... keine möbel nichts.... Dann habe ich mich noch mal aufgerappelt und 3Jobs hatte ich manchmal auf einmal, um "uns" wieder eine wohnung zu besorgen... Aber ich habe mich in der zeit selbst vergessen, meine Arbeitskollegen haben immer zu mir gesagt... "Mensch du bist auch nur noch haut und knochen" .. Tja wo bin ich nur gelandet... Ich habe ja ihn... und viele Schuldgefühle...und ein schlechtes gewissen...
    Aber ich will nicht mehr weg sehen und nicht mehr schweigen... Hoffentlich höre ich jetzt endlich mal auf mein bauchgefühl...

    lg nicole

  • Liebe nicole28,

    So eine Situation habe ich auch erlebt. Damals nach der Trennung (vor 8 Jahren) blieb mir nichts. Außer meine Eltern denen ich mich wieder zugewendet habe. Ich brauchte die Hilfe, hatte ich drei kleine Kinder damals.

    Heute habe ich mich einigermaßen wieder aufgebaut. Dennoch ist der Kontakt zu meinen Eltern Gift, ich merke es immer wieder. Da meine Mutter (Alkoholikerin) nicht im Traum daran denkt wirklich mit dem Trinken aufzuhören. Weil die Suchtstrukturen in unserer Familie so fest gesessen sind, die lassen sich nicht ändern. Von meinem Vater dem Co Abhängigen bin ich inzwischen maßlos enttäuscht.

    Ich selbst habe es in der Hand es zu ändern, doch ich bin mir einfach nicht sicher. Nicole die Überholspur ist mehr Schein als sein. Ich Will das endlich hinter mich bringen und sehe, es dauert einfach so so lange.Es tut weh und schmerzen ertrage ich zwar, aber jeh länger sie dauern desti schwerer wird es.

    Meinen Ex Mann habe ich seit Wochen nicht gesprochen, werde es auch nicht mehr tun. Es ist mir inzwischen lieber so, auch wenns weh tut, da er Vater von drei Kindern ist.(Info an die *neuen*Leser. Er ist Alkoholiker) Lediglich einen Anruf auf der Mailbox hatte ich drauf, in welcher er mich als verantwortungslose Mutter darstellt, die ihrer Tochter den Vater nimmt. Von seinen Söhnen hat er nicht gesprochen.

    Leute um mich herum sammeln sich nicht mehr. Seit ich den Helfer abgestriffen habe und mich mehr auf mich aufpasse habe ich keinen mehr, der für mich da sein mag.

    Meine Mutter heute wieder im Streit ich sei ein Ego, würde meine Eltern nur Blockieren.Selbst mein Vater war das erste mal gegen mich. Heute habe ich dann endgültig den Kontakt abgebrochen. Zum x-ten mal. Doch diese Menschen machen mir das Leben schwer und wollen es mir auf den Rücken packen, die Schuld für ihr versagen. In Tränen bin ich raus, Stundenlang gab ich geheult, das sind Tränen des Abschieds. Sie schauen seit langer Zeit eh nicht nach meinen Kindern, wozu brauch ich sie noch? Ich fahre seit längeren schon mit dem Bus, das Auto hol ich ganz selten noch und auch da kann ich drauf verzichten.Die Stundenpläne meiner Kinder sind grandios, sie sind in der Schule also lass ich los......und das ist so schwer.....

    Doch ich merke den Absturz, alles wird teurer und ich kann es nicht mehr zahlen. Mir fehlt vor lauter mich um andere kümmern nun die Kraft und Energie es selbst für mich zu tun. Traurig schaue ich auf das zurück was ich so gelebt habe. Manches ist mit Stolz erfüllt, so bin ich stark für mich. Anderes hätte ich niemals machen sollen, das bricht mich.Sozialer Abstieg. sammle ich das um mich herum was ich bin, eine psychisch angeknackste Frau deren Bekanntenkreis nun Alkoholiker, Angst erfüllte Schizophrene und Depressive Menschen sind. Erleben, bewusstes Erleben. Ich und mein Helfersyndrom sage mir das sind auch Menschen die es wert sind geliebt zu werden. Doch eben nicht diejenigen die mir aus dem ganzen raus helfen.....Komisch das ganze.......Das will ich so nicht mehr.

    so mal wieder wirres zeugs für heute
    gruß melanie

  • liebe melanie,

    ich finde, in deinen worten schwingt ein funke hoffnung mit, denn du nur noch nicht richtig wahrgenommen hast. du hast die richtige entscheidung getroffen und kannst stolz auf dich sein. du wirst sehen, es geht aufwärts. du bist stark, denn du hast den schritt nach vorn gewagt, dich von den kranken menschen, die für sich selbst entschieden haben, das sie krank sein wollen, abzuwenden. respekt.

    lass die worte einmal auf dich wirken, lächel morgen früh, wenn du in den spiegel schaust und sage dir, das du stark bist.


    einen schönen abend wünsche ich dir,

    kati

    Hinfallen ist keine Schande, wieder Aufstehen ist Größe!

  • Hallo an alle,

    ich lese das mit sehr gemischten Gefühlen, die Sache mit dem "sozialen Abstieg". Weil es eine extrem negative Sichtweise ist.
    Der richtige ABstieg kommt ja oft gerade mit der Trennung und den finanziellen Folgeschäden. Klar ist der soziale Abstieg eine Folge der Co-Abhängigkeit, aber viele bleiben ja gerade deshalb bei ihrem Partner, weil sie eben diesen sozialen Abstieg fürchten.

    Sicher, ich kann mir jetzt überlegen: Wo stünde ich finanziell und sozial, wenn ich mich nie auf diesen Menschen eingelassen und stattdessen einen erfolgreichen, gesunden Typen geangelt hätte. Kann man sich schöne Dinge vorstellen, die man sich hätte leisten können.
    Wozu soll ich darüber nachgrübeln, macht mich nur depressiv. Kann ich nicht brauchen.

    (Nichts gegen den Thread, da ist schon was dran, trotzdem möchte ich für mich diese Sichtweise nicht in Betracht ziehen.)

    Liebe Grüße
    Doro

  • Hallo Ihr Lieben,

    wenn ich nur die Überschrift lese, dann fällt mir ein ganz spontanes "ja" ein.

    Ich war innerhalb einer Suchtbeziehung gefangen in meiner "Sucht", mir ging es schlechter und schlechter, die Kraft und meine sozialen Bindungen wurden langsam weniger.

    Finanziell war der Ausstieg aus der Beziehung eigentlich nicht zu schaffen - speziell der Neuaufbau, da damals arbeitslos. Dennoch: mein gehen war ein Aufstieg. Wäre ich geblieben, dann wäre der komplette Abstieg und Ausstieg aus dem Leben ganz sicher gewesen!

    Davon mal abgesehen, wenn ich hier einige Beiträge lese von Partnerinnen innerhalb von Alk-Beziehungen, die sich selber verloren zu haben scheinen, dann ist das Abstieg/Ausstieg aus dem Leben. "Er" er, er - das ist Ausstieg aus dem eigenen Leben.....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo dagmar,

    einfach mal Danke für diese kurzen, prägnanten und sehr treffenden Worte!
    Danek

    Lieben Gruß

    Susanne

  • Was merkwürdig für mich war, ich ging aus jeder Beziehung es waren drei, finanziell ruiniert hervor, seelisch total kapput, dick ,verwahrlost, alleine ohne Freunde und Bekannte.

    Meine Arbeitsstellen hatte ich immer, viel gearbeitet und auch Geldverdient habe ich immer. Das verdienen war auch nicht das Problem. Ich konnte das Geld nicht halten. Ich schmiss es in die Beziehung rein, weil der Alk sein Geld selbst brauchte und auch sparte. Es wurde auf meinem Buckel gespart, gelebt.

    Aus jeder Beziehung ging ich mit Schulden.

    Diese Ansätze hatte ich auch in meiner jetzigen Ehe gefunden. Jetzt lerne ich zusagen wenn ich etwas brauche. Meinen Mann zusagen du zahlst heute.

    Doch immer noch ist mein Geld weg, bevor ich das Geld Mann anschaue.

    Es sitzt so tief.

    Wenn ich an meine Kindheit denke, habe ich mein Taschengeld 50 Pfennige gespart und Weihnachten Ostern Niklaus den 4ren einen Teller gemacht, Muttertag Vatertag immer was gekauft. Ich war die einzige die das tat, die anderen hatten ihr Geld für sich ausgegeben.

    Ich bekam nie etwas zurück, doch einmal war es meiner Mutter unangenehm, wieder hatte ich alle beschenkt nur keiner hat an mich gedacht, sie legten etwas Geld zusammen, ich konnte mir dann was kaufen.

    Und was ist aus dem Heute geworden, ich hasse es etwas zukaufen, ich möchte nicht das man mir was kauft, weil ich den Zwang von früher noch spüre, ich tat es gerne, aber die Erwartung die ich unbewusst daran knüpfte ist noch da.

    Danke das ich mir das Thema anschauen darf, und das so lange vor Weihnachten. Könnte mal überlegen meinem Mann etwas zu kaufen, zuschenken!

    lg Pia

  • Hallo zusammen

    Pia hat was geschrieben was mir jetzt auch ein wenig weiterhilft. Danke dir:

    Zitat

    Und was ist aus dem Heute geworden, ich hasse es etwas zukaufen, ich möchte nicht das man mir was kauft, weil ich den Zwang von früher noch spüre, ich tat es gerne, aber die Erwartung die ich unbewusst daran knüpfte ist noch da.

    Genau das ist es. Ich empfinde keinen Spaß mehr daran was einzukaufen, weil meie Mutter mich andauernd nötigt es zu tun mit der Gegenleistung, das ich was bekomme(Auto). Inzwischen geht es soweit das ich nicht mal in der Lage war, für mich selbst Lebensmittel z kaufen. So tief ging das in mich rein.Bei mir ist es die Abhängigkeit die ich spüre, sie hat mich in der Hand mit ihrem Auto und das lässt sie mich spüren.

    Jetzt macht es wieder Spaß, denn ich steige in einen Bus und laufe dort hin. Meist nehme ich eins oder Zwei meiner Kinder mit und wir haben einen Ausflug daraus gemacht. Manchmal gehen wir noch um die Ecke zum Spielplatz oder zum Einkaufsbummel direkt in die Stadt. Langsam aber sicher macht mir das Einkaufen gehen wieder Spaß.

    Schön das du dich gerne mit dem Thema auseinandergesetzt hast. Es ist wichtig glaube ich auch da hin zu schauen. Es ist nicht nur das gehen vom Alkoholiker so wichtig sondern das sich selbst von diesen gelernten Strukturen zu lösen!

    Gruß Melanie

  • Hallo Melanie,

    als ich mir vor über einem Jahr das rechte Handgelenk zerbröselte, da dachte ich, genau jetzt geht die Welt unter. Das RECHTE Handgelenk, da geht ja gar nichts mehr - dachte ich...

    Zur Nachbehandlung 3 mal die Woche in die nächste Stadt gefahren, per Bus, was für eine lustige Erfahrung. Zwischen all den Kindern kam ich mir vor wie zu Schulbus-Zeiten, stolz zeigte ich olle Alte dem Busfahrer meine Monatskarte, grins. Habe mir einen bequemen Rucksack angeschafft, in dem ich meine Einkäufe verstauen konnte. Oft stieg ich schon paar Haltestellen vorm Krankenhaus aus, ging gemütlich durch die Parkanlagen der Stadt, da war ich auf plötzlich die Jüngste...

    Und was ich alles entdeckte! Der Bus fuhr Strecken, von denen ich gar nicht wußte, das es sie überhaupt gab. Und ich merkte, wie die Zeit sich verlangsamte. Ich "wartete" nimmer auf Termine, sondern füllte die Zeit bis zum Behandlungsbeginn mit Leben aus, was für ein Gewinn! Paarmal bin ich auf dem Rückweg in den Zoo, wann war ich da zuletzt...? Schön. Zeitlos, einfach sein.

    Und was ich noch entdeckte: da gibt es ein ganz dichtes Netz im Dorf, man muß nur fragen. Da fährt diese oder jener zum Arzt, zur Bank, zum Supermarkt... und eine Lehrerin hat immer um diese Uhrzeit Schulende und kann mich mitnehmen, wenn ich dann und dann an dieser Ampel stehe... Klasse. Es gibt so Netze, die sind einfach da, da kann man sich wenn es drauf ankommt auch mal reinfallen und tragen lassen. Dann gibt es wieder Zeiten, da kann man selber eine Masche darin weben - für andere.

    Für mich war der Knochenbruch gleichermaßen Bruch in der Biographie, meine Chance, JETZT einen not-wendigen Bruch in festgemauerten Lebensabläufen zu vollziehen. Internet z. B. habe ich seit der Zeit, grins. Und paar wichtige Dinge kamen innendrin ins Rollen bei mir. Der Bruch der Knochen war meine Chance, innendrin in Bewegung zu kommen. Und innere Bewegung dringt mit der Zeit nach aussen und wird lebbar in Veränderung.


    Du hörst dich gut an, diese selbstgewählte Abhängigkeit von den Eltern bleibt jetzt in deren Garage stehen...

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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