Hallo Ihr Lieben,
danke für euer Feedback . Ich kann mir da aus jedem Beitrag ein bisschen was rausziehen. Ich werde es so halten, dass ich nicht jedem brühwarm unter die Nase halte das ich Alkoholikerin bin, aber es auf den Punkt bringe wenn die Situation es erfordert.
Mein Wochenende war sehr schön und ich möchte euch davon erzählen.
Es tut sich gerade eine Menge bei mir in Richtung eigene Veränderung und positive Wahrnehmung.
Als ich noch getrunken habe fiel es mir sehr ,einfach gemütlich beisammen zu sitzen. Ich war immer innerlich auf dem Sprung und total nervös. Manchmal verzog ich mich in die Küche, um schnell ein Glas Wein zu trinken, damit niemandem meine Unruhe auffällt.
An diesem WE besuchte mich mein großer Sohn, der sich während meiner Saufzeit stark von mir entfernte.
Das erste was er sagte und mich ganz fest drückte...... Mama, Du siehst toll aus. Irgendwie jünger und wieder so hübsch wie früher. Mir stiegen die Tränen in die Augen. Mein Kind freute sich über die selbst gebackene Torte und äusserte sich nur positiv ,wie schön gemütlich es bei mir ist.
Eigentlich wollte er nur zum Kaffee bleiben, aber nachdem er sah, dass ich die Ente in den Ofen schob und ich ihm sagte .........ich bereite Ente chinesisch zu, da rief er seinen Vater an, um ihm mitzuteilen, er kommt erst am späten Abend.
Ich schreibe das so ausführlich, weil es mir unendlich viel bedeutet das unser Verhältnis wieder gut wird.
Er wich mir nicht von der Seite und wir redeten viel über die Zeit. als ich getrunken habe. Er sagte mir das es ganz schlimm für ihn war ,und er Angst hatte ich werde daran sterben.Wir weinten zusammen, denn beide fühlten wir eine Erleichterung, diese Zeit hinter uns lassen zu können.
Es tat so gut, meinem Kind zu sagen das ich seinen Schmerz heute verstehen kann und es mir unendlich leid tut, was er erleben musste. Das es aber für mich auch wichtig ist, mich nicht ein Leben lang mit Schuldgefühlen rum zu schlagen. Er möchte das unter keinen Umständen, es bedeutet ihm viel mehr das ich wieder da bin. Das er seine Mutter wieder hat.
Ich habe ganz bewusst wahr genommen, wie viel Freude es mir wieder bereitet, gemütlich beisammen zu sein, ohne in in die Überforderung zu kommen. Der Alkohol hatte so eine Macht über mich, ich wäre damals schier abgedreht, wenn ich hätte Torte backen sollen, Essen zubereiten und noch tiefe Gespräche führen.
Es ist so schön, wieder mit allen Sinnen zu geniessen, zu weinen, mich zu freuen und mich einfach nur gut zu fühlen in mir.
Diese Erfahrung vom WE wollte ich gern mit euch teilen.
Ich habe auch gestern meinen Zahnarzttermin mit Bravur überstanden.
Meine Angststörung war wie fort geblasen. Natürlich ein normales unwohl sein, aber das hat doch jeder denke ich.
Obwohl das ziehen des Backenzahnes kompliziert wurde , weil er wurzelbehandelt war und somit bröckelte, habe ich nicht einmal Panik bekommen.
Seit gestern sehe ich zwar aus wie ein Hamster, der sich die Backentasche vollgestopft hat und habe auch Schmerzen, aber das ist alles zu bewältigen. Schlimmer finde ich im Nachhinein, was ich mir durch das jahrelange saufen genommen und angetan habe. Und nicht nur mir, sondern meinen Liebsten gleich mit.
Darum auch die große Freude , das mein Sohn wieder fest an meiner Seite ist.
Es grüßt euch eine sehr zufriedene Tina