• Hallo, mein Name ist Elke und ich brauche dringend Hilfe.
    Mein alkoholabhänger Partner hat eine Langzeittherapie hinter sich.
    Er ist nun drei Tage zu Hause und will unsere dreizehnjährige Beziehung beenden. Er begründet es damit, weil er doch noch Spass im Leben haben will.
    Er hat sich nicht verändert. Ich habe drei Tage lang ein nettes freundliches Gesicht gemacht, mich mit ihm unterhalten, Weihnachten geplant, einen Riesenschneemann bestellt und und und......
    Am dritten Tag platzte es-- er hatte wieder bis Mittags geschlafen, setzte sich wieder den ganzen Tag von mittags bis nachts vor dem Fernseher. Als ich ihn dann bat, nachdem ich wieder alles alleine gemacht hatte (Haushalt, Garten, Hunde, Wäsche - zum Glück habe ich Urlaub), die Matschschuhe doch auszuziehen, weil er die ganze Wohnung volltropfte, weigerte er sich. Er provozierte mich, indem er sie einfach anließ. Dann meckerte ich mal wieder und kurz danach sagte er es mir.
    Er hatte sich das schon länger überlegt. Es kotzt ihn alles an. Unsere Beziehung hat keinen Wert mehr.
    Ich habe es schon während der Therapie gemerkt. Er legte auf, weil ein "Kumpel" in sein Zimmer kam- was viel wichtiger war, als mit mir zu telefonieren. Er schrieb während seiner Wochenendbesuche eine Frau aus der Therapie, dass er in die Sterne schaut und an sie denkt. (Ich habe seine SMS kontroliert, weil er mich schon mal betrogen hatte).
    Ja- ich vertraute ihm nicht mehr. Es ist sicherlich auch meine Schuld. Aber warum ist er so eiskalt und tut mir so weh? Ich bin bei ihm geblieben, habe zu ihm gehalten, als er den Entzug machte. Auch wenn er nur die ganze Zeit von sich redete. Ich habe gedacht, ich muss ihm zeigen, dass er mir wichtig ist. Wie es mir ging, hat er nicht einmal gefragt. Er weiß, dass ich schwerbehindert bin und starke Probleme mit meiner Gesundheit habe (immer wieder im Krankenhaus bin).
    Muss ich es ernst nehmen oder ist es nur eine Phase, die jeder nach dem Entzug durchsteht? Eigendlich wollten wir eine Paartherapie machen, aber er will plötzlich gar nichts mehr-- ich soll ausziehen, ihm alles lassen. Das Haus ist auf seinen Namen gemietet und ich habe all mein Geld hineingesteckt. Ich komme mir vor, wie ein räudiger Hund, den man vor die Tür setzen will.
    Ich sitze und heule nur noch. Ihn interessiert nichts. Nicht dass ich Mitleid will- aber er zeigt noch nicht einmal eine Regung. Wie kann man nur 13 Jahre so einfach vergessen und Schluss machen?

  • Hallo Elke,

    als ich deinen Beitrag eben gelesen habe, habe ich Wut bekommen. Du schreibst, es hat sich nichts geändert und du hast geschrieben, wie schlecht er dich behandelt. Ich habe selber einige Jahre an einen Mann verschwendet, der mich belogen und mit anderen Frauen betrogen hat, ich wollte ihn immer noch bis ich dann an einen Punkt kam, wo ich nicht mehr konnte und eine Therapie angefangen habe. Auch heute bin ich Single, aber ich würde keine Sekunde meines Lebens mehr an jemanden verschwenden, der mich noch schlechter als einen räudigen Hund behandelt.

    Ich wünsche dir hier einen regen Austausch, um deinen Ärger und Frust rauszulassen und dass du an einen Punkt kommen kannst, wo du dir selber wichtiger bist als dieser Mann und eine Grundlage schaffen kannst für ein weiteres Leben mit Menschen, die dich so behandeln, wie du es verdienst - nämlich gut und wertschätzend!!!!!!

    Wünsche dir die Kraft und etwas Zuversicht, dir selber einen schönen 4. Advent und schöne vorweihnchtliche Tage zu bereiten, vielleicht hast du noch andere und schönere Gelegenheiten, deinen Urlaub zu verbringen als jemand anderem das Leben leichter zu machen, wenn es doch so wenig positive Resonanz dazu gibt.

    Alles alles Liebe wünscht dir

    Ulrike

  • Hallo Elke

    Das ist ja heftig und ich kann Dein Schmerz und Deine Wut aus den Zeilen rauslesen.

    Du sagst, er hat sich nicht verandert.
    Ja Elke, hast Du DICH geändert? Du hast nichts darüber geschrieben, was DU für DICH machst.

    Du beschreibst Dich als stark CO-Abhänging, du kontrollierst ihn, Du verlangst von ihm dankbarkeit für Sachen die er wahrscheinlich überhaupt von Dir nicht verlangt hat. Dein Posting dreht sich nur um ihn, was ist aber mit DIR?

    Denk darüber nach, wie es DIR geht und ob Du bereit bist DICH zu ändern so dass es DIR und euch besser gehen kann.

    So wie es jetzt ist, glaube ich nicht dass ihr eine Chance habt.

    Ich umarm Dich ganz herzlich, ich weiß ja wie sich das anfühlt, war ich einmal auch ganz ganz unten.

    Viel Kraft und Liebe
    Grazia

    PS an Deiner Stelle wurde ich mich jetzt nur um sich selber kümmern, such Dir eine SHG, psychologen, denk an DICH

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • hallo ihr Lieben,
    danke für euren Zuspruch.
    Ich weiß ja, dass ich mich um mich selbst kümmern muss. Aber meine Gedanken kreisen immer darum: Wie kann ich mich ändern, etwas für mich tun, damit wir zusammenbleiben? Damit er bei mir bleibt.
    Ich habe gar keine Lust, etwas für mich zu tun. Ich habe immer etwas wichtigeres vor Augen: Mein Zuhause und meine Familie. Aber jetzt ist mir das Herz herausgerissen worden. Ich hatte mich so gefreut, dass er nach Hause kommt. Alle meine Hoffnungen, endlich eine normale Familie (Da hatte ich ja leider schon meine Vorstellungen von-- was ihn ja nicht passte) zu sein, schien in greifbarer Nähe.
    Und dann wird mir vorgeworfen: "Du sagst, wir müssen einen Tag in der Woche uns es richtig schön machen und Zeit für uns nehmen. Wir sollten versuchen, vieles jetzt zusammen zumachen- wie z.B einkaufen."
    Müssen und sollten--- daran hat er sich hochgezogen. Wenn ih "könnten" gesagt hätte, wäre das dann okay? Oder findet er daran auch wieder etwas zum aussetzen.
    Ich kann machen, wie ich es will, alles mache ich falsch.
    Ich bin heute Nacht ins Zimmer meiner Tochter gezogen, da ich nur am Weinen bin. Ich schaffe es nur kurz, mich abzulenken hänge im Keller Wäsche auf und Minuten später sitze ich an der Kellerwand auf dem Boden und heule.
    Ja- ich bin wohl voll auf Entzug. So schlimm sogar, dass ich richtig gemein werden will. Aber dann würde ich nie wieder eine Chance haben ( wenn es eine gibt).
    Ich würde am liebsten sagen: Deine sch.... Körbchen, die du in der Klinik geflochten hast, krieg ich überall für 2,- Euro zu kaufen." oder ich könnte ihm sogar eine Flasche Wein, die irgendwo noch im Keller liegt, vor seiner Nase trinken.
    Ich will eine Reaktion von ihm, habe ich das nicht verdient? Er tut so, als wenn nichts passiert wäre. Das man sich nach dem Entzug sehr stark mit sich beschäftigt, habe ich schon gelesen. Auch , dass die Frau dann meistens mehr eine Belastung ist.
    Ich habe ihm gestern noch gesagt, er solle dann doch Nägel mit Köpfen machen, seine Koffer packen und gehen. Da sagte er nur: "Warum ich". Weil du derjenige bist, den alles ankotzt, sagte ich.
    Wenn er weg ist, geht es mir besser. Das habe ich während der LZT gemerkt. Aber er kann doch nicht von mir verlangen, dass ich alles aufgebe, nur weil er nicht mehr will?
    Ich würde ihn doch schon aufgeben- reicht das nicht- ist das nicht genug.
    Jetzt soll ich ihm alles lassen, selbst die Hunde, um die er sich niemals in seiner Saufzeit gekümmert hat- die Hunde haben mich aufgebaut, mich raus aus dem Haus gebracht, durch sie habe ich andere Hundefreunde, mit denen ich mich treffe. Ich liebe sie und würde sie ihm niemals lassen.
    Wo soll ich denn hin mit Kind und Hunden? Ich kann es mir nicht leisten, da ich für das Haus Schulden gemacht habe. Ich könnte noch nicht mal Miete zahlen. Ich habe meiner Tochter ( ist nicht von ihm) ihren Traum für ein Tierpsychologiestudium, welches ich auch noch bezahle, verwirklichen lassen. Sie müsste es dann aufgeben.
    Ist ihm denn nicht klar, was alles davon abhängig ist? Was soll ich nur tun.

    Ich danke euch ganz lieb
    Eure Elke

  • Liebe Elke
    Gut, ich versuchs anders.

    Du hast ja alles versucht, nicht? Du hast alles gegeben...hat es was gebracht? Nein

    Es bringt nichts. Diese erkenntnis tut weh, ich weiß, aber DU KANNST NICHTS MACHEN

    Die einzige über Du die Macht hast bist Du selber.
    Da kannst und musst bei sich anfangen, anders geht nicht.

    Dein Mann kann und will nicht so leben wie Du es sich vorstellst.

    Wenn Du was ändern willst, muss Du bei DIR anfangen.

    Du brauchst Hilfe und Du kriegst sie, Du muss sie nur annehmen wollen.
    Du musst erkennen dass Du andere Menschen nicht manipulieren kannst.
    Die werden sich nicht ändern, nur weil Du es so willst.

    geh bitte zum Arzt, lass Dich therapeutisch betreuen, fang bei DIR an

    Alles Liebe
    Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Das ist ja das Problem.
    In seiner nassen Zeit hatte ich mich geändert: Habe nicht mehr für ihn gekocht, seine Rechnungen nicht bezahlt, seine Wäsche gewaschen, aber nicht gefalten oder gebügelt. Da wurde er fies und gemein.
    Dann wollte ich mich trennen, habe nur neben ihm gelebt und offen nach einem bezahlbaren Häuschen gesucht. Es war Schluss. Ich habe mein Ding gemacht und er seines. Ich kam aber nicht dazu, auszuziehen. Er drohte mir, ich würde nichts kriegen, er würde mir nicht das Geld zurückgeben, was ich ihm geliehen hatte, die Hunde würden bei ihm bleiben. Ohne dem sah ich für mich kaum eine Chance, wegzukommen.
    Dann hatte er eine Affäre mit seiner Bügelfrau. Ich brach zusammen, aber wünschte ihn alles Gute und sagte ihm, ich würde hoffen, dass er das als Chance sieht. Er zog eine Woche zu ihr, kam aber täglich nach Hause, um "die Hunde " zu sehen.
    Ich tat in der Zeit nichts, außer zu heulen, aber Abschied von ihm zu nehmen. Ich machte mir wieder mal die Haare, bräunte mich im Garten zwischen meinen Heulattaken, wenn sein Besuch vorbei war.
    Nach der Woche sagte ich ihm nochmals, wie sehr er mir wehtut und das er bitte entgültig gehen sollt.
    Da blieb er. Grund dafür war, dass er gemerkt hatte, dass er mir noch etwas bedeutet. Ihm war meine äußere Veränderung nicht entgangen und er dachte nur, wie schön ich nun wieder sei.
    Ich war überglücklich, schlief mit ihm, obwohl er eine Fahne hatte und ich dann wieder unglücklich war, weil ich an die andere dachte.
    Nach Monaten war der alte Trott wieder da, die alten Streitereien um seine Trinkerei und Faulheit und sein Desinteresse.
    Ich fing wieder an, mich um mich zu kümmern. Traf Verabredungen, machte mein Ding, ließ seine Wäsche liegen und war trotzdem nicht glücklich. Ich hätte mich aber damit arrangiert.
    Dann ging er aufgrund einer arbeitsmedizinischen Untersuchun in den Entzug. Er sagt, es wäre seine Entscheidung.
    Ich war glücklich, hatte Hoffnung.
    Diesmal nahm ich mir vor, dass es wieder so schön wird, wie am Anfang unserer Zeit. Er ging in die Klinik. Ich bügelte seine Wäsche weg, besuchte ihn ( es gab auch mal Streit, weil ich mich nicht genug beachtet gefühlt habe), unterhielt mich das erste Mal wieder normal mit ihm, hörte zu was ich Jahre nicht gemacht hatte), zeige Verständnis (was ich lange schon nicht mehr hatte). Ich versuchte alles, dass er ein stabiles, Zuhause hat, wenn er weg ist. Ich wollte mit ihm dadurch und ihn nicht alleine lassen. Während er weg war, lebte ich mein Leben und war zufrieden dabei. Dann kam er zurück und wollte meine Lebensweise ändern.
    Ich sollte nicht putzen, sondern spontan mit ihm auf die Sonnenbank, in die Sauna. Er war erst mittags aufgestanden und traf dann diese Entscheidung. Sind wir denn im Hotel, dachte ich? Habe nur ich Verpflichtung und Verantwortung zu tragen? Was gibt ihm das Recht, über mein Leben zu entscheiden?
    Er will mich ändern und nicht nur ich ihn. Unsere Auffassungen von Lebensweisen gehen auseinander. Wir können wirklich nicht zusammen leben. Er will Spass haben und keine Verantwortung übernehmen. Ich würde gerne Verantwortung abgeben, aber er will sie nicht.
    Er will mich zurück, wie ich vor 13 Jahren war, aber ich habe mich verändert und er akzeptiert es nicht.
    Ja- mein Verhalten während seines Entzuges war nicht echt. Es war nur ein Kompromiss, damit wir eine Chance haben. In einer Beziehung geht man doch Kompromisse ein. Ich hatte es ja jahrelang nicht getan. Ich habe den Zustand nur geduldet.
    Mein Kompromiss war emotionale Zuwendung und Verständnis, aber nicht Änderung meiner Lebensweise, meiner Vorstellung von Verantwortung und meine "Putzsucht" (so bezeichnet er meine normalen Tätigkeit für die Instanthaltung eines großen Hauses mit Hunden).
    Ich würde auch ohne ihn so leben wollen: sauber, geordnet und geplante Freizeit.
    Ich kann nicht spontan seinen Ideen nachkommen, weil meine Planung anders aussieht.
    Ist das normal für einen Co-Abhängigen. Ich bekomme das Gefühl, dass er Recht hat und ich unrecht. Das etwas an seinen Aussagen stimmt. Aber dann müsste ich mich ändrn, damit er glücklich wird. Und das will ich nicht.
    Sehe ich da was falsch. Ist es nicht richtig, erst Mal zu sehen, was ich will? Ist das Scheitern der Beziehung nun wirklich meine Schuld?..
    Liebe Grüeß Elke

  • Wenn er weg ist, geht es mir besser.
    Hallo Elke,

    dieser Satz ist mir in deinen Beiträgen aufgefallen und meiner Meinung nach ist das alles was zählt. Wenn du momentan nicht ausziehen kannst, ziehe doch einfach mal eine äußerliche Grenze, seine Wäsche liegen lassen, nur das nötigste im Haushalt machen und - ganz ganz wichtig - an dich selber denken. Du schreibst doch selber, dass du momentan gar nicht in der Lage bist, deinen normalen Alltag zu bewältigen. Du hörst dich an, als stehst du kurz vor dem seelischen Burnout, nimm das ernst!!!! Es sind noch 3 Werktage bis zum Heiligabend, bitte geh zu deinem Arzt und lass dir helfen, damit darf man nicht spaßen.

    Es geht nicht um Schuld, lass dich nicht dazu bringen, dich selber zu verbiegen, das zieht dich runter und stiehlt dir noch mehr Kraft. Ich bin ganz sicher, dass du, sobald du seelisch besser dran bist, auch eine Lösung finden wirst, wie du wohnmäßig hinkriegen würdest. Was deine Tochter betrifft, gibt es z. B. Bafög. Hast du die Möglichkeit, dich rechtlich beraten zu lassen oder gibt es jemand anderen, der dir in dieser Hinsicht helfen oder dir den Rücken stärken kann.

    Du hörst dich an, als wenn dir momentan alles über den Kopf wächst, mache einen winzigen Schritt, der dich - nur DICH - einen Schritt weiterbringt, nicht um ihm zu gefallen und ich bin sicher, alles andere kommt dann nach .....

    Viel Kraft und Mut wünscht dir

    Ulrike

    Zitat
  • .. dass ist genau die Aussage, der Zuspruch, den ich brauche.

    Es ist genau dass, was ich im Moment leisten kann. Danke!
    Denn einen Rat, wie trenne dich und ziehe aus dem Haus aus oder ähnliches wären über das Maß gegangen, hätte die Kraft nicht gereicht.
    Das ist genau das, was ich will: eine äußere Grenze ziehen und mein Leben leben.
    Ich war gerade auf einen zweistündigen Spaziergang im Schnee mit meinen Hundefreunden. Es ist wie eine Therapie für mich.
    Bafög bekommt meine Tochter nicht, da es ein Privatinstitut ist, welches nicht Bafög anerkannt ist. Rechtlich habe ich auch niemanden. Und bis auf meine Hundefreunde habe ich keine Freunde mehr. Das Resultat der immer mehr werdenden Isolation von meiner Seite. Nur mit den Hunden, die er sich gekauft habe, musste ich ja raus und habe so regelmäßig Kontakt. Dort kann ich auch jederzeit hin oder anrufen, wenn es mir schlecht geht. Deshalb sind mir die Hunde auch so wichtig. Nicht nur, dass ich sie liebe, sie zwingen mich dazu, nicht ganz isoliert zu sein und ich trage für sie Verantwortung. Sie haben mich oft davor bewahrt, mir in verzweifelten Situationen etwas anzutun: Weil sie mich brauchen.
    Ja- die Sucht gebraucht zu werden! Sie danken es mir aber durch ihre Treue, sie nutzen mich nicht aus. Es ist ein Geben und Nehmen mit Ihnen. Sie halten zu mir! Ich will sie nicht vermenschlichen, sie leben artgerecht und haben eine gute Erziehung. Ich brauche sie und sie brauchen mich!

    Ich rede nicht mehr mit meinem Partner- Ich kann einfach nicht auf seine Worte, die so tun, als wenn er mich niemals verletzt hätte, antworten. Ich will nicht antworten! "Willst du auch Müsli" Gehst du mit den Hunden?" "Da liegt ein Steak, wenn du willst!" Ich kann nicht so tun, als wenn nichts wäre. Wenn ich mit ihm spreche, bin ich wieder verletzbar, kann es zu Diskussionen kommen, Schuldzuweisungen, Vorwürfen-- alles schon gehabt.
    Ich will nicht mehr mit ihm sprechen- ich will es ihm noch nicht mal freundlich sagen" Du- ich kann jetzt nicht mit dir sprechen" Das würde schon ausreichen, um ihm einen Anlass zu geben, mich wieder zu verletzen.
    Ich will nicht mehr in seiner Nähe sein, weil alleine das schon ausreicht, dass es weh tut.

    Ich bin zwar verzweifelt, traurig, enttäuscht- aber ich werde klarer im Kopf. "Geh weg, zieh du aus" denke ich. Ich hasse ihn auch im Moment. Ich will ihn hassen, weil es weniger weh tut, als wenn ich ihn liebe.

    Ich will, dass er Heilgabend woanders hingeht, dass werde ich ihm noch sagen. Soll er doch zu seiner Familie gehen.

    Ich weiß nicht, ob ich zum Arzt gehe, so ein Trennungsleid ist doch kein Grund für eine Psychotherapie? Was wird der Arzt dazu sagen? Ja- nach meiner Kur wurde die Empfehlung für eine ambulante Psychotherapie für mich ausgesprochen. Physischer und psychischer Erschöpfungszustand. Meine Hausärztin erzählte ich von meiner Suizidgefahr und sie reagierte nicht. Bei einer Untersuchung beim Neurologen wegen meiner RLS Erkrankung brach ich förmlich nach dem Erstgespräch heulend zusammen- auch ihm erzählte ich davon und er fragte, warum ich es nicht getan habe: Weil ich Verantwortung tragen muss, war meine Antwort. Er machte noch ein paar Untersuchungen an meinen Beinnerven und sagte dann, dass ich edit Karsten - bitte keine Medikamentennamen, danke - edit weiter nehmen soll, ging und das wars. Ich habe bei meinen Ärzten zu Hause um Hilfe gerufen, aber es hat keiner reagiert. Ich fühle mich nicht ernst genommen. Was sollen die denn erst sagen, wenn ich sage, dass ich mich von meinem trockenen Partner trennen muss. Ist doch alles gut- er ist doch trocken.

    Ja und dann kam ja sein Entzug, das würde ja alles heilen, dachte ich. Alles in Butter, wenn er mich nun so nimmt, wie ich bin, ist ja alles gut. Ich brauche keinen Arzt oder keine SHG. War ich doch ohne ihn nicht krank, würde ich nach seinem Entzug ja auch wieder glücklich sein.
    Ich weiß- weit gefehlt. Auch wenn alle sagen, dass es nicht der Partner ist, der einen krank macht-- ich bin es doch nur, wenn er da ist. Ja- ich lasse es zu, aber er ist der Erreger, das Virus.
    Ja, wenn ich keine Grippe haben will, darf ich nicht mit nassen Haaren rausgehen. Aber ich vergesse doch durch veränderte Situationen, dass es möglich ist. Gehe ich deshalb nachlässig mit mir um? Sollte ich anfangen auf mich aufzupassen und mich zu lieben? Ich sollte mich also nicht wundern, dass ich wieder eie Grippe habe, da ich doch durch jahrelange Erfahrung gemerkt haben muss, was passiert, wenn ich mit nassen Haaren raus gehe.

    Also werde ich mir in Zukunft eine Mütze auf den Kopf setzen und sagen, dass ich mich schützen muss. Im Moment bin ich aber noch an dem Punkt, an dem ich nicht rausgehen möchte.

    Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.

    Liebe Grüße
    Elke

  • Hallo Elke,

    du hast auch die Möglichkeit, direkt bei einer Psychotherapiepraxis anzurufen. Als Begründung reicht es zunächst doch völlig aus, wenn du sagst, dass es dir nach deiner Kur so empfohlen wurde. Es geht deiner Seele schlecht, du bist fertig mit den Nerven. Oder geh zu einem anderen Arzt direkt mit dem Vorsatz, eine Überweisung für einen Psychologen zu bekommen. Es geht nicht um Trennungsleid, es geht darum, zu lernen, gut mich SICH SELBER umzugehen, das geht nur step-by-step und irgendwann kommt dann der Punkt, wo man sich auf Menschen, die schlecht mit einem umgehen, gar nicht mehr einlässt bzw. lernt sich zu wehren.

    Du hörst du schon viel besser an und das freut mich aufrichtig für dich. Evt. wirst du eine Wartezeit haben, bis du einen Termin bei einem Therapeuten hast, aber es gibt dieses Forum hier, um die ersten kleinen Steps aus deiner Sucht herauszufinden, deine Hunde, deine Hundefreunde, du schafftst das, da bin ich ganz sicher.

    Es ist richtig, es ist ein Geben und Nehmen im Leben, du hast ja schon hier im Forum gemerkt, was du für dich mitnehmen kannst und was nicht, irgendwann wirst du an einen Punkt kommen, wo du die Stärke, die du hast, wieder mehr und mehr spüren kannst und dann werde deinen eigenen Erfahrungen jemand anderem helfen.

    Alles Gute weiterhin

    Ulrike

  • Hallo Elke

    deine Geschichte erinnert mich sehr an meine.
    Mein Mann war auch letztes Jahr auf LZT, da waren auch oft die Freunde wichtiger als ein Telefongespräch mit mir. Als er heimkam dachte ich, jetzt wird alles gut. Von wegen. Es hatte sich nicht viel geändert, ausser daß er nicht mehr trank. Er bleib bis mittag im Bett, die ganze Arbeit blieb an mir hängen. Wenn was falsch lief war ich schuld. Nach 6 Wochen hatte er den ersten Rückfall, auch da hielt ich noch zu ihm. Ich hab mich verbogen, um ihn zu gefallen, immer die Angst im Nacken, ihn zu verlieren. Einen Tag vor Weihnachten hatte ich die Gewissheit, dass er wieder trinkt und zwei Tage danach überraschte ich ihn mit einem Joint, dann hab ich ihn rausgeschmissen.
    Ich hab, genau wie du, immer gedacht, ich mach alles falsch. Als mich eine Therapeutin mal fragte, was ich mir für mein Leben wünsche, hatte ich keine Antwort. Ich hatte ja kein Leben mehr, es drehte sich alles nur um ihn. Ich hab aufgepasst, dass ich alles richtig mach, ich hab die Kinder ruhig gehalten, damit er sich nicht ärgert. Ich hatte ständig Magenschmerzen, Kopfschmerzen, hab sehr viele Tabletten genommen um noch alles zu schaffen.
    Tja, in 5 Tagen bin ich 1 Jahr lang getrennt und es geht mir gut. Ich habe wieder angefangen zu leben, mich zu mögen und gut für mich zu sorgen. Ich hab wieder eine gute Beziehung zu meinen Kindern, wir sind gern zusammen und haben Spass miteinander. Ich hatte nicht die Probleme wie du wegen der Wohnung, wir leben in meinem Elternhaus. Aber ich hab keine Arbeit, geh seitdem jeden Tag putzen, um irgendwie über die Runden zu kommen. Und trotzdem möcht ich nie mehr so ein Leben führen wie mit meinem Mann.
    Liebe Elke, ist jetzt bisschen lang geworden, deine Erzählung hat bei mir vieles wieder hochgeholt. Nimm dein Leben in die Hand und schau, dass es dir gut geht. Hör dich um, vielleicht auch bei einem Anwalt oder Suchtberatung, es finden sich Wege, wenn man den ersten Schritt gemacht hat.Lass dich nicht mehr so behandeln, du bist mehr wert!

    Schöne Grüße

    julchen

  • Liebe Elke,


    wenn ich lese, was Du schreibst mache ich mir Sorgen um Dich. Zwei Sätze machen mich ganz stutzig und auch traurig wenn ich sie bei Dir lese, weil mir Selbstliebe und eigene Wertschätzung ganz wichtig sind.

    1. Ich habe keine Lust etwas für mich zu tun
    2. Sollte ich anfangen auf mich aufzupassen und mich lieben?
    3. also werde ich mir in Zukunft eine Mütze auf den Kopf setzen und sagen, dass ich mich schützen MUSS

    Ich lese so viel Verzweiflung, Wut und Trauer und Mutlosigkeit aus Deinen Zeilen und gleichzeitig eine totale Resignation. Auch eine Resignation vor Dir selber, da ist kaum eigener Willen und Antrieb von Dir, was ich sehr alarmierend finde.

    Die Erfahrung die Du gemacht hast, dass Du nicht gehört und auch nicht ernst genommen wirst, war bestimmt sehr verletzend für Dich und Du hast Dich allein gelassen gefühlt, oder?

    Vielleicht schaffst Du es trotzdem noch mal, Deinen Mut zusammen zu nehmen und einen anderen Arzt aufzusuchen um Dir Hilfe zu holen. Ich würde ihm auch nicht unbedingt sagen, dass es Dir schlecht geht, weil Du Dich von Deinem trocknen Partner trennen MUSST, ich finde die ersten 2 Sätze von Dir reichen. Eventuell bei der Suchtberatung oder auch der Diakonie anrufen, als Idee.

    Pass bitte auf Dich auf und hole Dir Hilfe, ich glaube das schaffst Du nicht alleine.

    Ganz viel Kraft für Dich, liebe Grüße Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Liebe Martha
    nein - ich schaffe es nicht alleine.
    Ich schaffe es nicht, mich von ihm zu trennen/ trennen zu wollen. Ich will mit ihm zusammenbleiben. Nur er will nicht mehr.
    Er hat mir gestern durch die Tür gesagt, ich bräuchte mir wegen Heiligabend keine Gedanken machen, er sei dann nicht da. Obwohl ich das aus dem ersten Impuls ja auch nicht wollte, hat mich das total fertig gemacht. Er meint es also ernst. Er gibt unserer Beziehung keine Chance mehr.
    Dann bin ich um 23.00 Uhr weggefahren, um Zigarretten zu holen (meine Droge). Er fragte, ob ich noch mit den Hunden gehe. Ich wollte nicht sprechen, was geht ihn das noch an, wenn er nicht mehr mit mir zusammen sein will? Trotzreaktion? Nein, ich dachte nur, warum fragt er, es interessiert ihn doch eh nicht. Ich wollte es aber nicht sagen, weil es wieder ein "typisches Verhalten" von meiner Seite gewesen wäre. Es hätte ihn bestätigt, dass ich mich nicht verändert hatte. Er sieht nie, wenn ich leide, er hält mich nur für bockig. Er sieht nie, wenn ich heule, weil ich mich dann verstecke. Er schaut auch niemals nach, wenn ich eine lane Zeit im Bad oder Keller war, um mich auszuheulen. Dann sehe ich, wie er zum Fenster mir nachschaut. Das gibt mir doch wieder Hoffnung: Interessiert es ihn doch noch?
    Ja- ich kann nicht anders. Ich schwanke zwischen Traurigkeit und manchmal auch Wut und Hass. Und all das mache ich mit mir alleine aus.
    Gestern rief meine Schwester an. Er gab mir das Telefon mit dem Kommentar, dass ich es ihr erzählen kann. Ich sagte ihr, dass er Schluss gemacht hat und ihr Kommentar: "Da muss ich erst mal seine Seite hören." Was gibt es da zu hören? Es ist doch Fakt. Kann sie mir nicht einfach Trost geben. Da gibt es doch keine andere Seite oder unterschiedlichen Sichtweisen. Schluss ist Schluss! Ich habe doch nichts weiter gesagt, als das er unsere Beziehung beendet hat. Keinen Grund, keine Erzählungen, keine Interpretationen!
    Ich möchte doch nur, dass ich auch mal etwas Verständnis bekomme. Immer stand er im Vordergrund, immer war ich der Buhmann- selbst bei meiner Schwester, mit der er sich oft unterhalten hatte und mir das erst später erzählte. Ich war die Nörglerin, diejenige, die Unfrieden ins Haus bringt. Erst vor einigen Wochen kam ich dazu, meiner Schwester zu erzählen, warum ich genörgelt habe, was hier eigendlich zu Hause immer los war.
    Ich habe mich immer um alles gekümmert, währemd er besoffen vor dem Fernseher lag. Er lag z.B. draussen saufend im Liegestuhl und ich schleppte schwere Betonplatten im Garten. Er sah mir zu und meinte: Du suchst dir die Arbeit doch aus, also sieh mal zu. Oder ich kroch auf Knien im Vorgarten, der mit Unkraut übersät war. Ihn störte es nicht. Dann fing ich an, vorne zu pflastern, damit das ein Ende hat und ich krieg während seines Therapieurlaubs nur den Kommentar, ich würde ihn damit unter Druck setzen, weil die Nachbarn ja sehen würden, was ich mache und er da im schlechten Bild stehen würde.
    Das ich dann auch mal wütend bin oder einen Spruch ablasse, finde ich normal. Er geht aber zu seiner, meiner Familie und Freunden und macht mich schlecht. Sagt, ich wäre nur am meckern, würde erwarten, dass er Arbeiten macht, die ich mir aussuche. Dann seine Aussage: Er macht das aber nicht und er steht auch erst mittags auf, damit ich ihm bloß keine Arbeit aufs Augen drücken kann.
    Ich stehe wirklich vor allen blöd da, das hat er geschickt gemacht. Und ich stelle es nicht klar, weil ich denke, dass es eine Sache zwischen ihm und mir ist.
    Vielleicht habe ich auch deshalb Angst, mir Hilfe von aussen zu suchen. Ich habe nun mal jahrelang die Erfahrung gemacht, dass ich die Schuldige sein soll. Jeder hat nach seinen Aussagen ihn ja bedauert, in welch schrecklicher Beziehung er ja lebt. So dass ich es schon selbst glaube. Mein Gemecker hat unsere Beziehung zerstört. Aber niemand will sehen, warum ich so gehandelt habe. Warum ich nörgelte, wenn er nur besoffen war und nichts- gar nichts getan hat und für nichts Interesse zeigte.
    Später habe ich es dann hingenommen, habe ihn saufen lassen und dann die nüchternen Momente genutzt, um mit ihm zu sprechen. Ihn dann zu motivieren, zu loben, wenn er mal Interesse ansatzweise zeigte. Aber- huch- das war dann auch schon wieder Mist. Es kam dann sofort Gegenwehr, ich bräuchte mir nicht einbilden, dass es so bleibt.

    Und jetzt, wo ich Hoffnung hatte, dass sich etwas ändert, darf ich nicht mehr daran teilhaben. Es hat sich etwas geändert, aber er will mich daraus ausschließen. Da habe ich den Eindruck, dass ihm in seiner Therapie mal wieder bestätigt wurde, dass es an mir / unserer Beziehung liegt und es besser wäre, diese zu beenden.
    Soll ich da dann nicht wieder bestätigt werden, dass ich die Schuldige, die Böse bin? Ich habe hier einen Beitrag gelsen, in dem beschrieben steht, dass man in den Therapien nur auf die Sichtweisen des Alkoholikers eingeht, weil er sich vornehmlich mit seinen Problemen nun selbst auseinandersetzen soll. Oft ist das Ergebnis dann eine Trennung. Ja- toll.
    Mein Partner hat schon vorher regelmäßig getrunken, er hatte aber noch keinen Kontrollverlust- das hat sich nach jedem Jahr mehr eingeschlichen.

    Ich bin es langsam leid, immer als Schuldige dargestellt zu werden. Ich leide darunter und ich finde es ungerecht, jetzt keine Chance mehr zu bekommen. Wieviel Chancen habe ich ihm gegeben? Warum bin ich es nicht wert, eine von ihm zu bekommen? Und da soll ich mich nicht wertlos fühlen?
    Ich habe nur meine Hundefreunde, die mir beistehen- und jetzt vielleicht auch Euch.
    Es tur mir alles so weh, ich will das alles nicht. Ich kann nicht zu einem Arzt gehen- nicht zu meinem Hausarzt. Zu einer SHG?? Ich bin doch nicht mehr mit ihm zusammen?
    Irgenwie habe ich das Gefühl, gar keinen Anspruch auf Hilfe zu haben
    Ich kann auch nicht raus- ich habe fast nur Heulattacken und danach bin ich so fertig, sehe unmöglich aus mit meinen verqollenen Augen, dass ich mich nicht traue, in die Öffentlichkeit zu gehen.
    Ich traue mich auch nicht, mich wirklich emotional aus meinem Umfeld anzuvertrauen. Meinen Hundefreunden habe ich es erzählt- wie eine Berichterstattung und Thema wieder weg- nur keine Emotionen aufkommen lassen- ablenken angesagt. Nach Hilfeangebot von ihrer Seite schnell wieder vom Thema weg. Beim Telefonat mit meiner Schwester kam der Kommentar mit der Nichtanwesenheit am Heiligabend. Ich fing an zu Weinen, als er wieder die Treppe runter gegangen ist. Meine Schwester bot mir in diesem Augenblick Hilfe an - aber war es wirklich ernst gemeint? Ich zweifelte daran und habe mich deshalb wieder gefangen und das Telefonat beendet.
    Ich vertraue keinem Menschen aus meinem Umfeld (außer meinen Hundefreunden-- weil die nur meine Freunde sind und ihn nicht kennen) wirklich, weil ich meine, sie meinen es nicht ernst, ich bin doch die Schuldige.
    Ich kann zu niemanden gehen, der uns beide kennt, weil er alle auf seine Seite gezogen hat. Er hat alle involviert und seine Sichtweise dargestellt und niemals hat mich jemand nach meiner Sicht gefragt. Ich habe mich auch niemals jemanden wirklich anvertraut, aber es wäre für ich nur eine Art Kampf gewesen: Wer zieht wen auf seine Seite! Das wollte ich nicht. Er selbst hat mir erzählt, was alle anderen über mich denken und es hat mich enttäuscht, dass sie sich eine Meinung von mir machen ohne meine Sichtweise zu kennen.
    Und dann meine Schwester, die dann doch tatsächlich sagt, sie müsse erst mal seine Seite hören. Das erste Mal erzähle ich etwas und dann so was!
    Ich fühle mich ganz schön alleine. Ich weiß, ich habe mich isoliert und anderen nicht mitgeteilt- aber sollte ich denn jedem mein Leid klagen- die Ohren volljammern, nur um den Kommentar, den ich ja eigendlich nicht wahrhaben will, zu hören: Trenne dich!

    Es tut mir leid, dass ich euch etwas vorjammere, aber hier kann ich es. Hier kennt mich niemand und hier kann ich jederzeit aufhören, wenn ich es nicht mehr schaffe. Hier habe ich euch für mich. Hier habe ich das Gefühl, steht mal jemand auf meiner Seite. Ich bin traurig. Ich weiß nicht, ob ich es jemals schaffe, mir Hilfe zu holen.

    Liebe Grüße
    elke

  • Hallo liebe Elke,
    das was Du schreibst klingt alles sehr traurig, aber ich lese auch sehr viel Selbstmitleid heraus! :oops: Vieles was Du schreibst was so seine "Kommentare" und Verhaltensweisen sind kennen wir hier alle auch ziemlich gut, und das DU Dich ändern sollst...beide müssen sich ändern und auch wenn er eine LZ gemacht hat,...danach geht die eigentliche "Arbeit" erst los :roll: Mir klingt das was er mit Dir macht doch noch sehr danach das er nichts ändern muß, sondern Du, Du hast ja Jahrelang so gut funktioniert das es für ihn bequem war. Es klingt mir sehr nach Manipulation seinerseits! Hast DU das nötig?! NEIN! Verbiege Dich nicht wieder und laß Dich doch nicht runtermachen. Wo ist denn Dein Selbstweetgefühl, ich weis, irgendwann hatten das viele von uns nicht mehr...aber das mußt Du Dir wieder aufbauen! Was liebst Du denn an ihm??? Laß ihn ziehen, wer weis ob er nicht schon wieder "drauf" ist...DU bist doch wer und hast es doch nicht nötig ihm hinterherzurennen, oder?
    Wenn Du Dir außerhalb keine Hilfe holen kannst/willst, hier im Forum kannst Du mit viel lesen und schreiben erst mal viel für Dich rausholen, schön das Du hier her gefunden hast
    damit lieben Gruß
    Nele

  • Hallo Nele,

    ist es Selbstmitleid?
    Wenn ja, dann brauche ich es. Ich brauche etwas Mitleid, Verständnis. Ich brauche es, dass mir jemand sagt "Du Arme- du bist nicht alleine schuld."
    Da es niemand anders getan hat, bemitleide ich mich wohl selbst.
    Wie komme ich da raus? Wie komme ich dahin, mich zu bewegen? Alleine schon Hilfe aus meinem Umfeld zu suchen- da habe ich schon ein Problem.
    Deshalb ist dieses Forum für mich so wichtig. Das erste Mal kann ich alles rauslassen- so wie ich es sehe und fühle (ob es richtig oder falsch ist, ist eine andere Sache).
    Ich habe auch meine unproduktiven Seiten, die haben im Moment die Überhand.
    Ihn ziehen lassen? Wenn wir gemeinsam das beschlossen hätten, ich mit eingebunden wäre in der Entscheidung könnte ich es vielleicht noch. So fühle ich mich nun mal wieder wertlos, keine Rücksicht darauf, was ich fühle, denke.
    Ich bin übergangen worden, man hat nicht mit mir gesprochen, er hat die Entscheidung alleine getroffen und sie mir knallhart hingeworfen.
    Natürlich muss ich ihn gehen lassen, denn ich kann ihn nicht zwingen, bei mir zu bleiben. Egal was ich möchte, er wird keine Rücksicht nehmen. Das ist das, was weh tut. Wenn er sagen würde, dass er Zeit für sich braucht, aber mich noch lieb hat, könnte ich damit leben. Der Verlust seiner Liebe tut weh, nicht dass er sich räumlich trennen will. Ja- vielleicht war es keine Liebe- aber er hatte doch noch etwas wie zeitweiser Zuneigung gezeigt, manchmal auch, dass ich ihm etwas bedeute.
    Seine Ablehnung ist nun mit Konsequenzen verbunden: Das bedeutet für mich soviel wie "ich werde dich nie mehr lieb haben."
    Und das ich mich dann frage, warum, was habe ich schon wieder falsch gemacht, ist meine erste Reaktion.
    Ich kann im Moment für meine Gedankengänge kaum den Kopf einschalten.
    Gibt es keine Möglichkeit oder eine Methode, sich davor zu schützen. Ich bin drauf und dran, ihn hinterherzurennen, mich anzupassen, damit es ein Ende hat- wenn er überhaupt das noch wolle.

    Ich weiß, dass ich falsch reagiere, aber ich würde mittlerweile alles tun, um seine Zuneigung wieder zu bekommen.

    Liebe Grüße
    Elke

  • Ich kann nicht mehr...
    ich hatte jetzt ein Gespräch, er sieht keine Chance mehr, er möchte nicht, dass ich mich ändere, weil ich dann nicht mehr ich selbst bin. Es hat keinen Sinn, es klappt nie mit uns. 70% unserer 13 Jahre wäre sche.. gewesen und er war selbst zu 70% Schuld daran. Er würde mir bein Auszug bei jedem Handschlag helfen, es tut ihm leid, dass ich soviel im Haus gemacht habe und jetzt gehen muss. Seine Schulden würde er zurückzahlen, aber was ich ins Haus gesteckt habe, das wäre meine Entscheidung gewesen.
    Dann fuhr er weg und ließ mich mit meinen Gefühlen alleine.
    Ich sagte ihm vorher noch, dass er unserer Beziehung noch nicht einmal eine Chance gegeben hat. Er meinte, er hätte schon viele gegeben. Aber doch nicht, seitdem er trocken ist??? Ich sagte ihm auch, dass nicht die räumliche Trennung weh tut, sondern dass er mich nicht mehr lieb hat. Er sagte, ich war früher seine große Liebe.

    Warum jetzt? Weil er in der Therapie unabhängig geworden ist? Weil er selbständig geworden ist und Eigenverantwortung tragen kann? Wo bleibe ich?
    Nein - ich habe keine Chance mehr. Es ist so schwer und tut so weh.

    LG
    Elke

  • Hallo Elke,

    ganz schön viel auf einmal.

    Bevor da jetzt Fakten geschaffen werden wäre es für dich sinnvoll, dich rechtlich beraten zu lassen.

    Kennst du einen Rechtsanwalt?

    Vielleicht könnt ihr euch ja darauf einigen, erst mal das Tempo aus der Sache rauszunehmen und alles in Ruhe im neuen Jahr anzugehen.


    Lg, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Oh- mein Gott
    Ich habe einen Fehler gemacht. Ich bin fertig.
    Ich war Dienstag abend alleine, habe das gemacht, womit er aufgehört hat. Ich habe nie getrunken, aber Dienstag habe ich mich betrunken. Ich habe ihm hinterher telefoniert. Als er zu Hause war, habe ich um seine Liebe gebettelt. Ich bekam sie nicht. Ich wollte nicht mehr leben. Aber selbst dazu war ich zu blöd oder zu unvorbereitet. Dann kamen später meine großen Kinder, er hat Ihnen gesagt, was ich getan habe. Meine Kinder waren fertig, haben sich mit ihm gestritten, weil er doofe Sprüche gemacht hat- sind weinend davon gerannt- in den Wald. Wir haben sie gesucht. Haben sie gefunden.Ich habe alles dann runtergespielt- wär ja nicht so gemeint- habe mich geschämt, habe mir Sorgen um sie gemacht.
    Er hat meine ganze Familie angerufen. Ich schäme mich so, weil ich dem Moment nur an mich gedacht habe, weil ich nicht an meine Kinder gedacht habe.
    Ich versuche nach Weihnachten ins Krankenhaus zu gehen oder wenigstens zum Arzt. Ich kann nicht arbeiten. Ich zittere nur noch, mein Kreislauf versagt. Ich kriege nichts mehr zum Essen runter. Ich schlafe nicht. Wenn heute nicht Heiligabend wäre, würde ich in die Psychatrie gehen.
    Ich gehe immer wieder zu ihm hin und nehme in einfach in den Arm, merke aber, dass er es nicht erwidert. Vor wenigen Wochen hatten wir doch noch für die Zukunft geplant? Wir redeten davon, dass wir nach 13 Jahren vielleicht heiraten wollten? Oder redete nur ich davon? Plante nur ich unsere Zukunft?
    Ich schäme mich so, ich bekomme nun auch noch Vorwürfe von allen, was ich getan habe- aber sie bieten ihre Hilfe an. Meine Schwester meinte, ich wäre stark- die Stärkste von allen, ich würde es schaffen, wieder hochzukommen. Ich fühle mich aber nicht stark, ich schaffe es nicht alleine, Ich habe zwar immer allen offen erzählt, dass er trinkt, aber nie, wie sehr ich leide, was ich durgemacht habe. Außer ein "trenne dich" kam nie Hilfe. So dachte ich auch immer, dass ich es schaffe- alleine schaffe. Aber jetzt geht nichts mehr. Wo soll ich nur anfangen?

    Liebe Grüße
    Elke

  • Hallo Elke,

    wie geht es Dir, hast Du Weihnachten gut überstanden?

    Weißt Du, manchmal ist das so, dass wir in unserer Verzweiflung und Einsamkeit Dinge tun, die vielleicht nicht wirklich unserem Leben dienen...ja und dann betrinkt man sich auch mal, lässt sich hängen und fallen und denkt mal eben nicht an die anderen, das darf auch mal sein.

    Sich schuldig zu fühlen und sich zu schämen hilft Keinem und einem selbst am allerwenigsten weiter. Es schlimmert alles nur noch. Ich kenne diese Situationen auch, doch habe ich mich nie dafür geschämt oder schuldig gefühlt. Okay, die Aktion war nicht so dufte und ich war auch nicht zufrieden mit mir, doch kann ich auch nicht nur stark sein und dann brauchte ich das mal eben so - das nächste Mal kann ich es anders machen.

    Nein, wir schaffen das nicht alleine, das dürfen wir uns eingestehen und zulassen. Glücklicherweise gibt es z.B. dieses Forum oder in allen Städten auch Gruppen für Angehörige, die sich austauschen und unterstützen. Ich denke, dass ist großartig; alleine zu spüren, wie vielen Angehörigen es ganz ähnlich geht und das schafft Vertrauen und Verbindung.

    Ich habe meinen Film aus Unwissenheit und falschen Stolz 5 Jahre alleine durchgezogen und nun spüre ich, wie hilfreich es ist, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen - ich bin nicht alleine mit meinem Thema!


    Liebe Grüße Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo Martha,
    ich habe es schwer überstanden und immer wieder kamen die Emotionen hoch. Ich kann immer noch nichts essen, aber--
    ich war heute hier im Weihnachtschat - zunächst heulend, doch die Leute dort haben es geschafft, innerhalb von Minuten ein Lächeln bei mir hervorzuzaubern.
    Ich hatte das Gefühl, es wird mir zugehört, ich werde ernst genommen und ich gehe keinen mit meinem Klagen auf den Keks.
    Während ich aus meinem Umfeld höre: Das wird schon wieder, du bist stark, du schaffst das schon. Mach dieses oder jenes....
    bekam ich dort wirkliche Unterstützung. Dort wurde mal Partei für mich ergriffen, ich bekam auf in mir brennende Fragen sofort Antwort. Das ist ja das, was auch manchmal an den Nerven zerrt, wenn man etwas ins Forum stellt, dass es erst mal etwas dauert, bis man eine Rückmeldng bekommt.
    Meine Töchter machen sich aber dennoch Sorgen um mich und ich mittlerweile auch. Wann hört es auf, weh zu tun? Warum ist mir so schlecht seit Tagen? Warum zittern mir die Knie?
    Nachts versuche ich mir mein Leben "danach" vorzustellen (nach der Trennung). Ich versuche neue Ziele zu finden, um aus dem Scherbenhaufen das Beste zu machen. Aber ich muss abwägen, was zu realisieren ist. Ich habe noch Träume- auch wenn ich sie nun abändern muss und sie nicht mehr so in greifbarer Nähe sind. Nur kann ich noch nicht die Schritte vorwärts setzen. Ich kann mich vor Schmerz nicht bewegen!!! So fühle ich mich.
    Nächste Woche gehe ich zum Arzt und lasse mich krank schreiben, dann will ich eine Psychotherapie machen--will??? nein ich muss, damit ich es schaffe, mich wieder zu bewegen, etwas zu ändern und mir selbst zu helfen.
    Ich weiß, dass noch einige Tiefpunkte auf mich zukommen werden und dann fühle ich mich zu schwach, liege nur noch im Bett und will nichts tun. Das Gegenteil der letzten 13 Jahre- aber das gestehe ich mir zu- endlich.

    Liebe Grüße
    Elke

  • hallo elke.

    ich finde deine worte und beiträge sehr erschreckend, ich denke, die situation ist ernst.
    es tut mir besonders leid, zu sehen, dass es dir grade jetzt zu weihnachten so schlecht geht.
    bitte melde dich doch wieder und berichte, wie es dir nun geht.
    was mir besonders aufällt ist, du solltest lernen, wieder ein eigenes selbstwertgefühl aufzubauen. unabhängig davon, was andere menschen denken oder sagen könnten. ich weiß, das sagt sich leicht, aber irgendwo muss man anfangen, oder? und du beklagst, dass er entscheidugen unabhängig von dir trifft. das finde ich jedoch garnicht negativ, wenn man ehrlich ist, sondern gut und richtig. das selbe kannst und darfst, also bist du in der lage, auch für dich selbst zu tun. jeder mensch kann nur für sich selbst entscheiden, was er will, was gut für ihn ist, und wie es weiter gehen soll. versuche doch vielleicht, zumindet vorerst in deinem denken, dich einfach mal auf dich selbst zu konzentrieren und zu schauen darauf, was gut und schlecht für dich ist, was du dir wünscht und was du nicht willst usw. dann kann man ganz langsam nach und nach auch damit beginnen, dies umzusetzten.
    mache dir keinerlei weitere vorwürfe und ähnliches, schau nach vorn - die dinge, die passiert sind, kann sowieso niemand mehr verändern.
    es kann jeder schaffen, wieder hoch zu kommen und das es einem besser geht, davon bin ich überzeugt.
    du bist es wert - und das ist nicht abhängig davon, was andere menschen tun. du bist es wert für dich selber.
    gestatte mir noch diese frage - denkst du immer noch an selbstmord? kenne solche gedanken, jedoch umso besorgniserregender finde ich das. denk an deine kinder.
    ich weiß, dass in einer solchen situation worte andere schwer ankommmen, aber ich hate dennoch den dringenen drang dir zu antworten, damit du zumindet sehen kannst, dass deine situation nicht allen egqal ist und das interesse da ist und das du wenn du magst dich immer hierher wenden kannst! :!:
    so weh es tut - so wie du es beschreibst ist es vielleicht besser, zu akzeptieren, dass ihr nicht mehr zusammen weitergehen werdet. mach es nicht noch schlimmer für dich selber. ich weiß, es fällt schwer, aber frge dich doch, was DU dir für dein weiteres leben wünscht, abgesehen von ihm. :wink:
    du kannst es schaffen, dir kraft kommt irgendwann zurück, glaube mir. gib dich selbst nicht auf.

    ich wünsche dir herzlichst alles gute.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!