Umgang und Gedanken zu Schuld und Scham

  • glück auf martha

    mir is aufgefallen das du ganz oft "möchte" schreibsr > möchte dich ermutigen... möchte dich einladen... + + + :roll:
    :idea: "möchte" is für mich son wichwashiwort :arrow: = ich will schon aber ich trau mich nich :roll:

    :!::arrow: wenn ich was will dann möcht ich nich ich tus einfach :!::wink:

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo.

    Umgang mit Schuld und Scham.
    meine Gedanken dazu

    Meine Konditionierung immer nett, angepasst und gutmütig zu sein, alles erklären und bereden zu wollen.
    Jegliches Verhalten verstehen und erklären und annehmen zu wollen.
    Das sind meine Erfahrungen.

    Mich verbal und körperlich misshandeln zu lassen, nicht meine Grenze aufzeigen zu dürfen, weil ich nicht mal wusste, wo meine Grenze ist.

    Aufsteigende Gefühle der Wut, der Verletztlichkeit, zu spüren, sie nicht anzunehmen, sondern verbal um mich zu "schlagen", d. h. sich zurückziehen, innerlich und auf Distanz gehen.
    Anstatt zu sagen, jetzt ist genug, ich mag nichts mehr hören.
    Endlich mich selber zu spüren, das ist meine Grenze:
    Ich warte nicht mehr, bis derjenige sein bier ausgetrunken hat und dann noch eins trinkt, ich gehe jetzt heim, weil ich das so will.
    Ich will nicht alles verstehen müssen, angeschrien zu werden, vorwürfe zu hören, das ich unnahbar bin und keine Gefühle hab.

    ich will meine co-abhängigkeit auflösen, und ich bin auf dem besten Weg dazu, in dem ich mich von den menschen fern halte, die mir nicht gut tun.

    Indem ich mich anschaue, ob ich Scham empfinde oder Schuldgefühle, weil ich endlich meine Grenze festgelegt habe.

    Ich fange an mich anzunehmen und zu akzeptieren, das ich nicht immer nett sein muss, besonders wenn mein Bauchgefühl sagt, nimm Abstand.

    Ich achte auf mich und schaue, wann ich meine Mauer hochziehe und warum und was dahintersteckt. Und das zu verarbeiten, ist meine Angelegenheit.
    Auch wenn ich mich falsch verhalte in anderen Leuten ihren Augen, kann ich damit leben, da es in diesem Moment wichtig für mich ist, mich so zu verhalten.
    Deswegen habe ich kein Schuldgefühl, ich schäme mich nicht, und ich stehe zu mir, weil ich Vertrauen in mich habe.

    Ich sehe es als großen Schritt, aus der co-abh., auf mich zu hören, und für mich da zu sein, und nicht mehr für jemand anderen.
    Weil ich endlich kapiert habe, das ich mich mit mir aussöhne und niemand dafür verantwortlich ist, ausser ich selber, mir gegenüber.

    lg
    xena

  • Hallo Matthias,

    Danke für Deine interessante Anregung für mich zum Nachdenken, ist mir noch gar nicht so aufgefallen....

    Ich sage lieber "möchte", weil es aus meiner Sicht dem anderen mehr Raum gibt für sich. Ich "will" klingt für mich so hart und und auch fordernd - ich mag es gerne etwas "weicher" und offener. Hinzu kommt, dass ich selber keine Forderungen an mich mag, da geht bei mir alles auf Rebellion, hat was mit meiner Geschichte zu tun ;)

    Und so wie ich mir wünsche, dass mir mir gesprochen wird, so spreche ich halt auch mit dem anderen.

    Ich "möchte" ;-), dass jeder Mensch etwas freiwillig tut und nicht weil ich es will. Klar könnt ich jetzt auch sagen:-"Ich will, dass jeder Mensch........... ich spiel mal damit :)

    Was aber nicht bedeutet das für mich in meinem Kopf auch gilt:

    wenn ich was will dann möcht ich nich ich tus einfach

    Liebe Grüße Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo, Silberkralle (interessanter Name),
    was bedeutet das eigendlich Schuld und Scham. Diese beiden Worte wurden uns nicht angeboren, sie wurden uns anerzogen. Und zum Umgang mit der deutschen Sprache: wir stehen uns mit Worten wie: ich muss, ich will, ich darf, nicht oder doch, selbst im Weg. Ich denke, was in meinem Unterbewusstsein tief verankert ist, lasse ich mir von meinem Ego, weil es ihm gerade passt und es Nahrung braucht, nicht!!! zerstoeren.

  • glück auf barcelona

    ich bin bei diesen themen eher der lernende - deshalb (aus wissbegier + lerneifer) hol ich diesen thread immer mal wieder nach oben - !
    schuld + scham = anerzogen - gelerntes verhalten - "von außen aufgedrückte muster" < hierbei gehts mir darum für mich zu erkennen - wofür ich mich schuldig fühlen "muss" (ich denk für garnichts) speziell an meiner krankheit hab ich keine schuld > "will" mich daher auch nich schämen

    der bewusste umgang mit worten (+ den inhalten) erleichtert mir das leben - den alltag - soziale beziehungen + gibt mir kraft - freiheit - zufriedenheit - leichtigkeit
    wobeis wichtig is das gelernte auch zu tun < das will ich immer besser in n griff bekommen

    hhmmmmmmmm - unterbewustsein ? was is da verankert + woher kommt was da verankert is ? kann ich mich bedingungslos auf mein unterbewustsein verlassen ? kann ichs beeinflussen ? wie ?


    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Das Schamgefühl. Habe ich immer gehabt oder immer noch, wenn ich anderen Menschen mein Verhalten erklären muss. Wenn ich es selbst nicht richtig verstehen und erklären kann, aber hoffe, dass es die anderen tolerieren.

    Das Schuldgefühl. Habe ich mir vorgeworfen, als ich das erste Mal erkannt habe, dass ich meinem Partner immer wieder auf das Karussel geholfen habe. Dass er wenn ich nicht gewesen wäre vielleicht schon viel weiter wäre... in der Erkenntnis, in seiner Sucht, in seiner Heilung.

    Schamgefühl. Wenn ich an alles denke, was ich unter dem Deckmantel der Liebe gemacht habe, aber eigentlich um ihn an mich zu binden, um zu hören, wie toll ich doch bin und wie sehr er mich liebt... Naja, hat ja eh nicht geklappt :)

    Schuldgefühl. Will ich dass er es hat. Ich will dass er es genauso wenig vergessen kann wie ich. Dass er weiß, was es bedeutet, dass ich noch bei ihm bin und trotz allem noch hinter ihm stehe...

    Schamgefühl. Nach diesen letzten Zeilen, weil ich weiß, dass ich das nicht darf!

    Danke, dass ich meine Gedanken hier äußern darf :)

    Finde diesen Thread auch sehr interessant!

    Euer Blaubärchen

  • Hallo ihr Lieben!!!

    Blaubärchen, ich finde dich einfacj nur ehrlich. Und ehrlich sein find ich toll...

    Und ich finde es nur menschlich, dass du möchtest, dass er Schuldgefühle hat. Kann ich aus menschlicher Sicht absolut nachvollziehen, auch wenn es vielleicht moralisch nicht ganz legitim ist...

    Aber auch ich kenne dieses Gefühl und habe auch schon so empfunden....

    Noch nen schönen Urlaub für dich ( ich lese immer bei dir :) Sorry, wenn ihc das jetzt in MArtha s Thread schreibe...

    Ich hatte auch ein seltsames Erlebnis, schreibe es jetzt hier, hoffe Martha verzeiht und nicht bei mir, weil es zu dem Thema " Scham " passt.

    Ich hatte nämlich ein schreckliches Scham Erlebnis...
    Ich habe eine nette Bekanntschaft gemacht. Also jetzt nix weiterführendes, einfach so an einem schönen Abend..

    Irgendwann kam dann die Frage von meinem GEgenüber, ob ich alleine bin usw.... also wie man halt so redet,wenn man sich kennenlernt...und ich war wirklich gut drauf bei diesem GEspräch, es war witzig und orginell...

    Plötzlich kam die Frage, WARUM meine Beziehung zu Xy in die Brüche ging...Eigentlich auch eine,in unserem Alter normale Frage.

    Ich bin am ganzen Körper erstarrt, mein LAchen war schlagartig weg...
    Was bitte soll ich darauf antworten??????????

    ICh meine, es war dann okay,mein Gegenüber hat gleich Thema gewechselt, aber für die Zukunft frage ich mich doch, wie soll ich das, was mir alles widerfahren ist und vor allen DIngen, was ICH AUCH ALLES GEMACHT HABE jemals erklären können?
    Ich empfand Scham...
    Auch und besonders im Hinblick darauf, dass ich ein Kind habe?

    Ich höre schon die Frage:" JA warum hast du sowas alles mitgemacht ? "

    JA warum? Wie soll das jemand verstehen, der sich mit diesen Dingen n ull auskennt??

    Wenn ich es selbst nicht mal verstehe?

    Könnte natürlich sagen, dass meine Vergangenheit niemanden was angeht,aber so einfach ist esdann doch nicht...

    Mag jetzt vielleicht weit in die Zukunft gegriffen sein, aber das ist mir zum Thema Scham passiert.

    Hatte bisher immer nur Scham über mich und meinem Sohn gegenüber.An meine Umwelt hab ich da noch garnicht gedacht...

    War ganz komisch, ich war dann total zu und bin nach hause in meine Höhle...

    Könnt ihr das verstehen?
    Grüße euch alle herzlich
    Fliegender Stern

  • Gruess Dich Fliegender Stern,
    ich finde, Schuld- und Schamgefuehle gehoeren zu den sinnlosesten Emotionen, die es gibt. Sie dienen doch nur dazu, sich permanent schlecht zu fuehlen. Aber es ist doch nur ein Gefuehl, es hat keine Arme und keine Beine. Wir sollten uns von unseren Gefuehlen tragen und erfuellen lassen, aber niemals beherrschen. Aber ist ja mal wieder einfacher gesagt (oder geschrieben) als getan.
    Gruesse

  • Hallo Zusammen,

    wenn mir etwas an meinem Leben nicht gefällt, werde ich es nicht ändern, wenn ich so weiter mache wie bisher. Der Weg führt nur über eine Änderung. Wie es war, so ging es für mich nicht weiter, also blieb folgerichtig nur die Änderung des alten Verhaltens. Ohne Änderung würde das Alte bestehen bleiben und das war keine Option für mich, nicht mehr.

    Ob ich das jetzt will, muss, kann, soll, darf, möchte ist meines Erachtens dabei vollkommen egal. Jeder hat seine Motivation. Der eine motiviert sich mit ich will, der andere mit ich muss, der nächste ich kann oder ich darf, wieder einer mit ich soll. Es ist eine Frage der persönlichen Geisteshaltung.

    Ich finde diesen Thread nicht interessant, für mich ist es die Diskussion um ein Luxusproblem. Ich setzte meine Energien für mich ein, ob ich das will, muss, darf, kann oder soll ist doch meine Sache, Hauptsache das Ergebnis stimmt für mich.

    Und ob ich meine Energien für die Aufdröselung von Formulierungen einsetzen muss, nein muss ich nicht, will ich auch nicht, darf ich jederzeit, ob ich nicht kann oder sollte ist meine persönliche Sache.

    Und zum Thema Schuld und Scham. Sie gehören für mich zu den menschlichen Empfindungen wie Glück und Freude, Wut und Ärger. Ich finde sie nicht schlimm und nicht grundsätzlich negativ besetzt. Ich empfinde sie nicht gerne, aber wenn sie da sind, zeigen sie mir, dass ich mich außerhalb meiner eigenen moralischen und ethischen Grundsätze begeben habe.
    Sie geben mir die Möglichkeit etwas zu ändern, wieder zu meinen eigenen Maßstäben zurück zu kehren. Schuld und Scham hat für mich nichts mit Selbstkasteiung zu tun, die viele im Rahmen ihrer Co-Abhängigkeit betreiben, das ist ein ganz anderes Thema. Die Emotionen Schuld und Scham gehören für mich ebenso zum Leben wie alle anderen auch.

    Gruß
    Skye

  • Hallo Skye,

    ich wollte sicher keine Diskussion entfachen über wollen, dürfen oder müssen.

    Mir ging es lediglich darum, klar und deutlich zu formulieren, was Du und auch Karsten jetzt auch geschrieben habt.

    Man muss sich bewegen, sonst ändert sich nix!

    Eigentlich sollten meine Worte an Feuerengel nur ein Ansporn sein... ist nicht so angekommen - okay.

    Aber Du hast recht Skye - ich unterstütze jedes Wort von Dir!

    Lieben Gruss
    Speedy

    lieben Gruß

    Speedy

    Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt

  • glück auf

    hier wird oft geschrieben: "von den erfahrungen der alten hasen - der langzeittrockenen lernen" - ich hab viel von denen gelernt (inzwischen gehör ich vieleicht dazu?)
    bei "müssen/dürfen - können/sollen" gehts nich um die worte s geht um den inhalt jede/jeder darf nach seinem gutdünken trocken werden und bleiben - haupsach sie/er tuts (egal ob gemusst oder gewollt)

    die erfahrungen der alten hasen (auch meine) hat gezeigt das das wort (und besonders der inhalt) "muss" wiederstand und wiederspruch erzeugt
    wenn mir jemand gesagt hätte du musst in ne shg gehn > nie wär ich dort aufgelaufen - wenn um mich n zug gsg9 gestanden hätt um mich vom alk fernzuhalten > ich hätt meinen schnaps bei denen in den patronentaschen versteckt

    es geht einfach alles leichter und besser wenn ichs von miraus tu - weil ichs will (erfahrung) - wenn ich morgens zur arbeit fahre weil ich arbeiten darf (endlich nach 10 jahren arbeitslosigkeit) mach ichs gern / machts mir freude - wenn ich morgens zur arbeit muss hab ich schon am abend vorher die schnauze voll

    wenn ich trocken werden/bleiben "will + darf" bin ich glücklich + zufrieden damit
    wenn ich trocken werden/bleiben "muss + soll" bin ich gefrustet > da fehlt mir was > der alk

    "will + darf" erzeugt trockene gedanken (zufriedenheit)
    "muss + soll" erzeugt nasse gedanken (saufdruck)

    der inhalt machts = meine erfahrung > macht damit was ihr wollt oder was ihr müsst > ich bin so + so > glücklich + zufrieden trocken + ich bleibs bis ich wirklich n alter hase bin (wenn die die heute 35/40 jahre trocken sind - von denen ich gelernt hab - aussterben)

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Guten Morgen Karsten,

    wenn ich von Dir lese, dass Du schreibst, "sich über Wörter zu unterhalten ist verschwendete Energie, die niemanden weiter bringt" ärgert es mich, weil mir Meinungsfreiheit und die Akzeptanz ein jeden Menschen wichtig ist, außerdem möchte ich in dem was ich meine ernst genommen werden und nicht lesen, dass es "niemanden" weiter bringt. Ich empfinde das als anmaßend.

    Für mich war es eine ganz wichtige Erkenntnis.

    Dich bringt es nicht weiter und das ist ja auch in Ordnung. Ich kann Dich total verstehen und respektiere es zu 100% wie Du Deinen Weg gehst und gewählt hast und möchte Dich nicht angreifen, das liegt mir fern. Jeder sucht sich seinen individuellen Weg, wie er am besten mit seiner Sucht umgeht und daraus kommt.

    Für den einen sind es nur Wortspiele und für den anderen wichtige Metapher.

    Bei mir bewegt sich z.B. gar nichts, wenn das Wort MUSS aufkommt, das hat etwas mit meiner inneren Struktur zu tun und mir ist es ganz wichtig frei entscheiden zu können, da mir Selbstbestimmung wichtig ist, erst dann komme ich in Bewegung.

    Es mag auch sein, dass bei Alkoholismus die harte Tour der erfolgreichere Weg ist, da kann ich als Angehörige nicht mitsprechen. Da bist Du der Fachmann. Dieser Thread ist ja auch im Angehörigen Bereich ;)

    Der eine braucht die harte Tour, der andere die "weichere". So sind wir alle verschieden und haben unsere unterschiedlichen Erfahrungen gemacht und dazu dient ja dieses Forum, als Erfahrungsaustausch: wie geht wer mit seinem Thema um. Das eine spricht mich an, das andere weniger und ich nehme das mit, was mich anspricht und weiter bringt.

    Lieben Gruß Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • glück auf karsten

    ich bin auch über ne harte tour trocken geworden - klare worte die weh getan haben

    aber niemals wär ich gegen meinen willen trocken geworden - geschweige denn geblieben
    ich habs nur geschafft weil ich wollte

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallöchen,

    vielleicht findet sich hier ja der kleine Unterschied zwischen Co's und Alkoholikern. Das Wort "muss" haben wir Co's zu oft gebraucht oder selber danach gelebt.

    Man musste ja ständig parat und nüchtern sein. Weil der Partner dazu ja zum größten Teil nicht mehr in der Lage war. Man musste ja den Part des anderen oft mit übernehmen. Man selbst hat sich im Laufe der Zeit dieses "muss" einverleibt und gelebt.

    Für mich war es eine Wohltat zu lesen - DAS ist alles seine Baustelle - das geht nur noch ihn was an. Dann ging es an meine eigenen Baustellen. Und hier musste ich nicht mehr müssen :wink: Das war mein Ding - so wie ich will ! Da war ganz viel "ich darf", "ich will" und "ich möchte". Das Wort "muss" kann für viele Co's eher Druck erzeugen. Negative Erinnerungen.

    Somit ist es in unserer Ecke nicht unbedingt ein Wortspiel - da steckt schon etwas mehr dahinter.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Ihr Lieben,
    oder auch Gemeinsamkeiten, liebe Diandra :)

    Ich für mich als Co kann nur in meinem Fall sagen "Schuld oder Scham" egal in welcher Schattierung, Form oder Ausdrucksweise hemmt mich in einem "normalen" Verhalten weil ich dann immer ein Gefühl von Schuldigkeit und Scham behalten würde.

    Ich muß das ebenso wenig wie ein Alkoholiker auf trockenem Weg. Es war einmal, es war nicht toll und das Umfeld mag gelitten haben - aber es ist vorbei und die Uhr ist nicht zurück zu drehen.

    Somit: auf nach vorne - und die alten "Fehler, SChuld und Scham" in der Vergangenheit lassen. Der Umgang damit ist dann wieder eine andere Sache - also die Bewältigung. Ich selber habe, wenn es mir wichtig erschien, mit entsprechenden Personen darüber geredet wenn ich nicht fair war. Je nachdem, ob es mir wichtig war oder nicht.

    Nun, Du hast Recht Diandra mit dem "muss".... Wenn auch ich meinte zu "müssen". Wenn ich auch meinte das Deckmäntelchen ausbreiten zu müssen und in einer für beiden Seiten schlechten Beziehung bleiben zu müssen. Ich fand die Gründe warum ich nicht ging.... Ich meinte damals bleiben zu müssen.

    Nun meine ich vorwärts gehen zu dürfen :) aber egal wie ich es benenne - auch im vorwärts gegen müssen liegt meine positive Entwicklung. Ich störe mich weder am einen noch am anderen - denn in allen diesen Artikulationen liegt MEINE CHANCE.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Ich nochma :)

    Zu "Schuld und Scham" - diese Gefühle kommen bei mir nicht auf. Wenn überhaupt, dann im Nachhinein gesehen nur in Richtung meiner beiden Mädels. Das ich es ihnen zugemutet habe, diesen ganzen Mist so lang mitzuerleben. Ich hoffe inständig, dass ich diesen Teil meiner "Schuld" so gut mit den beiden bearbeitet habe, dass ich dann doch noch als Vorbildfunktion gezeigt habe - man kommt da raus, es geht einem dann besser und man selber ist dazu tatsächlich in der Lage.

    Meinem Ex gegenüber habe keinerlei Schuld- oder Schamgefühle ! Er wie ich hätten jederzeit aus diesem Teufelskreis ausbrechen können. Deswegen ziehe ich mir auch nicht den Schuh an, ich hätte sein Leid verlängert ! Schließlich wurde mir das "Wissen" nicht in die Wiege gelegt was passiert, wenn man mit einem Suchtkranken zusammenlebt. Und auch die Erkenntnis - er ist süchtig - war nicht in meinen Genen verankert !

    Das Ganze ist ein Gesellschaftsprobleme - Tabuzone - Volksweisheiten.

    Und ich habe ja etwas getan als ich endlich aufmerksam wurde. Und ich habe dabei eine Menge über diese Materie gelernt. Und aus dem Gelernten habe ich meinen Weg gefunden.

    Ich brauche mich mit den Gefühlen nicht auseinanderzusetzen - ich habe jeden einzelnen Tag versucht mein Bestes zu geben - und das klar und nüchtern. Ich bin auch nicht schuldig, weil ich nicht mit dem Wissen auf die Welt gekommen bin, welches ich hätte haben müssen um schneller aus diesem Teufelskreis wegzurennen, als man bis drei zählen kann !!

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
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