Und es holt einen doch immer wieder ein...

  • hallo ihr lieben,

    erstmal vielen dank dass es euch gibt. ich wäre ohne die anderen EKAs niemals aus dem ganzen mist rausgekommen. und auch wenn wahrscheinlich das schicksal eines jeden hier anders - besser - verlaufen hätte können, schweißt es uns doch zusammen und lässt uns uns gegenseitig helfen und füreinander da zu sein, dort wo andere es nicht sind oder an ihre grenzen stoßen.

    um mich vorzustellen, kopiere ich einfach mal den text aus meinem "vorstellungs"-thread:

    "ich bin w, 23 jahre, und bin tochter einer alkoholikerin.
    meine mutter trinkt seit mittlerweile über 4 jahren. auslöser war der plötzliche und unerwartete tod meines vaters. geschwister hab ich keine mehr.

    ich für meinen teil habe damals eine therapie gemacht, sie hat sich in den alkohol geflüchtet. sie trinkt jeden abend 2-3 flaschen wein.
    ich bin einen monat nach dem tod meines vaters ausgezogen weil ich esn icht mehr hier ausgehalten habe.

    nun bin ich über silvester eine woche hier und merke, wie sehr mir ihr verhalten noch immer weh tut. ich war vor 1-2 jahren einige monate regelmäßig in EKA-Meetings, die mir auch unglaublich weitergeholfen haben - an dieser stelle nochmal danke, dass es euch gibt!

    auch wenn ich viele freunde habe mit denen ich über meine mutter reden kann, hab ich in den letzten tagen doch gemerkt, dass ich noch ein ventil brauche, am besten bei "gleichgesinnten".. und bin nun endlich über eure seite gestolpert.

    ich bin auch ein mensch dem schreiben sehr viel hilft und ich hab außerdem das bedürfnis mich auszutauschen - viele haben ja schon geschrieben, dass es hier auf eine andere art möglich ist, als in den meetings. und ich glaube das ist gerade das richtige für mich. "

    ja, wie gesagt sind nun akut die ganzen gefühle wieder hochgekommen, teilweise sogar in einer schlimmeren, auf der anderen seite in einer unwichtigeren form als früher. die gegensätze sind einfach so krass: früher hatte ich hier die perfekte kindheit, uns gings gut, wir haben ein großes haus mit großen garten, alles friedefreude eierkuchen.. und nun komme ich "nach hause" (nein, das ist es nicht mehr...), das ganze haus stinkt bestialisch nach rauch, die tapeten und vorhänge sind vergilbt, die meisten lebensmittel abgelaufen, der schmutz türmt sich in seinen verstecken, es ist kalt und inmitten dieser beginnenden verwahrlosung, was früher einmal mein zuhause war, in dem ich mich geborgen fühlte, sitzt meine rauchende, depressive, unfreundliche mutter und starrt abwechselnd gegen die wand oder in ihren fernseher. zu keiner längeren konversation mehr fähig.

    was mir dieses mal extrem aufgefallen ist: sie bringt auch in nüchternem zustand nur noch selten einen zusammenhängenden deutschen satz raus ohne zu stottern oder wörter zu verwechseln. sie vergisst extrem viel, vor allem was sachen betrifft die ich ihr abends, wenn sie betrunken war, erzählt habe. ihr wesen hat sich so sehr zum negativen verändert. sie hustet und kotzt und raucht und säuft, sie ist faul und zickig und ich kann grad nicht anders als meine traurigkeit und wut in beschimpfungen auszulassen. das mache ihc nachtürlich nicht ihr persönlich gegenüber. ich sage nicht mehr als das notwendigste, weil ich es einfach aufgegbeen hab. ich hab keine lust mehr, mich wegen nichtigkeiten anschnauzen zu lassen. liebe erfahre ich sowieso keine mehr, warum soll ich es dann darauf anlegen, den hass spüren zu müssen. auch wenn ich es wohl selber tue, wie ich gestern beim gedichtschreiben gemerkt habe:

    Es ist dunkel draußen und es schneit
    auf youtube läuft ein lied über einsamkeit
    ich sitze hier und denke an dich
    was du auch tust, ich weiß es nicht
    ich hab dich aufgegeben
    viel später als du dich
    wen es mehr schmerzt? ich denke, mich.
    aus einem grund: du fühlst nichts mehr.
    deine emotionen sind ein heer
    aggressiver mitternachtsfalken,
    sie schweben lautlos durch die nacht
    sie sehen die schönheit des schnees nicht mehr,
    der fällt, um dein erhitztes gemüt abzukühlen -
    sie können nichts mehr fühlen...

    ich dachte mal, die zeit hilft dir
    dein leben zu verbessern
    schaust irgendwan mal auf morgen
    und nicht immer nur noch auf gestern
    doch du willst nicht mehr
    nicht mehr leben, lieben, mich noch dich
    was daraus wird - ich weiß es nicht...

    mit jedem tag, da ich dich sehe
    dich und dein problem
    hätt ich so gern ne lösung
    statt immer nur zu gehen
    vielleicht muss ich das tun!
    mich von dir distanzieren
    und gehe weiterhin
    allein im schnee spazieren.
    würd so gern mit den flocken tanzen
    doch dann seh ich dich
    faule kuh mit deinem fetten ranzen.
    und ich merke:
    mittlerweile hass ich dich.


    das schreiben tut so gut... ich bin so ultra froh wenn ich morgen von hier weg bin und wieder zurück "nach hause" (egal wo, überall herrscht mehr geborgenheit als hier) fahren kann.
    ich fühle mich als ob am todestag meines vaters beide liebenden eltern von mir gestorben wären und ich nun vollkommen allein auf der welt wäre, hätte ich nicht meine lieben freunde, die mittlerweile meine eigentliche familie darstellen und bei denen ich halt, verständnis und geborgenheit finde..

    und trotz allem hass, habe ich natürlich ein schlechtes gewissen... :(

    das wars erstmal von mir, wünsche euch allen eine gute nacht...

    colibri

  • ein neuer tag beginnt, und ich habe sehr schlecht geschlafen. mir fällt es schwer, ins bett zu gehen, bevor sie es tut, und das ist immer irgendwann zwischen 3 und 5 uhr nachts. dann schläft sie bis nachmittags ihren rausch aus.
    dass das niemandem auffällt! wollen ihre freunde es nicht sehen, oder denken sie wirklich, es ist normal? manchmal wird sie drauf angesprochen, dass sie ja immer erst ab mittag erreichbar ist. dann reagiert sie sehr angegriffen und trotzig. überhaupt ist sie sehr trotzig, als ob sie ihren lebensstil verteidigen müsste. naja, vielleicht schlummern ja doch irgendwo schuldgefühle.

    ich bin vollkommen zerschlagen weil ich diese einschlafprobleme hatte wegen dme grübeln. zuhaus hab ich die nicht. und da kann ich die auch nicht brauchen, immerhin mache ich jetzt bald meinen abschluss und muss mich aufs lernen konzentrieren.

    ja, ich brauche wohl wirklich abstand... und das ist leider gottes auch wohl die einzige lösung die sich mir bietet... das tut so weh!!!!

  • Liebe CoLibri,

    schön, dass Du hier im Forum zu uns EKAs dazu gekommen bist.

    Danke für das schöne, traurige Gedicht.. es rührt mich, wie Deine Geschichte, zu Tränen.

    Ich wünsche Dir...
    ... dass Deine Freunde Dich auffangen
    ... dass Du die Kraft hast, Deine Familiengeschichte aufzuarbeiten
    ... die Kraft, durch den Schmerz zu gehen.

    Alles Gute.. Pedi

  • hallo an alle lieben menschen hier im forum,

    ich bin mittlerweile wieder "zuhause" (in einer anderen stadt), doch ist dies mittlerweile mehr mein zuhause als bei meiner mutter. komisch - obwohl ich hier eine unglaublich glückliche kindheit und jugend verbrachte!!!

    als ich bei mir reinkam hab ich erstmal aufgeatmet - kein schmutz, kein gestank, keine rauchende, hustende mutter die wortlos irgendwo sitzt und ins leere starrt. ich halt das nicht mehr aus. doc hgibt es eine andere lösung außer sich zu distanzieren?

    ich habe mit noch mehr freunden geredet, und ja, sie geben mir halt! sie fangen mich auf (danke an dieser stelle an pedi für deinen beitrag :) ) doch trotz allem muss ich mich am meisten selbst auffangen. hinzu kommt, dass ich gerade mitten in meinem abschluss stecke und eigentlich weder zeit, noch lust, energie und kraft habe, mich mit dieser baustelle zu beschäftigen. oder mich von ihr runterziehen zu lassen.

    jetzt ist freitag auf samstag nacht, sonntag bin ich gefahren, und sie hat sic´h noch kein einziges mal gemeldet. typisch - kein interesse. an ihrer tochter, an mir, an meinem leben, meiner wohnsituation (sie hat mich
    noch nie besucht und ich bin vor 4 jahren ausgezogen), an meiner ausbildung.

    ich melde mich bei ihr nicht mehr. was soll ich denn großartig sagen, ich hasse sie eh unterschwellig. und gleichzeitig liebe ich sie und sie ist trotz allem der wichtgiste mensch in meinem leben. menschliche gefühle sind etwas sehr paradoxes. unerklärbar. und doch habe ich etwas analysiert:

    da ich keine wirkliche liebe von ihr erfahre und mri diese liebe so sehr fehlt, ich aber in meinem leben noch nciht gefestigt genug bin um eine längere beziehung zu führen, habe ich ziemlich oft wechselnde partner. ich lasse mich treiben, nehme das mittlerweile gar nicht mehr ernst, hauptsache ich kriege ab und zu unkomplizierte, unverbindliche (körperliche) nähe.

    wie gesagt, paradox...

  • Hallo CoLibri,

    fühl dich lieb gedrückt von mir

    dein Gedicht ist toll auch wenn es sehr traurig ist.

    Mit deinen "Beziehungen" :) diese Phase hatte ich auch leb sie aus .... allerdings kann ich dir aus meiner Erfahrung sagen das S**X keine liebe ersetzt pass aber auf dich auf!

    Zu deiner Mutter ist zwar hart gesagt manchmal ist ein Kontaktabbruch auch eine Lösung weil dann kann man trauern und aufarbeiten.

    Schön das du hier bei uns im Forum bist.

    LG
    Marina

  • Hi CoLibri,

    Du hast recht, wir müssen uns in erster Linie selbst auffangen. Dennoch ist es sehr tröstlich, wenn andere für uns da sind. Wenn Du im Moment in anderen Dingen steckst, mach doch mal eine Pause mit dem Verarbeiten... ich hab für mich festgestellt, dass ich es auch "dosieren" muss; ein Zuviel kann auch nicht gut sein, immer Stück für Stück.

    Ich beschäftige mich auch gerade mit Distanz zu meinen Eltern... ich glaube, dass es gut ist, Distanz zu wahren, wenn es sich für einen selbst gut und richtig anfühlt.

    Du bist enttäuscht und traurig, dass Deine Mutter sich noch nicht bei Dir gemeldet hat... das kann ich gut verstehen... trotz so starker Gefühle wie Hass und Ablehnung ist es die Mutter... vielleicht solltest Du es nicht persönlich nehmen (ich weiß, das klingt vielleicht blöd), aber sie steckt so sehr in ihrer Sucht, dass ihr gar nicht bewußt sein kann, was sie Dir damit antut... was es natürlich nicht besser macht..

    Was denkt Ihr darüber?

    Liebe Grüße... Pedi

  • jetzt ist sonntag nachmittag, und noch immer kein lebenszeichen von ihr. es ist jetzt eine woche her seit ich gefahren bin. krass!!!! wieso hat sie nur so wenig interesse an mir?
    ich kann mir bildich vorstellen, wie sie bei ihren freunden über mich herzieht, dass ich mich nicht melde, die böse tochter bin, die sich nicht um sie kümmert etc... aber ich kann und will es nicht! es geht soviel von mir aus... unterhaltungen, anrufe, alle besuche, unternehmungen (naja, die kann man in den ganzen jahren an einer hand abzählen).. ich stecke energie und kraft rein ohne ende... udnv on ihr kommt fast nichts. ich bin ihr einziges kind, wieso interessiert sie sich nicht für mich??
    ja, klar, die antwort ist: ihre sucht hält sie davon ab.
    aber man kann nicht alles auf den bösen teufel "die sucht" schieben. denn trotz allem ist sie immer noch ein mensch mit eigenem hirn! und gefühlen... oder auch nicht ?! gleichzeitig hat sie sich so sehr verändert, klar: durch alkoholmissbrauch bedingte wesensänderung. natürlich setzt die irgendwann ein.

    alles so logisch erklärbar und aber (gerade deshalb?) sooo unmenschlich.. und immer wieder die frage "wieso? warum?" fragen, auf die es seit jahren keine oder nur unbefriedigende antworten gibt, und das wird auch bis in alle ewigkeit so bleiben. kein besonders tolles fazit.

    wenn die nur mal checken würden was sie uns mit ihrer schei.. antun!!! wenn man sie doch nur einmal in unsere haut stecken könnte, dass sie mal verstehen, dass ihre "unglaublich großen probleme " oder der "unglaublich große schmerz" oder was auch immer vielleicht genauso groß ist wie unserer auch??
    meine freundni meinte letztesmal am telefon "jetzt hätte einfach nur die tür offen sein müssen, und deine mutter hätte alles hören sollen was du mir eben erzählt hast, vielleicht würde sie dann merken was sie dir eigentlich antut"

    ach, ich renne mit meinen gedanken schon wieder innerlich gegen eine wand.. klong, klong, klong, immer wieder will man hinaus aus diesem eingesperrt-sein, aber man kmmt nicht raus, denn es ändert sich nichts!!
    vielleicht muss man akzeptieren, dass sich diese türen nciht öffnen lassen, außer von außen (von den betroffenen selbst).

    marinajako : danke.. ja ich bin auch echt froh dass ich das forum hier endlich gefunden hab. schreiben erleichtert so vieles. dass ich durch die körperliche nähe keine liebe bekomme weiß ich, aber ich will und kann das auch gar nicht im moment - erstens wegen dem ausbildungsabschluss und zweitens weil ich erstmal mit mir und meinem leben zurechtkmomen muss, bevor ich jemand anderen in mein leben lasse. ich hatte zwar seitdem zwei längere beziehungen die mir beide auch unglaublich bei der verarbeitung vno diesem ganzen mist geholfen haben, aber sie haben ja eben beide auch nicht länger gehalten. und als single kann man sich wenigstens gut auf sich und sein leben und das was man wirklch will konzentrieren.

    @pedi: danke für deine worte. ja, distanz ist im moment das einzig wahre. wenn man in sich hineinhorcht, ist das vielleicht im endeffekt das beste, was man tun kann, um herauszufinden, was man wirklich braucht und will. und wenn es in mir schreit, dass ich nur von ihr weg will, und ich mich hier in meinem eigenen reich superwohl fühle, sind das eindeutige zeichen.
    und, wie du schon gesagt hast, trotz allem.. ist es die mutter. *seufz* .... *klong* :)

    wünsch euch allen noch einen schönen, ruhigen sonntag!

    ganz liebe grüße
    colibri

  • Hallo CoLibri,

    herzlich Willkommen hier im Forum.

    Mal schreibst du dich CoLibri und mal Colibri. Das finde ich spannend.

    Deine Mutter hat sich für's Trinken entschieden und gegen dich. Bei meiner Mutter ist es genauso.

    Zitat

    wenn man sie doch nur einmal in unsere haut stecken könnte, dass sie mal verstehen, dass ihre "unglaublich großen probleme " oder der "unglaublich große schmerz" oder was auch immer vielleicht genauso groß ist wie unserer auch??

    Meine Mutter steckte mal genau in dieser Haut. Ihre Mutter, also meine Großmutter soff sich zu Tode. Meine Mutter mußte nach dem Krieg den Haushalt führen, alle jüngeren Kinder betreuen und die betrunkene Mutter noch dazu. Sie fand sie dann irgendwann tot in der Wohnung und am selben Tag mußten alle Geschwister ins Heim. So etwa 12 war sie damals.

    Heute trinken alle Geschwister, genau wie sie selbst, um den unglaublich großen Schmerz nicht fühlen zu müssen. Es gibt da ALTE Schmerzen, die wir nur erahnen können.

    Klar wäre es für uns toll gewesen, wenn sich die Mütter frühzeitig für Traumatherapie, Psychotherapie, Entgiftung usw. entschieden hätten. Haben sie aber nicht. Und das wiederum haben wir zu akzeptieren.

    Deine ruft seit einer Woche nicht an? Meine seit Jahren nicht. Wenn sie es könnten würden sie es tun.

    So wie alles in dir nach Abstand schreit, so tut es das auch bei unseren Müttern.

    Du darfst dich wohlfühlen, auch wenn es ihr schlecht geht!


    Lg, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • hallo colibri!
    herzlich willkommen hier! ich bin zwar auch erst seit kurzem hier, aber es ist schön, sich mal alles von der seele zu schreiben und zu wissen dass man nicht alleine ist.

    im letzten halben jahr musste ich auch lernen, dass ich nichts ändern kann... dass mein vater der einzige ist, der etwas ändern kann...

    auch wenn mir im moment die kraft fehlt, großartig viel zu posten, so lese ich doch mit und fühle mit.

    es wird vielleicht nicht besser, aber auf jeden fall anders, und anders ist auf jeden fall besser also so, wie es im moment ist (das sag ich mir immer). egal wie dieses "anders" auch aussehen mag.

    fühl dich ganz fest umarmt!

  • Hallo CoLibri,

    kann Deinen Schmerz und Deine Wut und Dein Unverständnis Deiner Alk.Mutter gegenüber gut verstehen. Meine richtet sich jetzt seit ca. 33 Jahren (oder mehr) langsam aber stetig zugrunde. Als ältere von zwei Schwestern hat sie mich, ihre 'Puppe' immer komplett vereinnahmt und für sich beansprucht. Und wie eine Puppe nebenhin gelegt. Die Beziehung blieb immer sehr eng, trotz Trennung der Eltern und neuerlicher Heirat mit einem K...brocken... Heute hab ich festgestellt, dass ich nunmehr vor 9 Jahren begonnen habe, für meine Rechte, für mich zu kämpfen.
    Heraus gekommen ist, nach einem langen, schmerzhaften Loslösungsprozess, einer Neugeburt sozusagen, eine absolute Trennung. Nach ihrer schriftlichen Forderung (!) an mich, ihr Unterhalt zu zahlen, war bei mir Schluss. Mir ging es auch nicht gerade sonderlich gut, in jeglicher Hinsicht, und ich schrieb gemeinsam eine Antwort, in der wir den Kontakt ablehnten, es sei denn, sie entscheidet sich für eine trockene Zukunft. Danach hörte ich nichts mehr von ihr. Da sie jedoch der Meinung ist, kein Problem zu haben, nehme ich an, sie macht so weiter.
    Und dass trotz mehrmaligem Zusammenbruch, einem gesundheitlich erbärmlichen Zustand, einem Aufenthalt in der Psychatrie - das Problem sind für sie immer die andern, die ihr sagen, dass es so nicht weiter gehen kann.
    O.k.
    Das ist jetzt mehr als 2 Jahre her und mir ging es schon bei meinem Beginn, mich um mein Wohl zu kümmern, besser. Und ich muss rückblickend sagen, dass es immer nur besser wurde und es für mich die absolut richtige Entscheidung war. Ich wäre zugrunde gegangen, wenn ich weiter so an ihr gehangen hätte wie vorher. Da eine Mutter-Tochter-Beziehung mit Abstand nicht möglich war, habe ich es für mich so entschieden.
    Sicher, meine Aufgaben habe ich danach bekommen. Aber wie gesagt, es ging nur immer weiter bergauf mit mir und meinem Leben. Und so hart es klingt, ich kann nur jedem, dem sein Leben bzw. seine Lebensqualität lieb ist, empfehlen, sich auch so zu entschließen.

    Alles, was Du am Zustand Deiner Mutter beschreibst, kenn ich auch nur zu gut. Bloß dass ihr 2. Mann mitgesoffen, gestunken und gelogen, verleumdet und mich fertig gemacht, geschwiegen, fantasiert und genervt hat. All das scheint noch nicht schlimm genug gewesen zu sein für sie. Als Mensch mit Gefühlen und Geist, Seele und einem gesunden Körper hat sie sich nun schon lange verabschiedet. Als ich sie zuletzt sah, war sie ein Gespenst.

    Habe mich aufgemacht, mich zu leben, mein Innres zu erkunden, meine Lebensfreude wieder zu finden. Und auch wenn es immer noch dunkle Tage gibt, weiss ich, dass seit den letzten 9 Jahren die Wahrscheinlichkeit von Licht und Liebe in meinem Leben unmäßig gewachsen ist.
    Vielen NEINs konnten dann auch - erst zaghafte - JAs folgen.

    Der Alkohol vergiftet mit der Zeit den kompletten Menschen. Es entstehen Einheitszombies, die alle die gleiche Leier heraussabbern. Die andern sind schuld, hach ich hatte es doch so schwer etc. An allem ist etwas Wahres dran - einzig zählt, ob sich jemand endlich gegen seine Sucht und für sein Leben, seine Seele entscheidet. MIT allen Leiden, die da sind. Sicher, es obliegt keinem, über den andern zu urteilen - es sind jedoch die Schmerzen, die wir von den Alk.Eltern zugefügt bekommen haben, die real sind und nicht verschwiegen werden dürfen! Sie sind da - vielleicht auch ein Leben lang. Darum kann man sich aber kümmern und bemühen. Wie auch immer das aussehen mag. Und diese Möglichkeit können wir uns nur selbst einräumen.

    LG,
    Lavandula

  • wow.... !!!!!!!

    eure beiträge sind einfach der hammer. wahnsinn. schicksale, die es so nicht geben sollte, die es doch so gibt, und die jedes einzelne bewunderswert, bemitleidenswert und so sehr einnehmend ist, dass ich schon wieder kurz davor bin, in tränen auszubrechen - das wäre nun schon das zweite mal heute.

    denn:

    meine mutter hat vorhin angerufen. schon als ich ihren namen auf dem display gesehen hab, hatte ich ein komisches gefühl. das gespräch war sehr seltsam. ich würde es spontan als "leer" beschreiben. ich habe kaum gesprochen, weil mir so war, als würden meine akkus sich seit beginn des gespräches mit rasantem tempo entleeren, ich fühlte meine kraft und meine gute laune schwinden, hin zu verzweiflung und depression.

    aus diesem grund - ich war keine antreibende kraft - hat das gespräch ca 3-4 minuten gedauert. sie hat - ich war sehr überrascht darüber - tatsächlich gefragt, wann ich denn mein examen hätte und sich die termine aufgeschrieben. nebenbei hat sie immer wieder an ihrer zigarette gezogen, das hab ich gehört.
    nachdem das mit den terminen erledigt war, meinte sie nur kurz, dass es so blöd wäre dass es so viel schneit und sie so rückenschmerzen vom schneeräumen hätte. ..

    interessant wäre natürlich ob sie das wirklich selbst wissen wollte, oder ob irgendne freundin ihr gesagt hat dass sie mich danach fragen soll. könnte durchaus sein.

    auf jeden fall hab ich nach dem auflegen einen riesen kloß im hals bekommen. meine freundin saß hier bei mir und fragte, was los sei mit mir. ich konnte nichts sagen, und auf einmal flossen die tränen nur so. ich war selbst überrascht, so etwas ist mir schon ewig nicht mehr passiert. nimmt mich alles viel mehr mit als ich erwartet hätte. zum glück war meine freundin dann für mich da, hat mich in den arm genommen und wir haben noch ewig geredet.
    mir fällt nun erst in dieser zeit auf, was für tolle freunde ich mittlerweile habe, sie kennen mi+ch so wie ich bin, mit meinen problemen und ich kann unglaublich offen mit ihnen reden. an dieser stelle, auch wenn sie es wohl nie lesen werden, danke an euch, und damit gleichzeitg danke an jeden menschen, der für seine freunde auch in schlechten zeiten da ist - so etwas ist unersetzlich!!!!

    genauso wie eure beiträge... es tut so gut sie zu lesen und daraus kraft zu schöpfen. zu wissen, auch wenn es "nur" beiträge sind - da draußen gibt es mesnchen mit dem gleichen schicksal, eine art versteckte zweite (dritte...) familie, die für einen da ist und einen auffängt.

    noch einmal : wow!!!

    ich würde gerne auf eure einzelnen beiträge eingehen, aber dafür herrscht in mir gerade zuviel chaos.

    trotzdem: einfach an dieser stelle ein riesiges, herzliches DANKE!

  • Liebe Colibri,
    Deine Geschcihte hat mich auch sehr stark berührt. Besonder Dein gedicht. Du hast das alles so treffend beschrieben. Und auch ich mußte richtig weinen.
    Wer das nciht selber durchgemacht hat kann es wohl nicht verstehen.

    Aber wie heir schon geschrieben wurde- der Alkohol macht 'Einheitszombies' aus dem Menschen. Genau so ist es. Und psychische Wracks aus uns Kindern. In einigem bin ich Dir voraus: Ich sehe, dass Du noch große erwartungen an deine mutter hast. Meine Liebe, Du darsft ÜBERHAUPT KEINE Erwartungen an eien Einheitszombie haben. Der Alkohol tötet , verfremdet die Gefühle. Es sit eine Droge. Da sind keine mitmenschlichen Gefühle mehr. Vieelciht hin und wieder mal ne Anwandlung. Aber grundsätlich nichts mehr, was sich um dich sorgt. Alkohol ist ein teufel, ein Monster. Macht alles kaputt.
    Fange an, eifnach überhaupt nichts mehr zu erwarten. Ich verstehe Deine Wut, Deine Enttäuschung, Deienn HAss. Mir ging es genau so.
    Als mein Vater noch trank war ich auch so alt wie Du. Udn unser Haus sah ebenso verwahrlost aus. Mittlerweil zwangsversteigert. Mein Auszug aus der elterlichen Wohung war meine Erlösung. Da ging mein Lebene rst los. Alles vorher war jetzt im Nachhinein wie Gefangenschaft in diesem irren Leben der Süchte. Mein Vater war mir damals schon egal, er hat uns so viel Leid angetan. Niemals hatte ich geglaubt, dass er es jemals schaffen wird aufzuhören. Ich machte mir nur noch Sorgen um meine kleine Schwester. besonders wenn sie mich nachts anrief und weinte und sagte: Papa und Mama streiten schon wieder, hol mich hier raus.
    Und so sehe ich Dich ejtzt auch: Rette Dich vor dem Monster Alkohol.
    Mein Vater mußte noch jahrelang wieter trinken bis er eiens Tages zu seinem Hausarzt ging udn dieser sagte: Sie habendie Wahl- entweder werden Sie ejtzt an *** sterben oder sie amchen eien Therapie. Nur dieses körperliche Lied , was er erfahren mußte hat ihn selbst dazu gebracht sich auf eine Therapie einzulassen. Es mußte aber wirklcih so weit kommen, dass er schon rumrannte wie eine wandelnde Leiche. Es war sein individueller Tiefpunkt, von dem heir imme rgeschrieben wird. Leider erfahren manche ihn nie und saufen sich tot.
    Mein Vater ist jetzt seit vielen Jahren trocken, hatte nie einen Rückfall. Ich denke, dass er so eisern dabei geblieben ist, weil er so tief gesunken ist.
    Das einzige, was Du vielleicht einmal tun kansnt ist auch mit der Ärztin deienr Mutter sprechen. Auf Dich wird deine mutter eh nicht hören. Niemals.
    Colibri ist ein sehr schöner positiver Nick. Schwinge Deine Flügel und lass die Vergangeheit hinter Dir. Ich denke, dass in Dir viel Kreativität und Gefühl stekct. mach was aus Deinem Leben udn mach Deine Welt nciht abhängig von dem Leben Deienr Mutter. Sie ist im Moment nciht das was Du Dir erhoffst, sie ist im Moment unsichtbar für Dich, verschleiert vom Alkohol, der durch sie spricht. Vielelicht habt auch ihr irgendwann mal wieder die Chance euch zu begegnen. So wie ich jetzt meinem Vater wieder in die Augen schauen kann. Ich wünsche es mir für euch. aber bis dahin mußt du ganz stark sein und alle Vernantwortung für dich selbst übernehmen, so wie deine 'alte' Mutter (bevor sie trank) es sich für dich gewünscht hätte.

  • danke frozen tears, das ist ein sehr schöner beitrag.

    ich hatte nach dem tod meines vaters deshalb und aber größtenteils wegen dem verhalten meiner mutter psychische probleme: depressive symptome bis hin zu suizidgedanken. hab selbst ne zeitlang viel geraucht, gekifft, getrunken und tabletten genommen. im nachhinenin gesehen bereue ich das nicht, da ich durch diese "verneblung" wenigstens zeitweise von den depressiven gedanken, dem schmerz und nachts auch von den albträumen (nur leichen oder monster, monatelang nichts anderes) befreit war.
    irgendwann war es so schlimm, dass ich eine therapie anfing. das war einer der besten entscheidungen meines lebens. dieser therapeut hat mir so unglaublich viel geholfen, ich bin ihm noch heute unendlich dankbar dafür.
    habe die therapie dann leider abbrechen müssen weil ich in eien andere stadt gezogen bin, hab es da dann nochmal probiert mit ner thera, war aber schon soweit gefestigt, dass ich die dann doch nciht mehr brauchte und schon nach den probesitzungen nicht mehr hingehen musste.

    ich erzähle das alles deshalb, weil ich mich im moment an einer grenze fühle. ich hab angst davor, wieder in diesen strudel der depression hineingezogen zu werden. mit weinen, traurigsein, all dem schmerz. ich hab mir mein leben so toll aufgebaut und bin eigentlich sehr glücklich und auch stolz auf das, was ich erreicht hab. ich will mir das nicht kaputt machen lassen. und, verdammt nochmal, das werd ich auch nicht! nicht ausgerechnet von ihr, die mich eigentlich unterstützen sollte! aber, du hast wohl recht frozen tears, ich sollte keine ansprüche oder erwartungen mehr stellen. das ist vielleicht ein ganz guter ansatz bzw. vorsatz für dieses jahr :)

    so, ich werde mich nun auf meine prüfung konzentrieren. bald ist der große tag und ich wrde mich gut vorbereiten, das problem problem sein lassen, gedanklich in eine schachtel packen und derweil in eine ecke stellen. jetzt bin erstmal ich dran!!!

    und ps: der arzt meiner mutter ist ihr chef... mein dad hatte ne eigene praxis, die sie zusammen aufgebaut haben. als er gestorben ist mussten die praxis verkaufen und meine mutter arbeitet seitdem immer noch dort als arzthelferin, für 4x2 stunden am nachmittag in der woche. ob ihr das so gut tut, ist eine andere frage.

    ich wünsche euch allen einen tollen start in die woche!!!

    eure colibri - oder co-libri :)

  • Hi CoLibri,

    fühl Dich getröstet in Deiner Verzweiflung. Ich habe einen Text für Dich gefunden und hoffe, dass ihn die Admin´s drin lassen:

    edit Martin:bitte keine Zitate einfügen, danke

    Liebe Grüße... Pedi

  • hallo,

    wie geht ihr den mit eurem zweiten nicht alkoholabhängigen aber höchstwahrscheinlich co-elternteil um?
    das distanzieren von meinem alkoholabhängigen vater fällt mir leichter als von meiner co mutter.
    wie gehts euch damit?

  • Hi CoLibri,

    nun ist mein Text doch rausgeflogen, sehe ich gerade. :cry:

    Also, sinngemäß ging es darum, den anderen so anzunehmen und zu akzeptieren, wie er ist, ohne das "Warum" hinter seinen Handlungen zu erfragen. Keine leichte Aufgabe.

    Das Warum können wir ohnehin ganz oft nicht klären, glaube ich. Wichtig ist hier eher, dass wir erkennen, dass wir nicht Schuld daran sind, ob jemand alkoholkrank wird; sei es ein Elternteil, der Partner, etc. Das halte ich für die wesentliche Erkenntnis.

    Mein Vater hat ein Alkoholproblem, seit ich denken kann. Ich weiß, dass es nicht meine Schuld ist und ziehe mir den Schuh auch nicht an. Mein Problem ist eher, dass meine Mutter mir (unbewußt) die Aufgabe gegeben hatte, ihn vom Trinken abzuhalten. Hat natürlich nicht funktioniert. Das sehe ich als Grund, warum ich heute so oft alkoholkranke Männer anziehe. Warum mein Vater ein Alkoholproblem hat? Keine Ahnung.. er hatte keine leichte Kindheit, einen sehr herrischen Vater. Mein Onkel ist auch Alkoholiker. Ich beschäftige mich mit der Warum-Frage auch überhaupt nicht, sondern eher damit, wie ich heil werden kann....

    LG.. Pedi

    *************

    Hallo Shirley,

    mir geht es auch so wie Dir... mit meiner Co-Mutter habe ich oft Mitleid, weil sie schon seit Jahrzehnten einen erfolglosen Kampf führt. Aber auch sie hat (unbewußt natürlich) dazu beigetragen, dass ich heute die Probleme hab, die ich hab. Das macht mich manchmal schon wütend, um ehrlich zu sein. Mein Vater war nie wirklich schlecht zu uns, wir haben nie Kloppe oder so gekriegt. Bei uns war eher immer Funkstille, sozusagen Liebesentzug, wenn meinen Eltern was nicht gepasst hat. Nur nicht ehrlich sagen, was Sache ist.
    Ich habe den Vorteil, dass ich knapp 400km entfernt wohne und sie recht selten sehe, so 2-3x pro Jahr. Im direkten Kontakt ist das sicher viel, viel schwieriger....

    LG.. Pedi

  • Liebe Colibri,
    es hört sich gut an, was Du schreibst. Dass Du Dir ein schönes Leben aufgebaut hast. So war es beimir auch udn ich hatte mich während des Studiums auf etwas anderes konzentrieren können. Das war meine beste Zeit. Und auch für Dich ist sie sehr sehr wichtig.
    Das ist Deine berufliche Grundlage. Deine existenzielle Zukunft. Du trägst schon sehr viel kaputtes in Dir und ich rate Dir solange Du die Kraft hast: Lass DIr das nicht kaputt machen. Denk jeztt erstmal an Dich. Du hast doch gerade noch selber geschrieben, dass Du auch mal herumexperimentiert hast mit allerlei Drogen udn es nciht einmal bereust. Warum sollte es Deiner Mutter anders gehen im Moment. Ihr geht es gut, sie genießt ihren Alkohol. So wie du sie jetzt von aussen betrachtet siehst ist nur eine seite. Du selbst sollst dir jetzt an erster stelle stehen. Du hast ja jetzt in der Tat niemanden, der Dir gute Ratschläge geben kann. Dann nimm sie heir von uns an. Wäre ich so hilflos dem Alkohol verfallen dann würde ich mir wünschen, dass meien Tochter das richtige tut für sich. Und so würde deine Mutter im Normalzustand auch denken. Wird sie einmal eine Therapie machen un clean sein dann kanst Du ihr das erzählen, und sie wird stolz auf Dich sein, dass du es geschafft hast alleine die Verantwortung zu übernehmen. Hinterher lastet auch ein großer Druck der Betroffenen auf ihnen. Kannst Du heir auch nachlesen. Natürlich wird man von Schuldgefühlen geplagt udn so würde es auch deienr mom gehen. Jetzt kannst du ja garnichts für sie tun. Und mich wundert es, dass ihr Chef Arzt ist und nichts sagt. HM. Er weiß doch sicher bescheid.
    Er könnte ihr sicher mal die Pistole an die Brust setzen. Naja, vielelicht weiß er auch,d ass sie noch nciht so weit ist. Aber das wird kommen.
    Also- wenn DU etwas Gutes für Deien Mutetr tun möchtest dann tu etwas sinnvolles für dich. Mit den Depressionen , das kenn ich nur zu gut. Wenn Du es schon spürst,d ass die Situation kippen könnte dann hör auf Deine Intuition. Nimm Abstand, tu was für Dich. Sammle Deine Energie. Lass es nicht zu, dass der ALkohol Dich mit in den Sumpf zieht. Denn so ist es mit der Sucht. Ich wünsche Dir viel Kraft.
    Bleib hier im Forum udn schreibe wie es dir geht.
    Du hast gute Voraussetzungen. Ich wußte in Deienr Situation nichts davon, was Sucht bedeutet, was Coabhängigkeit ist. Ich habe einfach auf meine innere Stimme gehört und bin geflüchtet.
    Und das war das beste was ich tun konnte.

  • abstand halten ist wirklich das beste was man machen kann. habe meine eltern direkt um die ecke und war ständig mit ihnen konfrontiert und hatte auch den absoluten kontrollzwang nach dem rechten zu schauen.
    aber jetzt da ich bewußt auf distanz gehe gehts mir viel besser, anfangs natürlich das schlechte gewissen aber mit der zeit gehts richtig gut.
    man muß sich glaub immer wieder bewußt machen dass sie ja die eltern sind und man selbst nur das kind!
    help yourself, an dem spruch ist was dran

  • hallo ihr lieben,

    so, nun ist es endlich vorbei - ich hab meine praktische abschlussprüfung bestanden! nun nur noch die theorie, und ich hab meinen beruf in der tasche. ich bin irre stolz auf mich.

    vor ein paar tagen hatte ich ja geschrieben, dass ich angst hätte, wieder in eine depressive stimmung zu geraten. und ich stand wirklich auf der kippe: glaubt nicht mehr an mich, spielte sogar schon mit dem gedanken, die prüfung abzusagen, weil ich sie ja sowieso nicht bestehen würde, weil ich zu schlecht war.ich weiß, das zeugt nicht wirklich von gutem selbstbewusstsein.

    aber: ich habe die stärke, dass ich mich aus so einem gedankengang ziemlcih leicht rausreißen lassen kann, ich brauche nur einen kleinen gepflegten arschtritt, um mir zu sagen: hey - du kannst das! du bist was! du bist gut, und du wirst das schaffen! der auslöser war, dass meine freundin vorgestern fast richtig sauer war, weil ich so pessimistisch klang.

    alles egal - jedenfalls hat es geklappt!!
    gestern haben viele meiner freunde nochmal angerufen um mir glück zu wünschen. und wer nicht? dreimal dürft ihr raten... und das obwohl sie letzte woche anrief und sich die termine sogar aufschrieb...
    aber wie war das? keine erwartungen stellen...

    das mit dem "leben und leben lassen" ist ein interessanter ansatz, auch wenn ich den unterschied ganz entschieden sehe zwischen herumexperimentiererei mit drogen und jahrelangem alkoholkonsum.

    ich kenne auch eine ganz interessante theorie, sie ist aus dem buch "bedingungslos lieben lernen" von ken keyes: menschen sind an und fürs ich immer liebenswert und gut; nur blicken die meisten nicht auf dieses gute, sondern nur auf die "programmierung" an sich; hier geht es nur um das aktuelle verhalten, die richtige bzw. falsche programmierung. würde also bedeuten: ich kann und darf meine mutter lieben, so wie sie ist, wobei ich akzeptieren sollte, dass sie im moment eine falsche programmierung (=alk) hat.

    klingt ganz gut, ist aber sehr schwer durchzusetzen.
    so, ich fall gleich vom stuhl, ich muss mal dringend schlafen :)

    ganz liebe grüße und ein herzliches danke an euch alle!

    colibri

  • Liebe CoLibri,

    herzlichen Glückwunsch zur bestandenen praktischen Prüfung :):)

    Da kannst Du wirklich seeeehr stolz auf Dich sein!!! Du hast an Dich geglaubt und Deine Ängste überwunden. Das muss Dir doch auch Kraft für die theoretische Prüfung geben.

    Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg dabei und drücke die Daumen!!!

    Liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Jeder kleine Schritt führt näher zum Leben.

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