Gibt es doch kontrollierte Alkoholiker ?

  • Hallo Welia

    Was nützen dir unsere Mutmaßungen?

    Zitat

    meinst du nicht auch, dass es mancher Alkoholiker gibt, die es schaffen, während der Ehe trocken zu werden?

    Es soll Menschen geben, die werden vom Tellerwäscher zum Millionär oder gewinnen 48 Millionen im Lotto....

    Warum beschäftigst du dich mit solchen Eventualitäten? Vielleicht weil du EK bist? (Erwachsenes Kind eines Alkholikers) Als Kind einer Alkholkranken Familie erlernt man dieses Verhalten. Was wäre wenn? Was tue ich, damit dies oder jenes passiert oder eben nicht passiert? Wie muß ich mich verhalten, damit er oder sie so oder so reagiert? Ich kenne das gut, bei mir ist die Mutter alkoholkrank.

    Aber man kann eben NICHT alle Eventualitäten ausloten. Das geht nicht. Es ist der verzweifelte Versuch, eine entgleitende Situation unter Kontrolle zu bekommen. Bei diesem Versuch bleibt man gerne stecken und wird handlungsunfähig. Bei mir war das lange so.

    Heute ist Montag, da kannst du einiges anpacken! Kopf aus und loslegen. :wink: Resümmé kannst du hinterher ziehen. Ich wünsch dir einen guten Tag.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde,

    ich beschäftige mich nicht mit Eventualitäten aber die Antwort von Frankyfresch war mich zu allgemein ausgesprochen, da ich eben 2 Ehen kenne, wo die Partner in der Ehe trocken geworden sind und wo die Ehe sich dadurch ins Gute gedreht hat.
    Ich finde, man sollte vielleicht nicht Verallgemeinern.
    Auch ist nicht sicher, ob die Ehe besser wird, wenn der Partner trocken wird, es gibt sicher dabei eine Charakterveränderung oder die Liebe ist kaputt gegangen, trotzdem musste ich es erwähnen, wenn es auch nur ein Fall auf 1000 wäre, sowas gibt es...
    (ich erwarte es nicht bei mir...das kannst du mich glauben, mein Mann hat sein ganzer Feundennetz auf Alkoholismus aufgebaut, er wird erst aufhören, wenn sie alle gestorben sind....)
    Aber du hast recht, ich bin Kind von Alkoholiker... aber ich denke, dadurch sehe ich vielleicht sogar tiefer in der Sucht als anderen, die es nicht sind und glaube weniger an Wundern!

  • Hallo Anke18,

    auch ich denke, was wenn mein Mann morgen sagt: am Wochenende trinke ich mal ein Bier und er hält es auch ein?

    Ich habe mich das oft gefragt, weil er die letzten, fast 4 Wochen nichts getrunken hat.

    Lese ich all die Geschichten, z. B. Prof. Schröder, dann bin ich sicher, ich mach mir was vor.
    Mein Mann hat auch tägl ausser Sonntag min 5Fl. Bier getrunken und nun, kann er solange ohne sein wenn er Alkoholiker ist?

    Typisches Co. Verhalten von mir, glaub ich!

    Diese Unsicherheit bringt mich momentan zum Stillstand, und ich fühle mich dabei unwohl!

    Genau dieses Gefühl ist es auf was ich hören sollte und nicht kann.

    Ich trau dem Braten nicht und unternehmen kann ich nicht viel.

    Eine ähnliche Situation, Anke oder?

    Liebe Grüsse
    Graupe

  • Hallo Graupe und alle anderen,

    nochmal vielen DAnk für die vielen Antworten.
    Ich bin jetzt auch ziemlich sicher, daß mein Mann mir nur etwas "vorspielt". Ob er das bewußt tut oder als Folge seiner Krankheit kann ich nicht beurteilen.
    Da er gestern schon wieder mehr getrunken hat kann ich für mich sagen: er kann es nicht kontrollieren.
    Dadurch fühle ich mich im Moment natürlich sehr schlecht (hatte als typische Co natürlich Hoffnung geschöpft).
    Suchtberatungsstelle hat erst morgen auf, Frauenberatung Dienstag und Donnerstag.
    Einerseits macht es mich nervös, daß es im Moment nicht schneller vorangeht, aber andererseits fühle ich mich von manchen hier im Forum doch sehr in eine Richtung gedrängt.
    Jeder hat seine eigenen Erfahrungen, seine eigene Lebensgeschichte und sollte und muß deshalb auch in seinem eigenen Tempo vorwärtsgehen (wir co's sollen ja mehr darauf achten, was wir wollen).
    Auf jeden Fall hat mir dieses Forum sehr geholfen klar zu erkennen, daß mein Mann und ich krank sind und Hilfe benötigen. Ob er sich welche sucht liegt an ihm. Ich bin gerade mitten drin.
    Nochmal Danke an alle und Euch allen viel Kraft auf eurem Weg

    Anke

  • Hallo Anke,

    auch ich habe mich ein wenig bedrängt gefühlt, als ich las, wie Leuten, die sich getrennt haben, auf mein Schreiben reagierten, weil ich schrieb, dass ich nicht vor hätte mich zu trennen, noch nicht und vielleicht auch nie...
    Anderseits erkenne ich, in meine innere Abwehr gegen solche Aussagen eine Hilfeleistung.
    Diejenige, die es geschafft haben und es nicht bereut haben, möchten diejenige, die sich noch nicht entschieden haben, helfen, es auch zu schaffen.
    Ich lese aber auch, dass sie manchmal ein paar Jahren dazu gebraucht haben, oder dass sie Hilfe hatten, oder dass ihre Umstände ganz anders waren und denke, jeder soll für sich selber entscheiden.
    Wenn wir als Co- gesund werden wollen gibt es nicht nur ein Weg dazu, viele trennen sich und bleiben Co- andere trennen sich nicht und lernen ihre Co-abhängigkeit im Griff zu bekommen.
    Also...es ist meine Meinung... ich selbst bin nicht Co- weil der Partner trinkt, ich bin Co- weil ich selber eine Sucht habe, und diese Sucht will ich loswerden..! das ist mein Ziel!

  • Hallo Welia!

    Also ich wäre nicht Co, wenn mein Mann nicht trinken würde.
    Diese Sucht habe ich erst durch ihn kennengelernt.

    Ausserdem stelle ich es mir sehr, sehr schwer vor, neben einem nassen Mann diese Sucht zu verlernen. Wenn man stets und ständig damit konfrontiert wird - irgendwie sieht, hört, riecht, ... man das - wird man doch automatisch wieder erinnert.
    Und dann das Abbauen!??!
    Kann ich mir für mich nicht vorstellen.

    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • glück auf

    Zitat von Gotti

    Ausserdem stelle ich es mir sehr, sehr schwer vor, neben einem nassen Mann diese Sucht zu verlernen.

    ..."sehr, sehr schwer" ... ^ stimmt - geht aber - denkt mal an prof schröder

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat von Gotti

    Hallo Welia!

    Also ich wäre nicht Co, wenn mein Mann nicht trinken würde.
    Diese Sucht habe ich erst durch ihn kennengelernt.

    Ausserdem stelle ich es mir sehr, sehr schwer vor, neben einem nassen Mann diese Sucht zu verlernen. Wenn man stets und ständig damit konfrontiert wird - irgendwie sieht, hört, riecht, ... man das - wird man doch automatisch wieder erinnert.
    Und dann das Abbauen!??!
    Kann ich mir für mich nicht vorstellen.

    Liebe Grüße, Gotti.

    Hallo Gotti,
    dann sind wir beide sehr verschieden, denn ich war Co BEVOR ich heiratete, somit bevor ich mein Mann kennenlernte.
    Mein Vater war zwar auch Alkoholiker aber nicht er alleine hat mich geschadet, die ganze Familie war schädlich.
    Wenn ich nur Co geworden wäre, wegen meinem Mann müsste ich hoffen, wenn ich ihm verlasse, dass ich automatisch wieder gesund werde, stimmt aber bei mir nicht...
    Das einziges was ich machen kann, ist an mir zu arbeiten und das hat mit meinem Mann nur bedingt zu tun.

  • Zitat von silberkralle

    glück auf

    ..."sehr, sehr schwer" ... ^ stimmt - geht aber - denkt mal an prof schröder

    schöne zeit

    :D
    matthias

    Wer bitte ist prof. schröder?

  • Ach Silberkralle,

    du bist mich ein Witzbold (gut gemeint), ich dachte schon ich müsste bei Google nachforschen, wer Prof. Schröder sein könnte...
    Jetzt muss ich aus der Lektion lernen; warum in der Ferne suchen, wenn prof. Schröder so nahe ist...

    jetzt hast du mich herzlich zum Lachen gebracht...danke!

  • Hallo Anke18,

    Ich kann mich meinen Vorschreibern in den meisten Punkten nur anschließen. Auch kann ich gut nachvollziehen, dass Du einen ansprechbaren, "vernünftig" erscheinenden Partner – nach wahrscheinlich schlimmeren Zeiten – schätzt.
    Aber wie schon Karsten geschrieben hat: Eine Flasche Wein am Abend ist nicht normal. Und auch nicht kontrolliert. Dein Mann wird wieder in alte Trinkmuster zurückfallen. Solange er nichts Grundlegendes ändert.

    Die Vorstellung, nie wieder im Leben Alkohol trinken zu dürfen, (ich schreibe jetzt absichtlich "dürfen", besser "müssen") kann bei einem Co auch Mitleid mit der kranken Person entstehen lassen. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Das ist aber nicht der richtige Weg. Ich denke, dass es jetzt auch noch zu früh ist, ihn mit diesen Aussichten zu konfrontieren. Das kommt mit der Einsicht in seine Krankheit. Und Therapeuten gehen am Anfang sowieso Schritt für Schritt vor.

    Mein Vorschlag: Besuche doch die Ambulanz in der Suchtberatungsstelle. Und wenn Dein Mann noch nicht mit will, geh' erst mal alleine hin. Beim zweiten Mal muss er aber mitgehen.

    Ich kann auch Deine Reaktion auf die anderen Patienten nachvollziehen. Das kenne ich auch von mir selber. Man fühlt sich nicht zugehörig. Aber denk immer dran: Wenn Dein Mann weitersäuft, könnte er bald auch so "aussehen" wie die Menschen, die Du beschrieben hast. Das geht schneller, als man denkt. Die Alkoholkrankheit macht auch vor gebildeten, gepflegten und auch vermögenden Menschen nicht halt: zb Ärzte, Anwälte, Manager, Politiker, Künstler ...
    Mir scheint, Du hast noch ein wenig das Bild vom "trinkenden Penner" vor Augen.

    Ich wünsche Dir alles Gute für die nächsten Schritte,
    EinNeuer

  • Hallo EinNeuer,

    Zitat

    Die Vorstellung, nie wieder im Leben Alkohol trinken zu dürfen, (ich schreibe jetzt absichtlich "dürfen", besser "müssen") kann bei einem Co auch Mitleid mit der kranken Person entstehen lassen.

    stimmt vollkommen... ich habe auch schon gedacht, was mein Mann alles nicht mehr machen würde, wenn er seine Kumpeln, die mittrinken nicht mehr hätte!

    Ich glaube, er würde vereinsamen, da er langsam nur noch solche hat... und dann bekomme ich auch sowas wie Mitleid!

    Ich meine, andere Männer trinken auch und werden nie krank und er sollte ganz aufhören, nur weil er krank davon wird?

    Die Gedanke hat mich also auch schon beschäftigt, anderseits denke ich jetzt...

    Und wer hat mit ihm Mitleid, wenn er mal ganz unten ist? dann verschwinden die sogenannte Kumpeln sowieso und die Einsamkeit bleibt.

  • Die Kumpels, liebe Welia, sah auch ich als Mithelfer, Auslöser, Grund ect. pp. Oh wie ärgerte ich mich über den Besuch von diesem oder jenen. Ach quarke, ist doch einer krank wie der andere. Haben sie sich nicht gegenseitig, dann finden sie andere oder verziehen sich ins Kämmerchen. Nein, jeder hebt selber sein Glas .... und jeder - oder ich damals - versuchen gerne Schuldige zu finden anstatt einfach auszusteigen.

    Warum meinen Angehörige, wie ich, sie sind die einzigen die helfen können. Mitleid haben wir? Oh je, schlechte Basis für eine gleichberechtigte Beziehung. Will der Betreffende Mitleid? Eher nicht, er / sie entscheidet sich für Freund Alk und basta. Nur jemand der sich gerne in das Leben anderer mischt und es bestimmen möchte (wie ich früher) der meint Mitleid, Verständnis ect. für den anderen haben zu müssen.

    Wir müssen jeden tolerieren wie er/sie ist und damit Schluss. Passt das nicht zu unseren/meinen Lebensvorstellungen, dann ist dieser Mensch bei mir unpassend und ich in seinem Leben. Denn er/sie sollte ebenso selbstbestimmt leben wie ich selber.

    Mir wäre es egal, wo ich mich zugehörig fühle oder wo nicht, ich kann überall lernen - und sei es nur, dass ich weiß, so möchte ich nicht enden.....

    LIeben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar,

    was du schreibst, könnte ich jetzt auch unterschreiben, nur ich dachte nicht immer so... Mitleid empfinde ich jetzt nicht mehr, ich weiss nicht mal noch, ob ich überhaupt ihm gegenüber noch was empfinde.
    Zudem, habe ich einfach keine Zeit daran zu denken, was ich empfinden könnte oder sollte oder sonst was, weil ich mit mir selber voll beschäftigt bin.

  • Hey Dagmar007!

    GUTE AUSSAGEN!

    Zitat

    Mitleid haben wir? Oh je, schlechte Basis für eine gleichberechtigte Beziehung. Will der Betreffende Mitleid? Eher nicht, er / sie entscheidet sich für Freund Alk und basta. Nur jemand der sich gerne in das Leben anderer mischt und es bestimmen möchte (wie ich früher) der meint Mitleid, Verständnis ect. für den anderen haben zu müssen.

    Wir müssen jeden tolerieren wie er/sie ist und damit Schluss. Passt das nicht zu unseren/meinen Lebensvorstellungen, dann ist dieser Mensch bei mir unpassend und ich in seinem Leben. Denn er/sie sollte ebenso selbstbestimmt leben wie ich selber.

    Du hast recht! Basta! Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen! Guter Beitrag!!

  • Hallo zusammen,

    ersteinmal Danke für alle Antworten/Erfahrungen auf meine Fragen.
    Hier meine Erfahrungen der letzten Woche: Mir war schnell klar, daß mein Mann es nicht mehr kontrollieren kann.Also habe ich mich schlau gemacht: Suchtberatungsstelle, Frauenberatungsstelle....
    Versucht unauffällig im Vorbeigehen die Öffnungszeiten der Suchtberatungsstelle herauszukriegen. Hat geklappt. Zwei Tage warten. Mit klopfendem Herzen losgezogen, Gott sei Dank nochmal auf die Öffnungszeiten geschaut , wäre fast in die offene Beratung für Betroffene gelaufen, statt in die der Angehörigen. Für Angehörige gibt es ersteinmal nur ne Telefonnummer :x . Wieder zwei Tage warten....
    Mit Puls von 180 angerufen..."FRau..... ist für die Angehörigen zuständig, die ist erst MOrgen wieder da... :P ". Hatte den Eindruck, daß ich dieser Frau lästig war. Hat leider gedauert bis ich mich getraut habe nochmal anzurufen, war vorher bei der Frauenberatung, die mir sehr gut getan hat, mich bestärkt hat und mich und mein Vorgehen so unterstützt, wie ich es für richtig halte. Die Informationen dort sind natürlich sehr allgemein, aber sie geben einem Adressen, an die man sich wenden kann.
    Also wieder Suchtberatung angerufen.... Frau..... ist erst am Montag wieder da. :evil: Diesmal habe ich wenigsten eine Durchwahl erhalten. Mal sehen ob ich Montag mehr erfahre.
    Hebe mir verschieden Bücher gekauft: :evil: Die Heilung des inneren Kindes (finde ich sehr gut, so allgemein um an sich zu arbeiten) und "co-Abhängigkeit Was Sucht für die Familie bedeutet" (bin hier noch ganz am Anfang, da ich es nicht in der Öffentlichkeit lese) Finde ist bis jetzt mehr ein Sachbuch, leider von 1990 (das Buch das ich haben wollte gibt es nur noch gebraucht.) Es kommt auch der Eindruck rüber, daß in vielen Stellen noch der Tenor herrscht, der Alkoholkranke ist krank, da du Co-Abhängig bist, bzw. du machst in noch kränker, da du Co bist. Hat mich sehr wütend gemacht. In meinem Fall weiß ich, mein Mann war Alkoholiker bevor ich Co wurde. Ob ich auch so Co geworden wäre kann ich nicht beurteilen und ob ich es noch wäre, wenn ich nicht mit ihm zusammen wäre kann ich auch nicht sagen.
    Habe dann mit einer NAchbarin einfach so lange gequatscht und erfahre zufällig: Ihr Exmann war spielsüchtig. Sie hat sich auch deshalb von ihm getrennt, hat aber lange gedauert, war auch einiges hin und her. Sagte dann noch wäre genauso schlimm wie mit einem Alk verheiratet zu sein.
    Ich hätte es ihr am liebsten erzählt, konnte es aber wegen der Kinder nicht :oops: .
    Für mich steht ersteinmal fest: ich werde jetzt sehr egoistisch sein und nur noch an mich und meine Kinder denken.
    P.S.: HAbe natürlich auch vorher mit meinem Mann gesprochen: "Er wüßte ja er wäre Alkoholiker und wir würden uns Hilfe suchen, ob er nicht auch Hilfe möchte....".Er hat auf die übliche Weise reagiert: ich spinne, alle wären Alkis, er hat kein Problem , er braucht keine Hilfe.. :(
    Habe nachdem ich bei der Frauenberatung war mal nachgefragt, ob er denn eine Familien oder Paartherapie mitmachen würde. Die Antwort war ein s"Nein". Habe ich nicht anderes erwartet. Also kann ich vergessen, daß er mit in die Suchtberatung geht.

    Werde nächste Woche mehr berichten. Vielen Dank fürs Lesen

    Anke

  • Hallo Anke,

    ich selbst war Co- lang bevor ich mein Mann kennenlernte, das Verhalten habe ich in der Kindheit gelernt, das habe ich zwar schnell begriffen aber ich habe Jahren gebraucht, um es zu glauben und die Tragweite zu begreifen.
    Ich habe mein Mann aber NICHT alkoholsüchtig gemacht, das Glas hat er immer selber zum Mund geführt.
    Zudem bewegte er sich damals als ich ihm kannte, schon in Kreisen, wo getrunken wird, wäre ich nicht Co gewesen, hätte ich es bemerkt, eine Kollegin von ihm hat mich sogar aufmerksam darauf gemacht und ich habe gedacht, die ist nur neidisch.
    Somit fühle ich mich nicht schuldig und nicht mal mitschuldig.
    Seit ich ihm aber nicht mehr "soviel" unterstütze, wird er aber auch nicht gesünder, aber ich fühle mich ein wenig wohler und freier dabei.
    Er kann für sich entscheiden, was er machen will und muss mit den Folgen fertigwerden, ich aber will mein Co-Verhalten nicht mehr haben und lasse mich deswegen gerne beraten hier im Forum, indem ich schreibe und gute Antworten bekomme, die mein Verhalten korrigieren.

  • Hallo Anke,

    Zitat

    In meinem Fall weiß ich, mein Mann war Alkoholiker bevor ich Co wurde. Ob ich auch so Co geworden wäre kann ich nicht beurteilen und ob ich es noch wäre, wenn ich nicht mit ihm zusammen wäre kann ich auch nicht sagen.

    ich denke, wenn du nicht zuvor Co- gewesen wärest, hättest du ein Mann nicht ausgesucht, der Alkoholiker ist, denn Alkoholiker haben eine andere Art als normalen sich zu präsentieren und das ist diese Art, die Co-Abhängige anzieht... also.... ich will dich ja da nichts einreden, aber das könntest du vielleicht überdenken.

    Zudem, so wie du es schreibst, könnte man meinen, du gibst ihm die Schuld und diese "Schuldzuweisung" ist ein Teil unserer Sucht.

  • Hallo Welia,

    ich denke, das trifft auch auf mich zu. Ich bin auch eine sog. Co.

    Zitat


    ich denke, wenn du nicht zuvor Co- gewesen wärest, hättest du ein Mann nicht ausgesucht, der Alkoholiker ist, denn Alkoholiker haben eine andere Art als normalen sich zu präsentieren und das ist diese Art, die Co-Abhängige anzieht... also.... ich will dich ja da nichts einreden, aber das könntest du vielleicht überdenken.

    Der Therapeut meines Ex-Alki hat mir mal gesagt: "Jeder Topf sucht sich sein Deckelchen".
    Diesen Satz habe ich bis heute nicht vergessen. Und ich habe wieder so einen Topf oder bin ich das Deckelchen?

    Dabei habe ich mich versperrt, genau hingeschaut, wenn ich einen Mann kennenlernte, was er trinkt er, wieviel trinkt er. Immer wieder gab es Männer, die mit Sicherheit ein Alkoholproblem hatten, die mich automatisch anzogen. Ich habe oft nein gesagt, aber irgendwann nicht mehr.
    Bereut habe ich es eigentlich nie, es gab auch wunderschöne Zeiten.
    Nur leider ist da diese Krankheit, tickend wie eine Zeitbombe und will alles zerstören.

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