So, nun schreibe ich hier nochmal

  • Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Hallo Waldliebende,

    ich habe mir nun deine letzten Seiten durchgelesen. Vieles von deinen Argumenten, an der Beziehung festzuhalten, kommt mir bekannt vor. Oh ja.

    Na gut, ich habe nach 26 Ehejahren endlich den Punkt erreicht wo ich dachte, das kann es doch wohl nicht gewesen sein. Ist das dein Leben? Und dann fing ich an zu handeln, weil ich endlich sah, es gibt noch mehr als Flaschenkontrolle, stinkenden und schnarchenden Mann, starke Frau spielen, die ich in Wirklichkeit garnicht war. Stark wurde ich erst, als ich anfing, mein Leben in die Hand zu nehmen und lebenswert zu machen!

    Und ich lese was von Schuldgefühlen. Die hatte ich massenhaft. Die wurden aber immer weniger, als ich drüber nachgedacht habe, warum ich die habe. Und ich habe (und mache das ja noch) das Forum hier, den geschlossenen Bereich (ich find den übrigens nicht wirklich teuer, das bin ich mir wert), als SHG genutzt. Und ich habe eine Therapie gemacht und viel über mich erfahren dabei und viel Selbstwert dabei entwickeln können.

    Und nun lebe ich ein Leben, wie es schöner nicht sein kann, seit Mai bin ich geschieden. Nach fast 29 Ehejahren, das geht tatsächlich. Das heißt, es ging dann aufwärts, als ich aufhörte, nur rumzujammern, als ich aufhörte, alles zu beschönigen, als ich aufhörte zu denken, ich müsse das ertragen. Genau, ab da ging es nur noch bergauf. Auch wenn es Täler gab, wo ich rumheulte, auch wenn es schwer war, oft genug. Die alten Bahnen zu verlassen. Es lohnt sich.

    Aber es muss jeder für sich entscheiden. So wie dein Mann das Recht hat, weiter zu saufen bis an sein Ende, so ist es dein Recht, auszuharren und weiter zu leiden. Die Verantwortung für dein Leben liegt alleine in deiner Hand. So sieht's mal aus.

    Hallo @ Mohn, es wäre echt schön, wenn du einen eigenen Thread aufmachen würdest. Denn dann hast du doch die Gelegenheit, auch mit vielen anderen Betroffenen einen Austausch zu haben. Einen Austausch, der deine Geschichte betrifft.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Waldliebende!
    Das viele Lesen und Schreiben hier im Forum bringt mich sehr dazu Erlebnisse zu hinter fragen. Und auch das Gefühl ,nicht alleine zu sein und auch meine Gedanken offen schreiben zu können berührt mein Herz.Ich habe hier im Forum gelesen , daß hinterfragt wurde, ob manche nicht für sich selber lernfähig sind und in einen Aschenputteldasein verharren. Da habe ich mir nur gedacht ,ich bin kein Aschenputtel, ich bin für mich eine Prinzessin. Denn ich ziehe jetzt mein Leben durch und wenn mein Mann sich zu Tode trinken will, dann kann ich das nicht verhindern. Es ist seine eigene Entscheidung. Trotzalldem, als es mir sehr schlecht ging, da war er an meiner Seite!!!Das werde ich ihm auch niemals vergeseen.
    Und was habe ich alles mit dem Alk erlebt.
    Meine Mutter hat 25 Jahre getrunken. Anfallsmäßig sehr viel. Als ich schon lange nicht mehr an Besserung geglaubt habe, da würde sie trocken. Und das ist sie rückfallfrei seit 5 Jahren!! Und ich bin mächtig stolz auf sie!!!
    Mein einziger Bruder ist vor ein paar Jahren an Speiseröhrenkrebs jämmerlich verstorben. Soll ja ein Trinkerkrebs sein . Wird wohl stimmen, denn ein paar Tage vorher ist jemand auch aus der Familie an dem selben Krebs verstorben.
    Und so kenne ich es , das es Besserung gibt, wenn die Person es wirklich will,
    Und so kenne ich es, das es keine Besserung gibt, wenn der Krebs siegt.
    Eine Trennung nach sovielen Jahren, ist nicht das einfachste. Ich habe hier auch gelesen das man eigentlich die Trinkerei unterstützt, wenn man sich nicht trennt. Sehe ich überhaupt nicht so, denke nicht das mein Mann schlagartig aufhört, sondern im Gegenteil, es würde sich der Konsum steigern. Mich würde deine Meinung dazu sehr interessieren.! Siehst du dich als Achenputtel???

    Lg
    Mohn

  • Hallo Aurora!
    Bin selber erst seit kurzer Zeit hier im Forum, aber mir ist schon aufgefallen, das Threads eröffnet werden , dann gibt es ein paar Antworten und das war es dann auch. Bis auf einige Threads, die Selbstläufer sind. So habe ich das für mich wahrgenommen, kann mich auch irren, ich bin erst kurz dabei. Da wäre ich schon sehr enttäuscht, wenn mir keiner antworten würde.
    Ich habr sehr großen Rezpekt davor das du nach sovielen Jahren die Trennung durchgezogen hast, Bestimmt nicht einfach. Aber, da bin ich ehrlich, bin ich einfach nicht soweit.
    Habe einmal einen Spruch gelesen: Es ist nicht immer das Gute auf das man wartet. Das trifft auf mich zu.
    Nochmal vielen Dank für deine liebe Antwort.

    LG
    Mohn

  • Hallo,

    Ich möchte etwas zu Mohn schreiben:

    Zitat

    Eine Trennung nach sovielen Jahren, ist nicht das einfachste. Ich habe hier auch gelesen das man eigentlich die Trinkerei unterstützt, wenn man sich nicht trennt. Sehe ich überhaupt nicht so, denke nicht das mein Mann schlagartig aufhört, sondern im Gegenteil, es würde sich der Konsum steigern

    Das habe ich (auch) geschrieben, bzw ist es meine Auffassung.

    :?: Das kannst Du vorher gar nicht sagen, wie er reagiert.
    Gut dann steigert er erstmal, weil er das will, das würde aber auch nur heissen, dass er nie an seinem Tiefpunkt war.

    Wir als Coos sollten uns davon abgrenzen, d.h. nicht beeindrucken lassen, auch, wenn es uns zuerst erschreckt.

    Es hat nichts mit uns zu tun, es ist immer Ihre Entscheidung.


    Gruss
    Sinnesrausch

  • Hallo Sinnesrausch!

    Da muß ich dir schon recht geben, das ich nicht 100% weiß, wie er reagiert.Aber nach all der Zeit kenne ich seinen Gedankengänge schon sehr genau.Er ist der typ Mann, der nicht die Schuld bei sich sucht und er wird kompett überreagieren. Er hat immer das getan was er wollte und das bis zum Anschlag, sozusagen.
    Und es ist auch wahr , es sollte mich nicht abhalten, wenn ich gehen will dann gehe ich auch.
    Aber ich wehre mich gegen die Mutmassung ,ich würde mit meinen Bleiben seine Trinkerei unterstützen. Da der Alk schon meiner Familie sehr viel schlechtes gebracht hat, wie du lesen konntest, weiß ich mich abzugrenzen.
    Nur wer wirklich aufhören will und trocken bleiben will, der muß es aus eigenen Willen machen.Wie ich schon geschrieben habe , war er 1 Jhr rückfallfrei trocken. Mit seiner eigenen Entscheidung und mit meiner Unterstützung. Dann ist er wieder reingeruscht. Er hätte sich Profihilfe holen müssen. Er hat es nicht getan. Es war seine Entscheidung.
    Das sind meine Gedanken dazu, aber man muß ja nicht die gleiche Einstellung haben, dann reibt man sich halt mal.

    LG
    Mohn

  • Hallo Mohn,


    Zitat

    Wie ich schon geschrieben habe , war er 1 Jhr rückfallfrei trocken. Mit seiner eigenen Entscheidung und mit meiner Unterstützung. Dann ist er wieder reingeruscht. Er hätte sich Profihilfe holen müssen. Er hat es nicht getan. Es war seine Entscheidung.

    Das meine Ich, er wurde mit seiner Entscheidung , aber eben auch mit deiner Unterstützung trocken.
    Wenn er so ein "Anschlagtyp "ist, wie Du ihn beschrieben hast, und er auch keine Profihilfe haben will, ist er für mich jemand, der es evtl. am besten kapiert, wenn da keiner mehr im Hintergrund ist, der ihm noch die Stange hält. Verstehst Du was Ich meine?

    Ist nur so ein Gedanke.


    :idea:

    Lieben Gruss

    Sinnesrausch

  • Hallo Waldliebende,

    wie geht es dir denn inzwischen? Ich würde mich über einen weiteren Austausch mit dir sehr freuen.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Mohn,
    jetzt wo ich lese, dass deine Mutter nach vielen Jahren Trinkerei 5 Jahre trocken ist, (mein Gott was hast du alles mitgemacht) kann ich auch verstehen wo deine Hoffnung herkommt . Und dein Mann hatte es auch für 1 Jahr geschafft. Die andere Seite ist, dass zwei enge Verwandte an Speiseröhrenkrebs verstarben. Du bist hin- und hergerissen, ich kenne das nur zu gut.
    Es gibt immer Hoffnung im Leben, die Frage ist nur, wie lange kann man diese Hoffnung aufrechterhalten?
    Wie lange kann man auf Besserung warten? Wo bleiben wir? Was macht das alles mit uns? Was wäre, wenn wir uns schon längst getrennt hätten, wie wäre unser Leben dann verlaufen? Das sind die Themen, über die ich sehr oft nachdenke. Was hätten wir unseren Kindern erspart, wie anders hätten sie sich entwickelt. Wieviel Energie haben wir als CoAbhängige verschleudert?
    Würde mein Mann noch mehr rinken, wenn ich ihn verlasse, fragst du?
    Vermutlich ja...denke ich. Das könnte und müsste mir dann aber egal sein...theoretisch....in der Praxis sieht es dann wohl anders aus, wie wir hier so oft gelesen haben....sie bekommen einen Schuss vor`n Bug und wollen uns damit zurückhaben, indem sie uns "beweisen" dass sie es auch ohne Alk schaffen. Die Frauen lassen sich blenden und gehen zurück, obwohl sie schon den Absprung geschafft haben und die ganze Litanei fängt von vorne an, würde mir vielleicht nicht anders gehen.
    Davor hätte ich dann auch Angst, nämlich dass mein Mann dann wie ein Häuflein Elend vor mir steht, nüchtern, voller Einsicht und bei meinem Leben schwört, nie wieder zu trinken. Wie oft hat er gesagt, dass er mich liebt und ist auch manchen Kompromiss eingegangen, nur mit der Trinkerei, das kriegt er auf Dauer nicht in den Griff.
    Siehe gleich meine Antwort an Aurora, da schreibe ich den aktuellen "Istzustand"
    Führe ich ein Aschputteldasein....?
    Wahrscheinlich ein bischen. Es gehen viele schöne Sachen in meinem Leben an mir vorbei, durch die Trinkerei meines Mannes, klar.
    Unsere Freizeitgestaltung würde anders aussehen.
    Meinem Mann fehlt für vieles die Energie, hatte ich schonmal geschrieben, das ist auch so. Er hat für vieles nicht mehr die Kraft, ist schnell ausgepauert, was früher nicht so war und das liegt nicht an seinem Alter. Er ist schon kaputt, wenn wir mal zusammen 3 km laufen, dann eine 2 stündige Pause machen und dann wieder zurück gehen, da ist er dann der Meinung, dass er fast Unmenschliches geleistet hat.
    Er kann sich heutzutage sowieso schlechter zu Unternehmungen aufraffen.
    Auf dem Sofa sitzen und sich einen Drink nach dem anderen machen, das ist seine Welt. Das ist seine Freizeit, traurig nicht...
    In gewisser Weise führe ich dadurch schon ein Aschenputteldasein, wo ist der Prinz der mich rettet...?
    Ich mache mehr oder weniger mein eigenes Leben, habe Kontakte, kann mich gut alleine beschäftigen, das habe ich alles durch seine Trinkerei gelernt.
    Aber das kann nicht der Sinn einer Beziehung sein, das ist unbefriedigend.
    Das ist meine Einstellung dazu, liebe Mohn.
    Liebe Grüße
    Waldliebende

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Zitat von Aurora

    Hallo Waldliebende,

    wie geht es dir denn inzwischen? Ich würde mich über einen weiteren Austausch mit dir sehr freuen.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Liebe Aurora,
    ich habe deine Seite gelesen, d.h. noch nicht alles, kommt noch, aber
    bis Seite 10 habe ich es geschafft.
    Von dir bin ich tief beeindruckt, du bist in meinem Alter und dass
    du das durchgezogen hast.... RESPEKT.....
    Habe ich doch früher immer gedacht: Mein Gott sind die bekloppt, dass
    sie sich nach der Silberhochzeit trennen, das kann doch wohl nicht
    wahr sein.....ich war da voller Unverständnis.
    Heute weiß ich, dass das seine guten Gründe hat.
    Die Beziehungen funktionierten schon seit vielen Jahren nicht mehr und diese Paare haben den Absprung nicht eher geschafft, sie haben bis zu dem Punkt gewartet, an dem es nicht mehr auszuhalten war.
    Sie haben Jahre ihres Lebens verschenkt, haben sich immer eingeredet, dass es schon wieder wird, dass es so schlimm nicht ist, dass man zusammenhalten muss.....und...und....und.....
    Und wie ist es bei mir? Mittendrin bin ich in dieser Schiene.....
    Ich beneide alle diese Frauen, Männer, die ihrem Leiden ein Ende setzen, die den Mut haben sich zu trennen, die es durchziehen, die alle Unannehmlichkeiten und Schmerzen in Kauf nehmen, die eine Trennung nach vielen Jahren mit sich bringt.
    Nun zu meiner aktullen Situation.
    Mein Mann hatte 3 Tage frei, ich auch. Es kommt nicht so oft vor, dass wir zusammen frei haben.
    Am zweiten Tag war klar, dass wir zusammen einkaufen gehen. Ich erledigte noch einige Hausarbeiten, er saß vor`m Fernseher und wartete
    auf mich. Dann machte er sich um 12:00 Uhr mittags(!) einen Drink.
    Ich fragte ihn, was das denn jetzt soll.... ES IST ERST 12 Uhr....
    mein Gott......Dann wieder mal diese bescheuerte Ausrede:
    Wieso, was ist denn daran so schlimm? Ich habe frei.
    Ich sagte dann, dass er mit einer Fahne einkaufen geht und das doch wohl nicht normal ist, er hatte nicht gefrühstückt, macht er so gut wie nie....selbst wenn er gefrühstückt hätte, hätte ich auch kein Verständnis dafür.
    Wir hatten so ein gutes Gespräch vor 5 Wochen, es lief eigentlich ganz ordentlich, aber nun schleicht sich wieder sein altes Verhalten ein.
    Beim Einkaufen trafen wir eine gute Bekannte, mit der wir 20 Minuten vor dem Supermarkt schnackten, wie peinlich mir seine Fahne war, die auch zu mir rüberwehte, kannst du dir denken, ich dachte noch, hoffentlich denkt unsere Bekannte nicht, dass die von mir kommt.
    Im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich nicht auf die Idee kam, ihm klipp und klar zu sagen, dass ich einen Mann mit Fahne nicht mit zum Einkaufen nehme, wie blöd kann man eignetlich sein.
    Fakt ist, dass er wieder zu viel trinkt. Bis zum Abend waren es dann
    so 6 Drinks und er hatte wieder seinen bescheuerten Blick drauf, wie ich das hasse.
    Er wiederholte sich mit Themen am laufenden Band, wie das so ist, wenn jemand betrunken ist.
    Ein Gespräch war nicht möglich, er spielte seinen Alkoholkonsum herunter.
    Wir haben dieses Wochende ausserdem erfahren, dass ein "Freund" meines Mannes von seiner Frau verlassen wurde.
    Mein Mann konnte es nicht fassen, er war voller Mitleid.
    Der ....ist doch so fleissig, er finanziert 2 Häuser, die sind doch schon so lange zusammen.
    Er vergass leider dass dieser gute Mann 4 Abende in der Kneipe sitzt, das Wochenende nie bei seiner Familie ist und an den 4 Abenden
    sturzbetrunken nach Hause kommt.
    Ja, aber seine Frau hat es doch immer mitgemacht, warum denn nun nicht mehr....?
    Ich hätte ihn schütteln können, habe dann aber mit Worten versucht,
    ihn wachzurütteln.
    Hört ihr Männer denn nicht unsere Worte? Sagen wir Frauen nicht,
    wie sehr es uns anko...dass ihr trinkt. Wisst ihr nicht wie widerlich es für uns ist, dass ihr ständig mit Fahne unterwegs seid.
    Wieso tut ihr so, als würde es uns nicht stören, wieso nehmt ihr
    jahrelang unsere Kritik nicht ernst?
    Ich habe ihm dann nur noch gesagt, dass es ihm eines Tages genauso gehen wird und dass er dann nicht aus allen Wolken fallen muss,
    ich habe ihn so oft gewarnt....ich werde ihm keine Erklärungen geben müssen.
    Nein, liebe Aurora, nichts ist gut, leider....
    Es war kein schönes Wochenende und ich bin froh, dass er heute
    über Tag arbeitet, ich habe heute Nachtdienst.
    Liebe Grüße
    Waldliebende

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Hallo Waldliebende

    Zitat

    Ich habe ihm dann nur noch gesagt, dass es ihm eines Tages genauso gehen wird


    Wann?

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Waldliebende.

    Ich habe gerade Deinen Wochenendbericht gelesen und

    man spürt förmlich wie Du resignierst und auch die Gefühle in Hass umschlagen.
    Weisst Du, am Ende hassen wir uns selber, weil es nicht das ist, was wir möchten.

    Es ist alles nur noch peinlich und man fühlt sich doch gar nicht mehr wohl.
    Verdrehte Welt,
    Wie Du beschreibst, einer netter Schwatz mit Bekannten beim Einkaufen, der durch Scham und Verunsicherung gekrönt ist , wegen der Fahne....

    Wie lange willst Du Dir selber noch weh tun??

    Du musst nichts aufrechterhalten, kämpfe für dich selber und nicht für die Alkfahne deines Mannes!

    Du hast ein besseres Leben verdient, hab Mut.

    Und denk dran, man ist nur so alt, wie man sich fühlt!

    Liebe Grüsse


    Sinnesrausch

  • Liebe Linde,

    dann, wenn ich den Druck nicht mehr aushalte.
    dann, wenn ich weiß wo ich hingehe.
    Dann, wenn ich den Mut habe.
    Ich weiß, ich schiebe es vor mir her.
    Habe mir schon mal überlegt, mir vorerst eine
    möbilierte Wohnung zu nehmen, gibt es sowas auf dem Lande überhaupt?
    Vor ein paar Jahren war ich soweit, hatte im Internet
    eine gefunden, da angerufen, aber schnell stellte sich die
    Wohnung als Absteige heraus.
    Da wohnten nur Asoziale, ein Bad für 3 Wohneinheiten.
    Säufer wohnten da auch :shock: habe schnell die Finger davon gelassen.
    So gingen wieder Jahre ins Land.
    Ich habe momentan kein Geld, um mir eine eigene Wohnung einzurichten.
    Die Möbel hier, die kann man nicht teilen, ausser ein Bett würde
    ich für mich nichts mitnehmen wollen.
    Ich muss anfangen, mir Geld zusammen zu sparen.
    Das wäre ein Anfang.
    LG Waldliebende

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Hi,
    ich hatte kein Geld!NICHTS.
    Mann weg,sich um nix gekümmert.
    ich bin zur arge gegangen.
    hab plötzlich hilfe bekommen von vielen seiten.
    es geht,wenn man will oder nicht mehr anders kann.
    Grüße
    Susanni

  • Hallo Waldliebende,

    niemand hat behauptet, dass es irgendwie einfach ist.
    Es ist eigentlich in den wenigsten Fällen ganz easy.
    Immer sind auch irgendwelche praktischen Probleme zu lösen.
    Das kann aber kein Hinderungsgrund sein.

    Mach doch selbst erstmal ne Anzeige.
    Warum sollte es denn sowas nicht geben?
    Und gebrauchte Möbel bekommt man doch auch zur Not, es gibt so viele Leute, die ihr Zeugs los werden sollen.
    Gut ein bisschen Geld ist vielleicht ganz gut, für Kaution, den Umzug selbst usw.

    Ich vermute, dass die wahre Hürde aber in dir drin liegt, dass du einfach Angst hast vor der Veränderung und was das alles so mit sich bringt.
    Hast du vielleicht auch Angst, was die anderen sagen?
    Ich könnte mir vielleicht vorstellen, dass es sich wie Gesichtsverlust anfühlt, das Scheitern der Ehe bekanntzugeben...
    Mir ging es bei meiner ersten Trennung so, da hab ich die ganze Wohnungssuche mehr oder weniger heimlich betrieben, nur eine einzige Freundin hatte ich eingeweiht. Meinen Eltern und Geschwistern hab ichs erst gesagt, als der Mietvertrag schon unterzeichnet war. MIr war das ganze total peinlich. Auch, weil ich ihn ja all die Jahre gegen sämtliche Kritiker in Schutz genommen hatte. Aber alle waren eher erleichtert, dass ich von ihm endlich weg war.
    Bei meiner zweiten Trennung konnte ich mir solche Schamgefühle nicht mehr leisten. Da war ich einfach nur noch am Ende.

    Vielleicht ist es DEIN Weg, die Sache zu beginnen: Erstmal Geld zurücklegen, die praktischen Dinge nach und nach klären. Und dann kannst du irgendwann sagen: So, jetzt kann es losgehen.

    Manche haben für sowas überhaupt keine Zeit, bei denen bricht einfach alles irgendwann zusammen und da ist nix mehr mit Geld beiseite legen.
    (Und die müssen es dann auch irgendwie schaffen.)

    Du musst natürlich selbst wissen, was du tust. Aber die Debatten mit deinem Mann, die sind wirklich vergeudete Energie.

    Liebe Grüße
    Doro

  • Hallo Waldliebende! Habe jetzt erst dein Wochendbericht und Ist-Zustand gelesen.Wirklich schade das wieder ales beim alten ist. Ja, die erlernten Verhaltensweisen lassen grüßen.
    Klar, meine Mutter hat jahrzehntelang getrunken. Ist dann, als ich schon keine Hoffnung mehr hatte, trocken geworden. Auch einige Leute, die ich kenne, die stark getrunken haben, haben sich selber trockengelegt.Und was kann da zu Vorschein. Toller Jop, schöne Wohnung! Und die haben vorher mit der Flasche an der Bushaltestelle gestanden!
    Klar, mein Bruder hat sich zu Tode getrunken. Aber mein Mann hat ihn ein paar Tage vorher besucht in dessen jämmerlichen Dasein. Wenn man dann nicht umdenkt, kann ich nichts mehr dazu sagen. Diese Einstellung, mir passiert das nicht, ich bin unsterblich. Was gelbe Augen bedeuten kannst du mir wahrscheinlich besser erklären.
    Bin kein Aschenputtel, soll eigentlich sagen, das ich mich mitllerweise von meinen Mann stark abgrenzen kann und meinen eigenen Weg gehe. Mit oder ohne ihn ist mir mittlerweile sowas von egal.
    Sehr schade das man kein Partner auf Augenhöhe hat. Aber ich komme damit klar. Einkaufen kenne ich . Ich gehe schon lieber alleine, als das.
    Und wo sind die Prinzen? Vor 1 Jahr habe ich auf der Arbeit einen netten Mann kennengelernt. Getrunken hat der nicht. Der wollte eine ernsthafte Beziehung mit mir. Du hast es bei mir gut. Habe schöne Wohnung komm zu mir. Nach 3 Monaten habe ich gemerkt, der nervt. Was soll ich schreiben kein Prinz. Die gibt es kaum noch. Sind vom Aussterben bedroht.
    Bin kein Aschenputtel soll heißen ich will kein Mitleid.Warum ich mich nicht trenne? . In schweren Zeiten für mich war er da.Sicher gibt es bei dir auch schöne Zeiten, oder ist das alles weit weg? Wie siehst du deinen Mann?

    Schreibe Teil 2 auf Mohn
    LG
    Mohn

  • Liebe Mohn,
    komme heute nur mal eben kurz dazu, dir zu antworten.
    Was meinst du mit den gelben Augen, hat die dein Mann auch?
    Meiner manchmal mehr, manchmal weniger.
    Leberschaden, das ist klar, könnte dir mehr dazu sagen, aber ich will hier nicht den Arzt ersetzen.
    Du schreibst, dass du deine eigenen Wege gehst, ob mit oder ohne ihn,
    ist dir egal.
    Bei mir ist es leider auch so im Laufe der Zeit geworden, heute wieder,
    ich sitze draussen, er drinnen, obwohl wir zusammen ein paar Stunden frei hatten, Gemeinsamkeiten werden immer weniger.
    Und was soll ich dir sagen, ich entwickel auch so ein LMAA....Gefühl.
    Ich bin froh, wenn ich alleine bin, mich nicht ständig mit seiner
    Sucht auseinandersetzen muss.
    So weit ist es leider auch bei mir gekommen. Es ist mir egal, wenn er nicht da ist,dann muss ich mir auch nicht ständig sein Gejammer
    über tausend Wehwehchen anhören, die mindestens zu 90 Prozent von seinem Alkoholkonsum kommen.
    Gibt es bei mir schöne Zeiten, fragst du...
    Gab es, kann ich da nur sagen. Als er noch fast täglich einen klaren Kopf hatte. Wenn wir auf Partys waren und er sich mit seinen Mitmenschen
    klar und sachlich unterhalten konnte, wenn ich mich mit ihm einfach nur wohlfühlte und mich für meinen Mann nicht schämen musste.
    Wenn wir abends zusammen einen Film gucken konnten und jeder seinen Senf dazu gab und er nicht dabei einschlief.
    Wenn wir was Schönes zusammen unternahmen, ohne dass wir Streit bekamen, weil er zum Abschluss eines schönen Tages sich die Birne zukippte........
    Wenn wir mit unserem Hund zusammen gingen und nicht jeder für sich alleine.
    Ja, liebe Mohn, ich habe ihn aufgegeben, ich mache mein Leben, er seins.
    Ich habe keine Kraft mehr für zu kämpfen, soll er sich doch totsaufen, ich kann es nicht ändern, habe ich ja schonmal geschrieben.
    Hat er mir schonmal geholfen? Ja, das tat er, wenn ich früher z.B. Probleme auf der Arbeit hatte, da hat er zugehört, mich getröstet, zu mir gehalten.
    Er war ein guter Vater, hat viel mit unserem Kind gemacht.
    Während einer schweren Ausbildung hat er mir den Kopf freigehalten, hat mir Mut gemacht, aber das ist schon sehr lange her.
    Heutzutage muss ich ihm ständig den Weg freihalten, damit es für ihn nicht zu schwer ist, ich komme mir vor, als hätte ich einen 70 jährigen zu Hause. Und das hört nicht auf. Ich mache alles alleine, so könnte ich besser alleine leben, aber du weisst ja, ich bringe es (noch) nicht übers Herz.
    Wie sieht das bei dir aus, musst du auch alles alleine regeln?
    LG Waldliebende

    Inzwischen wird er immer zickiger und sensibler.
    Er hat wohl ständig Angst, dass ich ihn "entmündige", merkt, dass er
    geistig nicht mehr mithalten kann, vergisst vieles und hofft, dass ich es nicht merke.

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Hallo Waldliebende!
    Ich bin noch immer im Forum unterwegs, fast jeden Tag. Lese aber mehr und schreibe eigentlich kaum noch im anderen Treads. Nur wenn ich auch was wichtiges dazuschreiben kann, dann mache ich es auch. Ansonsten sehe ich einfach nach, ob du geschrieben hast
    Das mit der Auszeit kann ich verstehen, man liest schon helftige Geschichten und das bleibt mir auch im Kopf. Bin halt so ein Weichei.In den letzten Tagen wollte ich dir schon öfters schreiben, aber da ist ständig jemand um mich rumgetanzt. Das kann ich ja garnicht ab.
    Aus deiner letzten Antwort kam sehr viel Frust bei mir an. Vor ein paar Jahren wurde man noch von dem Mann halbwegs unterstützt und jetzt muß sieht man in gelbe Augen.
    Thema gelbe Augen.Tippe auch auf Leberschaden und es ist ja auch zu merken, daß der Alk nicht mehr so gut verarbeitet werden kann. Gelbe Augen, mal mehr , mal weniger Kenne ich auch schon jahrelang. Warum das aber schwankt, diese Gelbfährbung kann ich mir aber nicht wirklich erklären.
    Ich versuche mir einfach nicht mehr alles so nahe gehen zu lassen und das gelingt auch meistens.Irgentwie fühle ich mich, als laufe ich ständig mit einem hochgefahren unsichtbaren Schutzschild rum. Kennst da das auch?? Aber manche Bemerkungen, gehässiger Art, treffen mich dann aber doch.Was will der eigentlich von mir, denke ich mir, der hätte es auch anders treffen können. Gehe arbeiten und biete ihm das kompette Allinklusive-Paket. Da habe ich aber Frauen kennengelernt, die sind auf einen ganz anderen Level. Soll jetzt nicht hochnäsig rüberkommen, aber du weißt schon wie ich das meine. Besonders auf meinen Job hat er sich eingeschossen. Ist halt ein 5 Euro Job und kann nur einige Stunden in der Woche arbeiten. Aber ich finde ihn wichtig, sonst sind in den Geschäften die Regale leer,wenn man einkaufen will. So sehe ich das. Kann auch zu Hause bleiben und garnichts machen.Das ist bei mir so der Punkt, wo er trifft. Gibst bei dir auch so Sachen, wo er dich total ärgert?? Ist das eigentlich irgendeine kranke Art der Macht?? Meine Frau mache ich fertig, wenn ich möchte?? Und mit dem Nachlassen der geistigen Fähigkeiten kann ich dir nur bestätigen. Früher hat er noch mitgehalten, aber das geht merklich zurück. Und dann, weil er merkt er ist unterlegen, dann kommt so ein Hammerspruch. Aber ich habe mir angewöhnt, ein Spruch zu mir ,3 zurück. Flippe auch mal aus. Nicht oft, kann aber vorkommen. Auf was für einen Level sinkt man runter. :oops:
    Vor ein paar Tagen hätte ich noch geschrieben, es ist gemäßigter geworden, wir nähern uns wieder an.Haben auch mal was mit Sohn unternommen. Aber das hat nicht allzu lange angehalten, dieser Zustand der Ruhe. Geht mir genauso wie dir, bin froh wenn er aus dem Haus ist.
    Merke auch jetzt beim schreiben, wie hoch der Frustlevel eigentlich ist.
    Gelbe Augen, nachlassende geistige Fähigkeiten!!!!
    Habe mal einen Spruch gelesen, das man nicht immer nur auf das Gute wartet. Das trifft es doch, oder?Da ist der Gedanke eines vielleicht pflegebedürftigen Mannes doch garnicht soweit hergeholt. Würde ich ihn dann pflegen wollen? Du?
    Ist doch wieder sehr viel geworden, aber schön das ich mich bei dir seelisch auskotzen darf, ohne das du das falsch aufnimmst. :)
    Auf Mohn schreibe ich nicht mehr.Warum, da gehe ich nicht ins Detail, kannst du dir aber bestimmt denken.
    Ja, du liest mir geht es absolut im Moment genauso wie dir.
    Freue mich immer wenn du schreibst.
    Melde dich bitte wieder.
    LG
    Mohn

  • Liebe Mohn,
    ach Mönsch, das wollte ich mit meinem Beitrag nun wirklich nicht,
    nämlich dich NICHT so aufwühlen.
    Ich merke natürlich auch, dass mich die Leserei und die ganzen
    Diskussionen hier merklich mitnehmen.
    Andererseits suchen wir Hilfe und bekommen nun
    fast täglich einen Spiegel vorgehalten und es tut weh.
    Ich erwische mich dabei, dass ich mein Problem einfach links liegen-
    lasse und mich anderen angenehmeren Sachen zuwende.
    Versuche ich zumindest, es funktionier nicht immer.
    Wenn ich dann wieder hier lese, dann holt es mich mit voller
    Wucht wieder ein.
    Ich habe momentan auch ein Problem mit meinem Sohn, das hat aber
    nichts mit dem Alkoholkonsum meines Mannes zu tun.
    Jedenfalls kann ich nicht mehr so stark sein und das Problem
    beseiitgen, was ich früher mit hochgekrempelten Ärmeln angepackt habe,
    das fällt mir heutzutage enorm schwer.
    Meine Akkus sind auf Reserve, ich müsste sie dringend aufladen.
    Ich bin viel weniger belastbar als früher, was auch kein Wunder ist.
    Dir geht es sicher nicht anders, nee du bist kein Weichei, keine Sorge.
    Wir Co`s machen alles mit uns alleine ab, wir wollen keine anderen
    Menschen da reinziehen, immer schön den Schein wahren und wenn das nicht funktioniert, dann kriechen wir in unser Schneckenhaus, lassen gewisse Menschen nicht mehr an uns ran und machen unser eigen Ding.
    Wir ziehen uns immer mehr zurück, weil wir uns schützen müssen, sonst drehen wir irgendwann durch.
    Ja, diese gelben Augen schwanken bei meinem Mann auch, sonst wäre er auch bald nicht mehr, wenn es immer schlimmer werden würde.
    Er geht auch nie zum Arzt, seitdem ich ihm mal gesagt habe, dass ein Blutbild verrät, ob er gerade nur eine Session mit dem Alkohol hatte, oder regelmässig trinkt, geht er nicht mehr hin. Er gibt höchstens mal Urin ab, wenn er eine Blasenentzündung hat.....um Antibiotikum zu bekommen. Medikamente können die Leber auch schädigen....bzw. schädigen die Leber noch zusätzlich.
    Du schreibst, du kannst es gar nicht ab, wenn jemand ständig um dich rumtänzelt. Du schreibst mir mal wieder aus der Seele.
    Das kommt, weil insere Akkus leer sind, kein Mensch kann auf Dauer,
    über Jahre so eine schwere Last tragen. Und deshalb schotten wir uns dann ab und lassen nicht mehr alles an uns ran.
    Dass deiner sich auf deinen 5€ Job einschiesst, kann ich mir gut vorstellen.
    Von sich selber ablenken, sieh her, was ich für ein toller Ehemann bin, ich tue doch alles, damit es dir gut geht. Dann stell dich mal nicht wegen ein
    paar Drinks so an.
    Bei uns ist es so, dass wir beide viele Stunden arbeiten, aber ich mache den Haushalt und alles drumherum komplett alleine, er aber weist mich immer wieder darauf hin wie anstrengend doch SEIN Job ist.
    Egal was er in seinem Leben gemacht hat, es war immer sooo
    furchtbar anstrengend.
    Anfangs habe ich das nicht gescheckt, irgendwann kam ich dahinter, warum ihm seine Jobs so schwerfielen.
    Wenn ich jeden Abend mit einigen Promille ins Bett gehe.....wo sollden da noch die Energie herkommen?
    Zum Thema Schutzschild kann ich dir sagen, dass ich ein Verdrängungskünstler geworden bin.
    Meine Mutter sagte mal vor vielen Jahren zu mir: Mein Gott, du hast früher immer dein Ding durchgezogen, aber bei deinem Mann bist du Wachs in seinen Händen, da wehrst du dich nicht.
    Stimmt, sie hat recht, warum bin ich nur bei meinem Mann so.
    Okay, in Bezug zu meinem Sohn, der momentan seine Ehekrise
    komplett bei mir abladen will, da kann ich sagen: Nein, bis hierhin und nicht weiter, da baue ich mich Schutzschild auf, kann da nicht auch noch
    Mutter Theresa sein, aber ich lebe nicht mit ihm, das ist wohl der grosse Unterschied, da kann ich mich raushalten.
    Aber nicht, dass du denkst, dass mein Sohn mir egal ist.
    Ich will damit sagen, dass ich da in der Lage bin, mich rauszuhalten, mich
    abzugrenzen, an mich zu denken, an mein Wohl zu denken, mich nicht einspannen lassen.
    Bei meinem Mann bringe ich das nicht, WARUM?
    Ja und will ich ihn pflegen, fragst du.
    Ich habe jeden Tag Angst, dass er von heute auf Morgen ein
    Pflegefall wird. Ich denke schon, wenn ich ehrlich bin, ich hoffe, dass hier keine(r) mitliest, es würden sich bei manchen die Nackenhaare sträuben.
    Aber dann stelle ich mir vor, dass er im Pflegeheim ist, ich ihm Sonntags Apfelkuchen bringe (Humor muss sein), und er keinen Alkohol mehr trinken kann, weil da andere Menschen für sorgen und ich frei bin.
    Nur, ich bin erst 50, wie verlaufen die nächsten Jahre, wenn wir weiter
    unsere Augen verschliessen und den Dingen ihren Lauf lassen...?
    Wir wissen, dass es nicht besser wird, sind froh, wenn es nicht schlimmer wird, nur der Körper unserer Partner verzeiht nicht so wie wir und dann kommt eines Tages alles an`s Licht und unsere Männer und wir auch, können dann nicht mehr unsere Augen verschliessen, dann ist es amtlich, z.B. im Krankenhaus, wenn ein Akutfall eintritt, muss ja nicht gleich ein Delirium sein, es gibt ja unzählige Folgeerkrankungen durch den Alkoholismus.
    Vielleicht mache ich mal einen neuen Thread auf: "Welche Erkrankungen
    habt ihr während eures Alkoholkonsums erlebt und verschleiert, bis es nicht mehr zu verbergen war."
    Die Antworten können wir unseren Männern dann abends als Lektüre
    zur Nacht auf das Kopfkissen legen, vielleicht bekommen sie dann mal so richtig Schiss ( Galgenhumor).
    Liebe Mohn, ich freue mich auch immer wieder von dir zu hören.
    Wie ist dein Mann körperlich drauf?
    Liebe Grüße Waldliebende

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Willst du wirklich so lange warten, bis er im Pflegeheim ist?
    Meinst du, du kannst dich dann noch "freuen"?

    Du arbeitest dich doch bis dahin auf. Bist vlt. noch eher fertig als er.

    Solche Gedanken hatte ich auch. In den letzten Monaten.
    Nur wollte ich auf keinen Fall einen Pflegebedürftigen, den ich am Ende vlt. noch hätte betreuen dürfen. Dank seiner Trinksucht.
    Nee, nee, dann lieber von Hartz 4 leben, in ner billigen Wohnung, und bloss Schluss mit der Situation.

    So waren dann meine Gedanken.

    Ich "lag am Boden". Aber ich schaffte es, eine Entscheidung herbeizuführen, die für MEIN Leben eine totale Wende bedeutete. Für ihn natürlich auch. :wink:

    Liebe Grüße von Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

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