Was bedeutet für Dich trocken zu sein, zu leben?

  • Hallo Kawi,

    ich mache keine Kompromisse, das ist mir zu gefährlich.

    Meine Entgiftung habe ich gerade so überlebt weil ich es nicht früher eingesehen habe dass ich am Ende bin.

    Ich musste reanimiert, beatmet und künstlich ernährt werden um nach mehreren Monaten überhaupt eine Chance zu haben weiterzuleben.

    Wenn ich heute Kompromisse eingehe weiss ich nicht wie es ausgeht, deshalb lasse ich es in allen Bereichen.

    Mein jetziges Leben ist zu schön um es wegen irgendetwas zu riskieren.

    LG Martin

  • SOGAR ich ... ??
    Applaus war nie beabsichtigt, evtl Toleranz ...

    Solche wie mich, schickst Du lieber zum Reden in die Kneipe??

    Das ist auch sehr Verantwortungsbewusst ... ! :wink:
    ... das werde/muss ich in meiner realen Gruppe, heute Abend, besprechen!

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Ich „mache Dich nicht an“!
    Mein häufiges Unverständnis Dir gegenüber begründet sich vielleicht darin, das ich oft nicht weiß, ob Du gerade als Karsten (persönlich, mit Deiner eigenen Suchtgeschichte) oder als Administrator schreibst/urteilst/bewertest ...

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Hallo Ihr,

    Zitat von Pittchen

    das ich oft nicht weiß, ob Du gerade als Karsten (persönlich, mit Deiner eigenen Suchtgeschichte) oder als Administrator schreibst/urteilst/bewertest ...

    darf ich mal fragen, was das für einen Unterschied macht? Nur mal so, steh gerade auf'm Schlauch. :oops:

    Im Übrigen bin ich seit einem halben Jahr ohne Alkohol unterwegs. Und je mehr ich mich von ihm in allen Bereichen entferne, desto besser geht es.
    Keine Partys, keine Freunde, die trinken, wenn ich dabei bin, alkfreie Wohnung, Nahrungsmittel ohne "Reste" von Alk, viel Tee, selten Kaffee, ein bisschen Sport...
    Reale SHG, Depri-Therapie und Forum.

    Entschieden hab ich mich dafür, weil ich schon nach kurzer Zeit spüren konnte, dass es mir so richtig gut geht.

    penta

  • wie hat sich mein leben verändert. ich würde sagen grundlegend. nicht nur im bezug auf den alkohol. was den betrifft nehme ich nichts zu mir wo auch nur der verdacht besteht das alkohol enthalten sein könnte, da verzichte ich lieber, denn ich will leben.

    in den anderen bereichen habe ich eine freiheit gewonnen die ich mir noch vor 10 jahren nicht hätte vorstellen können. ich bin sehr selbstbewußt geworden. mir ist schlicht wurscht was andere von mir denken. ich kann meine meinung vertreten, aber auch zu meinen fehlern stehen. ich treffe meine entscheidungen ohne darüber nach zu denken ob meine nachbarn darüber die nase rümpfen könnten. ich muß nicht mehr alles so machen das ja keiner über mich tratscht. wenn ich keine lust habe den rasen zu mähen dann lass ich das, wenn ich keine lust habe zu bügeln dann mach ichs halt später. früher habe ich mir nie ne pause gegönnt, schwiemu hätte ja auftauchen können und mir vorhaltungen machen können. heute sag ich ihr, "du hast 3 möglichkeiten wenns dich stört, machs weg, überseh es oder geh wieder. ich hab da jetzt keine lust zu."

    ich habe mich nicht nur von der sucht befreit, sondern auch von den zwängen die mich mehr oder weniger in sie hinein gedrängt haben. mir ist egal ob mich mein gegenüber attraktiv findet, ob mich mein gegenüber für klug hält, dafür kann ich mir nüscht kaufen. solche gedanken belasten mich, machen mich fertig, machen mein leben schwer. warum sollte ich sie also denken. ich bin nicht auf der welt um zu sein wie andere mich gern hätten, so einfach ist das mittlerweile für mich. mir gehts gut auch wenn nicht alles gut ist.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Zitat von Pittchen

    Ich „mache Dich nicht an“!
    Mein häufiges Unverständnis Dir gegenüber begründet sich vielleicht darin, das ich oft nicht weiß, ob Du gerade als Karsten (persönlich, mit Deiner eigenen Suchtgeschichte) oder als Administrator schreibst/urteilst/bewertest ...

    Hallo Pittchen,
    Karsten ist trockener Alkoholiker, der sich hier ein Forum geschaffen hat um sich auszutauschen und nebenbei hat er damit viele Andere unterstützt - sehe ich so.

    Warum bist Du denn der Meinung dass Dir die Torte oder die Praliene nicht ausmacht? Das ist das was ich nicht verstehe.

    Du schreibst hier in einem Alkoholikerforum, siehst Du Dich denn selbst als Alkoholiker/ in?

    Ich für mich, lebe erst trocken seitdem ich weder bewusst, noch unbewusst Alkohol an mich heranlasse.

    Hallo Penta, hallo Martin war dies von Anfang an so?

    Hallo Doro, ich habe bei mir auch festgestellt, dass ich es neu erlebe und das fühlt sich gut an.

    die kawi

  • Hallo Kawi,

    Zitat

    war dies von Anfang an so?

    Bei mir schon.

    Als ich nach 6 Monaten Klinik und Reha, in der ich fast alles wieder lernen musste, nach Hause kam wollte ich nie wieder da hin wo ich mal war.

    Ich habe meinen Entschluss bis heute nicht bereut.

    LG Martin

  • Hallo Kawi,

    nein, das war es nicht.

    Es kam immer nach und nach. Hauptsächlich durch das Lesen und Schreiben hier.

    Jetzt gerade bin ich im geschlossenen Bereich dabei zu kapieren, was hinter dieser Kapitulation steckt und wie sie gemeint ist. :oops:

    Zum Glück schreiben hier viele "ältere" Abstinente, damit ich mir ein Bild machen kann. Und es hilft mir sehr, wenn jemand auf das guckt, was ich schreibe und dann mal seinen Senf dazu gibt.

    LG penta

  • Hallo,

    für mich bedeutet meine Trockenheit, dass ich wieder in das Leben gefunden habe und mich wieder zurecht finde. Ich stehe nicht mehr ständig unter Druck, kann entspannt mein Leben leben und bin somit zufrieden. Das kannte ich seit über 20 Jahren nicht mehr. Ich habe wieder Freude an vielen kleinen Dingen und manchmal bezeichne ich mich auch als glücklich. Was will ich mehr?

    Ich gehe nicht "nur" dem Glas aus dem Weg. Überall wo Alkohol in der Ernährung verwendet wird, ist für mich der Gebrauch ausgeschlossen. Wenn ich es z. B. bei den Putzmitteln vermeiden kann, tue ich das auch. Wo es sich nicht vermeiden lässt, z. B. Scheibenwaschanlage, habe ich ein Produkt gefunden, das wenigstens nicht so nach Alk riecht, sondern nach Zitrone.

    Schönen Tag noch

    H.

    PS - Pittchen :
    Wer so etwas behauptet, gleichzeitig damit noch leichtsinnig Andere gefährdet und noch nicht mal einsieht, was da für'n geistiger und verbaler Schrott produziert wird, hätte in der SHG, wo ich hingehe, nicht wirklich einen guten Stand. Auf solche Behauptungen geht dann auch keiner von den Erfahrenen wirklich ein, weil alle wissen wo das endet.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Nachtrag:
    Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich seit Januar hier bin, allerdings seinerzeit noch unter einem anderen Benutzernamen (Biti).

    penta

  • Kawi :D

    „Warum bist Du denn der Meinung dass Dir die Torte oder die Praline nichts ausmacht? Das ist das was ich nicht verstehe.“

    ... wie darf ich das denn in genehmigtem Rahmen erklären?? :oops:

    Mit einer Gegenfrage?
    Warum stört es den Einen, wenn trinkende Menschen anwesend sind, den Anderen nicht??

    ... vielleicht, weil ich in Torte/Praline keine Betäubung, sondern nur Zucker/Schokolade/Kalorien sehe ...

    Pittchen
    (welches -mit Sicherheit- auch nicht von allen in ihrer realen SHG geschätzt/gemocht wird!)

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Hallo ich bin erst oder schon? 19 Tage trocken und es bedeutet mir schon sehr viel. In den 19 Tagen habe ich erlebt...das ich mehr Kraft hatte, ausgeschlafen war und bin, fühle mich einfach fitter...vor allem das morgendliche schlechte Gewissen weil man abends vorher wieder getrunken hat...ist nicht da.
    Heute morgen bin ich ins Büro gefahren und dachte....he ist das toll...keinen dicken Kopf ...keinen Brand...keinen eckligen Geschmack im Mund

    Trocken sein bedeutet für mich meinen Kindern in die Augen schauen zu können...und zu sehen wie froh sie sind das es ein Ende hat.
    Trocken sein bedeutet für mich...nicht mehr Lügen zu müssen weil ich heimlich getrunken habe.
    Trocken sein bedeutet aber auch nie wieder Alkohol zu trinken...und das muss sich noch festigen bei mir und deshalb bin ich in diesem Forum.....LG Pelagia

  • Hallo zusammen,

    wenn ich "trocken-sein" höre, kommen mir augenblicklich keine Situationen, Verhaltensmuster, oder sonstwas in den Sinn. Für mich ist Trocken-sein ein Gefühlsding. Die trockenen Menschen in meinem Umfeld, die für mich als Vorbilder durchgehen :wink: , strahlen eine gerechte, aufrichtige, humorvolle, tiefe Gelassenheit aus. Gleichzeitig aber haben sie auch ganz klare Prinzipien und leben vernünftige Konzequenz.

    "Leider" trifft das erst in Ansätzen auf mich zu :lol: - aber ungefähr DA möchte ich hin und momentan habe ich auch wieder das Gefühl, in die richtige Richtung zu gehen. Das fühlt sicht gut an :D .

    gruss liv

    Geduld ist die Kunst, nur langsam wütend zu werden ...

  • Zitat

    ... wie darf ich das denn in genehmigtem Rahmen erklären??

    wie wärs denn mit Worten, Pittchen?

    Bitte auch, bist Du nun Alkoholkerin, oder hast Du damit noch Schwierigkeiten, dies für Dich einzugestehen?


    Wenn es gestattet ist, würde ich auf Deine Gegenfrage später antworten.

    die kawi

  • Pittchen, was du von dir gibst, ist schon sehr grenzwertig.

    Entweder, du nimmst die Sache nicht ernst, dann aber verschone bitte User, die hier eventuell neu dazu stoßen, mit deinen Weisheiten ...

    Oder du bist keine Alkoholikerin und machst dir hier einen zeitintensiven Spaß ...

    Oder du bist keine trockene Alkoholikerin.
    Dann kannst du Pralinen mit Schuss etc. ja ohne Probleme nach deinen 3 Flaschen Wein am Abend in dich hinein schaufeln.

    Im Fazit bringen deine Weisheiten hier Niemandem etwas, viel mehr verärgern sie diejenigen trockenen Alkoholiker, die ernsthaft mit ihrer Krankheit beschäftigt sind, oder sie verunsichern diejenigen trockenen Alkoholiker, die erst seit kurzem nicht mehr trinken und durch deine Aussagen auf schwachsinnige Gedanken kommen.

    Deine Aussagen verärgerten mich schon oft genug, daher auch mal meine Meinung dazu.

    Besten Gruß

  • Hallo,

    neben den Grundbausteinen keinen Alkohol zu trinken, nichts zu essen, wo Alkohol enthalten ist, keine Arzneimittel nehmen mit Alkohol und auch keine Reinigungsmittel UND mich natürlich vorher darüber zu informieren ist es für mich ganz wichtig, mein Verhalten auf den Prüfstand zu stellen.

    Das mache ich täglich über mein Tagebuch. Hier erkenne ich nasses Verhalten.

    So erkenne ich zB auch, ob meine Tagesstruktur noch stimmt.

    Ein weiterer wichtiger Punkt für mich und mein trockenes leben: Offener Umgang mit meiner Krankheit. Verstecken ist nass.

    LG kommal

    unterwegs...

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!