Hallo liebes Forum,
ich habe bzw. bin so glaube ich zu spüren auf dem Weg zu einem Problem und brauche wahrscheinlich eine ordentliche vor den Latz geknallt.
Seit meinem 15 Lebensjahr habe ich Alkohol getrunken, vor allem in den
Jungendjahren teilweise wirklich intensiv. Danach hatte ich viele Jahre einen "normalen" (wenn es das überhaupt gibt) Alkoholgenuss (?), d.h. unter der Woche kein Alkohol und am Wochenende mal bei einem gemütlichen Beisammensein das eine oder andere Bier und wenn mal eine Party zu feiern war, o.k. dann war ich dabei.
Meine grosse Jugendliebe, die ich dann auch geheiratet und mit der ich auch 2 Kinder habe, war von Anfang an dabei und wenn ich heute darüber nachdenke, hatte sie auch von Anfang an Probleme mit ihrem Alkoholkonsum (warum erkennt man das erst so spät?).
Mit der Geburt des ersten Kindes wurden die Probleme dann massiv, gutes Zureden die Finger doch zumindest in der Schwangerschaft vom Alk. zu lassen haben nur dazu geführt das heimlich getrunken wurde.
Mein Weg damit zurecht zu kommen war selbst zu saufen, damit ich dieses Problem zwar nicht lösen aber zumindest darüber im Rausch nicht nachdenken musste. Nun ja, diese Art von "Lösung" hat mir zu gut 20 Jahren täglichen Rausch verholfen aber in unserer Ehe sonst nicht weitergebracht, ganz zu schweigen von den Kindern.
Tag aus Tag ein der selbe Ablauf, aufstehen, arbeiten gehen, heimkommen, Anschuldigungen, Beschimpfungen der dichten Ehefrau überstehen, Haushalt so weit wie möglich managen, Kinder versorgen ins Bett bringen und dann vor dem holden zwischenzeitlich stark betrunkenen Eheweib in den Keller flüchten. Zeitung mit, Bier steht unten und warten bis sie ins Bett gegangen ist. Während des Wartens täglich zwischen 2 und 10 1/2 Literflaschen Bier getrunken..........
Später hab ichs verfeinert, da stand dann auch noch ein Lapi im Keller.
Und eigentlich den ganzen Zeitraum über, täglich der Gedanke, was machst Du da, was machst Du mit Dir, mit deinem Körper, was wird nur mit den Kindern und die einzige Antort, runter mit dem Bier dann musst Du heute nicht dran denken, morgen triffst Du eine Entscheidung.
Die letzten Jahre dann, echte Verzweiflung. Der Alkoholkonsum meiner Frau lag bei 1 Flasche Wodtka pro Tag, die Umwelt wurde nicht mehr wahrgenommen und ich wie gehabt, Haushalt aufrechterhalten, Kinder und alles andere managen, zwischenzeitlich waren die ja auch schon älter,
dadurch sind sie später ins Bett und mein Kellerstübchen hat mich dadurch auch erst später gesehen, aber trotzdem wenn es dann ruhig geworden ist, mussten die Biere runter, wie halt ich denn sonst das Leben aus, wie kann ich denn sonst einschlafen.
Die letzten Jahre dann, die Kinder im Teenager Alter, brachten Freunde mit heim und das hat sich mit der Mutter eigenlich gar nicht mehr vereinbaren lassen. Kommt nicht gut an wenn Freunde über die Mutter steigen müssen oder beschimpft werden, oder sie unter Tags nackig durch die Wohnung torkelt.
Meine Lösung, nur mehr zu Hause sein, verstecken, vertuschen, heile Welt zeigen, aus dem Verkehr ziehen und am Abend dann, richtig das Kellerstübchen und dort die Festplatte löschen.
Andere Alternativen hab ich nicht mehr gesehen, Freunde und Bekannte hatten wir seit Jahren nicht mehr und gabs was in der Firma, man hat ja zu Hause so viele Verpflichtungen.........
Dann Anfang letzten Jahres, das Thema Alkoholkonsum "der Mutter" war Gesprächsthema Nr. 1 zwischen den Kindern und mir, meiner war ja so gut wie unbekannt da er praktisch nur Nachts ablief, bin ich auf dieses Forum hier gestossen. Das Wort CO Abhängigkeit bzw. Krankheit kannte ich zu diesem Zeitpunkt nicht einmal und ich ein Alkoholiker, nein niemals mach ich doch nur wegen ihr !
Lesen, lesen, lesen, mein Gott da gibt es dort draussen Menschen die erzählen teilweise meine Geschichte, mein Gott kann das sein das ICH ein Säufer bin ?
Im Juni 2009 bin ich dsnn umgekippt, war mir wohl alles zuviel und musste 1 Woche ins Krankenhaus. Checks von oben nach unten ........
vor allem aber, die erste Nacht dort und ich habe geschlafen wie ein Murmeltier und zwar ohne Alkohol! Das obwohl ich immer geglaubt habe, du brauchst 1,2,3,4 Bier sonst kannst nicht schlafen.
Na ja, seit dieser ersten Nacht im KH, das sind jetzt 14 Monate hats keinen Tropfen Alkohol mehr gegeben, ohne Kampf, nach wenigen Tagen auch ohne Verlangen oder Saufdruck wie er oft beschrieben wurde.
In diesen 14 Monaten habe ich auch mein Leben radikal verändert.
Wollte meine Frau dazu bringen auch dem Alkohol lebe wohl zu sagen, nimm dir doch ein Beispiel an mir, es geht wenn man will, leider ohne Erfolg. Dann die Ankündigung, wenn du nichts unternimmst, Entgiftung, Theraphie, Selbsthilfegruppe......., dann ziehe ich aus, leider ohne Erfolg.
Der Auszug erfolgte, auch die Ankündigung wenn du nicht...., dann lasse ich mich scheiden, leider ohne Erfolg. Gut, wir sind jetzt geschieden, bei ihr alles beim alten somit, leider ohne Erfolg.
Die Tochter ist ebenfalls bereits ausgezogen, der Sohn folgt in Kürze.
Für beide war die Situation nicht mehr ertragbar, nachdem das ehem. Opfer Papa nicht mehr da war, mussten die beiden voll herhalten.
Und jetzt zurück zum Anfang, es sollte mir besser gehen, was es auch tut, so gut ist es mir so weit ich zurückdenken kann eigentlich nicht mehr gegangen. Ich hab zwar nichts mitgenommen und wirklich alles
von Geld bis.... zurückgelassen, aber ich habe Arbeit, verdiene gutes Geld, habe 2 Kinder die voll zu mir stehen und bin wie ich erkannt habe "trockener" Alkoholiker der endlich wieder am Leben aktiv teilnimmt. Super ja, aber seit jetzt 14 Tagen geistert mir im Kopf rum, du hast gezeigt das du nicht drinken musst, du hast gezeigt das du stärker bist als der Alkohol, na nächstens wenn Du mal in Gesellschaft bist gönnst du dir halt einmal ein Gläschen!
ICH WILL ABER NICHT und ich erkenne das da was falsch läuft, weiss aber nicht wie ich es stoppen kann. Diese Gedanken kommen jetzt immer häufiger, zwar oft nur ganz kurz, aber sie sind da und das erscheckt mich.
Ich will nie mehr stundenlang in einem Keller sitzen und mich vollaufen lassen, ich will auch nie mehr in der Früh munterwerden mit diesem dumpfen Gefühl im Kopf, verquollenen Augen, schlechtem Geschmack auf der Zunge und unfähig zu sein den Tag und das Leben zu geniessen.
Und trotzdem ist es da, warst net schlecht die letzten 14 Monate, ein Bierli macht da nix......
Kann bitte jemand aufstehen und mir eine knallen?
Und es tut mir leid, das ich so einen langen Text reinstelle, hab monatelang gerungen mich anzumelden, und jetzt lange nachgedacht soll ich was schreiben.... und jetzt kommt alles auf einmal^^
Lg
Moa