Brauche eine heftige Kopfwäsche

  • Hallo liebes Forum,
    ich habe bzw. bin so glaube ich zu spüren auf dem Weg zu einem Problem und brauche wahrscheinlich eine ordentliche vor den Latz geknallt.

    Seit meinem 15 Lebensjahr habe ich Alkohol getrunken, vor allem in den
    Jungendjahren teilweise wirklich intensiv. Danach hatte ich viele Jahre einen "normalen" (wenn es das überhaupt gibt) Alkoholgenuss (?), d.h. unter der Woche kein Alkohol und am Wochenende mal bei einem gemütlichen Beisammensein das eine oder andere Bier und wenn mal eine Party zu feiern war, o.k. dann war ich dabei.

    Meine grosse Jugendliebe, die ich dann auch geheiratet und mit der ich auch 2 Kinder habe, war von Anfang an dabei und wenn ich heute darüber nachdenke, hatte sie auch von Anfang an Probleme mit ihrem Alkoholkonsum (warum erkennt man das erst so spät?).
    Mit der Geburt des ersten Kindes wurden die Probleme dann massiv, gutes Zureden die Finger doch zumindest in der Schwangerschaft vom Alk. zu lassen haben nur dazu geführt das heimlich getrunken wurde.

    Mein Weg damit zurecht zu kommen war selbst zu saufen, damit ich dieses Problem zwar nicht lösen aber zumindest darüber im Rausch nicht nachdenken musste. Nun ja, diese Art von "Lösung" hat mir zu gut 20 Jahren täglichen Rausch verholfen aber in unserer Ehe sonst nicht weitergebracht, ganz zu schweigen von den Kindern.

    Tag aus Tag ein der selbe Ablauf, aufstehen, arbeiten gehen, heimkommen, Anschuldigungen, Beschimpfungen der dichten Ehefrau überstehen, Haushalt so weit wie möglich managen, Kinder versorgen ins Bett bringen und dann vor dem holden zwischenzeitlich stark betrunkenen Eheweib in den Keller flüchten. Zeitung mit, Bier steht unten und warten bis sie ins Bett gegangen ist. Während des Wartens täglich zwischen 2 und 10 1/2 Literflaschen Bier getrunken..........
    Später hab ichs verfeinert, da stand dann auch noch ein Lapi im Keller.

    Und eigentlich den ganzen Zeitraum über, täglich der Gedanke, was machst Du da, was machst Du mit Dir, mit deinem Körper, was wird nur mit den Kindern und die einzige Antort, runter mit dem Bier dann musst Du heute nicht dran denken, morgen triffst Du eine Entscheidung.

    Die letzten Jahre dann, echte Verzweiflung. Der Alkoholkonsum meiner Frau lag bei 1 Flasche Wodtka pro Tag, die Umwelt wurde nicht mehr wahrgenommen und ich wie gehabt, Haushalt aufrechterhalten, Kinder und alles andere managen, zwischenzeitlich waren die ja auch schon älter,
    dadurch sind sie später ins Bett und mein Kellerstübchen hat mich dadurch auch erst später gesehen, aber trotzdem wenn es dann ruhig geworden ist, mussten die Biere runter, wie halt ich denn sonst das Leben aus, wie kann ich denn sonst einschlafen.

    Die letzten Jahre dann, die Kinder im Teenager Alter, brachten Freunde mit heim und das hat sich mit der Mutter eigenlich gar nicht mehr vereinbaren lassen. Kommt nicht gut an wenn Freunde über die Mutter steigen müssen oder beschimpft werden, oder sie unter Tags nackig durch die Wohnung torkelt.
    Meine Lösung, nur mehr zu Hause sein, verstecken, vertuschen, heile Welt zeigen, aus dem Verkehr ziehen und am Abend dann, richtig das Kellerstübchen und dort die Festplatte löschen.
    Andere Alternativen hab ich nicht mehr gesehen, Freunde und Bekannte hatten wir seit Jahren nicht mehr und gabs was in der Firma, man hat ja zu Hause so viele Verpflichtungen.........

    Dann Anfang letzten Jahres, das Thema Alkoholkonsum "der Mutter" war Gesprächsthema Nr. 1 zwischen den Kindern und mir, meiner war ja so gut wie unbekannt da er praktisch nur Nachts ablief, bin ich auf dieses Forum hier gestossen. Das Wort CO Abhängigkeit bzw. Krankheit kannte ich zu diesem Zeitpunkt nicht einmal und ich ein Alkoholiker, nein niemals mach ich doch nur wegen ihr !

    Lesen, lesen, lesen, mein Gott da gibt es dort draussen Menschen die erzählen teilweise meine Geschichte, mein Gott kann das sein das ICH ein Säufer bin ?
    Im Juni 2009 bin ich dsnn umgekippt, war mir wohl alles zuviel und musste 1 Woche ins Krankenhaus. Checks von oben nach unten ........
    vor allem aber, die erste Nacht dort und ich habe geschlafen wie ein Murmeltier und zwar ohne Alkohol! Das obwohl ich immer geglaubt habe, du brauchst 1,2,3,4 Bier sonst kannst nicht schlafen.
    Na ja, seit dieser ersten Nacht im KH, das sind jetzt 14 Monate hats keinen Tropfen Alkohol mehr gegeben, ohne Kampf, nach wenigen Tagen auch ohne Verlangen oder Saufdruck wie er oft beschrieben wurde.

    In diesen 14 Monaten habe ich auch mein Leben radikal verändert.
    Wollte meine Frau dazu bringen auch dem Alkohol lebe wohl zu sagen, nimm dir doch ein Beispiel an mir, es geht wenn man will, leider ohne Erfolg. Dann die Ankündigung, wenn du nichts unternimmst, Entgiftung, Theraphie, Selbsthilfegruppe......., dann ziehe ich aus, leider ohne Erfolg.
    Der Auszug erfolgte, auch die Ankündigung wenn du nicht...., dann lasse ich mich scheiden, leider ohne Erfolg. Gut, wir sind jetzt geschieden, bei ihr alles beim alten somit, leider ohne Erfolg.
    Die Tochter ist ebenfalls bereits ausgezogen, der Sohn folgt in Kürze.
    Für beide war die Situation nicht mehr ertragbar, nachdem das ehem. Opfer Papa nicht mehr da war, mussten die beiden voll herhalten.

    Und jetzt zurück zum Anfang, es sollte mir besser gehen, was es auch tut, so gut ist es mir so weit ich zurückdenken kann eigentlich nicht mehr gegangen. Ich hab zwar nichts mitgenommen und wirklich alles
    von Geld bis.... zurückgelassen, aber ich habe Arbeit, verdiene gutes Geld, habe 2 Kinder die voll zu mir stehen und bin wie ich erkannt habe "trockener" Alkoholiker der endlich wieder am Leben aktiv teilnimmt. Super ja, aber seit jetzt 14 Tagen geistert mir im Kopf rum, du hast gezeigt das du nicht drinken musst, du hast gezeigt das du stärker bist als der Alkohol, na nächstens wenn Du mal in Gesellschaft bist gönnst du dir halt einmal ein Gläschen!
    ICH WILL ABER NICHT und ich erkenne das da was falsch läuft, weiss aber nicht wie ich es stoppen kann. Diese Gedanken kommen jetzt immer häufiger, zwar oft nur ganz kurz, aber sie sind da und das erscheckt mich.

    Ich will nie mehr stundenlang in einem Keller sitzen und mich vollaufen lassen, ich will auch nie mehr in der Früh munterwerden mit diesem dumpfen Gefühl im Kopf, verquollenen Augen, schlechtem Geschmack auf der Zunge und unfähig zu sein den Tag und das Leben zu geniessen.

    Und trotzdem ist es da, warst net schlecht die letzten 14 Monate, ein Bierli macht da nix......

    Kann bitte jemand aufstehen und mir eine knallen?

    Und es tut mir leid, das ich so einen langen Text reinstelle, hab monatelang gerungen mich anzumelden, und jetzt lange nachgedacht soll ich was schreiben.... und jetzt kommt alles auf einmal^^

    Lg
    Moa

  • hallo moa

    du bist den ganzen druck los, nu hat der alkohol wieder platz in deinen gedanken. du mußt dir alternativen suchen, fern ab vom alkohol. evtl ein sportverein wo nicht gesoffen wird, ein kurs in der volkshochschule am abend, sowas in der art. das du abends in der zeit in der du früher oft gesoffen hast beschäftigt bist. such dir ein hobby das dich ausfüllt. wichtig ist die zeit sinnvoll neu zu gestallten. das ist für viele gar nicht so einfach.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo....ich habe deinen Thread gelesen und er hat mich auch sehr betroffen gemacht....im Sinne...was der Sch.... Alkohol alles anrichtet. Auf der anderen Seite hast Du wirklich schon viel geschafft und verändert in Deinem Leben. Hut ab! Ich bin selbst noch nicht lange trocken...aber auch mir kommen ab und an die Gedanken.....ach ein Gläschen Wein wird wohl nicht so schlimm sein. ABER! Ein Gläschen Wein ist schlimm für mich....weil dann alles wieder von vorne los geht....aus einem Gläschen wird ne Flasche....und das nicht nur ab und zu. Ich will das nicht mehr!!!!!!!!! Und ich weiß das ich es nicht kontrollieren kann!

    Wenn mir diese Gedanken kommen versuche ich mich abzulenken. Ich habe mich auch auf der Abendschule angemeldet um mein Englisch aufzufrischen, ich mache einen Tanzkurs........und ich schreibe Tagebuch. Das hilft mir sehr. Und wenn ich solche Gedanken habe....blätter ich manchmal ein paar Tage zurück und lese....und weiß es geht vorüber.

    Ich wünsche Dir viel Kraft beim "Nein" zu bleiben! LG pelagia

  • Hallo moa,
    Du kannst alles tun, außer TRINKEN!!! Dann fängt unweigerlich der ganze MIST von vorne an. Gib Deine Freiheit und Dein selbst bestimmtes Leben nicht wieder dem Alkohol in die Hand. Such Dir so schnell wie möglich Hilfe, Beratungsstellen gibt es überall. Du musst sie nur ausfindig machen.
    Liebe Grüße
    Elisabeth

  • Danke für Eure Antworten und Anregungen!
    Doro - das ist mein Problem. Die Gedanken kommen nicht zu Hause zu den ehem. Zeiten des drinkens, sondern unter Tags und da habe ich nie getrunken. Genau das verunsichert mich so sehr.

    Pelagia - ich weiss es, das gilt auch für mich. ein Gläschen und meine Mauer bricht zusammen und das darf einfach nicht passieren.

    Elisabeth - das ist mein grösstes Problem. ich könnte nicht zu einer Beratungsstelle gehen. Diesen Schritt schaffe ich einfach nicht.
    Aus all den Beiträgen hier weiss ich aber, dass das eigentlich das Um und Auf ist. Vertehe ich voll, kann ich nachvollziehen und akzeptieren. Aber ich kann mich dazu niemals durchringen, seit vielen Monaten denke ich darüber nach, ohne Aussicht auf Erfolg.

    Nach der Arbeit beschäftige ich mich auch, spazieren, lesen, Gartenarbeit, die Kinder kommen, eigentlich keine freie Minute. Am We bin ich in Museen unterwegs, gehe ins Kino, hole da Dinge nach die ich viele viele Jahre nicht mehr gemacht habe.
    Dann fahre ich glücklich nach Hause und merke plötzlich das ich im Unterbewusstsein denke, jetzt wäre ein Schluck Bier nicht schlecht.
    Seit diese Gedanken plötzlich da sind und ich dagegen ankämpfe kommen sie immer öfter und genau das verstehe ich im Moment nicht und es macht mir Angst.

    Lg
    Moa

  • Zitat von moa

    das ist mein grösstes Problem. ich könnte nicht zu einer Beratungsstelle gehen. Diesen Schritt schaffe ich einfach nicht.


    Hallo moa,

    dann geht es dir nicht nicht dreckig genug. Du hast den anonymen Schritt hier gepackt. Dann wird es auch Zeit weitere Maßnahmen zu ergreifen. Ich kenne das. Bei meinen vergeblichen Versuchen trocken zu werden, habe ich mich auch immer um die professionelle Hilfe gedrückt. Geschafft habe ich es erst mit ihr.

    Schönen Tag noch

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • hallo moa

    eine gute hilfe ist, hier zu schreiben wenn der druck kommt, ganz offen und ehrlich und möglichst zeitnah. also wenn es denn möglich ist alles stehen und liegen lassen und pc an.

    eine weitere möglichkeit ist deine altlasten mit profesioneller hilfe aufzuarbeiten. wenn man allein so gar nicht weiter kommt sollte man das wirklich ins auge fassen. ich weiß das du dich schämst, das du vielleicht denkst das es ein zeichen von schwäche ist hilfe anzunehmen. ich kann dir aber sagen, man muß sehr stark sein um zu seinen schwächen stehen zu können, denn vertuschen und verdrängen ist viiiiiel einfacher. und geschämt haben wir uns alle. es ist eine wahnsinnige erleichterung wenn man diesen schritt getan hat und angst und scham ist wie weggeblasen.

    auch eine zusätzliche reale shg kann helfen. denk einfach immer daran, du bist mit der krankheit nicht allein, überall an diesen stellen sind menschen die mit allen facetten unserer krankheit vertraut sind, bzw sie selbst haben. da guckt dich keiner schief an oder drückt dir nen dummen spruch. du wirst wie hier herzlich aufgenommen und man wird dir helfen.

    willst du aus falscher scham tatsächlich riskieren nen rückfall zu haben? ich glaube nicht. wenn du dich allein so gar nicht traust dann frag doch jemanden der dir nahe steht ob er dich beim ersten mal begleitet. vielleicht deine kinder, denn die könnten auch hilfe brauchen. tu den saufdruck nicht ab, er hat gründe die du bearbeiten mußt. denn ablenkung allein scheint ja nicht zu reichen. tu was, es geht schließlich um dein leben.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo HansHa,
    verstehe ich nicht. Das würde bedeuten dass ich wieder drinken muss bis er mir richtig dreckig geht und ich den Weg raus nur noch mit Hilfe finden kann.
    Aber ich fühl mich ja eigentlich gut und will nicht das es mir dreckig geht, sprich ich will und werde nichts drinken.
    Mhm, wenn ich also es selbst nicht schaffe diese Gedanken abzustellen, werde ich immer dagegen ankämpfen und über kurz oder lange diesen Kampf verlieren, somit sind wir als Alternative wieder bei der professionellen Hilfe.
    Mit diesem Gedankengang muss ich mich jetzt erst mal beschäftigen.
    Danke
    Moa

  • Hallo Doro,
    hab Deine Nachricht erst jetzt gesehen.
    ^^und Du hast den Nagel genau auf den Kopf getroffen, besser hätte ich es selbst nicht beschreiben können.
    Meine Tochter war schon bei einer, wie sagt man EKA Gruppe und eigentlich davon positiv angetan.
    Ehrlicher Weise glaube ich jetzt langsam auch, das es ohne nicht gehen wird, den Schups dazu habt ihr mir nun gegeben, jetzt muss ich das nur noch in meinem Kopf bringen.
    Bin ja doch nichts besonderes, brauch nur auf das hier gelesene und Euch zu hören...........
    Danke Dir für Deine offenen Worte, das hat gut getan.

    Lg
    Moa

  • Hallo moa,
    google doch mal bei Caritas Suchthilfe, da gibt es sogar eine online Suchtberatung. Vielleicht hilft Dir das weiter. Oder unter Kreuzbund. Da kannst Du Deine PLZ eingeben und eine Gruppe in Deiner Nähe finden. Ich selbst bin da seit 14 Jahren dabei. Ganz bestimmt wirst Du da gut aufgenommen, probiers doch einfach mal!! Hab Mut, alle da haben dasselbe Problem.
    Liebe Grüße
    Elisabeth

  • Hallo Moa!

    Mein Mann dachte auch am Anfang nach der ersen Euphorie, er kommt prima zurecht. Aber nach dem ersten "Strafe zahlen" ist er heftig aufgewacht.
    Es ist ein "Lernprozess" für euch Alkoholiker wie auch für uns Co`s, den wir durchgehen müssen, wenn wir gesunden wollen. Und da ist es NUR von Vorteil, wenn wir uns so viel Hilfe suchen und ANNEHMEN, wie wir nur finden können.
    Meistens dauert dieser Prozess aber auch eine gute Zeit! Darauf kannst du dich schon mal einstellen, und dir eine ordentliche Portion Geduld zurechtlegen.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen und ganz viel - auch reale - Hilfen!
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Zitat von moa

    Mhm, wenn ich also es selbst nicht schaffe diese Gedanken abzustellen, werde ich immer dagegen ankämpfen und über kurz oder lange diesen Kampf verlieren, somit sind wir als Alternative wieder bei der professionellen Hilfe.


    Hallo moa,

    genau so meinte ich es. Einen ständigen Kampf habe ich immer verloren. Erst nachdem mir klar geworden ist, wie ich mit meiner Sucht leben kann, hat es funktioniert. Dazu habe ich Hilfe gebraucht. Diese anzunehmen musste ich auch erst lernen.

    Schönen Tag noch

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Danke an Euch alle für die Ratschläge und Unterstützung.
    Trotz der langen Zeit des mitlesens war mir eigentlich bisher nicht so richtig klar, wie hilfreich dass das für den Betroffenen sein kann.
    So nebenbei fällt bei mir jetzt auch das Nebenprodukt "Verstehen" von vielen Eurer Aussagen, Meinungen, Ratschläge an.
    Dehmut hat mal wer geschrieben ist wichtig, ich hab nicht verstanden was gemeint war. Von Überheblichkeit habe ich gelesen und auch nicht verstanden, hatte ja schon einige trockene Monate hinter mir und war somit geheilt ^^

    Wahrscheinlich brauch ich länger als so manch andere/r, aber ich beginne so schön langsam und gemütlich zu begreifen, es ist ein lebenslanger Prozess der nie enden wird, die Alternative ist besch.....

    Gut das es dieses Forum und Euch gibt, es gibt noch so viel für mich zu tun.

    Lg
    Moa

  • Hallo Moa,
    mach dir mal keine Gedanken übers länger brauchen,jeder hat seinen eigenen Rhythmus.
    Du hast auch einiges gestemmt in den Monaten, Scheidung, und du bist weiter trocken.
    Nihm jede Hilfe an die du brauchst.
    Und es kommen noch einige positive Nebenprodukte dazu, freu dich drauf.
    LG
    Jürgen

  • Hallo an alle,
    möchte mich zwischendurch nur mal kurz melden und Euch mitteilen, dass ich nach wie vor trocken bin.
    Habe mir die Unterlagen meines Krankenhausaufenthaltes vom letzten Jahr rausgesucht, damit ich auch das genaue Datum meiner Trockenheit weiss, es ist der 6.7.2009.
    Die Gedanken an ein Bier, die mich die letzten Wochen verfolgt haben, habe ich so weit wieder im Griff. Eine Abschiedsfeier einer Kollegin mit der ich 33 Jahre zusammengearbeitet habe, ist auch gut überstanden, ein Strassenfest unserer Siedlung zu der ich eindringlichst eingeladen war, habe ich vorsorglich nicht besucht, ich wusste dass da der Alkohol in Strömen fliesst.
    Die Versuchung wollte ich mir nicht antun^^.
    Gestern Abend ist mein Sohn plötzlich vor der Haustüre gestanden, seine Ma hat ihn vor die Türe gesetzt, in welchem Zustand sie war möchte ich gar nicht weiter erläutern, ich habe da immer die Lebensgeschichten aus diesem Forum im Kopf und weiss wohin ihr Weg führt.
    Die Familie hat sich daher jetzt aufgelöst, bzw. vereint sie sich jetzt wieder bei mir. Irgendwie freut es mich, aber andererseits ist das Ganze einfach nur tragisch.
    Wenn ich das alles so sehe, weis ich das es nur eine Möglichkeit gibt das alles wieder in die Reihe zu bekommen und das heisst für mich TROCEKN bleiben und mein Leben aktiv in die Hand zu nehmen.

    Lg
    Moa

  • Hallo Moa,

    die Familie hat sich nicht aufgelöst, sie hat nur andere Gewichtung bekommen und Deine Kinder können sich doch auf Dich verlassen und an Dich wenden, genauso wie umgekehrt auch!!!

    Gegen den Alkohol kämpfen kann schwierig sein: Kapitulieren. Anerkennen, dass man machtlos ist, aber nicht kämpfen.

    Die GEdanken können immer mal kommen, auch nach Jahren, darauf vorbereitet sein ist wichtig: Hast Du jemanden, den Du jederzeit anrufen kannst, wenn Du kurz davor wärest, zum 1. Glas zu greifen? Der Besuch einer SHG oder eine ambulante Therapie können auch da viel Hilfe bieten => und Du findest Gleichgesinnte.

    Ich helfe mir bei Suchtdruckmit dem HALT:

    H= Hungry?
    A= Angry?
    L= Lonely?
    T= Tired?

    Meist trifft einer der Gründe zu, dem kann ich dann abhelfen.

    Soviel mal von mir, noch nicht so lange trocken wie Du, und auch nicht immer problemlos.

    Charlie

    Immer schön die Ohren steif halten!!!

  • Hi Moa,
    tragisch oder Schicksal egal , du bist trocken und kannst für deinen Sohn da sein.Aktiv und Sebstbestimmt, das ist jetzt dein Ding.
    So gehts, und was ist da ein Strassenfest, wen es um dich geht.
    LG
    Jürgen

  • Hallo,
    wieder sind gut 14 Tage Trockenheit überstanden.
    Letzte Woche gabs in der Firma eine Abteilungsfeier bei der ich nicht anwesend war.
    Beim Zusammenräumen hab ich dann mitgeholfen, das erstaunliche war, dass ich beim wegtragen der Flaschen ein richtiges Verlangen nach einem
    Schluck bekommen habe. Aber es war kein ernsthaftes Problem, es hat eher mein Verstänsnis zwischen Euren gelesenen Ratschlägen und dem
    Echtleben bewirkt und mir gezeigt was ein Suchtgedächnis ist.
    Lesen und erleben ist halt doch was anderes, aber wenn man vorbereitet ist, hat man die Chance es zu bewältigen!

    Allerdings gibt es am Freitag ein grosses Firmenfest, bei welchem Anwesenheitspflicht besteht und ich daher teilnehmen muss. Habe da schon vorgefühlt aber es wurde mir sehr nahe gelegt dort zu erscheinen.

    Ein bisschen Angst davor habe ich schon, dieses ewige na ein Schluckerl macht dir sicher nichts aus ............., das wird ganz schön nerven.
    Aber nachdem es nicht lange dauern wird bis der Großteil dicht ist, werd ich mich dementsprechend bald nach Hause in mein alkohlfreies Umfeld verziehen.

    Alkoholfreies Umfeld, das ist auch so eine Sache die ich oft gelesen habe.
    Am Anfang hatte ich keine Vorstellung wie so was funkionieren kann und soll, so nach dem Motto überall wird getrunken und alle trinken.
    Denkste, weiss ich heute. Viele Menschen trinken entweder gar nichts oder wirklich nur sehr sporadisch, das ist mir nur nie aufgefallen !!
    Heute unternehme ich mehr als früher und siehe da es macht Spass.
    Ein guter Kaffee in einem netten Kaffeehaus mit angenehmen Leuten plaudern, das hat schon was und ist ein völlig neues und gutes Lebensgefühl das ich nicht mehr missen möchte.

    Ich wünsche Euch allen alles Gute und vor allem viele viele trockene und glückliche Tage.

    Lg
    Moa

  • Hallo Moa,
    du schreibst das bei diesem Fest Anwesenheitspflicht besteht. Dem entnehme ich das dein Chef über dein Problem nicht informiert ist!?!
    Wenn dem so ist, solltest du schnellstens mal mit deinem Chef sprechen, denn solche Feste sind ein sehr hohes Risiko rückfällig zu werden. Wenn keiner Bescheid weiss werden deine Kollegen auch nicht verstehen warum du nicht mit trinkst, ich nehme doch an es war früher der Fall das du bei Firmenfeiern mitgetrunken hast. Wenn du dich jetzt mit irgendwelchen Ausreden schützen willst, wirst du bald merken das du dich in Lügen verstrickst und dann hast du wirklich ein Problem.

    LG Chaosimleben

    Es war ein Donnerstag und ich habe entschieden: Mein Leben muss sich ändern!

  • Hallo Chaosimleben,
    den Chef eines Konzernes zu informieren ist eher schwierig :D
    Mein direktes Arbeitsumfeld incl. Vorgesetzten weiss darüber natürlich Bescheid und unterstützt mich.
    Hier geht es aber um eine Feier der Führungskräfte zu welchem die Leute aus ganz Europa zusammen gezogen werden mit langem Voraviso und vor allem mit der Anweisung dieses Datum entsprechend zu blocken, da Anwesenheitspflicht.
    Aber keine Angst wie im richtigen Leben, gibt es auch da genügend Leute die nicht trinken und ich werde mich da anhängen und einen netten Abend verbringen.
    Ausserdem benütze ich nicht den angebotenen Shuttlebus sondern komme mit dem Auto und da bin ich seit jeher äusserst darauf bedacht nichts zu trinken, denn ohne Führerschein hätte ich ein ernsthaftes Problem.
    Ein kleines Schutzschild aber ich habe NIE getrunken wenn ich gefahren bin, davor hatte ich immer Respekt.

    Lg
    Moa

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