Alkohol, du zerstörst unsere Liebe

  • Kopf immer schön oben halten, Joanne. Du kriegst das gebacken. Du kriegst alles gebacken, was Du nur willst, solange es DICH betrifft.

    Habe Vertreuen zu Dir selbst, ich habe Vertrauen zu Dir.

    Feeli

    Liebe Grüße von

    Feeli

  • Guten Morgen,Feeli,
    habe die letzten 2 Nächte kaum geschlafen,wegen meiner Tochter,aber es geht mir ganz gut,aber heute Morgen kam doch ganz plötzlich so ein blöder Durchhänger angeflogen,hat sich zu mir an den Frühstückstisch gesetzt.Habe mich schnell eingelogt,deine Zeilen gelesen und den Durchhänger zum Fenster rausgeschmissen.
    Danke Feeli,die Sonne scheint,herlich
    Joanne

  • Hallo Joanne,

    Ich freue mich riesig, wenn meine Worte Dich aufbauen konnten. Du brauchst Dich aber nicht bedanken, denn ich habe nur die Wahrheit ausgesprochen! Die Durchhänger kenne ich sehr, sehr gut. Für mich gilt: Sie kommen immer seltener, sind nicht mehr ganz so heftig (naja, manchmal schon, man muss sich mal ausheulen, das ist gesund) und sie sind viel schneller wieder weg.

    Während ich am Anfang noch das Gefühl hatte, dass es aus der Hölle kein entkommen mehr gibt, freue ich mich jetzt immer öfter darauf, mein Leben so zu gestalten, wie es mir passt - ohne ständigen Eiertanz! "Hoffentlich wird er nicht sauer, wenn ich länger wegbleibe, als ursprünglich vereinbart... Mmmh, das kann ich nicht kochen, das mag er nicht so... Tja, heute käme eigentlich ein Film, den ich gerne sehen möchte, aber parallel ist doch das Fußballspiel der Bayern... Muss der eigentlich wirklich jeden Tag ein frisches T-Shirt / Hemd / Pulli anziehen? Er könnte ja vielleicht doch lernen, wie man die Waschmaschine anmacht... Ob er böse wird, wenn ich ihm heute damit komme, dass ich gerne das Haus geputzt haben möchte und er soll mir dabei helfen?... Wann wäre wohl ein günstiger Zeitpunkt, ihn darum zu bitten, die neue Lampe zu montieren?... Die Liste läßt sich endlos fortsetzen." - VORBEI!!!!!!!!!

    Ja, heute war wunderschönes Wetter. Hoffentlich konntet Ihr beiden Mädels es auch ein wenig genießen?!

    Einen schönen Abend noch!

    Feeli

    Liebe Grüße von

    Feeli

  • Also,ich habe schon wieder die ganze Woche an mir gezweifelt,als ich gestern zum Anwalt bin,habe ich gedacht-so das wars,jetzt beendest du die Ehe,denn er hat sich ja wirklich gebessert,und ich gebe ihm keine Chance,geh lieber nicht hin-
    Ich bin dann doch hin,obwohl meine Tochter richtig krank war,was mir schwer gefallen ist,doch meine Mutter war ja bei ihr,wäre aber ein guter Grund gewesen doch abzusagen
    Heute war eine Freundin da,und sie hat mir erzählt,nachdem ich ihr von unseren Problemen berichtet habe,das er letzt auf dem 'Geb.in kurzer Zeit 3 Flaschen Bier abgehauen hat,das andere Gäste sie darauf angesprochen haben ob er ein Alkholproblem habe.Wie blöd für mich,da ich ja dann wieder hin bin, und ich habe nichts gemerkt,obwohl sie mich nach ihm gefragt haben,ob er denn nicht mehr komme.
    Und Heute,er hat wieder Bier gekauft,einen kleinen Kasten,wollte Wasser kaufen,und der 1/2 Kasten ist schon leer,2 Flaschen hat zwar ein Kumpel getrunken,aber den Rest er,und er lallt rum,alles über seinen neuen Arbeitsplatz,das er der Beste ist usw.kann es nicht mehr hören.
    Also ich denke,bin fast wieder am Anfang,als ich mich angemeldet habe,abgesehen davon,das ich beim Arzt und Anwalt war,habe ich wieder auf ein Wunder gehofft.
    Ach ich will einfach nicht mehr,keinen Steit,keine seelichen Verletzungen,vor allem möchte ich das meine Tochter nichts mehr mitbekommt .Ach diese blöden Wochenenden,früher habe ich mich immer darauf gefreut,jetzt hasse ich sie,denn da sehe ich was er macht und bekomme einfach nur Frust.
    Joanne

  • Hallo Joanne,
    ich weiß wie schwer es ist unser Augenmerk auf uns zu richten und das "Kontrollieren" :shock: wegzulassen. es bringt Dir doch gar nichts wenn Du nachsiehst wieviel Flaschen fehlen und ob er Wasser oder "Stoff" geholt hat. Auf ein Wunder brauchst Du nicht zu hoffen :shock: ...solange er nicht selber profess. Hilfe in Anspruch nehmen will, wenigstens von sich aus zur Entgiftung geht weil er nicht mehr will oder kann...dann kannst Du lange warten/hoffen etc. Er kann nicht aufhören, auch wenn er viell. mal einen Tag oder mehrere ohne "Stoff" aushält...er braucht ihn, spätestens dann wenn Entzugserscheinungen auftreten. Für mich ist es auch schwer nachzuvollziehen, wir können froh darüber sein, aber ich kenne auch die ständige Hoffnung, aber irgendwann muß mal vorbei sein. Er kann und will nicht anders. :?
    Ich wünsche Dir einen entspannten Abend,
    lg Nele :D

  • Hallo Nele,hallo Feeli
    ja noch ist er entspannt,denn wir sind im Wohnzimmer und gucken<Barbie>und er in der Küche,hoffe das er sich einfach ins Bett legt und gar nichts zu mir sagt,denn sonst .......ich bin halt nicht so ruhig,habe meiner Mutter aber versprochen mich ruhig zu verhalten,wegen meiner Tochter.
    Habe einfach mal Zuspruch gebraucht,und mir kommen jedesmal die Tränen,aber es geht mir besser
    Joanne

  • Hallo Joanne,
    wie schon mehrfach geschrieben, du bist mein Spiegelbild, allerdings vor 3 Monaten!
    Ich habe auch immer nach den versteckten Bierkästen gesucht, und ich wurde meistens fündig, auch am Auszugstag noch, als hätte ich immernoch gehofft oder ich habe die Besätigung gebraucht, wenn er getrunken hat habe ich auch das Recht auszuziehen! Das Alles ist nat. Unsinn, auch wenn er mal nichts trinkt ist die Welt nicht wieder in Ordnung! Dieses Hin und Her Gefühlchaos pur, mach ich es richtig oder nicht?????
    Hör mal in dich rein, was liebst du an deinen Mann noch?
    nette Gepräche abends auf dem Sofa,
    gemeinsame Ausflüge,
    Grillabend bei euch zu Hause,
    gemeinsam Kochen,
    einfach nur rumblödeln und herzlich zusammen lachen,
    gemeinsam ein Zimmer renovieren,
    Sex, den auch du willst???????????
    Es ist verdammt schwer in dieser Phase klare Gedanken zu fassen, aber es ist dein Leben, lass es wie es ist oder ändere dich!
    Weine, sei wütend, lache, freu dich wenn die Sonne scheint und lebe!!!

    Viel Kraft, liebe Joanne
    graupe

  • Hallo Joanne,

    Hoffnung, Enttäuschung, Hoffnung, Enttäuschung: Das Karussell dreht sich in einer Endlosschleife weiter, wenn man nicht irgendwann den Mut (oder die Verzweiflung) aufbringt, aus voller Fahrt abzusteigen.

    Dass man an seiner Entscheidung zweifelt und dazu neigt, der Hoffnung wieder und wieder nachzugeben, gehört wohl dazu, man ist ja auch lange genug mitgefahren.
    Meiner letzten Enttäuschung nach der Trennung, dass mein Mann nicht im geringsten für seine Familie kämpft, ist dann der Gewissheit und Fassungslosigkeit gewichen: Er hat tatsächlich ohne mit der Wimper zu zucken seine Familie für den Alkohol aufgegeben.
    Das wiederum ist aber seine freie Entscheidung, die ich nicht ändern kann und zu akzeptieren habe, das Karussell kann nur er allein anhalten. Ergo geht es jetzt einzig und allein um mein Wohlergehen und natürlich das meiner Kinder.

    Joanne, es ist bestimmt nicht einfach, sich von diesen Gedanken freizumachen alle Hoffnungen über Bord zu werfen und zur Abwechslung mal ausschließlich an sich zu denken, aber die Alternative besteht darin, weiter mitzufahren, bis er es anhält - oder eben auch nicht.

    Lieben Gruß
    Nina

    Lieben Gruß
    Nina

  • Hallo graupe

    Gespräche auf dem Sofa----kann mich nicht mehr daran erinnern :evil:
    Ausflüge-----dieses Jahr noch nicht und letztes Jahr......keine Ahnung :evil:
    Grillabend-----dieses Jahr auch noch nicht,immer vorher betrunken :twisted:
    gemeinsames Kochen----ist ja nie da :evil:
    rumblödeln und lachen-----kann mich nicht mehr erinnern :evil:
    rnovieren-----er hat recht und ich keine Ahnung
    S**----hätte er wohl gerne,aber ich nicht :twisted:
    was Liebe ich an ihm------also das kann ich dir nicht schreiben,denn mir fällt nichts ein..........vielleicht später oder morgen oder.......... :(
    Wenn ich so nachdenke,es ist einfach seine Art(wenn er nichts getrunken hat)....er kann schon liebevoll sein
    er arbeitet überall um Geld zu verdienen,will bestimmt nichts schlechtes für uns,nur wenn der Alkohol ins Spiel kommt ist er ein anderer Mensch und er lebt leider im verkehrten Jahrhundert,wo man lt ihm nichts mit der Fam.unternehmen musste,und die haben auch gelebt :cry:
    Viele Grüße Joanne

  • Hallo Nina

    Zitat

    Hoffnung, Enttäuschung, Hoffnung, Enttäuschung: Das Karussell dreht sich in einer Endlosschleife weiter, wenn man nicht irgendwann den Mut (oder die Verzweiflung) aufbringt, aus voller Fahrt abzusteigen.

    ja genauso fühle ich mich auch,wie in einem Karussel,oder auf dem 10m Turm und ich brauch nur zu springen,habe aber Angst was passiert wenn ich unten ankomme.Kann ich alleine gegen die Fluten schwimmen oder schaffe ich es nicht,komme ich aus dem Wasser raus oder werde ich wieder zurück geworfen,wa passiert mit mir........ich habe Angst,Angst meiner Tochter die Zukunft zu verbauen,egal wie ich mich entscheide....
    Joanne

  • Hallo Joanne,

    die Fragen hatte ich mir auch selbst gestellt, deine Antworten waren auch die meinen!

    Mein Mann ist kein schlechter Mensch, er hat mir keine körpl. Gewalt angetan, er hat mich verletzt durch den Alkoholkonsum und deren Folgen, er war immer arbeiten und hat auch sonst kein Geld verschwendet, aber sonst hat er auch nichts für die Familie getan, Leben sich gegenseitig respektieren, und Spass haben sich über Dinge freuen, das war schon sehr lange nicht mehr möglich und genau das ist für mich leben!

    graupe

  • Hallo graupe,
    ja genauso geht es mir auch,ich brauche das aber alles,und er nicht!
    Ich weiß aber das ich letztendlich egal was passiert,ob ich gehe oder bleibe,glücklicher bin,denn ich habe noch nie eine Bierflasche sagen hören<Mami ich habe dich lieb>

    viele Grüße Joanne

  • Deine Ängste kann ich gut verstehen, manchmal ist man so gefangen in diesem System, dass das Alleinsein und die Selbständigkeit erstmal bedrohlich erscheint.

    Ich kenne deine "Vorbelastung" nicht, aber als EKA kann ich dir versichern, dass es kaum noch etwas negativ Prägenderes für eine Kinderseele gibt, als das Zusammenleben mit einem abhängigen Elternteil, was ja auch gleichzeitig immer voraussetzt, dass der andere Elternteil sich nicht vom Süchtigen trennt und somit die Aufrechterhaltung dieses kranken Familiengefüges, in dem das Kind aufwächst, maßgeblich unterstützt.

    Nichts, aber auch wirklich nichts, was mich hier draußen erwartet und noch erwarten wird, könnte für mich furchterregender als diese Tatsache sein, deshalb bin ich gesprungen. Und mal ganz abgesehen von meiner persönlichen Freiheit :lol:, bin ich mir ganz sicher, dass es die einzige Möglichkeit war und ist, meinen Kindern eine Entwicklung zu freien und selbständigen Erwachsenen zu ermöglichen.

    Nina

    Lieben Gruß
    Nina

  • Hallo,
    darüber bin ich mir eigentlich auch schom im klaren,aber ich kann es noch nicht ganz umsetzen,wobei ich ja schon mal beim Anwalt war,ich habe es ihm aber nicht gesagt,habe angst davor,weiß nicht wie er reagiert,ich muß mich erst sicher fühlen,ich weiß nicht was in ihm vorgeht,wenn ich ihn reden höre,er spricht so viel was er noch machen will,er tut gerade so als wäre das alles nicht passiert,kann nicht verstehén das ich mich nicht zu ihm an den Tisch setze,hat er das denn wirklich vergessen oder tut er nur so..??
    Joanne

  • Guten Morgen
    Er hat seinen Rausch ausgeschlafen und ist sofort weg,muß bei seinem Kumpel was machen und etwas holen.......ok soll er mal machen,gestern hat er sich ja gleich ins Bett gelegt ohne was zu sagen,doch heute ist der Tag noch lange.......und ich bin nun mal ein Mensch der nicht so stumm leben kann,ich muß reden,will ihn fragen was gestern wieder los war?warum will er nicht aufhören.....wenn ich darüber nachdenke......naja kann es sein das ich nur will das es Krach gibt,denn eigentlich weiß ich ja wieso er trinkt
    Lege ich es darauf an,damit ich wieder so richtig wütend auf ihn werde,oder warum will ich es von ihm hören oder auch nicht.
    Jetzt glaube ich langsam wirklich das ich viel mehr krank bin wie er........ will ich das er mir mit seinen Worten wehtut,er hat es später wieder vegessen,und ich geh langsam aber sicher kaputt
    Bin ich das die daß schreibt....Hilfe....ich bin total blöd,sitzte hier mit Bauchschmerzen und denke immer wieder ein Wunder soll geschehen
    Warum kann ich nicht klar dénken,warum ist alles so verwirrt.....ach......
    Joanne

  • Guten Morgen Joanne,

    siehst Du wie Du Dich im Kreis drehst?

    Du machst Dein Verhalten komplett von ihm abhängig. Wenn Du auf ein Wunder hoffst, dann wird das nur eintreten, wenn DU in Aktion gehst.

    Dein Mann ist Alkoholiker. Sein Leben wird vom Alkohol regiert, der steht an erster Stelle und alles andere ist ihm sch....egal. Dein Leben ist mittlerweile genauso von seinem Alkohol bestimmt. Das ist die Macht des Alkohols - er hat Dich genauso krank gemacht.

    Joanne, solange Du zu ihm guckst und wartest, wird nicht passieren. Hast Du mal bei den trockenen Alkoholikern gelesen? Mir hat das sehr geholfen, die Sucht zu verstehen. Auch zu verstehen, dass ich keine Chance habe, solange der Alkoholiker nicht wirklich aus eigenen Stücken aufhören will zu trinken und es auch tut, in aller Konsequenz...

    Ich kann Deine Angst verstehen, glaub es mir. Doch wenn Du mit Deine Tochter gehst, wird am Ende eines langen, nicht unbedingt einfachen Weges, Freiheit auf Dich warten :)

    Viele Grüsse Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Liebe Joanne,

    vielleicht hilft dir auch ein etwas anderer Blickwinkel auf die Situation:

    Fakt ist, indem du bleibst, unterstützt du seine Sucht. Dass er nichts an seinem Alkoholkonsum ändern wird, hat er dir ja nun schon einige Male bewiesen. (Wozu auch, du bist ja trotz diverser Grenzüberschreitungen nach wie vor da).

    Eine räumliche Trennung muss nicht zwangsläufig etwas Endgültiges sein und kann zu einer großen und vielleicht auch einzigen Chance für euch drei werden. Vielleicht ist das sein Tiefpunkt und er macht sofort Nägel mit Köpfen, vielleicht stellst DU schon nach kurzer Zeit für dich fest, dass eine Rückkehr für dich selbst dann nicht in Frage kommt, wenn er aufhört zu trinken. Vielleicht sucht ER sich sofort Ersatz um ungestört weitertrinken zu können, vielleicht, vielleicht... aber egal, was dann passiert und was aus eurer Ehe wird, nur dann wird sich auf jeden Fall etwas verändern, und das ist doch genau das, was du möchtest, oder?

    Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass du jederzeit zurückgehen kannst. Selbst bei meinem Mann (und das hätte ich niemals für möglich gehalten), der in den vergangenen Monaten auch schon Zweistelliges an Ersatz-Co´s verschlissen hat, bräuchte ich nur mit den Fingern schnippen, und alles wäre beim Alten. Leider ist es nicht (mehr) das, was ICH möchte.

    Lieben Gruß
    Nina

    Lieben Gruß
    Nina

  • Hallo Joanne,

    du schreibst:

    Zitat

    .......und ich bin nun mal ein Mensch der nicht so stumm leben kann,ich muß reden,will ihn fragen was gestern wieder los war?

    Zitat

    warum will ich es von ihm hören oder auch nicht.

    Ich kenne diese Dinge von mir auch. Hinterher, wenn Exmänne wieder einigermaßen ansprechbar schien, wollte ich reden, hab ihm Dinge erzählt, Vorwürfe gemacht usw. Ich wollte einfach damit erreichen, dass er sagt:"Du hast ja Recht!" Ich wollte, dass er dadurch endlich was sieht, hinsieht. Und ich wollte meine Wahrnehmungen bestätigt haben, denn meinen Wahrnehmungen traute ich garnicht mehr. Er sollte mir sozusagen bestätigen, dass er wirklich wieder so besoffen gewesen war, dass er wirklich Alkoholiker ist. Und dass er sich entschuldigt dafür. Und ich wollte es einfach verstehen.

    Dass er das nicht erfüllen konnte, einfach weil er als Abhängiger dazu garnicht in der Lage war, das musste ich auch erst lernen. Hinterher, als ich schon getrennt lebte und mich hier im Forum auch durch die Threads der Alkis las. Das hat mir das Loslassen sehr erleichtert.

    Auch das kenne ich:

    Zitat

    Lege ich es darauf an,damit ich wieder so richtig wütend auf ihn werde,oder warum will ich es von ihm hören oder auch nicht.

    Zitat

    ........ will ich das er mir mit seinen Worten wehtut

    Ich habe es auch darauf angelegt. Denn damit bestätigte ich wiederum auch, dass ich wirklich nichts wert war. Für ihn nicht und ich mir selbst auch nicht. Und ich konnte mich wieder wunderbar als Opfer fühlen, als die Starke, die ja all diesen Schmerz heldenhaft aushalten konnte. Ich habe gedacht, na siehste, mehr hast du eben nicht verdient (so in der Art dachte ich es), hast ja alles versucht. Und gleichzeitig konnte ich dadurch Verachtung für ihn fühlen, für seine Schwachheit, nicht aufhören zu können.

    So haben wir uns gegenseitig immer mehr hinunter gezogen und gegenseitig weh getan.

    Als ich getrennt war, war es ein wenig anders. Da versuchte ich zwischendurch, dass er mir weh tut, damit ich erkennen konnte, dass ich ein Recht gehabt hatte mich zu trennen. Oder ich tat ihm weh, damit er denken sollte," zum Glück bin ich die Alte los...". Damals konnte ich noch nicht so gut erkennen, dass es jedermanns und jederfraus Recht ist, Situationen und Lebensgemeinschaften zu beenden, wenn sie einem nicht mehr gut tun! Dass eine klare Ansage, ein "Stopp, es reicht" genug sind, um etwas zu beenden. Alle dürfen das, alle Menschen! Auch du!

    Du hast die ersten Schritte gemacht, warst beim Arzt und beim Anwalt. Auch wenn es beim Anwalt erstmal langsam losgeht und nicht gleich in die Vollen, so ist das ein Schritt! Denn du tust etwas dafür, dass es dir wieder besser gehen kann. Das dauert aber auch, es dauert alles seine Zeit, und kleine Schritte sind erstmal besser als große. Hauptsache, du bist in Bewegung. Starr warst du doch lange genug.

    Du sitzt nun da mit Bauchschmerzen, ist doch klar. Denn es ist eben auch nicht leicht, sich von alten, bekannten Dingen zu lösen. Das tut weh! Das ist leider so. Auch wenn die alten Dinge scheußlich waren, trotzdem sind sie vertraut und du warst sie gewohnt. Nun kommen so viele Sachen, die sind erstmal ungewiss, unsicher. Das macht schon Angst. Glaub mir, ich hatte so viel Angst, am Anfang, das hat auch eine lange Weile gedauert, bis das immer weniger wurde! Manchmal ist da jetzt noch bissi Angst, es dauert eben so lange, wie es dauert.

    Ein Wunder wird wohl nicht geschehen, oder doch, aber du musst dafür für dich selbst aktiv sein! Du machst dir deine Wunder selbst. Das geht! Ich rede da aus Erfahrung :wink: . Das Leben hat noch viele schöne Dinge parat. Von dem großen, süßen Lebenskuchen stehen dir noch große Stücke zu! Nur nehmen musst du sie dir selbst, einen Servierer gibt es leider dafür nicht...

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Zitat von Joanne

    Lege ich es darauf an,damit ich wieder so richtig wütend auf ihn werde,oder warum will ich es von ihm hören oder auch nicht.
    Jetzt glaube ich langsam wirklich das ich viel mehr krank bin wie er........ will ich das er mir mit seinen Worten wehtut,er hat es später wieder vegessen,und ich geh langsam aber sicher kaputt


    Nein, das willst Du nicht, liebe Joanne. Zumindest wollt ich das nicht bei mir. Ich provozierte immer wieder solche Gespräche, weil ich eigentlich wollte, dass Er mir die Entscheidungen abnimmt, die ich eigentlich schon längst gefällt hatte. Nur war ich zu unschlüssig oder auch zu feige, sie in aller konsequenz zu gehen. Da wollt ich eigentlich eine Bestätigung haben..."so jetzt reichts" (liefer mir doch bitte einen Grund...)

    Ich hatte auch so meine Schwierigkeiten mit "Trennung" , schließlich hing mein bisheriges Leben und das der Kinder an diesem Lebensmodell.
    Und nun, wo eh alles schon schwierig war, dann noch trennen ??
    Ich kam mir vor, als wenn einer nach meiner Beinverletzung sagt :"Schmeiß die Krücken weg, und renn!" Rennen ? Ich war kaum in der Lage zu laufen.

    Dann nach einiger Zeit, inder ich eine innerliche Distanz aufgebaut hatte,
    wurde mir klar, dass ich um eine Trennung zu verhindern, ja schon alles getan hatte. Ich hatte das ganze Repertoire schon durch.
    Gespräche, Arzttermine, Therapeuten, Mitleid, Schuldzuweisung, Hass und Tränen....was sollte ich denn noch auffahren ?
    Er blieb bei all dem, in seiner Spur, mal kam Er mir entgegen (zeigte Reue u. Besserung), mal nicht (ich hab kein Problem, Du hast es).
    Und mir wurde immer mehr klar, dass ich so nicht mehr konnte.

    Liebe ? Es waren nur noch Erinnerungen. Und ich wollte nicht auf kleine "Häppchen" warten, die das ganze Dilemma in meinem Kopf für kurze Zeit ausblendeten. Das reichte nicht mehr aus.

    Ich, liebe Joanne, konnte nur konsequent weiter gehn, indem ich mich u. die Kinder von ihm entfernte.
    Am Anfang war es nicht unbedingt klar, ob es ein "für Immer" sein würde.
    Aber es war meine Chance, mich aus diesem Kreislauf zu entfernen.
    Und das war das Beste, was ich hab machen können.
    Ich glaub ein Alki schaffts es auch leichter trocken zu werden, wenn nicht gerade eine Bierflasche vor sich stehn hat.

    Ich hab angefangen mich um mich zu kümmern, die Kindern finden wieder zu sich, wir fangen an, wieder eine Familie zu sein, so komisch es sich anhört.
    Ihn hat es nicht aufgerüttelt. Aber jemehr Er stehn bleibt und ich weiter laufe, desto mehr entfernen wir uns. Die Schere geht immer mehr auseinander. Das ist nicht schlimm, Joanne.
    Denn ich laufe, ich laufe und lebe jeden Tag ein bisschen mehr. Und ich will mehr .

    Ich weiß immer noch nicht so genau, wie es finanziell noch alles werden wird. Aber darum mach ich mir Gedanken, wenn es so weit ist.
    Ich laufe, und genieße immer ein Stückchen mehr von meinem Leben.
    Ich hoffe, ich konnte Dir vielleicht etwas Mut machen.
    Ob es für euch eine Trennung auf Zeit oder für immer sein wird ...???...
    Aber jetzt weißt Du ja auch nicht, wie es weiter geht, oder ?!!!

    Liebe Grüße,
    nici :wink:
    Sorry, wegen soviel Text, im Zusammenfassen bin ich eine Niete :cry:

  • Hallo Joanne,

    Habe mir eben nochmal Deinen Vergleich mit dem Sprung vom 10m-Brett durchgelesen. Ich selbst stecke ja nun noch voll drin in dem Mist. Trotzdem kann ich jetzt schon sagen, dass Dein Vergleich sehr stimmig ist.

    Man fällt durch die Luft und weiß nicht genau, wann man aufkommt. Die Landung ist nicht besonders angenehm, man wird erstmal weit unter die Wasseroberfläche gezogen und sieht alles irgendwie verschwommen und wie durch einen Tränenschleier. Man muss evtl. auch etwas Wasser schlucken, das gar nicht gut schmeckt. Aber lange, bevor einem die Luft ausgeht, stellt man fest, dass man Auftrieb hat und dass man schwimmen kann und sich selbst daduch noch deutlich schneller zur Wasseroberfläche hin bewegen kann. Man erreicht die Wasseroberfläche und holt erstmal tief Luft und sieht sich um. Man sieht alles ganz klar, nicht mehr verschwommen.

    Und ist stolz auf sich, dass man tatsächlich gesprungen ist!

    Liebe Grüße
    Feeli

    Liebe Grüße von

    Feeli

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