Hallo.
Häufiger lese ich, dass sich hier Menschen anmelden, überzeugt davon, dass ihr Alkoholkonsum vollkommen aus dem Ruder gelaufen ist und ihnen große Sorgen bereitet. Sie sehen die ersten Anzeichen, doch haben dann nicht mehr den Mut weiter und vor allem genau hinzusehen.
Wenn dann gezielte Nachfragen oder Vorschläge kommen, heißt es schnell... soooo schlimm ist es noch nicht. Ob ich wirklich Alkoholiker bin, weiß ich gar nicht. Eher hab ich eine Problem mit Alkohol aber gleich abhängig?
Die Ängste, die zur Anmeldung geführt haben und der Mut, der aufgebracht wurde, sich hier zu öffnen, wird dann scheinbar vergessen. Es wird angefangen sich zu vergleichen mit den Menschen, die aufgrund ihres Suchtverlauf's viel tiefer runter mussten.
Und scheinbar der Entschluß gefasst, bei dem/der war's viel schlimmer... ich muss mir wohl was eingebildet haben. Der Konsum wird verharmlost... die Kontrollverluste und alles was war zur Seite geschoben.
Oder geschrieben... ich habe gedacht... ich könnte mal ein Glas versuchen.
Ich lese jedoch auch von vielen Menschen, die nach außen hin noch (gut) funktioniert haben und überhaupt nicht auffällig waren. Das Bild, welches in den Köpfen vieler vorherrscht, gar nicht erfüllt haben. Und trotzdem für sich erkannt haben: Wenn ich so weiter mache, saufe ich mich ins Grab.
Grade Frauen versuchen ja auf Teufel komm' raus ihre Sucht zu verheimlichen. Und nach bei einem Outing (so war´s im übrigen bei mir selbst auch) mit Fragen kontrontiert wird... wie du bist Alkoholikerin?? Übertreibst du da nicht ein bisschen? Also quasi noch überzeugen muss, suchtkrank zu sein.
Worauf ich hinaus möchte: Alkoholismus hat viele Gesichter... doch der Verlauf ist jedoch vorgegeben. Wenn ich die natürliche Grenze versoffen habe, dann geht es doch unweigerlich nur nach unten.
Ich würde gerne erfahren wollen: Wie war`s oder wie ist es bei Euch. Was hat bei Euch zu der Erkenntnis geführt, dass nur die Abstinenz den weiteren Verlauf in der Spirale stoppt und ihr eben doch in der Lage seit, annehmen zu können, abhängig zu sein? Heute sagen zu können: Ja... ich bin Alkoholiker/in, obwohl ich nicht Hab und Gut versaufen musste.
Was mich zusätzlich noch interessieren würde, wäre von den Menschen, die sehr viel tiefer runter mussten. Habt ihr nicht gemerkt, dass es immer tiefer geht oder habt ihr das mit dem eben oben genannten verharmlost... bei mir isses noch nicht so schlimm. In der Hoffnung, das "Problem" geht wieder weg. Oder kamen so Gedanken gar nicht auf und ihr habt einfach nur getrunken bis ihr auf der Intensivstation wach geworden seid?
Maria