Hört das NIE auf?

  • Hallo SAD,

    dieses vermissen und an ihn denken ist doch ganz normal. Es wird weniger werden und weniger wehtun. Er scheint die Trennungen nicht ganz so schmerzhaft zu sehen.

    Jemanden so nehmen wie er ist, gehört aus meiner heutigen Sicht dazu, um eine gute Partnerschaft zu leben. Aber von beiden Seiten. Wenn ich von meinem Gegenüber erwarte, daß er/sie mich so nimmt wie ich bin, dann muß ich mein Gegenüber ebenfalls so nehmen wie er/sie ist. Sonst funktioniert es nicht. (Ich selbst arbeite noch daran, meine Gegenüber so zu nehmen wie er/sie sind. Bei meinen Freunden klappt es ganz gut, bei Beziehungen weiß ich es noch nicht. Ist halt nicht leicht.)

    Grüß Dein Kätzchen

    lg inga

  • Hallo SAD,

    Zwei Dinge sind mir aufgefallen. Zum einen schreibst Du viel über Deine Hilflosigkeit und dass Du nicht weißt, wie Du mit Dir glücklich werden sollst. Aber wenn es um das Thema Therapie geht, dann sagst Du, Du glaubst, das alles schon allein hinzukriegen. Passt nicht so ganz zusammen, oder?

    Und dann dies:

    Zitat

    Ob es nur wieder eine Phase ist und er zur Vernunft kommt.

    Was meinst Du denn sind die Unterbrechungen vom eigentlichen XY, die Phasen, in denen er sich dem Alkohol und anderen Dingen zuwendet oder die, in denen er das gerade mal Notwendige tut, um Dich an sich zu binden?

    Solltest Du Dich selbst davon überzeugen können, dass Du Abstand brauchst und solltest Du diesen auch bekommen - ich bin überzeugt, Du wirst ihn in einem anderen Licht sehen, statt die Augen zu verschließen.

    Glückwunsch zu Deinem Kätzchen, sie bereiten einem so viel Freude!

    Liebe Grüße
    Feeli

    Liebe Grüße von

    Feeli

  • hey.. habe wieder länger nicht geschrieben. xy kam wieder zurück. hat mich im geschäft angerufen und ins telefon geheult nachdem er mir 25 emails schickte, dass er einen nervenzusammenbruch hat, es ihm sooo schlecht geht, er alles hinter sich lassen möchte, auch sein komplettes umfeld, seine tollen freunde und auch seine wohnung, nur um wieder bei mir zu sein. er würde nicht ohne mich leben wollen und überlegte sich, wie es wäre, morgens einfach mit dem fahrrad in ein auto zu fahren. er wolle sich nun endlich doch hilfe holen..war dann auch einmal bei der diakonie, wo er seiner meinung nach ein sehr gutes gespräch hatte. auch hat er sich seinem arbeitskollegen anvertraut. er meinte, er würde sich immer selbst etwas vormachen und somit sein alkohol und drogenproblem ausblenden. und naja, ich war mal wieder so blöd und hatte mitleid und naja, viell nochmal einen kleinen hoffnungsschimmer... wurde wieder masslos enttäuscht. noch keine 4 wochen später hockt er wieder bei seinen "freunden" und ist so froh, dass er diese "mittelschwere Katastrophe von Beziehung" hinter sich hat, die ihn fast "seinen freundeskreis gekostet hätte, ihn in die schulden getrieben hat und deswegen noch fast den job verloren hätte" ich glaube das alles nicht....wie kann man nur so wechselhaft sein... es tut so weh... eigentlich müsste ich ihn hassen... und verstehe mich selbst nicht ,warum ich es immer noch nicht tue. :(

  • Zitat von SAD

    .wie kann man nur so wechselhaft sein... (

    Liebe SAD,

    im Grunde bist du genauso wechselhaft. Tut mir leid, dass so direkt zu sagen. ABER es ist nicht das Ende der Welt, wenn du einen sogenannten Rückfall durchmachst. Du hast gehofft und vertraut. Das haben hier viele durchlebt. Das tut weh, aber so ein Rückschritt kann einem auch dazu verhelfen endlich auf den richtigen Weg zu kommen.
    Möchtest du das wirklich immer wieder erleben? Enttäuschungen und leere Versprechungen? Ich kenne deine Antwort und dennoch schaffst du es nicht.

    Du musst ihn ja nicht hassen. Schau auf dich und versuche auf den Weg zu kommen, auf welchem du dich wirklich wohl fühlst und glücklich bist. Denn das bist du mit ihm doch nicht, mmhh?

    Ich wünsche dir viel Kraft dazu!

    LG Maleny

  • hallo maleny,
    du hast recht, ich bin genauso wechselhaft. lasse kein gutes wort an ihm und trotzdem kann ich nicht loslassen. ich versuche es immer wieder und plötzlich ist er wieder präsent. habe jetzt erstmal eine woche urlaub gebucht in der sonne... das habe ich nach der letzten beziehung auch gemacht und es tat mir sehr gut. danach will ich nach vorne schauen. lg, sad

  • Liebe sad,

    herzlich willkommen!
    Auch ich fühle mit dir und kann dich verstehen.
    So viel möchte ich dir helfen und gute Ratschläge geben, doch leider steht es mir wohl nicht zu, da ich selber das gleiche machte und heute noch mache wie du!
    Bin schon ca. 5 x getrennt, nach ca. 2 Monaten immer wieder zurück und jetzt werd ich wohl schon wieder rückfällig. Auch mein XY geniesst nach kurzer Beziehung mit mir immer wieder seine Freiheit mit seinen Saufkumpanen und schimpft unendlich über mich. Er war zwar nie drogenabhängig und trank auch nicht ständig. Trotzdem war/ist er Alkoholiker und wird betrunken ein total anderer Mensch der mich und mein Kind bedroht. Immer wieder schmeiss ich ihn raus um mich und vorallem mein Kind zu schützen, aber nach ein paar Wochen kommt er wieder daher mit grösster Reue! Ja so sieht das Leben eines Co´s meistens aus.
    Hast du dir eigentlich schon Hilfe geholt? Bist du in Therapie? Das hilft ungemein!
    Das wichtigste sind gute Freunde die zu dir stehen, egal wieviele Rückfälle du noch brauchst um dich entgültig trennen zu können. Und vorallem bleib in diesem Forum und schreib und lies soviel zu kannst, es hilft sehr.
    Schick dir viel Kraft und drück dich!
    LG

  • Hallo liebe Sonne,

    warum redest Du Dir Deinen Rückfall schon herbei?

    Was treibt einen Menschen dazu, sehenden Auges in sein Unglück zu rennen?

    Ist Dir Dein Kind so wenig Wert ?

    Lieben Gruss,
    Heidi

  • hallo

    Ich glaube wir, Co's, müssen erstmal erkennen, dass wir genauso wie die Alkoholiker abhängig und süchtig sind. Wir erwarten dass sich der Andere ändert, sind aber nicht bereit selbst das zu tun.
    Wir wollen unsere Sucht nicht aufgeben, also soll es der Andere tun.
    Solange wir das nicht erkennen und nicht bereit sind es zu ändern, sich zu ändern, bleibt es so wie es ist, und wahrscheinlich wird es noch schlimmer.

    Es ist unseres leben, keiner kann helfen, wenn wir dazu nicht bereit sind.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • hallo ihr lieben!
    was ich mich die ganze zeit frage: an was hält man eigentlich fest. ich meine, wir alle wissen, kopfmässig, dass xy nicht gut für uns ist... es sind fast immer die gleichen geschichten und fast keine endet glücklich..zumindest nicht in dieser konstellation. wieso hängt das herz an dieser illusion? warum kapiert es einfach nicht?
    lg
    sad

  • Liebe Heidi,
    ich rede mir meinen Rückfall nicht ein, ich stehe wohl schon mitten drin. Ich hab mich schon 3 x getrennt und immer wieder zurück und kenne daher meinen unfähigen und mutlosen Ablauf.

    Warum ich wieder ins Unglück renne?
    Wenn ich das wüsste wäre ich nicht hier!!!

    Ja, manchmal denke ich welch schlechte Mutter ich doch bin und meinem Kind soetwas nochmal zumuten würde...und das fühlt sich schrecklich an, deshalb hab ich mich schon öfter getrennt, nur emotional hab ich es noch nie geschafft von ihm wegzukommen. Ich versuche derzeit alles um es allein zu schaffen, aber ich habe solche unbeschreibliche Angst dabei, die mich immer wieder schwächer macht.
    LG


    Liebe sad,

    deine letzte Frage hätte ich auch gern beantwortet. Wir alle wissen, dass XY nicht mit uns zusammenpasst, dass wir so ein Leben nicht dulden müssen, dass wir etwas anderes verdient haben, dass es bei jedem Versuch immer wieder das gleiche wird, dass wir buchstäblich ins Unglück rennen ....usw. und trotzdem wehrt sich das Herz.
    Dabei frag ich mich immer wieder, wie kann man für sowas noch etwas empfinden???
    Vielleicht gibt es hier jemanden, der uns diese Frage beantworten kann bzw. helfen kann damit man sich auch mit dem Herzen lösen kann.
    Alles Liebe

  • Hallo SAD,

    warum "man" an solchen Beziehungen festhält, weiß ich nicht. Aber ich kann dir versuchen zu schreiben, warum es bei mir so war.

    Ein Leben ohne einen Mann, das konnte ich mir nicht vorstellen. So geht's schon mal los. Ich fühlte mich nur wertvoll, als vollwertiges Gesellschaftsmitglied, mit einem Mann an meiner Seite. Dann kamen die Kinder. Denen musste ich doch unbedingt die Familie erhalten :roll: . Und dann kam meine Prägung. Eine Frau hält alles zusammen, sorgt für die Familie, ohne zu mucken, ohne eigene Ansprüche, voller Aufopferung. Sozusagen. Durch gute und schlechte Tage geht "man" da. Bis an's Ende. Kurz gesagt.

    Und meine Ängste. So viele Ängste. Angst vor dem Alleinesein, Angst vor finanziellen Nachteilen, Angst, es alleine nicht zu schaffen, Angst, nicht geachtet zu sein, Angst, keinen mehr abzukriegen, Angst vor Veränderungen. Mal auch so kurz gesagt.

    Mein Selbstwertgefühl dabei? Das war irgendwo, nur nicht bei mir. Ich war es mir nicht wert, meine Bedürfnisse anzumelden, schon garnicht, sie durchzusetzen. Ich fühlte mich wertvoll, wenn ich anderen alles Recht machte, überall Harmonie verströmte. Wenn ich diente, schon ohne gefragt zu sein. Wenn ich Gedanken lesen konnte (dachte ich jedenfalls, ich kann das), was andere brauchen. Um es unaufgefordert dann zu machen. Wenn ich grenzenlos war, was mich selbst betraf. Wenn ich immer nickte, immer "ja" sagte, immer bereit war.

    Ich dachte doch, ich wäre so allmächtig, dass ich, und nur ich, meinen Exmann retten könnte. Dass er ohne mich untergeht, nicht bestehen könnte. Dass ich doch die ganze Verantwortung habe, für alles, vor allem für ihn. Denn was wäre er ohne mich :roll: . Ein Nichts, nicht wahr, denn er braucht mich doch... Ich halte doch alles zusammen, ich mache und tue doch alles, selbst unaufgefordert. Wie toll ich doch bin... So dachte ich, damals. Und das ließ mich gut fühlen, gebraucht, geliebt.

    So mal in kurzen Sätzen einiges von dem, was mich festgehalten hat, damals. Was meinst du, was kann es bei dir sein, was dich festhält :roll: ?

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora,

    ich denke, bei mir ist es das Herz, was nicht loslassen möchte. Es klammert sich an die Illusion von Mann, welcher er anfangs war (in Therapie, nach Entzug, Fortbildung als Techniker). ER war so lieb und einfühlsam, so sensibel und vorallem sieht er so gut aus. Aber das hat nichts mehr gemeinsam mit dem Monster zu dem er sich innerhalb kürzester Zeit entwickelte. Der Alkohol und die Raucherei machen ihn zu etwas anderem. Was mich hielt, war die Hoffnung...und natürlich auch etwas Angst. Bin ein absoluter Gewohnheitsmensch. Und auch absolut leidensfähig. Ich glaube das sind wir hier alle mit Helfersyndrom... Muss sagen, mir geht es im Moment sehr gut, ich glaube, mein Herz fängt endlich an zu begreifen...es macht einfach keinen Sinn. Ich liebe ihn immernoch, also die Illusion von Mann. Und ich hätte alles daran gesetzt. Leider macht er sich selbst etwas vor....aber ich bin froh, wenn es ihm gut geht... als er mir schrieb vor 8 Wochen, dass er sich umbringen will, da hatte ich furchtbar Mitleid und habe ihn zurückgenommen. Im Moment geniesst er seine Freiheit, redet sich ein, dass unsere Beziehung eine Katastrophe war - meinetwegen. Das tut sehr weh, weil es einfach nicht den Tatsachen entspricht. Aber dieser Realitätsverlust scheint auch normal.
    Er sagte zu mir zum Abschied: "Schade, dass du kein Mann bist"..und ich:"Hää?" und er: "dann könnte ich dir jetzt voll eine reinsemmeln!" Ein Feund sagte zu mir, ich soll froh sein, dass es aus ist...rgenwann hätte er mit Sicherheit auch diese Grenze überschritten. Ich möchte jetzt an mkich denken. Fliege am Dienstag für eine Woche nach Teneriffa mit meiner Schwestr. Freu mich sehr. Da lass ich dann alle meine Sorgen im Meer zurück und wenn ich wieder komm, dann starte ich einfach neu...Ich wünsch euch allen viele Kraft. LG,SAD

  • Hallo ihr Lieben! Ist schon eine Weile her, dass ich geschrieben habe... wollte michaber noch verabschieden. XY hatte nochmal einen Versuch gestartet und sich über eine Internetplatform per Nachricht entschuldigt. Für mich war es nur Taktik, um wieder mit mir in Kontakt zu treten. Ich bin nicht mehr darauf eingegangen. Verfolge sein Leben ab und zu noch ein bisschen, ganz und komplett weg bin ich noch nicht aber ich würde mir lieber einen Finger abschneiden, wie wieder etwas mit ihm anzufangen. Habe im Mai meinen neuen Partner kennengelernt und bin überglücklich. Er ist so, wie ich mir xy immer gewünscht habe. Er zeigt mir, wie wertvoll ich für ihn bin und wie glücklich er mit mir ist. Manchmal kann ich es kaum glauben :) Es war eine sehr schwere Zeit und ich denke auch noch sehr oft darüber nach. Ich glaube, dass es keinen Weg mit einem süchtigen Partner gibt, der nicht von sich aus gewillt ist, etwas zu ändern. Man macht sich nur was vor... und das Pulverfass wird nie komplett entschärft, es kann jederzeit wieder hochgehen. Ich wünsche allen viel Kraft und wünsche Euch jetzt schon Frohe Weihnachten und einen guten Start ins Neue!!! Vielen Dank für alle Beiträge, es hat mir sehr geholfen, ohne dieses Forum wäre ich wahrscheinlich immernoch bei ihm und würde all das Glück verpassen, was ich nun endlich empfinden kann.
    GLG SAD...ähm HAPPY

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!