wenn man(n) sich im kreis dreht

  • Hallo schwan,

    erst einmal ein herzliches Willkommen hier in unserem Forum :)

    Solange Deine Frau nicht aus eigenem Antrieb trocken werden will, wirst Du diese Situationen immer wieder erleben. Kurze Entzüge bringen sie nicht auf den Weg zur Abstinenz. Dazu gehört auf jeden Fall der regelmässige Besuch einer Selbsthilfegruppe - und das über Monate und Jahre oder gar ein Leben lang !!
    Aber sie muss von sich aus einsehen, dass sie Hilfe braucht und dies dann auch selber in Angriff nehmen.

    Ja, das kenne ich - Drohungen werden nicht ernstgenommen, weil man im Endeffekt keine Drohung konsequent umsetzt. Sie kennen uns doch und wissen, dass auf uns Verlass ist :roll:

    Wie alt sind denn Deine Kinder ? Warst Du schon einmal bei einer Suchtberatungsstelle und hast Dich beraten lassen ? Wenn man selber durch die Situation unter gesundheitlichen Störungen leidet, dann wird es Zeit konsequent zu werden. Als Co-Abhängiger ist man in der selben Situation wie ein Alkoholiker. Du musst an Dich und die Kinder denken und dementsprechend konsequent handeln. Das bedeutet auch, dass man sich Abgrenzen sollte.

    Setz ihr z. B. ein Ultimatum. Sollte sie bis dahin nichts gegen ihre Alkoholsucht unternommen haben, dann solltest Du ganz konsequent handeln. Schuldgefühle helfen hier nicht weiter, im Gegenteil, das Ausharren hilft ihr nur, weiterhin in Ruhe zu trinken und irgendwann dementsprechend schwere gesundheitliche Störungen dafür in Kauf zu nehmen. Auch wenn man es kaum glauben kann, aber sie ist erwachsen und wenn sie sich kaputt saufen will, dann kann man nichts dagegen machen.

    Man kann nur schauen, dass es einem selber wieder gut geht. Und das die eigene Konsequenz dazu beiträgt, dass der trinkende Part "aufwacht" und sich selber hilft.

    Schau Dich hier in Ruhe um, hier gibt es viele Threads, die einem aufzeigen können, welcher Weg für einen schlussendlich der Beste ist.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Schuldgefühle für was?
    Mit der Zit und dem Lesen hier bin ich immer härter geworden und das ist auch gut so. Mich schuldig fühlen für die Fehler anderer kommt mir absolut nicht in den Sinn. Und ich hoffe, dass du das auch ganz schnell wieder ablegst.
    Mein großes Problem war erstens Mitleid. Was im grunde genauso wenig bringt wie schuldgefühl. Mitelid, dass er sein leben einfach nciht mehr in den griff bekam und ich dann um zu retten was noch zu retten ist ihm immer mehr abnahm.
    das ist doch der große fehler von uns coabhängigen. Da arbeite ich noch bis heute dran, wie weit hilfe gehen kann. aber wenn ich mal nicht geholfen habe, weil ich hier im forum anregungen bekam, dass es nicht gut ist wurde ich gleich beschimpft udn mir wurden schuldgefühle versucht einzuflössen. Ich fühlte mich dann nie schuldig aber doch sehr gekränkt und eben ungerecht behandelt. Er durfte eben nicht alles von mir erwarten. er durfte vor allem seine verantwortung nicht an mich abgeben. Nun sind wir getrennt, doch ich arbeite immer noch an meinem helfersyndrom. Bin mir immer noch unsicher wie weit man gehen sollte.
    ein weiterer punkt war, dass ich mich nciht mehr geliebt fühlte un dauch zweifel an meiner eigenen liebe bekam. Dazu gibts ja einen eigenen sehr langen thread. ich bin sehr froh dass sich so viele heir daran beteiligt haben und mir und sich selbst dabei die augen geöffnet wurden. Ich lese ihn gerne immer wieder nochmal durch. vieleicht hilft es dir auch. alles gute

  • Servus schwan55,

    ich schreibe Dir hier mal als Alkoholiker. Einen Partner wie Dich zu haben, ist in Säuferzeiten einfach klasse: Du maulst zwar, aber ich kann weitersaufen. Von Zeit zu Zeit mache ich mal eine kleine Entgiftung, damit wieder "Ruhe im Karton" ist, aber danach kann ich wieder weitersaufen. Echte Konsequenzen brauche ich nicht zu befürchten, Du hast mich ncoh nie im Regen stehen gelassen. Also, hoch die Tassen...

    So oder ähnlich empfindet auch Deine Frau. Ihr "Partner" ist momentan der Alkohol - und nicht Du. Das ist zwar hart, aber so ist es. Was kannst Du machen? Nichts. Ist auch sehr hart, aber genau so ist es.

    Was bleibt Dir zu tun? Nun, vielleicht magst Du ja wirklich mal in eine Suchtberatungsstelle gehen, um Dich (und nur Dich!) beraten zu lassen. Vielleicht magst Du mal für eine Zeit eine Angehörigen-Selbsthilfegruppe vor Ort besuchen, um Dich mit Informationen zu versorgen, wie andere Angehörige mit "ihrem" Alkoholiker so umgegangen sind, und welche Erfahrungen sie dabei gesammelt haben.

    Je mehr Du über unsere Krankheit weisst, um so leichter kannst Du ihr "Muster" durchschauen und anfangen, konsequent zu handeln - wenn nötig, bis zur Trennung, bis zum Rauswurf, bis zur Gosse. Manche von uns Alkoholikern haben einen sehr frühen Tiefppunkt, an dem wir umkehren, manche einen sehr späten, und manche haben ihn nie - all das ist möglich, und noch viel mehr.

    Du wirst lernen, Dich auf Deine Bedürfnisse zu konzentrieren, denn dem Alkoholiker kannst Du nicht helfen, nur Hilfe durch nicht helfen, die bewirkt etwas - manchmal.

    Ich wünsche Dir die Kraft, Dich um Dich zu kümmern.

    LG
    Spedi

  • Hallo schwan55, :lol:
    tu etwas für dich und nur für dich. Deine Frau muß selber den Willen aufbringen, um von diesem Teufelszeug wegzukommen. Bin gespannt, ob mein Mann seinen neuen Termin (Heute!!!!!),keinen Alkohol mehr, schafft. Aber ich glaube so richtig will er es noch garnicht. 3, 4 Bier und ein kleines Schnäpßchen, das ist doch garnicht so viel, so sieht er es jedenfalls.Genieße die Sonne, sie soll uns ja nächste Woche so richtig verwöhnen.

    LG Blüte51

  • Hallo Schwan55,

    die Geschichte Deiner Frau liest sich wie die Geschichte meiner Mutter. Chancen ohne Ende und keine davon ergriffen. Was Du von Dir erzählst ähnelt sehr dem Verhalten meines Vaters. Nun, die Geschichte ist nicht gut ausgegangen, der Alkohol hat meine Mutter umgebracht und mein Vater kommt bis heute nicht wirklich damit klar, wie sein Leben gelaufen ist die letzten, sagen wir mal, rund 10 Jahre ihres Lebens.

    Meine Mutter ist seit mehr als 3 Jahren tot und er lebt immer noch in der Vergangenheit. Von Verzweiflung über Ignoranz bis zur Wut wie „sie ihm das antun“ konnte kann ich alles an ihm beobachten. Ohne Hilfe hat weder der Alkoholiker noch der Angehörige eine Chance. Bei beiden gilt, man muss sie auch annehmen. Ebenso gilt keiner kann dem anderen helfen, beide sind dabei weitestgehend auf sich gestellt.

    Ich habe es irgendwann geschafft, den Absprung zu schaffen und etwas für mich zu tun. Das hat zwar am saufen meiner Mutter nichts geändert, aber mir ging es besser. Ihr Selbstmord auf Raten hat mir nach wie vor weh getan, ich hatte weiter Angst um sie, aber ich bin daran nicht mehr verzweifelt.

    Mein Vater hat jede Hilfe für sich als wortwörtlich Quatsch abgetan und weiter versucht meine Mutter trocken zu legen. Damit hat er ihr das weitersaufen leicht gemacht und sich selbst dabei aufgerieben. Meine Eltern hatten auch schöne Zeiten, die hat er, wie mir scheint, vollkommen vergessen. Heute ist da fast nur noch Verbitterung und Wut.

    Irgendwo ist auch immer noch der Glauben wenn wir nur genug unternommen hätten, dann hätte sie es geschafft. Ein sonst so rational denkender Mensch, der mich auch liebt, hat mir Vorwürfe gemacht, weil ich mich ausgeklinkt habe aus dem Helferkarussell. Ich habe mir den Schuh nicht angezogen, ich schreibe das nur um deutlich zu machen wohin es führen kann, wenn man sich keine Hilfe sucht.

    Es gibt Hilfe für Dich wie hier schon geschrieben. Deine Situation ist nicht so ausweglos, wie sie Dir im Moment scheint. Es gibt für alles einen Weg und eine Lösung. Auch wenn Du das im Moment nicht glauben magst, es gibt sie.

    Mit ihrem bisherigen Werdegang weiß Deine Frau wo sie Hilfe bekommt, wenn sie will. Sie trinkt, also will sie (zur Zeit) nicht. Hol Dir Hilfe für Dich, Dir kannst Du helfen. Ein Weg kann der Austausch hier, eine reale SHG oder die Suchtberatung sein und vielleicht schaust Du auch mal bei Deinem Hausarzt vorbei. Die Situation geht ja auch an Deiner Gesundheit nicht unbedingt spurlos vorbei.

    Gruß
    Skye

  • Naabend schwan,

    wie will sie helfen ? Sie werden sich gegenseitig darin bestärken, dass 1 oder 2 Gläser nicht schaden ... und Du hast dann zwei betrunkene Damen in Deinem Haus rumhängen :shock: Nee schwan, absolut keine gute Idee.

    Und wenn sie nicht in die Klinik will, wie soll es dann weitergehen ? So als Dauergast im Gästezimmer ?

    Oh man, Du hast es grad nicht leicht und ich hoffe, Du findest eine gute Lösung für Dich, dies weder ertragen oder dulden zu müssen.

    Es ist auch Dein Haus - mach das Beste drauss und lasse Dich nicht erpressen mit Sätzen wie: ... Wer weiß ob ich morgen noch lebe :roll: .

    Mein Ex hat auch versucht mich damit umzustimmen. Er hat im Rausch sogar behauptet was genommen zu haben. Also habe ich die Rettung angerufen, man hat ihn mitgenommen, den Magen ausgepumpt. Er war am anderen Tag stinksauer und hat das nie wieder versucht :wink:

    Lass Dich nicht unterkriegen. Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut auf Deinem Weg.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Servus Schwan55,

    na, die "Untermieterin" wirst Du ja verhindern können, oder?

    Merke: 2 Besoffene ergeben auch keinen Nüchternen...

    LG
    Spedi

  • Servus Schwan,

    so schlimm es für die Angehörigen auch ist, für den trinkenden Alkoholiker ist es "stimmig". Seine Sucht zwingt ihn zum Saufen, und der Alkohol vernebelt die Sinne bis zum Nirwana.

    Ausserdem lenken solche "Hilfeleistungen" hervorragend davon ab, dass man ja selbst auch ein Problem zu lösen hätte...

    Wenn Du kannst, mach eine klare Ansage, und lass sie in Frieden fallen. Vielleicht hat sie dann ja die Chance, ihrem Leben eine Änderung zu geben.

    Auf jeden Fall hast Du dann die Chance, für Dich ein neues Leben zu beginnen - ohne Abhängigkeiten.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und den Mut, immer da genauer hin zu sehen, wo's "klemmt" und weh tut.

    LG
    Spedi

  • hallo schwan,

    Zitat

    Ich fühle mich eigentlich nur noch als Geldbringer.
    Habe jahrelang die Therapien begleitet und sie nur unterstützt und nun macht mich diese kälte irgendwie krank.

    schau mal da hin. wieso leiden? für was das ganze, es wird sich eh nichts ändern. "in liebe loslassen" ist ja so nicht einmal mehr möglich, da ist doch keine liebe mehr da. möchtest du erleben, wie es ist, wenn die liebe erloschen ist, das ganze einem nur noch krank macht, man selbst anfängt zu hassen?

    ich habs durch, darum kann ich dir nur sagen, das werd ich nie mehr soweit zulassen, das mich jeh ein mensch an solche grenzen bringt. meine grenzen sind da schon viel früher gesetzt. was mir nicht gut tut, wird aus meinem leben riegeros verbannt.an was hältst du noch fest?

    gruß melanie

  • hallo schwan,

    Zitat

    Drückt mir die Daumen,brauche viel Kraft !!!

    hier bekommst du zwei daumen gedrückt von mir.

    wird ganz schön schwer, gerade bei diesen androhungen von selbstmord da ruhig zu bleiben ein enormer kraftakt. lass dich nicht erpressen, bleib bei dir.

    lieben gruß melanie

  • Lieber Schwan,

    Hunde, die bellen (kläffen), beissen in der Regel nicht.

    Auf das "dann häng ich mich auf" von meinem versoffenen Erzeuger reagiert bei uns gar keiner mehr. Früher habe ich mich noch zu einem "Immer diese leeren Versprechungen" hinreissen lassen. Heute überhört das jeder von uns.

    Meine 2 Daumen hast Du auch.

    Viel Kraft, Mut und Stärke!
    Heidi

  • Lieber Schwan,
    alles geht durch den Alkohol(missbrauch) verloren - Lebensqualität, Achtung, Respekt voreinander - und auch die Liebe, Zweisamkeit, Vertrauen und das ganze Glück- vor allem das eigene.
    Deine Entscheidung auszuziehen war goldrichtig !!
    Ich wünsche Dir viel viel Kraft, Mut und Durchhaltevermögen.
    Es ist der richtige Weg, sich zu lösen, wenn auch superschwer und vielleicht durch Rückschläge gekennzeichnet, die nur mehr als menschlich sind.

    Alles Gute und liebe Grüße
    Hanna

  • Hallo Schwan
    Tut mir Leid, die Situation ist sicherlich sehr schwer für Dich. Was ich merke ist, dass Du hauptsächlich bei Deiner Frau bist (mental) und nicht bei Dir.
    Du musst Dir klar werden, dass Deine Frau ein freier, erwachsener, selbstbestimmter Mensch ist.
    ich glaube das es das schwerste für uns. Sie darf Leben wie sie es möchte, auch wenn das zu begreifen Dir schwer fällt.
    Das mit dem verlieben, ich kann mir vorstellen, dass sie sehr wohl auf ähnlichen Niveau sind. Und zwar auf dem Niveau Alkkranken.
    So wie wir uns hier im Co-Bereich verstanden und gut aufgehoben fühlen, so, denke ich, können sich die Süchtigen unter sich verstehen. Und das schafft eine gewisse Nähe.

    Das einzige was Du machen kannst ist, Deine Frau einfach machen lassen. manche würden es "fallen-lassen" nennen. Für mich heißt das, wieder mit Respekt dem Menschem zu begegnen, ihn die Wahl zu lassen, so zu leben wie sie es wollen. Anerkennen, dass sie sehr wohl in der Lage sind, sich um sich selber zu kümmern, wenn sie es nur wollen.
    Du kannst über das Leben Deiner Frau nicht bestimmen, auch wenn Du es gut meinst, so wird es nie was.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Schwan,

    bitte hier nicht in aller Ausführlichkeit über dritte Personen schreiben.

    Das gehört nicht ins öffentlich lesbare Internet!!

    Wenn du mehr ins Detail gehen möchtest, dann empfehle ich dir den geschützen Bereich unseres Forums.

    Bitte mal diese Hinweise lesen.


    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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