Trennung oder Abwarten???

  • Hallo Ihr Lieben!

    Ich wollte hier mal wieder "piep" machen!
    Uns geht es gut, sehr gut! Als ich hier im Mai ankam hätte ich es nie für möglich gehalten! Er hat seine stat. Therapie gemacht, geht jetzt noch einmal in der Woche zur ambulanten Therapei. Ich gehe auch noch zu meiner Therapeutin. Und wir haben uns wieder angenähert. Wir leben wieder ein gemeinsames Leben. Ich freue mich darauf wenn er heim kommt, das war vor einigen Monaten noch total anders. Er hat sich sehr verändert, aber ich mich auch.
    Ich schüttel im moment die Angst ab dass er nur für kurze Zeit so ist. Ich habe mich entschlossen zuvertrauen, denn die erste trockene Zeit konnte ich nicht geniessen, ich war immer auf der Lauer. Jetzt möchte ich es aber auch schön haben!
    Es war so knapp, wenn ich hier bei den "Neuen" lese, dann sehe ich wie knapp es war. Auch ich war kurz vor der Trennung, auch ich war krank. Uns ist das sehr bewußt, vielleicht können wir auch deshalb unser neues Leben so geniessen.
    Das hier soll kein Aufruf sein auf jeden Fall mit seinem Alkeholiker zusammen zubleiben. Das soll nur eine Erinnerung daran sein dass es möglich ist gemeinsam da rauszukommen. Natürlich nur wenn beide 100% geben. Wir hatten Glück......!
    Ich wünsche euch auch Glück! Sei es für den gemeinsamen Weg oder den alleine! Ihr müßt tuen was richtig ist, nicht aushalten. Seid euch das wert!

    Ganz liebe Grüße Clärchen

  • Hallo Clärchen,

    freut mich sehr, dass es Dir gut geht. Vielen Dank für Deinen Bericht.

    Zitat von Clärchen

    Es war so knapp, wenn ich hier bei den "Neuen" lese, dann sehe ich wie knapp es war. Auch ich war kurz vor der Trennung, auch ich war krank. Uns ist das sehr bewußt, vielleicht können wir auch deshalb unser neues Leben so geniessen.

    Wir haben erst kürzlich in der Angehörigengruppe darüber gesprochen, dass sehr viele Beziehungen zwischen Alkoholiker und Co nicht dann zerbrechen, wenn der Alkoholiker trinkt, sondern überraschenderweise gerade dann, wenn er trocken wird.

    Denn dann ändert sich auch für den Partner/die Partnerin sehr viel und die altgewohnte Co-Rolle, in der man sich zwangläufig eingerichtet hat, taugt plötzlich nix mehr. Da kann man schon ins Schleudern kommen... :wink:

    Ich wünsche Dir und Deinem Mann auf jeden Fall weiterhin alles Gute. :)

    Herzliche Grüße
    Leonia

  • glück auf klärchen

    Zitat von Clärchen

    Natürlich nur wenn beide 100% geben. Wir hatten Glück......!

    mit glück hatte das wenig zu tun. "beide 100% geben" das wars! und das war nur möglich, weil ihr am anfang ne klare und realistische vereinbarung getroffen habt, und noch wichtiger ihr habt euch beide konzequent drann gehalten.

    schöne zeit - gruß an die glückliche familie

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • hallo clärchen,

    schön das es bei euch funktioniert. ja ich sehe es geht auch.

    nur etwas ist doch klar. er hörte nicht auf zu trinken weil DU es wolltest sondern weil ER es wollte. würdest du das so unterstreichen?

    ihr könnt zusammen leben weil er seins macht und du deins. oder seh ich das falsch?

    das ist doch dieses sich distancieren vom anderen, nichts anderes wird hier beschrieben. nur so geht es, indem der eine den anderen auch sein lässt. mit glück hat das nicht zu tun sondern damit, das da in dieser hinsicht eben beide die bereitschaft hatten ihre ureigene grundproplematik anzuschauen und sich hilfe zu holen.du als co deine therapie, der als trockener alkoholiker seine und ich denke so kann das auch gut gehen. ich kenne auch solche wenigigen positiven ehen wo dann beide danach sehr glücklich zusammen leben.dabie wass eben wichtig für beide das jeder für sich was getan hatte und nicht ständig beim anderen war.

    ich wünsche dir sehr viel zufriedene stunden, lebe diese zeit aus in der du zufrieden bist, das ist wichtig.

    gruß melanie

  • Hallo Ihr Lieben!

    Ich habe mich hier lange nicht mehr gemeldet. Ich lese aber immer wieder hier mit. Soviele neue Namen, aber auch alte Bekannte!
    Bei uns läuft es immer noch gut, mein Mann macht weiter mit der ambulanten Therapie, er hat sie verlängert. Meine Therapie läuft jetzt langsam aus, und auch das ist OK so.
    Ich habe eine Kur beantragt und bekommen. Ende April geht es los, auf die Nordseeinsel Juist. Jetzt wo bei uns Ruhe eingekehrt ist und ich Mann und Kinder mit gutem Gefühl alleine lassen kann, gönne ich mir diese "Auszeit".
    Letztes Jahr wäre ich nie für 3 Wochen alleine weggefahren, musste doch Puffer zwischen Mann und Kindern sein, hätte keinen ruhigen Tag gehabt.
    Jetzt freue ich mich sehr auf die Kur. Es wird auch dort nochmal Einzel und Gruppengespräche geben. Ich werde auch dort weiter an mir arbeiten und verarbeiten. Auch wenn bei uns alles gut läuft, die alten Geister lauern, und manchmal springen sie mich noch an. Hier im Alltag habe ich das Gefühl hier nicht alles verarbeiten zukönnen was die letzten Jahre passiert ist, weil ja der normale Wahnsinn weiterläuft und mich auf Trapp hält. Ich erhoffe mir von der Kur dass ich für mich nochmal nachspüre und das ein oder andere loslassen kann.

    Die Arbeit an mir geht weiter, mein Mann arbeitet weiter an sich, und wir arbeiten weiter an unserer Beziehung. Die Kinder entwickeln sich weiter, geniessen einen anderen Vater und kommen ihm näher, was beide Seite bereichert, und mir auch ein gutes Gefühl gibt.

    Ich grüsse alle alten Bekannten herzlich und auch die neuen Namen! Gut dass wir alle hier sind!

    LG Clärchen

  • glück auf clärchen

    wieder schön, zu lesen wie gut s euch geht.

    Zitat von Clärchen

    die alten Geister lauern, und manchmal springen sie mich noch an.

    s wird noch lange so sein. mir hat s geholfen gut und schnell mit dem "anspringen" fertig zu werden, dass ich die alten geister zu papier gebracht und unter vergangenheit abgelegt hab. hab vor kurzen erst irgendwo geschrieben: "... ach ihr schon wieder ... und weiter in der tagesordnung! was meist du dazu?

    schöne zeit und ne umärmelung

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Matthias!

    " Ach ihr schon wieder" ist gut! Leider merke ich das noch nicht sofort! Erst wenn ich überlege warum eine Situation mich so angreift, dann komme ich drauf. Wäre super das in der Situation schon zuwissen, dann würde manches nicht so hochkommen!
    Aber ich übe weiter! :)

    LG Clärchen

  • Hallo ihr Lieben!

    Ich wollte mich mal wieder melden. Ich war auf Juist in Kur. Das hat mir nochmal sehr gut getan. Sich nur um mich kümmern, weg von allem.....gut war das. Und hier zuhause haben meine Lieben es auch gut gemacht.
    Jetzt ist meine Therapie zuende. Erst war es ein komisches Gefühl als " geheilt" entlassen zuwerden. Aber es geht mir gut.
    Mein Mann geht noch bis zum Herbst zur ambulanten Therapie in xie Klinik. Dann ist auch er fertig. Er wird sich eine Gruppe suchen.
    Unser Leben ist schön. Unser Familienurlaub dieses Jahr war harmonisch.
    Der Kampf hat sich gelohnt. Aber erst als wir beide anfingen an unszuarbeiten.
    Liebe Grüße an alle alten Bekannten. Herzliche.Grüße auch an die neuen Namen.
    Auf mich schauen und nicht mehr au ihn, das war der Schlüssel.
    Clärchen

  • Liebes Clärchen,

    ich finde es sehr berührend, deinen Thread zu lesen - ich selbst habe die Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft mit meinem alkoholkranken Partner auch noch nicht begraben.
    Seit ich innerlich wirklich akzeptiert habe, dass der entscheidende Schritt von ihm ausgehen muss und ich nichts erzwingen kann, geht es mir besser und ich kann einfach abwarten, was passieren wird.

    Dazu haben dieses Forum und Beiträge wie deiner sehr viel beigetragen. Danke dafür!
    Lea

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Hallo liebes Clärchen,

    schön von Dir zu hören, und noch besser, was man da hört ;)

    Du hast verstanden und umgesetzt, dass man in erster Linie selbst gesunden muss, und erst wenn beide nach sich geschaut haben,
    kann man wieder auf einer Stufe sich begegnen.
    Freu mich, dass ihr es beide geschafft habt.
    Alles Liebe auf deinem weiteren Gesundungsweg.

    LG nici
    :wink:

  • Hallo liebe Claerchen,

    ich habe schon am Anfang als ich hier war, mal in deinen Thread reingeschaut und nachdem Silberkralle mich heute wieder auf dich aufmerksam machte, habe ich mich mal intensiv ans Lesen gemacht.

    Einige Traenen sind geflossen beim Lesen und manchmal musste ich auch wirklich schmunzeln.

    Deine Geschichte zu lesen macht Mut, aber sie zeigt auch, dass es einfach unglaublich viel Arbeit bedeutet, diesen Weg wirklich zu gehen, jeder fuer sich und dann wieder gemeinsam.

    Es freut mich sehr fuer euch, dass ihr euren Weg wieder gemeinsam geht - und doch jeder fuer sich.


    Ich habe gerade meine Trennung hinter mir und seit dem Trennungstag ist er trocken.

    Und so sehr ich es versuche, ich komme nicht ab von meinen Aengsten und Zweifeln und da bei mir die Trennung schon passiert ist, gehe ich auch momentan aufkeinenfall zurueck.

    Wie das fuer die Zukunft aussieht, weiss ich nicht, aber sich darueber keine Gedanken zu machen, faellt schwer. Sich wirklich nur auf sich zu konzentriern, obwohl der Partner jetzt doch genau das macht, was man so lange wollte.... es ist so verdammt hart.

    Auch bei uns stand kurz vor der Trennung ein Urlaub an, den ich dann komplett abgesagt hatte.

    Und nun steht MEIN Urlaub vor der Tuer.

    Deinen Thread zu lesen zeigt den Weg, mit allen Hoehen und Tiefen...

    Und man weiss einfach nie, wie es weitergeht und deshalb soll es sich dennoch immer lohnen und zwar nur fuer einen selbst.

    Ich wuensche euch eine schoene Zeit.

    Mit vielen lieben Gruessen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo ihr Lieben!

    Danke für eure lieben Worte.
    Ich helfe hier anderen???? Verkehrte Welt, ich habe soviele Erkenntnisse aus diesm Forum. Ich habe geweint beim Lesen anderer TB. Konnte viel wiedererkennen und teilen.
    Wenn es jetzt anderen bei mir so geht, dann macht mich das verlegen. Aber auch froh. Schön etwas zurück zugeben.

    Hier bei uns ist alles gut. Der normale Wahnsinn mit zwei Pubertisten. Nach der grossen " Wiedervereinigung" kehrt der Alltag ein. Auch gab es mal.Knatsch. Aber es läuft alles in ruhigen Bahnen. Gespräche über alles sind möglich und werden genutzt.

    Herzliche Grüsse an alle! Clärchen

  • glück auf clärchen

    Zitat von Clärchen

    Gespräche über alles sind möglich und werden genutzt.

    bin hell begeistert. (smilie das in die hände klatscht)

    schöne zeit - umärmelung

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Ihr Lieben!

    Wieder ist einige Zeit vergangen und ich möchte mal wieder" Hallo" sagen!
    So viele neue Namen, soviele Geschichten die mir nah gehen, weil sie meiner eigenen so ähneln. Und ich fühle mit euch!
    Wenn ich darüber nachdenke wieviel Kraft und Nerven man auf dem Weg zur Erkenntmis verliert......und auch wieviel Zeit die einem nun niemand mehr zurück geben kann.
    Heute, hier und jetzt kann ich sagen es geht mir gut, meine Gegenwart ist positiv und ich fühle mich mit mir wohl, und auch mit meinem Mann.
    Es bleiben schmerzende Erinnerungen, und auch Narben zurück, da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Und es gibt Dinge die tuen weh. Bei mir ist es die Zeit die wir verloren haben im Bezug auf unsere Kinder. Der Unfrieden und die hässlichen Szenen die die Kids miterleben mussten, die schlechte Stimmung , das tut noch weh. Ich kann es aber nicht rückgängig machen, es war so, der Weg hat so lang gedauert bis er bergauf ging. Aber Trauer um die Kindheit meiner Kinder bleibt. Übrigens auch bei meinem Mann, heute tut ihm die verpasste Zeit mit seinen Kindern leid, er versucht sie sich heute zunehmen, aber nun sind sie 13 und 15, sie wollen gar nicht mehr soooo viel Zeit mit uns, sie gehne ihren Weg und das ist ja auch gut so. Aber sie sehen den Unterschied beim Vater, sagen das auch. Das halte ich für einen wichtigen und wertvollen Punkt.
    Ihr Lieben, ich grüße alle sehr herzlich, ich schau hier noch oft vorbei, auch wenn ich nicht mehr soviel schreibe!
    Clärchen

  • Hallo ihr Lieben!

    Ich möchte wiedermal "piep ".machen.

    Es geht uns gut. Über Ostern waren wir eine Woche ohne Kinder an der Nordsee. Es war toll. Sehr harmonisch und erholsam. Das tun wir wieder.
    Mein Mann ist nun mit der Therapie fertig. Jede zweite Woche geht er zu einer SHG. Jede Woche wäre mir lieber, aber ich habe ja gelernt dass dies nicht meins ist. :)

    So kanns weitergehen....ich geniesse den Frühling und meine Familie!

    LG Clärchen

    PS
    extra herzliche Grüsse an silberkralle :)

  • Ach nochwas möchte ich hierlassen. Der Titel meines Threads hier ist ja eine Fage.
    Für mich ist sie beantwortet. Obwohl " Abwarten " nicht das ist was ich getan habe. Abwarten ist passiv. Das war ich nicht, ich habe mich sehr um mich gekümmert und gesorgt, habe das Alkproblem dem Alkoholiker gelassen. Und es hat funktioniert. Sicher hatten wir auch Glück. Und sicher ist abwarten manchmal falsch. Wenn keine Gefühle mehr da sind, oder körperliche Gewalt stattfindet, dann soll man wirklich nicht warten.
    Bleiben und hart an sich arbeiten, das war es was statt abwarten gemacht werden musste, hier, in meinem Fall.

    LG Clärchen

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