Ich will leben. Mein Thread

  • Hallo zusammen,

    es fällt mir immer noch unheimlich schwer, die Beiträge von anderen zu lesen. Bevor ich für jedes Problem ein eigenes Thema eröffne, habe ich beschlossen, hier für mich eine Art "Tagebuch" zu eröffnen. Nicht um täglich die Belanglosigkeiten des Alltags reinzuschreiben, sondern das, was mich während meines Weges vom EKA zur glücklichen Person so beschäftigt.

    Wenn einer was dazu zu sagen hat, würde ich mich freuen, es zu lesen, postive, wie negative Kritik.

    Fangen wir mit dem heutigen Tag an. Mir geht es schlecht, heule schon seit Stunden, habe niemand zum Reden und das hat mich ins Forum getrieben. Auslöser war, dass ich erwähnt habe, mich vor einer Wochenbettdepression zu fürchten. Diese Befürchtung wird von meiner Umgebung überhaupt nicht ernst genommen, ich bekam zu hören, dass so jemand wie ich doch niemals ne Depression bekommt, so stark, so glücklich, wie ich doch bin.

    Die Leute sehen mich als stark, was ich gar nicht bin. Und diese Reaktion zeigt mir, ich DARF keine Wochenbettdepression bekommen. Ich MUSS funktionieren. Es ist NIEMAND für mich da.

    Das ist ein weitere Punkt, von dem ich denke, dass es daran liegt, dass ich EKA bin: ich hab niemand zum Reden. Ich öffne mich Menschen nicht, habe zwar viele Freunde, bin der Kummerkasten für jedermann, aber gebe von mir nichts preis. Bin ich wohl selber schuld, dass ich keine Freunde habe. Oder zumindest keine, mit denen ich mich traue zu reden.

    Momentan ist es ganz schlimm, ich lebe in einer totalen Lügenwelt. Alle denken, ich bin so glücklich, dass ich bald Mutter werde. Ich glaube, es war der größte Fehler meines Lebens, obwohl dieses Kind geplant war. Mein Partner hat sich total zum Negativen verändert, Job verloren und kümmert sich um nichts mehr.

    Dadurch finanzielle Probleme und für mich die Frage, wie ich das alles schaffen soll, wenn mein kleiner Schatz erst mal geboren ist. Um das nicht falsch rüberkommen zu lassen: ich liebe dieses Kind jetzt schon mehr, als alles auf der Welt und kann es kaum erwarten, sie im Arm zu halten.

    Trotzdem macht mir die Zukunft Angst: auf meinen Freund kann ich mich nicht verlassen, also muss ich Geld ranschaffen, mein Studium machen und mich um ein Neugeborenes kümmern. Weiß nicht, wie das gehen soll. Oder soll ich ihm einfach Verantwortung zu schieben? Er wollte dieses Kind genauso wie ich.

    Außerdem habe ich große Angst, den Bedürfnissen meiner Kleinen nicht gerecht zu werden, denn ich kann schlecht Gefühle zeigen. Hoffentlich spürt sie trotzdem, dass ich sie liebe und wächst nicht so emotional verkümmert auf wie ich.

    Das sind erstmal die Gedanken, die mich heute runterziehen. Ich weiß, morgen sieht die Welt schon wieder anders aus, vielleicht. Trotzdem geht es mir heute sehr schlecht.

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Zitat

    denn ich kann schlecht Gefühle zeigen.

    Hallo Kämpferherz,

    dein Text ist voller Gefühl und sehr intensiv. :)

    Ist deine Frauenärztin oder deine Hebamme vielleicht eine gute Ansprechpartnerin für deine Sorgen wegen der möglichen Wochenbettdepression?

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Zitat von Kämpferherz

    Die Leute sehen mich als stark, was ich gar nicht bin. Und diese Reaktion zeigt mir, ich DARF keine ........... bekommen. Ich MUSS funktionieren. Es ist NIEMAND für mich da.


    Momentan ist es ganz schlimm, ich lebe in einer totalen Lügenwelt. Alle denken, ich bin so glücklich,

    Hallo Kämpferherz,

    das könnte von mir stammen!

    Beispiel von heute: Um 0 Uhr werde ich wach, weil ich kolikartige Bauchkrämpfe hatte (so mit Schweißausbruch und weiß werden) Dann kam die "Entleerung" ich bin wieder ins Bett und hab bis 5.30 geschlafen. Dann wieder etwas Durchfall und Blut im Stuhl! Panikattake vom Feinsten. Ich hab das so schon oft gehabt (Durchfall+helles Blut) im Grunde kein Grund zur Panik (es wurde alles abgeklärt) Aber Im Zuge von EHEC-HUS...... Ich seh mich schon an der Dialyse und schlimmeres.
    Seit heute Morgen war ich übrigens nicht mehr auf der Toilette. Mir gehts sonst auch gut.

    Aber, was ich eigentlich sagen will: Im Inneren bin ich panisch, aufgewühlt, verängstigt, nach außen merkt mir es keiner an - naja fast keiner, meinem Freund kann ich nichts vorspielen, er durchschaut mich sofort, aber allen Freunden/Kollegen/Bekannten.... fällt nie auf, wie es mir wirklich geht.

    Sehen in mir nur die STARKE, die ich auch nicht bin. Im Gegenteil, ich fühle mich oft mit den kleinsten Hindernissen überfordert und hilflos. Dann möchte ich mich wie ein kleines Kind in die Arme meines Freundes flüchten und ihm mein Leben in die Hand geben.

    Ich habe auch immer Angst etwas zu bekommen - eben jetzt EHEC- und darf es nicht bekommen!

    Ich lüge alle an! "Klar gehts mir gut" "Alles Bestens".......


    Ich wünsche dir, daß du einen Menschen findest, dem du dich anvertrauen kannst. Ich habe zwar einen, aber habe auch die Angst, wenn ich es zu sehr in Anspruch nehme ist er weg -was er mir immer wieder versichert nicht passieren wird!- aber.......

  • @Linde: Danke, das gibt mir etwas Mut. Aber mir fällt es sehr viel leichter meine Gefühle schriftlich oder auch fremden Menschen gegenüber einzugestehen, als denen Menschen gegenüber, die mir was bedeuten. Ist superdoof: umso mehr mir jemand bedeutet, umso mehr ziehe ich mich von ihm zurück.

    Frauenärztin und Hebamme haben mit Sicherheit Verständnis, die beiden haben darauf hingewiesen, dass über die Hälfte der Frauen unter Wochenbettdrepression leiden, sie wollten einem klarmachen, dass man sich dessen weder schuldig fühlen muss, noch schämen muss.
    Leider kann ich mit beiden nicht sprechen, denn mein Freund ist immer mit dabei bei den Terminen.


    Marthe : das was du beschreibst, könnte ich sein!!! Haargenau so! Ich habe Reizdarm, auch oft Durchfall und Blut im Stuhl.

    Dann habe ich einen riesigen Salat mit Tomate und Gurke gegessen, etwa 3 Stunden später zum ersten Mal von EHEC im Fernsehen gehört, gleichzeitig die Warnung vor Salat, Gurken und Tomate. Natürlich hatte ich in der Nacht Durchfall mit Blut im Stuhl und solche Panik, dass ich mich nicht mehr getraut habe zu schlafen, denn ich musste meinen Körper beobachten, ob die Beschwerden so wie sonst, oder irgendwie anders sind.

    Tja, also die Nacht wegen Panik um die Ohren geschlagen. Mein Freund hat mir natürlich angesehen, dass ich blass und übermüdet war, hat gefragt wies mir geht, was los ist und ich hab so getan, als wäre alles gar nicht schlimm gewesen :(

    Beides so ungute Eigenschaften an mir: wenn ich von ner Krankheit höre, bilde ich mir sofort ein, sie auch zu haben und ich tue immer so, als ginge es mir gut.


    @me: heute war ein bessere Tag wie gestern. Bin ja schon im Mutterschutz, also zu Hause, mein Freund auch, wir haben heute den ganzen Tag zusammengearbeitet und total viel geschafft. Hat richtig Spaß gemacht.

    Bin jetzt auch wieder zuversichtlicher, dass ich mich eben doch auf ihn verlassen kann. Mir fällt es generell sehr schwer, mich von anderen abhängig zu machen, das konnte ich nie. Denke eher, dass das Problem an mir hängt, statt an ihm. Er ist zwar arbeitslos geworden, aber da kann man ihm keinen Vorwurf machen, das passiert eben.

    Für mich ist das zwar der totale Horror, ich habe mein ganzes Leben immer Zukunftsangst gehabt. Bei meinen Eltern war halt nie Geld da. Und jetzt macht seine Firma zu, als ich gerade schwanger geworden bin. Und als ob das noch nicht reichen würde, macht mein Arbeitgeber im August auch noch zu, so dass wir dann beide arbeitslos sind.

    Er bewirbt sich momentan auf qualifizierte Stellen, die seiner Ausbildung entsprechen, sagt aber, dass er spätestens im August über ne Zeitarbeitsfirma in die Produktion gehen kann. Da verdient er zwar schlecht, aber mehr als das Arbeitslosengeld. Das ist verantwortungsbewusst, löblich und richtig, aber ich hab gleich die Angst, dass er dann da nicht mehr rauskommt, sondern den Rest seines Lebens so ne Arbeit machen muss, dass er nix richtiges mehr findet. Und dann bin ich schuld, weil er unglücklich wird, weil ich ja erst mal nicht arbeiten kann. So denke ich momentan, obwohl ich weiß, dass es Quatsch ist, trotzdem fühle ich mich schuldig.

    Schuldgefühle habe ich eigentlich ziemlich oft. Bei allen möglichen Sachen. Denke immer, wenn ich mich mehr angestrengt hätte, hätte ich irgendwas verhindern können.

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Hallo Kämpferherz,
    Ich kenn das auch, dass man ständig funktionieren muss. Aber ich musste erkennen, dass es mir nicht gut tut. Deshalb versuche ich anders zu denken. Ich bin ein Mensch, der Gefühle und Stimmungen hat. Ich bin keine Maschine, die funktionieren muss. Sicher habe ich auch Schuldgefühle, weil ich von mir selber mehr erwarte als von jeden anderen. Andere dürfen Fehler machen, ich nicht – aber das stimmt nicht. Also gestehe ich mir meine Fehler ein.

    Du muss wirklich kein schlechtes Gewissen haben, dass dein Freund arbeitet und du nicht. Du hast doch geschrieben, dass ihr beide das Baby wolltet. Es ist doch in den meisten Partnerschaften so, dass wenn ein Baby kommt, erstmal ein Partner zu Hause bleibt. Ein Baby ist auch Arbeit, natürlich nicht nur. Und du hast dir doch schon viel vorgenommen, du willst dein Studium weiter machen. Ich habe einige Bekannte, die auch während ihres Studiums Kinder bekommen haben, sie haben ein Jahr Pause gemacht, als sie merkten, dass Kind und Studium nicht passt. Weil für den Moment war das Baby das wichtigste, der eine hat das Baby versorgt, und der andere hat versucht beruflich weiter zu kommen. Bitte rede dir nicht ein, dass du schuld bist, falls dein Partner unglücklich wird. Weil du kannst es doch gar nicht wissen, was in der Zukunft passiert.
    viele Grüße, Laura

  • Hallo Laura,

    ich würde so gerne die Zukunft bis an mein Lebensende planen, ich hasse Überraschungen. Weiß aber, dass das nicht geht.

    Zum Thema Baby sagt mein Freund ganz genau das Gleiche wie du: „DU erziehst UNSER Kind, das ist auch Arbeit!“ IHM macht es also nichts aus, vorrübergehend der Alleinverdiener zu sein.


    @me: Wegen dem Studium hab ich auch eher ein schlechtes Gewissen, weil das mache ich für mich. Ich freue mich richtig darauf. Nur ist das wieder Zeit, die der Familie verloren geht. Außerdem muss ich meine „Schwiegermutter“ zum Babysitten einspannen. Ist zwar ein Fernstudium mit einer 4-stündigen Vorlesung pro Woche, trotzdem. Außerdem freut die sich wie bekloppt auf ihr erstes Enkelkind und macht es gern. Trotzdem hab ich ein schlechtes Gewissen, ob ich bezüglich des Studiums zu egoistisch war. Weil das ist etwas, was ich nur für mich ganz allein mache!

    Bezüglich schlechtem Gewissen muss ich noch viel lernen. Meine ganze Familie akzeptiert das Studium nicht nur, sondern findet die Idee super und unterstützt mich. Die sind stolz auf mich, weil ich es überhaupt versuchen will. Aber ich muss ja dauernd ein schlechtes Gewissen haben :(

    Ich denke auch immer, dass andere von mir erwarten, dass ich perfekt funktioniere, aber das ist gar nicht so. Zum Beispiel konnte ich lange keine negativen Gefühle zeigen. Irgendwann (nach jahrelanger Beziehung) bin ich zusammen gebrochen und habe geheult wie ein Schlosshund, mehrere Stunden. Und mein Freund hat mich einfach in den Arm genommen. Das war ein ganz komisches Gefühl, denn er mochte mich immer noch. Für mich ne ganz neue Erfahrung.

    So, am Wochenende kommt mein Vater zu Besuch, er ist der Grund, wieso ich hier angemeldet bin. Ich freue mich aber darauf. Seit ich mir eingestanden habe, dass unsere Familie nicht normal ist, komme ich viel besser mit ihm klar. Die räumliche Trennung hat mir und meinem Verhältnis zum Rest der Familie auch gut getan. Leider ist er nicht trocken. Aber er trinkt nichts, wenn er hier ist. Für mich ist das akzeptabel.

    Vor Betrunkenen generell habe ich Angst. Wie ist denn das bei euch, wenn ihr auf ner Party seid und irgendein Vollgesoffener rumläuft? Angst? Ekel? Hab ich beides. Auch wenn mich so eine fremde Person eigentlich nichts angeht. Wenn ich ehrlich bin, gehe ich ungern auf Partys, auf denen möglicherweise getrunken wird. Ich mag lieber ruhigeres Zusammensein mit Freunden, Spieleabend oder so.

    Wie geht ihr als EKAs mit Alkohol um? Nachdem ich mit 13/14 sehr viel, dann jahrelang überhaupt nichts mehr getrunken habe, glaube ich jetzt einen guten Weg für mich gefunden zu haben. Natürlich trinke ich jetzt in der Schwangerschaft nichts, um das klarzustellen. Aber ansonsten trinke ich etwa einen Abend pro Monat, aber dann nur maximal 1 – 2 Gläser Wein oder Sekt, weil ich das Gefühl, betrunken zu sein, nicht mag.

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Guten Morgen,

    da hat man sich vorgenommen, regelmäßig zu schreiben und dauernd kommt was dazwischen. Und ich bin im Mutterschutz ;). Sollte doch Zeit haben, ist aber wie mit Rentner, die haben acuh nie Zeit ;)

    So, gestern war ich im KH, weil ich dachte, es geht los, war aber Fehlalarm. Trotzdem hab ich gemerkt, dass noch viel EKA in mir steckt. Ich weiß nicht, wovor "normale" Menschen Angst haben, wenn es um eine Geburt geht, aber meine größte Angst ist, was mein Freund von mir denkt, wenn er mich so sieht.

    Jeder weiß, dass es bei ner Geburt nicht gerade ohne Austritt von Körperflüssigkeiten und ohne Schmerzensschreie etc. abgeht, und ich habe Angst, seine Liebe dadurch zu verlieren. Total hohle Gedanken.

    Ich habe keine Angst vor Schmerzen, Erschöpfung, Komplikationen, weil ich mich in dem Krankenhaus gut aufgehoben fühle, ich habe aber riesige Angst, mein Gesicht zu verlieren und Schwäche zu zeigen.

    Zum Glück kann ich über dieses Thema mit ihm reden und er kann, bis zu einem gewissen Grad, meine Ängste nachvollziehen.

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Das kann ich so unterschreiben :D
    Als ich noch nicht schwanger war, wir aber trotzdem mal so über das Thema Geburt an sich sprachen, war für mich klar, das mein Mann niemals bei der Geburt dabei sein wird. Aus Deinen oben genannten Gründen. Was ist, wenn ich ausflippe ? Das ganze KH zusammenbrülle ? Mal ganz zu schweigen davon, das so ne Geburt nicht unbedingt "ansehnlich" ist....
    Als es dann 2008 soweit war und die Geburt eingeleitet werden musste, war mir unbehaglich zumute. Ich hatte das "Glück" (ha, ha) das die Geburt 17 Std. lang dauerte und bei so viel Zeit gewöhnt man sich auch dran, das der Partner neben einem sitzt und weiß es im Laufe der Zeit zu schätzen. Rückblickend war das - für ihn - sicher ne Hammernummer. Die Unmengen an Blut, die Kleine musste letz endlich auch noch mit der Zange geholt werden und und und. War alles nicht so schön ! Er hat es aber nie bereut, das er dabei war - und ich auch nicht. So unangenehm das am Anfang alles ist, so leichter wird es Dir mit der Zeit fallen, wenn jemand an Deiner Seite ist, Dir bei steht und Dir damit etwas hilft.
    Toi, toi, toi für Deine Geburt. Wird alles gut gehen :)

  • Hallo zusammen,

    ich war länger nicht online, aber jetzt gibts einen riesigen Beitrag.

    Mein Baby ist da und sie ist das tollste Baby der Welt und das Beste was mir je passiert ist. Die Geburt war auch super, obwohl ich so Angst davor hatte.

    Jetzt zum eigentlichen Problem, über das ich jetzt seit Wochen nachdenke:

    Nutzt mein Partner mich nur aus?

    Ich gliedere es der Einfachheit habler, und um mir selbst vielleicht schon beim Schreiben klarer zu werden in Punkte.

    1. mein Freund wünschte sich schon lange sehnlichst Kinder, seine Mutter wollte auch unbedingt Oma werden. Momentan habe ich das Gefühl, er hat einfach nur eine "dumme Kuh" gesucht, die dumm genug ist, sich von ihm ein Kind machen zu lassen. Was mich auf den Gedanken bringt? Sex hatten wir nur zu Zeugungszwecken. Ich finde das nicht normal. Im Oktober war das letzte Mal, seitdem kein einziges Mal, obwohl bei mir trotz Schwangerschaft und Geburt alles in bester Ordnung ist/war und ich auch Lust gehabt hätte. Aber er will einfach nicht.

    2. Er verlangt es zwar nicht direkt, erwartet aber schon, dass ich alles mache, also Haushalt, seinen Nebenjob (Heimarbeit) und motzt, wenn ich es nicht mache.

    3. obwohl er sich so sehr Kinder gewünscht hat, er kümmert sich nicht, bzw. macht nur die schönen Sachen, also spielen und kuscheln. Er hat seit der Geburt vor 2 Monaten ein einziges Mal gewickelt.

    4. Bei seiner Mutter putzt er und hilft im Haushalt, hier, wo er mit mir zusammen wohnt, muss ich alles alleine machen.

    5. Er halst mir sein Zeug auf: Bewerbungen, Lernen musste ich mit ihm stundenlang bis morgens, obwohl ich morgens früh auch wieder aufstehen musste, so dass ich teilweise nur 4 oder 5 Stunden Zeit zum Schalfen habe.

    6. Wir haben uns gemeinsam Haustiere angeschafft. Ratet mal, wer als einzige den Käfig säubert? Richtig. Ich.

    7. Bevor der Zeugung von unserer Tochter haben wir die Finanzen durchgesprochen, wie viel ich zum gemeinsamen Lebensunterhalt während der Elternzeit noch beitragen muss. Davon will er jetzt nichts mehr wissen, also muss ich den gleichen Betrag wie jetzt leisten, obwohl ich über 1000 Euro weniger monatlich zur Verfügung habe. Mir bleiben 214 Euro für mich. Er meint, das sei viel und ich würde das Geld verprasen.
    Ich muss von dem Betrag die Versicherung und Steuer beider Autos zahlen, eine Riesterversicherung, die ich jetzt so kurzfristig nicht kündigen kann, Rechtschutz, die ich ebenfalls kurzfristig nicht kündigen kann, Sprit, meine Arzneimittel, mein Handy, Tierfutter, eventuelle Reperaturkosten für mein Auto.
    Ich habe oben genannte Ausgaben addiert, das kommt mit 214 Euro nicht hin ...

    8. Dann sagt er selbst, dass er noch nie eine seiner Ex-Freundinnen so schlecht behandelt hat wie mich. Ändern tut er nichts. Es gibt immer einen Grund, mich anzuschreien, seinen Prüfungen, seine Arbeit, ...

    9. Er behandelt mich auch im Beisein seiner Mutter schlecht, sie sagt öfter zu mir, ich soll mir das nicht gefallen lassen.

    10. Er hasst es, wenn ich mit anderen Männern, z. B. ein Exfreund, mit dem ich mich noch gut verstehe, REDE. Furchtbar eifersüchtig. Ich rede mit denen nur. Am Telefon. Mich mit einem meiner männlichen Freunde zu treffen, das traue ich mich gar nicht mehr.

    11. Er geht unachtsam mit unserer Tochter um, hat sie schon mehrfach beinahe fallen lasse, was ich gerade so verhindern konnte. Behauptet aber eh, es wäre nicht seine Tochter. Da ich noch nie fremdgegangen bin und deshalb seit Jahren nur mit ihm Sex habe, ist es natürlich seine Tochter.

    12. Ich muss für ihn lügen. Er trinkt Alkohol. Ich finde das unnormal, dass er, wenn auch selten, alleine zu Hause trinkt. Wenn seine Mutter (deren Ex-Mann Alkoholiker war) dann nen leere Flasche bei uns sieht, muss ich lügen. Toll. Jetzt denkt die, ich hätte wärend der Schwangerschaft oder in der STillzeit Alkohol trinken. Das geht mir am meisten auf die Nerven.

    So, mir fällt nix mehr ein, stehe kurz vor ner Trennung, weiß nicht wohin, zu meinen Eltern will ich nicht, denn mein Vater ist auch nciht anders. Ich hasse das ständige Geschrei hier und bei meinen Eltern. Ich will wieder alleine wohnen und in Ruhe meinen Kram machen. Ganz ehrlich? Ich brauch niemanden.

    Mittlerweile habe ich ne gute Freundin, das langt. Auch wenn ich der nicht alles erzählt habe bis jetzt. Trotzdem endlich mal geschafft, mich jemandem teilweise zu öffnen.

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Erstmal zu deinem Satz anfangs:

    Zitat

    was mich während meines Weges vom EKA zur glücklichen Person so beschäftigt.

    TOLLE EINSTELLUNG ;)


    Hast oder machst du eine Therapie?


    wow...was anderes fällt mir zu deinem Beitrag heut nicht ein...
    sich in eine Familie einzumischen finde ich schwierig
    aber ich möchte dennoch was sagen...
    ekas neigen dazu sich täuschen oder ausnutzen zu lassen
    dies geschieht so art von alleine

    ich kenne diesen satz:
    "habe keine meiner ex-freundinnen etc so behandelt"
    und tataaaa - bei mir war es dann so

    ich weiß, dass all meine vergangenen partnerschaften
    so liefen, weil ich mit dazu gehört habe...ich lasse es mit mir machen
    fast alles und obwohl sich alles in meinem verstand und körper währt
    versuche ich zu glauben & zu vertrauen...


    glückwunsch zu deinem kind
    umsorge & beschütze es gut :)
    wir wissen ja wie wichtig die kindheit ist :-)))
    aber du bist aufmerksam, was dich und das kind angeht...

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Hallo Kämpferherz,

    herzlichen Glückwunsch zum Baby! :D Ich freu mich für dich und das supertollste Baby der Welt! Schön, daß du wieder hier schreibst.

    Am Ende deines Beitrages dachte ich spontan: Mache die Co-Spirale nicht mehr mit und stattdessen eine Mama-Kind-WG mit dir und deinem Hosenschisser auf...

    Grüße und bis bald, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Zitat

    Mache die Co-Spirale nicht mehr mit und stattdessen eine Mama-Kind-WG mit dir und deinem Hosenschisser auf...


    gäbs hier auch einen "gefällt mir button" würde ich ihn sofort klicken

    applaus Linde66!!!

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Zitat von so_anders


    ich kenne diesen satz:
    "habe keine meiner ex-freundinnen etc so behandelt"
    und tataaaa - bei mir war es dann so

    Wisst ihr was ich heute morgen darüber denke? Seine Ex-Freundinnen haben sich einfach nicht so behandeln lassen. Also nicht, dass ich mir die Schuld gebe. Ich kenne zwar nicht alle Geschichten aus der Vergangenheit bei ihm, aber im Großen und Ganzen kann man sagen, dass die Ex-Freundinnen entweder gegangen sind oder mit der Faust auf den Tisch geschlagen haben.

    Über ne Wohnung für mich und meine Tochter hab ich auch schon nachgedacht, ich überlege momentan mehr, was für sie das beste ist, als für mich.

    Momentan fühle ich mich im Großen und Ganzen entspannt und glücklich, weil alles super läuft, außer die Beziehung. Zum Glück ist er eher selten zu Hause, das geht also.

    Ich habe mich gestern entschieden, nicht mehr für ihn zu lügen, ich finde, als Erwachsener sollte man auch zu seinen Fehler stehen, das mache ich doch auch. Vor allem bezweifle ich, dass er mich nicht auch anlügt, denn ich weiß, dass er alle Personen in seinem Umfeld anlügt, wieso sollte es bei mir anders sein? Auch wenn er was anderes behauptet.

    Tja, und ich werde seine Sachen nicht mehr erledigen, er ist erwachsen, muss selbst klar kommen. Mal sehen, wie sich die Beziehung dann entwickelt.

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Ach, jetzt hab ich es vergessen:

    ich habe eine Therapie gemacht und "will" nochmal. Warte noch auf einen Platz derzeit, sind hier Wartezeiten von 6 Monaten bei allen Therapeuten im Umkreis.

    Worauf ich wirklcih stolz bin, dass ich, die von anderen immer als kalt und gefühllos beschrieben wurde, jetzt oft gesagt bekomme, ich wäre so eine liebevolle Mutter. Man kann es selbst schlecht beurteilen, aber ich staune auch über mich selbst, ich kann tatsächlich alberne Sachen machen, kuschlen, streicheln, nur weil sie dann so schön lacht.

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • So, wir haben geredet, natürlich bin ich die Böse, denn ich habe mich nach der Geburt unseres Kindes verändert. Was dachte der denn? Ich bekomm mal eben so ein Kind und nichts ändert sich in unserem Leben? Ja, wahrscheinlich dachte er es. War für ihn ja auch angenehm, dass ich es trotz stressigem Job mit zusätzlich noch langem Arbeitsweg irgendwie hinbekommen habe, seine Dinge noch mitzuerledigen. Jetzt geht das halt nicht mehr, meine Tochter hat mir geholfen Prioritäten zu setzen.

    Tja, wenn man es genau nimmt, bin ich wirklich blöd gewesen. Ich dachte, als es ihm schlecht ging (durch neuen Job, viel Stress) er würde sich irgendwann revanchieren, wenn ich ihm helfe und seinen Nebenjob, seine Pflichten im Haushalt, seine Bewerbungen etc. übernehme. Jetzt geht es mir schlecht und er denkt, es geht alles weiter wie bisher.
    Ob sich das jemals wieder ändert? Am Anfang waren wir glücklich. Ob wir wieder dahin zurückkommen? Momentan höre ich kein liebes Wort mehr. Aber es tut so weh, sich einzugestehen, dass man wieder alles falsch gemacht hat und der Traum einer glücklichen Beziehung/Familie platzt.

    Ich hoffe nur, dass ich irgendwie durchhalte, seinen Kram einfach nicht mehr zu machen und nicht, mehr für ihn zu lügen. Wäre für mich schon mal ein großer Schritt, vielleicht merkt er dann auch irgendwas. Reden bringt ja nix, haben wir doch schon so oft.

    Hoffentlich spürt meine Tochter das nicht, dass es mir so schlecht geht.

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Jetzt hab ich weiter hier gelesen, es gibt noch mehr, mit ähnlichen Gefühlen wie ich, war ja klar.

    Eine bekam den Tipp, sich zu fragen, was sie will. Ich übernehme es für mich. Was will ich?

    Ich weiß, was ich nicht will. Ich will nicht ausgenutzt werden, ich will nicht lügen müssen, ich will nicht angeschrien werden. Aber was will ich eigentlich? Ist ein bisschen schwerer zu beantworten.

    Wir haben eine Familie gegründet. Vielleicht sollte ich dort anfangen, wie ich mir das erträumt habe. Bestimmt nicht so, wie es jetzt ist.
    Also, die Arbeit die so ein Baby macht habe ich mir wesentlich mehr und anstrengender vorgestellt, auch das nächtliche Aufstehen. Somit wurde ich von meiner Vorstellung positiv überrascht und wenn sich etwas sogar noch besser entwickelt wie gewünscht, dann nimmt man das ja gerne. Also abgehackt, alles top.
    Die Partnerschaft als Eltern, die hatte ich mir total anders vorgestellt. Ich habe mir vorgestellt, dass wir, wenn er abends von der Arbeit nach Hause kommt, schön zusammen essen, noch spazieren gehen, wenn die Kleine schläft vielleicht sogar kuscheln und uns unterhalten.
    Ich habe mir außerdem vorgestellt, dass ich abends gelobt werde, weil die Wohnung schön sauber und aufgeräumt ist, das Essen gut schmeckt, ich gut aussehe, dass ich umarmt und gestreichelt werde, geküsst, einfach liebevoll behandelt. Selbst in meiner Vorstellung habe ich mir nicht gedacht, dass das immer so ist, aber überwiegend.
    Was wünsche ich mir noch? Dass man mir zuhört. Wenn ich Probleme habe, mir Sorgen mache. Mir hilft, wenn ich nicht mehr kann. Dass ich vertrauen kann.

    Heute wünsche ich mir nur eins: weg. Ich würde mich gern ins Auto setzen (wenn ich noch eins hätte) und ein paar Tage mit meiner Tochter irgendwo hinfahren. Einfach zum Ausprobieren, ob es mir zu zweit vielleicht besser geht und um in Ruhe nachdenken zu können. Aber hab ja kein Geld dazu. Geht halt nicht.

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Zitat

    Hoffentlich spürt meine Tochter das nicht, dass es mir so schlecht geht.


    Hallo Kämpferherz,

    wie soll das gehen? Alle Sinne sind hellwach, sie möchte lernen, nachahmen, wachsen, alles ist neu, die Welt möchte entdeckt werden! Wie soll sie das NICHT merken? Und schwupps ist sie 2 oder 3... Das hört nicht auf mit dem Spüren und irgendwann kommt die Sprache dazu und das Fragen.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ich hab mit meiner Hebamme gesprochen.

    So wie es aussieht habe ich wohl "nur" eine Wochenbettdepression. Gehe gleich zum Arzt.

    Mein Freund ist stinksauer, wegen den "Vorwürfen" die ich ihm gemacht habe und hat seine sachen gepackt. Es kann durchaus sein (laut meiner Hebi), dass ich vieles überbewerte und falsch verstehe. Aber einfach zu gehen.

    Na gut, was solls. Gleich zum Arzt. Erhoffe mir schnelle Hilfe. Ist halt richtig scheiße, wenn man gerade niemanden hat, der einen versteht und sich total einsam und alleine fühlt.

    Von der Stärke, die ich sonst immer so zeige, ist nix mehr da. Ich fühle mich einfach nur schlecht, ganz schlecht. Als würde ich nie wieder glücklich sein.

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

  • Hallo Kämperherz,

    wenn du dir nochmal deine Punkte 1 - 12 durchliest, hast du da den Eindruck, daß du etwas überbewertest oder falsch verstehst?

    Alles Gute für deinen Termin beim Arzt!

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Tja, ich kann ja mal sagen, wie er die Punkte sieht, ich habe sie ja angesprochen.

    1. haben wir deshalb nur in der Zeugungszeit/Kinderwunschphase, weil er ansonsten von der Arbeit zu müde ist. Wir haben damals gesagt, wir machen unser Baby im Urlaub, das waren 2 Wochen und hat auch sofort geklappt, also wir hatten wirklich nur in diesen zwei Wochen regelmäßig.

    2. Er SAGT immer, ich soll mich um Baby kümmern und mich ausruhen, aber wenn er dann heimkommt, motzt er und sagt solche Sätze wie: „Das muss noch gemacht werden und jenes muss noch gemacht werden.“ Angeblich meint er damit nicht das ICH das machen muss, sondern irgendjemand von uns zweien, aber im Prinzip mach doch immer ich es.

    3. Er kümmert sich nicht um Baby (ich nenn sie hier Baby aus Gründen der Anonymität, obwohl mir das total komisch grad vorkommt, normal nenn ich sie beim Namen/Spitznamen), weil er von der Arbeit zu müde ist. Obwohl er sich schon irgendwie kümmert, nur so Zeug wie Windeln wechseln etc. bleibt immer an mir hängen, er übernimmt die „schönen“ Aufgaben.

    4. Seine alte kranke Mutter. Ja, dort putzt er. Hier nie. Weil es ihm hier egal ist, wenn nicht so ordentlich ist. Wobei ich sagen muss, dass seine Mutter schon messie-artige Züge hat und hier bei uns ist es nie dreckig, nur unordentlich manchmal. Trotzdem hätte er mal was machen können, als ich in der Schwangerschaft im Krankenhaus war und danach nur liegen durfte.

    5. ich habe ihm freiwillig geholfen, sagt er. Ja, stimmt. Weil er es allein nicht macht. Nicht weil er nicht kann, er macht es einfach nicht, deshalb sitze ich stundenlang da und schreibe mit ihm Bewerbungen und lerne für Prüfungen. Trotzdem kann ich wohl etwas Dankbarkeit erwarten?

    6. Ich hätte den Käfig unserer Tiere ja immer schon gereinigt, bevor er Zeit dazu hat. Wenn ich sage, er soll es machen, dann kommt von ihm nur, es ist noch nicht nötig, die stinken ja noch nicht. Ich will aber nicht warten, dass der Käfig so vollgepinkelt ist, bis er stinkt.

    7. bei den Finanzen hat das Gespräch bei ihm jetzt wirklich gefruchtet und ich muss nicht mehr den kompletten Betrag für den gemeinsamen Lebensunterhalt zahlen, da unterstützt er mich plötzlich, zumindest hat er es sich so ausgerechnet, ob es nachher wirklich so sein wird, ist die Frage.

    8. Tja, der verletztende Satz: „meine Ex-Freundinnen habe ich nie so schlecht behandelt wie dich.“ Er sagt, damals wäre es ihm nicht so schlecht gegangen wie jetzt und er hätte nicht so viel Stress gehabt wie damals.

    9. Da ist er jetzt sauer auf seine Mutter, weil die mich angesprochen hat …

    10. Ist eifersüchtig, weil seine Ex fremdgegangen ist. Ich nie. In meinem ganzen Leben noch nicht. Für mich ist fremdgehen unvorstellbar.

    11. Das hat sich auch geändert, da ist er jetzt vorsichtiger. Meint aber, ich wäre überbesorgt. Kann sein, dass das stimmt. Aber meine Tochter ist das Wertvollste, was es für mich auf der Welt gibt.

    12. Die Lügerei hab ich einfach abgestellt und helfe ihm nicht mehr. Er hat seinen neuen Arbeitgeber belogen, was ihn jetzt wohl den Job kosten wird. Aber das ist SEIN Problem. Er sieht die Lügerei als Notlügen an, mir geht das einfach auf den Nerv, weil ich das stressiger finde, als gleich die Wahrheit zu sagen, obwohl man, das weiß jeder, wenn man nie oder nur äußerst selten zu ner Notlüge greift auch öfter mal mit jemand Streit hat.

    Tja, so sieht er die Dinge. Bewerte ich sie über? Mir fällt es momentan extrem schwer zu erkennen, was in einer Beziehung normal ist oder was nicht. Ich weiß, dass es ihm schlecht geht, er fühlt sich als Versager, weil er seinen Job verloren hat und uns finanziell nix bieten kann.

    So mein Arztbesuch war teils erfolgreich, sieht wohl nach ner Wochenbettdepression aus und die Ärztin hatte sehr viel Verständnis, weil sie selbst eine hatte. Wies jetzt weitergeht? Keine Ahnung. Ich würde meine Beziehung gerne retten, ob das möglich ist, keine Ahnung.
    Mein Freund ist jetzt erst mal weg. Ob er wieder kommt, wird sich zeigen. Ich habe dafür kein Verständnis, normal setzt man sich mit Problemen auseinander statt einfach zu gehen. Er sagt, er will zahlen und Baby am Wochenende sehen. Toll, oder?

    Das sind die Starken,
    die unter Tränen lachen,
    eigene Sorgen verbergen
    und andere glücklich machen.
    (Franz Grillparzer)

    Hat eine Freundin über mich gesagt. Besser kann man mich auch nicht beschreiben.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!