30.Entgiftung,wie soll es weitergehen

  • Hallo,
    mein Partner kommt Ende der Woche aus der 30.Entgiftung.Er war 2 Jahre trocken,um bestimmte Ziele zu erreichen(was er auch geschafft hat)Danach folgte eine Entgiftung nach der anderen.Sein Konsum lag bei ca. 20 Fl.Bier täglich und kurz bevor es zum Krankenhaus geht,muß noch ne Flasche Wodka rein(damit ich weg bin und schlafen kann).Alkohol macht ihn agressiv,beleidigend und er fühlt sich wie der King.Ich bin dabei mir eine Wohnung zu suchen,weil ich das nicht mehr ertragen kann.Er sagt,brauch ich nicht,er hört auf damit(klar einfach so).Was an Hilfe könnte ich ihm vorschlagen,damit er in 6 Wochen nicht wieder im Krankenhaus landet?Nicht wegen mir,sondern um ihm ein letzes mal zu helfen,den richtigen Weg zu finden?Ihm Vorschläge zu machen,welche Hilfe es nach dem Entzug für ihn gibt.Den Weg muß er dann allein gehen,so wie ich meinen auch.Wißt ihr vielleicht Rat?
    LG flower 40

  • Hallo flower,

    die Realität ist, dass es nicht den geringsten Sinn macht wenn du ihm etwas vorschlägst oder ihm Ratschläge gibst. Die bekommt er in der Entgiftung
    zur Genüge.
    Wenn er es will kann er von dort aus bereits die nötigen Schritte einleiten.
    Wenn er es nicht will, und danach hört es sich an was du schreibst, wird er das nicht tun und weiter trinken.
    Du schreibst er wird aggressiv wenn er getrunken hat und ich kann dir nur den Rat geben, bleib dabei und vollzieh so schnell wie möglich eine zumindest räumliche Trennung. Dann kannst du sehn was passiert, ob er Hilfe will und annimmt.

    Viele Grüsse

  • Hallo Pirc,er entgiftet in einem normalen Krankenhaus und aus Erfahrung weiß ich,daß die ihm nicht viel Unterstützung gegeben wird.Und ich befürchte auch,daß er nur wieder viel verspricht,damit ich nicht ausziehe.Mein Gefühl sagt mir,daß seine Sucht mit seiner kaputten Kindheit(sehr schlechtes Elternhaus)zu tun hat,aber er sich nicht damit auseinandersetzen will.Er hat nur Wut in sich oder ist deprimiert.Und mit Alkohol will er das verdrängen,fröhlich tun oder einfach entspannen.Und fällt jedesmal auf die erste Flasche Bier rein(morgen hör ich ja wieder auf).Hat noch nie geklappt.Was soll ich ihm sagen,wenn er wieder zu Hause ist?Freundlich mit ihm reden?Hart bleiben und auf getrennte Wohnungen bestehen?Mich beleidigen lassen,streiten?Ihn ignorieren?Ich weiß nicht,wie ich ihm meinen Standpunkt(ich kann nicht mehr,ich brauche Abstand)verständlich machen soll.Er meint immer,ich will diesen Alki einfach nur loswerden.Aber so ist ja nicht,ich will nur erstmal Abstand und Ruhe für mich und die Kinder.Und auf Abstand sehen,wie sich alles entwickelt.Nur wie mache ich es ihm verständlich?
    LG Flower 40

  • Hallo flower,

    auch in einem normalen Krankenhaus kann er Adressen zb von Suchtberatungsstellen bekommen und bereits von dort aus einen Termin ausmachen. Das wäre das mindeste.
    Ich bin ja selbst trockener Alkoholiker und kann dir sagen, er hat scheinbar noch nicht die allergeringste Einsicht in seine Krankheit. Er will weiter trinken und dir die Schuld daran geben und ein schlechtes Gewissen einreden um dich als Co zu behalten. Solange das so ist, hast nicht die geringste Chance ihm etwas verständlich zu machen, vernünftig mit ihm zu reden oder gar ihn zur Einsicht zu bringen.
    Versuch das gar nicht sondern zieh kommentarlos die Konsequenzen und denk jetzt nur an dich.

    Viele Grüsse

  • Danke Pirc,ich weiß das du Recht hast,aber mein Verstand will das alles noch nicht so wahrhaben.Das Alkohol einem Menschen so wichtig sein kann,selbst wenn er Gefahr läuft,alles zu verlieren.Ich freu mich für dich,daß du es geschafft hast.Ich muß meinen ganzen Mut zusammennehmen und das letzte bißchen Kraft einsetzen,um das,was ich schon seit ein paar Jahren denke,endlich durchzuziehen.In der Hoffnung,daß wir beide wieder ein lebenswertes Leben führen können.Aber mir grauts schon jetzt vorm dem Theater,daß er machen wird.Er wird mich nicht so einfach gehen lasen.Ich hoffe,es wird nicht so schlimm...

    LG Flower 40

  • Hallo flower,

    ich meld mich noch mal.
    Hab grad erst gesehn, dass du ja schon mehrere threads zum gleichen Thema hast und alle Schreiber haben dir das gleiche geraten.
    Kann es sein, dass du endlich von jemandem hören möchtest, dass es ganz anders geht, dass du dich nicht trennen musst, dass alles gut wird?
    Das wirst du hier mit Sicherheit nicht hören, schliesslich haben hier fast alle ihre Erfahrungen gemacht, ob selbst als Alkoholiker oder als Co.
    Du musst begreifen, dass du deinem Partner im Moment nur als Co etwas wert bist. Es interessiert ihn einen feuchten....ob es dir gut geht oder nicht. Das ist auch keine Bosheit von ihm, es ist die Sucht, die sein Handeln und Denken bestimmt. Aber du kannst da nicht das allergeringste DAGEGEN tun, du kannst nur FÜR DICH etwas tun.

    Viele Grüsse

  • Hallo Flower,

    bitte bleibe in einem Thread und eröffne nicht alle paar Tage einen neuen zum selben Thema.

    Danke.

    Die 3 anderen Threads habe ich geschlossen, damit es nicht zu unübersichtlich wird.


    Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Flower

    Ich denke Du machst genau das gleiche wie er.
    Halbherzige Versuche aus der Sucht rauszukommen aber nicht WIRKLICH wollen.
    Du schreibst er respektiert nicht was Du willst. Wie denn? wenn Du Dich selber nicht respektierst.
    Ich kann Dir auch nichts anderes schreiben als all die anderen. Brauchst Du Hilfe für DICH? Die kannst Du hier bekommen. Ob Du sie annimst ist wieder eine andere Sache.
    Für ihn kannst Du nichts tun.
    Was muss noch passieren dass Du erkennst dass Du suchtig bist und Hilfe brauchst und die auch annimst?

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo pirc und Grazia,
    ich verstehe,was ihr meint.Er ist heute aus dem Krankenhaus gekommen und bringt sein Leergut weg.Die Ruhe hier zu Hause ohne ihn war schön.Und das ist momentan eigentlich mein größtes Problem:Keine Ruhe zu finden,nach stressiger Arbeit,Haushalt,Kindern usw.Sich dann halt noch mit ihm und seiner Sucht zu befassen,bzw.ihn im Rausch zu ertragen.Eigentlich wär für mich erstmal eine eigene Wohnung wichtig.Und da fängt dann mein zögern an.Ich und die Kinder fühlen uns hier sehr wohl.Stören tut ja eigentlich nur er und sein Problem.Deshalb müßte er eigentlich gehen,nicht ich.Für mich wär es im Moment eine Überforderung,umzuziehen,da ich durch Arbeit und Kinder(ein Kind hat gesundheitliche Probleme) schon genug um die Ohren habe.Er soll einfach ausziehen.Aber das tut er ja nicht.Und so zögere ich alles hinaus,um mir weiteren Stress zu ersparen.Umzug kostet Zeit,Geld und Nerven.Und das hab ich zur Zeit alles nicht.

    LG Flower 40

  • Hallo Flower,

    wer steht denn im Mietvertrag drin?


    Wenn du hier schreibst, rückt dein Thread automatisch nach ganz oben. Und da wird er von vielen gelesen.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Flower,

    seid ihr getrennt?
    Man kann das auch über einen Anwalt erwirken,dass er ausziehen muss.
    Ich habe leider den Fachbegriff nicht im Kopf.
    Erkundige dich doch mal.

    Susanne

  • liebe flower,

    ich wär damals mit den drei kindern auch nicht ausgezogen. im mitvertrag waren wir beide drin und nach druck von mir ist er ausgezogen. wegen den kindern bin ich geblieben, da sie dort ihr zu hause, die freunde, kindergarten und schule hatten. da machte ich ihm druck darauf rücksicht zu nehmen. irgendwie hatte er es eingesehen, das es allein besser ist und vor allem einfacher ist eine geeignete wohnung zu suchen und zu finden. zur not , wenn das so nicht gegangen wäre, wär ich gegangen.

    lieben gruß melanie

  • susanne, das hat derjenige der mit den kindern dann zusammen bleibt.es ist aufgrund der kinder eben so, das die da wohnen bleiben dürfen, wo sie es gewohnt sind. anwalt oder jugendamt können dir dazu aber mehr sagen. ob das gesetzlich so einzufordern ist weiss ich nicht, darf ich hier auch nicht weiter geben.sonnst gibts ne mahnung von den mods hier.8)

    gruß melanie

  • Hallo,er duscht gerade.Also leider stehen wir beide im Mietvertrag.Und wir sind nicht verheiratet,sind auch nicht seine Kinder.Und wenn ich sage,ich zieh aus,sagt er ,daß er hier nicht in der Wohnung bliebe.Dann könnte ich ja hier bleiben,oder?Aber nein,solange ich hier bin,zieht er auch nicht aus.Hab ihn vorhin gefragt,was er denn jetzt gegen die Sucht Unternehmen würde.Er meinte,er war ja schon in Therapie.Er wüßte,worum es geht.Er müsse sich beim nächstenmal,wenn er Suchtdruck hätte,einfach nur daran erinnern,wie schlecht es ihm später wieder geht.Das alleine reicht doch nicht,oder?Das hat er mir vor 3 Monaten auch schon mal erzählt.Hat ja auch nicht funktioniert.Morgen will ich zum ersten mal seit Jahren mit Bekannten von mir Essen gehen.Er weiß noch nichts davon.Frag mich ,wie er reagiert,wenn ich es ihm sage.Er denkt nämlich immer,wenn ich alleine irgendwo hin gehe,dann nur weil ich einen Anderen habe oder kennenlernen könnte.Bin mal gespannt....
    Möchte mich auch noch mal für eure ehrlichen(und manchmal harten)Antworten bedanken.Bei manchen sind mir schon Tränen in die Augen geschossen....
    LG Flower 40

  • Hab jetzt gerade nochmal mit ihm geredet.Ich wär Schuld,daß er soviel getrunken hat.Ich hätte ja schon bei den ersten paar Flaschen angefangen zu meckern.Außerdem hätte ich in der Kindererziehung nicht mit ihm an einem Strang gezogen(soll heißen ,seine Erziehungsmethoden mitzumachen).Wir hätten immer wegen der Kinder gestritten(es sind nicht seine,er wollte auch nie welche,er wollte eigentlich immer nur mich).Meine Kinder sind anständig,ein Kind hat Abitur und das hätte es nicht geschafft mit seinen Erziehungsmethoden.Er fühlte sich deshalb immer als Außenseiter.Hab gefragt,warum er sich nicht einfach in unser Familienleben integriert hat.Bei uns wär ja immer so ein Trubel,nirgends hätte man seine Ruhe.Hab gesagt,dann geh doch ins Wohnzimmer und mach die Tür zu.Er wüßte aber trotzdem,daß hier alle rumlaufen.Er sucht gerade nach Gründen,warum er immer trinkt.Angeblich sind wir daran Schuld.Hab gesagt,dann zieh doch aus,dann hast du Ruhe.Er meinte,wenn er ausziehen würde,wär die Beziehung auch vorbei.Er würde sich dann ein neues Leben aufbauen.Hab gesagt,dann tu das doch.Das will er aber nicht,wir könnten ja auch mehr auf seine Art zu leben eingehen(Kein Besuch,alles ruhig,Kinder sind nur für Hausarbeit da und ich für ihn).Das wär ja ein tolles Leben,was meint ihr?Bin mal gespannt,was morgen wird(Essen gehen).....
    Viele Grüße Flower 40

  • Hallo Flower,
    das was du schreibst, kenne ich zur Genüge.
    Auch meiner könnte diese Wohnung nicht alleine halten.
    Wenn ich sage, dann zieh du doch aus, ich kann sie halten, dann sagt er: NEIN

    Ich argumentiere dann auch, dass er dann später sowieso ausziehen muss, er dann: Du setzt mich nicht vor die Tür.

    Kein Besuch, alles stört, das gehört wohl zum Krankheitsbild dazu.
    Auch das kenne ich.
    Grenze dich ab, so gut es geht, gehe nicht auf sein Gejammer ein, mach dein Ding mit den Kindern.
    Mehr kann ich dazu im Moment nicht sagen.

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Hallo Waldliebende
    unglaublich,daß sich hier im Forum viele Dinge ähneln.Ich dachte mein Partner wäre ein Unikat!
    Meine Kinder haben das alles sehr früh mitbekommen und ich hab ihnen von Anfang an erklärt,daß es eine Krankheit ist.Trotzdem konnten sie mit seinen Rückfällen nicht umgehen.Schlimm fand ich immer,daß nach einem Rückfall er sich völlig daneben benommen hat,nach der Entgiftung er sich das Vertrauen der Kinder zurückgeholt hat,um es Wochen später wieder kaputt zu machen.Warum lassen wir das alles zu?Ich versteh mich manchmal selber nicht.Ich bin eine Kämpfernatur,aber die für die ich eigentlich kämpfen sollte,lass ich mit mir mitleiden!Und kämpfe für jemanden,wo meine Energie reine Zeitverschwendung ist!Ich war schon beim Nervenarzt,hab eine Therapie gemacht,bin ständig beim Hausarzt,3x sollte ich schon eine Kur machen und scheiter trotzdem immer wieder.Ich komm mir so dumm vor!
    LG Flower 40

  • Hallo Flower

    Ich musste schmunzel gerade, weil mein Ex auch so ein Unikat war/ist.
    Er hat sich oft aufgeregt weil die Wohnung ist ja kein Bahnhof. Die Freude der Kinder waren ihn ein Greuel. Und ich sollte nur für ihn da sein. Und da war es kein Unterschied dass es seine kinder waren.

    Wegen der Wohnung lass Dich bitte beraten. Es gibt möglichkeiten. Er wird nie freiwilig ausziehen.

    Das die Beiträge hart sind und schmerzen...ja. Ich schreibe manchmal hart, das ist mir bewusst.
    Vielleicht weil mir solche Beiträge am meisten weiterbrachten? Weil ich mich dann geärgert habe und mich dann mit dem Thema auseinander setzen musste. Ich wollte ja dann eine Antwort schreiben, um zu beweisen dass das was man schrieb (in meinem Fall!) auf garkeinen Fall stimmt. Fast immer bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass diejenige doch Recht hat.

    Ich möchte noch anmerken, dass ich das alles aus meiner Eigener Erfahrung schreibe. ich war mit meinem trinkenden Mann über 20 Jahre zusammen, bis mein Körper aufgegeben hat. Bis ich fast gestorben bin. So muss es den anderen nicht gehen, deswegen meine Beiträge.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Liebe Flower,

    Ja, warum lassen wir das über Jahre mit uns machen?
    Weil wir es erstmal nicht wahrhaben wollen, weil wir es verdrängen und denken,so schlimm ist es ja gar nicht.
    Mein Sohn sagte mir auch die Tage: Ich habe nie verstanden, warum du dich nicht getrennt hast, er meinte die Zeiten vor etwa 8 Jahren.
    Ich habe meinen Mann damals teilweise sogar in Schutz genommen.
    Wenn ich dann aber von Trennung sprach, dann fiel mein Sohn aus allen Wolken und hatte Tränen in den Augen.
    Er war auch schon sehr EK, ich kannte den Ausdruck damals nicht, ich wusste zwar, dass es für mein Kind nicht gut ist, habe aber immer dafür Sorge getragen, dass ich ihn auffange. Es war mir damals noch nicht bewusst, dass er Alkoholiker ist. Ja, er trinkt manchmal ein bischen zuviel, mehr habe ich nicht erkannt.
    Wer will schon wahrhaben, dass ausgerechnet der eigene Mann Alkoholiker ist?
    Das waren für mich immer die anderen, die jeden Tag in der Kneipe waren, oder die Penner auf dem Bahnhof, denen man es ansah.
    Meiner sah lange Zeit noch sehr gesund aus, er war leistungsfähig, attraktiv und beliebt.
    Im Laufe der Jahre kann man es nicht mehr wegdenken, die Zeichen der Zeit sind plötzlich sichtbar.
    Im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich nicht schon viel früher aufgewacht bin, aber besser spät, als nie.
    Hast du denn jemals eine Kur gemacht, Flower?
    Du hast ja auch schon einiges an Hilfe in Anspruch genommen.
    Hat es dich denn wenigstens ein bischen weitergebracht?

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

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