Freund nach schwerer Krankheit jetzt trocken- ich in Sorge

  • Hallo Leonia!

    Glaubst du wirklich eine Trennung würde dich von deiner Co Geschichte befreien? Du schreibst auch dass jeder nächster Partner noch mehr Probleme/Macken hatte als der davor. Das hört sich für mich nicht so an als ob deine co Abhängigkeit mit einem Partner zusammen hängt. Komm zur Ruhe, such dir kleine "Inseln" . Und wenn es nur eine Tasse Kaffee mit der Besten Freundin ist.
    Liebe Grüße Clärchen

  • liebe leonia,

    nun nennst du deinen partner leo und du heisst leonia. besser gehts nicht um zu erkennen wie sehr du dich mit ihm eins machst. aber das nur am rande, ist mir aufgefallen

    wenn du leonia dein leben leben möchtest dann hör auf dich von ihm und seinem gesundheitszustand abhängig zu machen. lebe dein leben im blick dort hin, wo es für dich wichtig ist. da wo du bist ohne dabei gleichzeitig einen gedanken bei ihm zu haben. auch gesellachft und moralisches von aussen kommendes machs dir anscheinend schwer auf dich zu konzentrieren.

    du schreibst du leidest unter den sorgen die du dir um ihn macht.sorgen sich zu machen ist verständlich, darf aber nicht so weit gehen, das du leidest. ein leidenustruck entsteht dann, wenn du dein mitgefühl für ihn soweit zulässt, das sein leid zu deinem wird. das ist nicht emphatie. da stehst du nicht daneben und lebst für dich gesund weiter, auch wenns dem partner schlecht geht. da fängst du an, dein eigenes leben zu beschneiden, deine gfühle zu kontrollieren so nach dem gedanken: wie soll ich noch glücklich leben dürfen, wenns dem anderen so schlecht geht. das darf ich dem anderen doch nicht antun, ich muss doch für ihn da sein und ihm die hand reichen, für ihn mitleiden, das er weniger leiden muss.

    ich hab das lange zeit auch gelebt, glaub mir, das machte mich kaputt. ich habe es soweit geschafft meiner mutter hr leid abzunehmen, für sie zu leiden, damit es ihr besser geht. egal alkoholiker oder nicht, es ist von mir aus eine eigenschaft gewesen die zu überdenken war und auch zu ändern.weil das MEIN co war, der mich so handeln liess. meiner mutter ging es prächtig in dieser zeit. konnte dann auch prächtig weiter machen wie gewohnt. erst als ich aufhörte mit zu leiden, ihr das dann signalisierte, ich mach nicht mehr mit, lag sie auf dem sofa, brach zu sammen und fing endlich an zu weinen. ihr weinen empfand ich das aller erste mal erleichternd, endlich war ihre gefühl bei ihr und ich spürte dabei freude und ging glücklich aus dem haus. darf man das? dachte ich mir erst, weil der conteil in mir wieder ein schlechtes gewissen versuchte hochkommen zu lassen. zu lange verharrte ich in dieser coabhängigkeit. darf ich sie fallen lassen und nun dort weinend liegen lassen? die antwort war für mich in diesem moment tatsächlich:JA ich darf das spüren, ich darf glücklich sein, auch wenns dem anderen schlecht geht.ich spüret es und liess es zu, dieses anfängliche schuldgefühl nahm ich nicht mit, das liess ich auch noch bei ihr. ich konnte das erste mal wieder herzhaft von innen raus lachen.

    das wichtigste am co ist, das sich endlich selbst wahrnehmen, sich selbst schätzen und lieben zu lernen und auch die eigenen bedürfnisse die da sind leben zu können. den blick immer nach innen zu richten, was mach ich jetzt egal wie von aussen auf mich einströhmt, ich bin wichtig, es ist mein leben,ich darf für mich einstehen und dafür sorgen das es mir gut geht.selbst wenn von aussen kommende anforderungen und erwartungen nicht mit dem übereistimmen darf ich nein sagen, ich mach da so nicht weiter.alles andere ist ein nach gründe suchen dem anderen es recht zu machen und damit mache ich mich von aussen wieder abhängig.

    lieben gruß melanie

  • Liebe Linde,

    Zitat von Linde66

    Könntest du dir vorstellen, erst einmal alleine zu leben? Für Co's wäre das ein Stück weit Risikominimierung. Und wenn man sich stabilisiert hat steht ja einer neuen Beziehung nichts mehr im Wege.

    das habe ich in der Vergangenheit auch schon probiert, hat leider nix genützt. Selbst jahrelange Abstinenz vom Suchtmittel "hilfebedürftiger Mann" hat nur zum Ergebnis geführt, daß der erste Mann nach dieser Phase wieder genauso war.

    Habe übrigends grad dazu Tagebuch geschrieben und da ist mir noch so ein Muster aufgefallen. Es läuft eigentlich immer ähnlich ab.

    Schritt 1: Ich lerne hilfebedürftigen Mann kennen, seine Problematiken sind deutlich.
    Schritt 2: Ich rege ihn dazu an, seine Probleme zu lösen. Das kriegt er anfangs auch gut hin, Erfolge zeigen sich, ich und Mann sind happy.
    Schritt 3: Irgendwann zeigt sich, daß Mann sich permanent überfordert und nicht mehr kann. Es kommt, ähnlich wie jetzt bei Leo, zu einem Zusammenbruch.
    Schritt 4: Bei mir macht sich Enttäuschung breit, innerlich wende ich mich ab.
    Schritt 5: Eigentlich halte ich heimlich schon Ausschau nach dem nächsten "Opfer", dem nächsten hilfebedürftigen Mann.

    Uff, heftiges Muster, kann ich aber auch gut bei anderen Frauen mit Helfersyndrom beobachten, die ich kenne.

    Herzliche Grüße
    Leonia

  • Liebe Melanie,

    Zitat von Melinak


    das wichtigste am co ist, das sich endlich selbst wahrnehmen, sich selbst schätzen und lieben zu lernen und auch die eigenen bedürfnisse die da sind leben zu können. den blick immer nach innen zu richten, was mach ich jetzt egal wie von aussen auf mich einströhmt, ich bin wichtig, es ist mein leben,ich darf für mich einstehen und dafür sorgen das es mir gut geht.selbst wenn von aussen kommende anforderungen und erwartungen nicht mit dem übereistimmen darf ich nein sagen, ich mach da so nicht weiter.alles andere ist ein nach gründe suchen dem anderen es recht zu machen und damit mache ich mich von aussen wieder abhängig.

    das sind wirklich gute Anregungen. In Zeiten, wo meine Unterstützung nicht so sehr gefragt und nötig ist, kriege ich das auch gut hin.
    Haariger wird es dann allerdings, wenn ich, so wie momentan, beim Hilfebedürftigen einen großen Hilfebedarf sehe.

    Lieber Spedi, liebes Klärchen,

    vielen Dank für Euere Schreiben. Ich muß das alles noch ein bißchen sacken lassen, kann grad noch nicht genau drauf antworten.

    Eins ist mir aber schon klar: Menschen, die innerlich aufgeräumt sind, ziehen, so glaube ich zumindest, nicht diese Sorte hilfebedürftige Leute an, wie ich, sondern eher stärkere, gesündere Menschen als Partner.

    Von daher denke ich, daß ich, wenn es mir gelingen könnte, mit therapeutischer Hilfe innerlich heiler zu werden, auch eher von meinem permanenten Drang danach, helfen zu wollen, Abschied nehmen könnte.

    Herzliche Grüße
    Leonia

  • Zitat

    Menschen, die innerlich aufgeräumt sind, ziehen, so glaube ich zumindest, nicht diese Sorte hilfebedürftige Leute an, wie ich, sondern eher stärkere, gesündere Menschen als Partner.

    Da geht der Weg lang... :idea: Weiter gutes Aufräumen wünsche ich dir! :)

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Zitat von Linde66

    Da geht der Weg lang... :idea: Weiter gutes Aufräumen wünsche ich dir! :)

    Vielen Dank, liebe Linde. So, ich gehe nun mal ein bißchen raus an die Sonne. Wünsche Dir und allen anderen hier einen schönen Tag. :)

    LG Leonia

  • Hallo leonia
    Ich finde, Du hast schon einen riesengroßen Schritt gemacht. Einen der wichtigsten Schritte, nämlich, Du hast erkannt dass DU was bei DIR ändern muss.
    Es reicht nicht sich zu trennen, man muss sich mit der eigenen Krankheit auseinander setzen.

    Mir hat Psychotherapie viel geholfen, und lesen. Es gibt viele sehr nützliche Bücher zu diesem Thema.
    Punkt ist: an sich zu arbeiten und sich selber helfen.

    Es ist einfacher anderen zu helfen, bei sich selbst nachzuschauen tut weh. Hast Du Angst davor?
    Ich hatte Angst. Es war doch angenehm zu sagen, die anderen haben ja Probleme, würde mein Mann sich ändern (nicht mehr trinken) würde alles in Ordnung sein. Wir wären alle glücklich.
    Das gab mir die Möglichkeit mein eigenes "Nichtstun" rechtfertigen. Der andere sollte/müsste was machen, ich doch nicht....ich war ja ein opfer, die arme.... Oh man, wenn ich heute noch daran denke, wie feige ich war.
    Erst als ich soweit war, zu erkennen, ICH habe für MICH verantwortung und keiner sonst, und wenn ich meinen A... nicht bewege, wird sich nichts ändern, ich kann heulen und toben und weiter zugrunde gehen. Es ändert sich nichts.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • hllo leonia,

    Zitat

    Haariger wird es dann allerdings, wenn ich, so wie momentan, beim Hilfebedürftigen einen großen Hilfebedarf sehe.

    genau da setz das an, was ich schrieb von aussen kommenden ansprüchen. gesellschaftlich, anerzogene, oder kirchlich christlich geprägt. wer weiss wos her kommt. ich für meinen teil habe verstanden das ich bestimmten menschen nicht helfen kann. denen die mir eben emmozional viel zu nahe stehen und ich mich aufopfere. dann bedeutet es für mich ein umdenken. es gibt in deutschland dein soziales netz, da werden diese menschen (noch) aufgefangen. soziale dienste, einrichtungen inzwischen mehr als genug ambulante, istitutionen hilfseinrichtungen.

    bedeutet für mich mich schlau zu machen, wo ich mir hilfe holen kann. den partner auf teufel komm raus zu versorgen, zu verpflegen, ihn zu pflegen usw ist ne lebensaufgabe, wenn er selbst dazu nicht mehr in der lage ist. warum sich da dann nicht auch hilfe holen?lebensaufgabe des sich aufopferns ist eine co eigenschaft.sich alls helfer hilfe zu holen ein eingeständnis vermeindlicher schwäche.leiden darunter ebenfalls, sich im leiden aufzhalten und nicht rauskommen eine sucht.alles schön zu reden der versuch sich das was ist noch irgendwie was positives abzuverlangen. "ein bischen leben hab ich ja, oder ich brauch ja nicht viel zum leben" . denoch ist das leiden da, das nutzt alles nichts, du kannst gefühle zeitlang ausschalten, irgendwann kommen sie in einer solchen massivität auf dich zu, das du nicht mehr weisst wie dir geschieht.du bist genau deshalb hier angekommen, weil du spürst hier läuft was vollkommen in die falsche richtung.bei dir, nicht bei ihm.

    lieben gruß melanie

  • Hallöle an alle,

    sorry, wenn ich mich in diesen Thread einmische, aber beim Durchstöbern der letzten Postings ist mir was aufgefallen, was vielleicht auch der ein oder andere kennt...ein Grundsatz bei mir scheint zu sein: Ich kann das ertragen. Das ist alles nicht so schlimm.

    Ich habe, wie auch Du, mal meine letzten Partnerschaften daraufhin durchleuchtet. Ja, ich kann einiges ertragen. Es ging nicht um Alkohol. Oh ja, ich kann eine ganze Menge ertragen. Ja super, da kann ich stolz auf mich sein. Nehmerqualitäten hat sie ja.

    Danke für den Denkanstoß...

  • Hallo,

    mein Therapeut hat mir erklärt, ich habe das sogenannte Ertragen in schlechten Beziehungen erlernt, durch mein Elternhaus (beide Alk.) und auch durch die Ehe mit einer Alkoholikerin. Eine Entscheidung zu treffen und deshalb für mich eine schlechte Beziehung zu beenden muss ich lernen. Jetzt bin ich voll drin im Lernprozess.

    LG
    seti

  • Hallo
    Da wäre ja sinnvoll sich zu fragen, woher es kommt.
    Etwa weil ich verdient habe, dass man mich schlecht behandelt?? Ich kann mich nicht wehren, ich darf keine ansprüche stellen/haben.

    Für mich persönlich kommt es aus der frühen Kindheit. Das war das erste Feedback von aussen in meinem Leben - Du störst.......wenn Du bleiben willst, benimm Dich....eigentlich braucht Dich hier keiner also tu so als ob Du nicht da wärst, oder mach Dich nützlich...

    Und so verbrachte ich die 40 Jahre meines Leben, ohne zu hinterfragen ob diese Stimmen recht hatten. Es war so. Punkt.

    Ich arbeite schwer an mir, jeden Tag und ich bin zufrieden mit mir - endlich. Weil ich was für mich tue, weil ich erwachsen werde, ich kann meine kindheit nicht rückgängig machen, aber die ist vorbei, und mein jetziges Leben hängt von mir ab.
    Nur von mir.
    Wenn mir nicht gut geht, schaue ich bei mir, was kann ICH tun, damit es MIR besser geht.
    Wir verlangen dass andere uns lieben, achten, schätzen, warum? wie soll es gehen, wenn der Mensch dem wir das wichtigste sind uns nicht liebt, nicht schätzt, und uns wie letzten Dre.... behandelt.
    WIR SELBST.

    Wir wollen von anderen das, was wir uns selber nicht geben wollen. Fangen wir bei uns an.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • hallo,

    Zitat

    Ich kann das ertragen. Das ist alles nicht so schlimm.

    da setz das ganze an. warum ertragen? wiso denn? muss ich alles ertragen was mir von aussen an mich rangetragen wird? wo setze ich grenzen? wie steh ich zu mir selbst und meinen bedürfnissen? wiso mich zurücknehmen darin und ertragen? was tun um da raus zu kommen? wo tu ICH MIR was gutes?

    auf sich acht geben, sich selbst wahrnehmen und da ansetzen die eigenen grundbedürfnisse die jeder mensch hat wahrzunehmen und liebevoll zu sich selbst sein.ich muss nichts ertragen. das haben mir meine eltern mit auf den weggegeben um ihre sucht leben zu können!

    lieben gruß melanie

  • Hi Melanie,

    das sind viele Fragen, die ich erstmal auf mich wirken lassen muß...und ich beschäftige mich schon seit langem mit dem "Warum" oder auch "Woher kommt das", bislang ohne wirkliche Ergebnisse.

    Sucht spielt in meinem bisherigen Leben keine Rolle, soll heißen, in meinem Elternhaus wurde und wird nicht getrunken, das kann ich schon mal ausschließen.

    Mir kommt es manchmal so vor, als ob ich "das Feld von hinten aufrollen" müßte, ich sehe im Moment nur die Auswirkungen, aber nicht die Ursache. So in etwa, Du kommst heim und siehst, daß alles durchwühlt und die Tür aufgebrochen ist und viele Dinge fehlen, und Du weißt, daß ein Einbrecher da war, hast ihn aber nicht gesehen, weißt Du, wie ich meine?

  • liebe sonnenblume,

    hast du einen eigenen tread? vieleicht ist es dir möglich einige dieser fragen dort zu beantworten? auch nicht suchtfamilien leben oft systheme, die nicht gesund sind. manchmal sind es auch andere prägungen, uns prägt so vieles im leben. wichtig ist zu erkennen, das es in einem selbst liegt warum das so ist wie es ist und der co sich entwickeln konnte. so stellt sich nicht die frage wer hat mir das angetan, woher habe ich das sondern viel mehr warum bin ich so wie ich bin, oder viel eher wer bin ich und was für eine überzäugung lebe ich.wo stehe ich heute? wer bin ich? was bringt mich in mir dazu mich so abhängig zu machen. ich weiss das ist so viel. einfach ist die co kiste sicherlich nicht. da liegt einiges drin zum überarbeiten. keiner behauptet das es einfach ist. doch einfacher wie die meissten denken.

    gruß melanie

  • Hallo nochmal,

    eigenen Thread nicht wirklich, also ich hab mich (mal wieder) über meinen persönlichen Alki geäußert bzw. ein wenig geschimpft...aber ich denke auch, dieser sollte hier nicht zerschossen werden und von daher zurück zum Thema.

    Ich bin auch kein Freund der Schuldzuweisung, ich denke, es gibt für vieles eine Erklärung, aber jemand anderen als schuldig zu bezeichnen und somit eine Rechtfertigung für das eigene Verhalten zu haben, kann es nicht sein. Ebensowenig, wie sich selber immer und immerzu schuldig zu fühlen...

    Mich beruhigt Dein letzer Satz... :)

    LG

  • kurz noch zur schuld: keiner hat schuld für das ganze. es handelt sich hier um eine krankheit. sowohl beim alkoholiker und auch beim coabhängigen. da gibts diese schuld nicht.

    zum thema schuld gibt es aber auch andere treads hier im forum, die sind auch sehr hilfreich da von den schuldgefühlen weg zu kommen. schau mal unter den anderen themenbereichen hier im forum. da liegen richtige schätze zu lesen!!!!!

    einen schönen abend. :lol:
    lieben gruß melanie

  • Hallo Sonnenblümchen,

    fühl`Dich herzlich willkommen hier. Solange Du, wie ich der spannenden Frage nachgehen möchtest: "Wo kommt mein Wunsch, auf Teufel komm raus einem anderen helfen zu wollen, her?" kannst Du meinen strang sicher nicht zerschiessen, sondern nur bereichern. :) Von daher freue ich mich sehr, daß Du hier so offen schreibst.

    Vielen Dank, Grazia und Melanie für Euere posts. Ich denke auch, daß man als Kind geprägt wurde und gewisse Leitsätze, die im Elternhaus galten, verinnerlicht hat. Vielleicht z.B.: den, daß man es verdient hat, schlecht behandelt zu werden oder den, daß man nur, wenn man was leistet, wenn man hilft, wertvoll ist.
    Ich komme übrigends aus einer Familie von Berufshelfern, meine Eltern üben das Helfen also beruflich aus, es steht ganz oben auf ihrer Rangliste. Die sagen dann auch einfach so Sätze wie: "Es gibt doch nichts Schöneres, als helfen zu können!".

    Aber ich denke, dieser Erklärungsansatz für mein Helfersyndrom reicht nicht aus. Da war sicher noch mehr, dem will ich nachgehen. Habe, wie gesagt, auch diese Woche einen Termin dazu und bin schon super gespannt darauf.

    Grazia hat da noch was sehr wichtiges geschrieben, finde ich. [/quote]Es ist einfacher anderen zu helfen, bei sich selbst nachzuschauen tut weh. Hast Du Angst davor?

    Zitat

    Meine ehrliche Antwort darauf ist: Ja, da habe ich erstmal Angst davor. Ich kann mir schon vorstellen, daß eine Vergangenheitsbeschau für mich mit Schmerzen verbunden sein könnte. Aber ich denke, das wird unumgänglich und sicherlich später dann auch sehr heilsam sein.

    Herzlichen Dank jetzt mal zwischendurch an alle, die sich hier in meinem strang so engagiert beteiligen. :)

    LG Leonia

  • ups, das letztgeschriebene in meinem vorherigen Beitrag, sollte natürlich kein Zitat sein, sondern meine Meinung. Wollte das was Grazia geschrieben hatte, als Zitat einstellen.
    Wie man sieht, kämpfe ich noch ein bißchen hier mit der Zitierfunktion. :roll:

    Liebe Grüße, Leonia

  • Hallo Leonia,

    vielen Dank für Deine einladenden Worte :)

    Ich drücke mich vor dem Nachdenken, indem ich etwas tue, was mir sonst so fern liegt wie der Mond: Hausarbeit...mein Bad ist blitzeblank...aber nichtsdestotrotz arbeitet es weiter.

    Mein aktueller Gedankengang ist Deinem ähnlich. Ich glaube, mir mit dieser Helferei Liebe "kaufen" zu können, mich damit unersetzbar zu machen. Mir die Liebe und Zuneigung damit zu "verdienen". Weil ICH ja an sich nicht liebenswert bin. Ich kann nicht einfach so geliebt werden, ich muß etwas dafür tun.

    Vom Kopf her weiß ich, daß das natürlich absoluter Unsinn ist. Vom Kopf her weiß ich auch, daß ich Grenzen setzen soll und muß. Und dann flüstert sie wieder, die kleine Stimme: Sei nicht so böse.

    Ich bin also wertlos. Und die anderen Menschen ertragen mich. Also muß ich etwas dafür tun, um ertragen zu werden. Der Umkehrschluß lautet entsprechend: Ertrage das, was von außen auf Dich einwirkt.

    Ich mach jetzt mal ne Pause, jetzt wird's grad ganz wirr in meinem Kopf...

    P.S.: Das mit dem Zitieren kann ich auch nicht ;)

    LG

  • Hallo Sonnenblümchen,

    Zitat von Sonnenblümchen

    Mein aktueller Gedankengang ist Deinem ähnlich. Ich glaube, mir mit dieser Helferei Liebe "kaufen" zu können, mich damit unersetzbar zu machen. Mir die Liebe und Zuneigung damit zu "verdienen". Weil ICH ja an sich nicht liebenswert bin. Ich kann nicht einfach so geliebt werden, ich muß etwas dafür tun.

    Vom Kopf her weiß ich, daß das natürlich absoluter Unsinn ist. Vom Kopf her weiß ich auch, daß ich Grenzen setzen soll und muß. Und dann flüstert sie wieder, die kleine Stimme: Sei nicht so böse.

    Ich bin also wertlos. Und die anderen Menschen ertragen mich. Also muß ich etwas dafür tun, um ertragen zu werden. Der Umkehrschluß lautet entsprechend: Ertrage das, was von außen auf Dich einwirkt.

    ja genau, so ähnlich scheint es zu funktionieren. Man hat verinnerlicht: "Ich muß was leisten, mir Liebe verdienen".

    Aber ich glaube auch, daß das was Grazia geschrieben hat, ganz wichtig ist: Die Probleme, die ein anderer hat, lenken so herrlich von den eigenen ab. Es fühlt sich so klasse an, im Leben eines anderen scheinbar aufräumen zu können (und in dem eines Alkoholikers gibt`s ja mehr als genug aufzuräumen!), und es lenkt sooo schön davon ab, sich mit sich selbst und den eigenen erlittenen Verletzungen beschäftigen zu müssen. Vielleicht auch mit der Leere in sich, dem Gefühl von Mangel, das man manchmal spürt.

    Außerdem steht man natürlich immer als der offensichtlich fittere part in der Beziehung da, sowohl vor den anderen, als auch vor sich selbst.

    Herzliche Grüße, Leonia

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