Inzwischen sind um die drei Wochen ohne Alk vergangen. Nachdem die erste Zeit relativ einfach war, merke ich jetzt immer mehr die Gefahr ungeplanter Freizeit.
Das Wochenende ist angekommen und ich weiss nicht so recht was zu tun. Heute steht wenigstens noch eine Einkaufstour und eine kleine Wanderung mit meiner Frau an. Aber die Abende sind immer seltsam, so nüchtern. Dinge die vorher Spaß gemacht haben, beispielsweise mal ein Computerspiel spielen, machen jetzt weniger Spaß.
Nun ich denke der Spaß resultierte einfach aus einer besseren Verdrängung dank Alk. Ich komme mir schon etwas seltsam vor mit über 40 Jahren noch zu zocken. Aber was ist die Alternative? Fernseh schauen? Nein Danke! Beim Spielen ist wenigstens der Geist beschäftigt.
Obwohl ich genug zu tun hätte ist immer aktiv sein auch schlecht möglich. Hätte auch etwas von den Problemen davonrennen. Ich weiss das aus einer ziemlich aktiven Phase meines Lebens, um die 20 hatte ich immer was zu tun und habe viel Trainiert, hervorragende Schulnoten, dann vielversprechendes Studium. Früh mit der (damaligen) Freundin zusammengezogen. Immer aktiv, immer vorbildlich.
Von außen betrachtet führte ich ein tolles, erfolgreiches Leben welches jede Schwiegermutter glücklich gemacht hätte! Drogen waren zu der Zeit auch (noch) kein Thema.
Nun mag es überraschen das diese Zeit zu den beschissensten Jahren meines Lebens gehört hat! Niemals wieder habe ich mich innerlich so leer gefühlt.
Dann ging es mit Kiffen los, Jahre später musste ich auf Alk 'ausweichen'
So. Nun sitze ich seit paar Wochen wieder hier. Keine Drogen, regelmäßige Arbeit, sportliche Aktivitäten werden wieder aufgenommen.
Und die Leere kommt wieder.
Kommt das jemandem bekannt vor?