Alkohol und dessen "Rolle" bei den Kuenstlern...

  • Zitat

    Ich habe hier im Forum einige Meinungen gelesen nach dem Motto: "man kann ja, nach einer gewissen Zeit, auch wieder kontrolliert trinken"

    Hallo Alex,

    wann immer wir hier im Vorstellungsbereich bzw. im Forum so etwas lesen, versuchen wir die Menschen aufzuklären, daß es für einen Alkoholiker niemals wieder ein kontrolliertes Trinken geben kann.

    Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • ...tja und Fallada war ein begnadeter Schriftsteller. Lese gerade sein "Jeder stirbt für sich allein". Nach 3 Seiten muss ich jeweils fast das Buch weglesen, weil die Gänsehaut überhand nimmt...Aber vielleicht bin ich da einfach auch ganz schön empfindlich. :roll:

    Ich frage mich seit ner Weile, inwieweit Hochsensibilität und Alkoholismus was miteinander zu tun haben und inwieweit Künstler Künstler werden, weil sie eben hochsensibel sind...

    Schönen Abend

    Gela

  • Ich denke, dass im Bereich der Kunst dem Alkohol viel zu "großartige" Eigenschaften zuschrieben werden. Das ist ein Mythos, der aus der Verherrlichung des Suchtstoffes durch Süchtige entstanden ist.

    Alkohol steigert ganz gewiss weder die Produktivität noch die Kreativität eines Künstlers, auch wenn sich jemand im angetrunkenen Stand dies einbildet.

  • Ich denke auch, dass das Thema Alkohol bedingt was mit der künstlerischen Seele zu tun hat, vielmehr denke ich dass Druck der Auslöser für manch Suchtproblematik ist.
    Ob es nun der Druck beim künstlerischen Schaffen ist oder so mancher Stress in der Gastronomie oder der Leistungsdruck in der Oberetage ist,
    ist einerlei.
    Vielleicht ist es genau die Denke, "der Stressabbauer" "der Ideeneingeber" "der Glücklichmacher" und und und , was Menschen nach dem vermeintlichem Heilmittel greifen lässt.
    Und "Genie und Wahnsinn" hört sich doch gleich viel attraktiver an, wie "ein Mensch, der einfach süchtig wurde".
    Sensibilität ?! oder einfach eine Person die krank wurde, nun mal egal, ob sensibel oder einfach ausgepowert und krank.
    Nur das es in der Branche öfters an die Öffentlichkeit gerät.
    Von einem Maler, Musiker, Schauspieler liest man dann doch mehr in der Presse, wie vom z.B. Personalchef der Firma SoundSo.

    LG nici

  • Hallo zusammen

    Es ist teils die Aussenseiterposition und ein fast schon
    aberwitziger Schaffensehrgeiz in gemeinhin nicht
    zugängliche Dimensionen vorzustossen.
    In jungen Jahren ist dieser Ehrgeiz immens vorhanden.
    Ich selbst (kein Künstler) arbeitete früher bis zu 300 Stunden
    körperlich schwer.
    Die vermeintliche Belohnung macht das möglich.
    Erst später machte sich dann das bedingungslose Zuführen
    des Suchtmittels bemerkbar.
    edit - Namen entfernt - edit
    Grüsse OF

  • Hallo

    Meine Lieblingskünstler allen voran die Musiker sind oder waren

    von Suchtmitteln getrieben. Die Vermutung drängt sich auf ,dass die

    Droge zu kreativen Höchstleistungen verhilft.

    Aus den 60er/70er Jahren kommt ja der Begriff

    "Säx and Drugs and Rock n Roll"

    Bei mir ist als Gitarrist früher nie die Zigarette ausgegangen und die

    Bierflasche stand auch immer auf`m - edit, bitte keine Markennamen, danke, Linde - .

    Welch krasse Fehleinschätzung denn zur Höchstleistung komme ich

    nur suchtfrei und mit klarem Kopf.

    lg

    der Poster

  • Hallo!

    Es gibt auch nicht wenige Künstler, die trockene Alkoholiker sind.
    Die sagen auch nichts anderes als wir: Wenn man leben will, muss man aufhören zu saufen, denn sonst versäuft man sein Leben.
    Es ist auch ein Ratgeber zum Thema Alkohol von einem geschrieben worden.
    Wobei das für mich eher keine Rolle spielt, welchen Beruf jemand hat, denn die Krankheit bleibt egal was man tut dieselbe.
    Saufen macht alle dämlich und nicht kreativ.
    Individualität unter Alkoholikern - sowas gibt es gar nicht.
    Alle gleichen sich irgendwann wie eine Flasche der anderen. Sie hören sich auch gleich an, bzw sehen ihre Augen und Bewegungen gleich aus.
    Das was jeder an Kreativität in sich hat, verschwindet einfach.
    Was ein weiterer guter Grund fürs Trocken sein ist.

  • hallo ihr

    mein eindruck ist, das nicht nur künstler, sondern so gut wie alle alkoholiker sehr sensieble menschen sind, auch wenn das einige nicht zugeben wollen oder können. die menschen kommen schlicht mit dem druck und den anforderungen nicht klar und saufen sich dann die welt schön. gegal ob sich die sensibilität im künstlerischen ausdruck zeigt, in besonderer hilfsbereitschaft die dann schamlos ausgebeutet wird, oder eine regelrechte "machofassade" aufgebaut wird die durch saufen am leben gehalten wird. ich meine das da immer irgendwo eine verletzliche seele zu finden ist mit der man es in dieser ellenbogengesellschaft einfach schwer hat. aber man kann lernen sie zu schützen und dem suff den rücken zu kehren, so das der wertvolle mensch wieder zum vorschein kommt.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo

    ich halte nichts von Verallgemeinerungen einzelner Berufsgruppen und den Alkohol. Jeder Süchtige beschönigt im Rahmen seiner Möglichkeiten sein Suchtverhalten oder gibt darüber Rechenschaft ab warum er den Suff / Stoff dazu benötigt und das zieht sich durch alle Berufsgruppen.

    Was für den einen kreativ, ist für den anderen cool oder sonst irgendwelche neue Modewörter. Ich reduziere es auf Mensch und da ist das Suchtverhalten wieder ähnlich oder gar gleich.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • alk (und andere drogen) dienen (vordergründig oder wirklich) dem (insbesondere jungen) künstler (in Experimentalphasen) als bewußtseinserweiterndes Instrument, um dadurch eingebungen, "bilder", vorstellungen zu erhalten, grenzen zu überschreiten, die sie ansonsten so nicht hätten, nicht überschreiten würden.

    junge künstler fühlen sich oft nicht verstanden, fühlen sich anders, müssen sich entscheiden zwischen dem leben eines künstlers (fragliche anerkennung von außen, fragliche soziale absicherung usw.) oder eines "normalen" lebens. gerade junge menschen suchen dabei den exess mit alkohol um dem druck von außen (eltern) zu entgehen. auch die versagensangst im eigenen schaffensprozeß führt zu alk konsum, später vielleicht auch die fehlende soziale asicherung, anerkennung.
    ich denke dabei eher an bildende künstler und dichter.

  • Servus Rhein,

    woher nimmst Du all diese Aussagen?
    Sind das Deine Erfahrungen als Künstler?
    Oder nur theoretisches Geschwafel aus der Ecke der Hobbypsychologie?

    LG
    Spedi

  • Hallo Spedi,

    mh, ich habe menen Beitrag aus zwei Perspektiven heraus geschrieben. Diese zwei Perspektiven rechtfertigen sicher keine Verallgemeinerung, stimmt.

    meine Perstpektiven waren:
    - meine eigene als um 20 Jahre alt, als ich 1.) selber hoffte Künstler zu werden, Umgang hatte mit ebensolchen Leuten, deren geistige Bilder, Gedichte, wirkliche Bilder ich als Vergleich zu meinen sah; wenn ich genau hinsehe gab es dabei aber nur eine Person in meinem damaligen Umfeld, deren künstlerisches Wirken seinerzeit ich auf Alkohol zurückführen kann; insofern in der Tat eine geringe Erfahrungsmassen;
    2.) ziehe ich meine Meinung auch aus Biographien eines von mir früher bewunderten französischen Dichters des vorletzten Jahrhunderts.

    Spedi, danke, daß Du geschrieben hast, ich glaube das was ich geschrieben haben kann in einzelfällen zutreffend sein, z.B, in dem einen Fall den ich erlebt habe und über den ich gelesen habe. Wie das mit anderen Künstlern aussieht weiß ich nicht, will somit nicht verallgemeinern.

    LG
    Rhein

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