Rückfall und die Frage warum

  • Liebe Nicole!

    Ich schreibe dir aus der Sicht des Alkoholikers!

    Das Einzige, was sich bei euch meiner Meinung nach getan hat ist, dass dein
    Mann eine Trinkpause gemacht hat.. mehr aber auch nicht!

    Ich denke (ich bin aber kein Arzt) dein Mann ist Alkoholiker! Man muss nicht zwingend
    körperlich Abhängig sein...
    Was spricht dafür?
    Er trinkt heimlich... er sucht Ausreden... er trinkt viel!

    Zitat von Nicole165

    Wieso versteckt er Bier vor mir? Wieso trinkt er heimlich im Abstellraum, wenn er doch nicht abhängig ist (angeblich)?


    Typisches Verhalten eines Alkoholikers

    Zitat von Nicole165

    Und das größte Warum ist: Warum spricht er nicht mit mir darüber? Warum redet er nicht über seine Probleme?.....


    Weil er nicht will!

    Zitat von Nicole165

    Erst gings auch alles und er hat es tageweise sogar geschafft keinen Alkohol zu trinken!


    Tageweise nicht trinken finde ich ist immernoch ein unnormales Trinkverhalten

    Zitat von Nicole165

    Ich weiss nicht, was ich tun kann um ihm zu helfen. ...
    Soll ich mit einem Arzt über das Problem reden? ...
    Was kann der denn tun, wenn mein Mann nicht mitzieht?


    Du, liebe Nicole, kannst gar nichts tun!
    Auch wenn es verdammt hart klingt... NIEMAND kann was für ihn tun, solange er
    nicht selber will!

    Der wahrscheinlich einzige Ablauf, wie er da raus kommmt, ist eine Entgiftung
    unter ärztlicher Obhut... anschließend eine Therapie und/oder nen Therapeuten
    und begleitend eine Selbsthilfegruppe oder ähnliches!

    Jetzt hab ich soviel zu deinem Mann geschrieben... jetzt komm ich mal zu dir...

    Du musst begreifen, dass du nichts.. aber wirklich nichts tun kannst, solange er
    nicht will... und damit meine ich nicht, dass er sagt.. ja ja.. ich mache und trinkt
    einfach ein paar Tage nicht.

    Ich glaube ich kann sagen, dass in diesem Forum dir jeder Alkoholiker sagen wird,
    dass die einzige Möglichkeit diese Krankheit lebend zu überstehen die Abstinez
    ist.. kein kontrolliertes Trinken.. keine Trinkpause.. so endet er unter erbärmlichen
    Schmerzen im Grab!

    Du solltest jetzt überlegen, was du für dich und deine Kinder tun willst..

    LG Leo[/quote]

  • liebe nicole,

    auf die frage warum gibt es eine ganz knappe erklärung:

    ER IST ALKOHOLIKER ! er ist suchtkrank und ein suchtkranker wird alles tun, auch lügen um seine sucht leben zu können. du siehst ja, er schafft es kurze zeit sich unter kontrolle zu halten. das geht bei den meissten alkoholikern sich kurzfristig mal am riemen zu reissen. doch sie brauchen den alkohol, sie sind süchtig nach alkohol und nichts in dieser welt hällt sie ab dafon. nur sie selbst mit ihren ganz eigenen tiefpunkt den sie erleben müssen.

    gruß melanie

  • Hallo Nicole,

    willkommen zurück! Schön, dass du wieder hergefunden hast.

    Du fragst

    Zitat

    Ich weiss nicht, was ich tun kann um ihm zu helfen.


    Leider kannst du da garnichts machen. Es ist so. Du kannst nur was für dich machen.

    Er verheimlicht seinen Konsum, streitet ab. Das kenne ich zur Genüge von meinem Exmann. Es hat mir meine Wahrnehmungen damals ganz schön verdreht, ich wusste garnicht mehr zum Schluss, ob ich spinne oder er. Ich hab dann mal vorsichtshalber geglaubt, dass ich spinne... Ich hatte kein Vertrauen mehr in meine eigenen Wahrnehmungen und Gefühle.

    Du hast ihm gedroht, dich zu trennen und er hat erstmal aufgehört zu trinken. Auch das kenne ich zur Genüge. Es ist einfach so. Er legt eine Trinkpause ein, um dich wieder zu beruhigen. Um dich wieder funktionstüchtig für sich zu machen. Und es hat ja auch geklappt, oder? Du hast deine Pläne fallen gelassen und hoffnungsvoll auf eine bessere Zukunft gehofft.

    Für deinen Mann wirst du nichts machen können, auch nicht über seinen Arzt. Wenn er trinken will, wird er trinken. Er wird dafür lügen und sonstwas. Leugnen, bis zum Umfallen. Und du verbrauchst deine kostbare Energie dabei. Um ihn zu retten vor etwas, wovor er garnicht gerettet werden will. Von niemandem.

    Es ist an der Zeit für dich, zu überlegen, wie dein Lebensweg aussehen soll. Denn das ist das, was du beeinflussen kannst. Dein Leben, das auch verwoben ist mit dem Leben deiner Kinder. Denn du bist verantwortlich für sie. Für dich und für die Kinder.

    Was meinst du, was kannst du machen, um dich erstmal besser fühlen zu können? Was meinst du, was ein Schritt sein kann für dich? Informationen sammeln, zum Beispiel. Informationen geben Sicherheit. Informationen über Möglichkeiten, welche Rechte du hast für dich und deine Kinder. Falls du dich nun doch trennen möchtest. Du kannst Dinge tun, die dir gut tun. Freunde treffen, mit den Kindern was unternehmen. Es gibt viele Möglichkeiten.

    Was hast du vor, ich bin gespannt.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Nicole!
    Ich bin selber trockene Alkoholikerin und ich kann mich meinen Vorschreiben nur anschließen: Du kannst für ihn nichts tun. Du kannst nur für Dich etwas tun.
    Wer saufen will, der wird saufen. Das ist hart, aber es ist die Realität.
    Versuch für Dich heraus zu finden, was Dir gut tut. Du kannst zu einem Therapeuten gehen oder zu einer Beratungsstelle, für Dich, nicht für ihn. Damit es Dir besser geht.
    Dein Mann muß selber an dem Punkt angelangt sein, an dem er einsieht, dass der Alkohol stärker ist als er und er nur überleben kann, wenn er nicht mehr gegen den Alkohol kämpft, sondern vor ihm kapituliert und den Alkohol aus seinem Leben streicht. Am besten mit Therapie nach einer absolut notwendigen Entgiftung.

    Ich wünsche Dir viel Kraft!
    Gruß
    drybabe

    never give up

  • Hallo Nicole!

    Zitat

    Erst gings auch alles und er hat es tageweise sogar geschafft keinen Alkohol zu trinken!

    Das meiste ist ja schon geschrieben worden und ich kann es nur unterstreichen. Aber zu diesem Satz wollte ich noch Stellung nehmen, wenn jemand nicht alkoholabhängig ist macht er sich gar keine Gedanken ob er tage- oder wochenlang nichts trinkt.

    Er käme erst gar nicht auf die Idee so etwas überhaupt zu sagen, das ist typisch suchtkrank, die Gedanken kreisen um den Alkohol. Dein Mann ist krank und kann nicht einfach aufhören. Er will dich auch nicht extra ärgern er ist süchtig.

    Er will einfach beides und trinkt heimlich um dich nicht zu verlieren. Mein Mann hat in den letzten Jahren auch heimlich getrunken und dann fest behauptet er hätte nichts getrunken obwohl er schon nicht mehr richtig reden konnte.

    Der Arzt kann nichts für ihn tun aber du kannst dich beraten lassen was du für dich tun kannst.

    Alles Gute und liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • halo nicole,

    mein erleben war damals drei monate keinen alkohol. ich dachte echt er schafft es weil er will. doch ich hab ihm das ultimatum gegeben wenn er das nicht packt ist er alkoholiker. er natürlich "nein ich bins nicht" schon das ist verdächtig. die drei monate waren die schlimmste zeit überhaupt. tägliches "jetzt hätt ich gern mein bier" oder "du verbietest mir das ich trinken, ich in doch kein alki" vorwürfe konnt ich mir anhören en masse.ich meinte zu ihm ich verbiete ihm nichts, er darf machen was er will ich zwing ich zu nichts. doch er hielt durch. drei montate mit einem einzigen rückfall an einem fest. doch beim auszug damals als ich aus dem haus raus bin fand ich die leeren kisten bier die versteckt unter spielsachen und decken seine monate hatte durchziehen lassen. er trank heimlich nachts. heut weiss ich allerdings wie gefährlich sowas ist zu verlangen. drybaby hat es ja schon geschrieben denn entgiftung muss sein klater entzug ist tötlich.eigendlich bin ich sogar froh das er sich da einen vorrat besorget hatte. das hätte ich nicht erleben wollen wenn ers tatsächlich durchgezogen hätte und diese entzugserscheinungen gehabt hätte!!!!

    gruß melanie

  • Hallo

    ich bin ganz wirr deswegen frage ich mal direkter nach .

    Um was geht es in dem Thread? Um die CO Abhängigkeit oder um den Alkoholiker? Um hypothetische Ferndiagnosen zu stellen , wer Alkoholiker ist oder was einem Alkoholiker alles widerfahren kann wenn er aufhört, weiter sauft oder um die Trinkmenge ?

    Nicole siehst du dich denn als CO Abhängig und willst dich davon lösen ?

    Er darf doch soviel saufen wie er will . Ist ja nicht verboten .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Zitat von Hartmut


    Er darf doch soviel saufen wie er will . Ist ja nicht verboten .

    Hallo Hartmut,

    das ist eine Aussage, die mich berührt. Ich habe sie oftmals gehört und dann auch zunächst betroffen meine Klappe gehalten. Denn niemals habe ich die Eigenständigkeit und Selbstbestimmtheit meines (Ex-)Lebensgefährten in Frage gestellt, wohl aber seinen gesunden Umgang mit dem Alkohol.

    Und ich frage mich gerade stimmt diese "Schutzbehauptung" tatsächlich? Darf sich jemand ethisch, moralisch, rechtlich tatsächlich krank und zu Tode saufen? Verhalte ich mich als Angehöriger ethisch, moralisch und rechtlich korrekt, wenn ich, das akzeptierend, den Betroffenen sich selbst überlasse?
    Und schlussendlich, ist ein Alkoholiker überhaupt in der Lage tatsächlich (nur) soviel zu saufen, wie er will?

    orlando

  • Zitat von Nicole165


    An diesem Wochenende war mein vierjähriger Sohn mit meinem Mann Getränke einkaufen. Ich habe den Kleinen gefragt: "Wieviel Bier habt ihr denn eingekauft?" Und er sagte: "Nur zwei Kisten." Ja toll. Zwei Kisten für eine Woche für eine Person alleine? Und das Schlimmste an der Sache kommt ja erst noch. Er hat nur eine Kiste mit ins Haus gebracht.
    Abends als er ins Bett gegangen war, habe ich (durch mein Mißtrauen) mal in seinem Kofferraum nachgesehen. Und was musste ich da finden? Zwei Kisten Bier. Eine Kiste fast leer und eine volle neue Kiste! Wieso versteckt er Bier vor mir? Wieso trinkt er heimlich im Abstellraum, wenn er doch nicht abhängig ist (angeblich)?

    ...
    Soll ich mit einem Arzt über das Problem reden? Was kann der denn tun, wenn mein Mann nicht mitzieht? Ich habe solche Angst, dass unsere (immerhin fünfköpfige) Familie daran zerbricht!

    Hallo Nicole,
    so aus der Distanz sträuben sich mir beim Lesen die Nackenhaare. Es wirkt auf mich, als würdest Du Deinen kleinen Sohn als Bündnisgenossen und "Spitzel" benutzen. Mir scheint, dass auch Du professionellen Rat für Dich selber in Anspruch nehmen solltest, um den größten Teil Deiner fünf köpfigen Familie physisch und psychisch gesund zusammen zu halten.
    Orlando

  • glück auf

    ich fühl mich angesprochen, häng mich einfach rein und schreib meine meinung.

    Zitat von Orlando

    Verhalte ich mich als Angehöriger ethisch, moralisch und rechtlich korrekt, wenn ich, das akzeptierend, den Betroffenen sich selbst überlasse?

    wie das "rechtlich korrekt" is weis ich nich (unterlassene hilfeleistung?) aber "als Angehöriger" hast du gar keine wahl! was hast du alles unternommen, deinen ex-xy vom stoff wegzubringen? was hat s gebracht?
    mich hätte ne kompanie schwerbewaffneter soldaten bewachen können - ich hätt meinen schnaps in deren patronentaschen versteckt und weitergesoffen.

    Zitat von Orlando

    Und schlussendlich, ist ein Alkoholiker überhaupt in der Lage tatsächlich (nur) soviel zu saufen, wie er will?

    das stimmt. die/der muss soviel saufen wie er muss. aber ! nur sie/er kanns ändern!

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • glück auf nicole

    Zitat von Nicole165

    Soll ich mit einem Arzt über das Problem reden? Was kann der denn tun, wenn mein Mann nicht mitzieht?

    ja! sprich mit einem arzt (psychologe). der kann dir und deinen kindern helfen.

    Zitat von Nicole165

    Ich habe solche Angst, dass unsere (immerhin fünfköpfige) Familie daran zerbricht!

    deine angst kann ich verstehn, aber es liegt außerhalb deiner macht.
    sorge dafür, dass es dir gut geht

    kraftpäckl

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Orlando

    Zitat

    Und ich frage mich gerade stimmt diese "Schutzbehauptung" tatsächlich? Darf sich jemand ethisch, moralisch, rechtlich tatsächlich krank und zu Tode saufen? Verhalte ich mich als Angehöriger ethisch, moralisch und rechtlich korrekt, wenn ich, das akzeptierend, den Betroffenen sich selbst überlasse?

    Ja!

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Orlando

    Gegenfrage :wink:

    wenn ein CO Abhängiger, trotz besseren Wissens, an einem Alkoholiker festhält, der die Familie zerstört , ist das ethisch, moralisch und rechtlich vertretbar? Ist es für den CO Abhängigen vertretbar , in dieser Rolle zu verharren?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Zitat von silberkralle

    glück auf
    was hast du alles unternommen, deinen ex-xy vom stoff wegzubringen? was hat s gebracht?
    mich hätte ne kompanie schwerbewaffneter soldaten bewachen können - ich hätt meinen schnaps in deren patronentaschen versteckt und weitergesoffen.


    Stimmt Mathias, es hat nichts gebracht.

    Zitat von silberkralle

    das stimmt. die/der muss soviel saufen wie er muss. aber ! nur sie/er kanns ändern!


    saufen müssen ist für mich ganz anders toniert als saufen wollen. Krankhaftes Saufen geschieht nicht aus selbstbestimmten und freiem Willen, Rückfälle sind nicht zwingend Ausdruck von Willensschwäche, Ausstieg und langfristige Trockenheit bedürfen aber für ihren Erfolg das eigene Wollen. Hört sich jetzt vielleicht blöd an, doch für mich als Angehörige, sind diese kleinen Unterschiede wichtig gewesen, um die Krankheit, nicht aber den Erkrankten zu verteufeln.

  • Zitat von Hartmut

    Hallo Orlando

    Gegenfrage :wink:

    wenn ein CO Abhängiger, trotz besseren Wissens, an einem Alkoholiker festhält, der die Familie zerstört , ist das ethisch, moralisch und rechtlich vertretbar? Ist es für den CO Abhängigen vertretbar , in dieser Rolle zu verharren?

    Gruß Hartmut


    Nein, festhalten und verharren ist falsch. Ein Angehöriger der sich und seine Kinder nicht vor Co-Abhängigkeit schütz und etwas gegen seine eigene Coabhängikeit unternimmt schadet allen Beteiligten in dem selben Ausmaß wie der Alkoholiker.

    Orlando

  • hallo zusammen,

    Zitat

    Nein, festhalten und verharren ist falsch. Ein Angehöriger der sich und seine Kinder nicht vor Co-Abhängigkeit schütz und etwas gegen seine eigene Coabhängikeit unternimmt schadet allen Beteiligten in dem selben Ausmaß wie der Alkoholiker.

    genau dsa find ich aussagekräftig und oft merk auch ich wie ich dann in den strudel reingerate mich auf den alkoholiker zu konzentrieren anstelle auch mich selbst. ich find es wichtig das wir da immer wieder darauf hingewiesen werden, das COS genauso krank sind und mein handeln schädlich für mich und meine umwelt sprich kinder verursacht. die frage WARUM ist der alkoholiker so sollte also nicht ewig diskutiert werden. der hinweis von hatrtmut sinnig gleich zu anfang das aufzuzeigen das es hier bei uns cos UM UNS und unsere coabhängigkeit geht und nicht um den alkoholiker.

    warum? weil wir uns da dann weiter schön im kreis drehen anstelle anzufangen sich vom alkoholiker zu lösen! das ist meiner meinung genau das woran festgehalten wird. ziel sollte sein sich dafon zu lösen!

    also warum kannst du dich nicht von deinem mann trennen und anfangen dein leben zu leben, wenn es dir mit ihm zusammen nicht gut geht und du leidest? warum musst du dir da die gedanken um ihn und seinen alkoholkonsum machen ? um von deiner eigenen unzulänglichkeit abzulenken, die da heisst ein selbstverantwortliches eigenständiges leben zu führen? brauchst du ihn, den alkoholiker um einen grund zu haben, das du leidest? ist leiden denn so schön das du es weiterhin brauchst? wie viel wert bist du dir denn das du das alles mit dir machen lässt?ich spreche hier nimanden direkt an, das sollte sich JEDER der hier versammelen COS fragen.

    gruß melanie

  • glück auf orlando

    ich bin fest davon überzeugt, dass wir das gleiche "meinen". trotzdem is es wichtig sich über begriffe und deren inhalte zu einigen.

    Zitat von Orlando

    saufen müssen ist für mich ganz anders toniert als saufen wollen. Krankhaftes Saufen geschieht nicht aus selbstbestimmten und freiem Willen, Rückfälle sind nicht zwingend Ausdruck von Willensschwäche, Ausstieg und langfristige Trockenheit bedürfen aber für ihren Erfolg das eigene Wollen. Hört sich jetzt vielleicht blöd an, doch für mich als Angehörige, sind diese kleinen Unterschiede wichtig gewesen, um die Krankheit, nicht aber den Erkrankten zu verteufeln.

    hier kommts drauf an, zwischen nassen und trockenen alkoholikern zu unterscheiden. das "saufen müssen" trift klar auf die nassen zu (wie du schon schreibst). das "saufen wollen" und das "nichtsaufen wollen" betrifft beide. (ich weis garnich wie oft ich während meiner nassen zeit garnichnich, nich so oft, nich so viel und und und ... nich saufen wollte). auch das wollen des trockenen reicht nich allein! auch der braucht ein nich saufen müssen! < meine eigene erfahrung (und die erfahrung vieler anderer) der äußere "leidensdruck" muss stärker/schlimmer sein als die entzugserscheinungen.
    was n rückfall angeht schlies ich mich karsten an. auch wenn n rückfall offiziel zum krankheitsbild gehört [meiner meinung nach ne schutzbehauptung unfähiger (sogenannter) profis], is er vermeidbar.
    aber zurück zu nicoles xy. da hab ich den gleichen eindruck wie leo: der war nie trocken, der hat "schaumgebremst weitergesoffen", hat versucht kontrolliert zu trinken (< geht nich!). der hat sich "zusammengerissen" bis bei nicole wieder "schöneres wetter" war, bis er wieder bissl liebe zu versaufen hatte.
    letztendlich: einzige chance(für ihn) > "leidensdruck" erhöhen! vieleicht liegt ihm (noch) was an seinen kindern und wenn er merkt, dass er die verliert ????.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Orlando!

    Zitat

    Darf sich jemand ethisch, moralisch, rechtlich tatsächlich krank und zu Tode saufen? Verhalte ich mich als Angehöriger ethisch, moralisch und rechtlich korrekt, wenn ich, das akzeptierend, den Betroffenen sich selbst überlasse?

    Es ist tatsächlich so dass jemand das Recht hat sich zu Tode zu trinken, zu essen oder zu rauchen also seiner Sucht nachzugehen.

    Wie willst du das als Angehöriger verhindern? Natürlich würden die meisten von und den Arzt oder Krankenwagen rufen wenn er so betrunken ist dass akute Lebensgefahr besteht. Auch wenn jemand hilflos betrunken auf der Strasse liegt ist es meine Pflicht Hilfe zu holen.

    Aber es ist keiner verpflichtet ihn im Krankenhaus zu besuchen oder zu Hause zu pflegen. Bei jeder Krankheit hat der Betroffene das Recht eine Behandlung abzulehnen für die Folgen trägt er die Verantwortung (wenn er darüber ausführlich aufgeklärt wurde).

    Moralische Pflichten empfindet jeder anders für sich, aber wenn der Suchtkranke sich entscheidet nichts gegen seine Sucht zu tun habe ich diese Verpflichtung auch nicht mehr.

    Er zeigt mir ja sehr deutlich dass er lieber trinken möchte und ihn dazu zu zwingen aufzuhören ist nicht mehr meine Pflicht sondern ein sinnloses Unterfangen.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Nicole

    viel los hier :) Wenn ich von Rückfall spreche, dann auch nur wenn ich Alkoholiker bin . Da dein Partner, das aus seinen Augen her nicht ist, so ist das alles hier auch nur Theorie. Also auch vergebene liebes mühe überhaupt "helfen " zu können.

    Da kommen wir also auch schon zu der wichtigsten Person. Das bist du , da du erkannt hast das irgendwas für dich nicht in Ordnung ist.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

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