Hilft mir mal jemand auf den Weg?

  • Hallo Dinha, Willkommen im Forum :)

    Du kannst dun darfst hier alle Gefühle hinschreiben, die du hast. Egal welche das sind, die sind erlaubt, gut so und wichtig. Da gehts nicht um dürfen.

    Abgrenzen kann auch bedeuten, den Kontakt abzubrechen. Wenn deine Eltern nicht völlig von selbst einen anderen Weg einschlagen können, dann wird das vielleicht unumgänglich sein.

    Du musst deinen Vater nirgendwo "hinkriegen"! Er muss das selber tun. Lass nicht zu, dass er sein Verhalten von dir abhängig macht, das ist für ihn wie ein freifahrschein um keine eigene Vrantwortung für sein Handeln übernehmen zu müssen. Es hilft ihm auch nicht wenn du Feuerwehr spielst - im Grunde genommen schadet es ihm, weil er daducrh weiter seine Sucht leben kann, und deine Mutter genauso. Und dir schadet es, weil du damit eine für dich unlösbare Aufgabe annimmst die dadurch unweigerlich mit immer wiederkehrenden Mißerfolgserlebnissen einhergeht.

    Hab kein schlechtes Gewissen, denk an dich selber. Überleg dir was dir gut tut, und richte dein Handeln und Verhalten nicht nach deinen Eltern aus. Grenze dich ab. Du wirst sehen, das Leben kann viel leichter und schöner sein wenn du das tust. Du darfst glücklich sein völlig ohne dass deine Eltern darauf einfluss nehmen dürfen. Und auch unabhängig von ihnen. Wenn dein Glück im Kontaktabbruch liegt, und das für deine Eltern unglück bedeutet, dann ist das ihr pech und nicht deins. Nicht vergessen! Dein Leben gehört nur dir ganz alleine, und dein Glück auch!

    Hab Mut und gib nicht auf!

    Liebe Grüße,

    Anima

  • Hallo Dinha!

    Willkommen hier im Forum!
    Erstmal muss ich dir sagen, dass mir deine Situation sehr leid tut. Kann das gut nachempfinden, bin auch 38, ohne partnerschaft oder kinder. meine mutter trinkt seit 25 jahren und ist ähnlich uneinsichtig und lügt viel.

    auch ich habe lange gebraucht (viel zu lange), um mich abzugrenzen. habe teilweise dafür eine psychologische beratung gebraucht. mein kopf ist da aber viel weiter als mein gefühl, das sich dann manchmal doch mit schlechtem gewissen meldet. das verbiete ich mir dann aber. manchmal klappt es, manchmal nicht. ich habe kontakt zu meiner mutter, aber weitestgehend so, dass ich ihn bestimme.

    du schreibst von deiner verpflichtung als tochter.
    wie sieht es aus mit der verpflichtung deiner eltern gegenüber dir?
    tun sie etwas, damit es dir besser geht? nein! ich denke, du bist deiner verpflichtung längst nachgekommen! du hast es angesprochen und einen rat gegeben, sogar druck ausgeübt....und: du kannst nichts tun! das was du tun kannst ist, auf dich zu achten, dir gutzutun und dich abzugrenzen.

    es ist nicht deine schuld. deine eltern sind erwachsen und wählen ihren weg selber und du musst deinen auch wählen! leicht gesagt, schwer getan. ich arbeite auch immer wieder daran...

    vor ein paar jahren habe ich meiner mutter mal gesagt, dass sie auch verantwortung gegenüber mir und meiner schwester hat und dass sie uns durch den alkoholismus schwer belastet. ihre antwort war, sie trägt keine verantwortung mehr für uns, wir wären erwachsen. ja, das ist wohl antwort genug!
    könnte dein vater auch so antworten? er handelt jedenfalls so!

    dinha, bitte spiele nicht mehr feuerwehr. ich weiß, manchmal geht es nicht anders. ich habe aber schon bei anrufen der polizei bei mir gesagt, dass sie die sache bitte selbst regeln sollen, da ich keine lust mehr auf die eskapaden meiner mutter habe.

    bitte achte gut auf dich und lasse dich nicht mehr in den sog ziehen, als es nötig ist!

    alles gute für dich!

  • Liebe Dinha!

    Du musst deinen Vater nicht besuchen. Der Grund ist eigentlich egal. Ich würde da nur auf deine innere Stimme hören und darauf achten, was dir gut tut. Ändern wird ein Besuch von dir sowieso nichts.
    Eher wird es dein Vater wahrnehmen als: Sie steht ja sowieso an meiner Seite, egal was ich tue und wie ich mich verhalte.

    Den Satz deiner Mutter finde ich auch sehr aussagekräftig. Ich habe mal gelesen, dass der Kraftfluss innerhalb einer Familie von den Eltern zu den Kindern gehen muss und nicht umgekehrt. Ist das aber so, dann ist in der Familie etwas reichlich schief. Ich denke, dass trifft auf die meisten Konstellationen zu.

    Ich wünsche dir ein möglichst entspanntes Wochenende, an dem du dir hoffentlich etwas Schönes vornimmst. Du hast es dir verdient!!

    Liebe Grüße!

  • Das Gefühl der Wut kenne ich sehr gut. Manchmal ist sie gar nicht da, manchmal würde ich meiner Mutter gerne vor Wut ins Gesicht springen.

    Da weiß ich auch noch nicht, wie ich mit meiner Wut umgehen kann.

    Zum einen ist es gut, dass ich sie habe, zum anderen ist sie aber auch ein Zeichen, dass ich noch zu sehr emotional eingebunden bin. Deshalb finde ich sie nicht gut.

    Wahrscheinlich geht es bei deinem Vater auch schon sehr lange und war nur lange Zeit versteckt. Ich würde mir da keine großen Hoffnungen machen, dass sich da nochmal was ändert. Klingt hart, aber ist wahrscheinlich so. So ist jedenfalls meine Erfahrung.

    Da kannst nur etwas für dich ändern. Bei deinem Vater bist du machtlos.

    Liebe Grüße!

  • Zitat von dinha

    meine liebe reicht nie aus. so wie sie ja auch bei meinem vater nich reicht. meine mutter meinte, sie finde es mies, wie ich meinen vater so fallenlasse, er sei doch die ganze kindheit für mich dagewesen. sie meint, wenn man ihn fallen läßt, dann trinkt er doch erst recht, weil da ja dann es schon alles sinnlos ist. er brauche uns.


    Das alles hat nichts mit Deiner Liebe zu tun. Dein Vater ist KRANK und so wie ich das sehe, wird er sich auch nicht helfen lassen, um sein Problem in den Griff zu bekommen. Ein Alkoholiker "braucht" im Prinzip niemanden - bis auf den Alk natürlich.
    Man ließt schon raus das Du sehr fertig bist aber ich kann Dir auch nur einen Tipp geben - achte auf Dich und lerne zu aktzeptieren. Dass das schwer ist, wissen wir alle aber einen anderen Weg gibt es nicht. Erhalte den Kontakt und aktzeptiere es oder trenne Dich bzw. brich den Kontakt ab.

  • hallo dinha

    nun kann ich deinen partner voll nachvollziehen warum der anfängt sch zurück zu ziehen. wenn ich mir vorstelle da "jammert" mir mein partner immer wieder vom vater und will mir dauernd eigendlich das gleiche erzählen dann würde das mir auf dauer zu viel.

    ich kenne das ja von mr selber. die zeiten wo meine eltern noch intensv im leben eine rolle spielten waren diese dann nur thema ein anderes thema hatte ich nicht. das hat mir ettliche freundschafen kaputt gemacht. ich habs kapeirt. mein leben ist meins und darüber rede ich inzwischen. nicht mehr von den eltern, dem ex und wie schlimm all das war. abschleissen mit dem thema und neue themen finden war für mich dann eine berecherung für MEIN leben im umgang mit den anderen wichtig.

    keiner wird jahrelang die gleichen geschichten hören wollen, es sind immer die gleichen, denn man dreht sch nur im kreis.um die eltern und da passiert ja nichts neues mehr.

    lass da los. es tut dir nicht gut und auf dauer wirst du merken das sich die leute auch von dir distancieren, wie von enen eltern sich die leute nach und nach distancieren.

    dein partener geht gern mal auf party. lass ihn doch. hast du das gefühl es ist zu viel und du willst da einfluss darauf nehmen? dann habe ich den vorschlag das du dich mit coabhängigkeit ausseinander setzt, dieses kontrollieren wollen ist indiz das du dich nicht dstancieren kannst von dem was dein partner tut.

    deine mutter wird alles tun dafür das du in der rolle bleibst die sie dir irgendwann auferlegt haben. hier darfst du auch loslassen und den leben führen, du bist nicht für deine eltern verantwortlich.

    es ist besser für dich wenn du deine eltern machen lässt. es ist ihr ding nicht deins, ihr leben nicht deins und fange an dich um DEIN leben zu kümmern, das ja inzwischen auch durch diese belastung die du lebst darunter leidet.

    lieben gruß
    melanie

  • Hallo dinha,

    ich hatte auch immer Phasen, wo ich schlecht geschlafen habe. Bei einer der schlimmsten habe ich mir sogar Schlaftabletten geholt. Ich musste sie dann nicht nehmen, denn nur das Wissen allein, dass wenn ich nicht schlafen kann, da Tabletten liegen, hat geholfen.

    Aber eigentlich habe ich die Schlafprobleme immer anders bewältigt. Ich habe mich ausgeklinkt. Ich bin einen Schritt zurückgegangen und habe nichts mehr an mich rangelassen. Ich habe dann immer komplett den Kontakt zu meinem Vater eingestellt. Ich habe jedem verboten über ihn zu reden. Irgendwann war er dann aus meinem Kopf weg. Ich habe mich bewusst auf andere Sachen konzentriert.

    Ich habe auch öfters die Diskussion mit meiner Mutter gehabt, was mein Vater alles gemacht hat für uns. Nun hat sie damit aufgehört, weil sie weiß, dass sie damit das Verhältnis zu mir kaputt machen würde. Alles was mein Vater gemacht hat, war seine Aufgabe als Vater. Er hat doch aktiv Kinder gewollt. Und alles was er in meiner Kindheit für mich gemacht hat, war seine Pflicht. Er ist der Vater. Und ich lass mir von niemanden erzählen, das ich für ihn da sein muss. Mal ganz ehrlich, damit würde ich seine Lebensweise unterstützen. Solange das Leben für ihn so funktioniert, hat er doch gar keinen Grund es zu ändern.

    Für mich ist das ein reiner Selbstschutz, dass ich ihn nicht mehr an mich ranlasse. Weil er hat sich nicht geändert, und so wie er ist, wird er mich immer wieder verletzen.

    Hast du schon mal daran gedacht, eine Therapie zu machen?

    liebe Grüße
    Laura

  • Deine Schlafprobleme sind ein eindeutiges Zeichen, dass etwas nicht stimmt und dass du etwas ändern musst.

    Als ich noch bei meinen Eltern lebte, hatte ich auch große Schlafprobleme, die ewig anhielten.

    Klar, aus heutiger Sicht war ganz klar, warum. Damals bin ich dann ins Schlaflabor, um herauszufinden, ob etwas Körperliches vorliegt. Tat's natürlich nicht und als der Arzt mich fragte, ob meine Eltern irgendwelche Vorerkrankungen haben und ich sagte, dass meine Mutter Alkoholikerin ist und ich den vielsagenden Blick des Arztes sah, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Heftig, so eingebunden war ich in die kranken Verhältnisse!

    Meine Schlafstörungen hörten dann auch auf, als ich was an meinem Leben änderte. Raus aus der Berufsausbildung und rein ins Studium. Und vor allem raus aus den kranken Verhältnissen!

    Du bist deinem Vater zu nichts verpflichtet, er hat alle Möglichkeiten zur Hilfe und er will nicht! Versuche das für dich anzunehmen und GRENZE DICH AB!

    Ich wünschte, mir wären viel früher die Augen geöffnet worden.

  • Hallo Dinha,

    ich weiß keine Antwort auf deine Frage. Ich habe überlegt, was ich machen würde. Aber mir fällt nichts ein. Ich bin überzeugt, dass mein Vater nie an den Punkt kommt.

    Deshalb kenne ich mich damit überhaupt nicht aus. Aber einen Entzug sollte man nie alleine machen, er sollte das mit seinem Hausarzt besprechen.

    Aber ich finde es ganz wichtig, dass du dennoch Abstand nimmst. Wenn dein Vater wirklich Hilfe haben möchte, wird er sich finden.

    Es ist nicht deine Aufgabe ihn zu retten. Ich weiß, dass ist sicher schwer. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es schaffen würde. Wobei für mich das letzte Jahr so schwer war, und er mich so oft enttäuscht und verletzt hat, dass ich ihm sicher nicht helfen würde. Ich würde ihm höchstens eine Liste mit Anlaufstellen geben.

    Wenn er sich wirklich ändern will, dann schafft er es auch allein. Dir hilft er doch auch nicht, oder?

    liebe Grüße
    Laura

  • Puh, dinha, fühl dich umarmt!

    Hat sich deine Mutter nichts dabei gedacht?
    Ich denke auch, dass es schon von deinem Vater kommen muss, den Alk zu entfernen. Wenn er das nicht schafft, wie soll dann erst die Abstinenz werden? Wer weiß, wo er sonst noch Vorräte hat, die du so nicht findest. Wenn es ihm wirklich ernst war, hätte er es selbst gemacht. Da kann man sich echt nicht auf andere verlassen.

    Zu deiner Mutter: vor seinen Augen zu trinken und ihm dann, kurz nach der Therapie, zu beschreiben, wie lecker so ein Radler doch ist- das ist doch verantwortungslos hoch 10? Tut mir leid, da wäre für mich nun der Ofen aus und das Mitleid für die Mutter vorbei.
    Es zehrt ja auch unheimlich an den Nerven- Bangen, bangen, bangen, bangen- dann kurz Hoffnung- und die ist sofort wieder zunichte.
    Hat sie sich denn kein bisschen informiert? Obwohl, das mit dem vor den Augen trinken sagt einem eigentlich schon der eigene Verstand.

    Wie ist denn dein Leben so? Arbeitest du (viel)? Hast du Hobbies? Ein paar Freunde? Nette Arbeitskollegen? Was würdest du gerne machen? Neue Hobbies, um andere kennenzulernen, oder warst du schonmal bei AlAnon?Darauf würde ich mich konzentrieren, mein eigenes Leben erstmal "einrichten", wie eine neue Wohnung. Und den Kontakt zu der Familie stark reduzieren bis einstellen.
    Du hast zwar nur die eine, ja. Ich auch. Aber sie tut dir nicht gut und da solltest du dich an erster Stelle sehen.

  • Ja, das ist sehr bitter. Wirklich..
    Ich weiß, wie es ist, jahrelang zu bangen und Angst zu haben.. Und dann ist da dieser Lichtstrahl- den nimmt man sooo schnell an, klammert sich daran, baut alle Hoffnung darauf auf. Wenn er dann auch noch über 15 Wochen anhält, dann krallt man sich soo daran fest, vertraut wieder, denkt, dass alles überstanden ist.. Und dann sowas :( Mutter trinkt vor seinen Augen Bier, schwärmt eine Runde davon und Tage später trinkt er wieder und zack- ist alles wie vorher.
    Es ist normal, dass du nun ent-täuscht bist und Zeit brauchst, um dich zu ordnen. Was sagt denn deine Mutter dazu?

  • Hallo Dinah, ich würde dir wirklich gerne etwas tröstliches schreiben, weil ich das so gut verstehen kann, da mein Vater das einzige Mal als er einen Entzug durchhielt meiner trinkenden Mutter gegenüber sass.
    Aber die Geschichte ist gar nicht gut ausgegangen und so hatte und habe ich eigentlich nur eine Wahl und die ist, meine Kraft in mich zu stecken.
    Zu versuchen mein Leben gut gehen zu lassen.
    Alles Gute dir!

  • Hallo dinha,

    bei so einer Situation kommt man manchmal echt an die Grenze.

    Das mit dem Notarzt hast du gut gemacht.

    Mach alles, damit es dir heut wieder gut geht. Dir darf es gut gehen, auch wenn es ihm schlecht geht, denn das wiederum liegt ja in seiner Hand und nicht in deiner.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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