• hallo ihr lieben.
    bin neu hier und fand es interessant eure tiefpunkte zu lesen. was mich ein bisschen irritiert ist, das es bei allen mit einer trennung endete. da frag ich mich natürlich ob es keinen weg gibt die beziehung zu retten. ich weiß auch nicht ob ich meinen tiefpunkt erreicht habe. ich weiß nur das ich so nicht weitermachen will. ich liebe meinen freund und hoffe für uns und auch für die beiden kinder (4 jahre und 3 monate alt) das es eine gemeinsame zukunft gibt. leider sieht mein freund nicht ein das er ein problem hat und ich zweifel oft an meinem urteilsvermögen.
    um krz zu beschreiben: er trinkt nicht täglich jedoch nach jedem fussballtraining oder spiel. und auch jedes wochenende. es kam schon öfter vor das er nach dem training nicht zur arbeit konnte weil er so verkatert war und auch das er sich an abmachungen nicht gehalten hatte. das problem ist auch wenn er erstmal ein bier getrunken hat kann er nciht aufhören bis er einschläft. selbst wenn alle anderen zu bett gegangen sind trinkt er allein weiter bis er im sitzen einschläft. dann trinkt er auch schon mal den sekt ausm kühlschrank den er eigentlich gar nicht mag und den ich vom letzten mädelsabend noch übrig hatte. solange etwas im haus ist trinkt er weiter und wenn nichts mehr da ist wird er unruhig. er kann nicht aufhören und zu bett gehen. da ich auch am wochenende arbeite kam es schon häufiger vor das ich morgens um 7 einen babysitter organisieren musste weil er einfach betrunken und nciht in der lage war sich um die kinder zu kümmern obwohl es abgemacht war. mir ist aufgefallen das ich dann versuche ausreden zu finden warum er die kinder nicht nehmen kann damit niemand ein schlechtes bild von unserer familie bekommt. ich hab leider einen hang zum perfektionismus und bereits festgestellt das ich mich damit selbst unter druck setze. das ist mein wunder punkt den er auch kennt und gegen mich einsetzt. wenn er betrunken ist wirft er mir vor ich könnte nichts und ohne ihn wär ich nichts und im haushalt würde auch ohne ihn nichts funktionieren (was nicht stimmt ich mach alles alleine) aber er sagt dann immer das nichts gut genug wäre und ich als frau und mutter unfähig wäre, was mich zu anfang sehr verletzt hat, mittlerweile ignoriere ich diese äußerungen und auch ihn wenn er getrunken hat. ich hab aber angst das die kinder etwas mitbekommen sie werden ja schließlich auch älter. außerdem möchte ich mich nicht mehr beleidigen und unterdrücken lassen. trennen will ich mich aber eigentlich auch nicht denn an den tagen an denen er nicht trinkt läuft unsere beziehung super. wir streiten wirklich nur über alkohol oder eben wenn er getrunken hat das er sinnlosen streit anfängt. übertreibe ich wenn ich sage er hat ein problem und wir müssen was ändern oder stimmt ihr mir zu das es so nicht weitergehen kann und ich zunächst mich selbst ändern muss?
    aber was genau muss ich ändern?
    und wie schaff ich das?
    schonmal vielen dank im vorraus

    auch aus steinen die einem in den weg gelegt werden kann man schönes bauen.

  • Hallo Lacrima,

    willkommen im Forum.

    Wünsche dir einen regen Austausch.

    Hier wird immer recht schnell die Trennungskeule geschwungen, aber ich habe mich auch "noch" nicht getrennt.

    Was ich mit Hilfe des Forums inzwischen geändert habe:

    Erkannt, dass er ein Problem hat und ich darauf keinen Einfluss habe, ob er trinkt oder nicht.

    Keine Ausreden mehr für ihn erfinden, wenn er zu betrunken oder verkatert ist, um Terminen nachzukommen.

    Nicht streiten oder diskutieren, wenn er getrunken hat. Nicht im Ehebett schlafen, wenn das Schlafzimmer "stinkt".

    Ihm sagen (wenn er nüchtern ist), dass es so nicht weitergehen kann.

    Schon ein bisschen eine Vorstellung entwicklen, wie ich leben wollte, wenn ich getrennt wäre.

    Für mich schöne Dinge unternehmen.

    Bücher zum Thema Alkoholabhängigkeit lesen, um den Feind zu kennen.

    Mein Mann "bemüht" sich zwar weniger oder nicht zu trinken, aber die richtige Einsicht, ganz auf Alkohol zu verzichten fehlt ihm "noch".

    Manchmal denke ich auch, ich habe Wahrnehmungsstörungen, aber: Wenn man glaubt, das Alkohol das Problem ist - dann ist Alkohol das Problem.
    Natürlich versucht er alles zu Beschönigen.
    LG
    Schm

  • glück auf lacrima

    schön, das du hergefunden hast und dich hier austauschen willst.

    dein xy is offenbar der selbe "trinktyp" wie ich. tagelang konnte ich gut ohne alk auskommen. nur wenn ich mal ein glas getrunken hatte musst ich weitersaufen, bis entweder die flasche leer oder die andere flasche(ich) besinnungsloß war.

    Zitat von Lacrima1989

    er hat ein problem

    so stimmt das nur aus deiner sicht. aus der sicht des alkoholkranken sieht das anders aus: ich hatte alles im griff - ich trank zwar ab und zu alk [auch manchmal zuviel (siehe oben)] aber das taten in meinem bekanntenkreis viele. sonst war alles in ordnung.
    du siehst - aus der sicht des alkoholkranken hast (bzw. bist) du das problem :shock:
    hier bei den co-s wirst du immer wieder lesen, dass du ihm nich helfen kannst und dass nur er sich selber helfen kann (wenn er will). < genau so is das.

    Zitat von Lacrima1989

    an den tagen an denen er nicht trinkt läuft unsere beziehung super

    er wird weitersaufen, solang er auch nur noch n klitzeklitzekleinses bissl "liebe zu versaufen" hat oder bis er jämmerlich verreckt. keiner kann n andern "trockenreden/trockenschreiben".

    sorg dafür, dass es dir gut geht
    ich schick dir n kraftpäckl

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • hallo

    danke für eure lieben antworten. es hilft sehr sich verstanden zu fühlen :)

    danke für das kraftpaket matthias ;) kann ich gut brauchen.
    wünsch euch noch einen schönen abend und schau morgen wieder rein.

    lg

    auch aus steinen die einem in den weg gelegt werden kann man schönes bauen.

  • Moin, Moin, Lacrima,

    kann ich so gut nachvollziehen, was du über dich, deine Beziehung und deine Gefühle schreibst! Ich stecke auch mitten drin.

    Die Trennungskeule mag ich auch noch nicht schwingen, zum einen, weil ich rein organisatorisch zzt. nicht die Kraft hätte, emotional mal ganz abgesehen. Zum anderen, meine Therapeuten haben mich erstmal einen anderen Weg suchen lassen - mich auf mich zu besinnen. Und bei meinem heutigen Termin wurde mir gesagt, die Beharrlichkeit der Frauen würde in der Praxis oft dazu führen, dass sich ein Süchtiger aus den Fängen der Krake befreien könne. Ich habe für mich also entschieden, erstmal für mich zu sorgen. Was so lange gedauert hat, das muss nicht morgen gerichtet sein, finde ich jedenfalls. Aber da liegt wohl jeder Fall anders.

    Und der Vorteil der Meinungsvielfalt hier ist doch, das man sich in Ruhe alle Varianten anschauen und durchdenken kann. Je mehr Perspektiven, Ratschläge, VOrschläge, Berichte, desto mehr Auswahl.

    Viel Kraft wünscht

    FRÜHLING

  • Servus,

    FRÜHLING :

    Zitat

    Und der Vorteil der Meinungsvielfalt hier ist doch, das man sich in Ruhe alle Varianten anschauen und durchdenken kann. Je mehr Perspektiven, Ratschläge, VOrschläge, Berichte, desto mehr Auswahl.

    Richtig. Hier nenne ich das auch gerne ganz unspektakulär: jahrelanges rumeiern.

    Wenn mich etwas an meiner Partnerschaft stört, dann habe ich doch nur die Möglichkeit, selbst (=für mich) etwas zu verändern.
    Wenn ich es "aussitze" ohne aktiv zu handeln, leiste ich in diesem Fall der Sucht des Partners nur noch Vorschub.

    Was hat das dann noch mit gleichberechtigter Partnerschaft zu tun - schon mal darüber nachgedacht? :?

    LG
    Spedi

  • Hallo Lacrima,

    solange Dein Mann so trinkt wie jetzt macht die Beziehung doch kein Spass oder? Solange er nicht begreift dass er alkoholkrank ist und ein trocknes Leben führen möchte, wird sich NICHTS bei ihm und auch bei Euch ändern. So kannst Du Dich nur fragen, wie lange Du das mitmachen willst und ob das Deine Vorstellung von einer Beziehung ist - Interessant wäre auch die Frage, warum Du es zulässt, Dich so demütigen zu lassen. Hat irgendein Mensch das Recht, so mit Dir umzugehen?

    Wenn Du fragst, was Du ändern musst würde ich sagen: arbeite an Deinem eigenen Selbstwertgefühl und gehe respektvoll mit Dir um :) Das ist meist mit einer grösseren Innenschau verbunden. Je mehr Du das tust, desto mehr wird Dir klar, dass Du irgendwann nur noch aus der Beziehung gehen kannst solange er trinkt. Kein Mensch mit einem gesunden Selbstwertgefühl lässt so mit sich umgehen. (Nee und helfen kannst Du ihm nicht und zur Besinnung kriegst Du ihn auch nicht, wenn er keine Einsicht hat - das ist so sicher wie das amen in der Kirche)

    Ich kenne KEINE Beziehung, wenn einer trinkt, die harmonisch ist, funktioniert und Spass macht. Du wärst die Erste die neben einen nassen Alkoholiker glücklich und zufrieden ist und das wird wahrscheinlich Deine Vorstellung einer Beziehung sein - also das Du in ihr glücklich und zufrieden bist, oder ;-)?

    Lieben Gruss Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo lacrima!

    Zitat

    was mich ein bisschen irritiert ist, das es bei allen mit einer trennung endete. da frag ich mich natürlich ob es keinen weg gibt die beziehung zu retten.

    Viele von uns die sich getrennt haben haben alles versucht um ihre Beziehung zu retten, oft viele Jahre gelitten. Ich habe mit ihm geredet, ihn unter Druck gesetzt ihm ein Ultimatum gestellt gebracht hat es nicht viel weil er nicht von sich aus Einsicht zeigte und dachte alles im Griff zu haben.

    Aber einer alleine schafft es nicht die Beziehung zu retten dazu gehören immer zwei. Wenn der trinkende Partner nicht bereit ist oder nicht erkennt dass sein Alkoholkonsum nicht in Ordnung ist bist du machtlos - du kannst ihm nicht helfen.

    Ich kenne deinen Partner nicht aber vieles spricht dafür dass er ein Alkoholiker ist - das Trinken und nicht aufhören können (Kontrollverlust), die Unzuverlässigkeit, die Kränkungen und Beleidigungen, sinnloses Streiten um das Trinken zu rechtfertigen.

    Zitat

    trennen will ich mich aber eigentlich auch nicht denn an den tagen an denen er nicht trinkt läuft unsere beziehung super.

    Das habe ich auch viele Jahre gedacht und mich an den schönen Dingen orientiert bis ich merkte diese schönen Dinge freuen mich nicht mehr weil ich immer die Angst im Nacken hatte er würde bald wieder zuviel trinken.
    Ich bin letztendlich vor Kummer krank geworden.

    Zitat

    übertreibe ich wenn ich sage er hat ein problem und wir müssen was ändern oder stimmt ihr mir zu das es so nicht weitergehen kann und ich zunächst mich selbst ändern muss?

    Er sieht ja gar nicht ein dass er ein Problem hat du kannst seine Trinkerei nicht mehr ertragen. Deswegen kannst du nur für dich handeln.

    Versuche zu erkennen was du möchtest und was dir guttut aber ohne es von seiner Person abhängig zu machen. Du bist du und er ist er und du bist nicht für sein Problem verantwortlich.

    Du kannst dich höchstens von seinem Problem distanzieren.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Matthias!

    Du schreibst

    Zitat

    Lacrima1989 hat Folgendes geschrieben:
    er hat ein problem
    so stimmt das nur aus deiner sicht. aus der sicht des alkoholkranken sieht das anders aus: ich hatte alles im griff - ich trank zwar ab und zu alk [auch manchmal zuviel (siehe oben)] aber das taten in meinem bekanntenkreis viele. sonst war alles in ordnung.
    du siehst - aus der sicht des alkoholkranken hast (bzw. bist) du das problem

    Vielen Dank - wie richtig deine Erklärung ist; auf die hätte ich auch kommen können, aber ich habe sie in dieser Klarheit und Einfachheit noch nicht gedacht!

    Oldie

  • Mich stört der Ausdruck "Trennungskeulen" schwingen enorm - angesichts der vielen Bemühungen diversester Art, Überlegungen und Selbsterforschungen.

    Ich glaube nicht, dass die Trennung bei einer/einem einzigen der Partnerinnen/Partner, die sich hier austauschen, nicht das Ergebnis eines meist langen "Kampfes" war, den Alkoholkranken zur Einsicht in sein Problem zu bringen, das nur er allein lösen kann.

    Oldie

    PS: Ich wünsche jedem aus tiefen Herzen Glück beim Gesundbeten bzw. bei der Wunderheilung. Manche tun es noch immer und gehen neben dem Alki langsam zugrunde, die anderen haben erkannt, dass nur sie allein für ihr Leben die Verantwortung tragen.

  • Ja Oldie, das ist das Problem. Man muss als Co und angehöriger erkennen, das Partnerschaft in Bezug auf diese Situation nichts mit zweisam zu tun haben darf. Dass es im Gegenteil sogar beiden schadet! Da ich auch für mich feststellen kann, dass ich keine gesunde Trennung dessen leben konnte, weil ich mich doch immer wieder einbrachte, mit dem Wunsch etwas zu ändern, zaehle ich mich zu den Co s.

    Manche sind Co ohne es zu wissen, oft Jahre lang. Oft bis zum Ende. Aber auch hier hilft es nicht vorwurfsvoll zu fragen, ob die Beziehung glücklich ist, und unterschwellig zu suggerieren, was man denkt und von anderen kennt. Dass empfinden auch die Co's als Angriff ihrer Sicht, und verteidigen diese, sogar oft ungerechtfertigt.

    Bei allen lieb gemeinten Wachruettlern musste man leider auch feststellen, dass Jahre vergingen, bis sie selbst so weit waren.
    jeder Braucht seine zeit um sich in der Situation zu finden, und erst dann zu erkennen, wohin es geht.

    Die die Hilfe und Rat braucht

  • Servus Die Frau,


    Zitat

    Ja Oldie, das ist das Problem.

    Wow, das Problem der Coabhängigkeit ist also ein für alle Mal gelöst, die Ursache ist bekannt. Das schreit nach einem Patent.

    Zitat

    Man muss als Co und angehöriger erkennen, das Partnerschaft in Bezug auf diese Situation nichts mit zweisam zu tun haben darf. Dass es im Gegenteil sogar beiden schadet!

    Muss "man" das erkennen oder musstest Du erkennen, dass dies bei Dir so war, oder ist diese Aussage nur ein Allgemeinplatz, den Du mal so in den Raum stellst?

    Zitat

    Da ich auch für mich feststellen kann, dass ich keine gesunde Trennung dessen leben konnte, weil ich mich doch immer wieder einbrachte, mit dem Wunsch etwas zu ändern, zaehle ich mich zu den Co s.

    Huch, da steht ja was tatsächlich erlebtes!

    Zitat

    Manche sind Co ohne es zu wissen, oft Jahre lang. Oft bis zum Ende.

    Ja - und? Wer etwas nicht weiss, wird sich kaum mit der Lösung beschäftigen. Das ist nun mal so.

    Zitat

    Aber auch hier hilft es nicht vorwurfsvoll zu fragen, ob die Beziehung glücklich ist, und unterschwellig zu suggerieren, was man denkt und von anderen kennt.

    Hilft es nicht? Hm, da habe ich von diversen Coabhängigen schon ganz andere Aussagen erhalten. Leben die alle auf einem anderen Planeten?
    Und: ich gebe Dir Recht, das unterschwellige, verlogene "durch-die-Blume-insistieren" ohne eigene Erfahrung hilft tatsächlich nicht.

    Zitat

    Dass empfinden auch die Co's als Angriff ihrer Sicht, und verteidigen diese, sogar oft ungerechtfertigt.

    Empfinden die Coabhängigen so? Ich kenne andere Meinungen - hier, aus dem Forum.

    Zitat

    Bei allen lieb gemeinten Wachruettlern musste man leider auch feststellen, dass Jahre vergingen, bis sie selbst so weit waren. Jeder Braucht seine zeit um sich in der Situation zu finden, und erst dann zu erkennen, wohin es geht.

    Wer ist denn "man" schon wieder? Hast Du für Dich festgestellt, dass Jahre vergingen? Ich kenne etliche Coabhängige (auch wieder zum Teil hier aus dem Forum) die in sehr kurzer Zeit erkannt haben, dass nur der Direkte Blick auf die Realität in Verbindung mit eigenem Handeln sie aus der Spirale des Dauergrüblens ohne Veränderung heraus brachte.

    -------

    Die Frau, soviel von mir zum Thema. Ich würde mir auch bei den Angehörigen erheblich mehr eigene Erfahrung wünschen, die ist nämlich für mich erheblich glaubwürdiger als dieses Allerwelts-Gewäsch ohne Bezug zu eigenen Erfahrungen.

    Platitüden gehören wür mich in den Waschsalon oder an den Stammtisch, je nach dem, wer sie von sich gibt, der Alkoholiker oder der Coabhängige.

    LG
    Spedi

  • Zitat

    Aber auch hier hilft es nicht vorwurfsvoll zu fragen, ob die Beziehung glücklich ist,....

    (Zitat: dieFrau)

    Für mich war das der wesentliche Schritt.
    Ich schrieb woanders, was ich mir von einer zufrieden gelebten Partnerschaft erwarte - und was die Realität ist. Es war kein einziger Punkt stimmig. Deshalb meine Schlußfolgerung: Gleich, was die Ursachen dafür sind, ich beende diese Beziehung.

    Der Gedanke, dass dadurch eventuell für meinen Alk-Partner sich erstmalig die Möglichkeit eröffnet für sich eine Kehrtwendung zu machen, war in meinem Hinterkopf sicher vorhanden, aber nicht das primäre Motiv. Da war die klare Erkenntnis, dass ICH den Rest meines Lebens so leben möchte, wie ICH mir mein Leben vorstelle ... und das war nicht neben einem Mann, bei dem ich mich fürchte, was als nächstes inklusive Beschimpfungen passieren würde und wo ICH depressiv werde. Das hat doch mit gegenseitiger Liebe oder Zuneigung gar nichts zu tun - für mich jedenfalls.
    Ich habe erkannt, dass ein weiteres Zusammenkleben für mich Masochismus in Reinkultur wäre.

    LG oldie

  • Hallo Die Frau,

    Zitat

    Aber auch hier hilft es nicht vorwurfsvoll zu fragen, ob die Beziehung glücklich ist, und unterschwellig zu suggerieren, was man denkt und von anderen kennt. Dass empfinden auch die Co's als Angriff ihrer Sicht, und verteidigen diese, sogar oft ungerechtfertigt.

    Ich antworte Dir mal mal in diesem Thread auf Deine Aussage, falls Du damit mich meinst ;) Also wenn Du einen Vorwurf aus meiner Frage liesst, ob die Beziehung glücklich ist, so war das nicht meine Absicht. Es war eine ernst gestellte Frage.

    Ich habe 5 Jahre in einer Beziehung mit einem Alkoholiker gelebt. Ich habe nicht mit XY zusammen gewohnt und wir haben auch keine Kinder zusammen doch selbst die Variante ging an meine Grenzen und hat keinen Spass gemacht. Ich kenne sie alle die Spielchen die da ablaufen in einer Suchtbeziehung.

    Für mich war die entscheidende Frage um da raus zu kommen: macht mich diese Beziehung glücklich? Warum tue ich mir das an, in so einer destruktiven Beziehung zu verweilen? Ich habe mich vor 2 Jahren in aller Konsequenz von XY getrennt, mich begonnen wertzuschätzen und respektvoll mit mit umzugehen. Ich habe mich nicht getrennt, damit XY endlich die Augen geöffnet werden oder ihn unter Druck zu setzen. Ich habe mich getrennt, weil ich es mir wert war :) XY hat übrigens nach 1,5 Jahren aufgehört zu trinken und seitdem geht auch wieder was, aber das nur am Rande.

    Lieben Gruss Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo Frau!

    Zitat

    Bei allen lieb gemeinten Wachruettlern musste man leider auch feststellen, dass Jahre vergingen, bis sie selbst so weit waren.

    Es stimmt es hat Jahre gebraucht bis ich so weit war aber bin jetzt umso konsequenter da ich mein Problem erkannt habe. Es ist auch kein lieb gemeintes Wachrütteln was ich hier schreibe sondern die Mitteillung meiner eigenen Erfahrungen und Erlebnisse.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Holla zusammen,

    Ich wollte niemanden meinen, deswegen habe ich auch viel so allgemein formuliert. Was dennoch meiner Meinung oder auch Erfahrung zu Gunde liegt.

    Ich finde jede Erfahrung hier hilfreich! Auch wenn Mann das in so emotionaler krisensituation nicht so opjektiv sehen kann.

    Der alkoholkranke muss selbst erkennen. Der Co eben auch. Dazu gehöre auch ich.

    Die die Hilfe und Rat braucht

  • Aja, und im nachhinein muß ich sagen, dass durch emien Veränderungen , also mein anderes verhalten ihm gegenüber er auch automatisch wach gerüttelt wurde. Dass dieser Gedankenprozeß, den ich immer durch Rederei und Diskussion erreichen wollte nun automatisch bei ihm losging, losgehen mußte. Klar mußte er sich jetzt fragen,was macht die da bzw was macht die da nciht mehr und warum denn das? Alltägliche Dinge mußte er ja von nun ab selber machen. und nicht weil ich keine zeit mehr dazu hatte. Er spürte dass ICH aussteigen wollte aus dem Suchtkarrussell. Und er konnte es sich nun selber überlgen, ob ers auch wollte. Er ist noch am überlegen :)

  • Servus Paddy,

    nur dass ich das jetzt richtig verstehe: Du wartest jetzt seit sechs langen, bitteren Jahren darauf, dass Dein Mann Einsicht zeigt und "überlegt, ober auch will"?

    Du hast Dich bis heute nicht getrennt, sondern verharrst immer noch in diesem kranken System?

    Oder habe ich das jetzt völlig falsch verstanden?

    LG
    Spedi

  • hallo,

    um die frage "muss trennung sein?" zu beantworten hole ich ein wenig aus.

    ich habe jahrzenteleng in einer dysfunktionalen familie ausgehalten. jahrzentelang habe ich miterlebt was alkohol aus menschen macht. ich habe wut entwickelt, eckel hass. ich habe mich selbst aufgegeben und mich hingebungsvoll um den anderen, den alkoholiker gekümmert, ihn gepflegt, ihm futter gegeben zündstoff, gründe zum weiter saufen geboten. ich habe mit gemacht.

    muss trennung sein? meiner meinug und erfahrung nach musste trennung sein. ja. rigeros. trennung dewegen weil ich selbst nicht raus gekommen wäre.

    selbst heute reagiere ich noch auf trigger. selbt heute komm ich nur wieder zu mir, wenn ich für mich klarheiten schaffe. klarheiten schaffe ich nur indem ich klar und deutlich sage ich halte mich aus allem raus was den alkoholiker in der familie angeht, den cos, denjenigen die mich veruchen wieder ins systhem rein zu ziehen.

    rein ziehen mich dinge wie mitleid, hilferufe,hoffnungsvole aktionen aussagen die mir geboten werden wie "ich höre auf" um mich wieder zurück zu bekommen.

    erst wenn der andere tatsächlich offensichtlich die wege geht, arzt,entzug, evtl therapie und dann über einen zeitraum von über einem jahr trocken ist kann ich mir vorstellen wieder kontakt zu pflegen und das immer noch so, das ich nichts mehr für den anderen tun werde.denn mein vertrauen ist komplett kaputt und darauf baut sich nur noch sehr schwer eine neue beziehungsebene auf.

    es ist ein systhem das betrifft nicht nur den alkoholiker allein. das trifft die familie und alles um sie herum. für mich muss trennung sein um aus dem systhem aus zu steigen und für mich frei leben zu können. meine loslösung betraf nicht nur den partner, die ging auch den rest der familie an, die mich wieder an meinen platz im systhem setzen wollten. meine eltern, zu denen ich kaum noch kontakt habe, den rest der familie.

    dabei war es sehr schmerzhaft. auch da bin ich durch. das das alles kein spaziergang ist weiss ich. es ist aber so das ich jetzt sagen kann froh bin das ich mein leben heute wieder für mich habe und keinem mehr hinterher rennen muss weil der coanteil in mir mich zu solchen aktionen drängt.

    gruß
    melanie

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!