was sind "Nasse Gedanken"?

  • hallo hartmut,

    ich vertehe heute was mir vor monaten noch unverständnis ausgelöst hatte. heute denk ich die ganze analysiererei war sicher eine zeit lang wichtig für mich gewesen um zu dem heutigen ist zustand zu gelangen. ich hab mich teilweise auch zu tode analysiert und dabei immer wieder so im kreis gedreht das es mir schlecht geworden ist. mit dem ergebnis so wie ich bin so ists gut so bin ich und zufriedenheit ist da.

    für mich hat es nun das ende eingeläutet ich bin fertig damit alles und jedes bischen irgendwie zu analysieren und jeden pups den ich von mir gebe zu hinterfragen. sicher gibt es kleinigkeiten die änderbar wären. doch wie wunderbar menschlich ist es doch dazu zu stehen auch fehler zu begehen und dazu zu stehen.sich auch damit an zu nehmen. da kehrt die gelassenheit zurück. auch dieses zustimmung bekommen für das was ich mache brauch ich nicht mehr ich fühl mich stabil und sicher genug mir zu sagen ich weiss für mich ganz allein was ich tue und das gibt mir mein selbstvertrauen und unabhängigkeit. alles ander wäre für mich ein weiteres hängen bleiben in meiner rolle als coabhängige, wenn meine gedanken ständig von anderen, deren meinung und mitteilungen bestätigt bekommen müsste. heut nicht mehr heut weiss ich was ich tu und steh dazu, nem mich an, und übernehm für mich und mein handeln die vollkommen von anderen abhänige verantwortung. mit allem was an konsequenzen auf mich zukommt.

    lieben gruß
    melanie

  • Hall Melanie

    ich verstehe dich schon , nur wir reden hier von nassen Gedanken bei Alkoholiker und wenn ich als "Frischling" nicht darauf reagiere , saufe ich wieder. Das ist die simple Aufgabe des an gesoffenen , trainierten und geschädigten Hirn . Das Suchtzentrums .

    In einer stabilen Trockehiet bleibt mir die Zeit , die ich mir zugestehe , um alles ins Kleinste zu ergründen . Auch wenn ich davon nicht viel halte . Muss jeder für sich entscheiden .

    nun mag das bei CO anderes aussehen , da ja nicht unmittelbar der Tod , in Form der Flasche dahinter steht .

    Gruß hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • lieber hartmut,

    ja ich weiss ich kann da nun als co wirklich nicht hineinschauen weils mir an erfahrungen dahingehend fehlt. ich verstehs ja bis heut noch nicht was da beim nassen alkoholiker abläuft.

    einen schönen abend
    melanie

  • Hallo Hartmut
    Möglich, dass beim Co-Verhalten ein Selbstmord auf Raten in Form der Flasche nicht oft als Option gezogen wird- sie wird aber gezogen. Wie unmittelbar soll den der Tod Eintritt erhalten. Ich kenne einige Fallbeispiele, wo das Co-Verhalten eines Tages in destruktives Handel umschlug, und der ganze persönliche Frust ein finales Ende fand.
    Ich will nichts überbewerten oder dramatisieren – doch halte ich es für unangebracht, ein ebenso „krankhaftes“ Verhalten zu verharmlosen – so kann es nämlich interpretiert werden (Ich bin mir sicher, dass dies nicht deine Absicht war).
    So wenig, wie ich in Gut und Böse dabei unterscheide, genauso wenig ist mir Geringer und Mehr „krank“ vertraut.
    Beide Verhaltensweisen scheinen einen Ursprung in meinen Prägungen und damit mit meinen unmittelbaren Vorstellungen zu tun zu haben – und beide führen unweigerlich in eine sehr unzufriedene, bedrohliche Lebensbewältigung. Wenn ich aus dieser Lebenssituation aussteigen will, ist für beides auch ein ähnlicher Ansatz überlebensnotwendig - Ein überprüfen meiner Gedanken und meines Handelns, auf verlassen geglaubte Verhaltensweisen und Denkarten.
    War mir einfach wichtig – Gruß Uwe.

  • Uwe, so sehe ich es auch.

    Ja, ich rannte bzw. fuhr vor der Flasche und der Person, die daranhing, fast final endend davon; nicht nur ein Mal.

    LG oldie

  • Hallo Uwe

    Zitat

    so kann es nämlich interpretiert werden

    und vieles mehr dazu . Nun kann Ein EKA auch sich angesprochen fühlen , wie ein Angehöriger oder ein gestresste nicht beachtetet Person . Das ist genau die Richtung , was ich mit meiner Post aussagen wollte

    Zitat

    War das Ei oder das Huhn zuerst da? Haben Meteoriteneinschläge auf dem Mond , Auswirkungen auf meine Trockenheit ? Wie alles im Leben kann ich es verkomplizieren und jeden Pups zu Tode analysieren bis er nicht mehr stinkt Hatte ich auch hin und wieder gemacht , hat mich aber nur Nerven gekostet und wertvolle Zeit geraubt.

    Hier fragt Beagel, als Alkoholiker und ist kaum ein paar Tage trocken , nach " "Nassen Gedanken " da braucht jemad Soforthilfe weil es brennt und noch keine Stabilität erreicht ist und nicht Sichtweisen eines CO das dieses Thema nicht betrifft oder der sich da nicht hereinfühlen kann, weil er ganz einfach kein Alkoholiker ist . Es geht hier um ihn /ihr als Alkoholiker Bitte nichts nun raus lesen das es nicht wichtig wäre oder ist , was ein Co schreibt. .. das ist nicht damit gemeint

    Wer nun eine Welle hier wieder lostreten möchte , bitte aber dann auch ein neues Thema eröffnen , da dieses sonst wieder verwässert wird.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Einmal editiert, zuletzt von Hartmut (30. März 2012 um 10:54)

  • Zitat

    Hier fragt Beagel, als Alkoholiker und ist kaum ein paar Tage trocken , nach " "Nassen Gedanken " da braucht jemad Soforthilfe weil es brennt

    Richtig - und Entschuldigung für mein Anspringen auf nasse Co-probleme.

    Zitat


    Nichts nun raus lesen das es nicht wichtig wäre oder ist was ein Co schreibt. .. das ist nicht mit gemeint.


    Es ist gut, dass du diesen Satz angebracht hast. Das mögliche tödliche Folgen für den nassen CO einem nassen Alkoholiker weniger als ein umgefallender Sack in China bedeutet, habe ich erkannt. Es könnte allerdings für den trockenen A. bzw. für den Alkoholiker in der Trocknungsphase mehr als ein Pups sein; aber ich habe offensichtlich immer noch gewisse realitätsfremde Idealvorstellung vom menschl. Verhalten.
    Auch ich finde eine Diskussion darüber, wer nun ärger dran ist, der nasse Co oder der Alk. mit nassen Gedanken, sinnlos.

    Lg oldie

  • Hallo Beagel

    Zitat

    Wie kann ich wegkommen von diesem Gedanken des Verzichts auf diesen Flair? Ich weiß ich halte das - jetzt zumindest - nicht aus, dort zu sitzen und andren Leuten beim Bier- und Weinkonsum zuzusehen.

    spontane Idee: akzeptiere erstmal deine Erkenntnis. Dieser Flair der Gastgärten könnte dich triggern! Schön, dass du es ernst nimmst. Vielleicht findest du irgendwo einen anderen Flair, der dir momentan hilft, über den Verzichtsgedanken hinwegzukommen, einen Gewinn hast du auf jedenfall: Du bleibst weiter trocken!

    Vielleicht findest du ja auch Freude an einem kleinen Picknick, dir draussen abseits der Gastgärten, was gutes tun und die Natur genießen. Lecker essen und Trinken. Ich selbst war seit ich trocken bin, jetzt ca. 7 Monate, nicht wieder in einem "Biergarten" (so werden die Gastgärten hier genannt), nicht weil es mich triggern könnte, sondern weil es mir noch nie wirklich viel bedeutet hat.

    Mich triggern oder belasten andere Situationen, ich erlebe sie wie einen Türöffner und dahinter steht der Alkohol. Hatte ich letztens während eines eigentlich "netten" Wochenendes mit "Freundinnen" , welches sich völlig verkrampft entwickelte.... ich musste kämpfen und habe das Wochenende überstanden, aber mit dem Druck war es nicht schön. Habe mich dann auch etwas über mich selbst geärgert, weil ich nicht bei den ersten Anzeichen einfach gegangen bin, hätte mir viel Kampf erspart.

    Na, ja, soviel von mir dazu, weiter alles Gute auf deinen trockenen Weg und nehm die kleinen
    :evil: weiter ernst.

    Gruß Trek

  • puhh ihr habt ja ganz schön was da gelassen! danke euch allen dafür!
    ich habe jetzt länger nicht geantwortet weil ich mir das thema noch durch den kopf gehen lassen muss bzw mich hier noch beobachte, wann ich "nasse gedanken" und "nasses Verhalten" habe.

    heute hatte ich so ein erlebnis. ich habe mich mit meinem besuch unterhalten über situationen in denen wir wütend werden. und ich habe eine situation erzählt, die schon länger her ist, damals war ich auch abstinent. und ich habe mich beim erzählen ziemlich hineingesteigert in die damalige situation, ich hab mich sozusagen aufs neue geärgert. und als ich so erzählte, merkte ich wie ich plötzlich den geschmack und das verlangen nach Gin hatte.

    In dem moment war ich erschrocken. ich habe erkannt, wenn ich mich aufrege, dann bin ich offenbar noch "nass".

    es verschwand dann auch wieder, es war kein richtiger saufdruck, es war nur dieser geschmack plötzlich da.

    das thema ist ein sehr schwieriges für mich. ich bin ja noch nicht lange trocken. jetzt komme erst mal nach und nach die situationen heraus, in denen sich zeigt wo ich nass bin.

    ein haufen arbeit liegt vor mir. ich bin aber froh es erkannt und als nass identifizeirt zu haben.

    lg
    b

  • Hi b!


    Zitat von beagle

    merkte ich wie ich plötzlich den geschmack und das verlangen nach Gin hatte.

    In dem moment war ich erschrocken. ich habe erkannt, wenn ich mich aufrege, dann bin ich offenbar noch "nass".

    Dat kenn ich, bei mir war's anfangs jedesmal nach dem arbeiten, mittlerweile nur noch wenn ich mich überlaste beim arbeiten, ist dann ein Zeichen für mich es gut sein zu lassen, Hammer ins Eck, Feierabend....

    Zitat von b

    das thema ist ein sehr schwieriges für mich.

    Wieso? Ist einfacher als Du denkst, denn:

    Zitat von b

    ich bin aber froh es erkannt und als nass identifizeirt zu haben.

    darauf kommst es an, SELBSTBEOBACHTUNG und ich habe das Gefühl dazu bist Du sehr, sehr gut in der Lage, diese Dinge zu bemerken (alk Geschmack, Gastgarten) ist schonmal der wichtigste Schritt, dann aber nicht in Panik ausbrechen und Dich z.Bsp. hier darüber austauschen ein weiterer Schritt und somit kommen wir zum existenziellen Schritt, Strategien finden und an diesem Punkt ist meine Erfahrung je einfacher desto effizienter, nicht das große Gedankenspiel, "was soll ich nur tun", sondern vielleicht auch einfach mal gar nichts tun und oft steckt in nem kleinen Nebensatz die Lösung.....

    Grüße Sven....

  • Hallo beagle,

    stell Dir vor, dass Dein bewusstes Handeln nur 4% Anteil an den ganzen Abläufen in Deinem Organismus hat und der Rest, also 96%, von Dir nicht wahrgenommen werden. Du bist trocken, weisst das und tust alles dafûr, soweit Du es mit 4% wahrnehmen kannst und 96% machen ihr eigenes Ding.

    Der Rest passiert im Unterbewusstsein. Verhalten aufgrund von Wahrnehmungen, Gewohnheiten, Wiederholungen, Situationen, Gefühlen, Gedanken. Nicht trinken ist eine Sache, was dahinter steht ist ja noch da. Das ist wie bei Mundgeruch und Atembonbons, die halten nur eine gewisse Zeit vor. Das funktioniert nur, wenn es vom Mund bis zum Magen nicht mehr fault. Dafür ist mehr erforderlich als nur nicht zu saufen.

    Es gibt Dinge, die sind lange Zeit in uns reingelebt und die bekommen wir so schnell nicht los. Zu wissen, dass etwas nicht gut ist, heisst ja noch nicht, dass ich weiss, wie ich damit umgehen kann und wenn ich das weiss heisst das immer noch nicht, dass ich etwas ändere.

    Für mich ist auch nass sein, wenn ich als Überflieger oder Opfer unterwegs bin und nicht in meiner Mitte bin. Trocken oder vom Partner frisch getrennt und gleich wieder auf Liebeswolke 7, wie soll das funktionieren, wenn der Rest noch von der Wäscheleine tropft?

    Sich auf die Finger zu klopfen und das erste Glas stehen zu lassen ist eine Sache, sich laufend ins Hirn zu langen etwas ganz anderes. Wenn die Welt Dir einreden möchte, dass Du saufend / coend ein besserer Mensch bist, dann ist es erstmal schwierig, sich trocken trotzdem noch besser zu fühlen.

    Daraus ergibt sich der wichtige Weg immer weiter zu ändern. So wie das erste Glas stehen bleiben kann, kann sich auch immer mehr im Alltag, im Leben, in den Lebensgewohnheiten, im Umfeld ändern.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Beagel

    Das gesunde Gehirn filtert normalerweise Sucht- Situationen, die gefährliche werden können heraus. Es gleicht auch normalerweise Bilder mit Erinnerungen ab. Was es nicht kennt oder nicht für möglich hält, wird gar nicht erst bewusst wahr genommen. Nun hat das Saufen den Filter für das bewusste Wahrnehmen geschädigt und muss neu justiert werden .

    So hatte ich es verstanden.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo beagle,

    so wie Hartmut schreibt könnte es sein. So wie Du es anderweitig notiert hast,

    Zitat

    ..es ist so, dass der mensch im grunde auch ein "tier" ist. wir haben instinkte, und wir ordnen ein = beurteilen. Und das tun wir die ganze zeit. ist auch wichtig, denn als mensch hat man, wie auch ein tier, dafür zu sorgen dass man am leben bleibt. daher ist es für uns wichtig, ja lebenswichtig, menschen und situationen in blitzesschnelle einzuordnen = zu = bewerten.

    In sekundenbruchteilen sind wir in der lage eine situation als gefährlich odre ungefährlich einzustufen....

    ...wäre es gut, hätte ich nicht instinktiv meine Süchte, wieder besseren Wissens ausgelebt.

    Damit so was nicht so leicht nochmals passiert, darf ich mich regelmäßig befragen, ob mein Kurs noch stimmt, mir in mein Hirn langen, also in den paar Prozent Bewusstsein nachschauen was stimmt und was nicht. Das fällt mir nicht immer leicht und nicht umsonst heißt es, sich keine "W-Fragen" zu stellen. Diese w's, die vielen warum, wieso, weshalb, usw. bringen nach jeder Antwort neue Fragen und das kann ziemlich bekloppt machen.

    Mein Lebensziel ist es, gelassen mit mir und meiner Welt zu leben, bei mir zu sein, in meiner Mitte, ausgeglichen, beruhigt und jeden Tag neue Fragen zu stellen, bekloppt hin, bekloppt her und das eine vom anderen unterscheiden.

    Da war einmal die Gabe, dass ich nicht gefragt habe und in Ruhe leben konnte, bis ich feststellte, dass ich ziemlich auf den Arm genommen wurde. Je mehr ich mich damit beschäftige, je besser geht es mir heute mit den vielen Fragen und Antworten.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo kaltblut,

    wow !!!, was du da schreibst das trifft den Punkt.

    Jedes Wort.

    Danke

    MaryLou

  • Besonders ging mir der Post vom 1.4.2012 nahe mit deiner Erläuterung über das Bewusstsein und vor allem das Unterbewusstsein.

    Ich spüre es jeden Tag.

    LG

    MaryLou

  • Hier wird mal wieder einiges an Begrifflichkeiten vermischt.
    Irgendwie ist es doch wohl entstanden die Denke eines Alkoholikers in seiner nichtabstinenten Phase als nasses zu bezeichnen. Aber man kann das nicht 1:1 auf einen Coabhängigen oder andere Süchte übertragen.
    Zwar weiß hier wohl jeder was gemeint ist , ich würde es als 'süchtiges' Denken bezeichnen. Speziell auf den Coabhängigen wirds hier auch mal co-Denken bezeichnet.
    Aber ich meine, dass es da schon wesentliche Unterscheide gibt. Ein Coabhägiger denkt nicht an Beschaffung von Vorräten oder auch vieles andere nicht, was Alkoholiker so beschrieben. Alkoholiker sind sogar sehr ICH-bezogen, also auf die eigene Sucht, Coabhängige denken ja immerzu an die Rettung des Partners ( mal so grob vereinfacht).
    Wenn man nun in beiden Fällen von nassem Denken spricht entsteht Wirrwarr. Ich finde, man sollte schon dabei bleiben und es auf das 'suchtspezifische Denken eines nassen Alkoholikers' beziehen und als solches definieren. Es gibt so viele Süchte, auch viele Parallelen. Dennoch sollte man nicht alles über eien Kamm scheren, sonst läuft man Gefahr nichts mehr zu erfahren über die Eigenheit einer jeden Sucht und was sie im besonderen ausmacht.

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