Bin unendlich traurig

  • Hallo Klärchen,

    das sind ganz schön viele Dinge die dir Freude machen.

    Ich habe zwar keinen Zettel dafür, aber schon 3 Dinge im Kopf die sofort wirken !!

    Ganz in Ruhe lesen ( klappt leider nicht immer ), Gartenarbeit, Yoga.

    Das sind die Dinge die ich bis jetzt gefunden habe, die direkt und ohne Umwege helfen, zufriedener zu sein.

    Andere Sachen wirken auch, aber da gehören dann andere Menschen dazu, oder einiges an Vorbereitung etc.

    Und viele Aktivitäten wirken dann auch erst am nächsten Tag oder noch später, wenn alles vorbei ist.

    Mit dem Gefühl etwas richtig und gut gemacht zu haben.

    Dass du noch Kontakt zu deinem Mann hast kann ich verstehen.
    In meiner "Beziehung" gibt es auch noch Kontakt.

    Aber das belastet mich nun kaum mehr, da ich es immer besser schaffe MICH an erste Stelle zu setzten.

    Es ist ein langer Entwicklungsweg und mühselige, manchmal kaum zu erkennen kleine Schritte, aber manchmal passiert es, plötzlich ist es da das Gefühl.

    JA, JETZT BIST DU WIRKLICH EINEN GROSSEN SCHRITT WEITER.

    Das Leben ist echt spannend.

    Ganz liebe Grüße und weiter so.....wir beide :)

    Marion

  • Marylou ,

    danke für deine Antwort.
    Ich habe auch schon überlegt zum Yoga zu gehen. Leider habe ich dann doch nicht so viel Freizeit für meine Wünsche/Interessen.
    Ich glaube, die SHG ist jetzt das wichtigste für mich.


    Grüße von Klarheit

    @Renate0

    das mit den Zettelchen habe ich in einem Buch gelesen und die Idee fand ich auch ganz toll. Werde ich auch meinen Kindern vorschlagen.
    Auch meine Kinder sollen/müssen lernen wie man sich selbst etwas gutes tut. Kann für die Zukunft ja nicht schaden.
    Sie hatten es auch nicht leicht in den letzten Jahren und basteln macht uns allen dreien Spaß.

    Grüße von Klarheit

  • Hallo an alle - die noch am kämpfen sind.

    2 Versionen eines erdachten Urlaubes.

    1. Ich sitze auf einem Balkon und sehe die tolle Aussicht auf´s Meer. Es ist
    warm und eine leichte Brise kommt auf.
    Niemand ist da mit dem ich dieses schöne Erlebnis teilen kann. Meine
    Kleine schläft schon und ich bin ganz allein. Ich werde unendlich traurig
    fühle mich allein und einsam und beschließe nicht zu verreisen.

    2. Ich sitze mit meinem Mann auf einem Balkon und sehe die tolle Aussicht
    auf´s Meer. Es ist warm und eine leichte Brise kommt auf.
    Ich sage: "Schatz schau doch mal - der tolle Sonnenuntergang".
    Mein Mann sieht mich mit glasigen Augen an und nimmt mich in einem
    Anflug von Romantik in den Arm um mich zu küssen. Ich rieche Wein
    und sehe seine glasigen Augen. Ich werde ganz steif in seinen Armen
    und verhalte mich still bis er sich wieder seinem Wein zuwendet.

    Das sind zwei Versionen die ich in sehr kurzem Abstand vor meinen Augen sah. Ich spüre meinen Systemwechsel fast körperlich und bin dankbar für
    diese Einsicht. Das alles macht es mir etwas leichter damit umzugehen. Beide Versionen tun mir körperlich weh und bei der Erfahrung leide ich sehr.

    Grüße von Klarwerden

  • Hallo Klarheit.
    Ja was du schreibst kann ich gut verstehen.
    Ich habe vor 7 Wochen in einem Streit schlussgemacht und ihn seit der Vertragssunterschrift für den Garten (morgen vor 4 Wochen)nichtmehr gesehen.
    Zuerst war da nur Erleichterung.
    Er war ja nur am Wochenende über Nacht bei mir und das war die letzten Monate nichtmehr schön.
    Er trank seine 10 Flaschen Bier um einschlafen zu können ,währendessen lief der Fernseher und sein mitgebrachtes Laptop und er besuchte regelmäßig die Toilette,während ich in der Küche fernsehen schaute.
    Oft fragte ich mich ,warum kommt der überhaupt zu mir?
    So waren die ersten Wochenenden ohne ihn erstmal ne Erleichterung.
    Aber der Mensch ist auch ein Gewohnheitstier.
    So kamen auch die Momente wo ich ihn suchte ,,so gedanklich.,,
    Und heute ist es so ,kommt so ein Moment des vermissens,muß ich mir klar vor Augen führen ,,wie es war,, um nicht zu vergessen wie unschön es war.
    Die Alternative ist ja erstmal ne gewisse Leere,man kann ja nicht ständig bei anderen Menschen sein oder etwas unternehmen und es sind die kleinen Dinge ,,z.B. wenn ich bastel und ihn dann mal gefragt hab ,und findest du das gut ,, jetzt antwortet da keiner mehr.Manchmal geht hier tagelang kein Telefon,früher rief er ab nachmittags ,mehrmals an bis zum gute Nacht sagen.
    So muß ich mich schnell selbst erinnern an die Realität der letzten Zeit,nicht zu vergessen das er mich alle paar Monate,, beurlaubt ,,hat,was mich immer in den Abgrund stürzte und schlussendlich auch zum Schlussmachen meinerseits führte.
    Ich will ihn nicht zurückhaben ,aber manchmal ist der neue Weg auch schwierig.

    LG R...

  • liebe klarheit,

    darf ich dir ne verson 3 aufschreiben? ich tu das einfach mal um mut zu fassen

    version 3:

    ich sitze auf den balkon. die sonne geht über dem meer unter. die farben schillern rosa, rot gelb und das meer glitzert wie funkelne edelsteine. ein warmer wind streift mich, ich spüre ich lebe. der anblick wunderschön, den nimmt mir keiner ich bin berührt von so viel schönheit der natur. meine kleine schläft und ich weiss sie ist bei mir. ich sitze allein dort und bin mir bewusst darüber das dieser anblick gestört wäre , wenn ich hier mit meinem mann sitzen würde duch meine ängste und den alkohol. ich sitze allein doch ich fühle mich wohl, denn dieser anblick, das wissen um meine freiheit und darum das mein kind nun in sicherheit aufwäschst machen mich zufrieden und glücklich. die einsamkeit verschwindet, ich bin bei mir und geniesse den moment und freu emich einen wunderbaren urlaub zu machen.

    lieben gruß
    melanie

  • Liebe Melanie
    Version 3 gefällt mir am besten.
    Es fällt schwer sich selbst mehr zu lieben als den Partner,ich muß da auch erst umdenken lernen.
    Im Grunde waren wir doch ,,fremdbestimmt ,,schauten zuerst auf den Anderen,was er macht ,wie er sich fühlt,welche Auswirkungen der Alkoholspiegel auf den Tag hat und das wurde im Laufe er Zeit ein Vollzeitjob!!!
    Aber wen fällt es schon leicht aus einer fahrenden Achterbahn <auszusteigen ohne selbst Schaden zu nehmen?
    Ich umarme dich und sage halte durch,es wird besser ,ganz sicher!!!!
    Sammle die schönen Momente mit dir und bedenke die Macht der Gedanken,mache dir innerlich schöne Bilder wie es sein wird.
    Liebe Grüße R...

  • liebe RenateO,

    Zitat

    Ich umarme dich und sage halte durch,es wird besser ,ganz sicher!!!!
    Sammle die schönen Momente mit dir und bedenke die Macht der Gedanken,mache dir innerlich schöne Bilder wie es sein wird.


    danke dir für deine worte. ich male inzwischen nicht nur meine bilder, ich lebe sie ;). ich teile meine geschichte mit, sie ist schon lange her und inzwischen leben ich ein wunderschönes leben in harmonie mit mir zusammen mit meinen kindern.

    es stimmt, es dauert und es ist schwer zu erkennen und das dann auch um zu setzen, das ich mich selbst lieben darf ohne das das dann mit nem gefühl eingebildet zu sein dann unterbrochen wir. einbildung sit was ganz anderes wie selbstliebe. der mensch der sich selbst liebt nimmt sich so an wie er ist. der der sich was einbildet der sieht sich in einem anderen licht als das in dem er steht. sich selbts lieben und annehmen beginnt also damit sich dort zu erkennen und zu sehen wo man ist.mit allem was er mit bringst, auch die seiten die einem sicher nicht so gefallen. drum ist ein an sich arbeiten, sich selbst bewusst werden auch so schwierig. weils einfach so ist, gerade ich als co, das ich anfangs mir schwer tet damit das was ich mit gebracht habe dann auch an zu nehmen und mir zu sagen JA ich bin co und bringe einiges mit was mir nicht gefällt. doch das akzeptiere ich auch an mir.diese hürde hab ich geschafft und dann ging es sehr scher schnell weiter. heute kann ich mich annehmen wie ich bin, alles an mir und in mir gehört zu mir. das liebe ich.

    viele liebe grüße
    melanie

  • Hallo Klarheit
    Gerne geschehen und wenn wir uns nicht gegenseitig helfen ,wer denn dann?
    Heute hänge ich durch,wurde duch ein Gespräch am Gartenzaun an meine alten Wünsche erinnert.
    Das Pärchen mit dem ich sprach hat bald goldene Hochzeit.......
    Beide so süß ,auch miteinander,das machte mir umso mehr klar ,,Du bist allein,,
    das hat richtig weh getan und beschäftig mich immer noch,da kommen schonmal schräge Gedanken.
    So z.b. könnte ich allen Alkohol der Welt vernichten ,wäre mein XY doch evtl noch zu gebrauchen....................!!

    Gut der Tag gleich rum ist und dem Gedanken keine Tat folgte.
    Es ist nicht immer leicht aufrecht zu gehen.
    LG R..

  • Dieser Thread hier ist wirklich sehr berührend. Wer kennt das nicht, diese grenzenlose Einsamkeit die man fühlt, wenn man eigentlich einen wunderbaren Moment hat - ihn dann aber nicht "teilen" kann. Ich schreibe schon viele Jahre Tagebuch - mir hat das immer enorm geholfen - grade auch in diesen einsamen Momenten. Das Forum hier ist natürlich ein ähnliches Instrument, sogar noch besser, wenn man so gute, aufbauende Antworten bekommt.

    Klarheit : ich war schon viele Male allein im Urlaub und kenne diese Momente zur Genüge. Auch wenn man diese fürchterlichen "Durchhänger" hat, so gibt mir doch die Tatsache, dass man das allein und selbstbestimmt macht immer wieder auch enormes Selbstbewusstsein und Stärke. Manchmal heule ich Rotz und Wasser und weiß im tiefsten Innern dann doch, dass es bald wieder besser werden wird.....

  • Hallo klarheit,

    mir hat das damals auch geholfen: sich vorzustellen, wie Situation sein könnten, mit und ohne dem alkoholkranken Partner. Und dann bei den Situationen die man sich ohne den Partner vorstellt sich diese positiv vorstellen zu können. Das war zu anfang gar nicht einfach, sich ohne den Partner zu sehen und sich das zu gestatten.
    Schön finde ich daher die Ergänzung von Melinak mit der dritten Vision, der Positivversion ohne Partner.

    Sei stark und erlaube Dir Dir ein Leben ohne Deinen Partner vorzustellen, in Alltagssituationen und auch längere Momente, wie einen Urlaub, wie eine Wohnung ohne ihn, gute und schlechte Zeiten ohne ihn, Besuche bei Freunden ohne ihn. es ist schwer sich das vorzustellen, denkt man nicht: Liebe für immer, was auch immer kommen mag? man kann ihn doch nicht im Stich lassen, er meint es doch gar nicht so und überhaupt: es ist doch der Alkohol der ihn fremdbestimmt und er ist es gar nicht selber, der handelt.
    wirklich? Wir sind für unser handeln seber verantwortlich, der Alkoholkranke und der co Abhängige. Sich zu gestatten ein gesünderes, zufriedeneres Leben zu leben, sich zu erinnern,daß das es soetwas schon mal gab - ein Urlaub mit Blick auf das Meer, unbeschwert, rein, in tiefen Zügen die frische Luft, ohne sich rechtfertigen zu müssen, ohne sich schwarz und weiß Denken des Partners auszusetzen, sein zu dürfen - sich schöne Versionen eines Urlaubs vorzustellen und daran zu arbeiten wie man das erreichen kann - das ist ein guter Gedanke.

    Rhein

  • @Renate0

    das was du da beschreibst nenne ich Systemwechsel. Mal siehst du die Wahrheit und bis klar in deinen Gefühlen und mal siehst du nur eine Illusion, einen Wunsch, die Vergangenheit oder die erträumte Zukunft. Es wird aber immer besser.

    liebeskind

    vielen Dank für deine aufmunternden Worte. Ich werde natürlich in den Urlaub fahren (mit meiner Kleinen). Das haben wir uns redlich verdient. Das hat aber alles noch Zeit. Meine Vision handelte vom nächsten Sommerurlaub.
    An ein "Tagebuch" denke ich schon sehr lange. Vor allem wegen der vielen Grübeleien die einen manchmal echt wahnsinnig machen. Online schreibe ich ja schon länger eines aber es steht mir leider nicht immer zur Verfügung. Vielleicht sollte ich mir doch mal eines aus Pappe und Papier zulegen.

    Rhein

    danke für deinen Beitrag.
    Ja, es gelingt mir auch immer besser die Wahrheit/Klarheit zu sehen und auch eine längere Zeit darin zu verbleiben. Viele Dinge die ich mir oft vorstellte sind nur eine Illusion. Ein Beispiel:
    1. Besuch beim Möbelhaus - edit, Firmenname entfernt - nach meiner Trennung.
    Ich hätte nur heulen können. All diese jungen Familien die sich Möbel kaufen um es sich schön und gemütlich zu machen und ich ganz allein mit meinen zwei Mädels. Es war wirklich sehr traurig für mich.
    Was für ein Unsinn - mein Mann wäre nieeeeeeeeee mit uns zu - edit - gefahren. Für das Geld hätte er sich eher einen neuen PC oder Fernseher gekauft.

    Ist ja jetzt auch egal. Ich bin jedenfalls schon öfter da gewesen und fühle in dieser Richtung nichts mehr. Zum Glück! Ich mache es jetzt uns gemütlich und nur das ist die Wahrheit und keiner redet mir da rein. Auch schön.

    Grüße von Klarheit

  • ooooch, es gibt da ja noch die Version:
    Dein Mann faehrt widerwillig mit zu (Name des Moebelhauses gar nicht erst geschrieben, dann muss er nicht editiert werden :wink: ). Er zockelt muffelig hinter Dir her. Jede Frage von wegen "was meinst Du, waer das was?" wird mit "Iss mir egal, weiss Du doch" oder "brauchen wir nicht, haben wir schon" beantwortet. Danach kommt "wie lang wilste denn noch hier rummachen, hier waren wir doch schon vorhin, kannste Dich nicht endlich entscheiden, ich will heim, die Fuesse tun mir weh" ....die Kinder wollen noch in die Huepfburg ...klasse, das ist neben der Cafeteria! Wo natuerlich kein Café bestellt wird.
    An der Kasse dann: "Muss das sein, so viel Geld fuer unnoetigen Sch.."

    Zu Hause sitzt Du dann mit Deinen Neuerwerbungen. Und fragst Dich, wofuer Du das jetzt alles gekauft hast. Es bemerkt eh Niemand, ob da eine neue Vase mit Blumen drin steht oder endlich ein kleines Regal im Bad angebracht ist.
    ---
    Auch nicht so prickelnd, die Version, oder?
    Lindi

  • Hallo Klarheit,
    Du hast ja schon einiges mitgemacht, auch mit Deiner Mutter.
    Ich kann Deine wechselnden Gefühle gut nachempfinden. Ich hatte vor langer Zeit auch einen Todesfall in meiner Familie. Ich habe mich damals auch von meinem Partner getrennt. Ich hatte nichts mehr empfunden. Diese Taubheit hatte aber eigentlich nichts mit meinem Partner zu tun. Es war diese tiefe Trauer. Ich denke, das war eine Art Selbsschutz und auch Depressionen. Mein damaliger Partner war sehr liebevoll und hatte mich schon getröstet. Aber meine Gefühle waren tot, für alles. Es gab nur noch Trauer. Ich fühlte mich sehr unter Druck gesetzt wieder 'normal' fühlen zu müssen. Die Trennung machte mir damals nichts aus, denn in mir war ohnehin eine Art Leere. Ich denke, dass ich da eher in einem Zustand war, vergleichbar mit einem ALkoholiker, der sich die Gefühle wegsäuft.

    Aber diesen Schritt, den Du getan hast, auszuziehen, war ein großer Schritt für Dich, denke ich. Ob Dein Freund Alkoholiker ist oder nicht oder wie sehr diese Krankheit fortgeschritten ist sollte erstmal nebensächlich für Dich sein. Alkoholiker können bis zu einem gewissen Grad ihre Sucht sehr gut verstecken - und tun es auch. Das ist schon ein sicheres Anzeichen der Sucht. Denn jemand, der hin und wieder ein paar Bierchen am Wochenende trinkt ist gesellig, lädt Dich vielleicht dazu ein mitzumachen usw. Diese Heimlichkeit ist schon Zeichen, dass da was nciht stimmt. Mein Exmann hat immer noch seine Alkoholflaschen versteckt, obwohl ich längst ausgezogen war, ich ihm gesagt hatte, dass seine Trinkerei mir jetzt egla ist, er tun und lassen kann was er will. Letzlich habe ich begriffen, dass sie den Alkohol auch vor sich selbst verstecken. Denn wenn sie damit konfrontiert werden müßten sie ja handeln. Jeder weiß selber das ein Riesenberg leere Alkoholflaschen ein problem darstellt. Also weg damit.
    Und Briefe, Mahnungen von unbezahlten Rechnungen auch gleich mit weg. Und so gehts immer weiter. Dann kamen Briefe von der Polizei, wegen Pinkeln in der Öffentlichkeit und alles solche Scherze. Alles wurde einfach in Ecken gestopft und das Problem war beseitigt.
    Ich vermisse immer noch meinen Mann wie er früher war. Aber ich sehe ja täglich wie sehr er verkommt. Durch die Kinder haben wir ja immer noch Kontakt und er ändert sich nicht. Er versucht mir vorzuspielen, dass er nicht mehr trinnkt. Na klar, wenn er zu mir kommt ist er nüchtern.
    Aber ich kenne ihn gut genug , um zu spüren, wie er mit der Zeit nervös wird, gereizt ist in Gesprächen, wenn er lange keinen Alkohol getrunken hatte und dann auch immer ganz shcnell weg muß, so als ob er sich gleich in den nächsten Supermarkt stürzen muß.

    Mir ist im Laufe der Zeit immer klarer geworden, dass ich das nicht mehr will. Ich könnte es ja. Du kannst es ja auch. Du kannst jeder Zeit zurück.
    Für mich ist es irgendwie beruhigend zu wissen, dass es so ist. Es ist nicht das Hintertürchen, das ich mir offen lasse. Es ist das Gefühl, das wir nicht auseinander gegeangen sind, weil wir einander nciht mehr lieben, sondern weil unser Lebensstil sich in so verschiedene Richtungen entwicklet hat, dass es nicht mher paßt, was früher so gut gepaßt hatte. Man muß sich diese Veränderungen in der bezeihung klar machen und eingestehen. Und dann die Konsequenzen für sich daraus ziehen udn nciht versuchen, den Partner ändern zu wollen. Denn das versuchen wir Coabhängigen meistens hier als erstes. Wir melden uns hier an, weil wir im Glauebn sind, dass wir heir Tips finden, wie wir den Partner dazu bewegen können aufzuhören zu trinken. Bis man das erstmal begriffen hat, dass das nicht geht. Das halte ich übrigens für den allerwichtigsten schritt aus der Coabhängigkeit.
    In fast jedem Thread findet man immer wieder einen kleinen Funken Hoffnung, dass das eigene Handeln doch Auswirkungen auf denanderen haben solle. Diese Hoffnung einfach fallen lassen ist das beste. und sich dann auf sein Leben konzentrieren. Dafür brauch man nicht mal sich zu trennen, meine ich. Räumlich schon, sosnt wird es schwer. Aber die Trennung kommt dann von alleine, aus Deinem Inneren heraus, aus Deinem neuen Handeln heraus. Denn wenn Du anfängst Dich um Dich selber zu kümmern und ihn da nicht mehr mit einplanst bewegst Du Dich automatisch aus der Coabhängigkeit heraus. Und das soll ja Dein Ziel sein.
    Gestalte Du Dein Leben schön, für Dich. Lass diesen kranken Mann trinken wie er will. Streitereien und Diskussionen brauchst Du nicht. Die entstehen nur, wenn DU ihm was aufdrücken willst, was er nicht will oder (noch) nicht kann. Er wird merken, dass Du nicht mehr für ihn und seine Sucht da bist.
    Solange er nüchtern ist, wenn er mit Dir ist sollte es Dich nicht stören.
    Und langsam wirst Du merken, wie intensiv diese Beziehung überhaupt sein kann. Du kansnt so auf die Art und Weise eine Liebesromanze haben, aber für eine echte verantwortungsbewußte Ehe mit Kindern, Haus usw reicht sowas nicht. Für das tägliche Leben ist das nichts. Und dann verlierst Du vielleicht die Lust an ihm.
    witzigerweise ist das, wovor ich früher am meisten Angst hatte, nämlich vor der räumlichen Trennung, heute das was ich am meisten genieße.
    Trennung war zunächst sowas absolutes, sowas wie eine Niederlage, eine Ablehnung. Ich hatte Angst alleine dazustehen. Angst nicht geliebt zu werden. Angst schnell ersetzt zu werden, austauschbar zu sein.
    Aber seit ich mir eien Wohung gesucht habe und es mir selber so gemütlich gemacht habe will ich ihn garnicht mehr so sehr sehen.
    jetzt ist er es, der ständig zu mir kommen will. Mich belasten will mit seinen ständigen Problemen. Ich sehe das jetzt plötzlich alles aus einer ganz anderen Perspektive. Er soll sich sleebr helfen, er ist erwachsen. Ich bin nicht seine Mutti. Wir haben Kinder und er soll gefälligst mir helfen.

    Früher hat er mich ständig betrogen. Selbst das ist mir egal geworden, was er jetzt treibt. Ich weiß, was der anderen blüht. Ich will da nicht mehr mit tauschen. Ich sehe ihn im Moment noch als einen hoffnungslosen Fall.

    Wenn Du eine Mutter hast,die trinkt, dann weißt Du ja selber wie hoffnungslos es ist und wohin es führt. Wie schlimm es auch für die Kinder ist. Ich habe meine Kinder - und auch ich - jetzt in Sicherheit gebracht. Darauf bin ich stolz.

  • Hallo Klarheit,

    was nützt einem der Vergleich mit anderen Menschen wenn das eigene Glück mit einem anderen Menschen auf eine Illusion aufgebaut zu sein scheint?

    Das Traurig sein schmerzt, ich fühlte mich alleine, betrogen, belogen, ungläubig. Aber ich sah, die Beziehung mit einem Alkoholiker war zu einer Illusion von einer ordentlichen Beziehung geworden.

    Vor kurzem hast Du geschrieben, daß Du inzwischen auch ganz gut ohne ihn kannst.
    Ja, das sind die Hoch und Runterphasen. Ich glaube, das gehört dazu, zur Entwöhnung eines Co Abhängigen.

    Du hast zu Beginn September geschrieben, daß jetzt etwas in Richtung Co Abhängigkeit losgeht und was von einer SHG, die Dir erst nicht so gefallen hatte aber dann schriebst Du, die SHG sei jetzt doch wichtig.
    Hast Du in diese Richtung bereits etwas für Dich getan? Hast Du Dir Hilfe und Unterstützung geholt? Wie geht es Dir körperlich?

    Rhein

  • Hallo Paddy,

    vielen Dank für deine Meinung/Beitrag.
    Ich bin sehr berührt von deiner Geschichte und wünsche dir (und mir) weiterhin viel Kraft auf dem Weg in die Freiheit.

    Klarheit


    Hallo Rhein,

    ja die Hoch- und Runterphasen.
    Hatte zwischenzeitlich einige Tage eine richtige Runterphase. Habe deshalb auch nicht gleich geantwortet. Es sind meist nur Kleinigkeiten die diese Phasen auslösen (Co-Knöpfe). Jetzt geht es mir aber besser - bis mich die nächste Runterphase erwischt. Mittlerweile habe ich gelernt, dass diese Phasen nicht ewig dauern und ich lasse es einfach zu ohne mich viel zu wehren.
    Ich gehe jetzt regelmäßig zu einem CoDA-Meeting. Ich glaube, da bin ich ganz gut aufgehoben. Ich freue mich richtig auf diese Treffen und kann mich dort auch ganz gut öffnen.
    Körperlich geht es mir ganz gut. Mein Haarausfall hat aufgehört und ich kann sehr gut schlafen. Ich esse regelmäßig und gesund, gehe meiner Arbeit nach und habe einen ruhigen und schönen Alltag mit meinen Kindern.
    Mittlerweile frage ich mich auch nicht mehr täglich ob der Umgang mit meinem Mann gut für mich ist. Die Antwort kenne ich ja eh schon.

    Vielen Dank für die Nachfrage

    von Klarheit

  • Hallo Klarheit,
    ja, oft wird es hier von vielen so beschrieben ich trenn mich und schwupps, alles Bestens....
    Die Rayf-und Runterfasen werden entweder nicht geschrieben, weil, diejenigen dann nicht mehr so oft im Forum sind, oder verschwiegen....nicht zuletzt vielleicht, um sich selbst Mut zu machen...
    Gut, dass Du weisst, dass es auch wieder in die andere Richtung kippt und dem "mit Abstand" zusehen kannst.
    ---
    Eine Frage....wegen dem Haarausfall, hm, das hab ich auch. seit etwa 1 Jahr habe ich einen ziemlich breiten Scheitel und auch sonst ist es irgendwie spaerlich geworden....teilweise konnte ich mir nach dem Waschen die Haare bueschelweise rausziehen.
    DAs belastet mich schon. Ist ja schon fuer Maenner ein Problem, was am Ego kratzt. Mit den Wechseljahren hat es wohl bei mir nichts zu tun, ich hatte eher eine einseitige, Vitaminarme Ernaehrung im Verdacht (Kohlehydrate halt, weil billig).....ist es bei Dir definitiv nur der Stress und die Anspannung gewesen?
    Taet mich mal interessieren. Danke
    Lindi

  • Ich hatte zwischendurch auch mal heftigen Haarausfall.. Der Arzt schob es dann auch in die psychosomatische Ecke zu meinem Reizmagen, der Kopfhautentzündung, meiner Nervosität, dem niedrigen Blutdruck (bei knapp 90kg ^^) und dem Nägelknibbeln.
    Aber wo diese Probleme herkommen- da hat er nie nachgefragt.
    Mitlerweile ist alles nachgewachsen, sogar die Geheimratsecken! Und meine Stirn wirkt nicht mehr so groß, weil der äußerste Haaransatz nachgewachsen ist. =)
    Seit knapp 3 Jahren habe ich den Kontakt zu meinen Eltern auf ein Treffen alle 2-3 Wochen reduziert. Es scheint zusammenzuhängen.

  • Hallo Zimttee, (kriege ich gleich Appetit auf Tee)
    Hallo Lindi,

    vielen Dank für die Anteilnahme.
    Also ich war nicht beim Arzt wegen meinem Haarausfall. Aber die letzten Monate (Auszug, Rückzug, Tod meiner Mutter, Auszug) sprechen für sich. Bei mir wächst jetzt alles nach und ich sehe daher etwas gerupft aus. Sehe aber nur ich. Mein Haarausfall war überall und eher gleichmäßig. Sah ich am Abfluss nach dem Haare waschen, an der Bürste nach dem kämmen und am Fußboden nach dem Fönen. Ich sah teilweise aus wie ein aufgeplatztes Sofakissen. Zum Glück vorbei. Hätte mir auch noch gefehlt (eine Kahlköpfige Co-Abhängige).

    Grüße von

    Klarheit

  • hallo klarheit

    streßabhängigen haarausfall kenne ich auch...
    Dazu kamen extrem brüchige fingernägel...
    Im nachhinein habe ich festgestellt, daß ich mich in dieser zeit sehr schlecht ernährt habe. Was mir geholfen hat: gesunde bewußte ernährung und ein kieselsäurepräperat. Muß kein teures aus der apotheke sein, aus der drogerie tut es auch.
    Sie wachsen dann nicht schneller, aber gesünder und fester nach.
    Wichtig, nimm dir jeden tag etwas zeit für dich....
    Vielleicht ein schöner herbstspaziergang?

    Liebe grüße
    topas

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