Ich wuensche mir, wieder frei zu sein.

  • Hallo Miriel!

    Meine Worte bezogen sich darauf, dass du gefragt hast, ob es daneben sei, sich zu trennen.
    Die de Beauvoir hat das schon angemerkt, dieses ständige Fragen von Frauen nach: Darf ich fühlen was ich fühle? Darf ich denken was ich denke?

    Darf ich schreiben wem ich schreiben möchte.

    Ich bin keine Darf ich Frau. Obwohl ich natürlich auch mal eine war.
    Geht ja fast nicht anders. Zumindest nicht wenn man noch sehr jung ist.
    Nimm dir einfach dein Stück vom Kuchen und lass ihn dir so richtig schmecken.
    Das darfst du nämlich. ;)

    Liebe Grüße

  • Hallo ihr Lieben!

    Danke für eure Beiträge.

    Ich habe lange nicht geschrieben, aber gelesen habe ich immer wieder.

    Ich habe am Wochenende XY besucht. Ich habe diese Reise geplant, war aber bis zum Ende nicht sicher, ob ich es machen werde oder nicht. Auch ein Grund, warum ich hier nicht mehr geschrieben habe, ich habe es auch nur sehr wenigen Menschen erzählt. Ich wollte diese Entscheidung nicht von so vielen Meinungen abhängig machen, das hätte vermutlich zum Chaos geführt in mir, da ich mir über die Gegenargumente sehr bewusst war und bin.

    Aber es fühlte sich richtig an. Ich habe ein Hotel gebucht direkt bei ihm in der Nähe und auch in dem Hotel geschlafen.

    Wir hatten uns nun drei Monate nicht gesehen und haben sehr viel geredet, vieles ausdiskutiert oder auch so stehen lassen.

    Gefühle waren da, sind es noch immer.

    Ich habe ihn nun im Persönlichen NICHT gefragt, ob er eine Therapie macht oder Sonstiges. Es fühlte sich nicht richtig an, nachzufragen, weil ich der Meinung bin, dass wenn er etwas dergleichen machen sollte, dann würde er mir das schon sagen.

    Alkohol war Thema, ich hab ihm dabei aber mehr zugehört als dass ich selbst geredet habe.

    Das Treffen war angenehm und ich hatte das Gefühl wir treffen uns eher auf einer Ebene als vorher. Das war sehr schön, die Gespräche hatten eine andere Qualität. Ich habe es gesagt, wenn es über meine Grenzen ging und bin auch an einem Abend dann vorzeitig in mein Hotel, weil mir die Unterhaltung zu viel wurde. Das war schwer für ihn zu akzeptieren, aber er hatte keine Wahl und das war auch gut so. Im Endeffekt konnten wir dann am nächsten Tag nochmal neu ansetzen und das ganze wieder neutraler betrachten.
    Die Tage waren einfach schön und haben für mich einiges klarer gemacht, was ich vorher nur mit vernebelten Augen sah. aber vor allem wurde mir klar, dass er sein Leben lebt, so wie er es möchte und das auch das in Ordnung so sein muss. Und ob es eben je wieder ein Zusammentreffen unserer Leben bzw. Wege gibt, das kann nur die Zeit sagen. Vielleicht wird es das nie geben und auch das ist uns denke ich beiden klar.

    Ich war das erste Mal mit ihm zusammen, ohne irgendetwas zu erwarten. Das habe ich mir immer wieder bewusst gemacht. Und das tat unglaublich gut. Und ich hatte keine Angst. Ich habe mich frei gefühlt und zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass wir uns einfach nur "normal" begegnet sind. Neben all dem Reden, haben wir auch einfach schöne Sachen gemacht. Schöne normale Sachen. Eis essen, Einkaufen, Spazieren, Grillen, ... .

    Der Gedanke, es könnte alles nun nur eine Phase sein und dass er ohne Therapie etc. das nicht in den Griff bekommen wird, der ist da.
    Aber es liegt nicht in meiner Hand. Ich muss schauen, dass es mir gut geht. Und das geht es mir gerade, mit dem, was ist. Der Gedanke, wozu das denn führen soll und dass ich mir was vormache, auch der ist da. Ich möchte auf mich achten, ich sorge für mich, ich konzentriere mich auf mich. Ich bin nicht zu ihm gereist, weil ich ihm eine Freude machen wollte, nein, ich habe es für mich getan.

    Nun bin ich wieder zuhause, mein Alltag hat mich wieder und auch das ist gut so. Mein Studium wartet auf mich, bis Ende Juli wird es viel viel zu tun geben und ich habe Prüfungen, aber das heißt auch, es geht voran und darauf freu ich mich :) Ich will einfach auch irgendwann mal fertig werden...

    Danke fürs Lesen, danke fürs Teilen.

    Mit ganz herzlichen Grüßen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Guten Morgen Miriel,
    wie seid ihr denn verblieben und wie fühlst du dich?
    Ich bin seid gestern für den erweiterten Bereich freigeschaltet. Ich möchte nun intensiver aufarbeiten.
    Hat du auch mal darüber nachgedacht, doch dort anzumelden? Nur scheint es momentan sinnvoller als eine Therapie.

    Viele Grüße!

  • Hallo Miriel
    eine Frage drängt sich mir auf ,,ist er aktuell trocken,,?
    Oder klammerst du den Alkohol komplett aus deinen Gedanken aus und weißt das garnicht?


    Kleiner Tipp von mir ,wenn du das ,,Problem,, verdrängst verschwindet es nicht automatisch.
    Denn dann vielierst du gerade wieder Land indem du nette Dinge mit ihm machst (Eis essen ,Grillen etc) und die bleiben dann als gut in deiner Erinnerung.
    Vorsicht das könnte sonst ein Eigentor werden ,Lust auf mehr solcher ,,netten,, treffen machen.
    Er schein dir noch viel zu bedeuten sonst hättest du nicht Aufwand/Zeit und Geld inverstiert um ihm nah zu sein.
    Nette Sachen(harmlose,nicht auf Beziehung ausgerichtete) kann man auch mich anderen Menschen machen.
    Miriel pass auf dich auf.

    Oder willst du uns hier nur zeigen das es einen anderen ,,neuen,, Weg gibt mit deinem xy umzugehen?
    Möchtest du das Rad neu erfinden?
    LG R..

  • Hallo Miriel,
    ich haette da mal ein paar Fragen an Dich (oder besser: fuer Dich):

    - was symbolisiert diese Beziehung fuer Dich?
    - was "bringt" sie Dir?
    - welche innere Leere fuellt dieser "Platzhalter" in Deinem Leben?

    -----
    Denn jetzt mal abgesehen von Alk oder nicht Alk .....ihr lebt weit auseinander. Besuche waeren auch unter anderen Umstaenden nur sehr sporadisch moeglich. Naehe, auch koerperliche Naehe, - Fehlanzeige. Du gehst ins Hotel, oder er geht ins Hotel....
    Ueber zentrale Punkte (Alk) wird nicht geredet. Lieber Eis essen gegangen.
    Eine gemeinsame Perspektive gibt es nicht und wird es nicht geben - Du schreibst, er wirkt durchaus zufrieden mit seinem Leben, so wie es ist.

    -----
    Ich bekomme langsam das Gefuehl, er ist weniger als "Mensch" in Fleisch und Blut ein Thema, sondern irgendwie so eine Art unnabahrer Popstar, den Du von Ferne anguckst, wie den Mond....alll Deine Hoffnungen, Wuensche, Beduerfnisse auf ihn projezieren kannst, auf das innere Bild, was Du von ihm in Deinem Herzen hast ...... und laeufst wenig Gefahr, dass das mit dem richtigen Menschen "kollidiert", denn der ist ja nun mal weit weg....viel Spielraum fuer Sehnsucht.....nach was? Wirklich nach diesem Menschen? Oder vielmehr nach dem, was Du in diesen Menschen hineinprojezierst.

    Ich habe das Gefuehl, es scheint Dir fast wichtiger das "Konzept" XY nicht zu verlieren, als den Meenschen.
    Als Fixpunkt in Deinem Leben, der aber nicht konkret interveniert.
    Ein paar SMS oder mails .....sind ausreichend, um die Illusion aufrechtzuerhalten.
    Miriel ist nicht allein auf dieser Welt.
    Miriel braucht sich aber auch nicht auf echte Naehe und echte Auseinandersetzungen mit dem Popstar-Idol einzulassen.....
    ----
    Wenn Du mir nun antwortest, dass das ja nun der volle Bull-s...t ist, kann ich damit gut leben. Dann sag halt mal, was Du aus dieser "Beziehung" ziehst. Fuer Dich.
    Gruesse, Lindi

  • Hallo ihr Lieben,

    alles was ihr schreibt ist KEIN Bulls... !

    Dies sind alles Gedanken, die ich mir auch selbst mache.

    Um ein paar Fragen zu beantworten.

    Renate

    Ist er gerade trocken? Das kann nur er beantworten, und diese Frage habe ich ihm nicht gestellt. Ziemlich blöd vielleicht. Aber ich weiß, dass dadurch dass er so in der Ferne ist, ich im Grunde absolut keine Ahnung habe, was er zwischenzeitlich macht, und eine Aussage von ihm, dass er gerade nicht trinkt, würde an meinem Unvertrauen nicht viel ändern.

    Ich blende den Alkohol nicht aus, im Gegenteil. Er ist da, sehr present, für mich. Und wir haben auch über Alkohol und auch über das Problem geredet. Er macht keine klaren Aussagen, ich stelle keine klaren Fragen.

    Er sagt, Alkohol sei ein Problem und er versuche alles, um ok zu sein und er hätte Angst, dass er es nicht schafft. Wie und was er genau tut oder getan hat, weiß ich nicht.

    Fakt ist, er spricht sich nicht klar aus, er bekennt sich zu nichts und positioniert sich auch nicht, was das angeht.

    Lindi Was bedeutet die Beziehung für mich? Ich glaube, sie bedeutet für mich sehr inniges Gefühl, Zuneigung, Teamarbeit, Natürlichkeit und Liebe. Was sie symbolisiert? Mh. Das kann ich irgendwie nicht beantworten. Vielleicht ist sie ein Symbol für Zweisamkeit und eben keine Einsamkeit und ein Symbol für Geliebt werden und Lieben. Oder so. Welche Lücke sie füllt? Vermutlich die "Liebes-Lücke" und die "Sich mit mir selbst auseinandersetzen -Lücke" .... Aber eigentlich kann ich nicht sagen, dass ich mich mit mir selbst nicht auseinandersetze, gerade das hab ich ja begonnen zu tun. Und das hat auch nicht durch den Kontakt zu ihm aufgehört.

    Renate

    Ja, warum kann ich ihn nicht loslassen. Vermutlich weil ich hoffe, dass wir doch irgendwann ein gemeinsames Leben haben könnten.

    Zimttee

    Ja, ich habe schon oft über den erweiterten Bereich nachgedacht. Vielleicht sollte ich das nochmal tun. Bei meinem Psychologen muss ich sagen ist es aber auch jetzt gerade seit zwei Sitzungen soweit, dass ich wirklich angefangen habe, mal über meine Baustellen zu reden. Also über meine wirklichen Baustellen, die nur zu mir gehören. Es ging bisher fast nur um meinen Vater, der aber wohl die größte "Baustelle" darstellt bzw. mit den größten Baustellen in mir in Verbindung steht.

    Mh.

    Ich möchte das Rad nicht neu erfinden, und ich denke auch nicht, dass es mit meinem XY anders ist als mit anderen. Ich kann nur das beurteilen was ich sehe. Was ich sah, war ein ruhiger gewordener XY, der über Alkohol sprechen kann, ohne sofort auszurasten, sondern in einem normalen Ton. Und eine Miriel, die sich wohl fühlte und die Seins immer mehr Seins lassen sein kann.

    Ich habe selbst den Gedanken bzw. stelle mir die Frage, ob es nicht - anstatt die "normalen schönen" Dinge wie Eis essen etc. - zu machen, sinnvoller gewesen wäre, wenn ich ihn konfrontiert hätte, eine klare Antwort von ihm verlangt hätte.

    Ich bereue es fast, dass ich es nicht getan habe. Aber ich habe es in dem Moment nicht gespürt, das Verlangen, ihn zu konfrontieren, weil ich eher gespürt habe, dass ich dann wieder Kontrolle haben will, was aber letztendlich eben sinnlos, nicht möglich und kontraproduktiv ist. Jedenfalls schien es mir so.

    Danke fürs Lesen.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Dann komm doch rüber =)
    Ich erkundige gerade diesen Bereich und habe die Hoffnung, auch durch andere "Vorbild-Beiträge", dass man sich dort eher öffnen kann, tiefer blicken lässt als im offenen Bereich, wo die Klicks/Thread im Bereich von 15.000 liegen.

  • Naja, das heisst ja nun nicht, dass hier 57 000 Leute mitlesen ....bei mittlerweile ueber 1000 Eintraegen in Miriels thread, klicken dann halt pro Antwort ca 50 Forianer drauf, um latest Miriel-News zu lesen :? und vielleicht 7000 von "Ausserhalb" :(
    -----
    Abgesehen davon, Miriel, was Du an "Eigenschaften" einer Beziehung aufzaehlst, ist ja sehr schoen und Erstrebenswert .....Teamarbeit, Zuneigung, Vertrauen, Angenommen und geliebt sein, all das. Das sind ja legitime Wuensche. Ich hatte Dich aber gefragt, was DIESE Beziehung fuer Dich bedeutet.

    Und ehrlich, da krieg ich grad die Schablone nicht ueberein und wundere mich, wie Du das fuer Dich hinbringst.

    Siehst Du denn wirklich nicht, wie weit da inneres Wunschbild und Wirklichkeit auseinanderklaffen?

    Du machst mich grad sprachlos.
    Und das kommt selten vor.
    Lindi

  • Mh. ich weiß auch nicht, was ich dazu sagen soll.

    Ich glaube ich bin gerade auf einem Level, in dem ich das genieße was ist, und ihn einfach lasse.

    Ich habe ihn besucht, ja. Aber ich mache doch garnichts weiter. Wir führen keine Beziehung, weder er terrorisiert mich, noch ich ihn. Er ruft mich nicht betrunken an und auch nicht, um mir zu sagen, wie sehr er mich liebt und dass er alles ändern wird. Er verspricht mir nicht die heile Welt und ich will sie auch nicht von ihm versprochen bekommen.

    Unser Kontakt ist weder romantischer, noch verzweifelter Natur.

    Eigentlich habe ich aufgehört, den Alkohol in den Mittelpunkt zu stellen. Das mag sinnlos klingen, und so, als würde ich den Alkohol ausblenden. Aber das tue ich nicht, und das weiß auch er. Ich habe nur aufgehört, den Mann ausschließlich über sein Alkoholproblem zu definieren. Ist das verwerflich?

    Ich habe nichts akzeptiert, und das weiß er - das habe ich mehr als einmal deutlich gemacht.

    Die Fragen, die du Lindi mir gestellt hast, habe ich versucht zu beantworten, fiel mir schwer, weil ich auch nicht genau wusste, was du meinst, damit, was die Beziehung symbolisiert und was sie für mich bedeutet. Dass das nun das Bild hergibt, ich würde glauben, zwischen XY und Mir würde Vertrauen und Liebe vorherrschen, ist schlichtweg ein Missverständnis. Weil dem nicht so ist. Ich habe versucht, Fragen zu beantworten.

    Was die Beziehung für mich bedeutet, das kann ich auch so beantworten, dass die Beziehung für mich viel bedeutet, da sie mit einem Menschen ist, dem ich mich nah fühle. Es ist eine Beziehung zu einem Menschen, der mir etwas wert ist und bei dem ich mich immer wieder sehr wohl, angenommen und ernstgenommen fühle. Es bringt mir unglaublich viel Freude mit ihm zu lachen und seinen Geschichten zuzuhören, mit ihm zu philosophieren und zu diskutieren. Das alles sind nun die positiven Dinge.

    In negativer Hinsicht bedeutet die Beziehung für mich Unsicherheit, Misstrauen und Angst. Was wird sein, was ist, was bringt es mir, wozu führt es, welchen Sinn hat es?

    Die Beziehung steht vielleicht als Symbol für mein Unvermögen mich selbst so zu lieben, dass ich es nicht brauche, von jemandem geliebt zu werden, der mir im Grunde nicht gut tut.

    Die Dinge die ich nun aufgeschrieben habe, sind genauso auch in meinem Kopf, es ist nicht sehr einfach, diese in Worte auszudrücken.

    Das Verhältnis mit XY hat sich völlig geändert. Es ist nicht mehr so wie es war. Ich spüre doch Veränderung, oder ist es nun auch so, dass auch dieses Gefühl der Veränderung nur noch Illusion ist und nichts mehr mit der Wirklichkeit zu tun hat?

    Natürlich, viele, auch in meinem Umkreis würden sagen, was mir das bringt, was ich mir davon erhoffe, diese Frage kommt immer, meine Mutter sagt, sie würde sich damit nicht zufrieden geben. Aber, wo ist die Messlatte, wenn wir doch nicht mal eine Beziehung führen? Wir sind weder zusammen, noch haben wir irgendwelche konkreten Beziehungspläne. Was also sollten meine Erwartungen sein, wenn der Kontakt im Grunde über einen freundschaftlich innigen Kontakt nicht hinaus geht? Was bringt es mir denn, weiterhin zu erwarten, dass er gewisse Dinge tut, oder auch nicht tut. Ich habe ihm Grenzen gesetzt, z.b. alkoholisiert nicht mit ihm reden zu wollen. Diese Grenze hält er ein. Was er in meiner Abwesenheit - wenn wir gerade nicht nüchtern miteinander sprechen - tut, das kann ich doch nicht wissen, auch wenn ich es gerne manchmal würde, aber sollte ich das wissen wollen???

    Ich fühle mich ungefähr so - ich empfinde, sofern ich das beurteilen kann - Liebe für den Mann, ein sehr schönes, warmes und wohlwollendes Gefühl, welches ich fühle zu vielen kleinen Dingen, die ihn betreffen, wie er spricht, sich verhält, welche Auffassungen er hat, wie er mit mir umgeht, ...
    Alkoholisiert liebe ich diesen Mann nicht, das kann ich durchaus so stehen lassen, denn dann ist er ein anderer Mann.
    Ich bin mir durchaus bewusst, dass er auch im nüchternen Zustand Seiten an sich hat, die unglaublich schwierig sind und die vielleicht teilweise auch mit Alkohol zusammen hängen.

    Aber, dass was ich gelernt habe, hier und anderswo ist, dass ich ICH ihn nicht ändern kann, nicht will und auch nicht sollte. Wenn er etwas ändern will, dann wird er das tun, wenn nicht, dann nicht.

    Ich habe ihm klar gesagt, dass ich in meinem Leben keinen Alkohol haben will und auch nicht werde. Ich habe ihm klar gesagt, dass ich mir nicht anschauen werde, wie er sich kaputt macht mit Alkohol. Ich habe ihm klar gesagt, dass ich mein Leben selbst gestalten will und nicht kontrolliert sein werde, von einer Substanz.

    Das heißt, ich arbeite weder darauf hin mit ihm ein Leben zu verbringen, noch schließe ich dies ganz aus. Mein Leben ist jetzt und ich führe es auch im Jetzt. Und ich mache meine Planung auch nicht von ihm abhängig. Ich treffe meine Entscheidungen, z.b. was das Studium angeht oder sonstiges völlig unabhängig von ihm.

    All diese Dinge waren vorher anders und ich spüre diese Veränderung deutlich, auch wenn sicher viele der Meinung sind, dass ich durch den Kontakt mit ihm unfrei bleibe, fühle ich mich freier als vorher und vor allem aber, spüre ich eben deutlich, dass ich eine Wahl habe. Auch wenn es mir schwerfällt, ihn ganz loszulassen.

    Danke fürs Lesen

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Noch ein Zusatz bzgl. der Klicks und dem geschlossenen Bereich.

    Ich möchte mich momentan nicht für eine weitere monatliche Summe verpflichten. Auch wenn sie gering ist, finanziell muss ich sehr aufpassen, vor allem was meine monatlichen Fixkosten angeht.

    Die Anzahl der Klicks. Ich muss ehrlich sagen, dass ich darauf nicht achte, wieviele Menschen nun schon auf meinem Thread waren. Es ist eine Zahl, die angezeigt wird, die für mich nichts aussagt. Ich bin froh und dankbar über Beiträge und nehme immer etwas mit und freue mich sehr, dass es einige wenige die gleichen gibt, die immer wieder vorbeischauen.

    Mit herzlichen Grüßen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo Time,

    was ist das für ein Kontakt? Beziehung nein ... Treffen dennoch....
    Alkohol immer noch vorhanden aber du schaust darauf nicht mehr. Neue Partnerschaft auf Augenhöhe Fehlanzeige - weil ja noch Gefühle da für den alten Partner...
    Abstand und Kontaktabbruch wie du es allen anderen empfohlen hast auch nicht!!!

    Irgendwie blockiert ihr euch gegenseitig.
    Dennoch ist es dein Leben und du mußt wissen womit du die Zeit rumbringen willst. Vielleicht ist es dein Lebenszweck zu warten.... :wink:

    Wünsche dir eine schöne Zeit

    LG

    S.

  • Hey Sarawen, es freut mich von dir zu lesen!

    Abstand und Kontaktabbruch hatten wir, ganze drei Monate. Wurde erstmals durch seinen überraschenden Besuch im März unterbrochen, dann nochmals 6 Wochen Kontaktpause. Dann fing der Kontakt wieder an.

    Der Punkt, das wir uns gegenseitig blockieren, den find ich ziemlich wichtig und damit könntest du auch ziemlich richtig liegen.

    Ich weiß grad keine Lösung außer, dass ich den Kontakt wieder abbrechen müsste, um dann endgültig frei zu sein, mir der Kontakt gerade aber (meiner Meinung nach) garnicht schadet. Vielleicht auch das ein Trugschluss. Er ist mir ein wichtiger Mensch und die positive Veränderung in unserer Kommunikation finde ich schön und angenehm und sehe dadurch eben keinen Grund, dass ich den Kontakt nun abbrechen müsste.

    Mein Lebenszweck ist es nicht, zu warten. Mein Lebenszweck ist es aber auch nicht, auf Biegen und Brechen einen Partner zu finden, der zu mir passt. Mein Lebenszweck ist es, im Reinen mit mir Selbst zu sein und Glück zu empfinden und Zufriedenheit. Und darauf arbeite ich hin. XY hin oder her.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo Time,

    bzgl. des Themas "warten" - das wiederspricht dem was du Renate geschrieben hast...

    Renate

    Ja, warum kann ich ihn nicht loslassen. Vermutlich weil ich hoffe, dass wir doch irgendwann ein gemeinsames Leben haben könnten.

    Was heißt irgendwann? Dann verbringst du dein Leben eben doch mit warten :)

    "Mein Lebenszweck ist es nicht, zu warten. Mein Lebenszweck ist es aber auch nicht, auf Biegen und Brechen einen Partner zu finden, der zu mir passt."

    Interessant ... Kinderwunsch, Ehe etc. alles kein Thema?
    Scheinbar ist deine Definition dann doch sehr stark mit deinen Partner oder nicht mehr Partner verknüpft.
    Es dreht sich in der Form dann doch wieder nur um dein xy ... du wirst dein Glück finden... ich wünsche es dir.
    Glücklich mit dir selbst zu sein ... setzt Heilung vorraus. Loslassen ... auch von Faktoren die nicht gesund sind. Den Kontakt den du mit deinen xy pflegst erachte ich nicht als Gesund aber es ist deine Thematik und nicht meine.

    Du wirst irgendwann wissen was gut für dich ist ... dafür hast du auch die Therapie.
    Ich bin nur Laie und will mich in Psychologische Verwicklungen nicht einarbeiten ... das überlasse ich anderen...

    Wünsche dir einen wunderschönen Tag.

    LG
    S.

  • Na, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als zu akzeptieren, dass ich scheinbar alles verkläre und verquer denke.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Liebe Miriel

    was ich hier lernen durfte ist:

    Daß ich mich erstmal selbst akzeptiere. Mit allem was dazugehört. Auch die Träume, Wünsche und Sehnsüchte, die mich ausmachen.

    Das hat mir geholfen,
    (über das daraus gefundene SELBST- WERT-GEFÜHL) die anderen Gefühle zu integrieren und ich habe aufgehört sie "totschlagen" zu wollen. Damit wurden sie auf einmal weniger aufdringlich in meinem Denken.

    Es ist mein Weg auf dem ich mich mitnehme. Wir sind hier ja nicht bei einer Wettbewerbs-Situation in der der eine besser und der andere schlechter abschneidet - je nach dem wie schnell er wieder klar sieht. So eine Denke setzt Dich unter Druck und damit ist jeder Sucht (ganz besonders der XY-Sucht) Tür und Tor geöffnet. Ist ja doch irgendwie Dein Halt und sei er noch so weit weg. Die Gedanken an seine Gefühle zu Dir, tun Dir gut. Du kannst Dich umso weniger lösen, je weniger Du Dir selbst gut tust.

    Dann eierst Du halt grad rum. Dann verbringst Du halt gerade Deine Zeit mit "Warten". Meine Vorschreiberinnen haben alle recht, aber was hilft Dir eine "Ross-Kur" wenn das Ross nicht dabei ist?

    Weißt Du was ich meine? Du kannst nur das tun, was DU bist und was mit Dir zusammengeht. Wenn Du Dich in erster Linie darum kümmerst, Dich selbst wert zu schätzen. So richtig!!! Als was, das es nur einmal gibt und von Dir selbst als GANZES angenommen wird. Dann fällt Dir schnell auf, wenn DU das WARTEN nicht mehr willst. Wenn DU noch etwas anderes erleben willst, als einen unerfüllten Traum. Dann kommt die Dynamik ganz von selbst und Dein Denken lenkt sich wo anders hin.

    Das Denken abzustellen, weil es verquer oder verklärt ist und weil die Vernunft schon übel mit Dir ins Gericht geht ----- das funktioniert nicht. Das Denken läßt sich nur umlenken, wenn DU Dich dort abholst wo Du gerade stehst. Und wenn Du länger da stehst??? Hat jemand einen Zeitplan gemacht? Wenn DU gerade verharren mußt - dann tue es. So lange bis die Reise weitergehen kann.

    Hier schreiben ist trotzdem gut. Es zeigt Dir immer wieder auf - ob Du das für Dich so möchtest, was gerade mit Dir passiert bzw. nicht passiert.
    Es ist immer gut, kritisch zu hinterfragen. Aber das Urteil über Dich solltest immer Du fällen und es sollte ein liebevolles Urteil sein. Kein Kapitulationsgedanke, wie der den Du grad gepostet hast.

    Eine viel erzählte Geschichte handelt von einem Eingeborenen, der zum ersten Mal mit der Eisenbahn fuhr. Als er ausstieg, setzte er sich hin. Er saß lange und wurde gefragt, warum er da sitze. Darauf meinte er nur: "Ich bin so schnell gefahren, jetzt muß ich warten bis meine Seele nachgekommen ist".

    Mein Vorschlag: Denk nicht über Dein Denken nach, sondern über nur über das, was von Dir selbst nicht geliebt wird -aber geliebt werden möchte. Wenn Du da durch bist, hast Du auch alle Sachen beieinander um aufbrechen zu können.

    Liebe Grüße
    Nys

  • Liebe Nys

    vielen Dank für deine Worte.

    Mein Beitrag soll nicht Kapitulation bedeuten, vielmehr bedeutet es im Grunde genau die Annahme meiner selbst, die du beschreibst und das momentane damit verbundene, meineswegs "verharren".

    Ja, es tut mir gut, zu wissen, dass jemand da ist, dem ich sehr wichtig bin. Dass ich jemandem etwas geben kann mit meiner Liebe.

    aber ja: ICH muss MIR gut tun. Damit hast du sehr recht. Und darauf will ich mich konzentrieren.

    Ich habe deinen Worten nicht viel hinzuzufügen, da sie sehr behutsam ausdrücken, was Sache ist.

    Dein Vorschlag, das stelle ich mir sehr schwierig vor, wirklich herauszufinden, was ich an mir selbst nicht liebe. Aber ich denke, es ist möglich, auch da zu einer Antwort zu kommen.

    Ich fühle mich nicht wie in einem Wettbewerb, auch wenn es ja schon des Öfteren Diskussionen gab und gibt, die man dementsprechend interpretieren könnte. Sicher auch der Grund, warum ich nicht geschrieben hatte, bevor ich zu XY reiste. Ich wollte keinen Druck, und ich wusste, dass ich ihn spüren würde. Ich wollte das nur für mich tun und wollte beides selbst spüren, das Positive und das Negative daran. Und das habe ich gespürt, und zwar sehr deutlich. Es mir aber immer eben nur aufzeigen zu lassen durch andere, heißt noch lange nicht, dass ich es auch selbst so spüren kann, deshalb empfand ich es als besser, es nicht totzubesprechen, warum und ob ich diese Reise tun werde.

    Und wie gesagt, auch wenn es so scheinen mag, dass alles um XY kreist. Ich beschäftige mich mit mir, ich schaue auf mich, ich wahre Distanz, ich spüre meine Grenzen, auch im Bezug auf andere, und selbst wenn ich Hoffnung empfinde, das bedeutet ja nicht, dass ich nicht trotzdem für mich selbst sorge und auf mich achte und auf mich schaue.

    Vielen Dank fürs Lesen

    Vielen Dank.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

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