Hallo, bin neu hier im Forum und muss mir mal was von der Seele schreiben. Ich habe einen alkoholkranken Mann; er hat immer schon gerne getrunken, und ich habe das bis jetzt auch ganz gut verdrängen können, obwohl ich immer schon das Gefühl hatte, dass es eigentlich zuviel ist, zumal ich von zu Hause nicht gewohnt bin, dass viel getrunken wird. Aber im letzten halben Jahr hat sich die Situation enorm verschlimmert. Er ist zwei- bis dreimal die Woche stockbesoffen, und ich liege abends im Bett, kann nicht schlafen und frage mich, in welchem Zustand er wohl wieder ins Bett kommen wird. Ich bin zum Teil co, obwohl ich versuche, es nicht zu sein. Ich habe ihm auch schon gesagt, dass er Alkoholiker ist, und er hat sogar genickt, aber weiter will er nicht darüber sprechen; "Ich sage nix", ist die Antwort. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich nicht zwei Nächte in der Woche hinter ihm hertigern kann und aufpasse, dass er sich nicht den Hals bricht, wenn er volltrunken durchs Haus schwankt.
Ich konnte lange nicht akzeptieren, dass ich einen alkoholkranken Mann habe und habe alles als "nicht so schlimm" abgetan und ihm auch gesagt, dass er selbst wissen muss, was gut für ihn ist. Nichtsdestotrotz wird mein Unbehagen immer größer und ich weiß nicht mehr, wie ich mich verhalten soll, damit es mir gut geht. Ich möchte ihm so gerne helfen, denn er ist ein lieber Mensch, aber nach allem, was ich hier gelesen habe, wird das nicht klappen. Ich möchte mich gerne mehr abgrenzen, weiß aber nicht, wie ich das tun könnte, und wenn ihm im besoffenen Zustand doch etwas zustoßen würde, würde ich mir wieder die Schuld geben. Ich gehe nachschauen, wieviel er getrunken hat, und wenn ich die Menge wieder sehe, bin ich total geschockt. Er sagt, er "wolle mir nichts Böses", was ich ihm auch glaube, aber was er mir damit antut, versteht er überhaupt ncht. Er trinkt nicht "vor" schwierigen Situationen, sondern "danach", quasi, um sich zu belohnen. Wenn er sich dann eine halbe Kiste bier kauft, weiß ich, dass die am selben Abend noch geleert werden wird, und das macht mich ganz krank.
Nach außen hin sind wir eine heile Familie (Kinder haben wir keine), und mein Mann ist allseits beliebt. Er bemüht sich auch, sich auf Feiern keinen Rausch anzutrinken, da ich ihm schon gesagt habe, dass, wenn ich merke, dass er "in Fahrt" kommt, ich sofort nach Hause fahre. Aber das "zu Hause trinken", das sieht natürlich kein Mensch. Was soll ich nur tun?
LG
Miasia