Wie kann ich ihm wieder Vertrauen?

  • Wow, ich habe ihm vertraut! Und er hat mich DIESMAL nicht enttäuscht! Ich hatte ihn um etwas gebeten, was er vor etwas über einer Woche nicht eingehalten hat und ich daraufhin keinen Kontakt haben wollte. Ich glaube, das ist ein kleiner Schritt!
    Wir haben ein sehr gutes Verhältnis im Moment und wir reden richtig gut miteinander, offen, ehrlich und sprechen alles an, was in uns vorgeht und wir denken. Alle unsere Ängste legen wir offen hin, wir reden über die Bedürfnisse die jeder hat, über die Zukunft, darüber, was wir machen wollen oder eben nicht mehr wollen. Es ist richtig toll!
    Klar, er möchte gerne wieder, das ich Heim komme, versucht es aber auf seine Weise, fragt mich nicht, aber ich kann seine Sprache verstehen :wink: !
    Er drängt mich nicht, das finde ich gut. Er akzeptiert und toleriert meine Art, mein Denken und mein Handeln, das hat er früher nicht bzw. habe ich es nie gemerkt, oder vielleicht auch nie merken wollen der können.
    Nächsten Montag ist sein wichtigster Termin, der sein Leben noch gravierender verändern wird, ich denke, ich lasse ihn bis dahin alleine daheim und sehe, was dann passiert.
    Ich fühle und sehe, wie er sich verändert und ich weiß, das er es nicht macht, nur damit ich zurueck komme. Wie ich das wissen will? Naja, ich sehe es an ihm, seinem Verhalten und seinem Aussehen, ich höre wie er redet und das er seine Termine einhält, er ist ein ganz anderer Mensch geworden, seit ich ihn alleine gelassen habe.
    Ich gehe jetzt zu meinem Termin bei der Caritas, werde sehen, was so IN MIR vor sich geht und alles weitere überlasse ich erstmal meiner höheren Macht. Ich übe mich in Gelassenheit für mein Leben. :)

    Gruß Miezi

    Wer kämpft, kann verlieren.
    Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

  • Doch diese Übung gelingt mir gerade leider garnicht :cry: :cry:

    Ich bin so sprachlos, so fassungslos, es geht in meinen Kopf nicht rein doch hätte ich eigentlich jeden Tag, und besonders heute, damit rechnen können... :evil: Aber ich wollte es nicht wahrhaben, dacht, ER wäre anders, ER habe die Kraft, ER habe sich definitiv geändert, vollkommen und seine Einstellung klang auch so, zumindest hat er so geredet :roll: Doch diesmal sagen Taten mehr als Worte, denn die waren wohl gestern auch nur Situationsabhängig. Gestern hat er es sicher so gemeint, doch heute gab es wieder einen Grund, und ich fühle mich verzweifelter als je zuvor.
    Es war alles so toll, alles war gut, alles war....ja eben, alles WAR!!! Und ich glaube wirklich, das ich verflucht bin :( , denn IMMER, ja wirklich Immer wenn ich etwas ausspreche wie "es geht uns gut" oder in diesem Fall war es "Ich glaube das ich bald wieder nach Hause zurück gehe", passiert was schlechtes, was negatives, etwas, das mich an meinem Verständnis und Gefühl derart zweifeln lässt.
    Und diesmal war es genauso, und ich konnte in der Arbeit garnicht aufhoeren meinen Kopf zu schütteln. Zwei Wochen! Genauer gesagt 16 Tage, und jetzt hat er das geschafft, was er erreichen wollte, worauf er "hingearbeitet hatte" jetzt kann man alles andere wieder so machen wie früher...?????????
    Ich weiß garnicht, wie ich jetzt reagieren soll?

    Gruß Miezi

    Wer kämpft, kann verlieren.
    Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

  • Ja, ihr habt schon recht!!!
    Er rief mich gegen 12:00 Uhr an, berichtete das es soweit recht gut gelaufen sei, man habe ihm kein Blut abgenommen, da er ja wegen Ungallflucht und was anderes den Schein abbekommen hatte. Der Prüfer wäre mit zwei kleinen Dingen nicht so ganz zufrieden gewesen, aber alles in allem glaube er, das alles gut werden würde. Er müsse noch zwei Wochen warten bis er weiß ob er bestanden habe.
    Jetzt brauche er etwas ablenkung, das habe ihn alles so mitgenommen und geschafft. Wir hören uns dann später.
    Gut, ich dachte, er geht zum Sport, so wie er es in letzter Zeit immer gemacht hat. Auch war es ok das er in sein Stueberl geht, da war er in letzter Zeit auch hin und wieder, hat sein Spezi oder Schorle getrunken, hatte alles im Griff, wollte garnichts trinken da er merkte wie gut es ihm so OHNE geht, es war alles Super, SO hatte ich es mr eigentlich vorgestellt, und spielte schon mit dem Gedanken, am Freitag evtl wieder Heim zu kommen, da alles passte!!

    Ich rief ihn an bevor ich aus der Arbeit ging weil ich dacht, ich schaue noch bei ihm vorbei, wollte sogar mein Meeting evtl ausfallen lassen und mit ihm Essen gehen der so. Jedenfalls Zeit mit ihm verbringen! Was war: ich hörte schn beim ersten Wort, das er was getrunken hat, habe aber nichts gesagt!!! Er sei im Stueberl beim M. er brauche etwas Abstand von allem... Ich reagierte ganz normal, fragte nix dergleichen. Dann sagte ER auf einmal: "Und ja, ich habe was getrunken", ich fragte ihn, warum, da meinte er "das brauche er jetzt einfach, das war alles zuviel, er müsse abschalten, bla la bla usw usf" Gut, sagte ich, das ich angerufen habe sonst würde ich umsonst vor seiner Türe stehen. "Ich könne ja jetzt patzig reagieren" ich sagte, das das nicht der fall und meine Absicht sei, "er ware eh spätestens um 18uhr daheim, er muesse ja heute wieder sehr frueh raus zum Arbeiten, gut, dann tschüss. Punkt, fertig, aufgelegt.
    Er meint wohl, das es ok ist was er macht, aber das finde ich nicht! Zwei Wochen? Das war alles? Und ob er nun 1 Bier oder 10 trinkt, ist mir egal, er Hat was getrunken, und das ist Fakt, und das akzeptiere ich nicht!!!!!

    Und ich weiß jetzt nicht was ich machen, wie ich reagieren soll!!!
    Ich komme mir so verarscht vor, das er echt nur nix getrunken hat um diese MPU zu machen, ich bin fix und fertig, verstehe die Welt nicht mehr, es war alles so schön, zwischen uns war alles so toll, er sagte am Sonntag noch als wir über den Markt gegangen sind und er die Kerle am Bierausschank trinken gesehen habe, das er so froh sei die Kurve gekriegt zu haben, das er so nicht mehr sein wolle...
    Am Samstag haben wir uns gemeinsam wo beim Sport angemeldet und der junge Typ da drinnen, mit dem wir den Vertrag gemacht haben " hatte wohl Party gestern, der hat so heftig nach Alkohol gestunken, war ja widerlich" und rümpfte ekelerregend die Nase und schüttelte unverständlich den Kopf! Er möchte sowas nicht mehr, alles is toll wie er es jetz mache...
    Und das war es auch! Er war wirklich so positiv, hatte Ansporn, wusste was er wolle, war zuversichtlich, optimistisch, so war er früher nie! Er war so zufrieden mit allem, ja, die Vorbereitung zur MPU hat ihn echt mitgenommen, das er endlich nach 6 Jahren OHNE Führerschein ihm jetzt so nah ist war irgendwie unvorstellbar, er war so aufgeregt und nervös. Hat sich soviele Gedanken gemacht!
    Was war das dann jetzt?
    Ein Ausrutscher?
    Ein Rückfall?
    Oder doch nur ne Trinkpause?

    Ich weiß nicht wie ich reagieren soll, er wollte das doch nicht mehr so!

    ?????

    Gruß Miezi

    Wer kämpft, kann verlieren.
    Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

  • Guten Morgen Miezekatze,

    ja tut mir leid, daß du soo schnell wieder von der Realität eingeholt wurdest. Oder vielleicht sogar besser so?
    Woher weißt du das er es SO nicht mehr wollte?
    Er hat etwas gesagt, aber sich nicht so verhalten.
    Ziemlich typisch. Würde ich behaupten. All das was er dir gesagt hat, hab ich auch schon ganz oft gehört. Und auch die Aussagen, dass man nicht mehr so sein möchte und die ANDEREN - widerlich wenn die trinken. Gehört soweit ich weiß auch zur Sucht - das Verhalten. Ein Alkoholiker der trocken leben möchte, sucht nicht seine Kneipe auf. Er wird alles was damit zu tun hat meiden. So lange er das nicht tut, will er nicht trocken leben.
    Was hast du jetzt vor?
    Ihm gut zureden? Dir weiter etwas vorspielen lassen?
    Es ist schwer zu unterscheiden, wann ist es Schauspielerei und wann meint es Derjenige ernst. Diese Frage habe ich mir sooo oft gestellt. Meint er dieses Mal wirklich? Auf der anderen Seite, glaube ich, wenn wirklich Absicht dahinter ist, wird man es merken.
    Willst du so leben? In ständiger Angst? Misstrauen? Ausziehen - Einziehen? Immer die Frage, wie wird er heute drauf sein? Vielleicht mal ein Kind? Ich wünsch es dir nicht.
    Das will man alles nicht hören und wahrhaben. Und man denkt, vlt. ist es bei mir anders. Vlt. ist es gar nicht so schlimm. Vlt. packt er das so.
    Es ist eher unwahrscheinlich. Alle Bemühungen laufen ins Leere.
    Hast du nicht mehr Erwartungen an und ins Leben?

    Liebe Grüsse

    Underground

  • Hallo Mieze

    Ich hätte dir so sehr gewünscht das du (Ihr) die Ausnahme seid.
    Leider ist es nicht so,du erlebst gerade was viele von uns seit jahren durchmachen und irgendwann so fertig sind das sie kapitulieren.
    Meist sind sie dann so geschwächt(die Liebe so kaputt) das sie sich erstmal selbst wieder einsammeln müssen um noch handlungsfähig zu sein!
    Nutze den schlimmen Moment und beginne dein Leben selbst in die Hand zu nehmen und lebe nicht weiter fremdbestimmt,abhängig von dem was Er macht ,wie Er drauf ist ,ob und wieviel Er trinkt.
    Du siehst doch das du ,was sein Trinken (Leben ) angeht ,kaum eine Role spielst.
    Er machte die Pause nicht wegen dir!!
    Sein Ziel war ein anderes,Mieze wach auf!
    So wie es aussieht hat dieser Mensch demnächst wieder einen Führerschein (hab ich das richtig verstanden?) unverantwortlich und eine Gefahr für die Allgemeinheit ist das wenn er weiter trinkt.
    Du bist noch jung,verplemper nicht deine besten Jahre an so einen........

    Ich wünsche dir viel Einsicht und Kraft,nutze den Augenblick.

    LG R..

  • Hallo,

    ich kann es leider nur "mantraartig" immer wiederholen.
    Ich würde einem Alkoholiker frühestens seine "Trockenheit" abnehmen, wenn er sich mindestens 1 Jahr aus eigenem Antrieb
    erkennbar und nachvollziehbar mit Priorität 1 um seine Abstinenz und seine Persönlichkeitsentwicklung kümmert.

    LG Jürgen

  • Hallo Miezekatze,

    beim Lesen deines letzten Beitrages hatte ich bissi Gänsehaut... Genau so Situationen habe ich immer und immer und immer wieder erlebt.

    Immer wieder Hoffnung, großartige Versprechungen. Immer wieder beginnendes Vertrauen und das Gefühl, bei uns ist es anders, er ist doch nicht abhängig, wir schaffen das, ich werde wieder mich an ihn annähern, all sowas. Und immer wieder genau dann der Absturz...

    Das kannst du so noch Jahr um Jahr weiter machen. Ich habe es jedenfalls so gemacht, viele Jahre lang. Jahrzehnte... Empfehlen kann ich das niemandem, ehrlich.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Miezekatze,

    laß`Dich mal ein bißchen in den Arm nehmen. Es tut mir leid, dass Deine Erwartungen jetzt enttäuscht worden sind.

    Zu Deiner Frage:

    Zitat von Miezekatze

    Ja, ihr habt schon recht!!!
    Er rief mich gegen 12:Was war das dann jetzt?
    Ein Ausrutscher?
    Ein Rückfall?
    Oder doch nur ne Trinkpause?

    kann ich Dir nur antworten: Es war die Sucht!

    Dein Freund ist suchtkrank und daher nur sehr bedingt und temporär dazu in der Lage, sein Trinkverhalten zu steuern. Du weißt ja, er trinkt nicht, um Dich zu ärgern oder so, er trinkt, weil jede Körperzelle von ihm immer wieder nach Alkohol schreit. Genau das ist das Wesen von Sucht.

    Aber, liebe Miezekatze, es geht ja hier im strang nicht um ihn, es geht um Dich.

    Von daher halte ich im Moment nur folgende Fragen für wichtig:

    - was kannst Du aktuell tun, damit es Dir besser geht?
    - mit wem kannst Du im real life über Deine Situation sprechen?
    - welchem Hobby kannst Du heute eine Zeitlang nachgehen, was baut Dich auf, was tut Dir gut?

    Ich würd`s gut finden, wenn Du heute mal versuchen würdest, Dich nicht nur gedanklich um Deinen Freund zu drehen. Versuche mal bitte, einige Zeit lang nur für Dich selber zu sorgen, ganz lieb zu Dir selbst zu sein, Dir selbst was Gutes zu tun.

    Sei`Dir das einfach wert. :)

    Liebe Grüße
    Leonia

  • glück auf mieze

    Zitat von Miezekatze

    Was war das dann jetzt?
    Ein Ausrutscher?
    Ein Rückfall?
    Oder doch nur ne Trinkpause?

    is doch egal - xy hat gesoffen und dir gehts schlecht.

    sorg dafür, dass es dir gut geht

    schöne zeit - kraftpäckl - umärmelung

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Miau!
    Da bin ich wieder, und ich weiß mal wieder nicht weiter, ich kann grad nicht mehr, muss mich zamreissen, nicht zu weinen, da ich heute Bereitschaftsdienst habe und in der Arbeit bin.
    Wir haben über sein letztes Trinken geredet und ich war sehr überrascht das ER das Thema angesprochen hat!
    Er sagte, es sei eine große Last von ihm runter und er wollte einfach ein Bier trinken, nicht saufen. Also er hat drei Bier getrunken gehabt, wobei er an allen gut eine Stunde gesessen sei und sich nicht, wie früher, sinnlos besoffen hat und das auch garnicht wollte. Er habe seit langem mal mit Verstand sein Bier getrunken. Er falle nicht wieder in seine alten Gewohnheiten, sagte er, das ich davor keine Angst haben brauche. Ich habe ihm gesagt, das er mich aber auch verstehen muss da ich so ein Verhalten halt einfach nicht von ihm kenne und so. Nun gut, habe das in meiner Therapie besprochen, sehr ausführlich über ihn geredet, das wir beide gerade am Anfang unseres Weges stehen und der bei beiden nicht so gerade verlaufen kann und wird, also nicht so ---------, sondern eher mal so -~~~---~~~ (wenn ihr versteht was ich damit meine).
    Das hat mir Mut gegeben, da auch ich immer wieder mal in meine alten Muster zurück falle, also er ja auch, solange er auf seinen Weg zurück findet und sein Ziel beibehält.

    So, und nun bin ich heute zur Arbeit, gestern früh war ich bei ihm zum Frühstücken, wir redeten viel, lange und gut, und ich spürte, das ich wieder Heim kommen möchte und kann. Auch darüber redeten wir und ich beschloss, morgen, am Sonntag, wieder Heim zu kommen, und wir beide freuten uns. Ja, ganz recht, freuTen uns, denn mein Gefühl, mit dem ich heute früh wach wurde, hat mich leider nicht enttäuscht.
    Er sollte seine Mama zum Bahnhof bringen in der früh und ich ging vor dem Dienst eben Heim um etwas zu holen, was ich ihm vorher auch sagte. Ich merkte erst nichts daheim, alles ok, so wie gestern. Er war gestern lange beruflich unterwegs und wir hatten um 19:30 noch telefoniert. Er käme abends gegen 21:00 etwa Heim und sei froh wenn er ins Bett komme da er geschafft sei.
    Ich merkte doch plötzlich, das die große Tasche mit den Klamotten die er dabei hatte, nirgends stand, die Wäsche nicht im Wäschekorb war(Sorry, mein altes Co-Muster), und das machte mich stutzig. "naja," dachte ich, "die konnte er sicher dort lassen, er muss ja am Montag da wieder hin"
    Positiv Denken, positiv denken!!!!!!!
    Vertrauen zulassen, nicht in alte Muster fallen, gib mir Gelassenheit.....

    Ich rief in eben an, angeblich sei er erkältet (blablabla), und ich hörte es, extrem!!!!! :cry: die Nacht war wohl lang!!

    Ich komme mir wieder so dumm vor, verarscht, obwohl ich weiß das er krank ist und ich ihn nicht dazu bringen kann, etwas zu tun wie ich es für richtig halte. Das muss er schon selber machen. Aber ich kann grade nicht!!

    Als meine Mama heute morgen meinte, ich brauche mein Bettzeug nicht abziehen, das mache sie schon...kurze Pause...ich zögerte...oder ob sie es lieber noch lassen soll...und ich nickte!
    Mein Gefühl hat sich nicht getäuscht, und ich könnte grad so losheulen!!!!

    Ich rufe ständig zu meiner höheren Macht, sie möge mir Gelassenheit geben, sie solle mir das scheiss Gefühl, das ich in mir trage, wegnehmen, ich will das nicht, ich komme mir so dumm vor, auch gegenüber meinen Eltern.

    Immer wenn ich es ausspreche...ich schrieb es ja neulich...passiert es.
    Bitte bitte, helft mir, ich schaff es grade nicht alleine!!!!

    Gruß Miezi

    Wer kämpft, kann verlieren.
    Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

  • Liebe Mietzekatze,

    darf ich Dich fragen, weshalb Du Dein eigenes Gefühl, Dein Wohlbefinden so stark vom Trinken Deines Partners abhängig machst? Trinkt er wenig oder gar nicht, geht`s Dir gut, hast Du hingegen den Eindruck, dass er säuft, fällst Du, so kommt es mir jedenfalls vor, in ein ganz tiefes Loch.

    Dabei ist er doch ein eigener Mensch und muß/kann seine eigenen Erfahrungen machen, oder nicht? Er ist nicht für Deine Stimmung, für Dein Wohlbefinden verantwortlich, das bist nur Du, siehst Du das ähnlich?

    Liebe Mietzekatze, ich finde, Du hast eine gute Wahl getroffen, indem Du zuhause ausgezogen bist, weil Dich die Situation sehr belastet hat. Damit hast Du Abstand geschaffen und sehr gut für Dich gesorgt. Ich finde, dabei solltest Du auch weiterhin bleiben und nun nicht gleich wieder zu Deinem Freund zurückziehen.

    Eins ist auch klar: Die wenigsten Alkoholiker schaffen es aus eigenem Antrieb ohne ausreichende professionelle Unterstützung, sofort aufzuhören zu trinken.
    Oft beginnt, wenn der Alkoholiker trocken bleiben will, erstmal eine Phase des Hin- und Hers. Er trinkt ein paar Tage weniger oder gar nicht, er geht mal in eine Selbsthilfegruppe, mal zur Beratung, er macht eine Entgiftung, er säuft vielleicht dann auch mal wieder...es dauert einfach oft eine gewisse Zeit, bis der Alkoholiker zu stabiler Trockenheit findet. Die wenigsten Alkoholiker schaffen es beim ersten Anlauf, denn die Krankheit ist tiefgreifend und tückisch.
    Da auch die Kranken- und Rentenkassen das wissen, werden daher monatelange Entwöhnungstherapien finanziert, die auch eine einigermaßen hohe Erfolgsquote haben.

    Ob`s Dein Freund langfristig wirklich schafft, trocken zu werden, weiß zum jetzigen Zeitpunkt sowieso niemand.

    Wichtig ist daher für Dich, finde ich, die Nerven zu behalten. Gut für Dich zu sorgen. Optimal wäre, dahin zu kommen, dass es Dich weniger tangiert, am Besten sogar piepegal ist, ob er gerade trinkt oder nicht.

    Versuche daher bitte, Dich selbst zu stabilisieren. Dein Freund kann das derzeit sowieso nicht und wird es auch für längere Zeit nicht können. Denn, falls er wirklich trocken werden würde, wäre er sehr mit sich selbst beschäftigt.

    Daher ist es jetzt Dein Job, Dich in erster Linie um Dich zu kümmern, weniger um ihn. Nimm`Dir für heute was Wohltuendes, Schönes vor, sei`jetzt ganz freundlich und gut zu Dir.

    Wir Co`s haben eigentlich erstmal nur einen Job: Wir sollten lernen, uns selbst wichtiger zu nehmen als den Alkoholiker. :)

    Herzliche Grüße
    Leonia

  • Hallo miezekatze,

    ich stelle immer wieder fest, daß mein Bedauern der Situation von Co-Abhängigen begrenzt ist.
    Wo mein Bedauern endet, ist vermutlich der nächste "A...tritt" seitens des Süchtigen nicht weit.
    Für mein Empfinden rennst Du immer wieder hin, um ihn Dir abzuholen.
    Das dürfte Deine "Krankheit" sein.


    LG Jürgen

  • Zitat

    darf ich Dich fragen, weshalb Du Dein eigenes Gefühl, Dein Wohlbefinden so stark vom Trinken Deines Partners abhängig machst? Trinkt er wenig oder gar nicht, geht`s Dir gut, hast Du hingegen den Eindruck, dass er säuft, fällst Du, so kommt es mir jedenfalls vor, in ein ganz tiefes Loch.

    Dabei ist er doch ein eigener Mensch und muß/kann seine eigenen Erfahrungen machen, oder nicht? Er ist nicht für Deine Stimmung, für Dein Wohlbefinden verantwortlich, das bist nur Du, siehst Du das ähnlich?

    Natürlich siehst du das richtig, das ist ja das Traurige daran, ich KANN noch nicht anders, aber ich WILL es!!! Ich weiß nur nicht, wie ich es abstellen kann! Ich kann mein Verhalten, genau wie er wahrscheinlich, nicht sofort absolut und Knall auf Fall abstellen, ausschalten und meine Gefühle nicht mehr zulassen, doch im Gegensatz zu ihm WILL ich das aber machen und schaffen!!! WIE MACHE ICH DAS???

    Ich weiß einfach nicht, wie es weitergehen soll, wielange ich da so noch machen kann/darf/soll? wann kann ich Heim gehen oder wird das wohl nicht mehr der Fall sein? oder wie kann ich mit Rueckschlägen zurecht kommen, mit meinen und seinen? Was will ich eigentlich und was will er?
    Ich versuche, alles an meine Höhere Macht abzugeben, ich will es nicht mehr (er)tragen, ich kann es nicht mehr, mir ist es zuviel!
    Was soll ich tun? Wie soll ich reagieren.

    Gruß Miezi

    Wer kämpft, kann verlieren.
    Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

  • Hallo Mieze
    Du kannst doch sofort nach Hause zurückgehen ,wer sollte dir das verbieten?
    Du mußt nur wissen das dann alles so bleibt (oder gar schlimmer wird).
    Das schwierige ist natürlich ,wenn man erstmal an dem Punkt ist wo man sich nichtmehr selbst belügen kann ,was die Beziehung betrifft.
    So solltest du überlegen ob du so weitermachen willst /kannst wie bisher ,dein Leben von seinem Alkoholkonsum abhängig machen willst (mit allem was dazu gehört,Streit, Frust,Wut, Schmerz,Hoffnung ,Enttäuschung eben das volle Programm.....)oder dir neue Wege für dich suchst.
    Die Entscheidung liegt doch einzig bei Dir,übernimm die Verantwortung für Dich! egal wofür du dich entscheidest.

    LG R..

  • Liebe Miezekatze,

    Zitat von Miezekatze

    Ich kann mein Verhalten, genau wie er wahrscheinlich, nicht sofort absolut und Knall auf Fall abstellen, ausschalten und meine Gefühle nicht mehr zulassen, doch im Gegensatz zu ihm WILL ich das aber machen und schaffen!!! WIE MACHE ICH DAS???

    ich persönlich denke: Indem Du versuchst, Dir selbst gute Gefühle bzw. bessere Gefühle als jetzt zu verschaffen, unabhängig davon, was Dein Freund gerade so treibt. Das kannst Du auf zwei Arten tun:

    1. Du denkst an was, was Dir gut tut. Vielleicht an den nächsten Urlaub, an einen Urlaubsort, an eine schöne Erinnerung etc. Versuchst, Dich nicht von den Sorgen und Gedanken an Deinen Freund davon ablenken zu lassen. Denk`einfach an was Schönes und versuche, möglichst lange gedanklich und emotional dabei zu bleiben.

    2. Du machst was, was Dir Erleichterung und ein besseres Gefühl verschaffen könnte. Du kannst z.B.: ein Bad nehmen oder eine gute Freundin anrufen oder weggehen oder sonstwas, was Dir gut tut.

    Ich finde, Du solltest jetzt einfach nur versuchen, Dich selbst zu stärken. Denn eine gewisse Stärke und Gelassenheit wirst Du auf jeden Fall für die nächste Zukunft brauchen, egal, wie sich Deine/Euere Beziehung entwicklen wird.

    Denn falls Dein Freund ernsthaft versuchen wird, trocken zu werden, wird er sehr mit sich selbst beschäftigt sein und Du vermutlich einige Ängste bzgl. eines Rückfalls haben.
    Falls Du Dich aber trennen würdest, wäre es auch einfacher für Dich, wenn Du einigermaßen klar und gestärkt wärst.

    Von daher, bitte mache, wenigstens heute, was, das Dir ein bißchen gut tut. Und versuche zudem, Dich nicht völlig von den Gedanken an Deinen Freund vereinnahmen zu lassen, sondern Dir unabhängig von ihm einige Wohlfühl-Gedanken zu machen. :)

    Liebe Grüße
    Leonia

  • Vielen Dank an euch!
    Da ich derzeit noch bis morgen früh um 8 in der Arbeit in fällt es mir sehr schwer etwas für mich zu tun und meine Gedanken von im zu nehmen!
    Er hat eben angerufen und so getan, als sei nix, hat mich manipuliert, doch ich habe es heute früh an seiner stimme, seiner Art zu reden genau gehört, er hat alles abgestritten, er wuerde mich nicht anlügen (er redete ganz ruhig und leise), ja, er hustete und schniefte, rauchte dazwischen eine und meinte, er würde doch alles tun, was er denn noch machen solle, er verstehe nicht das ich ihm nicht vertraue, das ich so am besten nicht heimkommen solle wenn ich ihm nicht vertraue und glaube, ich sagte im, das sich das Vertrauen erst aufbauen wird und wir Grade erst am Anfang seien, er sagte immer nur, das er ja nichts zu verlieren habe, wenn er mir die wahrheit sagen würde und das er das tue, er habe nichts getrunken, war durch die Arbeit 22 Std auf den Beinen, stand zwei Std in der Kälte am Bahnhof und wartete auf den Zug, musste zu Fuß laufen und war heute früh einfach kaputt und fertig ... Ich merkte es an der Art wie er redete und das sagte ich ihm auch, er fing wieder mit dem Vertrauen an und meinte, wenn es danach ginge wüsste er auch nicht was ich mit wem in der Arbeit tue, da meinte ich nur, das ich hier aber nie was getan hätte im Gegensatz zu seinenversprechen, nichts zu trinken...
    Er sagte nur, das ihn mein verhalten sehr verletze und weh tue, er mache doch schon alles....
    Ich sagte ihm, gut, dann komm hier vorbei und Besuche mich (ja typisch Co, Kontrolle wie er aussieht und riecht...), darauf er, ob ich wuesste wie kalt es sei etc, doch meine Arbeit ist nur zwei Straßen entfernt also wäre das kein Problem gewesen wenn er nichts zu verbergen hätte.Er meinte, er würde dann aber vorher gerne noch in die Wanne gehen, aber er verstehe mein Verhalten nicht, ob das so noch Sinn machen wuerde, was das solle etc...

    Ein Wort gab das andere und wir legte beide auf. Punkt!

    Ich habe das Gefühl, das er mich manipuliert, das er gestern weg war, das er getrunken hatte, das er mich anlügt...doch was, wenn ich mich irre? Wenn ich ihm wirklich Unrecht tue?
    Aber ich weiß es, ich bin mir sicher, fast, denke ich!!! :cry:

    Gruß Miezi

    Wer kämpft, kann verlieren.
    Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

  • Vielen Dank an euch!
    Da ich derzeit noch bis morgen früh um 8 in der Arbeit in fällt es mir sehr schwer etwas für mich zu tun und meine Gedanken von im zu nehmen!
    Er hat eben angerufen und so getan, als sei nix, hat mich manipuliert, doch ich habe es heute früh an seiner stimme, seiner Art zu reden genau gehört, er hat alles abgestritten, er wuerde mich nicht anlügen (er redete ganz ruhig und leise), ja, er hustete und schniefte, rauchte dazwischen eine und meinte, er würde doch alles tun, was er denn noch machen solle, er verstehe nicht das ich ihm nicht vertraue, das ich so am besten nicht heimkommen solle wenn ich ihm nicht vertraue und glaube, ich sagte im, das sich das Vertrauen erst aufbauen wird und wir Grade erst am Anfang seien, er sagte immer nur, das er ja nichts zu verlieren habe, wenn er mir die wahrheit sagen würde und das er das tue, er habe nichts getrunken, war durch die Arbeit 22 Std auf den Beinen, stand zwei Std in der Kälte am Bahnhof und wartete auf den Zug, musste zu Fuß laufen und war heute früh einfach kaputt und fertig ... Ich merkte es an der Art wie er redete und das sagte ich ihm auch, er fing wieder mit dem Vertrauen an und meinte, wenn es danach ginge wüsste er auch nicht was ich mit wem in der Arbeit tue, da meinte ich nur, das ich hier aber nie was getan hätte im Gegensatz zu seinenversprechen, nichts zu trinken...
    Er sagte nur, das ihn mein verhalten sehr verletze und weh tue, er mache doch schon alles....
    Ich sagte ihm, gut, dann komm hier vorbei und Besuche mich (ja typisch Co, Kontrolle wie er aussieht und riecht...), darauf er, ob ich wuesste wie kalt es sei etc, doch meine Arbeit ist nur zwei Straßen entfernt also wäre das kein Problem gewesen wenn er nichts zu verbergen hätte.Er meinte, er würde dann aber vorher gerne noch in die Wanne gehen, aber er verstehe mein Verhalten nicht, ob das so noch Sinn machen wuerde, was das solle etc...

    Ein Wort gab das andere und wir legte beide auf. Punkt!

    Ich habe das Gefühl, das er mich manipuliert, das er gestern weg war, das er getrunken hatte, das er mich anlügt...doch was, wenn ich mich irre? Wenn ich ihm wirklich Unrecht tue?
    Aber ich weiß es, ich bin mir sicher, fast, denke ich!!! :cry:

    Gruß Miezi

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