• Hallo Mark,

    ich habe sehr viel körperliche und phsychische Einschränkungen in meinen Leben erlebt und lebe sie noch. Körperliche Einschränkungen muß man zu einer Zeit akzeptieren und annehmen. Wenn du da dauerhaft haderst wirst du keine Ruhe finden. Annehmen und akzeptieren sind hier die "Zauberworte".
    LG
    Enya

  • Klar Enya, aber das ist sehr sehr schwer für mich. Im Kopf bin ich immer noch der fitte Soldat, Sanitäter, Sportler usw....

    Arbeite um zu leben - lebe nicht um zu arbeiten!

  • Hallo Mark,

    Zitat

    (...) im Kopf bin ich immer noch der fitte Soldat, Sanitäter, Sportler usw....

    Es ging mir auch lange Zeit nicht in den Kopf, dass ich suchtkrank bin. Keiner will krank sein - es passiert. Ich habe mich entschlossen, meine Krankheit anzunehmen und mit ihr zu leben und nicht gegen sie. Denn gerade dieser Kampf kostet Kraft und Energie, die mir für meine Gesundung wieder fehlt bzw. die ich für andere Lösungsmöglichkeiten schlicht und ergreifend dann einfach nicht hätte.


    Grüßle

    BC

  • Hallo!

    Macht Euch keine Sorgen um mich - es kann sein, daß ich mich länger nicht melde.

    Momentan habe ich solche Depressionen, daß mich mein Arzt in die Psychiatrie schickt. Das ist auch ok, bevor ich wieder saufe.

    Liebe Grüße,
    Mark

    Arbeite um zu leben - lebe nicht um zu arbeiten!

  • Klingt nicht so gut. Aber ich finde es toll, dass du dir sofort helfen lässt bevor der Alkohol wieder die Macht über dich bekommt.

    ICh wünsche dir für deine Zeit dort alles Gute und hoffe du meldest dich danach wie es dir geht.

  • Hallo Mark,
    schön, dass Du es bis hier her geschafft hast trocken zu bleiben.
    Mein Exmann ist Alkoholiker und er hat es bis heute nicht geschafft.
    ich schreibe Dir das, damit Dir mal bewußt wird, wieviel und wofür Du das alles geschafft hast. Klar, in erster Linie soll es für Dich sein, für Deine Gesundheit, denn der Alkoholismus ist ja eine , wie Du ja sicher auch weißt, tödlich verlaufende Krankheit.
    Aber auch für Deine Familie bist Du wichtig. Wenn DU mal auf dieses ganze Leid schaust, was die Partnerinnen hier durchmachen, wie der alkoholkranke Partner auch auf sie einwirkt mit zunehmender Launenhaftigkeit, teils Aggressionen, Gewalt...
    Dann schau auf die Einträge heir von erwachsenen Kindern von Alkoholikern. sicher möchtest Du es nicht, dass Deine Tochter hier auch eines Tages ihr Leben aufarbeiten muß. Zumal Kinder der ganzen Situation total hilflos ausgeliefert sind.
    Es sollte Dir jeden Tag Kraft geben durchzuhalten.

    Seit ich mich von meinem Mann getrennt habe geht es mir und meinen Kidnern besser. Doch als nun alleinerziehende Mutter habe ich dieses vollkommen neue Gefühl der alleinigen Verantwortung. Es darf mir nicht schlecht gehen, ich muß funktionieren, sonst entsteht ein Chaos.
    Meine Kinder sind nun vollkommen abhängig von mir. Das ist sehr hart, aber es gibt mir auch Kraft. ich schreibe es Dir, nicht um mich zu beklagen, sondern um Dir auch mal vor Augen zu halten, dass nicht nur Du alleien vom Alkoholismus betroffen bist, obwohl Du es bsit, der die Krankheit in sich trägt.
    Du solltest Dir niemals egal sein oder werden.
    Deine Kinder/ Familie sollte Dir auch nicht egal werden.

    Egal wie groß Deine schmerzen, Deien Probleme auch sein mögen. bevor Du zu Alkohol greifst solltest Du zu jeder andereren Lösung greifen. Und dabei bist Du ja nicht alleine.
    Für Deine krankheit kannst Du Ärzte, auch mal andere Ärzte konsultieren.
    Da gibt es verschiedene Methoden. Mein Vater hatte auch Rheuma und bei ihm hat Kältekammeranwendungen sehr geholfen und auch Sauna.
    Vielleicht geht es Dir in einer anderen Klimazone besser?
    Manchmal sind es heilpraktiker, die ganz andere bessere Therapieansätze haben. Aber Alkohol als Schmerztherapie? Da gibts doch ganz andere Mittel, die die Schmerzen nehmen.

    Ursprünglich schriebst Du, war Dein 'Auslöser' ein Jugendlicher, der Selbstmord begonnnen hat. Ist Dir eigentlich aufgefallen, dass Du dann nichts anderes begonnen hast? Selbstmord auf Raten.
    Sollte Dir dieses schreckliche Erlebnis nicht gerade zeigen, wie dankbar wir für jeden Tag unseres Lebens sein sollten anstatt es einfach wegzuwerfen?
    Unser Leben ist doch ein Geschenk. Wir müssen dieses Geschenk nicht annehmen. Aber ein zweites erhalten wir nicht. Wohl aber eine zweite Chance. Das ist ein erheblicher Unterschied.
    Vielleicht war es für Dich bestimmt, dieses Erlebnis mit dem Jugendlichen , um daraus etwas zu lernen. Was hast Du daraus gelernt?

    Für niemanden auf dieser Welt ist das leben nur Honig schlecken. Sogar Reiche und Prominente haben massive Probleme, auch oder gerade mit Drogen. Aber nirgendwo wirst Du je lesen , dass Alkohol oder Drogen ein Problem gelöst haben. Weder eine Krankheit, noch ein finanzielles Problem oder ein psychisches Problem. Probleme muß man an der Wurzel packen,
    das ist oftmals harte Arbeit. Mut, Kraft, Motivation, Disziplin sind dinge, die da meist zugehören. Werte, die Du sicher auch Deinen Kindern vermitteln möchtest. Aber wie willst Du das tun, wenn Du ihnen etwas anderes vorlebst? Auch ich selber bin es mir nicht immer selbst wert gewesen, dass ich mich gut behandelt habe. Aber meine Kinder haben mir immer wieder und letzlich auch Kraft dazu gegeben mich zu trennen aus dieses ausweglosen Situation.
    Ich wünsche Dir, dass Du diese Kraft auch immer wieder findest, besonders an den schweren Tagen.
    Und nimm immer wieder Hilfe an, von anderen, von Deiner Familie, von Selbsthilfegruppen ( gibst bestimmt auch für Rheumakranke) , dem Internet und recherchiere nach den immer neusten Methoden.

    Alles Liebe
    Paddy

  • Hallo,

    endlich kann ich mich wieder melden. Ich war monatelang in der Psychiatrie. Kurz gesagt: Es war schrecklich! Meine körperlichen Erkrankungen (Rheuma...) haben mir sehr zu schaffen gemacht, aber in der Psychiatrie wurde nur die Psyche beleuchtet - den Rest interessierte niemand.

    Weihnachten hatte ich acht Tage Urlaub von der Psychiatrie und habe einen "tollen" Rückfall hingelegt. Von Heiligabend bis Silvester war ich betrunken...

    Ich schreibe mehr, wenn ich mehr Kraft habe.

    Arbeite um zu leben - lebe nicht um zu arbeiten!

  • Hallo Mark,

    wie so hast du dich denn nicht gemeldet anstatt weiter zu saufen ?

    Wie geht es dir jetzt ?


    LG Martin

  • Ich hatte keinen Internetzugang in der Psychiatrie, deswegen konnte ich nicht schreiben.

    Ja, ich bin wieder trocken - zum Glück.

    Arbeite um zu leben - lebe nicht um zu arbeiten!

  • Nein, mit Sicherheit will ich nicht weitertrinken!

    Ich bemühe mich gerade mit dem Integrationsfachdienst um eine "Joblösung" für mich als Schwerbehinderten und will so eine neue Perspektive finden.

    Arbeite um zu leben - lebe nicht um zu arbeiten!

  • Zitat von Contemplation

    Na das hört sich doch erstmal gut an. Geht denn Deine Therapie noch weiter, oder ist sie beendet? Und hast Du eine Nachsorge?

    Die Rentenversicherung hat mir eine neue ambulante Therapie (Alkohol) genehmigt. Wegen meinem Rheuma habe ich leider erst Ende Februar einen neuen Termin beim Rheumatologen.

    Arbeite um zu leben - lebe nicht um zu arbeiten!

  • Mark, Du wirst immer einen Grund finden, etwas zu trinken. Selbst wenn Dein Rheuma geheilt würde und Du das erlebte von damals vergessen könntest. Du hättest mit Sicherheit schnell andere Gründe parat, um zur Flasche zu greifen.

    Das schwierige jetzt ist, auch wenn alles noch so hoffnungslos erscheint, stark zu bleiben und dem Alkohol keine Chance mehr zu geben. Du mußt da knallhart sein. Und nach einer Weile werden sich die Wolken lichten und es werden sich neue Möglichkeiten ergeben.

    Ich habe kein Rheuma und habe zum Glück auch kein so schreckliches Erlebnis wie Du gehabt. Aber auch ich habe Dinge gemacht und erlebt, die mich oft verzweifeln lassen und wo ich manchmal denke dass ich so eigentlich nie wieder ein normales Leben führen kann.

    Aber ich werde es erst wissen, wenn ich es versucht habe. Am 12.02. werde ich acht Monate trocken sein und ich weiß dass es mindestens nochmal solange dauert, bis ich alles halbwegs geregelt habe und ich weiß auch nicht was danach kommt. Aber ich weiß dass der Alkohol mich bis jetzt fast 13 Jahre meiner Lebenszeit gekostet hat. 13 Jahre Lebenszeit meiner Mutter. Vier Jahre Lebenszeit meiner Freundin.

    Egal wie sehr Du leidest Mark, streiche den Alkohol aus Deiner Welt. Nichts und Niemand ist es Wert sich und seine Lieben so kaputt zu machen.


    lg Maik

  • Ich wollte nicht rechthaberisch klingen. Ich bekomme Hartz IV und habe seit meinem Abrutsch mehr schlecht als recht gearbeitet. Meine besten Jahre versoffen und die Chancen auf eine berufliche Zukunft sehen auch nicht sonderlich gut aus. Die großen Ereignisse, wie Heirat und erste Kinder meiner Freunde habe ich alle verpasst und ich weiß nicht ob ein richtiger Kontakt überhaupt nochmal zustande kommt.

    Das Leben einiger Leute ist dank meiner Sucht sehr viel anders verlaufen las es normalerweise der Fall gewesen wäre. Es fällt schwer da an eine gute Zukunft zu denken, aber ich weiß dass ich meine Baustellen nur nüchtern abarbeiten kann, ohne das sie immer weiter verfallen, bis schließlich nichts mehr da ist zum reparieren.

    Das wollte ich damit sagen. Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächsten Wochen. Ich hoffe Du schaffst es!


    lg Maik

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