• Liebe Nys,
    auch von mir vielen Dank für deinen Ausflug in die Schreibwelt! Es hat beim Lesen deines Beitrags bei mir ganz oft "klick" gemacht.
    Ich habe in der Beziehung mit meinem letzten Partner immer wieder an meinem Verstand gezweifelt. Ich denke, eines der größten Probleme war, dass ich oft dachte, ich kann meiner Wahrnehmung nicht mehr trauen - entweder er spinnt oder ich, aber es kann nicht zwei so grundverschiedene "Wahrheiten" oder Wahrnehmungen der gleichen Situation geben. Ich habe mich daran festgebissen, herauszufinden, wo da der Fehler im System ist.
    Was du schreibst, macht für mich sehr viel Sinn :!::idea:

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Hallo Renate!

    Zitat

    Mein Mitleid hält sich in Grenzen auch wenn das jetzt kalt klingt.
    Ich bin selbst erschrocken über mich!

    Warum solltest du auch viel Mitleid mit ihm haben? Er hat es ja selbst in der Hand aus seinem Leben etwas zu machen. Es ist ihm doch sicherlich bekannt was für gesundheitliche Schäden bei einem so hohen Alkoholkonsum auftreten können.

    Ich empfinde es nicht als kalt sondern als einen Selbstschutz für deine eigene Seele.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Zusammen,
    Also, der Theard hat mich auch sehr zum nachdenken gebracht. Ich denke aber das wir "co´s" nicht erst zum Co in der Beziehung wurden. Unser Denken und Handeln wurde uns auf irgendeine Weise in der Kindheit eingeprägt. Da muss schon mächtig was schief gelaufen sein. Ich habe da viel drüber nachgedacht, wie ich mich nicht nur meinem XY gegenüber verhalten habe, sondern der Umgebung insgesammt. Ich habe mein ganzes Leben nach einer Bestätigung von aussen gesucht. Ich war immer freundlich und nett. Ich war immer hilfsbereit, weil ich halt hören wollte wie wertvoll ich bin. Ich wollte das mich die Leute mögen. Obwohl ich innerlich manchmal sehr erschöpft war und auch mal auf den Tisch hauen wollte. Ich tat es nicht. Denn es könnte ja sein das mich dann jemand nicht mehr mag.
    Das ist was ganz anderes als Selbsliebe, ich habe mich immerzu vergessen, ich habe zu mir immerwieder gesagt, (ach was, das hältst du schon aus).
    Früher habe ich versucht durch gute Noten eine Aufmerksamkeit zu erzwiengen, doch nur die schlechten Noten wurden bestraft, die guten nie gewürdigt, die sollten eine Selbstverständlichkeit sein.
    Ich denke, das ich selber garnicht zu lieben fähig bin. Ich bin ja nichtmal im stande mich selbst zu lieben, den sonst würde ich mir das nicht die ganzen Jahre antun lassen, was nicht nur mein XY sondern auch die angebliechen Freunde gemacht haben. Wir leben nach dem was uns eingeprägt wurde, geauso wie der Alkoholiker, da muss auch eine psychische Störung vorliegen. Er liebt den Alkohol auch nicht, er braucht ihn zum Leben, er braucht ihn sehr stark. Genauso brauchen wir jemanden dem wir helfen können, erst dann fühlen wir uns wieder gut, wir können wieder sagen, ich hab ja alles für ihn getan, ich habe mich für ihn aufgegeben, erst dann füllen wir uns wieder gut, weil wir es nie anders gelernt haben.

    Das hat mit Liebe überhaupt nichts zu tun.

    Obwohl ich hoffe das ich dieses Gefühl irgendwan in der Zukunft zu spüren bekomme, glauabe ich im Moment nicht daran.

    Lg duza

  • Im Grunde ist dieses Streben nach Liebe tatsächlich wohl fest verwurzelt in der Kindheit. Ich selbst war zwar irgendwo ein Wunschkind wurde aber irgendwann nicht mehr als "Kind" wahrgenommen. Die Bestätigung von aussen blieb aus. Ich war den schlimmsten Hänseleien in der Schulzeit ausgesetzt und kann noch heute damit nicht um. Meine Eltern waren nur mit sich beschäftigt und Liebe gab es dort nicht. Ich mußte funktionieren und fungierte bald als Beraterin meiner Mutter. Teils fand ich mich in der Mitte wieder und sollte Partei beziehen.
    Selbst als Kind dachte ich schon darüber nach wie ich meinen Leben ein Ende setzen kann. Das ich diesen Gedanken nicht umsetzte lag später auch daran das ich Bestätigung im Job bekamm. Selbst heute empfinde ich diesen als meine einzige Konstante im Leben.
    Ich denke auch das der Wunsch nach liebe innerlich geblieben ist. Es ist jedoch die verklärte Liebe eines Kindes das in mir ist. Mit Liebesschwüren wie sie durch unsere "nassen" weitergegeben werden - fühlte ich mich wohl am Ziel meiner Wünsche angekommen. Das diese Liebe nicht richtig sein könnte daran hatte ich nie einen zweifel. Zum Glück hat sich das mittlerweile geändert.

  • Liebe Renate und all ihr anderen Foristinnen,
    hier ist mal ein Link zum Thema Liebe von Paddy, wo ich meine, wo schon so alle Gedanken wunderbar drin stehen zu diesem thema. Nur mal so als Anregung.
    Es ist mein Lieblingsthreads udn deshalb mag ich ihn immer gerne weiter empfehlen, weil er so viel über Coabhängigkeit aussagt. bzw aufdeckt, was für ein Verhältnis zwischen co und Alkoholiker besteht.

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic22160.html

  • Danke für das Hervorholen des Links. Ich habe ihn gestern gelesen und wieder einmal gestaunt, welche Schätze hier vergraben sind.

    Ein paar Gedanken noch von mir:

    Wenn ich mich nicht selbst liebe, kann ich niemanden andern richtig lieben, nicht einmal meine Kinder.
    Wenn ich mich selbst nicht annehme, werde ich von anderen nicht angenommen werden und ich werde andere in ihrem Anderssein schwer annehmen können.
    Wenn ich mich selbst nicht genügend schätze und in meinem Wesen respektiere, wie kann ich andere dann in ihrer Persönlichkeit schätzen?

    In diesem Sinn habe ich weder ich ihn noch mein Partner mich "richtig" geliebt.
    In den letzten Phase unseren Ehe war mir klar, dass "Liebe" das letzte Wort wäre, das unsere Beziehung beschreiben würde.
    Es war für mich nur sehr schwierig, mich von meiner Lebenslüge zu verabschieden, eben das zu denken u n d auszusprechen.

    Charlie Chaplin: Selbstliebe. Bitte danach googeln

    LG oldie

  • hi
    liebe mmh...
    Schweres thema. Ich hatte mich schon beim thema fühlt ihr euch geliebt zurückgehalten.

    Ich möchte niemanden absprechen das er nicht lieben kann. Selbstein süchtiger liebt. Nur das halt die sucht stärker ist. Was es in meinen augen auch so tragisch macht.

    Ich habe mich immer trotz alles schlimmen dinge immer geliebt gefühlt, was es für mich immer so schwer machte es zu verstehen.. Ich fühlte unterschwellig immer diese verzweiflung und gehetztheit, die süchtigen anhaftet.

    Aber ich habe gelernt, daß es darauf nicht ankommt. Wichtig ist jetzt für mich ob ich so akzeptieren konnte oder wie ich mein leben führen möchte.
    Ich werde mich nicht mehr im kreise drehen. Er darf mich weiterlieben und ich ihn. Aber es ist nicht mehr lebenswichtiger bestandteil oder vorraussetzung für ein zufriedenes leben.

    Lg
    topas

  • Hallo Topas,
    ich glaube, dass es ganz egal ist, ob der nasse Partner Liebe fühlt oder nicht. Ich denke entscheidend ist die Frage, ob man mit ihm eine befriedigende beziehung führen kann.

    LG
    Frozen Tears

  • Hallo zusammen
    In der partnerschaftlichen Liebe ,sollten beide sie spüren können ,sonst macht es ja keinen Sinn.

    Mein erster Mann (kindervater) liebt mich heute noch,auf seine Art und trotzdem konnte und wollte ich nichtmehr mit ihm (Alkohol) leben.


    LG R..

  • Hallo Renate,
    genau so wie Du es sagst, denke ich auch. Beide sollen die Liebe spüren. Da hilft es ist nicht, wenn ich denke, dass mein Partner mich liebt, so auf seien Art, es aber nicht so spüre. Daher kam mir auch die Idee meines Threads 'Fühlst Du Dich geleibt?'. Das sind nämlich für mich zwei paar Schuhe. Der andere kann mir noch so oft sagen, dass er mich liebt. Wenn er sich aber nicht so verhält, wie ich es mir vorstelle, wie iener der mich liebt sich verhalten sollte, dann ist das für mich ganz nett so wie ein Kompliment, aber ich kann darauf keine beziehung bauen. Es geht alos letztlich nicht einmal so sher um die Liebe, die Gefühle an sich. Es geht mehr um Erwartungen. Welche Erwartungen stelle ich an meinen Partner ( allgemein), damit eine Beziehung mit ihm funktioniert und ich zufrieen bin. Ich will nicht mal sagen, damit ich glücklich bin, denn dafür muß ich selber sorgen. Ich denke da nur an das tägliche Miteinander, damit der Alltag funktioniert, aber auch etwas mehr. Eben das, was auch eine Beziehung von einer Freundschaft unterscheidet.
    Für die alltäglichen Dinge erwarte ich von meinem Partner ein gewisses Maß an Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Verantwortung, Reife. Aber jedem sollte auch ein gewisser Freiraum zustehen.
    Was das Liebesleben angeht möchte ich schon einen Partner, der mir hin und wieder auch eine gewisse Aufmerksamkeit und Zuwendung schenkt. Nette Gesten und hin und wieder auch mal ein Kompliment. Ich möchte nicht an meinem Partner klammern und ich will auch mein Wohlergehen von ihm abhängig machen. Aber ein Partner, der nur noch berauscht sein Leben neben mir herlebt und sich für nichts mehr interessiert,was ich mache und wie es mir geht - das ist keine Beziehung mehr. Man überlegt sich hin und her, ob man sich trennen sollte. Aber im Grunde hat die Sucht schon die Trennung vollzogen. Sie muß nur noch ausgesprochen werden. Da kann die Angst kommen vor der Endgültigkeit. Das Aufgeben der Hoffnung, dass sich jemals etwas ändert. Aber das muß nicht so sein. irgendwann kann theoretisch der Partner eine Therapie machen und trocken werden.
    Dann könnte man neu anfangen. Frage ist also eher: Wie will ich bis dahin leben? Diese Erkenntnis ist mir erst nach einigem Lesen hier in den Threads klar geworden.
    Die Liebe mag da sein, aber sie zeigt sich nicht mehr so.
    Die Beziehung ist offiziell noch vorhanden, aber auch die ist sehr einseitig. Also bleibt mir nur die eine Option mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Das ist alles was ich tun kann.

  • Hallo Paddy
    Ich habe gerade etwas bei sarawen geschrieben ,was hier genau dazu passt,lies doch dort bitte auch einmal.
    Ja die Liebe, ich habe heute lange mit jemanden telefoniert der Liebeskummer hat(ohne Alk Thema)
    Es kann jeden treffen in jedem Alter und es tut immer weh...leider!

    LG R..

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!