• Hallo Jürgen!

    Zitat

    Hallo,

    Co-Abhängige klammern sich in aller Regel deshalb noch an den Alkoholiker, weil sie meinen dass bei Ihnen "allein nichts geht".
    Mit "Liebe" hat das in aller Regel gar nichts (mehr) zu tun.
    Da wird sich konsequent selbst belogen.
    Der Alkoholiker empfindet diese "Liebe" eher als klebrig und lästig.

    LG Jürgen

    Diese Aussage beschäftigt mich jetzt doch etwas, in Sternchens Thread möchte ich nicht darauf antworten deswegen dieser neue Thread.

    Wie kommst du zu solchen pauschalisierenden Aussagen? Co-Abhängige sind grundverschieden das möchte ich jetzt einfach ganz klar betonen.

    Sie einfach in einen Topf zu werfen finde ich genauso verkehrt als ob ich jeden Alkoholkranken als gleich einstufen würde.

    Ob jetzt wer sich an wen klettet sei mal dahingestellt ich habe nie geklettet sondern ihm sogar freigestellt seine 7 Sachen zu nehmen und zu gehen. Ich fand ihn als Klette und habe mich aber leider immer wieder bequatschen lassen das war mein grosser Fehler.

    Zitat

    Der Alkoholiker empfindet diese "Liebe" eher als klebrig und lästig.

    Dann frage ich mich jetzt mal ernsthaft warum so mancher Alkoholiker seinen Co-Abhängigen versucht zurückzuhalten wenn dieser auszubrechen will. Wenn es ihm so lästig ist kann er doch abhauen.

    Für mich hört sich das immer nach Schuldzuweisung an wenn der "böse" Co nicht wäre dannn ......

    Ich weiss das Co-Abhängigkeit krank ist aber das gibt niemandem das Recht herablassend zu urteilen, wir möchten genauso mit Respekt behandelt werden wie der Alkoholiker.

    Schliesslich "eiert" so mancher Alkoholiker genauso rum wie ein Co-Abhängiger und braucht viele Anläufe bis er es schafft. Warum sollte man das dem Co nicht zugestehen?

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo,

    bei meiner Beziehung war es eher umgedreht. Er hing wie eine Klette an mir und nahm mir die Luft zum Atmen.
    Es folgten Fragen ... "wann kommst du nach hause?", "wielange brauchst du um hierher zu mir zu kommen?", "wieso stimmst du alle Termine ohne mich ab?" ... die würden sich hier noch weiter fortsetzen lassen.

    Im Grunde kann eine Co - Abhängigkeit doch sehr unterschiedlich ausfallen. Pauschalisieren lässt sich das doch nicht.

    "Ich möchte zwar schon in gewisser Weise bestimmen was für ihn gut ist aber nicht für mich entscheiden." -> Das war in etwa der Grundsatz nach dem ich mein Leben geführt habe.

    Nun treffe ich jeden Tag für mich Entscheidungen und lerne dabei auch zu Unterscheiden was gut oder schlecht für mich ist.

    Ich empfinde mich nicht als bösen Co der mit seinen Verhaltensweisen dazu beigetragen hat das der Süchtige (mein Vater + Ex) getrunken hat. Der Griff zur Dose erfolgt alleine und dabei habe ich nicht mal die erste gehalten....
    Mein Ex hätte jederzeit gehen können....eine Klette war ich bestimmt nicht.

    Lieben Gruß

    Sarawen

  • Zitat von Speranza


    Wie kommst du zu solchen pauschalisierenden Aussagen? Co-Abhängige sind grundverschieden das möchte ich jetzt einfach ganz klar betonen.

    Sie einfach in einen Topf zu werfen finde ich genauso verkehrt als ob ich jeden Alkoholkranken als gleich einstufen würde.

    Hallo,
    so ist es. In dieser verkürzten Darstellung ist das kein Vorurteil, sondern ein Falschurteil. Bestenfalls wird hier ein Spezialfall geschildert, den es sicher auch gibt. Die (echte) Co-Abhängigkeit ist eine komplizierte Symbiose, wobei Wirt und Parasit zwischenzeitlich auch vertauscht auftreten können, etwa wenn der Alkoholiker noch gut funktioniert und das Familieneinkommen und den Lebensstandard auch des Partners sichert. Im Verlauf der Krankheit wird der Kranke zwar oft zum Parasiten, aber meistens durchaus mit dem Einverständnis des Wirtes, der sich in der Helfer-, Komplizen- und Beschützerrolle als kompetent bestätigen kann. Darüber hinaus hofft er, dass dieser Zustand vorübergeht. Erst mit zunehmender Belastung und Frustration vor allem wegen der ausbleibenden Verbesserung entsteht der Wunsch nach radikaler Veränderung. Leicht ist die nicht zu bewerkstelligen, denn der "Kitt" zwischen Krankem und Partner ist ein Vielkomponenten-Kleber: zum einen natürlich Zuneigung/Liebe, ein ausgeprägtes Verantwortungsgefühl für den anderen, oft eine gemeinsame Verantwortung für Kinder, nicht selten gemeinsame finanzielle Verbindlichkeiten, und ist der Kranke besonders charakterschwach, können noch (emotionale) Erpressung und andere Druckmittel hinzukommen.
    Das Schwert muss konsequent und sehr geschickt geführt werden, um diesen Knoten zu zerschlagen.

    LG Jonas

  • Hallo Jonas!

    Zitat

    Die (echte) Co-Abhängigkeit ist eine komplizierte Symbiose, wobei Wirt und Parasit zwischenzeitlich auch vertauscht auftreten können......

    Was ist für dich eine echte Co-Abhängigkeit? Ich denke halt dass Co-Abhängigkeit sehr krass sein kann, für mich hören sich manche Dinge die ich hier lese oft richtig schrecklich an, so weit wäre ich nie gegangen.

    So wie du es beschreibst trifft es für mich eher den Punkt aber ich sehe es auch so dass die Leidensfähigkeit bei den Einzelnen sehr unterschiedlich ausfallen kann.

    Im Grunde hat der Co-Abhängige ja recht wenn er sich Sorgen um den Alkoholkranken macht da die Sucht schlimmstenfalls zum Tode führen kann.

    Es geht ja um einen Menschen den ich liebe und der sich zugrunde richtet.
    Besonders bei langjährigen Beziehungen bei denen der Alkohol anfangs keine Rolle spielte dauert es oft lange bis man die eigene Machtlosigkeit erkennt und reagiert.

    Für mich kann ich sagen als ich das erkannt habe und darauf gehört habe was ich eigentlich will war der Weg da raus gar nicht mehr schwer.

    Was mich halt störte war diese pauschale Einstufung der Co-Abhängigen und mir geht "der Hut hoch" wenn ich so etwas lese :wink: denn so bin ich ganz und gar nicht.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Zitat von Speranza


    Was ist für dich eine echte Co-Abhängigkeit?

    Guten Morgen,
    leider muss das Attribut "echt" heute oft benutzt werden, um die eigentliche Krankheit von der durch Cyberchondrie (in den 80ern nannte man das Phänomen Morbus Mohl) und fragwürdiger Ratgeberliteratur oktroyierten eingebildeten abzugrenzen. Ich habe an anderer Stelle schon die wichtigsten Merkmale der Co-Abhängigkeit zur Sprache gebracht.
    Der Kranke wird abhängig von der Droge des Partners ohne sie selbst zu konsummieren. Die Droge des Partners steuert das eigene Leben.
    Der Kranke denkt und handelt wie der Drogenabhängige selbst.
    Er wird zum Komplizen des Drogenabhängigen.
    Er beschützt und verwaltet das Drogen-Leben des Partners.
    Er besorgt oft den Alkohol.
    Er verleugnet oder verharmlost den Alkoholkonsum des Partners Außenstehenden gegenüber.

    Um diesen Betroffenen gerecht zu werden, muss die echte Co-Abhängigkeit abgegrenzt werden von u.a.:
    -Menopausalen Krisen ("Torschlusspanik", Frau sucht noch mal das große Abenteuer und schwankt dann zwischen Ehemann und Lover).
    -Liebeskummer und Eifersucht.
    Dabei ist es unerheblich, ob der Partner Alkohol trinkt oder nicht. Die Droge steht hier nicht im Zentrum. Liebeskummer und Eifersucht bleiben, auch wenn der Märchenprinz nur Buttermilch trinkt.

    LG Jonas

  • Hallo Jonas,
    verstehe ich Dich richtig, per Definition ist also die echte Co-Abhaengigkeit an eine stoffliche Sucht gebunden, auch wenn sie der Co-Abhaengige nicht selbst konsumiert. Wuerde ja auch eher dem Namen "Mit-Abhaengig" entsprechen....
    Alles Andere haette dann einen anderen Namen, wobei es durchaus nicht so ist, dass es deswegen nur "Pipifax" und "Weiberkram" ist.
    Mir hat der Begriff "Beziehungs-Sucht" gut gefallen, auch wenn sich einige dagegen gestraeubt haben. Es klingt vielleicht verharmlosend, weniger schlimm .... mangelnder Selbstwert, gefuehlte Unfaehigkeit fuer sich zu bestehen, Helfersyndrom, Ja-sager Reflex, etc, etc, koennen aber ebenso destruktiv sein.
    Wobei es dabei dann nicht ausschlaggebend ist, ob Alkohol oder Buttermilch das Getraenk der Wahl ist, das ist richtig.
    Insofern ist es wohl nur eine begriffliche Ungenauigkeit den Namen "Co-Abhaengig" fuer das alles zu verwenden......dem Leid der Betroffenen ist es egal, wie das dann genau heisst, oder?
    Gruesse, Lindi

  • Na ja,

    Jonas schreibt ja:

    Zitat

    eider muss das Attribut "echt" heute oft benutzt werden, um die eigentliche Krankheit von der durch Cyberchondrie (in den 80ern nannte man das Phänomen Morbus Mohl) und fragwürdiger Ratgeberliteratur oktroyierten eingebildeten abzugrenzen.


    Das heißt in meiner simplen Sprache, dass Jonas die "echte" Coabhängigkeit im Gegensatz zu einer eingebildeten oder eingeredeten Coabhängigkeit (hypochondrischen Co-abhängigkeit :x ) sieht.

    Die öfters im Angehörigenbereich auftauchende Quasi-Entschuldigung "Ich bin ja Co" ist allerdings wenig lösungsorientiert.

    Die inneren und äußeren Beweggründe, die hinter der Verstrickung von Angehörigen mit den Alkoholkranken liegen, sind bunter und vielfältiger, als dass sie sich auf simple Erklärungsmodelle herunterbrechen lassen.

    (.... und einer flog übers Kuckucksnest....)
    LG oldie

  • Zitat von Lindi

    Hallo Jonas,
    verstehe ich Dich richtig, per Definition ist also die echte Co-Abhaengigkeit an eine stoffliche Sucht gebunden, auch wenn sie der Co-Abhaengige nicht selbst konsumiert. Wuerde ja auch eher dem Namen "Mit-Abhaengig" entsprechen....

    Guten Morgen,

    ja, so ist es gemeint, wobei Co-Abhängikeit auch in anderen Bereichen auftreten kann. So muss etwa der Arzt aufpassen, dass er nicht co-abhängig wird. Mir ist ein bemerkenswerter Fall bekannt. Ein Vater stellte der Person seinen kranken Sohn vor, der bis zu dem Zeitpunkt keine Fortschritte gemacht hatte. Die Person behandelte den Sohn erfolgreich, es zeigten sich viel versprechende Fortschritte. Nach der Anbehandlung zogen Vater und Sohn wieder zurück in ihr Heimatland. Leider gab die behandelnde Person dem Vater ihre private Telefonnummer und bot an, Therapieempfehlungen telefonisch zu erteilen bis ein geeigneter Facharzt zur Verfügung steht.
    Dann begann ein regelrechter "Telefonterror". Der Vater rief andauernd an und beteuerte, dass nur die Person seinem Sohn helfen könnte (obwohl die Person natürlich dem Vater einen Arztbrief mitgegeben hatte!). Die Person fühlte sich (das ist ja menschlich) zunächst geschmeichelt und setzte trotz Warnungen seitens der Kollegen die telefonische Behandlung fort. Schon durch die Zeitverschiebung klingelte es Tag und Nacht. Fragte die Person eindringlicher, warum denn der Facharzt vor Ort nicht weiterbehandeln könne, beteuerte der Vater sofort, die könnten das alle nicht und dem Sohn würde es schon wieder viel schlechter gehen.
    Die Person wurde immer tiefer hineingezogen, das Problem des Sohnes beherrschte immer mehr ihr Leben. Schließlich lud der Vater die Person und ihre Familie ein, zu ihm in sein sehr großes Haus zu ziehen (er schickte sogar Fotos), damit sie als "Leibarzt" immer zur Stelle sein könnte. Wenn sie das Angebot nicht annähme, würde es dem Sohn bestimmt immer schlechter gehen.
    Endlich zog die Person die Reißleine, ließ sich am Telefon zunächst verleugnen und besorgte sich dann eine geheime Telefonnummer.

    ...nein, Liebesschmerz ist kein "Weiberkram" (Othello und Werther bestätigen das...). Die Frage ist nur, ob die davon Betroffenen in diesem Forum gut aufgehoben sind.

    LG Jonas

  • Hallo Jonas!

    Zitat

    Der Kranke wird abhängig von der Droge des Partners ohne sie selbst zu konsummieren. Die Droge des Partners steuert das eigene Leben.
    Der Kranke denkt und handelt wie der Drogenabhängige selbst.
    Er wird zum Komplizen des Drogenabhängigen.
    Er beschützt und verwaltet das Drogen-Leben des Partners.
    Er besorgt oft den Alkohol.
    Er verleugnet oder verharmlost den Alkoholkonsum des Partners Außenstehenden gegenüber.

    Da stimme ich dir im Grossen und Ganzen zu - aber warum macht der Co-Abhängige solche Dinge? Ich denke die Co-Abhängigkeit ist nicht immer an eine stoffliche Sucht gebunden. Was ist mit dem Partner der sich auch so verhält ohne dass Alkohol im Spiel ist?

    Aber wie kann ich das unterscheiden? Wenn jemand hier berichtet wie er unter den alkoholischen Eskapaden des Partners leidet und diese noch unterstützt und selber deswegen krank wird trifft für mich der Begriff "Co-abhängig" zu.

    Das schliesst ja nicht aus dass er noch unter anderen Störungen leiden könnte welche das sind kann ich allenfalls vermuten.

    Was ich grundverkehrt finde wenn jemand sich auf seiner Erkrankung "ausruht" und alles damit entschuldigt. In dem Moment in dem ich weiss dass ich an einer Krankheit leide ist es meine Aufgabe alles zu tun damit ich diese Krankheit in den Griff bekomme.

    Genausowenig wie es keinen Grund gibt um zu trinken gibt es auch keinen Grund in einem Zustand zu verharren den ich unerträglich finde.

    Zitat

    -Menopausalen Krisen ("Torschlusspanik", Frau sucht noch mal das große Abenteuer und schwankt dann zwischen Ehemann und Lover).

    Das finde ich nun etwas weit hergeholt es soll auch genug Männer geben die in den dritten Frühling kommen. Für mich ist das einfach ein Indiz dass in der Partnerschaft etwas nicht mehr stimmt.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Der Alkoholabhängige Geliebte wird seine Liebende so lange benutzen, als sie seinen vielfältigen Bedürfnissen nutzt und sie diese bedient.

    Wenn der Widerstand gegen das Trinken größer wird und der Trinker dadurch seín bequemes Leben gefährdet sieht, bekommt sie als klebende Klette die Fußtritte.

    "Liebe" wird nicht nur in Alkoholikerbeziehungen bis zum Erbrechen von beiden Seiten mißbraucht, in erster Linie vom Alkoholkranken.

    Und um das zu erkennen, ist diese Selbsthilfeforum sehr gut geeignet, meine ich.

    LG oldie

    Zielte deine Bezeichnung hypochondrische Co-abhängigkeit auf diese Art Liebesverhältnis?

  • Zitat von Speranza

    Hallo Jonas!

    Da stimme ich dir im Grossen und Ganzen zu - aber warum macht der Co-Abhängige solche Dinge? Ich denke die Co-Abhängigkeit ist nicht immer an eine stoffliche Sucht gebunden. Was ist mit dem Partner der sich auch so verhält ohne dass Alkohol im Spiel ist?

    Hallo,
    ich gehe schon davon aus, dass der "Motor", der in die Co-Abhängigkeit führen kann und sie dann am Leben erhält, in erster Linie Zuneignung/Liebe ist. Was sollte es sonst sein? Wer nicht liebt, wird kaum co-abhängig werden. Dass eine stoffliche Droge zwar meistens aber nicht immer diese Beziehungsproblematik bestimmt, habe ich in meinem angeführten Beispiel gezeigt. Jeder Co-Abhängige könnte sich auch einmal unangenehme Fragen stellen und sie ehrlich beantworten:

    -Ist mein Beziehungsproblem gelöst, wenn der alkoholkranke Partner eine Entgiftung durchführt und danach ein abstinentes Leben führt?

    Für höhrere Einkommensschichten:
    -Habe ich das Alkoholproblem meines Partners so lange geduldet und auch unterstützt, weil ich sein 6-stelligen Jahresgehalt, meinen SUV, unser Eigenheim in guter Lage, meine Designer-Kleidung und meine Shopping-Wochenenden in Paris nicht gefährden wollte? (wer von Abhängigkeit spricht, darf von den Annehmlichkeiten nicht schweigen...).

    LG Jonas

  • Hallo,

    ich denke, ich habe meiner Frustration über "meine ehemalige Co-Abhängige", die mich seit Jahren Ihrerseits in Ihre Süchte hineinzuziehen versucht (hineinzieht), etwas Luft machen müssen.
    Sie Ihrerseits stellt Ihre Süchte auch noch unterschwellig als Ventil für unsere gescheiterte "Beziehung" dar - statt sich selbst mal drum zu kümmern.
    Da bin/war ich nun wieder anders, ich habe immer die Selbstverantwortung für meine Sucht übernommen.
    Ich halte mich einfach ein paar Wochen mit solchen Pauschalaussagen zurück, dann passt es schon.

    LG Jürgen

  • -Ist mein Beziehungsproblem gelöst, wenn der alkoholkranke Partner eine Entgiftung durchführt und danach ein abstinentes Leben führt?

    Nein,meine Beziehungsprobleme wären nicht durch das abstinente Leben meines M. gelöst.Es ist in den Jahren zuviel aufgelaufen, das die Probleme ,durch nicht trinken des Partners ,nicht mehr existent wären.
    Coabhängigkeit gibt es in allen Bereichen,unter Kollegen,Freunden,Therapeuten,Partnern.
    Ich glaube das die Gefahr Coabhängig zu werden in der Kindheit gelegt wird.Überbehütet,vernachlässigt,missbraucht.
    Es ist wie bei allen Erkrankungen,einer ist empfänglicher zu erkranken,andere weniger!
    Das Schlimme ist das das Umfeld,einschliesslich Kirche, die oft auffordert bis zur Selbstaufgabe zu helfen.
    Es heisst ,es gibt keinen Süchtigen ohne Coabhängigen und keinen Coabhängigen ohne Süchtigen.
    Für mich habe ich gelernt,"Ich habe das Recht zu allem !!!nein zu sagen!Dieses"zu allem"ist das Schwierigste!"Ich bin nicht Schuld,auch wenn ich mich so fühle""ich brauche nicht perfekt zu sein"!"Ich darf mich sicher und frei fühlen"

    Lieben Gruss Seekrank

  • Hallo c2...,

    Zitat

    Die (echte) Co-Abhängigkeit ist eine komplizierte Symbiose, wobei Wirt und Parasit zwischenzeitlich auch vertauscht auftreten können, etwa wenn der Alkoholiker noch gut funktioniert und das Familieneinkommen und den Lebensstandard auch des Partners sichert. Im Verlauf der Krankheit wird der Kranke zwar oft zum Parasiten, aber meistens durchaus mit dem Einverständnis des Wirtes, der sich in der Helfer-, Komplizen- und Beschützerrolle als kompetent bestätigen kann.

    sehr schöne Beschreibung. Ich konnte seinerzeit noch in Phase 1 aussteigen, lange bevor ich zum "Parasiten" wurde. Ich bin aber "todsicher", dass sie auch Phase 2 gern mit mir gegangen wäre - aus "Liebe" und Selbstbestätigung in der Helferrolle.
    Sie konnte mir nicht helfen - sie trank übrigens sogar gut mit.

    LG Jürgen

  • Zitat von Seekrank


    Es heisst ,es gibt keinen Süchtigen ohne Coabhängigen (...)

    Meinst du damit den makroökonomischen Zusammenhang? Der Kioskbesitzer, Kneipier, Bierbrauer, Schnapsbrenner, Groß- und Einzelhändler ist natürlich co-abhängig, denn auch wenn er selbst nicht trinkt, ist er auf den Alkoholkonsum seiner Abnehmer dringend angewiesen. Er sorgt auch liebevoll für seine kranken Geschäftspartner, sodass auch desorientierte Alkoholkranke die Ware leicht finden und erinnert sie zusätzlich mit Hilfe von Werbung aller Art daran, nicht den Einkauf von alkoholischen Getränken zu versäumen.

    LG Jonas

  • Zitat von juergenbausf

    Ich konnte seinerzeit noch in Phase 1 aussteigen, lange bevor ich zum "Parasiten" wurde.

    Hallo,
    gut gemacht. Wenn man nach 16 Stunden aus dem Meeting heimkommt, seinen 12-Zylinder in der Doppelgarage abgestellt hat, seinem laufenden Gärtner leutselig zuwinkt und die Gattin seltsam hastig und mit rotfleckigem Gesicht aus dem Schlafgemach stürmt und unverlangt ein Wasserglas voll Single Malt zur Begrüßung reicht, wird es Zeit, die Beziehung zu überdenken...

    LG Jonas

  • Hallo

    Ob in einer solchen Beziehung Opfer und Taeter gibt, bezweifle ich.
    Ich glaube eher, beide Parteien ziehen ihren "fragwuerdigen" nutzen aus dieser Beziehung und gehen Hand in Hand gemeinsam in den Abgrund.

    Auch bin ich mir mittlerweile nicht mehr so sicher, dass die Co's, also auch ich, vom Stoff abhaengig sind. Mindestens bei mir empfand ich es so, dass ich mein Bild von Beziehung und Familie verwilklichen wollte, und das Saufen gehoerte nicht dazu. Natuerlich draengt auch Alk so schoen alles andere in Hintergrund was nicht unangenehm ist.
    Ich glaube, fuer mich persoenlich, dass ich auch ohne Stoff meine Co Rolle ausleben konnte, wenn mich der Partner liesse. Gruende kann man immer finden.
    Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, und mein jetztiger Partner haette das Spiel auch nicht gespielt. So kann ich mich als trockene Co bezeihnen.

    Was glaubt Ihr? Kann man auch Co sein ohne Stoff.?
    Es gibt genug Beispiele, wo Partner den anderen einfach als Aufgabe betrachten, und ihm formen wollen. Auch Co?

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Höchstens und mit großem Vorbehalt "Co-ähnlich" können wir diese Verhaltensweise nennen, sonst würden wir den Begriff Co-Abhängigkeit bis zur Beliebigkeit und damit Unbrauchbarkeit ausdehnen. Was du anführst, fällt deshalb nicht unter die Suchterkrankungen.

    LG Jonas

  • Hallo c2...,

    Zitat

    Hallo,
    gut gemacht. Wenn man nach 16 Stunden aus dem Meeting heimkommt, seinen 12-Zylinder in der Doppelgarage abgestellt hat, seinem laufenden Gärtner leutselig zuwinkt und die Gattin seltsam hastig und mit rotfleckigem Gesicht aus dem Schlafgemach stürmt und unverlangt ein Wasserglas voll Single Malt zur Begrüßung reicht, wird es Zeit, die Beziehung zu überdenken...

    ... Larry Hagman und Dallas lassen grüssen.

    LG Jürgen

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