Männlich, 30 und ganz sicher Alkoholkrank.

  • Guten Morgen Sebastian,

    es ist schön, ohne Brummschädel und ausgeschlafen ins Wochenende zu starten, oder? :wink:
    Gut gemacht! :D

    Das Laufen ist also bereits in deinem virtuellen Notfallkoffer. Da sollten unbedingt auch noch Telefonnummern rein, wo du sofort anrufen und dir Hilfe holen kannst, wenn wieder so eine Situation wie gestern abend eintritt. In solchen Momenten wärst du nämlich vielleicht damit überfordert, die erst mühsam zusammensuchen zu wollen.....
    Es gibt sicher auch bei dir regionale Suchtberatungsstellen, ausserdem Krankenhäuser, die haben auch eine Notfallambulanz. Dann gibt es noch die Telefonseelsorge und ähnliches. Die Nummern stehen im Internet und oft auch in der regionalen Tagespresse.
    Hast du gute Freunde, die Bescheid wissen und die du in solchen Momenten belasten darfst?

    Wo du demnächst mal in aller Ruhe (und vielleicht mit Hilfe) hingucken solltest, sind die Lügengebäude, die du vor anderen und vor allem vor dir selbst aufgebaut hast, wie du schreibst.
    Aus diesem Muster willst du ja sicher raus, aber hab ein bisschen Verständnis dafür, dass deine Mitmenschen in deinem Umfeld, auch deine Lebensgefährtin, ja nicht so schnell wie du sind, d.h. sie haben ja ihre Erfahrungen mit dem "alten" Sebastian, und den neuen müssen sie erst noch kennenlernen im Laufe der Zeit.

    Fang am besten bei dir selber an.
    Erwarte wenig von den anderen, sondern zeig ihnen, dass du lernfähig und verwandlungsfähig bist. Sie sehen es zwar daran, dass du jetzt keinen ALK mehr trinkst, aber im Innern wird noch mehr passieren. Freu dich drauf! :D
    Find ich gut, dass du dich nach einem anderen Therapeuten umgucken willst. Du tust das ja für dich, und wenn deine Partnerin dich da nicht unterstützt (das ist echt traurig... so viele Vorurteile!), dann lass dich trotzdem nicht beirren. Bleib da am Ball!

    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
    LG viola

    Da, wo es piekt, da geht es lang!

  • Guten Morgen Sebastian!

    Guck mal wie du dich fühlen würdst wenn du jetzt einen dicken Katerschädel hättst... im Vergleich zu jetzt... alle Probleme wärn noch ebenso aber Schuldgefühle Schwäche etc wärn noch obendrauf.

    Was du gestern abend geschafft hast war groß. Ja! GROSS! Das sind die Steine auf die du ein Haus bauen kannst. Aber Stück für Stück und mit dem Langweiligsten beginnen, mit dem Fundament :)

    Ich wünsch dir ein Wochenende das dich ein Stück weiterbringt - und das kannst du dir schaffen, es liegt bei dir.

    Respekt und LG, Frank

  • hallo basti

    ich hoffe das es dir heute besser geht. nimm dir die ratschläge mal der reihe nach vor und "arbeite" sie ab. tel nr suchen und so. und schau auch mit welchen freunden du mal in ruhe reden kannst. wie viola schon sagt, es wird nicht einfach. du weißt das es diesmal anders ist, das du diesmal tatsächlich aufhören willst. aber die anderen um dich rum wissen es nicht, wie oft hast du das vorher schon gesagt und nichts getan, du mußt deinem umfeld erst mal beweisen das es dir ernst ist, wenn sie das erkennen werden sie auch ganz anders auf dich zugehen. dazu mußt du aber auch ehrlich mit ihnen reden, auch wenn du dich in grund und boden schämst, wenn es erst mal raus ist wird vieles einfacher, sie werden dann auch bei saufdruck mal für dich da sein. versuch das mal, es nimmt dir auch sehr viel druck.


    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hi,

    nicht viel zu berichten. Besonders gut fühl ich mich nicht, aber bin nüchtern. Habe heut 6 Stunden gearbeitet. Frau und Ihre Tochter sind nicht da, daher war es hier (und ist immer noch) allein mit meinem Baby sehr ruhig. Allerdings würd ich selber gern mal wieder ein wenig "vor die Tür". Da die beiden aber sicher noch länger wegbleiben, werde ich gleich schlafen gehen und das wars dann.

    Es grüßt herzlich

    Sebastian

  • Hi Sebastian,


    schön dass Du nichts getrunken hast. In dieser Zeit jetzt ist es wirklich wichtig dass Du Dir Hilfe suchst. Leute mit denen Du reden kannst, die Dich weiterbringen. Du hast einen harten Weg vor Dir, wie Du Gestern gemerkt hast.

    Hol Dir bitte alle Hilfe die Du in Deiner Stadt bekommen kannst, sonst geht es das nächste Mal vielleicht nicht so glimpflich aus. Ich weiß nicht was ich sonst noch schreiben soll, denn alle wichtigen Dinge wurden bereits angesprochen. Es ist wirklich sehr wichtig jetzt nicht in nen Stillstand zu kommen, denn dann schleichen sich Leichtsinn oder Frust ein.

    Mach was draus Sebastian, ich wünsch Dir dass Dus schaffst!


    LG Maik

  • hallo sebastian

    schön das du nicht getrunken hast.

    du solltest dir wirklich alle hilfe holen, die du bekommen kannst.

    ich wünsch dir viel kraft

    NNGNeo

  • Hi Maik,

    ich sehe das momentan ähnlich. Ich habe heute verschiedene Suchtstellen angerufen. Aber nur AB´s dran gehabt.

    Versuche ich am Montag halt nochmal.

    Ich halte Dich auf dem laufenden

    LG Sebastian

  • Hallo

    nichts zu berichten.

    Obwohl, ich kann nur sagen, dass das WE überstanden ist. Also wenn meine Aggressionen/Nervosität mit dem Alkohol(-verspäteten)entzug zusammenhängt, muss ich sagen, dass das ganz schön heftig war. Seit gestern schon gehts eigentlich wieder. Bin entspannter, nicht mehr so nervös und auch wieder freundlich. Müde bin ich allerdings extremst.

    Das wärs auch wieder.

    Schönen Tag wünscht

    Sebastian

  • hallo sebastian

    was machst du denn, wenn du das nächste mal so einen suchtanfall bekommst?

    ich bin schon mitten in der nacht rausgegangen und war spazieren. mein geld hab ich bewusst zu hause gelassen, damit ich nicht unterwegs auf dumme gedanken kommen konnte. ohne geld konnte ich mir ja auch nichts kaufen.

    das hat mir schon oft geholfen am anfang.

    gruß
    NNGNeo

  • Hi Sebastian,


    hoffe Du hältst weiterhin durch und Dir gehts gut. Ich habe ganz am Anfang auch den Kaffee reduziert oder ganz weggelassen, weil der mich auch immer irgendwie komisch rauf gebracht hat. Gerade versuche ich ihn wieder wegzulassen, weil es schon wieder ganz schön viel wird. Gar nicht mal so einfach...

    Wenn Du müde bist dann schlafe, falls Du nicht gerade auf Arbeit bist natürlich. Was ich damit meine, Du befindest Dich in einer absoluten Ausnahmesituation. Tue einfach das was Dein Körper möchte (nein keinen Alkohol). Hör mal richtig in Dich hinein, probier mal ein bißchen was aus, auch wenn Du einfach mal spät Abends spazieren gehst, wie NNGNeo schon schrieb.


    Alles ist erlaubt, wenn es Dir weiterhilft. Ich wünsch Dir nen ruhigen Tag und weiterhin Kraft.


    LG Maik

  • Hallo liebe Leute,

    melde mich heute mal zurück aus dem Wahnsinn. Meine Lebensgefährtin steht gerade vor mir und brüllt mich an. Irgendwie ist das alles surreal. Mittlerweile sehe ich tatsächlich etwas klarer (so habe ich zumindest das Gefühl) und ich denke, dass meine Frau eine nicht kritikfähige Person ist. Sie steht vor mir und hält mir allerlei Sachen vor. Sie versteht vieles nicht.

    Ich verstehe einiges. Und ich verstehe, dass Sie mich ÜBERHAUPT nicht in dem unterstützt was ich mache. Sie hat das kein einziges Mal erwähnt (ich bin übrigens immer noch trocken-wie die Wüste Gobi) und kein Interesse. Es ist nicht so, dass es die Situation schon einmal gab. Es ist das erste Mal, dass ich in dieser Situation stecke.

    Ich weiß, dass ich vieles falsch gemacht habe und auch vieles falsch mache. Aber ICH weiß das. Und ich gebe es zu und versuche die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.

    Naja, mein immer noch eskalationsfreudiger täglicher Wahnsinn. Obwohl ich nach diesem schrecklichen Saufdruck-WE total ruhig bin. Freundlich und -wie gesagt- recht klar im Kopf bin. Schade, dass ich keinerlei Unterstützung bekomme. Mein bester Freund hält es immer noch für absurd, dass ich ein Alkoholproblem hab. Meinen insgesamt drei Geschwistern hab ich mittlerweile meine schlimmste Alk-Zeit (die mit der täglichen Flasche 0,7Rum)gestanden. Aber auch die scheint das nur peripher zu tangieren, wie man früher gern mal gesagt hat. Habe bei der Caritas angerufen. Termin: Mitte August. Habe dankend abgelehnt. Was wäre, wenn ich wirklich so wie am WE dringend Hilfe benötigen würde? Scheinbar sind das hier wie in vielen anderen Stellen meiner Stadt auch, Hinterwäldler, die den Ernst der Lage nicht sehen.

    Bleibt noch eine Anlaufstelle, die ich hier gefunden habe. Ansonsten gibts nur SHG´s. Aber ich weiß, dass mir nur ein Therapeut helfen kann. Es geht bei mir nicht hauptsächlich darum, dass ich jetzt immer noch meine Flasche Schnaps täglich brauche. Es geht in aller erster Linie darum, dass ich -sollte ich mal wieder in so eine schwierige Zeit kommen- dass ich GENAU dann nicht wieder in diesen schlimmen Sauftrott falle. Dafür muss ich langfristige Hilfe bekommen.

    Frau steht wieder vor mir und hat immer noch viel zu brüllen. Aber naja, an Alkohl denke ich im Moment sehr wenig. Auch wenn alles andere scheiße ist, so saufe ich zumindest nicht.

    Ich wünsche euch zumindest einen schönen Abend und danke euch wirklich von ganzem Herzen, dass Ihr mich seit dem 04.07.2013 davor bewahrt zu trinken :)

    Es grüßt euch HERZLICHST

    Sebastian

  • Hallo sebastian,

    ich war eine lange Zeit nicht hier im Forum und habe deinen Thread auch deswegen nur kurz überflogen . Ich bitte dich so zu schreiben das kein Erkennungswert Dritter, die im Internet mit lesen, gegeben ist . Danke.

    Nun lese ich auch deinen ganzen Frust und vereinzelt von Vorhaben . Ich rolle mal das Feld neu auf und wollte mal wissen was du denn für deine Trockenheit getan hast außer das Glas weg zu stellen ?

    Orientieren an meiner Frage, kannst du dich an den Grundbausteine.
    Kennst du diese?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Sebastian,

    du schreibst: " Ansonsten gibts nur SHG´s.".
    Warum "nur"? Das ist (erstmal) viel. Sehr viel!!

    Geh da hin. Nimm es als Überbrückung bis sich das auftut was du als "echte Therapie" empfinden magst...noch. Vielleicht stellst du fest daß das SHG-Ding eine echte Therapie IST und viel mehr als nur ein Notnagel: du wärst da nicht der Erste (kann ich für mich so sagen mal als Beispiel)

    Du siehst daß du nicht alllein bist und auch nix Besonderes. Probier es einfach mal aus. Das Fachlich-Therapeutische kommt schon: das schließt ja nicht aus. Und es führt dich eh wieder auf das SHG-Gleis... weil das nicht zu ersetzen ist....

    Bleib dran!

  • Hallo liebe Leute,

    melde mich gern mal wieder zurück. Trotz aller Umstände (Urlaub hinter mir-Sonntag erst zurückgekommen) bin ich trocken geblieben und bin felsenfest entschlossen es zu bleiben. Am Freitag gehts dann tatsächlich mit einer Psychotherapie los.

    Ich hoffe bei euch ist es so sonnig wie bei mir und wünsche euch einen angenehmen Resttag.

    Nochmals Danke für jede Unterstützung von euch. ICH BIN TROCKEN :)

    Es grüßt euch herzlichst

    Sebastian

  • Dann mal noch eine Frage. Wie geht Ihr eigentlich damit um, wenn jemand euch (zum Beispiel ein Arbeitskollege, der nichts von der Trinksucht weiß) begeistert davon erzählt wie toll jenes und wie super ein anderes Bier ist; also allgemein ein lockeres Gespräch zwischen "Bekannten" zum Thema Bier/Alk.

    Im Moment gebe ich "kleinbei" und gebe auch mein Bestes dazu, dass jenes Weizen gut schmeckt, etc.

    Oder ist es bei euch so, dass Ihr sofort demjenigen ne virtuelle Backpfeife verpasst indem Ihr das Gespräch mit der Aussage, dass Ihr Alkkrank seid, abrupt beendet?

    Es grüßt

    Sebastian

  • Hallo Sebastian,

    also ich ging von Anfang an ganz offen damit um. So erspare ich mir diese Fragen und bisher habe ich auch keine negativen Erfahrungen damit gemacht. ;)
    Ich bin sowieso ein sehr offener Mensch, andere haben damit vielleicht mehr Probleme.

    Viele Grüße
    Verena

  • hallo sebastian

    mit allen menschen, mit den ich näheren kontakt habe, habe ich von meiner alkoholkrankheit erzählt. dazu gehören auch die arbeitskollegen.

    und sollte mich doch mal jemand darauf ansprechen, der nichts davon weiß, dann sage ich, ich trinke keinen alkohol. wenn er mehr wissen möchte, kann er ruhig fragen, dann hab ich kein problem damit es auch offen auszusprechen.

    gruß
    NNGNeo

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!