• Hallo Ihr,
    Ich bin jetzt freigeschaltet und möchte mich hier nochmal vorstellen.
    Erstmal kurz zum momentanen Stand der Dinge:
    Ich bin jetzt seit 11.3.2013 trocken, besuche 2 SHG und mache eine ambulante Entwöhnungstherapie.

    Das hatte ich im Vorstellungsbereich vor einer Woche geschrieben:

    Wie gesagt, das hatte ich vor einer Woche geschrieben.
    Im Moment geht es mir nicht mehr so gut, wie zu diesem Zeitpunkt.
    Übermorgen zieht meine Familie aus und das nagt sehr an mir. Ich kann dem Druck im Moment standhalten, aber ich habe Angst vor nächster Woche, wenn ich heimkomme in ein halbleeres Haus.
    Andererseits ist dann endlich der Schlussstrich gezogen und ich kann mein neues Leben beginnen, ohne täglich meine Frau sehen zu müssen.
    Das war der härteste Part in den letzten Monaten: mit meiner Frau zusammenzuleben, ohne die Chance zu kriegen, all dass wiedergutzumachen, was ich in den letzten Jahren versäumt habe.
    Sie in den Arm zu nehmen, mit Ihr zu reden, für sie und die Kinder dazusein.
    Dinge, die ich jetzt wo ich trocken bin wieder machen kann und mich geradezu verzehre danach, sie zu tun... aber ich darf nicht... :(

    Dieses Gefühl der Ungerechtigkeit ist mit das Schlimmste. Ich habe erkannt, daß ich ein Alkoholproblem habe, daß ich meine Familie jahrelang vernachlässigt habe, weil ich zu beschäftigt mit Trinken und seinen Auswirkungenen war. All das habe ich erkannt und abgestellt, aber ich bekomme keine 2.Chance.

    Und da kommt der kleine Teufel im Hinterkopf und flüstert: Wenn du die Chance nicht kriegst, dann ist es doch egal, dann mach dir doch ein Bier auf.

    NEIN! Ich habe mein bisheriges Leben, meine Familie und vieles versoffen, aber ich habe immernoch 2 Kinder, die mich lieben und einen ( wieder)gesunden Körper.
    Ich will mein neues Leben leben! Trocken und irgendwann wieder glücklich!

    Liebe Grüsse an Euch alle!
    Writer

    Don't waste your time, always searching for those wasted years!

  • Hallo Writer,

    herzlich willkommen hier im Forum :)

    Es tut mir sehr leid, dass Deine Familie auszieht. Das ist sicher eine sehr schwere Zeit für Dich.

    Zitat

    Und da kommt der kleine Teufel im Hinterkopf und flüstert: Wenn du die Chance nicht kriegst, dann ist es doch egal, dann mach dir doch ein Bier auf.

    ja, der kleine Teufel steht immer parat und wartet, aber mit der Zeit wird er leiser :wink:

    Zitat

    NEIN! Ich habe mein bisheriges Leben, meine Familie und vieles versoffen, aber ich habe immernoch 2 Kinder, die mich lieben und einen ( wieder)gesunden Körper.
    Ich will mein neues Leben leben! Trocken und irgendwann wieder glücklich!

    Das hört sich doch gut an. Natürlich lohnt es sich, Deine Kinder werden es Dir danken (und Du selber natürlich auch). Bleib dran.

    LG Pink-Lady

  • Hallo Writer,

    herzlich Wiillkommen hier im Forum!

    Ich finde es gut, dass Du Dich in dieser schwierigen Zeit mit uns austauschen möchtest. Vielleicht hilft Dir das Schreiben neben SHG und ambulanter Entwöhnungstherapie beim Sortieren?

    Es tut mir leid, dass Deine Familie auszieht, aber Du schriebst ja selbst, dass die letzten Monate im Zusammenleben mit Deiner Frau für Dich nicht einfach waren.

    Du hast jetzt eine Menge aufzuarbeiten und das gilt auch für Deine Frau, die ja auch ihre Zeit braucht, wieder Vertrauen aufzubauen.

    Nur weil Du jetzt einige Monate keinen Alk mehr trinkst, lösen sich die familiären Probleme, die durch Dein Trinken entstanden sind, nicht einfach in Luft auf. Lass Dir und Deiner Frau Zeit, dass jede/r seine/ihre Baustellen angeht.

    Und, wer weiß, vielleicht bekommst Du eine 2. Chance? Nämlich dann, wenn Deine Familie sieht, dass Du ernsthaft auf Deinem trockenen Weg unterwegs bist und Dich veränderst. Deswegen ist es überhaupt nicht egal, wenn Du den Einflüsterungsversuchen des Teufelchens nachgibst und Dir wieder ein Bier reinkippst.

    Schick das Teufelchen zum Teufel :!:

    Alles Gute und einen guten Austausch wünsche ich Dir,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo Pink-Lady und Samsara,
    erstmal danke für Euer Willkommen und die lieben Worte!!

    So jetzt ist es soweit: Die Kinder sind bei Oma und Opa, meine Frau in ihrer neuen Wohnung und schlagartig wird mir bewusst, daß ich allein bin.
    Allein, im Sinn von Einsam...
    Eigentlich wollte ich schon heute zu meinen Eltern fahren (der eigentliche Umzug ist morgen), hab mich aber kurzfristig entschieden, erst morgen früh zu fahren...
    Das war vielleicht ein Fehler.
    Ich hab noch ein bischen rumgeräumt, Musik gehört und plötzlich hatte ich einen Heulanfall und es ging mir schlagartig besch.....
    Ich hab dann mit meinem besten Freund telefoniert, mit ihm gequatscht und für morgen einen Bootsausflug mit ihm geplant, daran halt ich mich jetzt fest. Und ja das Schreiben hier hilft auch.

    Samsara :
    Ich fürchte bei meiner Frau bekomme ich keine 2. Chance... Sie hat schon einen Neuen, der morgen auch zum Umzug kommt... :(

    Zitat

    Schick das Teufelchen zum Teufel Ausrufezeichen


    Aber damit hast Du natürlich absolut recht! :)
    Ich werds beherzigen!!

    So und jetzt überleg ich mir, wie ich den Abend gestalte. Vielleicht geh ich ins Kino, allein!!

    Liebe Grüße
    Writer

    Don't waste your time, always searching for those wasted years!

  • Hallo Writer,

    auch von mir erstmal ein herzliches Hallo.

    Da hast Du ein ganz schönes Päckchen zu tragen...ein Päckchen, das Dir letztendlich der Alkoholkonsum eingebrockt hat.
    Das solltest Du Dir vor Augen führen, wenn Du das nächste Mal dran denkst, doch nachzugeben.
    Alleine ins Kino...bist Du Dir sicher, daß Du da zurechtkommst ? Ich meine, wenn niemand da ist, der Dich im Notfall davon abhält, in einer schlimmen Phase nen Fehler zu begehen.
    Falls Du Dich doch fürs Kino entscheiden solltest, würde ich Dir den modernen Edward mit den Scherenhänden (der mit den krassen Kotletten) ans Herz legen...den führ ich mir heut abend auch zu Gemüte und ich geh davon aus, daß der Film nicht allzu rührselig ist :)
    Du merkst schon, ich will Dich etwas aufmuntern...vielleicht klappt es ja.
    Es ist wirklich so:
    Ohne Alkohol ist zwar nicht alles prima, aber alles besser. Und ne zweite Chance im Leben bekommt man immer...das erfährst Du grad am eigenen Leib...ich meine damit Deine Entscheidung, noch rechtzeitig aus dem entgleisenden Zug rauszuspringen.

    Es geht immer weiter...

    LG Andreas

  • Da bin ich wieder!
    Das mit dem Kino wurde leider nix. In meinem Kleinstadt- Kino lief nichts, was mich irgendwie angemacht hätte. Der moderne Edward mit den Scherenhänden hätte gepasst :) Danke Carpenter für den Tip!
    Ich habe den Abend dennoch überstanden...

    Gestern hab ich dann mit meinem besten Freund eine schöne Kanu- Flussfahrt unternommen, mit anschliessendem Grillen und Zusammensitzen bei Saftschorle/ Limo etc.
    Ich konnte mir meinen Frust von der Seele quatschen und die Freundin des Freundes, die ehemals die beste Freundin meiner Frau war ( hat das irgendwer kapiert? :roll: ) hat mich darin bestärkt, daß die Art und Weise der Trennung in Ihren Augen nicht ok ist und ich eine Chance verdient hätte...
    Ändert zwar nichts, tut aber gut sowas von weiblicher Seite zu hören.

    Spätabends bin ich dann heim, ins (fast) leere Haus... war nicht schön...
    Das Aufwachen war noch weniger schön...
    Ich habe aber dann sofort angefangen das Wohnzimmer restlos auszuräumen, hab mir eine Parkettschleifmaschine besorgt und heute geschliffen, gespachtelt, gewachst usw. usw. und plötzlich war der Tag rum.
    Meine Frau kam nochmal kurz vorbei, weil sie einiges vergessen hatte. Naja ich habs überlebt...
    Morgen und übermorgen werde ich streichen und wieder einräumen, ich hab ein paar Bilder/ Poster bestellt, ich hoffe sie kommen rechtzeitig.
    Neues Leben- Neue Optik

    Auf jeden Fall habe ich dem kleinen Teufel heute keine Zeit gelassen sich zu melden.
    Ich sollte mir aber Gedanken über meinen Spezi- Konsum machen. Zuckerwasser ist auch keine Lösung :wink:

    Liebe Grüße an Euch alle
    Writer

    Don't waste your time, always searching for those wasted years!

  • Hallo Forum,
    Drei Tage voller Arbeit im Haus liegen hinter mir. Das Wohnzimmer ist von Grund auf restauriert, Boden abgeschliffen und gewachst. Wände neu gestrichen. Weiß, mit einem schicken apfelgrünen Streifen auf 2 Wänden.
    Morgen wird wieder eingeräumt und zwar ganz anders, als vorher.

    Ganz anders als vorher.... das ist der Punkt. Zum einen hilft mir die neue Optik die Trennung zu ertragen, zum anderen ist es auch ein Zeichen für mein neues trockenes Leben.
    Im alten Wohnzimmer wurde Alkohol getrunken, im neuen nicht!

    Meine Tage sind also im Moment ausgefüllt und ich habe keinen Gedanken an Alkohol verschwendet.
    Mit Gedanken an meine Frau (für mich ist sie immer noch meine ) sieht es ganz anders aus, aber dafür ist das hier wohl das falsche Forum...

    Also die Tage sind kein Problem, aber die Abende.
    Heute dachte ich mir, ruf doch einen Freund an, und mach irgendwas schönes, Kino, Biergarten ( dieser Ort bedarf eines neuen Namens!!!- Speisen und Getränke- Outdoorarea, z.B.) oder so.
    Das Problem ist, ich habe keine Freunde hier... zumindest keine mehr...
    Meine wirklichen Freunde leben alle mind. 50 km weit weg und alle, die ich hier als Freunde betrachtet habe/ oder noch betrachte sind dem Bier sehr zugetan...
    Ich möchte nicht sagen, daß sie alle ein Alkoholproblem haben, aber um 19.00 haben sie mit ziemlicher Sicherheit schon ein Bier intus und sind von der Vorstellung mit einem trockenen Alkoholiker weg zu gehen, sicher nicht begeistert.
    Und Ich bin von der Vorstellung auch nicht begeistert, mit jemandem wegzugehen, der eine Fahne hat und wahrscheinlich neben mir Bier konsumiert.
    Auch Gestern in der SHG sagte XY, sie wäre nach der Trennung oft mit Freundinnen weggegangen um sich abzulenken... und spätestens heute wurde mir so Recht bewusst, ich habe niemanden...
    Mit diesem Bewusstsein, fühle ich mich noch einsamer.

    Wie war das bei Euch mit alten, bzw. neuen Freunden in Eurer trockenen Anfangsphase?
    Ich mein, mit 40+ geht man schliesslich nicht mehr einfach so raus und sucht und findet.

    Nachdenklich...
    Sven
    P.S. Ja ich unterschreibe jetzt mit meinem echten Namen, Pseudonym ist mir zu doof... und wenn die NSA wissen will das ich Alkoholiker bin, Bitte, jetzt wisst Ihrs!

    Don't waste your time, always searching for those wasted years!

  • Hallo Sven,

    auch von mir ein herzliches Willkommen. Es wohl war, das es mit 40 dann nicht mehr so einfach ist neue Freunde zu finden:

    Zitat von Writer

    Ich mein, mit 40+ geht man schliesslich nicht mehr einfach so raus und sucht und findet.

    Wenn wenn dann auch noch allein ist, getraut man sich ja schon fast nicht mehr überhaupt irgendwo hinzugehen.

    Eine schöne Möglichkeit ist aber, sich einem (oder mehreren) Vereinen anzuschließen.

    Du hast in einem vorherigen Beitrag geschrieben:

    Zitat von Writer

    Gestern hab ich dann mit meinem besten Freund eine schöne Kanu- Flussfahrt unternommen, mit anschliessendem Grillen und Zusammensitzen bei Saftschorle/ Limo etc.



    Wenn du an soetwas Spass hast, such dir doch einen Verein (Kanu, Kajak) in deiner Nähe. Gibt es ganz sicher auch in / um München. Paddler sind meist ganz nette, offene, gesellige Menschen.

    Schöne Ausfahrten, wöchentliches Trainig, mit anschließendem Beisammensein bei Speis und Trank, Grillabende oder sonstwas sind da eigentlich immer an der Tagesordnung.

    Bin jetzt selbst seit einiger Zeit in einem Verein und es macht mir rießigen Spass. Alkohol spielt dort meist keine große Rolle, da es meist Menschen sind, welche die Natur und den Sport lieben. Hab ich zumindest jetzt so erlebt.

    Viele Grüsse
    Zotti

  • Hallo Sven,


    das mit Deiner Frau tut mir leid. Ich finde es aber gut dass Du durchhälst, es ist der einzige Weg der funktioniert.

    Ich habe auch einen Freund der trinkt. Als ich mit ihm nach meinem ersten Jahr Abstinenz gesprochen habe, fragte ich ihn ob ich ihm irgendwie helfen könne sich Hilfe zu suchen, um auch mit dem Trinken aufzuhören. Er sagte mir dass er schon gerne aufhören würde, aber er so einsam ist und deshalb nicht aufhören kann. Er wohnt in meiner Stadt. Also trinkt er weil er einsam ist, oder ist er einsam weil er trinkt?

    Ich habe den Kontakt zu allen meinen Freunden komplett abgebrochen. Ich muß aber dazu sagen dass ich vorher auch nicht so den Kontakt zu ihnen hatte, weil ich meißtens alleine zuhause getrunken habe und dadurch auch vereinsamt bin, wenn man das so sagen kann, ich meine was die Freunde angeht. Ich kanns mir heute nicht mehr vorstellen, aber ich weiß dass ich früher sehr viele Freunde hatte und dass das schön war...

    Na jedenfalls hab ich mich seit über einem Jahr (15 Monate bin ich jetzt ohne Alkohol) komplett zurückgezogen und mache erstmal mein eigenes Ding. Sport, Fahrrad, Garten, Führerschein. Mit meiner Freundin läuft es auch wieder besser, war auch kurz vor dem Aus. Ist bestimmt hart jetzt, alles um Dich herum und der Alkoholteufel ruft und will Dich wieder zurückhaben, aber Sven gib jetzt bitte nicht nach, auf keinen Fall.

    Gib der Sache Zeit und Du wirst sehen, dass ganz langsam alles wieder besser wird. Bei mir hat es fast ein Jahr gedauert, bis ich wieder zu mir gefunden habe. Ist ist ein steiniger und schwieriger Weg, aber er lohnt sich. Viele Dinge relativieren sich mit der Zeit, Du mußt halt bloß durchhalten und egal wie schlecht es Dir geht, hau irgendwas zu brei, aber fass keinen Alkohol mehr an, sonst wird alles nur noch schlimmer.

    Mit der Zeit wirst Du auch Möglichkeiten für Dich finden um neue Leute kennenzulernen, einen Weg mit Deiner Frau auszukommen und ein trockener Vater für Deine Kinder zu sein.

    Du brauchst jetzt viel Geduld. Wie bei so vielen Dingen ist auch Zeit der Schlüssel zum Erfolg. Ich wünsche Dir Kraft und Mut Sven. Willkommen im Forum.


    LG Maik


    P.S.: Das mit dem neuen Zimmer ist eine gute Idee. Veränderungen sind jetzt gut für Dich, denn so kann das Gehirn neue Verknüpfungen erstellen und überschreibt nach und nach die alten Verseuchten. Biergärten, etc. würde ich eine ganze Weile meiden, denn das sind z.B. alte Verknüpfungen im Gehirn, die Du überschreiben solltest. Mach am besten viele neue Dinge und mach alte Sachen anders, einfach irgendwie anders. Hört sich komisch an, aber klappt ;)

  • Hallo Sven,

    ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Nur um die etwas Mut zu machen, auch ich habe zu meinen früheren Freunden den Kontakt abgebrochen. Es sind lediglich 2 Freundinnen übrig geblieben, die nicht trinken. Du wirst neue Freunde finden, keine Frage. Über ein Hobby lernt man unweigerlich Menschen kennen. Da musst Du Dich erst einmal überwinden und etwas alleine anfangen. Durch das Nicht-Trinken gehen wir viel offener auf fremde Menschen zu, wirste noch merken :wink:

    Kopf hoch.

    LG Pink-Lady

  • Hallo Ihr!
    Danke für Euren Zuspruch!
    Ich fange an zu akzeptieren, daß ich mir neue Freunde suchen muss (darf?).
    Ich dachte lange, ich brauche das nicht. Als ich noch in der Klinik das erste mal hörte, man soll/ muss/ wird sich einen neuen Freundeskreis suchen, dachte ich, meine Freunde sind doch keine Säufer vom Bahnhofskiosk, die mich zum Saufen animieren.
    Ich hatte selber noch dieses Bild von Alkoholikern im Kopf... ich war anders. Ein besserer Alkoholiker. :oops:
    Aber wie war es denn wirklich? Nach Feierabend stand ich in der Garage/ Keller und immer kam jemand vorbei und ich hatte immer eine Ausrede für meine Frau: Tut mir leid, der XY ist noch schnell vorbei gekommen, wir müssen noch dies und das besprechen...
    Jeden Abend standen 2-5 Mann bei mir rum.
    Seit ich trocken bin, kommt kein Mensch mehr vorbei. Seltsam oder? ;)

    Soviel für den Moment...
    Grüße Sven.

    Don't waste your time, always searching for those wasted years!

  • Hallo Sven,

    Dem brauchst du nicht nachtrauern:

    Zitat von Writer

    Jeden Abend standen 2-5 Mann bei mir rum.
    Seit ich trocken bin, kommt kein Mensch mehr vorbei. Seltsam oder? ;)

    Irgendwann werde "neue" Leute da stehen und ihr werdet über eure Hobbys plaudern, oder die nächsten Unternehmungen planen.

    Viele Grüsse
    Zotti

  • Hallo Sven,

    Zitat

    Ich mein, mit 40+ geht man schliesslich nicht mehr einfach so raus und sucht und findet.

    Ich bin 50+ und habe über einen Wanderverein neue Kontakte geknüpft. Ich war schon immer gerne in der Natur und die Wanderaktivitäten haben mir gerade in der ersten Zeit sehr geholfen, meine damals *leeren* Wochenende zu füllen. Zudem hatte mir sehr viel Spaß, ich kam angenehm müde nach Hause und habe viel in meiner näheren und weiteren Umgebung gesehen.

    Ich bin mir sicher, wenn Du Dir neue Hobbies suchst, entstehen darüber auch neue Kontakte - das dauert allerdings seine Zeit. Aber die hast Du ja sicher :)

    Dass sich da jetzt nicht mehr die Leute vor Deiner Garage tummeln, wundert mich nicht, denn es fehlt nun ja der gemeinsame *Klebstoff* Alk....

    Ich wünsche Dir ein zufriedenes Wochenende,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo Sven

    willkommen im Forum. Freunde aus der nassen Zeit sind mir erhalten geblieben, die auch meinen geraden ,nach de Grundbausteinen ausgelegten Weg mitgingen . Die Saufkumpanen sind zu Recht weggebrochen, da es nur der Suff war der uns zusammenhielt. Wenn diese bei dir wegbrechen, dann frage dich mal warum sie den bei dir rumstanden ?

    Ich hatte jahrelang mein Leben auch auf das Saufen ausgelegt und dachte es gibt keines mehr danach . Als ich mit 43 aufhörte, hatte ich auch diese gleichen "Nassen Gedanken" Mehr war es nämlich nicht, da ich ja nur das leben mit Suff und keines ohne Suff kannte . Das macht erst mal nachdenklich.

    Nun hast du in deinem Leben , deine Freunde auch irgendwann kennen gelernt . Sie waren ja auch nicht gleich da. In deiner Bude waren sicherlich auch nicht jeder von der Straße sondern "ausgesuchte oder tolerierte .

    Wenn du dein Leben änderst, das unvermeidbar ist , dann ändern sich auch mit der Zeit deine Ansichten was Freundschaft überhaupt bedeutet .

    Und da es mehr Nichtalkoholiker als Alkoholiker gibt, stehen die Chance weitaus höher , neue Bekannte zu finde .

    Geduld junger Mann, dann wird das schon.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Guten Morgen liebes Forum,
    Der Regen ist vorbei, die Sonne scheint durchs Fenster und dennoch ist in mir diese Leere.
    Keine spielenden und streitenden Kinder, keine Frau die im Haus rumkruscht. Diese Stille ist nicht schön.
    Wie haben die Fanta 4 gesungen: Davor wars schöner allein zu sein.
    Aber heute nachmittag werde ich wegfahren, meine ganz ganz alte Clique trifft sich nach über 20 Jahren zum grillen am Baggersee.
    Nachdem das vor meiner Saufzeit war kanns nur gut sein.
    Die Zeit bis dahin werde ich mit Hausarbeit überbrücken.
    Wäsche waschen, wischen usw. sind alles Tätigkeiten, die ich in meiner nassen Zeit so gut wie nie gemacht habe, ist also Veränderung und das ist gut. :)

    @ Hartmut:

    Zitat

    Und da es mehr Nichtalkoholiker als Alkoholiker gibt, stehen die Chance weitaus höher , neue Bekannte zu finde .


    Bist du dir sicher, mit den Nichtalkoholikern? Wenn ich mich so umschaue, habe ich doch berechtigte Zweifel. Zumindest Mißbräuchler gibt es mehr als alle anderen.

    Samsara :

    Zitat

    Ich bin mir sicher, wenn Du Dir neue Hobbies suchst, entstehen darüber auch neue Kontakte - das dauert allerdings seine Zeit. Aber die hast Du ja sicher Smilie


    Ich spiele mit dem Gedanken in einen Verein zu gehen, Bogenschiessen würde mir Spass machen. Allerdings habe ich den Eindruck bzw. das Vorurteil, daß Vereinsleben auch ne ganz schön nasse Angelegenheit sein kann.
    Und ich bin hier im tiefsten Oberbayern. Da ist Bier ein Grundnahrungsmittel...

    Zotti :

    Zitat

    Irgendwann werde "neue" Leute da stehen und ihr werdet über eure Hobbys plaudern, oder die nächsten Unternehmungen planen.

    Ja ich hoffe es und glaube auch daran. Aber wann? Ich weiss ich muss Geduld haben aber das fällt soo schwer im Moment.

    Am liebsten wäre mir, mir würde irgendwo eine tolle Frau über den Weg laufen, wir würden uns unsterblich verlieben und alles wäre schön...
    Aber das passiert nur in Hollywood und wäre vielleicht sogar kontraproduktiv.
    Ich muss erstmal zu mir selbst finden, mich selbst wieder lieben...

    Schönen Samstag Euch Lieben!
    Sven

    Don't waste your time, always searching for those wasted years!

  • Hallo Writer,


    Zitat

    Bist du dir sicher, mit den Nichtalkoholikern? Wenn ich mich so umschaue, habe ich doch berechtigte Zweifel. Zumindest Mißbräuchler gibt es mehr als alle anderen.

    mir kam es damals auch so vor aber ich bewegt mich ja nur in diesen Kreisen .

    In Deutschland sind ca 1,3 Millionen Menschen alkoholabhängig und c 2,7 Millionen Menschen mißbrauchen Alkohol, so eine Studie. 40 bis 50 Millionen Menschen zwischen 20 und 60 Jahre wohnen hier in Deutschland. :wink: da wird sich was finden lassen .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Zitat von Hartmut

    40 bis 50 Millionen Menschen zwischen 20 und 60 Jahre wohnen hier in Deutschland. :wink: da wird sich was finden lassen .

    Gruß Hartmut

    Das macht mir Mut! :lol:

    Schönen Tag Hartmut!
    Sven

    Don't waste your time, always searching for those wasted years!

  • Hallo Sven,
    herzlich willkommen auch von mir.
    Deinen Titel " ein neues Leben" finde ich etwas bedenklich, da man meiner Meinung nach nur ein Leben hat.
    Dieses kann aber wohl zum guten wenden.
    Als Aussenstehender sehe ich, daß du jetzt, nüchtern, die Chance hast, ernsthaft was zu aendern.
    Deine Frau ist ja nicht gegangen, weil Du nicht mehr trinkst, oder?
    Ganz sicher wuerdest du jetzt, noch im Suff´, vor Selbstmitleid ertrinken und nicht den Hauch einer Chance haben, was für dich zu aendern.
    Also, so hart das jetzt auch fuer dich ist, du hast eine echte Chance, oder?

    Gruss Frank ´

  • Hallo Ihr,
    Gestern hat sich die meine alte Jugendclique das erstemal nach über 20 Jahren wiedergetroffen. Wir waren an einem Baggersee, haben gegrillt und gequatscht.
    Ich habe ganz offen über meine Alkoholsucht und die Trennung von meiner Frau gesprochen und nur gutes Feedback erhalten.
    Alkohol wurde so gut wie keiner getrunken. Irgendjemand hatte ein Radler zum Essen und die Mädels eine Runde Hugo, das wars. Es ist mir (fast) nicht aufgefallen und hat mich auch nicht gestört.
    Was mir aufgefallen ist und das hat mich sehr gefreut und bewegt:

    Ich hatte einen wunderschönen Abend, hab viel geredet und gelacht, kurz:
    Ich hatte Spass! Und das ohne Alkohol!
    Ich hätte das die letzten 15 Jahre nicht geglaubt, daß das möglich ist. Und die letzten 5 Monate eigentlich auch nicht... Aber es geht und das gibt mir sehr viel neue Kraft! :D

    claro :

    Zitat

    Ganz sicher wuerdest du jetzt, noch im Suff´, vor Selbstmitleid ertrinken und nicht den Hauch einer Chance haben, was für dich zu aendern.
    Also, so hart das jetzt auch fuer dich ist, du hast eine echte Chance, oder?

    Ja damit hast du völlig Recht. Ich würde mir halt wünschen, ich hätte die Chance gekriegt, bevor es für meine Frau zu spät war. Aber das ist hypothetisches Wunschdenken und bringt mich auch nicht weiter.
    Es ist, wie es ist.
    Vielleicht war die Ansage meiner Frau, sich zu trennen auch der nötige Tiefpunkt, ohne den ich es nie kapiert hätte!
    Und vielleicht hat mir meine Frau damit das Leben gerettet...

    Schöne Woche Euch allen!
    Sven
    P.S. fast hätt ich es übersehen, heute ist der 11. D.h. heute vor 5 Monaten habe ich mein letztes Glas getrunken. :)

    Don't waste your time, always searching for those wasted years!

  • Hallo Writer,

    Zitat

    fast hätt ich es übersehen, heute ist der 11. D.h. heute vor 5 Monaten habe ich mein letztes Glas getrunken. Smilie

    herzlichen Glückwunsch :)

    LG Pink-Lady

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