Hallo Ihr,
Ich bin jetzt freigeschaltet und möchte mich hier nochmal vorstellen.
Erstmal kurz zum momentanen Stand der Dinge:
Ich bin jetzt seit 11.3.2013 trocken, besuche 2 SHG und mache eine ambulante Entwöhnungstherapie.
Das hatte ich im Vorstellungsbereich vor einer Woche geschrieben:
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Wo fang ich an?...Ich habe seit ich 17 bin regelmässig Bier getrunken, anfangs nur am Wochenende, dann unter der Woche. Nach der Arbeit ein Feierabend Bier dann 2 dann 3 usw. Ihr kennt das...
Ich bin selbständiger Gärtner und nach getaner Arbeit sitzt man gerne mit Kollegen noch bei der Lagebesprechung usw.
Ende des letzten Jahres war ich bei ca. 12 "Feierabendbieren" angelangt. Dann kam der Winter... ich war noch depressiver als ich es alkoholbedingt eh schon war. 4 Monate im Keller...
Dann Ende Februar hat mir meine Frau, mit der ich 15 Jahre zusammenlebe, davon 8 verheiratet ( ein Sohn 6/ eine Tochter 2) eröffnet, daß sie totunglücklich ist, mich nicht mehr liebt und sich von mir trennen will...
Für mich kam das völlig unvorbereitet, es war doch alles in Ordnung... dachte ich.
Ja ok sie erwähnte ab und an, es wäre schön wenn ich nicht den ganzen Abend im Keller rumhängen würde und ob wir nicht mal Zeit zusammenverbringen könnten... gelegentlich hatte ich auch ein schlechtes Gewissen, daß meine Frau sich eigentlich alleine um die Kinder kümmert, aber hätte man (Frau) ja mal was sagen können...
Sie ist dann erstmal 2 Tage mit den Kids zu einer Freundin und ich fing an nachzudenken...
Plötzlich wurde mir bewusst, daß ich ein Problem habe.
Depressionen mit einem leichten Alkoholproblem dachte ich...
Ich kürze hier mal ab:
Ich bin dann zum Arzt, er hat Blutwerte gemacht: Gamma GT: 1005
Hat mir nicht viel gesagt, dem Arzt schon!!!
Eine Woche später war ich in der Klinik zur Entgiftung (11.3.)Eine stationäre Langzeittherapie danach wollte ich nicht, da ich mich unter anderem um die Probleme mit meiner Familie und meiner Firma kümmern wollte.
Also bin ich nach der Entgiftung zu 2 SHG und zur ambulanten Entwöhnung. Und das klappt besser als ich dachte.... zu gut????Stand der Dinge ist:
in 9 Tagen zieht meine Frau mit den Kindern aus... ich bin trocken und im Moment geht es mir trotz dieser besch... Umständen gut. Der Suchtdruck ist fast weg, nur zu bestimmten Zeitpunkten ( Feierabend) klopft der Teufel selten an...
Aber ich kann Ihn unterdrücken. Und ich habe natürlich meinen "Notfallkoffer" Smilie
Ohne Hilfe wäre das nie und nimmer gegangen und ich hoffe hier auch Hilfe zu bekommen für die harten Tage die jetzt kommen werden.
vielleicht kann ich aber auch ein bischen etwas weitergeben...So das war jetzt ziemlich abgekürzt... Ich denke weitere Details erzähl ich Euch an anderer Stelle.
Wie gesagt, das hatte ich vor einer Woche geschrieben.
Im Moment geht es mir nicht mehr so gut, wie zu diesem Zeitpunkt.
Übermorgen zieht meine Familie aus und das nagt sehr an mir. Ich kann dem Druck im Moment standhalten, aber ich habe Angst vor nächster Woche, wenn ich heimkomme in ein halbleeres Haus.
Andererseits ist dann endlich der Schlussstrich gezogen und ich kann mein neues Leben beginnen, ohne täglich meine Frau sehen zu müssen.
Das war der härteste Part in den letzten Monaten: mit meiner Frau zusammenzuleben, ohne die Chance zu kriegen, all dass wiedergutzumachen, was ich in den letzten Jahren versäumt habe.
Sie in den Arm zu nehmen, mit Ihr zu reden, für sie und die Kinder dazusein.
Dinge, die ich jetzt wo ich trocken bin wieder machen kann und mich geradezu verzehre danach, sie zu tun... aber ich darf nicht...
Dieses Gefühl der Ungerechtigkeit ist mit das Schlimmste. Ich habe erkannt, daß ich ein Alkoholproblem habe, daß ich meine Familie jahrelang vernachlässigt habe, weil ich zu beschäftigt mit Trinken und seinen Auswirkungenen war. All das habe ich erkannt und abgestellt, aber ich bekomme keine 2.Chance.
Und da kommt der kleine Teufel im Hinterkopf und flüstert: Wenn du die Chance nicht kriegst, dann ist es doch egal, dann mach dir doch ein Bier auf.
NEIN! Ich habe mein bisheriges Leben, meine Familie und vieles versoffen, aber ich habe immernoch 2 Kinder, die mich lieben und einen ( wieder)gesunden Körper.
Ich will mein neues Leben leben! Trocken und irgendwann wieder glücklich!
Liebe Grüsse an Euch alle!
Writer