• Hallo Sven,

    Zitat

    Und die letzten 5 Monate eigentlich auch nicht... Aber es geht und das gibt mir sehr viel neue Kraft

    Schön, dass Du nun selbst erfahren hast, dass es möglich ist, Spaß ohne Alk zu haben und wie sich das anfühlt :)

    Meinen Glückwunsch zu den ersten 5 Monaten auf Deinem trockenen Weg!

    Alles Gute weiterhin,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo Sven,

    herzlichen Glückwunsch zum 5 Monatigen! :)

    Es tut mir leid, was der Alkohol Dir alles kaputt gemacht hat und kenne das Gefühl leider nur zu gut. In der Klinik in der ich meine LZ gemacht habe hatte der Seelsorger eine nette Lebensweisheit: "Aus dem Mist des Lebens Dünger machen". Und genau das ist es, den Tiefpunkt und den ganzen Mist nutzen um daraus etwas anderes, besseres entstehen zu lassen! Und wie beim Gärtnern braucht man dazu.... Geduld! Ist aber auch nicht meine Königsdisziplin ;)

    Ich musste mir nach meiner Saufzeit auch einen komplett neuen Freundeskreis aufbauen. Nicht weil die alten Freunde gesoffen hatten sondern weil ich alle durch meine Sauferei vertrieben hatte. Ich kann nur sagen - es geht, und manchmal trifft man wichtige Menschen an Orten, wo man es nie geglaubt hätte! Geh raus, entdecke neu, was Dir nüchtern Spaß macht, nutze die neuen Impulse.... Das klingt jetzt sehr nach Glückskeksphilosophie aber ich habe mich mit Ende der Sauferei wirklich noch einmal neu kennenlernen müssen/dürfen und habe ganz neue Interessen entdeckt. Bleib einfach neugierig!

    Was ich übrigens super finde, ist dass Du gegenüber Deiner alten Clique offen und ehrlich warst! Das schützt ungemein. Und ja - man kann wirklich auch ohne Alkohol Spaß haben! Und weiß es am nächsten Tag sogar noch! ;)

    Alles Gute für Dich,
    Stine

    Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist dann ist es auch nicht das Ende.

  • Hallo Ihr,
    Vielen Dank für die Glückwünsche! Für manche hier sind es vielleicht nur 5 Monate. Ich bin für jeden Monat dankbar und auf jeden stolz.
    Die letzten 2 Tage waren relativ unspektakulär, meine Stimmung schwankt hin und her.
    Aber der kleine Alkoholteufel schläft gerade. Und das ist gut.

    @Stine

    Zitat

    Und ja - man kann wirklich auch ohne Alkohol Spaß haben! Und weiß es am nächsten Tag sogar noch! Winken

    :lol:
    Erstmal musste ich über diesen Satz sehr lachen. Aber er ist so war!
    Ich hatte zwar so gut wie nie völlige Blackouts während meiner Saufzeit, aber an die Details der Abende konnte ich mich auch nicht erinnern. Feste gingen wie ein Film an mir vorüber und am nächsten Morgen blieb nur Schmerz und die Hoffnung, sich nicht allzusehr daneben benommen zu haben. Diesen Sonntag bin ich frisch und ausgeruht aufgewacht und habe mich an den schönen Abend erinnern können. Schön! :)

    In diesem Sinne
    Schönen Mittwoch
    Sven

    Don't waste your time, always searching for those wasted years!

  • glück auf sven

    Zitat von Writer

    Für manche hier sind es vielleicht nur 5 Monate. Ich bin für jeden Monat dankbar und auf jeden stolz.

    nur?
    das sin mehr als 200000 minuten - zeit um 200000 schnäpse zu saufen - du hast statt dessen n trockenes leben begonnen, du darfst mit allem recht stolz sein.
    gratulation !!!


    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Ihr Mitlesenden,
    Heute war ein schöner Tag.
    Die Kinder waren das erste mal seit dem Auszug über Nacht bei mir. Heute morgen haben sie mich mehr oder weniger zärtlich geweckt und obwohl es für einen Feiertag viel zu früh war, konnte ich aufstehen und ihnen Frühstück machen. Das wäre mir in meiner Saufzeit nie, bzw. sehr schwer gelungen.
    Später haben wir einen schönen Ausflug zum Waldlehrpfad gemacht. Spazierengehen im Wald, den Kindern Sachen zeigen und erklären, Bögen und Stöcke schnitzen usw.
    Früher hätte ich keine Geduld dafür gehabt. Spazierengehen... viel zu anstrengend...lieber die Kinder vor den Fernseher setzen und noch ne Runde schlafen (mit schlechtem Gewissen) und wenn doch, dann schnell durch den Wald, dahinter wartet der Biergarten.
    Heute habe ich jeden Meter genossen und mich an und mit meinen tollen Kindern gefreut!

    Später musste ich sie dann wieder zur Mama in die neue Wohnung bringen, das hat meine Stimmung wieder gedämpft... aber die SHG heute abend hat mich wieder aufgebaut.
    Und morgen kommen die Kinder ja wieder bis Sonntag.
    Also: Es war ein schöner Tag!

    In diesem Sinne, Euch allen einen schönen morgigen Tag! :)
    Sven

    Don't waste your time, always searching for those wasted years!

  • Hallo Matthias,
    Tatsächlich! 216000 Minuten... nicht zu fassen! :)
    Danke für diesen neuen Blickwinkel!

    Liebe Grüße
    Sven

    Don't waste your time, always searching for those wasted years!

  • Guten Morgen Sven,

    es hat mich total gefreut, zu lesen, was Du (wieder) für eine Freude an Unternehmungen mit Deinen Kindern hast.
    Es klang so unspektakulär und gleichzeitig so wertvoll. Es sind genau diese gemeinsamen Ausflüge, die den Kindern in Erinnerung bleiben und sie als Erwachsene sagen lassen: „Ja, ich hatte eine schöne Kindheit“.
    Die Tochter eines Exfreundes, die gewohnt war, dass man ihr alle 14 Tage ein neues Extrem an Aufregung bietet (man wollte ja nur „das Beste“ für sie) und von einem Freizeitpark zum nächsten gezerrt wurde, habe ich durch schlammige Bäche gejagt, mit ihr Boote geschnitzt, Fußball gespielt, Wasserschlachten angezettelt und Blumenkränze für ihr Haar geflochten: Das Kind war wie ausgewechselt danach, weil man sie so eben nicht „abgeschoben“, sondern sich mit ihr beschäftigt hat.
    Mein bester Freund liebt seinen Sohn auch über alles und unternimmt vieles mit dem Lütten. Leider ist er rückfällig geworden und so kosten ihn diese gemeinsamen Unternehmungen so viel mehr Kraft anstatt einfach nur Freude zu machen und neue Energien daraus zu schöpfen.

    Ich wünsche Euch ein wunderschönes Wochenende.

    Liebe Grüße
    Katha

  • Hallo Ihr,
    Es sind einige Tage vergangen, seit ich das letzte mal geschrieben habe.
    Ich hatte ja am Wochenende die Kinder wieder bei mir und es ist prima gelaufen. Am Samstag waren wir im botanischen Garten und die Kinder fanden es toll. Meine Kleine wollte gar nicht mehr raus aus dem Gewächshaus mit den Schildkröten.
    Es muss nicht der super tolle Vergnügungspark sein, habe ich gemerkt. Mir scheint, für die Kinder ist es am wichtigsten mit Papa etwas zu unternehmen.
    Ich war wieder erstaunt, wie leicht es mir gefallen ist 48 Stunden am Stück die Kinder zu haben. Früher hätte ich das nicht ertragen... Natürlich gab es jetzt auch mal Stresssituationen und ich muss mich in diese Rolle erst einleben, aber es war kein Problem. TROCKEN!!
    @ Katha

    Zitat

    Mein bester Freund liebt seinen Sohn auch über alles und unternimmt vieles mit dem Lütten. Leider ist er rückfällig geworden und so kosten ihn diese gemeinsamen Unternehmungen so viel mehr Kraft anstatt einfach nur Freude zu machen und neue Energien daraus zu schöpfen.


    Ja genau das wollte ich oben beschreiben. Nass war es mir fast unmöglich mit und an meinen Kindern Freude zu haben...


    Schwierig waren diese Woche die Situationen, in denen ich meiner Frau (muss ich schon Ex schreiben?) begegnet bin. Sofort kommen wieder Trauer und Selbstmitleid hoch... und Wut auf mich, dass ich diese tolle Frau durch meine alkoholbedingte Vernachlässigung verloren habe.
    Andererseits gibt es da auch die Stimme in mir, die sagt: Jetzt erst recht! Was auch immer kommt, zeig ihr was für ein Mensch du sein kannst. TROCKEN!
    (Ja ich tu es für mich, ich weiss... dennoch...)

    Am Montag hatte ich Geburtstag. Der erste Geburtstag ohne Alkohol seit 25 oder 26 Jahren.
    Frau und Kinder waren zum Abendessen da... aber es war eher deprimierend für mich.
    Für Samstag habe ich einige, wenige, handverlesene Freunde eingeladen. Meine üblichen Verdächtigen aus meiner nassen Zeit brauch ich nicht um mich! Die haben übrigens auch nicht angerufen und gratuliert...
    Naja haben sie wahrscheinlich die letzten Jahre auch nicht, da kamen sie einfach zum Saufen vorbei...

    Also es geht auf und ab. aber tendenziell leicht auf :)
    Der kleine Alkoholteufel lässt mich im Moment auch ziemlich in Ruhe, nur zu den Zeiten, an denen früher das 1. Feierabendbier fällig war, will er manchmal sich melden, aber ich schick ihn zum Teufel!

    Liebe Grüße
    Sven

    Don't waste your time, always searching for those wasted years!

  • hallo sven

    herzlichen glückwunsch nachträglich.

    das leben ist ein auf und ab, aber ohne alk ist es leichter zu meistern. wer weiß schon was noch alles kommt, vielleicht gibt es ja auch noch mal ein wir mit deiner frau. nur stehst du momentan eben einfach in der beweispflicht. lass es auf dich zukommen. kümmer dich um dich, um deine kinder, das ist wichtig, alles andere wird sich daraus ergeben. du veränderst dich, du setzt neue maßstäbe, das braucht nun mal alles seine zeit. wenn sich das alles dann zu einer klaren linie formiert hat wird sehr vieles viel einfacher. wichtig ist, wenn du dich mies fühlst schreibs dir hier von der seele. das hilft immer ungemein.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Sven,

    alles Liebe nachträglich zu Deinem Geburtstag

    Schön, dass Du trotz „Auf und Ab“ das Gefühl hast, es gehe „tendenziell leicht“ nach oben. Ich hoffe das ist kein Zweckoptimismus, denn einige Deiner Zeilen klingen schon echt bedrückt …

    Es ist toll, dass es noch einige Freunde in Deinem Leben gibt – ich hoffe ihr hattet einen gemütlichen Samstag- Abend miteinander. Ist aber schon n´ Ding, dass die alten Saufkumpanen es noch nicht einmal geschafft haben zu gratulieren.
    ... Kaum bist Du trocken, stehst Du Ihnen nur im Weg ....
    Wie es klingt, hat Dich das aber nicht traurig gemacht und das ist gut so.

    Hast Du mal überlegt, was Du alternativ zum Zeitpunkt des „Feierabendbierchens“ in Deinen Alltag einbauen könntest?
    Oder auch anders: Womit schickst Du das Teufelchen zum Teufel, wenn sich dieses miese Gedankengeschöpf mal wieder bei Dir meldet?

    Viele liebe Grüße sendet Dir
    die Julia

  • Hallo Doro, hallo Julia,
    Danke für Eure Glückwünsche! :D

    Zitat

    Oder auch anders: Womit schickst Du das Teufelchen zum Teufel, wenn sich dieses miese Gedankengeschöpf mal wieder bei Dir meldet?

    Allein der Gedanke daran, was der Alkohol alles in meinem Leben kaputtgemacht hat und wie gut es meinem Körper ohne ihn geht, reicht meist um das Teufelchen zu vertreiben. Und ein süßes, koffeinhaltiges Zuckergetränk + Schokoriegel tun ihr übriges.
    Das ist allerdings keine Dauerlösung... schlägt mehr auf die Figur als früher das Bier...

    Sonst gibt es nicht allzu viel zu berichten. Meine Kinder kommen gleich zum Besuch, vielleicht schreib ich heute Abend noch ein paar Zeilen.
    Liebe Grüße
    Sven

    Don't waste your time, always searching for those wasted years!

  • Lieber Sven,
    eine Trennung egal aus welchem Grund ist immer schmerzhaft. Ich als Coabhängige Exehefrau kann Dir aber nur mal beschrieben wie für mich die Zeit war, als ich noch mit meinem Ex zusammen war. Genau so wie Du es gerade beschriebst. Da ist ein Mann in Deiner Wohung, den Du Deinen Ehemann nennst. Er ist da und doch nicht da.
    Er nimmt mich nicht wahr und die Kinder auch nicht.
    Auch mir ist die Trennung schwer gefallen, aber während meiner Ehe habe ich mich einsam wie noch nie gefühlt.
    Auch jetzt fühl ich mich manchmal alleine. Aber damals war es anders. Es war wie Quälerei. Ich mußte ja immer zugucken wie er mit der 'anderen' herumsaß und sich mit ihr amüsierte. Und mich ignorierte und mir alle Verantwortung überließ. Er hatte es sich einfach gemacht, ist vor allen Problemen weggelaufen. Die Kinder haben sehr gelitten an dieser schlechten Stimmung.
    Wenn Du Deine Frau als Menschen liebst dann solltest Du verstehen, dass sie so gehandelt hat. Sicher hat sie ähnliches durchgemacht. Und durch ihr Verhalten hat sie sich und auch den Kindern ein harmonisches Leben ermöglicht.
    Dieser Mut Deiner Frau und ihre Konsequenz haben Dich ja offenbar erst wachgerüttelt. Da hast Du Deinen Tiefpunkt erreicht. Sie ihren aber wohl schon früher.
    Du darfst nicht vergessen, dass auch Coabhängige süchtig sind. Und Du bist das Suchtmittel von dem sie sich befreit hat. Sie hat in erster Linie sich und Deine Kinder gerettet. Als Nebeneffekt sicher auch Dein Leben. Aber wohl in erster Linie ging es ja um ihr Leben. Und das ist auch richtig und gut. Jeder muß sich für sich aus seiner Sucht befreien.
    Eine Ehefrau ist nicht einfach nur eine Partnerin, die einiges erduldet hat. Da geht viel kaputt. Und da kann man nicht einfach einen Knopf drücken und alles ist wieder beim alten.
    Diesen Knopf finden wir bei unseren alkoholabhängigen Männern auch nicht, obwohl viele es sich so vorstellen.
    Mir wäre die Trennung auch einfacher gefallen, wenn ich einen neuen Partner kennen gelernt hätte. Aber das wäre für mich auch ungerecht eine Menschen nur als Sprungbrett zu benutzen. Oft klappt das nicht.
    Im Cobereich liest man oft den Satz: In Liebe loslassen. Liest sich wie der Widerspruch schlechthin. Wieso loslassen, wenn man jemanden liebt. Klingt nach Qual. Und dieses Loslassen ist leider auch erst dann möglich, wenn die Liebe schon verflogen ist. Dieser Abbau von Liebesgefühlen ist für uns lebenswichtig.
    Du schriebst, dass Du es ungerecht findest, dass Du keine 2te Chance bekommst. Ich wollte Dir daher nur mal klar machen, dass es mit Ungerechtigkeit nichts zu tun hat. oder genau genommen ist es so fair, dass sich jeder von seiner Sucht löst. Wenn Du nur an Dich dabei denkst mag es Dir ungerecht vorkommen und dann kannst Du in Selbstmitleid schwelgen. Ich finde aber, dass man, wenn man jemanden wirklich als Menschen liebt ihm auch das gönnen sollte, was demjenigen gut tut. Da gehört viel dazu, ich weiß. Aber genau durch den Alkoholkonsum meines Mannes mußte ich lernen ihn loszulassen, ihn sein zu lassen wie er ist und wie er sein will und ich mußte lernen meinen Weg zu gehen, tun, was gut für mich ist. Ich denke, es geht jetzt bei Dir auch nicht darum Deiner Exfrau beweisen zu müssen, was Du alles kannst wenn Du trocken bist. Das wird sie wissen.
    Wenn Du so denkst bist Du auf dem besten Weg in die Coabhängikeit. Denn Coabhängige handeln so, als ob man sich Liebe erwirtschaften könnte. Sie wollen den Partner beeindrukcen, damit der sie mehr liebt. Sie meinen, dass sie mehr geliebt werden, wenn sie sich aufopfern.
    Das brauchst Du nicht. Ich denke, das beste ist die Dinge so zu akzeptieren wie sie sind. Respektiere die Entscheidung Deiner Frau und die Tatsache, dass da nun ein anderer ist. Auch wenns weh tut. Du hast ja auch deinen Teil dazu beigetragen und nun ist es so. Es dreht sich halt bei all den Dingen nicht nur um Dich, sondern um die ganze Familie.
    Alle sind von der Sucht betroffen.
    Was aber ganz wichtig ist, ist dass Deine Kinder Dich jetzt wieder haben. Du kannst Dir nicht vorstellen, wie Kinder leiden, wenn sie nicht wahrgenommen werden, nur abgeschoben werden. Wenn sie Angst haben müssen um den Vater oder die Mutter. Kinder sind sooo sensibel.
    Und Kinder können sich nicht einen neuen Vater suchen. Sie müssen sich ja immer damit abfinden, was ihnen vorgesetzt wird. Sie werden immer größer und verstehen immer mehr.
    Auch hast Du ja eine gewisse Vorbildfunktion für sie.

    Bei der Sucht an sich geht es ja sehr viel um Aushalten/ Nicht aushalten können. Wer nicht aushalten kann greift zum suchtmittel. So ist das Prinzip.
    Für mich ist es gerade sehr hilfreich bewußt auch ohne Partner zu sein. Ich möchte lernen mich selbst aushalten zu können ohne mich einsam zu fühlen. Ich möchte erst wieder eine Partner, wenn ich keinen mehr 'brauche'. Mag sich komisch anhören. Aber es ist wichitg zu erkennen, dass ein Partner nicht dazu da ist all Deine Bedürfnisse zu erfüllen und Dich glücklich zu machen. Ich möchte erstmal mit mir glücklich sein und das Glück dann mit jemandem teilen.
    Es gab eine Zeit in meinem Leben, da fühlte ich mich genau so. Da war ich erfüllt mit dem was ich tat. Und so solls wieder werden. Ich möchte nicht das Trostpflaster für jemaden sein und auch soll das niemand für mich sein. Das wäre eine schöne einfache Lösung, die mich aber wieder in eine neue Abhängigkeit trieben würde. Und es fällt mir immer leichter dieser Gedanke. Es gibt so viele Singles, auch ältere. Wie Hartmut schon schreibt sind es mehrere Millionen. Aus welchem Grund sollte es schwerer sein jemanden kennen zu lernen, wenn man älter ist. Ist das nicht nur eine Einstellungssache? Früher hat man mehr geflirtet? Warum sollte man das nicht heute auch machen?
    Guck wer am Samstag morgen im Supermarkt seinen Wagen mit Singleprodukten füllt und dann ran an die Buletten, haha.

  • Hallo Paddy,
    Danke dafür, daß du mir die Sichtweise "der anderen Seite" aufzeigst.
    Vieles von dem habe ich inzwischen verstanden und akzeptiert, oder versuche es zumindest.
    Aber eine Sache geht mir halt immer wieder durch den Kopf und will sich nicht verdrängen lassen:
    Meine Frau hat nie meinen Alkoholkonsum kritisiert, ihr war überhaupt nicht bewusst, daß ich ein Alkoholproblem habe.
    Sie ist aus allen Wolken gefallen, als ich ihr nach meiner Entgiftung über das Ausmass meiner Sucht erzählt habe.
    Warum hat sie das nicht gesehen oder wollte sie es nicht sehen?

    Das mein Verhalten in den letzten Jahren sämtliche Liebe in Ihr ausgelöscht hat, kann ich jetzt, rückblickend betrachtet, sehr gut nachvollziehen.
    Diese Vernachlässigung durch meine Sucht war das Problem für sie, aber sie hat es nicht geschafft, in der Zeit in der sie immer unglücklicher wurde, mir das in aller Deutlichkeit mitzuteilen. Sie hat auch mit sonst niemandem darüber gesprochen, auch nicht mit ihrer besten Freundin.
    Wenn sie schon früher deutlich gesagt hätte, wie es ihr wirklich geht, hätte ich (wir) vielleicht mein (unser)Problem früher erkannt und unsere Ehe wäre noch zu retten gewesen.
    Aber erst als dieser "Neue" auftauchte, hat sie das Denken angefangen.

    Das ist die "Ungerechtigkeit", die ich verspüre...

    Naja, das sind natürlich viele "wenns" und "hätte" und "wäre".
    Vielleicht war es unausweichlich und ich konnte es nur so kapieren.
    Da dreh ich mich gedanklich wieder im Kreis.

    Es ist dieser unausgesprochene Vorwurf an meine Frau, dass sie meine Krankheit erkennen hätte müssen und mit mir zusammen dagegen kämpfen hätte müssen/ können. Um unsere Familie zu retten.
    In Guten, wie in schlechten Zeiten...
    Sie hat es durchgehalten, bis eine Alternative kam und dann das Handtuch geworfen, ohne das ich die Chance gekriegt habe es überhaupt zu erkennen, was mit mir los ist.

    Mag sein, dass diese Gedanken von mir wieder egoistisch und einseitig rüberkommen, aber ich empfinde nun mal immer noch so.

    Zum Thema Kinder: Ja sie haben mich jetzt zwar zu 100%, wenn ich sie sehe. Aber das ist nun mal nur noch an 10 Tagen im Monat...
    Sie könnten mich jetzt auch 30 Tage zu 100% haben, wenn... siehe oben...

    Zumindest haben wir es bis jetzt geschafft, die Trennung ohne Streit durchzuziehen, wir haben ein "gutes" Verhältnis und wir machen alles um die Kinder nicht mit reinzuziehen.
    Immerhin...

    Liebe Grüße
    Sven

    Don't waste your time, always searching for those wasted years!

  • Hallo Sven,
    ich möchte da mal einhaken.
    Deine Frau hätte, hätte, hätte´.
    Ich bin sicher, sie hat viel für dich getan.
    Wenn sie dich wegen deiner Trinkerei verlassen hat und nichts vorher bemerkt hast, dann hat wohl auch von deiner Seite ein bischen Sensibiliät gefehlt.
    Sowas passiert nicht einfach von heute auf morgen.
    Dem geht einiges voran.
    Und noch was:
    Nur weil man jetzt nicht mehr trinkt, ist man nicht automatisch ein "neuer" Mensch.
    Das ist Arbeit, das ist vieles aufzuarbeiten, das tut manchmal weh!
    Dir einen schönen Sonntag,
    Frank

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