Hallo an alle, ich bin neu hier und habe schon so viel hier gelesen..... wohl eher aufgesaugt. Viel Nachgedacht, gegrübelt und nun bin ich teilweise sehr verunsichert.
Zu meiner Geschichte, ich bin seit 11 Jahren verheiratet. Ich habe zwei Kinder, davon lebte damals noch eins bei mir als wir zusammengezogen sind. Mir ist heute bewußt das er wohl schon damals ein Alk-Problem hatte. Wir haben beide viel getrunken, keinen Anlass ausgelassen. Mir persönlich wurde es zu viel und je mehr er trank um so unfährer und aggresiver wurde er. Es wurde über die Jahre immer schlimmer.
Auch habe viele Dinge in kauf genommen und auch mitgemacht damit es IHM besser geht. Ich habe auch gehofft wenn ich das mache dann wird alles wie es mal war. Eine wunderbare offene und ehrliche Partnerschaft.
Nun ist es so, dass wir uns Hunde angeschafft hatten. Mit der ersten Hündin gab es nie Probleme, als wir aber unseren zweiten holten, fing es an. Er klammerte sich an ihn und leider ist er groß, schwarz und ab und an laut, halt ein Schäferhund. IN der Woche hat mein Mann die Hunde eingeladen uns ist weiter weg gefahren, aber am Wochenende wenn er getrunken hatte (ich natürlich mitgetrunken) ging es nicht. Ein schwankender Kerl mit den Hunden und alle haben es gesehen. Mich hat nie jemand angesprochen, aber ich habe mich geschämt. Jede Woche Bierkästen schleppen und immer wieder das hoffendlich sieht es niemand.
Nun haben wir vor 1,5 Jahren ein Haus gekauft mit viel Land dran in einem kleinen Dorf. vor 2 Monaten konnten wir es durch ein Grundstück erweitern mit einem kleinen Wald drauf, ein Traum von ihm.
Klar war ich einverstanden, bin am Rande einer Kleinstadt groß geworden und liebe es im Garten zu arbeiten und zu ernten.
Aber nun, nach dem langen Winter ist er total verändert. Er selbst sagt er lebt in zwei Welten der realen Welt und der Traumwelt. Sein Konsum ist sehr hoch. Nun hat er seelische Probleme die so hoch sind, dass er angefangen hat sich zu ritzen. ein Rankommen ist eh nicht mehr gegeben. Seit Monaten lebt er in seiner Welt und der Rest des hier und jetzt verbringe ich allein. Er zieht sich zurück und immer wieder frage ich mich ob ich schuld bin.
Jetzt habe ich meine Co-Abhängigkeit erkannt und stehe nun vor einem Berg der mir sehr hoch erscheint.
Ich weiß dass wenn es hart auf hart kommt ich meinen Weg, was mit dem Haus werden würde (verkaufen mit Verlust, Rest Privatinsolvenz) überstehen kann, womit ich nicht klar komme ist was mit den Tieren ist. wir haben inzwischen einen dritten Hund und meine alte Hündin geht auf ihr Ende zu. Zudem fühle ich mich, wenn ich meinen Mann mal außen vorlasse glücklich und wohl. Ein fleckchen Erde was ich nicht wieder hergeben möchte.
Anderum ein Rest Liebe (ist es Liebe?) ist ja auch noch da und wir sagen ja Beide wir wollen hier alt werden. Aber dann wieder der herbe Schlag ich bin an allem Schuld, ich mache alles Falsch. Es war so demütigend und eskalierend.
Nun war meine Schwiedermutter eine Woche hier und hat selber gesehen was hier abgeht. Besaufen, weit in die Nacht hinein im INternet um morgens wieder über 40 km zur Arbeit zu fahren. ich hatte tolle Gespräche mit ihr, aber sie denkt natürlich, das wird schon wieder.
Gestern habe ich meinem Mann gesagt, er soll mir nicht seine Probleme aufladen, ich kann ihm nicht helfen. Wenn er hilfe braucht muss er sich er sich selbst drum kümmern, denn er ist ein erwachsener Mann. Ich habe ihn gebeten, wenn ich sage ich möchte nicht reden oder berührt werden, dass möge es bitte akzeptieren. Genauso wie er soll mich in ruhe lassen wenn er umbedingt trinken will, ich bin da raus.
Nun ist er krank und zu Hause und mich graut es neben ihm zu sitzen. Er war noch nicht beim Arzt wegen Krankmeldung, aber hat bereits wieder Bier getrunken. Es ekelt mich bereits an und ärgert mich auch und doch....
Ich möchte hier nicht alles aufgeben, wie schaffe ich es aber trotzdem genug abstand zu bekommen? Im Übrigen habe ich heute mit meiner Kollegin und Ex-chefin reden können. Die steht ebenfalls hinter mir und fragt mich auch wie lange ich dass so noch mitmachen möchte.
Vielleicht habt ihr ja einen Rat, Tipps wie ich klar kommen kann.
Ich danke Euch bereits jetzt und bin nun durch das Schreiben wieder runter gekommen.
Gruß Sonne