Hallo Speranza,
da gibt es bestimmt verschiedene denkbare Konstellationen. Ich glaube aber nicht, dass vorher schon eine traumatische Bindung bestanden haben muss.
Ich persönlich, die ich in besagter Beziehung beides erlebt habe, könnte nicht genau sagen, was ich schlimmer finde - psychische oder physische Gewalt. Mittlerweile würde ich sagen, dass es - zumindest als Erwachsene - prinzipiell leichter ist, sich erfolgreich gegen physische Gewalt zu wehren, nicht nur mit Selbstverteidigung, sondern auch juristisch.
Jedenfalls sofern einen nicht eine extreme Verstrickung am Handeln hindert - da liegt m.E. der Hund begraben.
Und bei Kindern, denke ich, ist diese Verstrickung noch viel stärker, weswegen sie eigentlich noch mehr Hilfe bräuchten.
Psychische Gewalt kann viel subtilere Formen annehmen und - wie ich meine - viel nachhaltiger wirken. Die Bilder des ersten Übergriffs und das überwältigende Gefühl der Ohnmacht und des Unverständnisses, das ich bei der ersten nächtlichen Attacke hatten, verfolgen mich lange nicht mehr.
Anders ist es mit Erinnerungen an Situationen, in denen ich meiner Wahrnehmung nicht mehr trauen konnte. Das beschäftigt mich immer noch oft.
Lieber Gruß
Lea