Erkennen, verstehen..... "verzeihen"?

  • Guten Abend alle zusammen,

    Ich bin nun relativ neu hier, zumindest was das schreiben betrifft. Gelesen habe ich hier schon seit Wochen. Hätte auch gern früher geschrieben, aber mein PC hat sich verabschiedet und über Handy ist das eine unendliche Tipperei.

    Zuallererst muss ich jetzt wirklich DANKE sagen, an all die, die hier unermüdlich schreiben, helfen, für andere da sind.
    Wenn ich hier nicht so viel gelesen hätte, so viele Berichte die meinen eigenen Erfahrungen so sehr gleichen..... ich hätte den Schritt zur Trennung nicht geschafft.

    Es ist jetzt etwas mehr als drei Wochen her (03.04.) und es schmerzt noch sehr, aber ich bin mir doch relativ sicher, dass ich das richtige getan habe. Den 1. Schritt in die richtige Richtung gewagt habe. Aber vor mir liegt noch ein ganz ganz langer Weg. Und ja, ich habe Angst vor diesem Weg. Aber es geht mir sicher nicht alleine so, sondern vielen vielen anderen auch. Und dieses Wissen, nicht allein zu sein, das hilft schon sehr.

    Ich möchte dann später noch weiter schreiben, mache nur jetzt erstmal eine Pause, weil ich ein bisschen vorsichtig sein muss. Habe mir in den letzten Wochen und Tagen körperlich sehr viel zugemutet. Kaum gegessen, dafür aber umso mehr Kaffee getrunken und geraucht wie ein Schlot. Also ist jetzt erstmal ne Kleinigkeit essen angesagt.

    Bis später dann

    LG
    Pingi

    Ich kann, wenn ich will! Ich muss nur wollen....

  • Hallo Pingi,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum und bei den schreibenden.
    Ich wünsche dir einen guten Austausch und hoffe du fühlst dich wohl hier.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo an alle

    @ Morgenrot und Clärchen, danke für das willkommen heissen :)


    Tja, hier bin ich nun wieder und überlege wie und wo ich anfange. Es ist alles noch so wirr im Kopf und ich muss noch so vieles verarbeiten.

    Wie ich schon schrieb, habe ich mich von meinem xy getrennt, nach nur 7,5 Monaten "Beziehung" oder wie immer man das auch nennen will.
    Ich merke dass es mir ein wenig besser geht als während meiner Zeit mit ihm. Da waren immer diese nutzlosen und zermürbenden Gedanken wie "was kann ich nur tun? Ich muss ihm doch helfen. Wo ist er jetzt? Trinkt er wieder und fährt dann Auto?" usw. usf.

    Da ich jetzt nicht mehr weiss, wann er wo ist und ob er da trinkt oder nicht ist es ein wenig einfacher geworden. Natürlich habe ich noch seine "festen Saufzeiten" im Kopf. Die Termine die durch sein "Vereinsleben" bedingt sind.

    Ich habe lange nicht bemerkt, dass er alkoholkrank ist. So nach den Beschreibungen der "Trink-Typen" ist er delta-trinker. Am Anfang, als ich ihn kennenlernte hab ich es als normal empfunden, dass er Bier trank. So nach Feierabend.... naja, das machen doch viele. Ist ja nix dabei. Dachte ich!!

    Leider habe ich selber ein riesengrosses psychisches Problem, von klein auf schon. Ich leide an sozialer Phobie und noch so einiges mehr. Möchte das jetzt hier aber nicht alles schreiben wegen Wiedererkennung (steht aber im Vorstellungsbereich)

    Dadurch dass mein Ex-xy überall bekannt und sehr beliebt ist, gab es auch einige Veranstaltungen zu denen er eingeladen war und wo ich ihn begleitet habe. Für mich war das anfangs natürlich ein bisschen hart. So viele Menschen, und keinen kannte ich, ausser ihn!
    Ja, ich war sogar ein bisschen stolz, dass dieser überall bekannte und beliebte Mann sich ausgerechnet für MICH entschieden hat. Für mich, die graue Maus, die ewige Aussenseiterin......
    Er nahm mich an die Hand, stellte mich den Leuten vor.... ich fühlte mich sicher und hatte immer weniger Angst.

    Mehrfach wurde mir von anderen gesagt, dass auch "er" nun viel besser drauf wäre, weil er ja wieder jemanden an seiner Seite hat. Und ja, es würde auffallen dass er sehr verliebt wäre.
    Tja, ich hab es leider geglaubt und alle anderen wohl auch :cry:

    Bei diesen diversen Veranstaltungen und Feierlichkeiten tranken ja alle. Gehört ja dazu. Und noch immer hab ich nichts gemerkt. Es war ja auch nicht so, dass er sich regelmässig abgeschossen hat. Aber dennoch hab ich mich manchmal schon gefragt, wie er so viel trinken kann und man ihm nichts anmerkt? Das ist ja wohl "trinkfestigkeit"

    Irgendwann, ich weiss nicht mehr wann das war, sprach mich einer seiner "Kumpels" an. Es war quasi eine Warnung. Der sagte mir, dass mein xy ziemlich viel trinkt und man ihn schon öfter darauf angesprochen hätte, er dann aber wütend reagiert hätte.
    Ich war ziemlich erschrocken, konnte es aber noch nicht so richtig glauben. Auch, weil genau der, der mich ansprach, selber sehr viel "vertragen" hat und immer wenn er sein Bier leer hatte, meinen xy antrieb schneller zu trinken, damit er neues holen konnte :evil:

    Blöderweise habe ich meinen xy, nein EX-xy das erzählt. Klar, er stritt das sofort ab.
    Wenn es Feierlichkeiten in einer anderen Ortschaft gab.... bin ich gefahren. Denn ich trinke ja keinen Alk. Hat mir nichts ausgemacht.
    Nur einmal sagte ich ihm: "Heute fährst DU aber" und da kam dann sofort: "Ja, aber nur hin. Zurück fährst Du dann. Da sind doch auch meine ganzen Kumpels und da kann ich doch nicht ..... bla bla"

    Tja, ich hab es einfach nicht kapiert.
    Auch seine Aussage damals nach einer Feier, als er mir auf dem Heimweg sagte, er fände es toll nun endlich mal ne Frau zu haben die NICHT meckert wenn Bier getrunken wird.
    Spätestens DA hätte es doch klick machen müssen bei mir. Hat es aber nicht.
    Ja, seine Frau hat ihn sitzen lassen. Wie er es nennt "im Stich gelassen". Er hat sie immer als Böse hingestellt und ich doofe Kuh hab es ihm geglaubt. Ich möchte das hier nicht näher vertiefen, aber es gab einen Grund warum auch ich der Meinung war, dass diese Frau absolut herzlos sein musste. Und auch seine Mutter hat mir so einiges erzählt, um diesen Eindruck zu vertiefen.
    Klar, seine Mutter hat ja auch die ganzen Erzählungen von IHM!!

    Aber auch sie (also seiner Mutter) weiss nun, dass ihr "Söhnchen" abhängig ist! Warum? Durch mich!
    Ich habe ihn öfter angesprochen..... und klar, das ist ja alles gar nicht so und ausserdem kriegt er das allein hin.
    Oh wie oft habe ich das nun hier im Forum gelesen. Nein, er kriegt es natürlich NICHT hin. Er versucht es sowieso gar nicht erst.

    Die letzten 8 Wochen dieser unglücklichen Beziehung müssen für ihn stressig gewesen sein denn ich hatte immer wieder mal das Thema Alkohol auf dem Tisch. Für mich selbst war es ebenfalls die Hölle, weil NULL Einsicht!

    Nachdem ich ihm so rigoros sagte, dass er meiner Meinung nach Abhängig ist, ging es erst richtig los. Er trank nicht mehr vor meinen Augen. Nur auf Veranstaltungen, aber nicht mehr zuhause. Was dann dazu führte, dass er mich einfach bei sich zuhause sitzen liess (Wir wohnen 20 km auseinander) weil "ER" (der Alk) gerufen hat und er diesem Ruf folgen musste.

    Ich habe zwei Kinder und ich wollte nicht, dass sie so einen leichtfertigen Umgang mit dieser Teufelsdroge lernen. Also sagte ich ihm, ich möchte nicht mehr, dass er bei mir zuhause Bier trinkt. Ende vom Lied: Er kam nicht mehr zu mir. Immer war ICH die doofe Kuh die zu ihm fuhr und dann liess er mich da auch noch allein sitzen.
    Wie dämlich war ich ??? Das ist für mich eigentlich das schlimmste an der ganzen Sache. Dass ich mich so erniedrigt habe, dass ich mir sowas habe gefallen lassen.
    Auch was das s**uelle Verhalten betrifft. ICH war da völlig egal, aber ER hat seinen Druck abbauen können.

    Es schmerzt sehr, darüber zu schreiben, immer noch.

    Nachdem ich hier nun soviele Geschichten gelesen habe, kann ich ein bisschen besser damit umgehen. Denn ich sehe, dass es nicht nur mir so ergangen ist. Ein bisschen tröstet das.

    Oftmals denke ich mir, ich darf nicht so hart urteilen, denn er kann ja nichts dafür dass er krank ist. Diese Einstellung habe ich auch immer noch. Das hilft mir, meine Wut auf ihn zu schwächen.
    Ich weiss nun dass er lügen MUSSTE und ich tröste mich immer noch mit dem Gedanken, dass es die Krankheit ist, die ihn dazu bringt. Das ist einfacher als davon auszugehen, dass er mich mit Absicht und Vorsatz be- und ausgenutzt hat.
    Und ich klammere mich oft an den Gedanken, dass es auch wirklich so ist. Dass da vielleicht schon noch irgendwo Gefühle für mich waren, er sie aber nicht leben kann, weil diese verdammte Sucht die Kontrolle über ihn hat.

    Trotz allem: Irgendwann bin ich genau durch meinen ewigen Gedanken "Er kann ja nichts dafür" auch zu einem weiteren Gedanken gekommen. Und der hiess dann: "ICH kann aber auch nichts dafür!!"
    Und genau dieser Gedanke war meine Rettung. Dieses an-mich-selber-denken. Sonst hätte ich dieses unwürdige Verhalten meinerseits sicher noch länger durchgezogen.

    Ich habe mir nun schon öfter angehört, dass ich eigentlich doch relativ schnell reagiert habe. So nach dem Motto "die rosa Brille noch nicht abgesetzt aber dennoch die Trennung eingeleitet"

    Ich gebe zu, ich habe mehrere Anläufe gebraucht. Ich war schon öfter an dem Punkt wo ich sagte, so geht es nicht mehr weiter. Aber ich bin dann doch immer wieder rückfällig geworden. Vor allem wenn er wieder (angetrunken) vor mir stand, die Tränen liefen und er sagte, ich solle ihn nicht verlassen denn er würde mich lieben und brauchen.

    Kinder und Betrunkene sagen die Wahrheit.

    Zu dem "lieben und brauchen"..... er hat nichts unternommen um die Beziehung zu retten. Ein paar wenige SMS.... die letzte am Ostersamstag.... das wars. Ja, es gab auch telefongespräche, aber die waren sehr inhaltslos.
    Oberflächliches bla bla....

    Einerseits bin ich froh drüber, dass ich nichts mehr von ihm höre oder lese, denn sonst würde ich garantiert rückfällig werden, es ist einfach noch zu früh.
    Aber andererseits macht es mich auch sehr sehr traurig dass ich ihm nicht mehr wert bin, dass er mich so schnell abgehakt hat und zur Tagesordnung übergeht. MIT seinem Bier, das er ja nun in aller Ruhe wieder zuhause trinken kann.... denn ich bin ja nicht mehr da.

    Und jetzt laufen seit langer Zeit mal wieder die Tränen bei mir.......


    verweinte Grüsse
    pingi

    Ich kann, wenn ich will! Ich muss nur wollen....

  • Oh Pingi,

    ich weiß, das tut so weh.
    Trotzdem erstmal willkommen hier! Ich wünsche Dir einen guten und fruchtbaren Austausch!

    Ich kann gerade ziemlich gut nachvollziehen, wie es Dir geht, denn ich werde die Woche mit meinem EX-XY beim Anwalt sitzen und die Scheidung besprechen............
    Es ist traurig, auch wenn es einfach keinen anderen Weg gibt.....
    Werde danach bestimmt auch weinen, und es ist gut und richtig, denn es gehört da hin. Bei einer Trennung darf man weinen und trauern.

    Tröstende Grüße
    Girasole

  • hallo girasole

    Danke schön. Ja, Du hast Recht, es tut irrsinnig weh. Ich konnte dennoch jetzt eine zeit lang nicht mehr weinen. Trennungen sind etwas fürchterliches, egal aufgrund welcher Umstände. Es ist das abschliessen eines Kapitels, wie auch immer.
    Mir kommen sehr oft die Gedanken an die Zukunft, sprich "seine Zukunft" wenn er nicht einsichtig ist.
    Eine Zeitlang habe ich gedacht, ich könnte vielleicht irgendwann mal sowas wie eine Freundschaft zu ihm unterhalten.

    Aber selbst das geht nicht. Ich habe Angst. Ich habe Angst davor dass ich dann einem ganz anderen Mann vor mir habe. Einen Mann, der mich vielleicht nicht mal mehr erkennt. Einen Mann, bei dem durch den Alkohol die körperlichen und geistigen Schäden schon weit fortgeschritten sind.

    Er ist ein wirklich netter Kerl, total lieb. Er war mir gegenüber nie ausfallend oder gar agressiv. Hat schon vieles erreicht im leben und das obwohl er auch schon so einiges eingesteckt hat (schwerer Unfall mit Trauma). Ist ein sehr beliebter, geselliger Mensch. Eigentlich ist er genau DAS, was ich gern wäre.
    Ich hab niemanden. Und ich meine jetzt wirklich niemanden. Leide sehr unter meiner Einsamkeit. Habe auch keine Arbeit, hänge zuhause in meinen 4 Wänden und grübel vor mich hin.
    Ja, ich bin in Behandlung, Therapeutisch, schon seit Jahren immer mal wieder, mit mässigem Erfolg. Aber meine Angst vor anderen, Angst vor Ablehnung und meine Selbstwerprobleme schleppe ich immer noch mit mir rum.
    Und zu all dem ganzen Kram jetzt auch noch das! Er hat so vieles um das ich ihn beneide, und das alles zerstört er.

    Es mag den Anschein haben, dass ich ihn mir aufgrund meiner eigenen Problematik ausgesucht hab. Aber das trifft nicht zu 100% zu. Ich habe mich damals ernsthaft in ihn verliebt, aufgrund seines Charakters (soweit ich ihn bis dahin erkannt hatte) und aufgrund seiner offenen, freundlichen Art. Er hat eine sehr starke Ausstrahlung, sehr positiv. Ich hätte niemals geahnt, was da an Problemen (Alkoholproblemen) unter dieser Fassade stecken.

    Und immer noch ist da dieser kleine Funken in mir..... eher ein Fünkchen... ganz leise ... Hoffnung.

    Wenn alles gut geht werde ich vielleicht nochmal eine stationäre Therapie machen können. Da streiten sich im Moment noch Krankenkasse und Rentenversicherung. Der eine schiebt es zum anderen und der kickt es wieder zurück.

    Aber ob so oder so..... ich kann noch nicht wirklich akzeptieren dass dieser Mann zu solch einem Schicksal verurteilt ist. Das will in meinen Kopf einfach noch nicht rein. Und in mein Herz erst recht nicht!

    Ich habe vor Jahren mal eine Mutter-Kind-Kur gemacht. Von unserem Kurhaus aus, ein Stück die Strasse runter, war eine Klinik für Alkoholkranke. Die im Endstadium. Es war furchtbar. Ich hatte Angst vor diesen Menschen, zuerst. Bis man mir sagte, WAS das für eine Klinik ist. Von da an hatte ich Mitleid und das war auch der Moment wo ich das erste Mal in vollem Umfang erkannt habe, was das für eine fürchterliche Droge ist, wie sehr sie Menschen zerstört.
    Ich werde nie diesen einen Mann vergessen, der jeden Morgen mit seinem kleinen Körbchen in der Hand bei uns an der Raucherecke vorbei ging. Er hat Löwenzahn gesammelt, für seine Kaninchen.
    Aber es gab keine Kaninchen.

    Und wenn ich mir vorstellen dass mein EX-xy so enden könnte.... nein, ich will es mir nicht vorstellen.


    LG
    Marion

    Ich kann, wenn ich will! Ich muss nur wollen....

  • Hallo ung guten Abend,

    Zitat

    Ich hab niemanden. Und ich meine jetzt wirklich niemanden. Leide sehr unter meiner Einsamkeit. Habe auch keine Arbeit, hänge zuhause in meinen 4 Wänden und grübel vor mich hin.
    Ja, ich bin in Behandlung, Therapeutisch, schon seit Jahren immer mal wieder, mit mässigem Erfolg. Aber meine Angst vor anderen, Angst vor Ablehnung und meine Selbstwerprobleme schleppe ich immer noch mit mir rum.
    Und zu all dem ganzen Kram jetzt auch noch das! Er hat so vieles um das ich ihn beneide, und das alles zerstört er.

    ... und da machst DU Dir Gedanken, ob er in 10 oder 20 Jahren Löwenzahn für "seine Kaninchen" pflücken wird.
    Mach dir mal lieber Gedanken, wo Du in 10-20 Jahren sitzt, wenn Du nicht anfängst, an Deinen Dingen zu arbeiten.

    Guß Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    hast ja Recht, aber ich bin ja schon dabei. Ist nur nicht so einfach wenn man einmal in der Woche für ne Stunde ne Verhaltenstherapie macht. Darum ja auch mein Wunsch, mich nochmal stationär aufnehmen zu lassen.
    Es ist einfach viel zu viel zu bearbeiten als das da eine ambulante ausreichen würde.

    Nun dieses hick-hack zwischen Krankenkasse und Rentenversicherung.
    Krankenkasse hat abgelehnt, verwies mich an die Rentenversicherung. Die fühlt sich nicht zuständig und verweist mich wieder an die Krankenkasse.

    Ich komme mir, ehrlich gesagt, ein bisschen ver***** vor.

    Es ist zermürbend. Manche Menschen bekommen Hilfe und wollen sie nicht und andere wollen Hilfe und bekommen sie nicht :roll:

    LG
    Pingi

    Ich kann, wenn ich will! Ich muss nur wollen....

  • Hallo Pingi,

    Zitat

    Und immer noch ist da dieser kleine Funken in mir..... eher ein Fünkchen... ganz leise ... Hoffnung.


    der Satz könnte von mir sein.
    Bei kleinsten Zeichen war sie auch bei mir immer wieder da, diese Hoffnung.
    Sie hat mich dazu veranlaßt immer noch mehr an mir zu ändern, und mich immer mehr dem nassen Alkoholiker anzupassen und mich dabei immer weiter aufzugeben.
    Bei mir wurde mit meiner Hoffnung gespielt, denn wenn ich wieder "richtig funktionierte" , war von all den Versprechungen nichts mehr übrig.
    Das ich mich dabei immer mehr in den Marionettenfäden verfing habe ich gemerkt, als es fast zu spät war.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Morgenrot,

    naja, das mache ich nicht mehr. Habe seit Ostersamstag keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt, absolut null. Tut schon weh... nach all seinen Tränen und Liebesschwüren.
    Aber ich Moment weiss ich wirklich nicht, wer mir mehr leid tut. Er oder ich :(
    Ich, die nach Zuneigung suche und schon fast giere, oder er, der sie bekommen hat und nicht mehr wahrnehmen, nicht mehr spüren kann.
    Traurig, sehr sehr traurig, beides.

    LG
    pingi

    Ich kann, wenn ich will! Ich muss nur wollen....

  • Hallo zusammen,

    jetzt wird es grad richtig mies. Heute ist es nun 4 Wochen her, dass ich ihn das letzte Mal gesehen habe.
    Mich zerreisst es gerade. Habe ständig das Handy in der Hand... will ihn anschreiben..... ich werd verrückt.

    Ich dachte, es wird besser mit Dauer der Distanz, aber jetzt grad.... es schmerzt wie irre.
    Hab versucht mich abzulenken, aber es geht einfach nicht.

    Bin hilflos

    pingi

    Ich kann, wenn ich will! Ich muss nur wollen....

  • Hallo Pingi,

    schau mal, was Dir fehlt, was Du hoffst, bei ihm zu finden.
    Wenn gar nx hilft, dann verwöhne ich mich nach Strich und Faden.
    Das tut immer gut und hilft auch erstmal.

    LG
    Girasole

  • Hallo Pingi,

    der Spannungsbogen xy zu kontaktieren obwohl man im Innern weiß, dass es Dir nicht gut tuen wird, ist bekannt. Das auszuhalten fällt manchmal schwer, manchmal ist es zuviel und Du gibts nach.

    Das ist dass so, Du wirst ihm sicher mal eine SMS schicken jetzt nach der Trennung. Du wirst Dich darüber ärgern aber auch Erkenntnisse für Dich daraus ziehen, zB. dass es verkehrt war. Aber verurteile ich dafür nicht, es ist ein Teil der Co Abhängigendynamik.

    Ich war zwei Jahre mit xy zusammen und erkannte auch erst gegen Ende, dass er alkoholkrank ist. Ich war nicht blind, so denke ich, sondern unerfahren in Sachen Alkohol. Bllind war ich jedoch hinsichtlich seiner Mißachtung und seinen Manipulationen usw. .

    Als ich mich trennte erzählte er seinen Freunden (mit meinen Freunden wollte er kaum etwas zu tun haben, war auch so eine Isolationstaktik mir gegenüber, typisch für einen Alkoholiker seinem Partner gegenüber) ein ganzes Jahr lang, dass er sich von mir getrennt hätte. Lächerlich. Ich hatte mich von ihm getrennt. Als er dann ein Jahr später einen Entzug machte mußte er sich outen, auf einmal waren für ihn vielel seiner Freunde auch Leute mit Alkoholproblemen. So wendet sich das Blatt. Ob er dann diese Leuten irgendwann gesagt hatte, dass die Trennungssache andersherum war ´weiß ich nicht. Leider hab ich zu seinen Freunden keinen Kontakt mehr, war auch sehr schade.

    Also, halt durch, verurteil Dich nicht, die Trennung geht nich von heute auf morgen und er ist Dein Suchtstoff, die Entwöhnung dauert.

    Gruß
    Rhein

  • Guten Morgen,

    ich weiss gar nicht wie ich anfangen soll :(
    Erst einmal danke für Eure Antworten. Wenn ich ehrlich sein darf, ich war schon ein bisschen traurig darüber, dass ich hier so viel geschrieben hatte, diese ganz lange Geschichte, und kaum etwas dazu kam.
    Das hat bei mir wieder eines meiner grundlegenden Probleme aufgewühlt. Nämlich die Frage: "Bin ich es nicht wert? Habe ich was falsch gemacht?"

    Es fällt mir jetzt sehr schwer, das hier zuzugeben. Einerseits weil ich weiss, dass ich oftmals diese Katastrophen-Gedanken habe, mit denen ich mich selbst erniedrige. Andererseits weiss ich ja, dass hier nicht ständig jemand antworten kann. Aber eben dieses Gefühl der "Wertlosigkeit" begleitet mich schon mein ganzes Leben lang und obwohl ich schon seit Jahren erkannt habe, dass ich es habe, so ist es mir doch immer noch nicht gelungen, es zu bewältigen. Dazu kommt, wie ich schon erwähnt habe, dass ich einfach immer allein bin.

    Ich bin nicht der Mensch der einfach irgendwo allein hingehen kann. Ich komme mir da vor wie auf dem "Präsentierteller". So nach dem Motto: "Die hat wohl keinen abgekriegt"

    Gestern war nun überall Tanz in den Mai. Und ich? Ich sass hier zuhause. Allein :(

    Ich finde dann auch einfach nichts was mir gut tut oder mich ablenken könnte, weil ich meine Gedanken an ihn nicht zum Stillstand kriege.
    Da ist immer noch diese Angst um ihn und vor allem die Angst, dass er mich wirklich nur "ausgenutzt" hat. Hat er das? War da wirklich nichts anderes?
    Ich weiss nicht ob das bei allen Alkoholikern gleich schlimm ist. Es gibt ja da auch diese Einteilung in "Trinker-Typen". Bei denen, die wirklich permanent unter Strom stehen, also alkoholisiert sind, kann ich mir schon vorstellen, dass denen alles andere komplett egal ist. Aber bei einem Deltatrinker... irgendwas streubt sich da noch in mir das so zu sehen.
    Ist wahrscheinlich Selbstschutz, dieses nicht wahr haben wollen, dass ich ihm egal bin.
    Aber woher soll ich denn überhaupt wissen, ob ich ihm egal bin?

    Und genau DAS ist mein Gedankenkreislauf aus dem ich nicht rauskomme. Ich hab letztens mit meinem damaligen langjährigen Lebensgefährten geredet. Der sagte mir, bist doch selber schuld, Du hast doch nicht mehr geantwortet wenn er geschrieben hat.
    Meine Therapeutin sagte mir, ich DARF nicht antworten. Eine andere Frau, meine Betreuerin einer Institution sagte nun wieder, "es ist noch zu früh. Warte ein halbes Jahr und schreib ihm dann, dass er noch immer mit Deiner Unterstützung rechnen kann, wenn er den Schritt in ein Alkfreies Leben machen will".

    Ich selber habe immer noch das Bild vor Augen von den Zeiten, als er weinend vor mir stand. "Verlass mich nicht, dann ist alles aus". Naja, es ist nicht alles aus, er lebt sein Leben wie bisher.

    Zu drei Leuten aus seinem Freundeskreis habe ich noch Kontakt. Und einer hat mir nun mitgeteilt, ohne dass ich danach gefragt hätte, dass er meinen Ex letztens mit Alkfreien Bier gesehen hätte.
    Und sofort schrillten meine Alarmglocken. "Jetzt zeigt er allen, dass er nicht abhängig ist!"
    Nein, der hört nicht auf. Noch nicht. Dafür geht es ihm noch viel zu gut. Hat Arbeit, seinen Führerschein, seine Wohnung und natürlich seine ganzen Kumpels.

    Ich weiss wirklich nicht ob ich nun die ganze Palette der Co-Abhängigkeit mit mir rumschleppe. Tatsache ist, ich will nicht dass er an dieser sch... Sucht zugrunde geht. Tatsache ist, dass ich Angst davor habe und Tatsache ist auch, dass ich ihn nicht aus meinem Kopf kriege.

    Ich möchte ihm manchmal einfach nur schreiben: "Hey, ich hab dich nicht vergessen!"
    Was hält mich davon ab? Die Angst davor dass er nicht antwortet oder mir schreibt dass ich ihn in Ruhe lassen soll.

    Habe ich es mir zu einfach gemacht indem ich immer sagte, er kann ja nichts dafür dass er sich so verhält? Es ist die Sucht, die ihn zwingt? Er kann keine Gefühle mehr spüren oder leben weil der Alkohol ihm diese genommen hat?
    Ich weiss es einfach nicht!

    Ich will einfach nicht so handeln wie andere aus seinem Umfeld. Sie wissen es alle und der eine oder andere hat ihn auch angesprochen. Aber die anderen? Ist denen doch egal, ist ja nicht IHR Problem. Diese Ignoranz ist nichts für mich, ich kann und will so nicht sein. Auch wenn ich nicht wirklich was erreichen kann, so denke ich doch, diese ganzen "Freunde" könnten zusammen mehr erreichen. Zum Beispiel indem sie ihm einheitlich signalisieren, dass sie hinter ihm stehen und ihn unterstützen beim aufhören.

    Ich weiss aber leider auch sehr gut, dass sich niemand mit solchen Krankheiten wirklich auseinandersetzt. Warum auch? Das passiert doch immer erst dann, wenn man dazu gezwungen wird, etwa weil mein selbst plötzlich betroffen ist oder im nahen Umfeld eine Person hat, die einem sehr sehr viel bedeutet.
    Ich habe damals auch sehr kämpfen müssen mit Vorurteilen als mir klar war, dass ich mit meinen Depressionen allein nicht klar komme, dass ich Hilfe brauche.
    Oje, was war da los..... "Zum Psychiater???? Warum denn das??? Schaffst Du das nicht ohne???? " Ja, sowas habe ich dann zu hören bekommen. Und "was sollen denn die Leute denken???"

    Tja, "die Leute" sind genau die letzten die mir geholfen hätten. Also kann es denen auch völlig egal sein ob ich nun zum Psychiater muss oder nicht. Aber es hat sehr lange gedauert, bis ich dahin gekommen bin. Bis ich verstanden habe, dass es um MICH geht, um MEIN Leben das ich SO nicht mehr leben wollte.

    Dennoch, ich kann noch nicht loslassen. Es geht einfach nicht. Ist denn alles nur immer Co-Abhängiges Verhalten? Gibt es den Aspekt der Zuneigung, der Liebe überhaupt nicht mehr?
    Wie soll ich jemals wissen, ob ich einen Menschen ehrlich und aufrichtig liebe oder ob ich wieder nur meine eigene Sucht befriedige? Kann ich das überhaupt jemals wissen?

    geknickte Grüsse
    pingi

    Ich kann, wenn ich will! Ich muss nur wollen....

  • Hallo pingi!

    Ich versuche jetzt mal alles etwas zu sortieren was du geschrieben hast.

    Zitat

    Das hat bei mir wieder eines meiner grundlegenden Probleme aufgewühlt. Nämlich die Frage: "Bin ich es nicht wert? Habe ich was falsch gemacht?"

    Dass eher wenige Antworten kamen liegt sicher nicht daran dass du etwas falsch gemacht hast. Du hast einige deiner Probleme erkannt, es fehlt die Umsetzung etwas daran zu ändern. Da du aber wie du geschrieben hast dich demnächst in Behandlung begibst ist das ein sehr guter Weg deinem Leben Schritt für schritt eine Wendung zu geben.

    Das Gefühl der Wertlosigkeit hat mich auch viele Jahre meines Lebens begleitet. Ich fühlte mich nur etwas wert wenn ich viel geleistet habe und mir damit Anerkennung verdienen wollte.

    Zitat

    Ich bin nicht der Mensch der einfach irgendwo allein hingehen kann. Ich komme mir da vor wie auf dem "Präsentierteller". So nach dem Motto: "Die hat wohl keinen abgekriegt"

    Gestern war nun überall Tanz in den Mai. Und ich? Ich sass hier zuhause. Allein

    Hast du keine Freundinnen mit denen du etwas unternehmen kannst? Ich bin von meinem Partner schon länger getrennt und fühle mich durchaus nicht alleine. Ich treffe mich mit Freundinnen, gehe zum Yoga, verreise mit anderen alleinstehenden Frauen, alleine fühlte ich mich eher mit meinem trinkenden Ehemann an meiner Seite.

    Zitat

    Da ist immer noch diese Angst um ihn und vor allem die Angst, dass er mich wirklich nur "ausgenutzt" hat. Hat er das? War da wirklich nichts anderes?

    Er ist alkoholkrank und "duldet" dich nur so lange wie du nützlich für ihn bist. Du schreibst doch selber dass du ständig fahren musstest oder der S** mit ihm eher lieblos war. Als du über seinen Konsum mit ihm reden wolltest hat er dich schnell fallen lassen, du warst ihm nicht mehr nützlich. Er hat nicht einmal zu dir gesagt dass er sich ändern möchte und schon gar nicht dir zuliebe.

    Zitat

    Aber bei einem Deltatrinker... irgendwas streubt sich da noch in mir das so zu sehen.
    Ist wahrscheinlich Selbstschutz, dieses nicht wahr haben wollen, dass ich ihm egal bin.
    Aber woher soll ich denn überhaupt wissen, ob ich ihm egal bin?

    Ich denke nicht dass es da gravierende Unterschiede im Verhalten gibt ob er nun Delta-Trinker ist, er ist auch süchtig wie andere Trinktypen. Dass ihm der Alkohol wichtiger ist merkst du doch an seinem Verhalten dir gegenüber, wieviele Beweise brauchst du noch?


    Zitat

    Habe ich es mir zu einfach gemacht indem ich immer sagte, er kann ja nichts dafür dass er sich so verhält? Es ist die Sucht, die ihn zwingt? Er kann keine Gefühle mehr spüren oder leben weil der Alkohol ihm diese genommen hat?
    Ich weiss es einfach nicht!

    Er kann nichts dafür dass er krank ist du aber auch nicht du bist nicht für seine Krankheit zuständig und kannst ihn nicht retten. Du kannst nur deine Baustellen bearbeiten damit es dir wieder besser geht.

    Oft verändert sich dadurch die Sichtweise so sehr dass so ein Partner gar nicht mehr in Frage kommt. Ein Partner der es ernst mit dir meint würde dich nie so behandeln und du würdest niemals so einen Partner aussuchen weil du dir zu schade dafür bist.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Speranza,

    Danke für deine Anwort, auch wenn das jetzt sehr seht weh getan hat. Alles nur Lug und Trug....
    Und doch.... es ist kein bewusstes und vorsätzliches Verhalten, oder???
    Bin jetzt grad total geschockt.

    pingi

    Ich kann, wenn ich will! Ich muss nur wollen....

  • Hallo pingi!

    Zitat

    Danke für deine Anwort, auch wenn das jetzt sehr seht weh getan hat. Alles nur Lug und Trug....
    Und doch.... es ist kein bewusstes und vorsätzliches Verhalten, oder???
    Bin jetzt grad total geschockt.

    Es war nicht meine Absicht dich zu schocken, aber so habe ich es erlebt, ich war 32 Jahre mit ihm verheiratet und davon hat er 10 Jahre massiv getrunken. Ich dachte auch oft es kann ihm doch nicht vollkommen egal sein dass alles den Bach runtergeht und ihm der Alkohol wichtiger ist, es war aber so.

    Er wird von der Sucht geleitet das ist ihm das Wichtigste überhaupt. Die Sucht verändert ihn so sehr dass es zum Lebensinhalt wird diese zu befriedigen oder andere Menschen zu manipulieren.


    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Pingi,

    Gestern war nun überall Tanz in den Mai. Und ich? Ich sass hier zuhause. Allein Traurig
    Es kommt ja immer darauf an, was man alleine macht. Klar, Tanz in den Mai- da würde ich auch nicht alleine gehen.
    Ich war gestern abend nach der Arbeit im Sport, habe so was für mich getan, was mir Spaß macht. Treffe dort Leute, die ich schon lange durch den Sport kenne, mit denen ich einfach schwätze.
    Danach habe ich mir was LEckeres gekocht und bin früh ins Bett. Ich war müde, da ich neben der Arbeit ja einiges für mich tue, Scheidung eingereicht zb und Therapie.
    Es war ein schöner Abend!


    Ich finde dann auch einfach nichts was mir gut tut oder mich ablenken könnte, weil ich meine Gedanken an ihn nicht zum Stillstand kriege.
    Du hast nichts, was Dir gut tut?
    WIrklich?
    Ganz sicher?
    Du hast nichts, was Du gerne machst???
    Böse bin ich, wenn ich mal behaupte, das stimmt nicht.....

    Ich meinte nicht, dass Du Dich ablenken sollst!!
    Das klappt dann oft nicht. Alles Seelische, was man bekämpft, verstärkt man dadurch nur.
    Nein, wenn Du Dir etwas GUtes tust, geht es Dir automatisch auch etwas besser.
    Je schlechter es mir geht, um so mehr und schönere Sachen mache ich dann für mich.
    Überlege mal für Dich- auch in einer Phase, wo es Dir gerade nicht schlecht geht- wie Du DIch verwöhnen kannst.
    Das fliegt einem viell. nicht zu, da muss man schonmal ein bisschen "investieren"- in sich selbst, sozusagen :wink:


    Ich selber habe immer noch das Bild vor Augen von den Zeiten, als er weinend vor mir stand. "Verlass mich nicht, dann ist alles aus". Naja, es ist nicht alles aus, er lebt sein Leben wie bisher.
    Ja, ganz genau so stand meiner auch vor mir!
    Die pure Manipulation.
    Ein reifer Mann, mit dem ich Schluss machte und dem es sehr wehtat, sagte dagegen: "Mach dir um mich keine Gedanken, ich komme schon irgendwie damit klar. Ich will nur, dass es dir gut geht"
    Merkst Du was?

    Ich möchte ihm manchmal einfach nur schreiben: "Hey, ich hab dich nicht vergessen!"
    Warum möchtest Du das schreiben?
    Wie soll es denn danach weitergehen? Dann kommt ev von ihm "ich dich auch nicht! ich liebe dich so sehr! komm bitte zurück!"
    Und dann??
    ODer er reagiert nicht?
    Und dann?

    Aber woher soll ich denn überhaupt wissen, ob ich ihm egal bin?
    Was für eine Rolle spielt das?
    Wenn Du ihm egal bist, was dann? Ist Dein Leben dann weniger schön?
    Weniger lebenswert?
    Machst Du wirklich jemanden anderes für DeinGlück verantwortlich?

    und wenn Du ihm nicht egal bist, was dann? Gehst Du zu ihm zurück?


    Da ist immer noch diese Angst um ihn und vor allem die Angst, dass er mich wirklich nur "ausgenutzt" hat. Hat er das? War da wirklich nichts anderes?
    Auch hier wieder: Was würde diese Antwort verändern? Würde sie dich weiterbringen?


    Dennoch, ich kann noch nicht loslassen. Es geht einfach nicht. Ist denn alles nur immer Co-Abhängiges Verhalten?
    Wenn man etwas nicht (los)lassen kann, was einem nicht gut tut, dann ist dies ein Zeichen von Abhänigkeit.


    Wie soll ich jemals wissen, ob ich einen Menschen ehrlich und aufrichtig liebe oder ob ich wieder nur meine eigene Sucht befriedige? Kann ich das überhaupt jemals wissen?
    Das ist eine wichtige Frage!
    Dafür solltest Du für Dich herausfinden, was die Unterschiede sind zwischen Sucht und einer gesunden Beziehung.
    Wenn Du also demnächst wieder um ihn kreist, und denkst, Du kannst nicht anders - wie wäre es, wenn Du dann mal über dieses Thema nachdenkst? Vielleicht ein Buch dazu liest. Oder im Netz liest bzw hier bei den COs (ruhig auch alte Geschichten).
    Dir ev. eine Liste machst mit Zeichen für Sucht und Zeichen für gesunde Beziehung. Oder, oder, oder.
    Alles dieses würde nämlich bedeuten, dass Du was für DICH tust.
    Und nicht über ihn nachdenkst.

    Ja, ich weiß, das ist alles schwierig und kostet Mühe.
    Aber anders geht es nicht.
    Also los, anpacken, versuchen.

    LG
    Girasole

  • Hallo Pingi,

    kann es sein, dass Dein Gedanken so sehr um ihn kreisen, damit Du Dich nicht um Deine Probleme kümmern musst?

    Wie alt sind Deine Kinder denn?

    Ich finde es gut, dass Du sie vor ihm schützt. Denke bei allem "der arme Kerl kann ja nix dafür" auch daran, dass Deine Kinder noch weniger dafür können und setze sie nicht einem Alkoholiker aus.

    Liebe Grüsse
    Heidi

  • Hallo girasole,

    ich bin ja nun kein Co-Abhängiger und halte mich daher in solchen Fäden eher zurück, weil ich mit eigenen Erfahrungen nicht glänzen kann.
    Dein Beitrag gefällt mir ausnehmend gut und ich kann nur raten, ihn auszudrucken und bei Zweifeln immer wieder zu lesen ...

    Gruß Jürgen

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