Hallo Panem
Hier wird grad nicht gerannt und das Wetter findet im Moment ohne mich statt ;-): Ich halte still, schlucke mein Antibiotikum und bin eine folgsame Patientin, damit ich mir den wichtigsten Termin nächste Woche nicht versemmle, denn dann kommt das Mieder ab :-).
Ich hab´mir grad wieder mal eine Phase genommen, in der ich verdächtig vernünftig, bodenständig und sachlich unterwegs bin, die „Wat-mut-dat-mut“-Phase, und ich handle der Reihe nach alles ab, was so ansteht. Das ist gut.
Ich erwarte dieses Verhalten momentan auch von allen anderen Menschen. Das ist schlecht :D.
So halte ich mich extrem bedeckt, denn ich könnte für nichts mehr garantieren, wenn mir Jemand bspw. erzählt, dass er dringend Physiotherapie benötigt, aber nicht mal den Versuch macht, dort anzurufen, weil Irrrrrrrrgendjemand gesagt haben soll, dass es irrrrrrrrrre schwer ist, in den Praxen einen Termin zu erhalten.
Ich lasse mich am Montag in meine Lieblingsklinik gurken und eine Woche lang herumscheuchen, bin dann ein Wochenende zu Hause und starte danach für eineinhalb Wochen in das nächste Krankenhaus. Damit sollte mein Programm abgeschlossen sein.
Der KH-Aufenthalt diese Woche war der reinste Horror: Drei Mal täglich musste ich wie eine Löwin um die Mahlzeiten kämpfen, stundenlang auf Schmerzmittel warten und da es ein Notfall war, hatte ich außer einem Handtäschchen auch nichts bei mir. Es war ein bisschen wie campen in der Wildnis, nur überdacht. Auch da war ich geduldig und habe mich extrem zurückgehalten, jedenfalls solange, bis das liebe, sanfte Ömi, das sie in meinem Zimmer einfach zwischengeparkt hatten, drei Stunden lang auf eine Bettpfanne warten musste. In solchen Situationen wachsen mir immer noch Hörnchen und ich lehne mich erst wieder vorschriftsmäßig zurück, wenn Andere bekommen, was sie so dringend benötigen.
Blöderweise ist es genau die Klinik, die Ende März für mich ansteht, aber glücklicherweise eine andere Abteilung. Ich bin jedenfalls gewappnet ;-).
Meinen Plan A wie Auswanderung habe ich aus Vernunftgründen fallen gelassen, da ich noch gar nicht überblicken kann, wie viel und wie lange ich zukünftig arbeiten kann, meinen Plan B hat man mir in einem Halbsatz per SMS zerbastelt und so kam Plan C zum Tragen: Ich sah mich hier um, guckte noch mal in den Garten und sagte mir selbst: Schöner kann´s doch nirgendwo werden! Mir fielen auf Anhieb 97 Dinge ein, die ich hier längst mal sehen oder unternehmen wollte und es liegt nur an mir, diese endlich auch umzusetzen.
Als weiteren Motivationsschub habe ich mich probehalber schon mal kurz hinter das Steuer meines Autos geklemmt, das da ohne Batterie seit sechs Monaten in der Landschaft steht und voller Vorfreude vor mich hingegluckst :-). Alles wird gut… bald ;-).
Ich habe gelesen, dass Du dich versetzen lässt und Deine alten Freunde wieder treffen kannst, das hat mich total gefreut für Dich. Meine sind auf alle Kontinente verstreut, wir haben wohl auch das Wander-Gen gemeinsam :-).
Ich find´auch gut, dass Du mit Deinen Freunden über Deine Krankheit sprichst, aber erwarte nicht zuviel Verständnis. Sucht kann man auch nicht wirklich erklären. Ich muss mir heute noch Texte anhören wie: „Ja, aber DU doch nicht, Du bist doch ganz anders!“
Früher hat mich das gestört, heute ist es nicht mehr wichtig. Wichtig ist nur, dass ICH es weiß und dementsprechend handle. Freunde müssen auch gar nicht zwingend verstehen oder nachvollziehen können, aber sie müssen akzeptieren, dass es ist, wie es ist und welche Konsequenzen es für Dich hat, wenn Du wieder in die Schiene gerätst.
Super dass Du bei der Stange bleibst, was das Nichtrauchen angeht. Bei mir ist das Thema auch noch nicht vom Tisch, ich habe es nur vertagt (jajaja *g*)… jedenfalls habe ich es immer im Hinterkopf. Ich muss wahrscheinlich doch die Nachteile täglich spüren, wenn ich keuchend durch die Botanik wetze, zumindest weiß ich noch genau, wie gut sich die zwei Rauchfreien Monate angefühlt haben.
Dir wünsche ich ein puscheliges Wochenende, herzlichen Dank für Deinen Besuch.
Liebe Grüße
Katha