Rückfall als Merkmal des Alkoholismus

  • Hallo Jürgen

    Susanne ist eine Angehörige und dieser Thread geht über Erfahrungen . "Rückfälle Merkmale des Alkoholismus" . Du hast doch deine Erfahrungen geschrieben. Schon vergessen? Meine Antwort war auch für Susanne . Nicht gelesen?


    Gehe paar Seiten zurück und du wirst deine Antwort für unten stehendes Zitat finden

    Zitat

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Moin Hartmut,

    das war wohl ein Missverständnis, Deine zitierten Aussagen kamen bei mir so an als würde zu einem ganz konkreten Rückfall etwas beigetragen.
    Hättest Du doch einfach geschrieben: "Du bist keine Alkoholikerin ...".

    An einer Stelle möchte ich Susanne recht geben.
    Erfahrungen mit Therapeuten sind keine Erfahrungen mit Therapie.
    "Schnupperstunden" hatte ich auch mit mindestens 4 Therapeuten, mit Therapie hatte das gar nichts zu tun.

    Gruß Jürgen

  • Hallo Penta,

    es tut mir leid das dein Thread nun wieder zur Diskussion fern des Themas geworden ist. Ich zieh mich hier raus . Es geht hier nicht um meine Antworten , es geht hier um mich :)

    Schönen Austausch noch

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo,

    es ist einer der Gründe gewesen, dass ich ne Weile hier nix mehr fragte, dass im Laufe fast jeder Diskussionen das Schwanzlängen-Messen und/oder gegenseitige Unterstellungen begannen. Egal aus welcher Richtung.
    Mir geht das ehrlich auf'n Keks.

    Trotzdem vielen Dank für die Beteiligung hier!

    Ich wünsch allen einen stressfreien Wochenstart.

    Hartmut, wenn du hier noch liest, mach doch ma zu.

    Gruß, Penta

  • Hallo zusammen

    nach Rückfrage mit Penta öffne ich diesen Thread. Da im Moment auch sehr viel über Rückfall diskutiert wird.

    Der Thread wurde wegen Diskussionen fern des Themas damals geschlossen.
    Deswegen bitte ich, damit dieser Thread nicht wieder ins Off-Topic lauft, darauf zu achten das Persönliches nichts in diesem Thread zu suchen hat. Es hat fast jeder einen eigenen Thread, da kann dann das abweichende Thema besprochen werden .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Die Definition "Merkmal" ist schlichtweg falsch, denn sie lässt nach dem Sprachgebrauch keine Ausnahmen zu.
    Sie wäre nur dann richtig, wenn alle trockene Säufer,
    die bis an ihr Lebensende trocken bleiben, früher keine Alkoholiker gewesen wären.
    Ich denke, dass man diese Hypothese vergessen kann.
    Folgende Aussage halte ich für zutreffend:
    "Die ungewöhnliche Häufung von Rückfällen gehört zum Wesen des Alkoholismus"
    Carl

  • Hallo Carl,

    is wahrscheinlich etwas untergegangen, doch mir ging es schon damals nicht um Definitionen.

    Zitat

    Es wäre schön, wenn ihr mir von eurer Motivation und/oder euren Rückfällen berichten würdet und mir etwas auf die Sprünge helft.

    Nach deiner Antwort gehe ich dann etwas provokant davon aus, dass für Carl die ungewöhnliche Häufung von (seinen) Rückfällen zum Wesen (seines) Alkoholismus gehört? :?

    Penta

  • Da ich mich nicht mehr daran erinnern kann, welche Motivation ich damals für dieses Thema hatte (Grüße an ClaudiA :wink: ), hier nochmal die Eingangsftrage ohne den damaligen Bezug zu anderen Themen oder Anlässen.

    Zitat von Penta


    Guten Tag,
    in einem anderen Thema schrieb ich (bisher war ich keine Co), dass Rückfälle Merkmale des Alkoholismus seien. Scheinbar eine recht wilde Theorie.
    Mich interessieren die Merkmale, die irgendwer mal irgendwohin geschrieben hat (z.B. Jellinek) herzlich wenig, denn ich führe hier keinen wissenschaftlichen Diskurs, sondern berichte von meiner Motivation und meiner Erfahrung.
    Und die ist so, dass mir bisher sehr bewusst war, dass ich rückfällig bin, wenn ich heute wieder saufe, da ich an demselben Alkoholismus leide wie andere Alkoholiker. Mit allem Drum und Dran.

    Es geht mir nicht um "die", sondern um euch selbst.
    Es wäre schön, wenn ihr mir von eurer Motivation und/oder euren Rückfällen berichten würdet und mir etwas auf die Sprünge helft.

    Zitat von Penta

    Ach ja, ne Frage: Ist der Rückfall ein Merkmal eures Alkoholismus?

    Vielleicht möchte der eine oder andere nochmal einsteigen.

    Viele Grüße, Penta

  • ok Penta, dann sollst Du die Wahrheit auch in provokanter Form wissen:

    Ein RF ist beim Alkoholismus stets vorprogrammiert ...lediglich der Zeitfaktor ist unbekannt.
    Bleibst Du zu Lebzeit trocken, hast Du lediglich zu kurz gelebt.

  • Zitat

    Ein RF ist beim Alkoholismus stets vorprogrammiert ...lediglich der Zeitfaktor ist unbekannt.
    Bleibst Du zu Lebzeit trocken, hast Du lediglich zu kurz gelebt.

    :shock:

    Na das klingt ja ermutigend.... :roll:

  • Hallo ClaudiA,

    man darf sich der mreiner Meining nach recht depressiven Ansicht von Carl anschließen oder man bildet sich seine eigene Wahrheit.
    Meine ist:
    Ein RF ist beim Alkoholismus durchaus möglich.
    Bleibst Du zu Lebzeit trocken, hast Du optimal für dich und deine Lieben gesorgt.
    Beim Rückfall streiten sich nicht nur die Gelehrten heftig, sondern mindestens genauso auch die Betroffenen.

    Gruß, Penta[/quote]

  • Hi Penta,

    uff... da bin ich aber nun beruhigt. Ich komme mit CFs Aussage nämlich nicht wirklich klar.

    Das unsere Krankheit rückfallbehaftet ist, ist mir schon klar. Aber ich bin der Meinung, daß es nicht zwangsläufig immer so sein muß.
    Würde mir glaub ich auch ein wenig den Mut nehmen, wenn es da heißen würde, ich würde eh rückfällig werden.
    Okay... ich gebe zu - solche Aussagen finde ICH persönlich immer wieder prickelnd, denn das spornt es eher an,
    wenn mir jemand sagt, daß ich das und das "eh nicht schaff"... :lol:

    Ich bin mir jedenfalls durchaus im Klaren darüber, daß ich tatsächlich erst dann absolut rückfallsicher sein kann,
    wenn ich in´s Gras gebissen habe. Und ob das früher oder später sein wird.... das weiß nur "der liebe Gott"...

    LG
    ClaudiA

  • Ich wage mal die Behauptung, dass niemand "aus Versehen" einen Rückfall erleidet. (ausgenommen jetzt die Variante, dass man unbeabsichtigt versteckten Alkohol in Lebensmitteln zu sich nimmt)
    Im Unterschied zur nassen Zeit sind wir trocken in der Lage, uns kontrollieren zu können und zu sagen: Ich will nicht.
    Aber:
    Es gibt viele äußere Faktoren, die den Grad der Unerschütterlichkeit dieses "Ich will nicht" beeinflussen können.
    Je mehr ich mich präpariere, um so weniger können diese äußeren Faktoren an mir rütteln.

    Das geht los mit der konsequenten Auseinandersetzung mit dem Thema und mit sich selbst - und schon hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
    Von den Mitpatienten während meiner Reha hatten schon darauf weit über die Hälfte schlicht keine Lust.
    In meiner Wahrnehmung herrschte der Gedanke vor, dass allein die Tatsache, dass man ein Teilnehmer dieser Reha war, einen befähigen würde, in Zukunft die Finger vom Alkohol zu lassen.

    Wenn man diese Auseinandersetzung aber konsequent betreibt, wird man zwangsläufig darauf stoßen, dass in einigen Lebensbereichen heftige Änderungen erfolgen müssen.
    Und ich vermute, dass das der Punkt ist, an dem dann die meisten scheitern.
    Was auch verständlich ist, weil es dem Mensch an sich wahnsinnig schwer fällt, Gewohnheiten aufzugeben.
    Und dann rutscht die Trockenheit (möglicherweise, ohne dass man es merkt) in der Prioritätenliste nach unten.
    Sie muss aber ganz oben stehen bleiben, ein Leben lang.

    Gefeit ist trotzdem niemand, aber nicht weil wir dem Alkohol ausgeliefert sind, sondern einfach aufgrund der Tatsache, dass wir die äußeren Einflüsse nicht immer kontrollieren können und z.B. ein heftiger Schicksalsschlag Auslöser sein kann, wieder zu trinken.
    Aber dann trinke ich wieder, weil ich innerlich trinken will.

    Zusammenfassend: Nur wer seinen Willen zur Trockenheit auch untermauert, ihn auf ein solides Fundament stellt und brüchige Stellen immer wieder ausbessert, kann sich vor einem Rückfall schützen.
    Es gehört zum Wesen der Krankheit, dass der Wille allein in der Regel nicht ausreicht.
    Aber man ist einem Rückfall nicht ausgeliefert.

    Gruß Pancho

  • Hallo Penta,

    Seit ich 2013 aufgehört habe zu trinken, hatte ich keinen Rückfall.

    2003 habe ich schon mal aufgehört, und auch eine stationäre Langzeittherapie gemacht. Trotzdem habe ich irgendwann nach ein paar Jahren wieder angefangen zu trinken. Zunächst nur für ein paar Monate. Dann war ich wieder zwei oder drei Jahre abstinent. Bis ich dann wieder angefangen habe. Dennoch sehe ich beides nicht als Rückfälle. Für mich ist ein Rückfall gekoppelt an die Krankheitseinsicht, und die hatte ich damals nicht. Ich war einfach die ganze Zeit nass, auch in den abstinenten Jahren.

    Insofern ist für mich der Rückfall eindeutig ein Merkmal der Alkoholkrankheit, auch wenn ich noch keinen hatte.

    Danke dir für den (Wieder)Anstoß des Themas, und Pancho, dir auch Danke für deine für mich schlüssigen Worte.

    Viele Grüße,
    Thalia

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