• Hallo Angel!

    Was du an dir ändern sollst, was du tun kannst?

    Sei nett zu dir, tu dir was Gutes.
    Du machst dieses Theater seit Jahren mit. Nun reicht es dir. Und ich würde sagen zurecht.
    Er hatte mehrere Gelegenheiten aufzuhören, unter fachlicher Anleitung. Das hat er nicht getan. Er möchte nicht als Alkoholiker bezeichnet werden, er sieht kein Problem.
    Genau da ist der Knackpunkt, solange er es so sieht wird er trinken, egal was du tust.
    Deshalb kann ich dir nur raten dein Leben für dich so zugestalten dass du zufrieden bist, wenn dazu die Trennung gehört, dann ist es dein Weg.

    Du hast ihn unterstützt wo es ging, ohne Erfolg.

    Wenn du hier liest im Co Bereich wirst du viele solcher Geschichten lesen. Wir Cos suchen Möglichkeiten unseren Alki zuretten, das ist aber leider nicht möglich wenn dieser trinken will.
    Du bist total OK, er ist der mit dem Problem.
    Mach dir dein Leben schön, das ist das Leben dass du lenken und beeinflussen kannst. Und hoffentlich bald wieder geniessen.

    Ganz herzliche Grüße Clärchen

  • Hallo Angel 007!

    Ich werde dir keinen Rat geben, wer bin ich, um zu wissen, was das richtige für dich ist?

    Ich kann dir nur etwas aus meiner Erfahrung sagen, da ich auch über ein Jahrzehnt Co-Abhängigkeit gelebt habe. Mit Höhen und Tiefen, eine große Liebe, sicher, aber ich habe mich dennoch letztlich getrennt.

    Was diese Art von Beziehung tatsächlich bedeutet, wird mir erst jetzt, ein knappes Jahr später, immer stärker bewusst: Es ist ein pathologisches, symbiotisches, destruktives Ökosystem, in dem nicht nur der Alkoholiker seine Neurosen auslebt, sondern seine co-abhängige Stütze genauso. Es spielt für mich momentan keine große Rolle, ob mein Exmann trinkt oder nicht. ich habe genug damit zu tun, was ich eigentlich getan habe, während er sein Leben versoffen hat.

    Meine Beziehung hat unfassbar viel Selbstbetrug auf beiden Seiten beinhaltet. Er hat keine Krankheitseinsicht. Vier Flaschen Wein und eine halbe Schnaps täglich, waren für ihn einfach nur ein Indiz, dass er gerne trinkt :) Und dass ich nicht viel früher entschieden habe, mein Leben nicht als Unterstützungsfee eines Trinkers zu fristen, ist mir mittlerweile unerklärlich. Nein, nicht ganz. Aber ich habe meinen Mechanismus nicht erkannt. Jetzt komme ich mir selbst auf die Spur und - meine Fresse - Abgründe tun sich auf.

    Ein Trinker trinkt. Er wird nicht aufhören, weil sich seine Frau, seine Mutter, Kind sich das wünschen. Du kannst in dieser Hinsicht nichts tun. Er liebt den Alkohol mehr als dich. Nimm es nicht persönlich, das ist die Suchtkrankheit.
    Wenn dir klar ist, dass du seine Sucht nicht beenden kannst und dennoch an seiner Seite bleiben und das damit verbundene Leben führen willst, ist das deine Entscheidung. Wenn dir deine Motive irgendwann klar werden sollten, warum du ein solches Leben freiwillig führen willst, wirst du eine Entscheidung treffen. Zwangsläufig.

    Wenn du vollkommen bewusst sagen kannst: "Ja, ich übernehme die Verantwortung für mich, freien Herzens und vollen Bewusstseins, ohne jeden Vorwurf, die Frau eines Mannes sein, für den Schnaps wichtiger ist als ich, der mich belügt und betrügt, weil er Sklave des Ethanols ist, dessen Suchtstreifen ich mir bis zum Erbrechen viele Jahre reinziehe und mich dabei vergesse und mein einziges Selbstwertgefühl aus der vergeblichen Rettung meines Mannes ziehe", dann bleib! Ansonsten ist eine Trennung durchaus eine legitime Alternative, damit du dich endlich mit deinem Leben auseinandersetzen und die Verantwortung für deinen Part übernehmen kannst. Für seinen Part Verantwortung übernehmen zu wollen ist nämlich hoffnungslos.

    Ich bin auch in einer realen Selbsthilfegruppe für Angehörige. Vielleicht wäre das auch etwas für dich?
    Bei meiner Gruppe treffen sich trockene Alkoholiker und Co-Abhängige, sowie Verwandtschaft von Trinkern. Und glücklicherweise weisen die Leute mich auf meine blinden Flecken hin.

    Ich wünsche dir viel Kraft, deine ureigene Entscheidung zu treffen.

    Viele liebe Grüße

    Ahoi

  • Hallo Angel,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    Du kannst deinem Mann nicht helfen, dass habe ich auch über Jahrzehnte versucht. Wenn er kein Problem sieht, dann greift keine Hilfe, dass hast du bei seinen Therapien miterlebt.

    Ich möchte dir aber ans Herz legen, dass du ihm gegenüber nur das ankündigst, was du auch bereit bist zu tun.
    Es nützt dir überhaupt nichts, dass du eine Trennung ankündigst, und sie dann nicht ausführen kannst.
    Das macht dich unglaubwürdig, und er nimmt dich überhaupt nicht mehr ernst.

    Es ist wichtig, dass du etwas für dich tust, und dass es dir besser geht.
    Hast du Hobbies oder Freunde, die du wegen ihm vernachlässigt hast?
    Bei mir hat es sehr lange gedauert, aber als ich das erste Mal jemanden sagen konnte, wie es mir geht und was mein Problem ist, habe ich sehr viel Zuspruch bekommen.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Angel!

    Na, wars zuviel von uns alten Hasen?
    Ich hoffe wir haben dir nicht zu direkt unseren Standpunkt geschildert.
    Jede von uns weiss in was du da drin steckst, allerdings schauen wir mit etwas Abstand drauf.
    Ich weiss noch wie ich hier ankam.....es war ein langer Weg zu mir.
    Mein Tb hatte einen ganz ähnlichen Titel wie deins. Es heisst : Trennung oder Abwarten?
    Du siehst, ich bin so hier angekommen wie du.
    Aber hier wird dir geholfen. Gut dass du den Weg zu uns gefunden hast. :)

    LG Clärchen

  • Hallo Angel,
    dein Partner wird auch untergehen, wenn du bleibst.
    Nur mit dem Unterschied, dass es vll länger dauert.
    Und du u.U. mit untergehst.
    Wie kommst du darauf, dass du Schuld hast?
    Er ist erwachsen und er hat das Recht, mit seinem Leben zu machen, was er will.
    Die Schuld redet er dir ein, weil er mit dir, wie er selber sagt, sein Leben recht bequem so weiter führen kann.

    Wenn du gehen würdest, kann dein Mann sich ja überlegen, ob er sich eine Wohnung sucht, auf der Straße schläft oder was auch immer.

    Sollte er gewaltätig werden, ruf die Polizei.
    "Geht nicht" stimmt also so nicht.

    Gruß
    Susanne

  • Hallo,

    Du bist selbstständig, also handle auch so wie eine Selbstständige, nämlich selber.

    Hole Dir einen Anwalt, bespreche die finanzielle Situation mit ihm und wie die Trennung vonstatten gehen soll und werfe ihn dann aus der Wohnung. Falls er die Tür eintritt, rufe die Polizei.

    Gruß

  • Hallo Angel,

    willkommen im Forum. Da hast Du ja schon einen langen Leidensweg hinter Dir. Deine Fragen und Deine Gefühle kommen mir sehr bekannt vor.

    Ich versuch mal, ein bisschen aus meinem Nähkästchen zu plaudern.

    Zitat

    Das Fazit hier lautet Trennung, gibt es Erfahrungen wie es gelungen ist dem Partner das Problem, dass ich habe, ihm deutlich zu machen, so das eine Änderung eintritt? Wer hat das geschafft?

    Meinem Mann wurde das Problem deutlich, als ich ausgezogen bin. Da hat er sich, wenn auch anfangs sehr widerwillig, bewegt. Er ist nicht den Weg gegangen, den ich mir für ihn ausgemalt hatte, aber er ist seit 2 Jahren trocken und wir leben wieder glücklich zusammen. Was ich daraus gelernt habe ist, dass ich den anderen nicht ändern kann. Er lebt sein Leben so, wie er es für richtig hält, aber ich kann mich ändern. Wenn mir etwas nicht mehr passt oder mir Bauchschmerzen bereitet, kann ich für mich schauen, was ich ändern oder tun kann, damit es mir besser geht. Das nächste, was ich gelernt habe ist, wieder mir zu vertrauen, meinem Bauchgefühl zu vertrauen. Das ist nach jahrelangem Unterdrücken nicht so einfach, aber es wird.

    Die große Frage hier ist für mich: WAS WILLST DU??? Du schreibst ganz viel, was Dein Mann sagt und tut (oder nicht tut), aber was will Angel. Was fühlst Du bei dem Gedanken, dass Du ein eigenes Reich ohne Deinen Mann hast. Ist das ein gutes oder ein beängstigendes Gefühl? Was wenn Du bleibst und die Spirale sich weiter nach unten dreht? Könntest Du das Haus zur Not nicht vermieten oder verkaufen und Dir was eignes suchen?

    Ich wusste zu Anfang gar nicht was ich wollte. Ich musste da nur erst mal raus, um überhaupt zur Ruhe zu kommen. Kopf und Gefühl haben völlig gegeneinander gearbeitet. Vom Kopf her waren mir die Schritte, die ich tun wollte klar und ich hatte dabei katastrophale Bauchschmerzen. Ich bin auch erst ausgezogen, als ich mir klar war, dass mein Mann das Haus auch alleine bezahlen kann. Heute sehe ich das anders. Unsere Männer sind erwachsen und treffen ihre eigenen Entscheidungen. Ich bin nicht für ihn verantwortlich. Das konnte ich erst nach über einem Jahr fühlen und es war für mich eine Art Befreiung, ich musste nicht mehr kämpfen, konnte anders mit ihm umgehen und von da an ging es mit unserer Beziehung aufwärts unter der Bedingung: kein Alkohol mehr.

    Zitat

    Er hat mir schon gedroht sich um zubringen, wenn ich ihn verlasse, letztes Weihnachten war es dann soweit, reichlich Schnaps und dazu Schlaftabletten. Einweisung in Psycho wurde 24 Stunden festgehalten und dann entlassen. Wenn ich mich trenne geht er unter, selbst wenn er sich nichts antut.
    Wie kommt mit so einer Schuld klar?

    Du hast keine Schuld. Wie schon gesagt, er ist erwachsen und kann seine eigenen Entscheidungen treffen. Wenn er die Entscheidung trifft unterzugehen, dann ist das seine Entscheidung und Punkt. Ich kann mir vorstellen, dass Du gerade sehr skeptisch bist, aber was hast Du nicht schon alles versucht, um ihn vom Trinken abzuhalten, falls Handstand oder im Tütü rumlaufen noch nicht dabei war, kannst Du es ja noch probieren (Ironie aus), aber bei mir hat es nicht geholfen. Ich denke nicht, dass irgendwas funktioniert hat. Nein, er hat sich entschieden zu saufen, also säuft er. Entscheide Du Dich für Dein Leben und finde heraus, wie Du leben möchtest.

    Zitat

    Seit gestern ist er wieder halbwegs nüchtern und bedauert das alles sehr und will sich natürlich bessern.


    Keine Worte mehr, er soll in die Puschen kommen und Tun. Alles andere kannst Du bei einem nassen Alki vergessen.

    Zitat

    Verwirrt, ratlos, wütend, enttäuscht, kann man das alles auf einmal sein?

    Das waren in der ersten Zeit meine Dauergefühle. Aber irgendwann wurde es besser, als ich für mich Entscheidungen getroffen habe, viel geweint hatte und meine Freundinnen zu getextet hatte, dann irgendwann ging es bergauf. Das Forum war auch sehr wichtig für mich, weil die Leute hier wussten wovon ich rede. Ich war mit dem ganzen Schlamassel nicht allein. Das hat mir gut getan.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld (für Dich) für Deinen Weg
    Herzliche Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallöchen,

    und hier aus meinem nähkästchen:
    Ich habe mich getrennt, trotz suizid- drohung.
    diese wurde auch halbherzig versucht, jemand fand ihn und hat den notarzt geholt. (War auch interessant für mich, es gibt ja noch andere menschen außer mir, die sich dann mal widerwillig bewegen, wenn die blöde CO das definitiv nicht mehr tut! jaja doch, die gibt es! Sag jetzt nicht, er hat aber niiiiemanden außer mir! Nee nee glaube mir, das hätte ich auch geschworen!! Die verstecken sich nur Bestmöglich!!)

    Ich habe ihn dann im Krankenhaus nicht besucht und auch nichts gebracht: keine Wäsche, Zahnbürste usw - nichts! Das war natürlich reichlich unbequem für ihn. Danach ist er nie wieder mit notarzt ins Krankenhaus gekommen!
    Davor andauernd zur Entgiftung und frau girasole ist auch trotz eigenen beruflichen und gesundheitlichen Problemen immer brav angetrabt :roll:
    hat Händchen gehalten, frische Sachen gebracht und ihn auch fein wieder abgeholt, wenns dem Herrn nicht mehr gefallen hat.

    nun denn, seither hat er sich bewegt- widerwillig zwar und nicht wie ich es mir vorgestellt hatte (wurde ja hier schon mal geschrieben).
    Finanzen, Wohnung, Beruf, seine Kinder aus 1.ehe- alles drohte zur Katastrophe zu werden, als ich ging.
    aber er hat es gepackt.
    ob er stabil trocken ist, weiß ich nicht, aber er macht und kümmert sich und es sind keine Katastrophen geschehen.

    was ich gar nicht abkonnte, schon damals nicht sind suizid- Drohungen.
    Denn nichts anderes ist das: eine Drohung, eine Erpressung!

    Du fragst, wie man mit so einer schuld leben kann- also wieso habe ICH denn schuld, wenn sich XY Schlaftabletten und Schnaps in den Mund stopft???
    Ich habe ihm das nicht beschafft, nicht angereicht, nicht in den Mund getan.
    ER macht das. Aus freien Stücken.

    Und weißt du, ist das die art liebe, die du dir für den Rest deines Lebens erträumst: wenn du nicht bleibst -dann töte ich mich! ?????

    LG girasole

  • Hallo Angel,

    wenn ich Deinen Post so lese, hinterlässt er ein Gefühl der Traurigkeit bei mir. Du hängst in so vielen wenn und aber und bist ständig im Vergleich, aber was ist mir Dir, wie sehen Deine Wünsche aus - unabhängig von Deinem XY.

    Zitat

    Aber wer will das schon mitmachen?

    Du anscheinend. Was mich lange von der Trennung abgehalten hat war das Gefühl: Jetzt bin ich für alle die Böse, die ihren Mann verlässt. Das wollte ich auf keinen Fall sein, da hat alles in mir rebelliert. Der Preis dafür waren ständige Bauchknoten, ich wollte nicht mehr nach Hause, ständige Angst ... so lange bis ich nicht mehr konnte und die "Böse" zu sein das kleinere Übel war.

    Zitat

    Er tut mir einfach Leid, das er es sich und uns so schwer macht. Wir hatten wirklich schwere Zeiten zusammen überstanden und jetzt wo es uns wirklich gut gehen könnte, da kommt er von der Flasche nicht weg. Ich suche immer nach der Ursache, war gerade wieder heute, was ist passiert das es ihn wieder so erwischt hat?

    Uns ging es nach außen gut, es lief alles in geregelten Bahnen, keine gravierenden Ausfälle. Da stand doch echt die Theorie im Raum, dass es mir zu gut geht und ich mir Probleme aus Langeweile schaffe. Die Ursache für sein Trinken ist: er will trinken, da gibt es 1000 Begründungen für.

    Zitat

    Wenn ich jetzt gehe, habe ich das Gefühl ihn im Stich zu lassen. Ich frage mich immer würde er mich so hängen lassen, würde er nicht auch kämpfen.

    Wärst Du dann in Deinen Augen die Böse und hättest kein Recht auf ein zufriedenes Leben? Was er tun würde, kannst Du nicht wissen. Wir können dem anderen nur bis vor die Stirn schauen, was dahinter passiert ist privat. Das hat lange gebraucht, eh ich das für mich akzeptieren konnte. Ich bildete mir immer ein zu wissen, was mein Mann denkt und fühlt. Manchmal passiert mir das heute noch und ich finde es spannend, wenn ich mich dabei erwische.


    Zitat

    Man kann mehr ertragen als man glaubt.

    Müssen wir alles tun nur weil wir es können?

    Zitat

    Wer hat es, wie geschafft, seinem Partner die Augen zu öffnen und ihn oder sie von der Flasche zu befreien? Was auch immer ich tun kann, werde ich tun.

    Mit meinem Auszug habe ich meinem Mann die Augen geöffnet, von der Flasche befreien konnte er sich nur selbst. Er hat sich dafür entschieden, weiter mit mir zu leben, ohne Alkohol. Ich hatte es glaube ich schon mal geschrieben. Die Veränderungen begannen, als ich mich veränderte, mich mehr um mich kümmerte und anfing, an meinen Defiziten zu arbeiten. Wieder so ein Brocken den ich schlucken musste, ich kann nur mich ändern, nicht meinen Partner. Das hat ca. 1 Jahr gedauert, bis das bei mir durch war, von da an ging es meinem Gefühl nach bergauf.

    Ich möchte Dir Mut machen, Dich mal um Dich zu kümmern und Deinen erwachsenen Partner eigenverantwortlich handeln zu lassen. Ich hab lange geübt, bis ich das ohne schlechtes Gewissen konnte, aber es hat super bei mir gewirkt.

    Herzliche Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Ja, ich denke schon dass mir bewusst ist, dass ich ihn nicht ändern kann.
    Ich würde ihm aber gerne die Hilfe anbieten und das tun was ich tun kann, dass er sich ändern will und wird.

    hm, Angel, nein, ich denke, du hast es nicht verstanden. Denn im Zitat schreibst du: "ich will etwas tun, dass er...."
    DU KANNST NICHTS TUN! NICHTS!

    ein mensch geht zum Therapeut, weil er etwas ändern möchte! Das ist nicht job vom Therapeuten, jemanden zum ändern zu bringen!
    Das kann nämlich niemand, kein Mensch auf der Welt.
    Und übrigens bist du ja wohl kein Therapeut.
    Selbst wenn ein Therapeut das könnte.
    DU bist aber keiner. Oder denkst du, was der kann, kann ich auch!?

    Du kannst nur dich ändern.
    in deinem tiefsten innern glaubst du aber immer noch, dass es etwas gibt, was du tun kannst. Wenn du ganz ehrlich zu dir selbst bist.

    LG
    girasole

  • Hallo Angel,

    ich finde es gut, dass Du ihm keinen Alk besorgst und ihm das auch gesagt hast. Damit hätte ich vor 2,5 Jahren noch ein richtiges Problem gehabt.

    Zitat

    Er war ja einmal anders, und etwas muss ihn ja so verändert haben, dass er im Trinken die Erfüllung sieht.

    Du warst auch mal eine andere. Wir verändern uns doch alle im Laufe der Zeit. Das ist doch auch unsere große Chance, dass wir uns ändern können. Sicher spielen äußere Faktoren eine Rolle bei unseren Veränderungen und einiges wird uns auch gar nicht bewusst. Nur was versprichst Du Dir davon, wenn Du das "etwas" kennst. Mein Mann hat mal gesagt er trinkt, weil ich mich zurück gezogen habe und ich hatte mich zurück gezogen, weil er getrunken hat. Das Spiel könnten wir heute noch spielen.

    Zitat

    Warum geht jemand zu einem Therapeuten, der kann seine Patienten auch nicht ändern, aber er muss etwas tun, dass diese sich ändern wollen.

    Ich bin damals zum Therapeuten weil ich etwas ändern wollte, aber nicht wusste wie. Ich dachte auch: Jetzt geh ich dahin, erzähl mein Problem und der sagt mir dann machen sie dieses oder jenes, sagen sie ihrem Mann folgendes.... Ich mach das dann und meine Probleme sind beseitigt und ich bin ein besserer Mensch - da hatte ich mich kräftig verdacht. Ich habe in den Stunden ganz viel geredet, geweint, war sprachlos, war wütend und hab angefangen, mein Leben anders zu betrachten. Mein Mann hat einen anderen Weg gewählt, aber heute kann ich sagen, dass wir uns entgegen gekommen sind. Wir beide wollten was ändern und das hat in unserem Fall funktioniert.

    Zitat

    Ich würde ihm aber gerne die Hilfe anbieten und das tun was ich tun kann, dass er sich ändern will und wird.

    Aber wenn er -aus welchem Grund auch immer- mit Deiner Hilfe nichts anfangen kann oder sie gar nicht will. Ich war mal an dem gleichen Punkt wie Du, dass ich dachte ich könnte, müsste dieses oder jenes tun. Ich hab's versucht, es hat alles nix gebracht. Und verstanden hab ich auch nicht, dass er von meinen ganzen Aktionen nichts wissen wollte. Dann hab ich begonnen hier zu lesen und zu schreiben, hab Bücher verschlungen und irgendwann war meinem Kopf klar, ich kann ihn nicht ändern. Mein Gefühl ist da noch lange nicht mit gegangen. Das hat noch ein ganzes Jahr gebraucht, zu verstehen, dass ich meinen Mann (oder wen auch immer) nicht ändern kann. Das hatte auch was befreiendes für mich.

    Denk auch mal an Dich und tu Dir was Gutes.
    LG Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Angel, du schreibst:
    "...etwas muss ihn ja so verändert haben, dass er im Trinken die Erfüllung sieht."
    Ja, der Alkohol hat ihn so verändert. Das Gehirn verändert sich nutzungsabhängig. Der Alkohol ist fester Bestandteil einer bestimmten Verlaufskette. Unruhe, Spannung, Alkohol, Stimmungsmodulation, Ausschüttung endogener Morphine und Glückshormone, Beruhigung. Verankerung im Belohnungssystem, Vermeidung von Unlust, Entzug, Alkohol...
    Da passt keiner mit rein es gibt kein Beziehungsglück dass das aufwiegt. Die Umwelt dient eigentlich nur noch als Beschaffungsareal.
    Neurobiologisch ist das alles natürlich komplizierter. Das Gemeine, der Süchtige benutzt die anderen nur in bezug auf die Aufrechterhaltung dieses Kreislaufs. Nichts ist heilig.
    Nach meiner schmerzlichen Erfahrung kann man sich diesem Kreislauf nur entziehen. Nur eine gravierende Instabilität kann das Fortschreiten und Verfestigen beeinflussen. Das hat nichts mit böse zu tun. Die Kräfteverhältnisse sind einfach so.
    Versuche nicht ein fahrendes Schiff festzuhalten.
    Hiob

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