Will er wirklich was ändern - Wie soll ich mich verhalten?

  • Könnt ihr mir bitte aus Eurer Erfahrung Tipps geben, ich bin total überfordert. Ich bin mit meinem Freund knapp ein Jahr zusammen, schnell habe ich gemerkt das etwas nicht stimmt und dann war ich mir fast sicher, das er ein Alkoholproblem hat und vermutlich bereits abhängig ist. Ich kann aber schwer einschätzen wie schlimm es ist. Also er trinkt an ca. 5 Tagen und meistens wenn ich nicht da bin (wir führen eine Fernbeziehung) richtig viel, ich merke dann immer wie er am Telefon lallt oder er provoziert ohne Grund einen Streit. Ich habe mich lange nicht getraut, das Thema offensiv anzusprechen. Ich habe habe oft erwähnt, das mir sein Bierkonsum zuviel ist. Dann kam auch mal von ihm ein "Ich weiß, das ich gelegentlich zuviel Bier trinke". Die letzten Wochen wurden immer schlimmer, eigentlich trinkt er nur Bier. Letzte Woche hatter er vermutlich vergessen Bier zu kaufen und der Saufdruck muss wohl so schlimm gewesen sein, das er alles getrunken hat was er zuhause gefunden hat (Sektflaschen, Weinflaschen). Das hat mich noch mehr beunruhigt und ich habe ihn dann angesprochen. Er war auch einsichtig und hat gesagt, das er was ändern möchte. Es war ein gutes Gespräch. Ich habe sogar einen Tag später gesehen, das er im Internet auf Alkoholentzug Seiten unterwegs war. Ich war so glücklich. Doch einen Tag später telefonierte ich mit ihm und er war total betrunken.

    Dann habe ich ein paar Tage später wieder allen Mut zusammengefasst und mit ihm gesprochen und gesagt, das ich denke das er bereits abhängig ist und das ich mir Sorgen mache. Er sagte wieder, das er was ändern möchte. Dann fragte er mich, was ich von ihm erwarte und ich habe ihm gesagt, das ich denke das es gut wäre zu einer Beratungsstelle oder Arzt zu gehen und er sagte daraufhin, das er das alleine schafft. Da hatte ich schon Bauchschmerzen, weil ich dachte das er schon gedanklich weiter wäre. Er war in dem Gespräch so motiviert und hat mir gesagt, das er die nächsten Wochen nicht trinken möchte und testen will wie das wird, er war wieder auf Internetseiten zum Thema Selbsttest etc. und zwei Tage nach diesem Gespräch ist er wieder total betrunken. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Warum schaut er sich Internetseiten an, er war so motiviert und hat mir stolz und strahlend vor zwei Tagen erzählt, das er es schafft und will die nächsten Wochen nichts zu trinken. Und nach so kurzer Zeit (2 Tagen) ist er schon schwach geworden? Was passiert da mit ihm? Will er es wirklich? Ausserdem merke ich, das er sich scheinbar nicht als Abhängiger sieht/erkennt, da er immer das Thema verharmlost. Sieht er das nicht oder kann er es nicht sehen? Wie kann ich mich verhalten? Ich habe ihn heute vorsichtig gefragt, ob was passiert ist das er sein Vorhaben nichts zu trinken gebrochen hat. Er hat einfach nicht geantwortet. Ich glaube er hatte ein schlechtes Gewissen.

    Meint ihr er weiß, das er bereits körperlich abhängig ist? Oder ist es so, das wenn es jemand verharmlost er es auch wirklich nicht weiß? Sein Körper reagiert bereits mit starker Müdigkeit etc. Er wundert sich jeden Tag über die Müdigkeit und als ich ihm letztens sagte, das kommt bestimmt vom vielen Bier, da kam auch wieder ein Spruch das es doch gar nicht soviel Bier gewesen sei. Dabei waren das Mengen für vier Personen. Soll ich ihn einfach weitermachen lassen oder muss ich wenigstens konsequent sein und sagen, das er mir versprochen hat was zu ändern? Ich kann ihn doch nicht einfach machen lassen, wenn er scheinbar gerade was ändern möchte aber es nicht schafft?

  • Hi Sunflower,

    daß was Du da schreibst, klingt für mich schon sehr nach abhängigem Trinken. Aber: Ob er auch wirklich abhängig ist, kann nur er selbst wissen.

    Denn ein erster sehr wichtiger Schritt ist die Krankheitseinsicht. Vorher geht so gut wie gar nix! Sorry hört sich hart an, ist aber leider meist so.

    Alles was andere dabei denken, was andere dabei tun, ist meist nur Makulatur. Oftmals unterstützen Angehörige sogar unwissentlich den weiteren Krankeheitsverlauf. (mit einer übertriebenen Fürsorge z.Bsp.)

    Auf die Überschrift Deines Threads würde ich im Moment, aus meinem Bauchgefühl & meinen eigenen Erfahrungen in der Krankheit, mit einem klaren "Nein" antworten. Allerdings ein Urteil zu fällen, steht mir weder zu, noch bin ich nah genug dran um das einschätzen zu können.

    Also bitte wenn überhaupt nur als Hinweis verstehen.

    Alles Gute für Dich!
    Andi

  • Hallo Sunflower,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    Ich schließe mich Andi an, er scheint nichts ändern zu wollen.
    Sein Verhalten kommt mir sehr bekannt vor, es sind die Beruhigungen, die nasse Alkoholiker dem Partner geben um ihn "im Boot" zu halten.
    Nasse Alkoholiker sind hervorragende Schauspieler. die genau wissen, was sie sagen oder tun müssen, um uns zu beruhigen.
    Bei mir hat es damals genügt, wenn er sagte, er kümmere sich, er gehe zum Arzt und er höre auf zu trinken. Es ist nichts passiert, aber ich dann erstmal wieder funktioniert.
    Wenn er etwas ändern will, müßte er schon mehr tun, als Tests zu machen.
    Arztbesuch, Beratungsstelle aufsuchen usw.

    Was machst du für dich? Wie geht es dir, außer dass du überfordert bist?
    Ich finde es gut, das du dir deine Überforderung eingestehen kannst, das ist in meinen Augen ein erster wichtiger Schritt.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Vielen Dank für Eure Antworten. Ja, das hatte ich befürchtet, das es nur Vorwände von ihm sind. Wie sind Eure Erfahrungen, macht ein nasser Alkoholiker das bewusst oder unbewusst, das er mir einen vorlügt das er was ändern möchte? Ich frage mich halt, inwieweit er das alles selber bewusst erlebt.

    Ich merke das ich leider schon Co-Abhängig bin, dazu kommt das ich sehr schlecht darin bin Gespräche mit Ihm zu suchen bzw. Grenzen zu setzen. Ich habe Angst davor und es bisher noch nicht gemacht. Ich habe so Angst, das seine Sucht so gross ist, das er sich vor mir zurückzieht nur um weiterhin ungestört Alkohol konsumieren zu können.

    Ich habe ja aktuell festgestellt, das er nicht Wort gehalten hat. Soll ich ihn jetzt direkt konfrontieren und Forderungen stellen oder wie geht man am besten vor? Ich habe so viele Fragezeichen...wie zum Beispiel:zur Zeit trinkt er ja besonders viel und es vergeht kein Tag, wo jammert und sich darüber wundert warum er so müde und schlapp ist. Ist ihm nicht klar, das das vom Alkohol kommt oder merken die es wirklich nicht?

  • Hallo Sunflower!

    Zitat

    Wie sind Eure Erfahrungen, macht ein nasser Alkoholiker das bewusst oder unbewusst, das er mir einen vorlügt das er was ändern möchte? Ich frage mich halt, inwieweit er das alles selber bewusst erlebt.

    Also ich denke, so pauschal lässt sich diese Frage wohl nicht beantworten.

    Ich persönlich durchlief da mehrere Phasen. Solange ich noch gern getrunken hatte, (und das war ja auch irgendwann durchaus einmal der Fall) habe ich bewusst und ganz gezielt versucht zu beschwichtigen. Zu verharmlosen und alles was meine Frau argumentierte, einfach runter zu spielen.
    Vielleicht kennst Du Sprüche ala: Der oder Der trinkt doch viel mehr wie ich! Soviel war es doch gar nicht! Ist doch nur Bier! etc.etc.etc....

    Dabei war mir sicher schon bewusst, dass mein Konsum nicht der eines Genußtrinkers war.
    Aber: Ich hatte (so glaubte ich) alles stets im Griff!

    Aber wenn Du etwas über das Denken eines Alkoholikers wissen möchtest, ist es bei mir so gewesen, dass ich den Alkohol als Zitat: "das einzige Schöne, was ich noch hatte in meinem Leben" sah!

    Und glaube mir, ich hatte alles was man heutzutage wohl als "schön" bezeichnet. Nur ich sah es einfach nicht mehr.

    Dann kam die Phase, in der ich trinken musste.

    Und da habe ich dann um es kurz zu machen,ausschließlich gelogen, betrogen, versteckt und beschissen!

    Ich wollte niemandem bewusst weh tun. Das kann ich versichern. Habe es aber absolut billigend in Kauf genommen. Selbst als meine Frau mit den Kindern aus dem gemeinsamen Haus auszog, habe ich mich noch im Recht gesehen.....

    Die Sucht hatte mich im Griff. Stück für Stück. Jahr für Jahr etwas mehr.
    Blicke ich heute zurück, kann ich es kaum fassen, daß ich derjenige damals war. Aber ich kann es nicht bestreiten oder verleugnen. Es gehört zu mir dazu.

    Ich hoffe ich konnte Dir etwas bei Deinen Fragen helfen.

    Ich habe auch noch eine/ zwei Fragen:
    Wie fühlst Du Dich?
    Was möchtest Du in Deinem Leben?
    Was sind Deine Träume & Wünsche?
    Denkst Du, dass sich Diese in der jetzigen Situation erfüllen können?

    LG
    Andi

  • Hallo Andi,

    vielen Dank für deinen Beitrag. Das tut sehr gut zu hören, wobei es natürlich auch aufwühlt wieder die Bestätigung für etwas zu hören was man sich selber schon gedacht hat: nämlich das er es wollen muss, das er es ändern wollen muss.

    Du schreibst, das Du viel gelogen hast in der Zeit oder das Du Sachen gesagt hast, nur um Deine Frau zu beruhigen. Macht man das denn bewusst (also hat man da auch Schuldgefühle wenn man die Frau belügt) oder merkt man das gar nicht, das etwas nicht stimmt und man z.B. sagt "Ja, ich will was ändern" nur um den Partner zu beschwichtigen?

    Es ist für mich so schwierig zu verstehen, wie man nicht merken kann das es schon ein kritisches Limit erreicht hat. Oder bei meinem Freund zum Beispiel, das er die letzte Woche soviel getrunken hat wie sonst vielleicht 4 Personen trinken und er aber zu mir sagt "aber es war doch gar nicht soviel was ich getrunken habe". Aber die Flaschen stehen dort noch und sprechen nämlich eine eindeutige Sprache - nämlich das es sehr viel war.

    Ich weiß, Du hast geschrieben das ich gerade gar nichts tun kann aber wie verhalte ich mich die nächste Zeit. Letzte Woche haben wir offen gesprochen und er sagte, das er diese Woche und nächste Zeit nicht trinken will. Stand heute weiß ich, das er sofort wieder schwach geworden ist und fast jeden Tag getrunken hat. Ignoriere ich das einfach? Kann ich ihm mal Berichte mit Symptomen ausdrucken und hinlegen? Denn er wundert sich die letzten Tage immer warum er so müde ist etc. - ich würde ihm gerne schwarz auf weiß zeigen wollen, wovon es kommen kann. Würde er es dann verstehen? Wie soll ich mich die nächsten Tage verhalten?
    Danke!

  • Hallo Sunflower,

    Zitat

    Letzte Woche haben wir offen gesprochen und er sagte, das er diese Woche und nächste Zeit nicht trinken will.


    Wenn ich es richtig gelesen habe, fand dieses Gespräch nach Alkoholkonsum statt. Du kannst mit einem nassen Alkoholiker kein sinnvolles Gespräch führen. In dem Moment wird alles versprochen, nur um Ruhe zu haben.

    Zitat

    Stand heute weiß ich, das er sofort wieder schwach geworden ist und fast jeden Tag getrunken hat. Ignoriere ich das einfach?


    Was möchtest du denn tun?
    Anfangs habe ich das nie ignorieren können, weil ich der Meinung war, er muß es wissen, dass ich merke wie ich verar...t werde.
    Es hat aber gar nichts gebracht es anzusprechen, weil es so ablief wie oben erwähnt.
    Du redest ihn nicht trocken, wenn er keine Krankheitseinsicht hat bist du auf verlorenem Posten und rutschst immer mehr in diesen CO - Kreislauf rein.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hey Sunflower,

    was sollst Du tun? Was wäre denn für Dich das Richtige?

    Ich musste damals meinen persönlichen Tiefpunkt erleben, um endlich aus meiner Passivität heraus zu kommen.

    Ja ich habe viel gelogen. Natürlich habe ich das bewusst gemacht. Denn ich wusste ja das es gelogen war. Ja es kamen immer mehr Schuldgefühle. Und diese Schuldgefühle bekämpft der gemeine Alki mit noch mehr Alkohol! Also , ich habe das zumindest so gemacht.

    Deshalb schrieb ich ja bereits, dass es manchmal vorkommt, daß der Partner dem Alkoholiker zusätzlich unbewusst schadet.

    Natürlich ist es schwierig für Dich.

    Versuch aus dieser Spirale raus zu kommen. Lass ihn eventuell seinen Tiefpunkt erleben. Möglich das sich dann etwas bewegt.

    Sorge dafür, daß es Dir gut geht, liebe Flower! Das ist das Wichtigste.

    Sorry für die kurze Antwort. Hab heuit etwas Stress!

    LG
    Andi

  • Ich bin immer noch ganz sprachlos über das Verhalten meines Freundes vor ein paar Tagen. Wie ich Euch berichtet habe, hatten wir vor einer Woche ein gutes offenes Gespräch zu seinem Alkohlkonsum. Wo ich ihm auch mitgeteilt habe, das ich denke das er bereits abhängig ist. Das Gespräch war gut und er sagte, das er sich selber Gedanken macht und wollte ab dem Gespräch eine zeitlang nichts trinken.

    Bereits einen Tag nach dem Gespräch hat er abends wieder alleine (ich war bei mir in der Wohnung) getrunken. Ich hatte ihn dann in dieser Woche zwei Mal drauf angesprochen, was denn sein Auslöser wäre das er doch wieder angefangen hat zu trinken. Ich habe ihm also gezeigt, das ich es nicht gut finde.

    Jetzt ca. eine Woche nach unserem Gespräch waren wir zusammen abends weg und er holte uns von der Bar Getränke. Und dann dachte ich, ich traue meinen Augen nicht. Da hat er sich ein grosses Bier mitgebracht. Ich habe gedacht "Will der mich verar...". Wir haben viel Geld für die Veranstaltung an diesem Abend bezahlt, daher habe ich mich zusammengerissen und nichts gesagt. Aber ich war sprachlos. Er hat sich dann nachher noch wie selbstverständlich ein zweites grosses Bier geholt. So als wenn eine Woche vorher unser Gespräch nie stattgefunden hätte, so als wenn Alkohl kein Problem wäre, so mit voller Selbstverständlichkeit. Ich kam mir total provoziert vor, als wenn er mir damit signalisieren wollte "ich brauche keine Genehmigung von Dir wann ich mir ein Bier hole". Es war eine sehr komische Situation.

    Wie würdet ihr Euch verhalten. Soll ich diese Situation jetzt noch mal ansprechen? Hätte ich in dem Moment was sagen sollen?

    Was mag da in ihm vor sich gegangen sein. Er muß doch genau gewusst haben, das es nicht richtig ist. Er war ja bei vollem Bewusstsein, als wir die Woche zuvor das offene Gespräch geführt haben, wo ich ihm gesagt habe das ich das nicht mag und nicht will das er trinkt. Als er dann unter der Woche alleine schon inkonsequent war, das fand ich ja schon schlimm daher hatte ich ihn in dem Moment auch angesprochen. Aber da war er ja wenigstens alleine zuhause beim Trinken aber diesmal waren wir zusammen unterwegs und er holt sich in meinem Beisein ein Bier. Puh...

  • Hallo sunflower,

    lies dir mal deinen letzten Beitrag durch als wäre er von einer bekannten, die dich um Rat bittet.
    Es springt einem förmlich ins Gesicht, was da in ihm vor sich gegangen ist.
    Schau hin, auch wenn es weh tut.

    Und noch der Hinweis- was genau erhoffst du dir vom ansprechen?

    LG girasole

  • Sunflower
    Im Zusammensein mit einem Suchtkranken(und auch mit anderen überhaupt) finde ich es viel wichtiger was Jemand tut als das was er sagt /verspricht.

    Bei einem nassen Alki und als diesen sehe ich deinen xy ist reden doch inzwischen zwecklos, da zählen Taten seine und auch deine.
    Glaube mir du redest keinen Alki trocken, du begibst dich bei dem Versuch eher in Gefahr endloser Zustände
    Reihenfolge:
    Gespräch
    Forderungen deinerseits
    Versprechen seinerseits
    Hoffnung deinerseits
    wahlweise Provokation oder Rückzug seinerseits
    Enttäuschund deinerseits
    Wut
    Tränen
    etc
    ein endloser Kreislauf
    Reihenfolge beliebig
    LG R..

  • Guten morgen,

    vielen, vielen Dank für Eure Unterstützung und Beiträge. Es tut gut Eure Beiträge zu lesen aber Sie machen mir auch so Angst, weil ich natürlich genau weiß das es genau so ist wie ihr schreibt. Das nur Taten zählen, das es ein Teufelskreis ist etc.

    Ich bin gestern abend gleich wieder in die harte Realität zurück geholt worden. Das ganze Wochenende waren wir zusammen und da hat er sich bis auf die zwei Bier bei der Veranstaltung total mit Alkohol zurückgehalten und gestern abend war er dann wieder alleine zu Hause und als wir abends telefonieren war er betrunken und am lallen. Und als ob das nicht schon genug ist, hat er dann noch angefangen zu provozieren und Streit zu suchen.

    Ich war mir eigentlich im Vorfeld schon sicher, das er sobald er wieder alleine ist trinken wird. Aber irgendwie hat man ja trotzdem noch etwas Hoffnung, das es doch mal anders laufen könnte, hm.

    Jetzt überlege ich schon die ganze Zeit was ich heute mache...ob ich ihm gleich mal eine Email schreibe und konfrontiere, das es so nicht weitergehen kann und das ich mir das nicht mehr angucke und das ich will das er zum Arzt geht. Ihr habt mir soviele gute Ratschläge gegeben aber wenn es darauf ankommt bin ich doch immer so überfordert wie ich am besten vorgehe, hm..

  • Hallo Sunflower,

    nun leb´ich abstinent und seh´trotzdem alles doppelt ;-). Reicht völlig, wenn Du dich auf einen Thread beschränkst, weil der von allen Mitgliedern gelesen werden kann.

    Warum schleichst Du denn so um ihn herum als wäre er ein gefährliches Tier? Du hast doch alles Recht der Welt ihm zu sagen, dass Du diesen Zustand nicht ertragen kannst und willst, gleichgültig, wo Ihr euch gerade befindet.
    Alles Reden hat nichts genutzt und Du kannst ihm keine Forderungen stellen, weil es nichts bringen wird. Auf Druck von außen schleppt sich mancher nasse Alkoholiker zum Arzt, wird vielleicht auch eine Weile trocken bleiben können, aber ein dauerhaft abstinentes Leben ist nur möglich, wenn die Überzeugung hierfür aus unserem Inneren kommt. Sonst stülpt man sich nur selbst etwas über und wird immer etwas vermissen. Es bleibt quasi ein schwarzes Loch in unserer Seele, das wir nicht füllen können, wenn wir nicht an uns arbeiten und uns Unterstützung holen. Es bleibt ein Kampf mit sich selbst.
    Falls es tatsächlich noch etwas zu sagen gibt, sag´es ihm doch direkt.
    Du willst jetzt ein Ergebnis erzwingen, Klarheit schaffen. Die hast Du aber bereits, denn er trinkt sogar in Deinem Beisein weiter. Er steckt offensichtlich mittendrin und ist nicht bereit, von sich aus etwas zu unternehmen. Was also sollte sich ändern, außer dass Du weiterhin Enttäuschungen sammelst?!

    Dir alles Gute.
    Viele Grüße
    Katha

  • Hallo Sunflower,

    ich habe in Deinen vielen Threds mitgelesen, weiß aber grade nicht mehr, wo es stand :wink: , das Du Angst hast, ihn zu verlieren.
    War doch so, oder?
    Und genau das ist der Grund, warum Du so um ihn herumschleichst, oder?
    Warum Du nicht Klartext sprichst.
    Warum Du kein Ultimatum stellst.
    Warum Du nicht konsequent wirst.

    Ich kann Dir eins mit Sicherheit sagen: Dein nasser XY weiß das!
    Und er benutzt das für seine Zwecke.

    Dein ganzes Reden wird aber auch so nix bringen.
    Reden zieht bei nassen Alkies nicht.
    Vielleicht geloben wir dann mal kurz "Besserung" und blabla und pipapo
    (glauben da in dem Moment auch oftmals dran) aber es wird einfach nix.
    Das ihr Beide über seinen problematischen Alk-Konsum spracht und er sich wenige Tage später sogar in Deinem Beisein ein großes Bier holte,
    das ist so unglaublich typisch.
    Ich hätte das GANZ GENAU SO gemacht, als ich noch gesoffen habe.
    "Denn Hallo, es ist doch wieder alles gut ?"
    "Und ich habe doch 2 Tage nix gesoffen, also hab ich doch gar kein Problem"
    Genau SO läuft nämlich die Nummer !
    Saufen, Mist bauen, den Partner verprellen, danach kleine Brötchen backen, bis der sich wieder beruhigt hat/bzw. wieder auf Spur ist, und danach wieder hoch die Tassen.
    Ich war absolut GENAU SO, ich erkenne mich gerade sowas von wieder darin !
    Immer schön schnell die Grenzen wieder aufweichen...damit man wieder bechern kann.

    Aber Sunflower, denke mal nicht, das ich damals trocken geworden bin.
    Ich habe noch VIELE JAHRE weiter gesoffen !
    Es musste alles erst noch hundertmal schlimmer kommen.
    Und das kam es auch.

    Von daher kannst Du mit ihm reden wie ein Buch.
    Es wird nichts nützen, solange er nicht den ausdrücklichen Wunsch hat, aufzuhören und auszusteigen aus dem Suchtkarussell.
    Und das "darf" mit Dir gar nix zu tun haben, das müsste schon seit ureigenster Wunsch sein, sonst hat er nicht mal den Hauch einer Chance.
    Und er wird Hilfe brauchen:
    Eine Entgiftung
    Eine SHG
    und evtl. auch eine Therapie.
    Und das müsste er von sich aus in die Wege leiten...
    Dann gibt es einen Weg aus der Sucht.
    So wie es jetzt läuft, aber nicht.

    Kurzum, solange Du Angst hast, ihn zu verlieren, wirst Du sehr wahrscheinlich irgendwie so weiter machen.
    Dich weiter verbiegen.
    Dir weitere Verletzungen/Schmerzen/Leid zufügen (lassen).

    Du kannst aber auch loslassen und zusehen, das Dein Leben wieder schön wird.
    Schritt für Schritt.
    Das hast Du in Deiner Hand.
    Deinen saufenden XY verlierst Du allerdings dann höchstwahrscheinlich wirklich dabei,
    aber den verlierst Du sowieso, wenn Du als CO unbequem wirst.
    Damit kann kein Alkie was anfangen, da sucht man sich lieber schnell einen neuen CO, der besser funzt.

    Es gibt also in dieser Situation nur ein Entweder-Oder.
    Du kannst es zwar noch ne Weile rausschieben, aber irgendwann wirst Du Dich entscheiden müssen.
    Und zwar für ein lebenswertes Leben oder eines, was nur noch Leid bedeutet und am Ende wirst Du selbst krank dabei.
    Sowas geht nämlich nicht spurlos an einem vorbei.


    LG Sunshine

  • Katharsis , vielen Dank für Deine Zeilen. Ja, Du siehst tatsächlich doppelt, ich hatte das Gefühl, das man meinen Beitrag sonst nur an einer Stelle verfolgt, da es zwei verschiedene Foren sind.

    Kannst Du mir noch mal bitte einen Tipp geben. Ich glaube ich stehe auf dem Schlauch. Also Du sagtest aus Eurer Erfahrung das Reden nicht hilft und Forderungen nur Druck auslösen und das er es selber wollen muss.

    Du meintest also, das ich ihm einmal ganz konkret sagen soll, das ich diesen Zustand nicht ertragen kann und will. Aber wie soll ich dann feststellen, ob er schon so weit ist, das er wirklich was ändern will? Ich verstehe halt nicht, wenn ich ihm also sage das ich das ich seine Trinkerei nicht ertragen kann aber andererseits nicht fordern soll, das er zum Artz gehen soll, was habe ich dann für mich für "Mittel" in der Hand?
    Dann wird er in dem Moment wo ich sage, das ich den Zustand nicht ertrage vielleicht wieder einsichtig tun aber nicht zu einem Arzt gehen, weil er denkt das er es alleine hinbekommt.

    Ich verstehe halt gerade nicht, man soll nicht reden (weil es sinnlos ist), man soll keine Forderungen stellen (weil es unnötig Druck aufbaut) aber dann bleibt ja leider nicht viel javascript:emoticon(':cry:')

  • Ich bin zwar nicht Katharsis, liebe Sunflower, aber ich kann Dir sagen, das Du überhaupt keine "Mittel in der Hand hast" bei jemanden,
    der trinken will.
    Und ich sehe bei Deinem saufenden XY momentan nichts, das er es beenden wollte.
    Reden kann man viel, das einzige, was zählt, ist das, was man auch TUT.
    Was tut er?

    Zitat

    Dann wird er in dem Moment wo ich sage, das ich den Zustand nicht ertrage vielleicht wieder einsichtig tun aber nicht zu einem Arzt gehen, weil er denkt das er es alleine hinbekommt.

    Ich denke, Du überschätzt hier Deinen Einfluss auf ihn und auf eine unheilbare Krankheit.
    Wenn er einsichtig wäre, sich wirklich als nasser Alkoholiker einstuft, würde er sich wohl von sich aus über Hilfsangebote informieren, wenn er trocken werden wollte
    Denn es gibt genug.
    Er tut aber nichts ausser reden und weitersaufen.
    Sunflower, ganz im ernst, Du kannst tun, was Du willst... Du hast nicht ausreichend Einfluss auf einen Menschen, der trinken will.
    Das hat NIEMAND, das hat nichts mit Dir zu tun.

    Und wie gesagt, nen "nervenden" Partner kann kein nasser Alkie gebrauchen.
    Da wird lieber der Partner/Co aufgegeben/ausgewechselt, als das Saufen aufzugeben.
    Das ist hier auch schon so einigen passiert, kann aber sehr heilsam sein.
    Man kann aber auch einfach selbst gehen, um sich den ganzen Mist nicht mehr anzutun und am Ende dann so abserviert zu werden.
    Das hat niemand nötig.

    LG Sunshine
    (kein Wunder, das die Sonne draussen nicht scheinen will bei so viel "Sonne" hier im Forum :lol: )

  • Hallo Sunflower,

    meiner Meinung nach versteckst du dich hinter "Überforderung", "auf dem Schlauch stehen", "Unsicherheit" usw.

    Hast du denn nun mal deinen vorletzten Eintrag so gelesen, als würde dich eine Bekannte um Rat bitten?

    Du erhältst hier viele Anregungen und Gedanken, aber ich habe das Gefühl, du liest sie nicht wirklich.
    Stattdessen drehst und windest du dich verzweifelt nach dem Knopf, dem Satz, dem Verhalten, das alles hokuspokus wieder gut werden lässt.

    Sorry wenn ich dir hier echt wehtun muss:
    Es wird sich nichts, aber auch gar nichts ändern, wenn er nicht von selbst (!) merkt: "Ich möchte etwas ändern"!!!

    Wenn du darauf bestehst, dass er zum Arzt geht, wird er sich irgendwann mal hinschleppen (wie hier schon so treffend formuliert wurde)- aber nur, damit du endlich Ruhe gibst.
    mein Ex- XY hat damals jahrelang ambulante Therapie gemacht und eine SHG besucht, hat sich in eine Klinik begeben unvm - alles, weil ich es so wollte! Ist er davon trocken geworden? NEIN! Aber er hat mich auch immer gerne gefragt "was willst du, was soll ich tun?"
    Am Schluss habe ich nur gesagt "das musst du doch selbst wissen und entscheiden!"
    Aber wie gesagt, jahrelang habe ich auch ebenso wie du geglaubt, ich hätte die Macht und Kontrolle.

    Besser ging es mir erst als ich verstanden habe: diesen Kampf gewinne ich nicht. Niemals. Und dann habe ich aufgegeben. Total und bedingungslos. Ich habe eingesehen, dass ich keinerlei Macht oder Kontrolle über den Alkohol habe und dass er immer stärker sein wird.
    eigentlich ein ähnlicher Prozess wie bei den Alkoholikern, wenn sie trocken werden.
    Das ist bei alanon auch so ähnlich beschrieben.
    Wann immer ich also hier von Kampf lese weiß ich, da hat jemand noch einen laaaaaaaangen Weg vor sich.

    Ich empfehle dir dringend, hier nicht einen Thread nach dem anderen aufzumachen, sondern dich mal durch die Fäden durchzulesen!

    Wenn ich dich richtig verstehe, ist deine Angst, dass du mit einem falschen Verhalten provozierst, dass er Schluss macht.
    Und das ist deine allergrößte Panik. Nicht mal, dass er weitersäuft.
    nun gut, was das saufen betrifft- solange er nicht die Einsicht hat, ist ihm dein Verhalten so wurscht als wenn in China ein Sack Reis umfällt. Und es gibt KEINEN Weg und kein Mittel, diese Einsicht in ihn "reinzuzwingen".
    Nichts. Gar nichts.
    Wenn du ihn also verlässt, nur damit er "versteht" - kann das böse in die Hose gehen.
    Ja, es sind schon XYe durch solche Aktionen " aufgewacht".
    Aber nur wenn es eine ECHTE Trennung war. Nur dann ist der CO in seinem Verhalten so authentisch, dass der XY sofort merkt : Alarm!
    Alles halbherzige, vorgetäuschte zieht überhaupt nicht.
    Man signalisiert dann mit der Körpersprache und allen Reaktionen einfach ganz klar, dass es eben auch nur halbherzig ist.
    und die XYe haben ein exzellentes Gespür für ihre COs.

    Ja und wenn du einfach nur auf gar keinen Fall verlassen werden willst - was ja meist wirklich die größte Angst des CO ist!- dann ist doch klar: Füße stillhalten, Alkohol ranschaffen und stillschweigend seinen Konsum hinnehmen bzw sie Folgen davon ausbügeln :roll:

    Tut mir leid, aber das ist die Wahrheit. Und die befreit bekanntlich. Wenn man sie annimmt.

    LG girasole

  • Hallo Sunflower,

    Du hast ein Mittel: Dein Leben so einzurichten, dass es lebenswert ist. Für Dich!
    Außer für unsere Kinder und pflegebedürftige Angehörige können wir für andere Menschen keine Verantwortung übernehmen.
    Ich verstehe Dein Dilemma. Wenn hier ein Co-Abhängiger – meist sind es ja Frauen – von allen Seiten gesagt bekommt, dass nur eine Trennung in Frage kommt, möchte ich am liebsten manchmal ausrufen: Mönsch, habt Ihr denn noch nie geliebt?! ;-).
    Wer nicht beziehungsabhängig ist, liebt in der Regel (es sei denn, er hakelt nur um Besitztümer).
    Wer liebt, möchte helfen und unterstützen, das ist doch nur natürlich, vor allem weil Alkoholismus eine anerkannte Krankheit ist.
    Es scheint geradezu pervers, dass man einem Kranken! den Schuh in den Nacken stellen und ihn quasi „im Stich“ lassen soll, wenn der jetzt doch am meisten Hilfe benötigt.
    Die meisten Co´s vergessen nur eines dabei: Hier und in anderen Selbsthilfegruppen sind Alkoholiker, die ihre Entscheidung bereits für sich getroffen und zumindest die ersten Schritte gegangen sind auf ihrem Weg. Das ist nicht vergleichbar mit den unzähligen Menschen mit Alkoholproblem auf der ganzen Welt, die noch trinken und häufig auch selbst sehr darunter leiden.

    Sunshine hat es treffend beschrieben: Wir werden niemals auf Dauer – und vor allem zufrieden - für Andere trocken werden können.
    Suchtkrankheiten sind die einzigen Krankheiten, bei denen man den Partner nur unterstützen kann, wenn er bereits selbst etwas für sich tut. Von sich aus! Andere Suchtabhängige werden die Einzigen sein, die diese Sucht auch tatsächlich verstehen können, alles andere ist nur graue Theorie.
    Das Fatale an der Sucht ist, dass sie Partner und Angehörige mit in den Abgrund reißt und sie selbst psychisch erkranken, da Niemand dieses Wechselbad aus Hoffnung, Enttäuschung, Verzweiflung, Wut und Angst auf Dauer unbeschadet überstehen kann.
    So herzlos wie manches also klingt, Niemand hier möchte, dass Andere das durchmachen müssen, was man selbst hinter sich gebracht hat.

    Die Veranstaltung, die Ihr besucht habt, die war sicherlich etwas Besonderes. Dir wird sie in Erinnerung bleiben als große Enttäuschung, weil Dein Partner das Bier herangeschleppt hat nach den guten Gesprächen und der vermeintlichen Einsicht. So wird es Dir vermutlich bald täglich gehen, solange, bis von Dir selbst nichts mehr übrig ist als Misstrauen, Bitterkeit und negative Erwartungshaltung.

    Deine Verzweiflung verstehe ich, aber so wie er musst auch Du dir die Frage stellen, wie Dein Leben aussehen soll.

    Viele Grüße
    Katha

  • Hi Sunflower, ich bin auch neu hier und ich kann dich teils wirklich verstehen. Diese blöde Hoffnung ist nun mal das letzte was stirbt. Jedes Mal wenn jmd was neues auf meinen Beitrag geantwortet hat hoffe ich darauf das es endlich entwas ist was mir die Lösung gibt. Eine klare Antwort auf meine Fragen .. und: Neue Hoffnung. Kannst dir ja gerne Mal meine Geschichte durchlesen. Bei meinem Freund ist es nämlich so das er es schon weiss das er ein Problem hat und letztes Jahr alles dafür getan hat um trocken zu werden, er hat 1 Jahr lang komplett nicht getrunken um seine MPU zu bestehen, seinen Führerschein wieder zu bekommen, er hat auf Risiko die Arbeit gewechselt. Und hat parallel zu Wartezeit zur Therapie eine Selbsthilfe Gruppe besucht die ihn immer motiviert hat und in der er einer der besten Beispiele für die anderen war das man von ganz unten wieder hochklettern kann wenn man sich entscheidet abstinent zu leben. Jedes Mal wenn er bei der Gruppe war kam er total glücklich nachhause, erzählte mir wie er diese Gruppe liebt und wie viel Kraft sie ihm geben. Einer aus seiner Gruppe hatte mal einen Rückfall, das hat meinen Freund so fertig gemacht das er nachts vor Sorgen um ihn nicht schlafen konnte, sagte ihm oft wie lieb er ihn hätte usw. Mein Freund ist eigentlich nach aussen so ein richtiger Macho, da ging mir echt das Herz auf. Naja eigentlich war alles PERFEKT und ich war endlich wieder glücklich obwohl ich natürlich wusste das es immer wieder kommen kann.(aber ich glaubte nicht dran)
    Dann gab es diesen Monat ein wenig Stress bei uns, familiär und finanziell und das hat gereicht diesen, in meinen Augen, komplett verwandelten tollen Mann wieder in die Alk Hölle zurück zu bekommen. Ich will damit sagen das Ja ich glaube daran das manche den Absprung schaffen, er es aber erstmal einsehen muss!! Und auch danach wird es ein harter steiniger Weg, wo es nicht klar ist ob es überhaupt einen glückliche Ausgang geben wird. Bist du bereit den zu gehen? Du wirst dabei aber immer die sein die einstecken muss, das muss dir bewusst sein und bevor er es einsieht ist es sowieso nicht der Rede wert. Stell Ihn vor die Wahl entweder er versucht es oder du bist weg!

  • Hallo PB,

    Dein Freund hat anscheinend aber auch gesagt, dass er nicht weiß, ob Abstinenz für ihn das Richtige ist, ob es das ist, was er wirklich will. Er hat seinen Rückfall geplant. Das war wohl das Ehrlichste, was ein Suchtkranker Mensch überhaupt sagen kann.
    Er hat sich Ziele gesetzt, kam mit Deiner Familie wieder gut aus, weil er sich entsprechend verhalten konnte, hat seinen Führerschein gemacht, seinen Job gewechselt…und als alles lief, holte ihn etwas wieder ein. Vielleicht eine Leere im Inneren, ich weiß es nicht.

    Ich bin damals in erster Linie für meine Kinder und meinen Partner trocken geworden. Nach 6,5 Jahren hatte ich einen Rückfall – die Kinder waren inzwischen erwachsen und nicht mehr auf mich angewiesen, mein Freund gestorben.
    Ich habe nur den Stoff weggelassen, innerlich hatte sich nicht viel verändert, obwohl ich jede Woche eine SHG besucht habe. Mit so einem Menschen kann man keine Zukunft planen, schon gar nicht, wenn man eine eigene Familie aufbauen möchte.
    Ich sage nicht, dass es unmöglich ist, aber nur der Süchtige selbst weiß für sich, ob und wann er den Punkt erreicht hat, an dem er aus tiefer innerer Überzeugung nicht mehr trinken will.

    Viele Grüße
    Katha

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