Brauche bitte euren Rat

  • Hallo Maggy,

    ich kann Dir immer wieder nur schreiben, auf Dein Bauchgefühl zu hören. Du sagst selbst, dass es nur Worte und keine Taten - und dafür 1000 Gründe - gibt. Mein Mann hat zu Anfang auch versucht, alles zu zerreden, verglichen usw. und trotzdem ging es mir nicht besser. Ehrlich gesagt, ging es mir nach meinem Auszug auch erst mal noch schlechter, aber es ist was in Bewegung gekommen - wir sind beide in Bewegung gekommen. Erst mal jeder für sich und dann haben wir uns wieder angenähert. Das war aber ein langer, oft schmerzhafter Prozess. Auch wenn sich die Geschichten hier ähneln, ist doch jeder eine einzigartige Persönlichkeit und muss seinen eigenen Weg gehen. Ich denke, dass geht mit Vertrauen in sich selbst und dem Wissen um seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse am besten. Das war auch meine wichtigste Aufgabe, wieder mich kennen zu lernen und an mich zu glauben.

    Ich wünsche Dir viel Geduld und Kraft für DEINEN Weg.

    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Maggy,

    mein Eindruck deiner Beiträge über ihn ist, das er nix tut, außer dich dich voll zu labern, und dich auf Kurs zu halten.

    Zitat

    Ein Grund, warum er nicht direkt sich Trinken ganz verboten hat, ist, dass wenn er jetzt (wenn wir gar keinen Kontakt mehr gehabt hätten) eine neue Partnerin hätte suchen müssen, dass ja auch zT abends und in Bars getan hätte. Und da wäre es angeblich schwer, wenn man schon vorher weiss, dass man nichts trinkt.


    Willst du damit sagen, das du ihm das glaubst? Hier gabs mal einen Thread, "die Ausreden fürs saufen", da passt das rein.
    Diese Aussage halte ich für ähnlich hirnverbrannt, wie die meines XY, der mir mal antwortete, das Wasser in den Bierflaschen sei von der Brauerei beim Flaschen spülen vergessen worden.
    Ich wußte genau, was er da für einen Schwachsinn von sich gibt, aber irgendwann hab ichs geglaubt, und weißt du warum?
    Weil ich es glauben wollte.
    Der will nichts ändern, nur dich auf Linie halten mit seinem Gelaber, was anderes ist es in meinen Augen nicht.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Liebe Maggy,

    Zitat von Maggy09

    Was ich dann sehr unter der Gürtellinie fand, war seine Aussage, dann könne er ja fast froh sein, dass meine Einstellung so zutage getreten sei, weil, nur mal angenommen, er bekommt in 5 Jahren eine schwere Krankheit, würde ich ihn dann ja auch im Stich lassen und mich trennen. Seht ihr das auch so(wie ich es auch ausgeführt hab), dass das eben nicht vergleichbar ist?

    Das hält mein Exmann mir und seiner gesamten Familie vor =) Jeder hat irgendwann fix und alle zu ihm gesagt: ich bin da, wenn du trocken werden willst, aber wenn du dich entscheidest, weiter zu trinken, dann ist das deine Verantwortung.

    Seine Argumentation: Ich kann nichts dafür, dass ich euch terrorisiere, missbrauche, belüge und manipuliere, denn das ist meine Krankheit! Und gegen eine Krankheit ist man machtlos! Wenn ich Krebs hätte, würden sich alle um mich kümmern, anstatt Abstand zu nehmen.
    Logisch ...

    Ich habe damals geantwortet: Der Unterschied ist, dass du deine Krankheit stoppen kannst und ein Krebskranker im Zweifelsfall keine Chance hat. Und die meisten Krebskranken nehmen alle Hilfen wahr, die es gibt. Du entgiftest nicht einmal freiwillig.

    Für ihn ist seine Krankheit der Freischein, um weiter zu saufen, mit dem Anspruch, dass seine Umwelt ihn dabei unterstützen, knuddeln und alles vergeben soll.

    Es ist ein mieses Argument, dass das schlechte Gewissen aktivieren soll. Und wahrscheinlich glauben sie es selbst, was wiederum eine Aussage darüber ist, wie weit es mit wirklicher Krankheitseinsicht aussieht.

    Halt die Ohren steif!

    Liebe Grüße

    Ahoi

  • Hallo Maggy :)

    Schau dir einfach meinen Beitrag an (was du ja wohl tust)... Schöne Worte sind leider nur leere Hüllen. Was würdest du tun, wenn du um eine Beziehung wirklich kämpfen möchtest?? Was wäre, wenn du ihn halten wolltest, eine Zukunft mit ihm aufbauen wolltest... Was würdest du tun, wenn das wirklich dein größter Herzenswunsch wäre? Ihm schöne Sachen erzählen, Luftschlösser bauen? Oder würdest du versuchen alles in die Wege zu leiten, damit es wirklich funktioniert?

    Also wenn ich es wäre, die um eine Beziehung kämpft und den Partner halten will, würde ich alles nur Mögliche tun, um wirklich für ihn zu kämpfen. Natürlich kann man nicht jeden Plan von heute auf morgen umsetzen, aber man kann doch schon die ersten Schritte tun. Das wäre in diesem Fall doch z.B. ein Besuch beim Arzt, ein Gesundheitscheck, eine Überweisung für eine Therapie (Entgiftung/ Entzug ist ja vielleicht nicht nötig?).

    Und - was ich ja leider selber nur zu gut kenne - dieses Kontrollierte-Trinken-Gelaber kann ich nicht mehr hören, wenn ich das hier wieder lese, könnte ich .... Wenn jemand vielleicht noch an der Schwelle steht, gerne trinkt, aber schon merkt, dass er dieses Trinken missbraucht und sich dann entschließt sein Trinken zu kontrollieren, mag das vielleicht noch funktionieren. Wenn einer allerdings schon mitten drin hängt, und das hört sich für mich als Außenstehende so an (denn wenn es nicht so wäre, würde das Thema Alkohol doch in eurer Beziehung nicht diese Wichtigkeit haben), sehe ich da keine Chance. Das sind (kann hier nur aus meinen Erfahrungen sprechen) alles nur Ausreden.

    Zitat

    Ein Grund, warum er nicht direkt sich Trinken ganz verboten hat, ist, dass wenn er jetzt (wenn wir gar keinen Kontakt mehr gehabt hätten) eine neue Partnerin hätte suchen müssen, dass ja auch zT abends und in Bars getan hätte. Und da wäre es angeblich schwer, wenn man schon vorher weiss, dass man nichts trinkt.

    Hast du darüber nicht selbst lächeln müssen?

    Zitat

    Was ich dann sehr unter der Gürtellinie fand, war seine Aussage, dann könne er ja fast froh sein, dass meine Einstellung so zutage getreten sei, weil, nur mal angenommen, er bekommt in 5 Jahren eine schwere Krankheit, würde ich ihn dann ja auch im Stich lassen und mich trennen. Seht ihr das auch so(wie ich es auch ausgeführt hab), dass das eben nicht vergleichbar ist?

    Ohne Worte... Das ist genau die Art der Argumentation, mit der sich von uns wohl viele konfrontiert sehen.
    Dazu mag ich dir etwas schreiben. Ich habe auch über so etwas nachgedacht. Kann man einen Menschen "einfach so fallenlassen", nur weil er ein Problem hat? Und genau das mit der Krankheit kam mir auch in den Sinn.
    Sind wir doch mal ehrlich... Wenn man in einer langjährigen Beziehung oder Ehe steckt, durch dick und dünn gegangen ist, dann lässt man seinen Partner sicherlich nicht fallen, wenn er krank wird. Man versucht alles, vielleicht sogar über Jahre, um ihm zu helfen (liest man hier ja immer wieder). Aber wenn man gerade am Beginn so einer Beziehung/ Ehe steht, alles nur Zukunftsbilder sind und dann wird der Partner krank... kann man von niemandem verlagen, dass er Jahre opfert, um so einen Kampf zu führen.

    Nein, ich habe kein schlechtes Gewissen und ich lasse mir das auch nicht einreden. Ich glaube man muss sich da ganz klar abgrenzen, um nicht selbst vor die Hunde zu gehen. Alkoholiker werden als Kranke bezeichnet, das impliziert ja auch irgendwie, dass derjenige machtlos ist der Krankheit gegenüber. Das stimmt zum Teil auch, weil er von der Sucht so gefangen ist, dass sich nur ganz wenige davon wirklich selbst befreien können. ABER letztendlich haben sie einen freien Willen zu sagen "Halt!", ich nehme Hilfe in Anspruch und versuche nur alles Menschenmögliche, um aus diesem Teufelskreis zu entkommen. Ein Krebskranker hat diese Wahl leider nicht, er kann nur alles tun, damit er es nicht schlimmer macht und er hat seine Hoffnung, die ihm Kraft geben kann. Was würdest du von einem Krebskranken halten, der weiterhin am Tag seine 2 Schachteln Zigaretten raucht?

    Lasse dich von solchen Worten nicht verunsichern. Höre in dich hinein und versuche es objektiv zu sehen. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben :wink: er ist groß, er ist erwachsen, er ist der Lenker seines Lebens... und du musst das für dein Leben tun.

    Zitat

    Aber unterm Strich, trotz Zweifeln, gewinne ich viel und hab das Gefühl mich richtig und vor allem endlich entschieden zu haben, endgültig.

    Es ist für uns beide wohl noch ein sehr langer Weg... aber unsere Schritte werden schon sicherer. Das ist schön!

    LG Syrinx

  • Hallo,

    nein, wenn er sich Situationen des Kennenlernens einer evtl neuen Partnerin als Ausnahme offen halten will, dann glaube ich ihm die Begründung bestimmt nicht. Ich finde es eher schlimm, dass er gerade am Start einer neuen Beziehung und obwohl er weiss, dass er es nicht kann, diese gleich wieder gefährden will. Zeugt nicht gerade von wirklicher Einsicht, oder was denkt ihr?
    Und was den Vergleich von Alkoholsucht und anderen Krankheiten anghet, finde ich eben die Sucht Komponente entscheidend. Denn, auch wenn sich jemand zB bei Krebs gegen eine Behandlung entscheidet, ist man nicht jahrelang vom willen und der Disziplin des partners abhängig. Das ist es glaube ich, was mich am meisten fertig machen würde, die andauernde Ungewissheit und Machtlosigkeit (Außer zu gehen, aber so sieht ja am Anfang auch kein Lebensplan aus).
    Obwohl mir all das klar ist, machen mich anrufe (haben heute kurz wegen Sachen austauschen telefoniert, sonst auf !eine Initiative kein Kontakt) traurig. Gerade auch, wenn er sehr niedergeschlagen wirkt... Aber da muss ich wohl durch ?!

    Liebe Grüße

  • Hey Maggy, natürlich bist du traurig!! Du hattest Hoffnungen, hättest mit diesem Mann gerne Kinder gehabt, hast dir in deinem Kopf alles mögliche ausgemalt und nun stehst du vor einem Scherbenhaufen!!! Es ist wichtig, dass diese Trauer da ist. Nehme sie an, wie ein Baby und kümmere dich um sie. Nur durch diese Trauer kannst du das eines Tages verarbeiten.

    Trauer ist für viele ein so schlechtes Gefühl, dabei ist es eines der aufrichtigsten Gefühle, die ich kenne. Nichts ist so unverfälscht wie die Trauer! Trauern ist gut, denn vielleicht wirst du einen Menschen in deinem Leben verlieren, der dir eigentlich viel bedeutet. :(

    Nicht er ist wichtig, sondern was du fühlst. Schau mal bei mir, mein X versucht wirklich ALLES, um den alten Zustand wiederherzustellen. Wenn es ihm wichtig wäre, konnte er es doch ändern... Nicht er hat das Recht auf Trauer, sondern du.

  • Maggy, ja es ist sogar sehr traurig was er alles so denkt und sagt und glaubt (oder auch nicht).

    Aber viel trauriger ist es, dass du (und ich und viele andere hier) so lange an diesem Bändel "unerfüllte Hoffnung auf eine Besserung" festhängen.

    Und dass wir uns so lange Gedanken darum machen, ob er das vielleicht ernst meint und ob man vielleicht diese Chance doch nochmal hätte geben können und ob vielleicht die Einsicht doch noch kommt.....kannst du beliebig weiterspinnen.

    Ich höre aus deinen Zeilen immer noch Zweifel durch, dass deine Entscheidung - wenn du sie denn schon getroffen hast - richtig ist. Ich weiß wie schwer es ist diese Entscheidung zu treffen und auch dahinter stehen zu können. Ich stelle es mir ähnlich schwer vor wie den Schalter umzulegen und als Alkoholiker mein Leben zu ändern. Und es gehört ganz viel dazu....unter anderem auch in Ruhe trauern zu können um das was man verliert.

    Aber das was am Anfang von jeder wirklichen Veränderung im Leben steht, ist die Erkenntnis, dass du NIE einen anderen Menschen ändern kannst. Immer nur dich selbst. Und dass du dann genau das tust, was du ja auch von ihm verlangst:

    Den Worten Taten folgen lassen.

    Bleib dran, es lohnt sich.

  • Hallo,

    vielen Dank! Ja, Traurigkeit ob verpasster Lebensträume (mit diesem Partner) und Hoffnung, dass es doch noch dazu kommen könnte, sind zwei verschiedene Dinge. Die Hoffnung hab ich aufgegeben und damit fühle ich mich nun sehr wohl. Ich hab verstanden (anders als bei der ersten "Trennung" vor einigen Monaten, bei der ich noch nicht so weit war und es nur verstandesmäßig begriffen hatte, dass es so keinen Sinn hat), dass ich nur mich ändern kann. Darüber hinaus finde ich es quasi "schön" (ist nicht das rihtige Wort, aber wisst ihr, wie ich das meine?), dass das Verhalten meines ehemaligen XY mir doch recht deutlich zu zeigen scheint, dass er keine wirklich richtige Einsicht hat und sein Leben vielleicht eben doch nicht umstellen wird, ohne mich. Das bestätigt mich, für mich richtig gehandelt zu haben In diesen Kontext fällt auch seine Aussage (die ich bisher hier nicht berichtet hab), ja, den Grund für die Trennung war der Mist, den er gebaut hat (Alkohol), aber wenn er zurückblickt, dann findet er, dass es für uns beide und eigentlich für mich besonders gut ist und ich mich so besser entfalten kann ohne die Beziehung (er meint beruflich, ohne räumlich Rücksicht auf ihn zu nehmen bei einer bald anstehenden Entscheidung). Insofern wäre es von vornherein schlecht gewesen, wenn wir zusammengeblieben wären und dieser konkrete Anlass (haha) war fast förderlich (hats etwas anders gesagt, aber bekomme den ohnehin absurden Gedankenverlauf scheinbar nicht mehr auf die Reihe).

    Achso, und weil gefragt wurde, ja, meine Entscheidung ist seit knapp einer Woche ihm mitgeteilt, seitdem bis auf ein 3 minütiges Telefonat wegen Organisatorischem kein Kontakt mehr, weil es erstmal bestimmt besser ist, und ich werde meine Sicht auf dieses Thema und somit auch auf meinen ehemaligen XY nicht mehr ändern. Ich glaube auch nicht, dass er versuchen wird, da was dran zu rütteln (meinte, ich hätte mich traurig verhalten, auch wenn ich mir nicht erklären kann wieso, war immer fair) und selbst wenn, ich mag ihn, hätte gern mehr mit ihm erlebt, aber nicht um den Preis des lebens mit der Alkoholabhängigkeit auf einem Logenplatz - und mittlerweile, auch wenn noch lange nicht so viel passiert ist wie bei vielen anderen hier, fühle ich mich auch so, als ob zu viel Porzellan zerbrochen ist für echtes Vertrauen... insofern ja, und, auch wenn ich bestimmt (noch) nicht nach jemand Neuem aktiv die Augen offen halte: es ist schön, mal auf der Straße oder im Laden angelächelt, ganz ohne Hintergedanken angesprochen zu werden etc, fühle mich gut bzw langsam, auch nach den wenigen Tagen immer besser :)

    Liebe Grüße und euch noch einen schönen abend im Einklang mit euch :)

  • Hallo zusammen,

    wollte mich mal wieder kurz melden.

    Insgesamt fühle ich mich momentan ganz wohl. Mit meiner Entscheidung und dem Leben, dass ich zurzeit führe. Mein ehemaliger XY und ich haben kaum Kontakt, insgesamt vielleicht 2-3 Nachrichten und gestern Abend ein kurzes Telefonat, im Wesentlichen über Organisatorisches.

    Jetzt komme ich aber doch zu dem Telefonat. Eigentlich dachte ich vorher, dann telefonieren wir mal kurz, das kann meinem Seelenfrieden schon nichts anhaben. Hat der Großteil auch nicht, nur am Rande hat er erwähnt (Details kann ich hier nicht nennen), dass er schon Anfang des Jahres angefangen hat, finanziell vorzubereiten, dass ich und evtl Kidner gut abgesichert sind. Und ob es ok ist, wenn er den Vertrag erst in einiger Zeit ändert. Ich hab Ja gesagt und damit war das Thema im Gespräch vom Tisch.
    Jetzt ertappe ich mich allerdings heute dabei, wie meine Gedanken sich damit beschäftigen. Dabei hat sich eigentlich a nichts geändert. Dass er mit mir sein Leben verbringen wollte, wusste ich vorher auch. Wie die Situation in punkto Alkohol aussieht, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich nicht anders als zum Zeitpunkt meiner Entscheidung. Warum also zweifle ich jetzt schon wieder? Irgendwie komme ich mir gerade sehr kurzsichtig und, ja, dumm vor...

    Also
    - wieso, wenn etwas Zeit vergangen ist relativiert man (oder vergisst man so schnell, wenn man nicht konfrontiert wird?) so schnell alles, was gestört hat?
    -oder liegt es daran, dass ich jetzt ja quasi nur noch (für ein paar min am Telefon) die "Sonnenseiten" von ihm mitbekomme? Und dabei mir wieder auffällt, wie gut wir uns eigentlich verstehen?
    -trotzdem, an der Situation hat sich nichts geändert und ich fange doch wieder an mich zu fragen, vielleicht war ja alles nicht so schlimm, vielleicht bekommt er es mit ein bisschen Therapie (ich untertreibe absichtlich gerade) ja in den Griff ... könnte es daran liegen, dass ich nie einen "Tiefpunkt" mit ihm erlebt hab, sondern vorher abgesprungen bin ... sonst kann ich mir gerade nicht erklären, warum ich anfange alles zu bagatellisieren ... o.o

    Das gilt es, herauszufinden...eigentlich dachte ich, mit Zeit komme ich dahin, nicht mehr zu zweifeln ... und eigentlich dachte ich auch, die letzten Wochen, in denen es mir gut ging, wären schon ein Teil davon ... wohl noch falsch gedacht ...

    Liebe Grüße!

  • Hallo Maggy :)

    Sicherlich ist es ein Zusammenspiel aus vielen Dingen, die zu deinen Gedanken beitragen. Ich kenne dich nicht... das kannst nur du aus deiner Situation am besten beurteilen.

    Diese Phasen hatte ich auch... ich spürte, wie meine Gedanken an all den schönen Dingen hingen, vor allem an meinen eigenen Träumen und Wünschen, den Plänen, die ich mit ihm gemacht habe und die natürlich immer noch in meinem Kopf herumspukten. Hinzu kam dieses "Loch", das er hinterlassen hat. Ich glaube es war gar nicht so sehr er, der mir fehlte, sondern einfach nur die (vermeindliche) Aufmerksamkeit, die Liebe, die gemeinsamen Ziele. Wenn ein Partner geht, bleibt eine Leere zurück und ich habe immer die Angewohnheit diese so schnell wie möglich zu "stopfen". Und dann habe ich damit begonnen zu hinterfragen, ob es nicht doch irgendwie gehen kann... es war ja gar nicht so schlecht. Wir haben die gleichen Interessen, die gleichen Vorlieben, die gleichen Ziele. Aber hätte ich mich darauf eingelassen, dann hätte der (Teufels)Kreis wieder Futter bekommen und alles wäre von vorne los gegangen: die Zweifel, die Hoffnungen, die Ängste, die Enttäuschungen usw.
    Im Moment lebe ich ganz bewusst alleine für mich. Tatsächlich gibt es zwar in meinem weiteren Umfeld jemanden, der mich interessiert (ich gehe sogar heute mit ihm Essen und ins Kino), aber ich werde definitiv nichts mit ihm anfangen, mich nicht verlieben oder mich in irgendwelchen Hoffnungen verrennen. Für mich ist es zur Zeit ganz wichtig, dass ich bei mir bleibe. Die Erfahrungen der letzten Monate habe ich noch lange nicht abschließend verarbeitet und noch nicht alle Konsequenzen daraus gezogen. Zudem weiß ich im Moment noch gar nicht wie ich wieder Vertrauen zu jemandem aufbauen könnte. Das heute Abend lenkt mich ab, das weiß ich und das ist gut für mich, das will ich, aber mehr auch nicht. Ich habe für mich beschlossen diese Leerstelle in meinem Leben ganz bewusst zu durchleben und daraus zu lernen.

    Wie du mit deinen Zweifel umgehen kannst, weiß ich nicht. Es hat aber sicherlich auch seine Gründe, warum du solche Gedanken hast. Vielleicht solltest du die Gründe dafür finden und dann löst sich der Knoten von alleine und du wirst erkennen, dass deine Gedanken nur eine logische Konsequenz sind. Sie verlieren ihren Schrecken und ihre Bedeutung.
    Nicht die Zeit löst die Probleme, sondern deine Arbeit an dir... und deinen Problemen (hier hat XY mal wieder gar nichts zu suchen... all das hat nichts mit ihm zu tun, er ist nur eine austauschbare Spielfigur, mal böse ausgedrückt).

    LG Syrinx

  • Hallo,

    mal wieder ein Laut von mir. Im Moment bin ich ganz zufrieden. Zwar noch nicht ganz mit mir im Reinen, aber es fühlt sich nach einem guten Weg an. Hab in letzter Zeit auch wieder viel hier gelesen, nicht nur in den neuen, sondern auch in einigen älteren langen Fäden. Das finde ich sehr hilfreich. Abgesehen davon hab ich mir viele Gedanken gemacht. In die Richtung, warum ist mir das eigentlich passiert und was ist mein Anteil an all dem. Sehe derlei Fragen ähnlich, wie es von Syrinx beschrieben wurde. Klar gibt es einige Faktoren, wie zB, dass ich aus einem eher kühlen (im Sinne von liebevoll, aber nicht so offen gezeigt) Elternhaus komme und daher eher mich bei einem "warmen" wie meinem Ex-Partner wohlfühle. Aber grundsätzlich war ich wohl einfah auf der Suche nach einer neuen Partnerschaft und hatte mit dem Thema Alkohol nicht genug Erfahrung, sodass ich die anfangs - wenn überhaupt - wenigen Auffälligkeiten schlicht übersah. Und erst eine Phase mit langsamer Steigerung "brauchte", um sensibel zu werden. Dass ich dann nicht direkt handelte - mehrmals ansprechen, eine, zugegeben, halbherzige Trennung, dann Versuch: macht es Sinn, es nochmal zu probieren, wieder Trennung, diesmal richtig (binnen 1/2 Jahr) kann ich mir auch nicht vorwerfen. Was mich mehr beschäftigt, ist die Frage, warum zweifle ich immer noch gelegentlich und warum kommen dann Gedanken auf wei: vielleicht, wenn er es wirklich anpacken sollte (nach wie vor kann ich nicht sicher sagen, ob er das tun wird), hätten wir nicht doch eine Chance? War es nicht "früh" genug, als dass er aus dem Teufelskreis wieder raus kommen könnte?
    Gerade in den letzten Tagen hab ich allerdings gemerkt, dass dabei auc viel eine fehlende Alternative (sprich er ist der letzte Partner und vieles war auch schön) in meinen Gedanken eine Rolle spielt. Wäre ich, rein hypothetisch, wieder in einer Partnerschaft, würden sich diese Gedanken wohl schnell in Luft auflösen. Meine ich also wirklich ihn? Oder geht es mir mehr darum, in einer - gesunden - Beziehung zu sein und damit auch meine darauf aufbaueneden Lebensziele verwirklichen zu können?

    Wir haben keinen Kontakt, dennoch beschäftige ich mich, wenn ich an seine Aussagen denke (was immer weniger wird), am meisten mit einer davon. Darum möchte ich euch um Rat fragen. Er sagte, als wir uns wieder einige Wochen intensiver gesehen hatten, um eine zweite Chance auszuloten und als ich ihn da nach seinen Trockenwerden-Plänen fragte: Eine Zeitlang hätte er sich kontrolliertes Trinken als gedanklichen Hintertürchen offen lassen wollen, aber mittlerweile sei er soweit, dass er gar nicht mehr trinken wolle. Die Idee mit dem kontrollierten Trinken wäre (bis vor einigen Tagen vor dem Gespräch) auch aus dem Grund gekommen, dass er ja davon ausgegangen wäre, sich evtl eine neue Partnerin suchen zu müssen. Und das vielleicht auch abends in Bars etc, wo Alkohol dazu gehört und er nicht nichts trinken könnte. Meine Antwort, dass er also eine evtl neue Beziehung mit seinem "kontrollierten" (aha) Trinken direkt wieder gefährdet und in die Sch* reitet, konnte er nicht verstehen, das wäre ja dann nur eine Ausnahme. Ich würde euch gern fragen: seh ich diese Aussage richtig, wenn ich sie als Ausdruck seiner scheinbar nach allem doch nicht vorhandenen Einsicht werte? Weil sonst kommt man doch nicht auf kontrolliertes Trinken, gerade bei einer solch zukunftsträchtigen Situation? Oder übersehe ich da was?

    Danke!

    Liebe Grüße

  • Hallo Maggy,

    sei doch froh, dass du diesen manipulativen Knilch los bist.

    Wenn ich das Gelaber lese, das er da so von sich gibt, stehen mir echt die Nackenhaare zu Berge.

    Alleine wenn jemand kontrolliertes Trinken als Alternative sieht zur völligen Abstinenz, bedeutet es doch, dass er das Allerwichtigste nicht verstanden hat.

    Dann gehen wir mal davon aus, dass er tatsächlich trocken geworden wäre , weil du es wolltest......

    Was glaubst du wie lange das "Glück" angehalten hätte ?

    Bei der Rückfallrate sehe ich da keine große Hoffnung, bzw. tendiert sie quasi gen Null bei einem Menschen, der das kontrollierte Trinken für ein Mittel sieht mit seinem Alkoholismus umzugehen.

    Wenn du dir einen gesunden Partner wünschst, dann kannst du dich doch auch bei einer Partnerbörse anmelden. :)

    Ich finde da hat Frau Auswahl und kann im Vorfeld wunderbar aussortieren, zum Beispiel die, die sich mit einem alkoholischen Getränk in der Hand als Profilbild anmelden. ;)

    Ausserdem kommst du auf andere Ideen und lernst neue Leute kennen,
    das ist allemal besser, als sich Gedanken über Luftblasen eines nassen Alkoholikers zu machen.

    Liebe Grüße

    Slowly ( Alkoholikerin )

  • Hallo Maggy!

    Du denkst tatsächlich noch über diesen sinnfreien Satz von ihm nach?? :lol: Wie lange ist das nun her, dass er den gesagt hat? Ach Mensch, befreie dich von diesen Gedanken, die dir nicht helfen und dich auch nicht weiterbringen.

    Was sollst du denn übersehen? Wie Slowly und SoRo schon sagen, dass ist nichts anderes als blödes Gelaber und dummes Geschwätz. Mich macht es auch wütend, wenn ich so etwas lese. Mein Ex hat mir doch am Freitag auch wieder tolle Sachen erzählt. "Ich verspreche dir einen Entzug und eine Entgiftung zu machen..." blabla... Warum will er mir das versprechen? Er tut das wenn doch für sich und von einer Therapie spricht er nicht, denn Mann von Welt braucht doch keine Therapie, er kommt ganz alleine damit klar, steht seinen Mann und natürlich kann Mann von Welt auch kontrolliert trinken. Er hat doch alles im Griff!! :roll: Tja warum tut er es dann nicht? Auf was wartet er denn? Dann kann er doch jetzt schon kontrolliert trinken. Und warum ist er dann jeden Tag im Vollsuff?

    Im Management benutzt man gerne die Trendanalyse und die kannst du auch nutzen. Und zwar geht man davon aus, dass Ereignisse in der Vergangenheit Aufschluss auf die Zukunft geben. Also wie war das zwischen euch und wo hat es geendet und wie groß wird wohl die Wahrscheinlichkeit sein, wenn du es noch mal probierst, genau dort wieder zu enden? Ich behaupte mal bei 98% :D

    Aber nein, eigentlich willst du ja gar nicht mehr...

    Diese Zweifel Maggy sind vollkommen normal und sie haben rein gar nichts mit Gefühlen zu tun und sind auch kein Zeichen. Diese Zweifel resultieren aus deiner Co-Abhängigkeit und der Ungewissheit vor der Zukunft. Die Angst vor dem Ungewissen lässt uns gern zurückblicken, denn da gab es etwas, dass man einschätzen konnte. Und vielleicht sind wir auch ein bisschen kaputt, dass wir noch meinen es hätte uns gutgetan. Irgendwo habe ich hier vor kurzem gelesen, dass jemand geschrieben hat, dass sie ohne dieses Achterbahnfahren gar nicht kann, das sie das selbst auch braucht, um sich lebendig zu fühlen. Das ist sehr ehrlich und ganz schön krank... aber gut, jeder von uns muss seinen Weg finden. So wie die Alkoholiker auch, einige schaffen es, die meisten nicht... Hast du dich auch in dieser Zeit lebendig gefühlt, mehr als jetzt? Ich glaube dieses "lebendig" ist ein klares Indiz für Sucht... unsere Sucht.

    Durchleuchte diese Zweifel ganz genau. Woher kommen sie und was ist der Grund dafür, dann verlieren sie auch ihren Schrecken. Und der Inhalt des Zweifels, wie bei dir

    Zitat

    Ich würde euch gern fragen: seh ich diese Aussage richtig, wenn ich sie als Ausdruck seiner scheinbar nach allem doch nicht vorhandenen Einsicht werte? Weil sonst kommt man doch nicht auf kontrolliertes Trinken, gerade bei einer solch zukunftsträchtigen Situation? Oder übersehe ich da was?

    ist einfach nur eine leere Luftblase. Wenn es nicht das wäre, dann hättest du etwas anderes gefunden, über das du grübeln würdest... Lasse diesen Kerl endlich los... er hat doch all deine Aufmerksamkeit gar nicht verdient!

    LG Syrinx

  • Hallo,

    vielen Dank für eure ausführlichen Antworten, die mir wieder etwas Erkenntnis gebracht haben.

    Dass es die ganzen Gedanken gar nicht wert ist? Ja, das ist wohl so. Auch, dass sie zum großen Teil der Ungewissheit geschuldet sind, ist bestimmt richtig. Ob das aber zwangsläufig auch heißt, dass sie nicht von Liebe sprechen? Werde mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen, da schwanke ich noch.
    Etwas anders sehe ich glaube ich die Idee, dass die oben beschriebene Aussage nur eine ist, mit der ich (quasi wahllos, sonst wäre es eine andere) meine Zeit vergeude. Zeit vergeuden tue ich damit zweifelsohne (danke dafür, mir das klar zu machen :) ), nur glaube ich nicht einfach so beliebig. Mein Gedanke dahinter ist, zu ergründen (oder zu rechtfertigen, vor mir?), ob er seine, wie er sagte, zwar langsam und erst mit der Zeit gekommene, aber dann ja angeblich vorhandene Einsicht und Handlungsabsicht (aber zb: Therapiebeginn auf in ein paar Monaten nach einem Umzug verschoben) nur so behauptete (und ich damit konsequent und gesund gehandelt hab) oder ob da tatsächlich was dran ist - oder sein könnte? Und da ist sie wieder, meine Einsicht: Ja, dieser Gedanke ist nicht gut, ich beschäftige mich mit Dingen, die nicht in meiner Macht stehen und wahrscheinlich sollte ich nicht weiter grübeln, wenn ich in der mir (und ihm?) eingeräumten Zeit so wenig greifbaren Fortschritt gesehen hab. Klar war die Zeit auch einfach kurz, aber von einer ungewissen Zukunft kann ich mir auch nichts kaufen ... insofern, vielleicht hilft mir ja in zweifelnden Momenten die Einsicht, falsch war meine Entscheidung zur Trennung nicht ... und ob sie letztlich richtig war, ob ich (Stichpunkt Ungewissheit) in einiger Zeit jemanden für eine gute, gesunde Beziehung finde, bleibt abzuwarten ... ;)

    Lieb Grüße und euch noch einen schönen Abend!

  • Hallo Maggy,

    habe eben nach einiger Zeit mal wieder bei dir gelesen. Ich finde, dass du in einigen wichtigen Punkten für dich selbst gut weitergekommen bist. Das finde ich schön zu lesen.
    Dass es für uns Co's nicht so einfach ist alle unsere zwiespältigen und schrägen Denkweisen los zu werden wissen wir ja alle.
    Leider kommen die auch noch sehr lange ungebeten immer mal wieder zurück. Aber solange man die Schritte vorwärts merkt, geht es ja voran.

    Da ich deine Gedanken "vielleicht ist jetzt endlich ja doch was an seinen Absichten dran" auch kenne, möchte ich dir dazu etwas schreiben.
    Ich hoffe auch, dass er das doch irgendwann tatsächlich ernst meint und sein Leben ändert.
    Ich finde auch, dass man das ruhig weiter hoffen darf.

    Aber! Ich denke, diese Gedanken dürfen nur am Rande Raum in deinem Leben beanspruchen. Wenn du merkst, dass du dich jeden Tag vor allem damit beschäftigst, zu überleben, ob und wie und was er dazu vielleicht denkt und schon verwirklicht hat, dann ist dieser Gedanke nicht gesund.
    Denn das hat mit deinem Leben nichts zu tun und es ist vor allem nicht deine Aufgabe das passieren zu lassen.

    Wie gesagt, ich hoffe das auch. Aber wenn es nicht passiert, dann ändert das nichts an der Richtung oder dem Vorwärts in meinem Leben.
    Das habe ich von diesem Gedanken abgekoppelt.

    Ich habe viel und lange mit mir gerungen, weil ich nicht alle "guten" Gedanken an und für ihn und nicht alle mitfühlenden Gedanken ausrotten wollte.
    Ich möchte diesen Teil von mir auch nicht verlieren, da ich mich so mag. Aber ich arbeite daran zu erkennen, wann diese Gedanken mich in meinem Leben und in meinem Vorwärts behindern - und sie dann abzuschalten.
    Ist nicht so einfach und oft tut dieser Blick in den Spiegel weh. Aber die Schritte ins eigene Leben werden beschwingter und leichter :D

    Vielleicht hilft es dir mal in diese Richtung zu denken.
    Weiterhin Kraft für das Vorwärts!

  • Hallo Maggy,

    wenn ich das alles richtig verstanden habe, redet er nur und tut nichts und Du denkst auch noch über sein Geschwafel nach. Warum machst Du Dir darüber Gedanken, ob er in angetrunkenem Zustand jemand kennen lernen sollte oder nicht? Ich hab den Eindruck, dass Du Dich noch sehr viel mit ihm und seinen Aussagen beschäftigst. Warum? Du weißt doch, wie Dein Leben aussehen soll, was Du Dir wünschst. Kannst Du Dir Deine Wünsche mit ihm als Partner erfüllen?

    Ich weiß, dass es schwierig ist, diese Gedanken los zu lassen, aber bringen sie Dich weiter?

    Es geht um Dich.
    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo zusammen,

    ähnlich wie Syrinx in ihrem aktuellen Beitrag wollte ich auch bloß nach einiger Zeit mal kurz laut geben. Leider hab ich momentan überhaupt keine Zeit (Lernen auf eine wichtige Prüfung, noch eine ganze Zeit), aber die vergangenen Wochen waren sehr schön. Erstmal brauchte ich zwei Wochen gar nicht zu arbeiten, konnte sogar wegfahren und hab einfach mal ganz viel Alltagsabstand bekommen ... traumhaft. Wie lange das anhält, mit der vielen Arbeit jetzt, wird sich zeigen, aber ich habs trotzdem sehr genossen.

    So, wollte noch kurz auf eure letzten Beiträge eingehen (Danke!). Also, denjenigen von JUF kann ich voll unterschreiben. Ich versuche auch, den Gedanken, die gelegentlich aufkommen, ob es jetzt wirklich richtig war sich zu trennen oder ob ich es nicht doch schräg/übertrieben oder was auch immer alles gesehen hab (zumal ich weiß, dass dieses Bild ja auch entstehen sollte), nicht allszu viel Raum einzuräumen. Ich denke schon noch hin und wieder an ihn und ich ertappe mich auch dabei, je länger alles - ohne Kontakt mittlerweile schon seit einer ganzen Weile - zurückliegt, viel Negatives schlicht und einfach zu vergessen und wohl aus einer Vertrautheit heraus dann doch zu denken, och, es war ja auch schön ... ja, auch, aber nicht nur, ich hatte ja Gründe. Was mir da wohl auch zu schaffen macht (s.o.) ist die Ungewissheit, ob ich den "Richtigen" (mag den Ausdruck eigentlich nicht) noch treffe. Aber vielleicht denke ich da auch zu "eng", so in punkto, wenn ich Familie gründen will und den Mann ja auch vorher kennenlernen (das das nötig ist, weiß ich ja nun umso besser) wirds langam Zeit? Oder ist das zu starr, sollte ich mich einfach entspannen und leben, es gefällt mir ja aktuell auch sehr gut, so wie es ist?

    Was lütte schreibt, lese ich auch immer gern, weil es kurz und knackig alles auf den Punkt bringt :). Nur diesmal würde ich gern was ergänzen, weil ich nicht weiß, ob es oben richtig rüber gekommen ist.: Mi ist egal, wann er wen kennenlernt oder auch nicht. Meine Frage richtete sich nur danach, dass ich einfach die Aussage, er erlaube sich höchtens dann eine Ausnahme, wenn er datet (oder daten sollte), die fand ich so absurd. Einfach deshalb, weil sie für mich das Paradebeispiel für fehlende Einsicht ist, den eventuellen Beginn einer Beziehung quasi als Rückfall zu nutzen (wenn man denn überhaupt aufgehört hat). Wollte bloß für mich klären, ob ihr das auch so seht.

    Liebe Grüße und euch einen genau so schön sonnigen Tag wie er mich von jenseits des Fensters gerade anlacht :)

  • Hallo Maggy
    Zitat:
    Was mir da wohl auch zu schaffen macht (s.o.) ist die Ungewissheit, ob ich den "Richtigen" (mag den Ausdruck eigentlich nicht) noch treffe.

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    Hallo ich las vor langer Zeit mal ein Buch mit dem Titel,, wer sich selbst liebt,kann jeden heiraten,,(oder so ähnlich)
    Ich muß sagen das stimmt,denn wer sich selbst achtet,Verantwortung trägt und sich wertschätzt und liebt,der ist nicht darauf angwiesen diese Dinge beim Partner zu suchen(brauchen)
    Man (Frau) zieht dann auch ganz andere Typen Mensch an ,wenn man selbst Rückrat hat und zeigt ,meine ich.
    Die ,,falsche,, Liebe,damit meine ich die zu einem Suchtkranken geht doch einen Umweg quasi,man tut und macht und liebt hinein,verbiegt sich etc um über diesen Umweg ,Anerkennung und vermeintliche Liebe ,,zu bekommen ,oder?
    Ein Suchtkranker nutzt ,,krankheitsbedingt ,, das natürlich aus,verspricht weniger zu trinken oder auf zu hören ,spricht von Liebe und Zukunft und hält ,,uns,, damit bei Laune!!!
    ein krankes ,,Spiel,, das beide aneinander bindet ,aber nicht aus LIEBE sondern weil so SUCHT funktioniert.
    Erst wenn der Leidensdruck zu hoch wird steigt einer aus,meist der Angehörige.
    Alles Gute
    R...

  • Hallo nochmal
    Vor einigen Tagen sah ich (2jahre nach der Trennung) zufällig meinen ex auf der Strasse und ich sah wohl das erste Mal das was alle anderen Menschen schon immer sahen,einen kranken,dünnen,verwahrlosten sichtbar alkoholkranken Mann.
    ich sah das ganz klar und deutlich und nur als eine Feststellung,so wie eben einen blauen Himmel.
    Es löste kein Gefühl mehr in mir aus.
    Da wußte ich ich habs geschafft ,bin wirklich frei und konnte rückblickend nicht mehr verstehen was ich je an ihm fand.
    Dabei habe ich geglaubt,,wir wären was ganz besonderes,unsere Liebe sooo anders,viel enger als sich andere nur vorstellen könnten(ja genau so kam ich hier an damals)!!!
    Wobei ,,anders,, ja sogar stimmt ,nämlich richtig krank verbandelt,, würde ich das heute nennen nur wenn man noch mittendrin steckt kann man das garnicht sehen /erkennen.
    Du schreibst an einer Stelle ,,es wäre dir egal ob der Dates hat ,das glaube ich dir nicht ,denn sonst hättest du es nicht erwähnt.
    Mich machte damals nach der ersten Trennung,der Gedanke er könnte sich ne neue suchen ,schier verrückt,ich dachte ernsthaft ,,die bekommt dann vielleicht das wonach ich so sehr hungerte(Liebe/Vertrauen) von ihm/erntet den ,,Lohn,,für das was ich doch verdient hätte!!!!
    Heute weiß ich wie absurt dieser Gedanke war.
    Nur ein ebenfalls sehr bedürftiger Mensch läßt sich auf sowas krankes ein(ist selbst krank/süchtig
    Pass auf dich auf..
    LG R...

  • Hallo,

    lange hab ich nichts mehr von mir hören lassen. Das lag zum einen daran, dass ich viel beschäftigt war, zum anderen auch daran, dass ich zwar viel über das Thema Alkohol nachgedacht hab, aber es etwas "sacken" lassen wollte. Das ist jetzt vielleicht immer noch nicht so geschehen, wie e sollte, aber mit etwas mehr Freizeit zur Verfügung merke ich, wie ich wieder mehr an meinen XY denke. Bestimmt hat das auch den Hintergrund, das wir anders als bisher (kein Kontakt) jetzt seit einigen Tagen wieder in losem Kontakt stehen (wenige sms die WOche). Er hat angedeutet, dass er mich gern sehen würde, damit wir nochmal in Ruhe diskutieren könnten und einen frischen Eindruck voneinander gewinnen könnten. Ich überlege gerade, wie ich darauf reagiere. Meine Gedanken dazu:
    - einerseits: was verliere ich, wenn ich mich treffe und dabei den selben Eindruck wie bisher hab, dann ist die Sache eh gegessen
    - andererseits: was, wenn ich nicht mehr den selben Eindruck hab? Würde ich dann ernsthaft einen Neustart überlegen? Einerseits spüre ich, dass ich ihn immer noch sehr schätze und mag, andererseits hab ich (so denke ich) viel zu viel Skepsis im Moment noch, ob das überhaupt Sinn haben könnte. Aber: wenn wir uns jetzt sehen und ich sage nein, wird sich diese Tür wohl ganz schließen (so war jedenfalls in der Vergangenheit immer seine Logik) und das finde ich auch zu früh - vielleicht ist meine goldene Lösung, noch zu warten und erstmal nichts zu machen und WENN ich wirklich noch viel stärkere positive Gefühle bekommen sollte, DANN erst auf ihn zu zu gehen ... aber das ist das alte Lied, dann wird es wohl zu spät sein und so ganz anfreunden mit diesem Gedanken? , naja
    - und ich merke auch, natürlich hab ich mich in den vergangenen Monaten entwickelt und das ohne ihn natülich auch von ihm weg ... ich merke einen Unwillen, mich seinetwegen evtl einzuschränken, sei es Wohnort für die Zukunft (auch bei mir steht bald ein Wechsel an) oder so Triviales wie ein langer Uralub, was er nie wollte, da unnötig ... denke ich da zu eng? Schließlich müsste ich mich auch bei jemand anderem anpassen und für immer allein leben mag ich nicht ;) ...
    Am Ende solcher Gedanken bin ich dann bei dem Punkt: Wieso ihn sehen, wenn ich eh so viele Zweifel hab??
    Was ist eure Meinung? Ist es noch zu früh? Dazu hab ich selber auch viel nachgedacht und bin inzwischen fast der Meinung, dass ich bezüglich seines Alkoholverhaltens eh niemals Gewissheit haben werde und einfach (zu Beginn) vertrauen müsste und dann weitersehen und versuchen im Fall von dem "altem" Verhalten ganz schnell den Ausweg zu finden ... wenn ich denn überhaupt in diese Richtung denke ... hm, etwas wirr geworden, befürchte ich. Danke fürs Lesen!

    Viele Grüße,
    Maggy

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