Jetzt will ich etwas ändern...und mich erstmal vorstellen!

  • Hallo liebe Mitglieder!

    Ich habe in meiner Jugendzeit angefangen Alkohol in "sozial akzeptierten" Mengen zu konsumieren. Sprich an den Wochenenden, immer nur mit Freunden, aber nie alleine oder zu Hause. Im Studium habe ich dann das erste Mal alleine getrunken, wenn ich angespannt war oder Stress hatte, mich über etwas geärgert habe oder dergleichen. Aber das kam nur äußerst selten vor und dann waren es maximal 2-3 Bier. Seit dem Ende meiner Partnerschaft Ende 2012 hat sich mein Alkoholkonsum langsam aber sicher verstärkt und die letzten Wochen und Monate ist es ein täglicher oder fast täglicher Konsum gewesen und jetzt will ich etwas ändern. Mein Problem ist nur, dass ich mich so daran gewöhnt habe, Alkohol als Entspannungshilfe nach der Arbeit einzusetzen (wenn ich frei habe, habe ich deutlich weniger Suchtdruck und schaffe es auch mal, einen Tag nichts zu trinken). Ich muss andere Entspannungsmethoden finden, Methoden gegen Suchtdruck finden...ja, ich stehe noch ziemlich am Anfang, wie ihr merkt. Ich freue mich über jede Antwort, jede Unterstützung und würde auch gerne meine Meinung zu anderen Themen abgeben.

    Liebe Grüße an alle!

  • Hallo paranoia,
    (Ist da der Nickname Programm? ;))

    erst einmal herzlich Willkommen hier im Forum.

    Dein Problem ist mir vertraut, ich hatte den Alkohol auch als Entspannungshilfe genutzt. Natürlich auch als Frustbewältiger, eben so wie ich es brauchte. Ein Grund zum Trinken fand sich immer.

    Echte Entspannungsalternativen Yoga, autogenes Training etc. konnte ich für mich noch nicht entdecken.
    Ich bemühe mich die Anspannungsmomente gering zu halten. Frust und Streß nicht ganz so eng rankommen zu lassen. Leicht gesagt, schwierig umgesetzt, geht aber.

    Schreib doch ein wenig mehr von Dir. Trinkst du noch? Warst Du schon beim Arzt? Was sind Deine Ziele. Erzähl doch mal.

    Viele Grüße
    step

  • Ich freue mich über deine Antwort!
    Etwas mehr von mir...das paradoxe ist, dass ich selber Ärztin bin und noch dazu in der Psychiatrie arbeite - sprich ich bin eigentlich vom Fach und müsste mich auskennen...theoretisch kenne ich mich auch aus, nur kann ich es momentan auf mein eigenes Leben nicht umsetzen. Dementsprechend habe ich einen stressigen und anstrengenden Job. Dann gibt es natürlich immer wieder private Dinge, worüber man sich ärgert...wie du schon sagst - einen Grund zum Trinken findet man immer. Auch positive Gründe: Weil das Wetter schön ist und weil man sich dann so schön mit Bier und Zigaretten auf den Balkon setzen kann.
    Ich war noch bei keinem Arzt, ich war vor einigen Monaten bei einer Psychotherapeutin, die von sich selbst behauptet, auf Sucht spezialisiert zu sein - das hat überhaupt nichts gebracht.
    Gegen Depressionen nehme ich ein Medikament ein, das mir an sich gut hilft, was Stimmung und Antrieb betrifft.
    Heute habe ich nichts getrunken, aber gestern zuletzt. Aber ich will schlicht und ergreifend nicht mehr und das nicht erst seit heute, sondern schon länger. Dieser Mist hat sich halt so in meinen Tagesablauf eingeschlichen - aus der Arbeit raus, auf dem Nachhauseweg Bier besorgen, zu Hause Bier trinken. Dafür oft tagelang nichts essen. Ziehe mich sozial zurück, weil ich lieber alleine zu Hause bin und trinke.
    Meine Ziele wären eindeutig: abstinent leben, wieder zurück ins soziale Leben kommen. Es ist erbärmlich, wenn das Leben nur aus Arbeiten gehen und saufen besteht.

  • Hallo paranoia,

    das du ja vom Fach bist dürfte dir bekannt sei dass ein kalter Entzug sehr gefährlich ist.

    Lass unbedingt abklären ob du so einfach aufhören kannst/darfst.

    LG Martin
    ------------------------

  • hallo Paranoia,

    ich stehe genau wie du ganz am anfang! und genau wie du es sagst, der olle Alkohol ist irgendwie voll im alltag involviert, die Gewohnheit schreit sofort laut auf wenn ich den Tagesablauf verändern möchte. ich war jetzt heute bei meiner hausärztin und habe das allererste mal in meinem leben zugegeben, dass ich ein alkoholproblem habe - es war nicht ganz so schlimm wie befürchtet weil ich wirklich auf hilfe hoffe, alleine komme ich aus meiner spirale nicht raus. besonders angenehm war es natürlich auch nicht weil ich irgendwo im Hinterkopf auch noch dieses "mein Gott reiß´ dich doch zusammen und lass´ das Saufen einfach bleiben!" habe. Allerdings ist es bei der Alkoholkrankheit nicht mit zusammen reißen getan und von daher gehe ich jetzt den empfohlenen Weg: Arzt und nächste Woche ein Termin bei der Suchtberatung (ging leider nicht eher). Bis dahin süffel ich so wenig wie möglich weiter weil ich wirklich Respekt vor den Folgen eines kalten Entzuges habe. Wie auch immer, ich wünsche uns beiden, dass wir den richtigen Weg für uns finden und nüchtern und gesund werden!

    lg Schneegans

  • Das finde ich super, dass du den ersten Schritt getan hast und bei deiner Ärztin warst. Das werde ich auf jeden Fall so bald als möglich machen. Suchtberatung geht für mich in meinem Umfeld hier leider nur in Form von Einzelgesprächen...in Gruppen kann ich nicht gehen, weil die Gefahr viel zu groß wäre, dass ich einen meiner ehemaligen Patienten treffe und das wäre eine Katastrophe für mich.
    Das mit der Gewohnheit kenne ich so gut....ich habe in der Vergangenheit versucht, meinen Feierabend anders zu planen - beispielsweise shoppen gehen, Sport machen, mit mit einer Freundin treffen...also Dinge, die mir früher großen Spaß gemacht haben. Aber die Chance, dass es funktionierte, wurde immer geringer und mittlerweile klappt es gar nicht mehr.
    Ich würde auch auf gar keinen Fall kalt und ohne ärztliche/medikamentöse Unterstützung entziehen! Die Gefahren sind viel zu groß!!

  • Hallo Paranoia,

    willkommen im Forum

    Trinkst du noch ? Wann hast du das letzte mal getrunken ?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Vor zwei Tagen zuletzt. Derzeit geht es mir gut...wobei ich ein Medikament zur Unterstützung habe. Habe Kopf- und Magenschmerzen. Als ich heute morgen aufgewacht bin, hatte ich sofort Suchtdruck, hab dann gefrühstückt und Kaffee getrunken, seither ist der Suchtdruck fast weg. Ich hoffe, der Tag verläuft gut.

  • Hallo Paronia,

    Nun finde finde ich es schon komisch das du andern den Tipp gibst weiter zu trinken bis die Entgiftung überwacht wird. Du selbst noch nicht beim Arzt warst .

    Auch finde ich es hammerhart als Ärztin die in der Psychiatrie arbeitet den Entzug ohne Überwachung macht. . Nun ist es eine Krankheit die ungestoppt in den Tod endet .

    Schneegans hast du geraten das sie so eine Mist nicht machen soll ?

    Setzt du auf Zeit oder willst du dich heimlich , im Vorbeigehen aus der Sucht schleichen ? Offenheit, Ehrlichkeit, Handeln sind trockene Zustände . Das Gegenteil nun mal nicht.

    Was spricht denn gegen einen sofortigen Arztbesuch ?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Rattenschwanz,

    Eiegenmedikation ist keine überwachte Entgiftung.

    Wenn du es für dich so gehandhabt hast ist das deine Sache . Was ich noch erschreckender finde das du aus einem Post heraus eine Fern Diagnose stellen willst . Oder was soll die bescheuerte Bemerkung "meine Güte" ? Bist du qualifiziert genug das zu beurteilen ?

    Zudem denke ich das Paranoia für sich selbst antworten kann .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

    Einmal editiert, zuletzt von Hartmut (20. März 2015 um 10:45)

  • Ehrlich gesagt, bin ich nicht sicher, ob ich das alles richtig rübergebracht habe:
    Es ist für mich nicht möglich hier in eine Klinik zu gehen, zu einer realen Selbsthilfegruppe etc., weil ich sowohl Angestellte, als auch viele andere Betroffene von Berufswegen her kenne. Deshalb habe ich überhaupt den Internet-Weg gewählt, um Unterstützung zu bekommen, weil ich keine andere Möglichkeit sehe.
    Ich bin wie gesagt selbst Ärztin und weiß, wie ich medikamentös einen Entzug begleiten muss, weil ich das schon 1000 mal bei anderen gemacht habe - erfolgreich. Ich habe mir die entsprechenden Medikamente besorgt und nehme sie ein.

    Die anderen Betroffenen hier in diesem Forum sind wirklich nett, aber von den Moderatoren werde ich nur angegriffen. Finde das ehrlich nicht in Ordnung.

  • Wäre ich nicht in diesem Beruf tätig, hätte ich mich in einer Klinik zur stationären Entgiftungsbehandlung angemeldet und anschließend eine Langzeittherapie gemacht. DAS ist der beste und vernünftigste Weg!!!!!

    Da mein Beruf aber das Einzige ist, das noch gut läuft und das mir etwas bedeutet, kann und will ich das nicht gefährden. Wenn dafür kein Verständnis besteht und auch gar nicht die Bereitschaft, sich in meine Lage zu versetzen und die "Hilfe" und "Unterstützung" hier nur aus Angriffen auf Menschen besteht, die ohnehin schon leiden und sich wie der letzte Dreck fühlen, dann war es wohl doch keine gute Idee, hier Hilfe zu suchen.

  • Hallo paranoia,

    siehst du es als Angriff wenn wir die Krankheit sehr ernst nehmen? Es liegt in deiner Verantwortung was du für dich machst . Mir kann es wurscht sein. In unserer Verantwortung liegt das Forum mit den Nachahmern .

    Es ist nun mal kein überwachter Entzug . Es geht um deinen Entzug und nicht um 1000 Andere. Jeder Entzug kann anders sein .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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  • Hallo, Paranoia,

    herzlich Willkommen hier im Forum.

    Ich kann mir vorstellen, dass es für dich als Ärztin, die sogar noch im Suchtbereich arbeitet, eine besondere Brisanz hat bzw. noch andersgeartete Schwierigkeiten, sich mit der eigenen Abhängigkeit auseinanderzusetzen, sowohl nach außen wie auch nach "innen", also mit sich selbst.

    Ich würde dir wünschen, dass du dich nicht so schnell vom Hartmut abschrecken lässt. Diese Selbsthilfegruppe hier kann wirklich sehr hilfreich sein. Ich selber schreibe eher im geschützten Bereich, vielleicht wäre das ja auch etwas für dich.

    Jetzt wünsche ich dir erstmal einen guten Tag!

    Viele Grüße
    Thalia

  • Hallo Thalia!

    Vielen Dank für deine Antwort und dein Verständnis! Ich kann mir vorstellen, dass Selbsthilfegruppen - ob nun real oder virtuell - sehr hilfreich sein können, weshalb ich das auch unbedingt versuchen will.

    Ich wünsch dir auch einen guten Tag - bis bald!

  • Zitat von Hartmut

    Hallo Rattenschwanz,

    Eiegenmedikation ist keine überwachte Entgiftung.

    Wenn du es für dich so gehandhabt hast ist das deine Sache . Was ich noch erschreckender finde das du aus einem Post heraus eine Fern Diagnose stellen willst . Oder was soll die bescheuerte Bemerkung "meine Güte" ? Bist du qualifiziert genug das zu beurteilen ?

    Zudem denke ich das Paranoia für sich selbst antworten kann .

    Gruß Hartmut

    Letzte Reaktion hier von mir in diesem Thread auf solche Beiträge (Es geht hier schließlich nicht um mich.):

    "paranoia" hat geschrieben, dass sie Ärztin ist und dass sie sicht mit Suchterkrankungen auskennt und da kann ich ja wohl davon ausgehen, dass das stimmt. Also geh ich auch mal davon aus, dass sie weiß was sie tut und brauche keine Ferndiagnose stellen (Selbst wenn sie "nur" Zahnärztin wäre, würd ich ihr zutrauen, das sie weiß mit welchen Medikamenten ein Entzug begleitet wird.) Und als Ärztin - selbst als saufende - hat sie nun mal ganze andere Möglichkeiten an die richtigen Medikamente zu kommen als ich die als saufender Klempner hatte, nur mal so.

    Schönes Wochenende und zieh dein Ding durch "paranoia", ich wünsch dir dabei alles Gute.

  • Hallo Rattenschwanz,

    von was du ausgehst ist die deine Sache . Die Verantwortung liegt aber bei Paranoia. Wenn es bei einem Entzug auf Eigenregie zu Komplikationen kommt sagst du dann auch . Davon bin ich nicht ausgegangen ? Unglaublich mit welcher Unbekümmertheit da Tipps gegeben werden.

    Zudem kann und hat Paranoia schon für sich gesprochen. Natürlich ist es nicht einfach in deiner Situation Paranoia, selbst Alkoholikerin zu sein . Ich verstehe auch das ganze drum herum.

    Was mich jedoch etwas verärgert , das eine Ärztin Alkoholismus nicht als Krankheit sondern mehr als ein Stigma ansieht . Das war eben mein Eindruck. Wenn du es als Ärztin schon so siehst, wie soll sich denn ein Alkoholiker fühlen, wenn er bei dir in der Klinik entgiftet ?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ich hab das Gefühl, dass du überhaupt nichts verstehst. Weder von Sucht, noch wie sich ein Süchtiger fühlt. ICH stigmatisiere keinen Süchtigen, der zu mir kommt, aber du scheinst keine Ahnung zu haben, unter welchem Druck man als Arzt steht. Von Seinen der Gesellschaft, der Kollegen etc. Und bevor ich mich hier von selbsternannten Laien-Helfern, ohne suchtspezifische Ausbildung fertig machen lasse, werde ich mich von hier verabschieden.

    Noch einmal ganz liebe Grüße an alle anderen Betroffenen - ich wünsche euch ganz viel Glück und alles erdenklich Gute!

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